


- 1. und letzter Satz
- Aktuelles
- Auf der Suche
- Autoren
- Awards
- Bento-Gäste
- Bento Galerie
- Bento Rezepte
- Bento Sonstiges
- Interview
- Bibliothek
- Blog
- Buchhandlung
- Doppelrezension
- Eure Beiträge
- Events
- Fragebogen
- Kahdors Vlog
- Kapitel
- MachMit
- Manga
- Mangatainment
- Notizen
- Oculus Quest
- Passwort
- Podcast
- Pulp
- Rätsel
- Rezensionen Buch
- Rezension Comic
- Rezensionen Film
- Rezensionen Hörbuch
- Rezensionen Hörspiel
- Rund um Bücher
- Rund um Filme
- Rezension Spiele
- Statistik
- TV Tipp
- Umfrage
- Vorgemerkt
- Web
- V-Gedanken
- V-Nürnberg
- V-Produkt
- V-Rezept
- V-Unterwegs
- Widmung
- Zerlegt
- Zitate
Blogeinträge (Tag-sortiert)
Tag:
Pyromantische Affaire

Und wieder ein prickelnder Text von Laura Lay, die auch schon >DIE FLAMINGOFRAU< schrieb. Und ebenso wie bei dieser Geschichte bekommt der Leser auch hier jede Menge Sinnliches geboten. Geschlechtsverkehr, Sex und all das, was viele im ersten Moment unter "Erotik" verstehen ist nicht das, worauf Laura sich spezialisiert hat. Sie schreibt wesentlich subtiler, ihre Texte berühren nicht nur den Körper, sondern sie gehen unter die Haut.
Kurz gesagt und passend zum Genre beschrieben: PYROMANTISCHE AFFAIRE liest sich nicht einfach wie ein simpler Akt, sondern wesentlich besser: weiche Lippen neben dem Ohr, wie ein Fingernagel den Nacken entlang, wie eine Federspitze zwischen den Brüsten, ein gehauchter Kuss zwischen den Schenkeln, ein Vibrieren und Zittern, gespannte Erwartung. Und dann, als es intim wird, überlässt sie es dem Leser, die Fantasie fortzuführen. Wer Sex lesen will, ist hier falsch ;-)
Die Geschichte um Lila/Joe und Berit/Yui ist in wechselnden Perspektiven der dritten Person gehalten, Mr Wonderful erzählt aus der Ich-Perspektive. Durch die Sprünge von einem Protagonisten zum anderen gibt es trotz der an sich kurzen Geschichte viele kleine Cliffhanger, einen steten Spannungsbogen.
Geboten wird etwas für Freunde von Frau/Frau wie auch Mann/Frau sowie eine sehr softe Variante von BDSM aus dem Bereich Erziehungsspiele.
Einzig schade, dass die beiden Geschichten, die zusammengehören, zwar verbunden werden, dies aber ein wenig nach Alibi wirkt. Es hätten gut zwei getrennte Stories sein können, dies hätte der Handlung keinen Abbruch getan. Mir wäre es lieber gewesen, Lila/Joe und Berit/Yui hätten ein jeweils eigenes Ende bekommen. Aber das ist es nicht, worauf es hier ankommt, beide Geschichten sind nur kurze Episoden ohne konkreten Anfang und Ende, einfach nur Beobachtungen der vier Personen.
Laura Lay ist eine meiner beiden liebsten erotischen Autorinnen, und ich hoffe, dass wir außer diesen kurzen Geschichten bald mehr von ihr lesen dürfen. Vielleicht sogar ein Buch, ganz im Stil dieser Geschichten? Oder eine Sammlung von Shorties?
Wertung: 4,6 von 5 Mikroröcke
SaschaSalamander 05.04.2013, 09.09 | (0/0) Kommentare | PL
Der Mieter
Jens Wawrczeck dürfte den meisten bekannt sein als Peter Shaw von den drei Detektiven. Aber er spricht auch sehr viele Hörbücher, und er singt. In der Edition AUDOBA veröffentlicht er eigene Produktionen, DER MIETER ist eine davon.
Hm, das wars. Mehr kann ich noch nicht sagen. Aber sobald ich es gehört habe (oder währenddessen) werde ich Euch selbstverständlich davon erzählen! :)
Und falls jemand sich fragt, warum ich mir gerade DER MIETER gekauft habe? Weil ich es einfach interessant finde. Das Cover hinten ist ein Schwarz-Weiß-Bild, sehr altertümlich, vielleicht aus dem Film? Auf jeden Fall ungewöhnlich. Auf dem Vordergrund blickt Wawrczeck von unten herauf in die Kamera, wie ertappt, einen ungläubigen Gesichtsausdruck. Die linke Gesichtshälfte deutlich geschminkt. Eine Winzigkeit weiß ich über den Inhalt, jedoch kann ich mir nicht erklären, wie es dazu kam (was er nun mit der alten Vormieterin gemeinsam hat? Oder warum sie ihn übernimmt? Warum er zu ihr wird? Was überhaupt los ist in der Wohnung und mit den Nachbarn?).
Nur selten macht ein Cover mich SO neugierig!
Außerdem wisst Ihr ja, wie gerne ich Bücher rund um queere Themen gleichwelcher Art lese. Körpertausch, Genderbender, Trans, Gay, ungewöhnliche Beziehungen oder einfach nur aufgeschlossen. Ich bin mal gespannt, in welche Richtung das hier gehen wird und was für ein Genre mich überhaupt erwartet. Ich liebe es, mich überraschen zu lassen. Selten, dass ich ein Medium kaufe, ohne mich zuvor ausführlich zu informieren. Aber in diesem Fall sah ich keinen Grund, ich war einfach ZU neugierig ;)

SaschaSalamander 04.04.2013, 14.06 | (0/0) Kommentare | PL
Von fünf bis neun

Junge Frauen kurz vor dreißig, das ist ein typischer Josei-Manga, also ein Manga für junge Frauen. Dreht sich um Liebe, Karriere und die verschiedenen Rollenkonflikte, die sich aus Privatleben, Arbeit, Familie, aus eigenen Wünschen und gesellschaftlichen Anforderungen ergeben. Im Grunde ein Pendant zur europäischen ChickLit. Sehr schöne Vertreter finde ich vor allem >TRAMPS LIKE US<, MARS oder allgemein die Titel von >Erika Sakurazawa< und Fuyumi Soryo.
Die Zeichnungen sind wie für das Genre üblich mit sehr feinem, zarten Strich gehalten. Viel ungemusterte Rasterfolie für Hintergrund, Schattierung und Kleidung. Wenig Details, das Hauptaugenmerk auf Emotionen und die Darstellung der Charaktere zueinander, die Bilder insgesamt sehr realistisch gehalten. Die Perspektiven der Gesichter wirken stellenweise etwas verschoben, hier und da auch sehr vereinfacht skizziert. Dies kann entweder Ausdruck der Künstlerin sein oder einfach Zeichen dafür, dass sie noch ein wenig üben muss - das kann ich schwer beurteilen, da ich keine anderen Titel zum Vergleich von ihr kenne, ich empfinde es jedenfalls nicht als störend, da es gut zum Rest der Zeichnungen passt. Sie zeichnet sehr emotional, das gefällt mir und passt schön zur Handlung
Die Handlung selbst ist unterhaltsam, mir fehlt aber das "gewisse Etwas", das mich laut lachen, zärtlich mitfühlen oder gespannt die Luft anhalten lässt. Es ist halt nett, aber es gibt nichts, das aus der Masse hervorsticht. Ich hatte mir den Manga gekauft, weil ich das Thema "Mönch" für einen interessanten Kontrast hielt. Davon allerdings kommt wenig beim Leser an, es könnte im Grunde ein beliebiger Mann sein, da von seinem Klosterleben oder seiner Religion nichts in Szene gesetzt wird. Junko soll für ihn putzen und den Haushalt führen, aber diese Thematik ließe sich bei jedem anderen Mann auch inszenieren.
Mir fehlt auch ein wenig der Hintergrund zu der Geschichte. So wird etwa die Familie genannt, die sie verheiraten möchte, doch man bekommt sie nie zu Gesicht, sie hätte zumindest einen kleinen Gastauftritt verdient, um das Privatleben Junkos besser zu verstehen und sich besser in sie hineinversetzen zu können. Auch der Umstand, weshalb sie plötzlich von ihrer Wohnung zu ihm umziehen muss, wird dem Leser einfach vorgesetzt ohne näher darauf einzugehen. Es fehlt der Ausbau der Geschichte, das Fleisch um das Gerüst herum, die Autorin konzentriert sich einzig und allein auf das Hin und Her zwischen Junko und den Männern.
Insgesamt hat der Manga sehr viel Potential zu einer witzigen und romantischen Geschichte, das aber leider verschenkt wird. Übrig bleibt ein Manga, der nett zu lesen ist und ganz sicher seine Fans finden wird, der aber nicht unbedingt eine Top Empfehlung des Genres ist.
Wertung: 3,3 von 5 Love-Hotels
SaschaSalamander 04.04.2013, 08.37 | (0/0) Kommentare | PL
Mein Freund aus Faro

Wie auch das bekannte Werk BOYS DON´T CRY oder der von mir kürzlich rezensierte >TOMBOY< greift MEIN FREUND AUS FARO das Thema Transgender auf. Wie leider üblich auf teilweise tragische Weise, die Protagonistin muss sich verstellen, wird von ihrer Umwelt nicht anerkannt und muss um das Aufdecken ihrer Identität fürchten. Ich finde es schade, dass Trans-Thematik immer schicksalsbeladen sein muss in den Medien und sich die meisten Filme im Bereich Drama ansiedeln.
Abgesehen davon hat mir der Film außerordentlich gut gefallen. Es gibt keine actionreichen Szenen, die Spannung entsteht vor allem aus der Frage "was geschieht, wenn jemand davon erfährt". Ruhige Musik, stimmungsvolle Bilder, eine sehr schöne Landschaft, intensives Charakterdesign. Die Handlung geht ruhig voran, und die Geschichte wird auch ohne große Worte erzählt. Es ist ein Film, auf den man sich einlassen muss, um ihn zu erfassen, man muss Zeit und Geduld mitbringen. Kein Mainstream, den man nebenbei verdaut und dann wieder vergisst, sondern bild- und inhaltsreiches Kino mit einer Aussage, die noch lange im Zuschauer arbeitet.
Wunderschön. Und traurig. Es lohnt sich ...
SaschaSalamander 03.04.2013, 08.42 | (0/0) Kommentare | PL
Sonjas Bento

SaschaSalamander 02.04.2013, 15.46 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL
Der letzte Engel
Motte ist sechzehn Jahre alt, als eine anonyme E-Mail seinen Tod ankündigt: Mieser Scherz, denkt er. Doch am nächsten Morgen bemerkt Motte, dass sein Herz nicht mehr pocht und der Spiegel nicht mehr durch seinen Atem beschlägt. Dunkle Jäger und geisterhafte Mädchen folgen ihm und behaupten, dass in Motte etwas Uraltes zu einem Ende kommt. Denn er ist der letzte Engel auf Erden.
. sprachlich kenne ich von Drvenkar weit Besseres als diesen aktuellen Titel
- Um die Regeln zu brechen, muss man sie kennen. Und Drvenkar kennt sie wohl sehr gut, setzt sich regelmässig darüber hinweg, was Aufbau, Charaktere usw beetrifft
- das Buch ist inhaltlich äußerst spannend. Trotzdem gab es einige Momente, die ich als Längen empfand. Ganz besonders, wenn man nicht weiß, dass es der Beginn einer Reihe ist, wird es zu ausufernd und weitschweifig. Ich fand das Buch spannend, hatte aber niemals das Gefühl "ich kann es nicht weglegen, ich MUSS jetzt sofort weiterlesen"
Fazit: sehr gute Grundlage und vom Autor gekonnt gemixt. Trotzdem einige Schwächen, die es zu einem insgesamt netten Jugendbuch, nicht aber zu einem Top Titel machen.

SaschaSalamander 02.04.2013, 08.35 | (0/0) Kommentare | PL
Elbenthal 02 - Der schwarze Prinz
"Vaka! Vaka!", schrie der Falke vor dem glaslosen Fenster der Klosterzelle, und Schwester Brünhilde, obwohl gerade eben noch in tiefstem und zu ihrer Freude traumlosem Schlaf, schlug sogleich die altersfaltigen Augen auf.
Erster Satz:
Das Monster vom Alberthafen war auf der Jagd.
Letzter Satz:
Begleitet vom triumphierenden Lachen des Schwarzen Prinzen.
Letzter Satz Epilog 1:
(ggf Spoiler)
Letzter Satz Epilog 2:
Holen wir uns die verdammte Festung!
aus: Ivo Pala: Elbenthal-Saga 02 - der schwarze Prinz;
Sauerländer 2013
SaschaSalamander 01.04.2013, 15.19 | (0/0) Kommentare | PL
Amadeus 05 - Samiel
INHALT
Zwei Männer gießen an einem Karfreitag bei Vollmond Freikugeln und beginnen ein Ritual zur Beschwörung Samiels ... etwas später wird eine Leiche im Wald gefunden. Gerade zu dem Zeitpunkt, als Amadeus an den Auhof geladen wurde, um dort dem Kaiser über die Arbeit an seinem neuesten Werk zu berichten. Amadeus und Resch geraten wieder einmal in tödliche Gefahr, denn der beschworene Dämon (?) hat nur ein Ziel: den Kaiser zu vernichten ...
NEUES COVER
Die Reihe bekommt ein neues Cover. In Zusammenarbeit mit dem Zeichner >Alexander von Wieding< erhält AMADEUS ein neues Auftreten. Statt des bisher altertümlich anmutenden Portraits des Komponisten und eines Fotos gibt es nun eine Bleistiftzeichnung und ein Cartoongesicht. Die Serie wird nach und nach angepasst, sodass Käufer der ersten Folgen gerne die neue Version des Covers erhalten.
Meine Meinung dazu ist zwiespältig. Die Idee finde ich toll, und die Zeichnung finde ich klasse, sie hat was von Steampunk, ist mysteriös, macht neugierig. Das Gesicht von Amadeus allerdings fand ich in Folge 4 mit dem Totenschädel weitaus besser, das neue Konterfei ist schon sehr künstlich. Zumal das ursprüngliche Cover mit dem Lagerfeuer mir ausgesprochen gut gefiel. Trotzdem finde ich das neue Cover stimmig und besser zur Reihe passend als das alte, und ich hoffe, dass es auch den gewünschten Erfolg mit sich bringen wird und neue Kunden auf sich aufmerksam macht.


UMSETZUNG, THEMA
Schön finde ich, dass die Handlungsorte bei AMADEUS wechselnd sind. In der ersten Folge eine Hütte im Wald, danach das Nationaltheater, eine Franziskanerkirche, ein Puppentheater und dunkle Gassen. Nun ein reiches Anwesend und ein dunkler Wald, der sehr viel Möglichkeiten für düsteres Ambiente bietet. Und dieses Potential wurde voll ausgeschöpft, die Atmosphäre des Hörspiels ist wieder sehr dicht und unheimlich.
Interessant finde ich, wie sich auch jede Folge eines mythologischen oder religiösen Themas annimmt. Dieses Mal geht es um das Ritual der Freikugeln und den Dämon Samiel bzw Samuel - die Legenden und Geschichten um ihn sind vielfältig und faszinierend, ich empfehle ein wenig zu recherchieren. Denn AMADEUS macht umso mehr Spaß, wenn man die vielfältigen Anspielungen und Hinweise versteht und ihn mit vielen Aha-Momenten genießen kann. Mein Tip: einmal hören, um sich überraschen zu lassen. Und dann googeln, nachschlagen, ein zweites Mal hören und der Folge unter völlig neuen Vorzeichen lauschen.
SAMIEL ist wieder sehr unheimlich, allerdings klingen diesmal auch melancholische Momente an. Mozart zeigt sich von einer völlig neuen Seite, offenbart seine Gefühle auf eine sehr poetische Weise. Natürlich gibt es wieder derben Humor und böse Späße, aber zugleich bekommt der Hörer hier eine Kostprobe des Feingeists und der Sensibilität des Komponisten, ohne die er zu solchen Meisterwerken niemals in der Lage gewesen wäre. In seinen Worten schwingt eine Zärtlichkeit mit, und auch die Freundschaft zwischen Amadeus und Resch gewinnt dadurch an Tiefe.
Was mir an der Reihe Amadeus gefällt: es gibt keine Längen oder überflüssigen Momente. Die Handlung geht stetig voran, die Spannung hält sich von der ersten zur letzten Minute. Der Autor Sebastian Weber (ORDENSSCHWESTER AMELIE) hat ein besonderes Talent, sich gleichermaßen um Charakterdesign, Handlungsaufbau, Atmosphäre, Dialoge und Plotting zu kümmern, ohne auch nur eines davon zu vernachlässigen. Perfekt aufeinander abgestimmt und von solch einer Dichte, wie sie nur wenige Hörspiele in dieser Form zu bieten vermögen.
BEZUG ZUR REIHE
In meiner Rezension zu Folge 4 erwähnte ich ja, dass all die schrecklichen Erlebnisse auch Konsequenzen mit sich bringen. Nun, man kann den Charakter nicht jahrelang in Trauer und Schockstarre verharren lassen, es muss natürlich weitergehen. Dennoch spürt man in dieser Folge, wie die Ereignisse Amadeus verändert haben, seine Nachdenklichkeit und Sensibilität zeigt, dass er nicht mehr so oberflächlich die Dinge angeht wie bisher (was natürlich auch eine Überinterpretation von meiner Seite sein kann, jedoch finde ich diesen Gedanken passend, das Hörspiel in dieser Hinsicht gut umgesetzt).
In den letzten beiden Teilen fragte ich mich einige Male, wann wieder ein Bezug zum zweiten Teil geknüpft wird. Das ist hier der Fall, und erneut wirft AMADEUS mehr Fragen auf als zu beantworten. So realistisch die Serie sein mag (bisher scheinbar mystische Elemente entpuppten sich als durchweg menschlich in Folge 1-4), gibt es dennoch ein entscheidendes Element, das ganz und gar Fantasy / Mystery ist, und es ist geschickt in die Handlung gewoben, sodass der ansonsten realitätsnahe Stil der Serie gewahrt bleibt.
Während die Vorgängerfolgen teilweise etwas komplexer waren, mit mehreren Handlungssträngen und verzwickten Zusammenhängen den Hörer forderten, ist SAMIEL wieder etwas entspannter. Ein chronologischer Ablauf, nur zwei Handlungsorte, die Handlung selbst geradlinig und einfach. Das ist zur Abwechslung einmal sehr erholsam und dabei nicht minder spannend. Obwohl 73 Minuten sehr lang sind für ein Hörspiel, flog die Zeit für mich nur so dahin, es kam keinen Moment Langeweile auf.
SPRECHER
Neben den regelmässigen Sprechern wartet die Folge diesmal mit weiteren bekannten Namen auf: Frank-Otto Schenk, Bodo Wolf, Michael Pan und Brigitte Grothum passen sehr gut zu den jeweiligen Rollen (besonders Pan schafft es immer wieder, mit einer arroganten Lässigkeit Unsympathen zu verkörpern, dass es richtig Spaß macht, diese Rolle nicht zu mögen).
Debora Weigert ist die Tochter von Frau Grothum, war mir bis dato allerdings nicht bekannt. Ich finde es schön, die beiden in einem gemeinsamen Hörspiel zu hören. Die von ihr verkörperte Figur der Bausmeisterin Adele Schlucker konnte mich überzeugen und fügte sich wunderbar zu den anderen Sprechern. Chris Murray und Wanja Gerick waren für mich ebenfalls neu, sie hatten eher kleine Rollen, die sie aber gut darstellten. Mit Sven Hasper wirkte diesmal auch der Bruder von Kim Hasper mit, ihn kennt man vor allem als Sprecher des Michael J Fox.
Und was Samiel betrifft - nun, wer Samiel wirklich ist, das bleibt dem Hörer unklar. Das Pseudonym seines Sprechers Ralf Mertens allerdings ist bekannt: Dennis Rohling selbst wirkte diesmal wieder mit. Und, zugegeben, ich hätte ihn nicht erkannt, wenn ich es nicht gewusst hätte, seine Stimme ist verfremdet, und er klingt völlig anders als sonst. Zumal er als Bösewicht absolut anders klingt als die freundlichen Rollen, die er sonst immer spricht. Wirklich gelungen, dieser Trick, alle Achtung ;-)
MUSIK, GERÄUSCHE
Ich bin zu Beginn jeder Folge aufs Neue gespannt, welche Kompositionen Mozarts verwendet werden. Man hörte anfangs natürlich die bekannten Werke, und nun kommen langsam immer mehr Titel, die für die meisten Hörer neu sein dürften. Eine kleine Entdeckungsreise, auf die ich mich sehr freue.
Was die Hintergrundgeräusche betrifft, finde ich sie wieder passend. Die Untermalung der inhaltlich dichten Atmosphäre ist auch akustisch durchweg gelungen, sodass alles eine Einheit bildet und ein rundum professionelles Werk präsentiert.
FAZIT
Etwas weniger komplex als die letzten Folgen, dafür wieder deutlich mehr Witz, die Handlung so spannend und geheimnisvoll wie inzwischen gewohnt. Absolute Empfehlung für alle, die anspruchsvolle Hörspiele lieben.
SaschaSalamander 01.04.2013, 08.34 | (0/0) Kommentare | PL
Statistik KW 13
1 - Amadeus 05 - Samiel
1 - Lady Bedfort 37 - D Streiche d Hutmachers
1 - Von fünf bis neun (M Aihara)
1 - Förderschulklassenfahrt (Joko und Klaas)
2 - Elbenthal 02 - Der schwarz Prinz (I Pala)
GESEHEN
Der Lorax
The Amazing Spiderman
Der fantastische Mr Fox
NEUZUGÄNGE
ANMERKUNGEN:
1 - komplett
2 - teilweise
3 - abgebrochen
SaschaSalamander 31.03.2013, 20.48 | (0/0) Kommentare | PL
Ein Anliegen
Eben nicht! Es gibt einige Serien, die mir sehr am Herzen liegen. Gut, ich habe nicht Zeit und Möglichkeit, über alles zu posten. Aber manchmal wünsche ich, ich könnte. Denn Hörspiele gibt es wie Sand am Meer. Wirklich gute Produkte, die erwachsene Hörer ansprechen, waren mal selten, werden inzwischen jedoch immer mehr. Die Auswahl der Genres wird breiter, die Macher legen sehr viel Herzblut in ihre Produkte. Inzwischen dürfte für jeden was dabei sein, vom Krimifan über den Horrorfreak hin zum anspruchsvollen Kulturliebhaber. Aber sehr viele Serien wurden einfach abgebrochen, weil einfach die Kunden ausblieben.
Klar gibt es Nerds, denen reiner Trash genügt (und ja, manchmal hör ich das auch gern). Und logisch gibt es Kinder, die gerne ihre Kiddiesachen hören (und natürlich wir ehemaligen "Kassettenkinder", die damit aufgewachsen sind).
Aber nicht jeder ist ein Hörnerd. Der klassische Erwachsene will Unterhaltung, und gleichzeitig möchte er aber auch etwas, das ihn auch fordert, das zum Nachdenken anregt und das Gefühl gibt, nicht sinnlos die Zeit mit irgendeinem Gedudel vertan zu haben. Beides ist schwer zu verbinden.
Auch, wenn Du nicht unbedingt ein Fan von Hörspielen bist (bisher) - probier es einfach mal aus! Es gibt eine Menge Titel, die ich absolut empfehlen kann! (Soll keine Rangfolge sein, daher alphabetisch). Es gibt noch sehr viel mehr Titel, aber das würde den Rahmen sprengen. Aber ein paar Empfehlungen lasse ich mir nicht nehmen ;-)
Und was Mozart und Mindnapping betrifft - andere Serien (etwa Poe, Sigmund etc) wurden wie gesagt eingestampft. Immer wieder kommen Leute mit genialen Konzepten, die sich aber leider nicht verkaufen. Weil einfach die Zielgruppe fehlt und Hörspiele noch immer gegen ein Vorurteil zu kämpfen haben. Nachdem ich schon so vielen Serien hinterhertrauere - bitte hört mal in ein paar aktuelle Hörspiele rein (Youtube Hörproben, Promo-CDs, gratis-hoerspiele.de). Überzeugt Euch selbst davon, dass es Hörspiele gibt, die eine Altersfreigabe 16 oder gar 18 absolut verdient hätten! Und wenn es Euch gefällt - ein Abo ist nicht teuer und kommt direkt nach Hause. Oder der Buchhändler um die Ecke freut sich über Eure Bestellung. Denn nur so können die Leute sich finanzieren und für neuen Suchtstoff in unseren Ohren sorgen ...
AMADEUS
Ein Hörspiel um Mozart? Ja, und was soll daran spannend sein? Das hat sich vermutlich so ziemlich jeder gefragt. Aber es IST spannend. Es vereint Mystery, Horror, aber auch Krimi, Unterhaltung und Anspruch. Es ist definitiv kein Hörspiel für nebenbei, bei dem man mal für ein paar Minuten in Gedanken abdriften kann. Die Handlung ist sehr komplex, beinhaltet viel Symbolik und eine Menge Anspielungen. Auch, wenn Fiktion enthalten ist, so ist die Figur des Mozart dennoch sehr gut und realistisch umgesetzt. Die Serie ist insgesamt recht düster und bildgewaltig. Sie erfordert Mitdenken und fordert den Hörer (im positiven Sinne) stark heraus.
Die Reihe ist noch nicht abgeschlossen. Die Folgen sind gut auch einzeln hörbar, ergeben gesamt jedoch ein Bild, ich empfehle chronologisches Hören. Der Hörplanet hat versprochen, die Serie nicht einzustampfen, falls die Zahlen nicht stimmen, sondern sie auf jeden Fall abzuschließen. Ein feiner Zug, danke! Aber bitte, bitte - Leute, hört unbedingt mal rein, es wäre schade, wenn AMADEUS vorzeitig abgeschlossen werden muss!
>DIE ARWINGER<
Es ist die Erstproduktion und enthält noch kleine Mängel. Aber trotzdem hat dieses Hörspiel mich absolut begeistert, mehr als so manches Werk irgendwelcher Profis. Und das, obwohl ich kein Fan von Piratengeschichten und dem Genre Abenteuer bin. Die Handlungsfäden sind dicht verwoben, die Atmosphäre ist fühlbar, gerade als wäre man mittendrin. Auch die Musik ist hervorragend. Die Sprecher sind nicht alle geübt, der hanseatische Dialekt allerdings macht mit seinem Charme alles wieder wett, es klingt einfach klasse! Ein actionreiches Abenteuer mit raubeinigen Kerlen, eine niederträchtige Verschwörung der Hanse, sympathische Charaktere, die Serie hat einfach alles, was es für spannende Unterhaltung braucht. Um die Handlung komplett zu erfassen, sollte man auf jeden Fall mehrfach hören, es gibt viel zu entdecken.
Die Geschichte wird über 5 zusammenhängende CDs erzählt. man muss streng chronologisch vorgehen. Sie ist inzwischen abgeschlossen. Aber ich hoffe inständig auf eine Fortsetzung!
MINDNAPPING
Die Reihe zeichnet sich dadurch aus, dass sie in einzelnen abgeschlossenen Folgen jeweils eigene Geschichten erzählt. Düster, tragisch, dramatisch, mal mit einem Hauch Mystery. Auf jeden Fall aber immer mit einem genialen Twist am Ende und zuvor einer so dichten Atmosphäre, dass ich sie keinesfalls (wie manche es mit Hörspielen tun. Aber das gilt nur für uns klassischen "Kassettenkinder" von anno damals) vor dem Schlafengehen hören könnte. Die Handlung ist, wie der Name schon sagt, Mindnapping, ich bin mal so frei und sage statt dessen Mindfuck. Ein Genre, das ich über alles liebe und das in Hörspielen bis dato kaum irgendwo Erwähnung fand (mir fiele nur eine Serie ein, aber auch diese hat nur sehr wenige Folgen überlebt). Mindnapping hat da etwas ganz Eigenes, Neues geschaffen. Durch die unterschiedlichen Themen und vor allem verschiedenen hochkarätigen Autoren gelingt es immer wieder, den Verstand komplett auszuschalten und dafür zu sorgen, dass der Hörer sich völlig in die Hände der Macher begibt. Einzige Bedingung, die Serie zu hören, ich sage es mit Hesse: "der Eintritt kostet den Verstand" ...
>POE<
Wer Poe liebt, ist hier richtig. Grauen, das sich nicht in Blut und Gewalt ausdrückt, dafür aber im Wahnsinn des Geistes. Der Protagonist erwacht in einer Nervenheilanstalt und hat sein Gedächtnis verloren. Ihn plagen Albträume, und er sagt, sein Name sei Poe. Immer mehr gehen Albträume und Realität ineinander über. Zu Beginn der Serie nimmt man Geschichten, die wohl jeder heute kennt (Maske des roten Todes, Grube und Pendel etc), bald kommen seltenere Geschichten. Und je weiter die Reihe voranschreitet, desto schwieriger wird es, Rahmenhandlung und ursprüngliche Geschichte auseinanderzuhalten. Musik und Geräusche sowie die wirklich hervorragend gewählten Sprecher sorgen für eine Atmosphäre, die ihresgleichen sucht und in jeder Folge neu Gänsehaut erzeugt. Ganz ohne dramatische Effekte oder billigen Horror.
Die Rahmenhandlung ist fortschreitend. Die ersten Geschichten sind in sich soweit recht gut geschlossen, man kann also auch mal in eine spätere Folge hineinhören. Allerdings wird das Gewicht immer mehr von der originalen Poe-Geschichte hin zur Rahmenhandlung verlegt, sodass ein chronologisches Hören auf jeden Fall zu empfehlen ist. Ab Folge 13 etwa dürfte es unmöglich sein, eine Folge für sich zu begreifen, wenn man den Zusammenhang nicht kennt. Leider wurde die Serie nicht fortgesetzt :(
SIGMUND FREUD
Gleiches Prinzip wie bei AMADEUS: eine historische Figur dient als Grundlage für ein Hörspiel. Und wie auch bei AMADEUS dachten sich die Leute bei SIGMUND FREUD wohl "ja, und was soll da bitte schön spannend dran sein?". Aber die Serie IST spannend, und wie! Heute sind es Cal Lightman (LIE TO ME) oder Charlie Eppes (NUMB3RS), die als Wissenschaftler den Ermittlern unter die Arme greifen. Warum nicht mal die Handlung in die Kulisse ins alte Wien verlegen? Und so gerät der Psychoanalytiker immer wieder in dramatische Fälle, die sein gesamtes Fachwissen erfordern. Bei LIE TO ME spielt man Gesichtsausdrücke ein und erklärt sie, bei NUMB3RS werden komplexe mathematische Zusammenhänge in computeranimierten Bildern erklärt, und bei FREUD sorgen Es, Ich und Über-Ich in tiefgründigen Dialogen für die Aufklärung des Falles. Zum Abschluss des Hörspiels folgt die fachliche Meinung eines Psychologen, der die Hintergründe des Falles erklärt, die Unterschiede zwischen Hörspiel und Realität schildert (schließlich musste man "dramaturgische Änderungen" vornehmen) und genauere Informationen zu den jeweils genannten Phänomenen schildert. Oh, ich habe die Serie geliebt! Leider wurde ich erst kurz vor Ende darauf aufmerksam. Und gerade, als ich so richtig einsteigen wollte, war sie vorbei. Freud trauere ich ganz besonders hinterher :(
Produziert als Hörspiel für den SWR 2, aber auch als CD im Handel erhältlich. Es gibt eine Rahmenhandlung um die Protagonisten und die Konflikte untereinander. Dennoch sind die Folgen für sich betrachtet auch alle einzeln gut zu hören. Auch, wenn die Serie nicht abgeschlossen ist, Reinhören lohnt sich trotzdem!
SaschaSalamander 29.03.2013, 08.35 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL
ø pro Tag: 0,5
Kommentare: 2819
ø pro Eintrag: 0,7
Online seit dem: 21.04.2005
in Tagen: 7395