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Sokora Refugees

Diese Rezension ist nun sehr persönlich. Ich habe lange mit mir gerungen, den Manga zu lesen, und es fällt mir schwer, ihn zu beschreiben. Hier werde ich mir große Mühe geben, es objektiv zu beschreiben, aber die eigene Meinung wird hier trotzdem sehr deutlich rüberkommen ...
Inzwischen gibt es Verlage, die Newcomern auch außerhalb Japans eine Chance geben. Man nennt es noch immer "Manga", aber oft leben die Zeichner in Deutschland, Amerika, Polen, England etc. Besonders tut sich da der Tokyopop-Verlag hervor, der ursprünglich in den USA gegründet wurde, der aber auch Filialen hat in Großbritannien und Deutschland. Außerdem veröffentlichen sie neben Mangas auch Comics, Manhwas, Manhuas, Romane, Novels und und und. Ich finde das eine klasse Sache, denn dadurch werden die Grenzen fließend, und es werden Menschen an neue Medien herangeführt, die ihnen bis dato nicht bekannt waren oder die sie bisher falsch einschätzten.
SOKORA REFUGEES nennt sich Manga, ist im Grunde jedoch ein Comic im Mangastil, gezeichnet von Melissa DeJesus, die in den USA inzwischen eine namhafte Zeichnerin, auch im Bereich Animation, ist. Sie unterrichtet sogar im Comic-Zeichnen. Mit SOKORA hat sie sich das erste Mal an den Bereich Manga gewagt. Die Geschichte dagegen stammt von Segamu, der mit SOKORA seinen fetzigen Erstling schrieb.
Die Geschichte handelt von dem Mädchen Kana, das in der Schule immer ein wenig hinter den anderen steht. Plötzlich wird sie vom neuen Mitschüler im Duschraum der Mädchen in eine fremde Welt teleportiert, wo sie sich mitten zwischen den Fronten eines Kampfes wiederfindet. Es gelingt ihr zwar vorerst, wieder in ihre Welt zurückzukehren, aber danach ist nichts mehr wie zuvor, ...
klassische Geschichte, jede Menge Stoff für eine Comedy, die den Leser nicht zu Atem kommen lässt, ob nun vor Spannung oder Lachen. Für beides ist gesorgt, in rasantem Tempo rasen die Mädels von einem Panel zum nächsten. Die Story ist erste Sahne, sie ist packend und man kann mitfühlen, wie aus dem Lehrbuch in Sachen Storyaufbau und Charakterentwicklung. Die Zeichnungen sind geübt und flüssig, man sieht Melissa an, dass dies nicht ihr erstes Werk ist.
Ich bin sicher, dass die LeserInnen begeistert sind, es ist geeignet sowohl für Mädels wie auch Jungs. Die Probleme sind klassische für Teenager, mit allem was die Pubertät und das Thema Jungs - Mädels so mit sich bringt, witzig zubereitet. Und der Fantasy-Anteil ist klasse. Deswegen tut es mir schon weh, dass ich die Reihe nicht weiterlesen konnte, denn die Monster sind absolut klasse dargestellt, herrlich blöd und tumb. Das Katzenmädchen (oder so eine amerikanische Waschbärart, Tanuki, schwer zu sagen?) ist total niedlich. Ich mag die Welt, in die die Mädels bald gebracht werden, und ich wünschte, ich könnte sie auch weiterhin begleiten.
Eigentlich kann ich den Manga uneingeschränkt empfehlen. Ich selbst allerdings mag ihn trotzdem absolut nicht. Und ich kann nicht einmal erklären, woran es liegt. Ich kann nur vermuten, woran es liegt, dass ich mich von Seite zu Seite quälte und nach der Hälfte des ersten Bandes dann endgültig aufgeben musste. Vielleicht liegt es daran, dass es zwar als Manga verkauft wird, aber im Grunde doch amerikanisch ist. Teenie-Highschool, wie man es aus bekannten Serien kennt, mit allem was dazugehört. Absolut nicht mein Ding, ich mag weder die Mentalität noch den Stil, könnte aber nicht definieren, was exakt davon und wie sich dies äußert.
Oder vielleicht ist es die Nonstop-Action. Keine Pause, auf jedem Bild wird geschrien, geweint, getobt, gekämpft, gewettert, geflucht, gepoltert, gejammert, das Herz gebrochen, sich vor Scham versteckt, in einem Bild heulend und jammernd, im nächsten wieder flippig witzig die Brüste hervorrecken und keck posieren. Gefühlschaos und Action nonstop. Witzig und gekonnt inszeniert. Aber eben nonstop, fast schon überladen.
Die sekundären Geschlechtsmerkmale gigantisch: aufgeplusterte Lippen, aufgetakelte Haare, dickes MakeUp, Megabrüste, ich mag sowas nicht, da finde ich die stilleren Japaner, die da oft realistischer sind, wesentlich angenehmer in den Zeichnungen. Warum muss man im Westen immer so übertreiben und aus hübschen Brüsten gleich riesen Titten werden lassen, und warum muss überall das Höschen rausblitzen? In den Mangas nennt sich das Fanservice und ist Softerotik, aber bei uns wird sowas als "normal" verkauft und den Jugendlichen als Standart untergejubelt *grml*.
Nein, die Serie ist nichts für Menschen, welche die leisen Töne lieben. Die auch gerne einmal ruhig und gemütlich ein Gefühl über mehrere Seiten bei sich wirken lassen und sich in einem Moment versenken, ihn erspüren und mitfiebern. Dafür aber für alle flippigen, hektischen, wuseligen Youngsters, die es hip, trendy, sexy, mega und chaotisch lieben :-)
SaschaSalamander 28.03.2013, 08.47 | (0/0) Kommentare | PL
Lady Bedfort 63 - Die letzte Email

Peter St. Yves hat alles genau geplant. Den Ort, die Zeit... auch die passenden Worte hat er sich längst zurechtgelegt. Doch Marilyn Minnings denkt gar nicht daran, ihn zu heiraten, und weist seinen Antrag schroff ab. Am nächsten Morgen ist die junge Frau tot und Peter der Hauptverdächtige in einem Mordfall. Nur Lady Bedfort hält den Mann für unschuldig. Gemeinsam mit Marilyns Mutter und ihrer Schwester Laura nimmt sie die sonstigen Kontakte der Toten unter die Lupe und lernt dabei die Welt der Onlinechats und Internet-Kontaktbörsen kennen. Ein weiterer Verdächtiger ist schnell gefunden. Mit Lauras Hilfe lockt sie ihn in eine raffinierte Falle...
Nun ja, "raffiniert" liegt im Auge des Betrachters. Aber der Reihe nach: diese Folge hat mich leider herzlich wenig überzeugt, was an vielen verschiedenen Punkten lag.
Die Geschichte an sich mag realistisch sein, Onlinebekanntschaft, Blind Date, zwei Verdächtige. Stoff für eine solide Story. Aber die Umsetzung war für meinen Geschmack leider ziemlich halbgar, ließ einige Finesse vermissen, die man inzwischen bei der Lady gewohnt ist.
Es gab viele Momente, die ich als unrealistisch oder zumindest ziemlich an den Haaren herbeigezogen fand. Um nicht zu spoilern, greife ich hier ausnahmsweise einmal auf meine Kommentarfunktion zurück. Wer möchte, darf dort hineinschnuppern, alle anderen bitte nur die Rezension lesen ;-)
Dazu kommt, dass ich mich sehr über die Lady wunderte. Gut, sie ist am PC nicht die Fitteste, aber inzwischen hat sie einiges gelernt, und ihre Unbeholfenheit in dieser Folge empfand ich als Rückschritt zu früheren Folgen. Ebenso erstaunte es mich, wiesehr sie das Ruder in die Hand nahm, ohne dass die Polizei oder die Angehörigen des Opfers ihr in die Parade fuhren. Bringt andere Menschen in Lebensgefahr, bestimmt über den Ablauf der Falle, das ist etwas anderes als einfach mal auf eigene Faust die Nase in fremde Angelegenheiten zu stecken wie sonst. In keiner Folge sonst wünschte ich mir sosehr, dass Gomery kommen und sie in die Schranken weisen möge.
Ermittlungsarbeit gab es sogut wie keine, das Gewicht wurde zusehr auf andere Punkte gelegt, die nur bedingt zur Handlung beitrugen. Zwar war der Täter nicht sofort klar, doch der Hörer weiß aufgrund des zu einfachen Ablaufs sofort, dass mehr dahinter steckt und in falsche Richtungen gesucht wird, sodass auch diese Szenen eher wie Füllmaterial wirken, während der Hörer darauf hofft, dass die Handlung nun langsam zum Kern der Sache kommen möge.
Der Spannungsaufbau war ungewöhnlich, er wirkte mir sehr unausgegoren, Höhepunkte an den falschen Stellen, dann dazwischen zu viele Längen, nur um am Ende mit einem neuen Peak zu überraschen, der aber dennoch nicht überraschte, da aufgrund der noch offenen Tracks einfach noch etwas kommen musste und der Fall so also noch nicht abgeschlossen sein konnte. Verschenkte Möglichkeiten.
Die Charaktere der Folge empfand ich als sehr klischeebeladen. Der naive Verliebte, der psychisch und physisch Kranke, die eifersüchtige Schwester, die ahnungslose Mutter. Besonders "Handspeck" und die Schwester des Opfers wirkten sehr künstlich.
Auch die Dialoge wirkten auf mich sehr hölzern und gestelzt. Das lag vor allem an den teils sehr unrealistisch anmutenden Sätzen. Es klang für mich einfach nicht so, wie man sich normalerweise unterhalten würde, es fehlte die Spontaneität, die Natürlichkeit, Stil und Satzbau für ein Hörspiel einfach ungeeignet. Besonders der Satz "da sprang der Stein von selbst in meine Hand" ließ mich einfach nur mit dem Kopf schütteln und ist stellvertretend für einige weiteren Aussagen. Auch die Erklärung der Mutter über die knarzende Tür und viele weiteren Szenen wirkten keinesfalls wie emotionsgeladene Gespräche sondern wie abgelesene Texte (wenn man sich aufregt, dann spricht man keine langen, komplizierten Sätze, sondern man wirft Halbsätze hin, keine umständlich ausformulierten Erklärungen).
Die Sprecher kann ich nicht beurteilen, da einige holprigen Momente wohl auch an den Dialogen lagen. Eigentlich hat man mit Eichel, Pappert, Fritzsche, Riehemann bekannte Sprecher geholt, und auch Grothum und Wietzorek sind vom Fach und verstehen sich auf ihre Aufgabe. Hier jedoch empfand ich sie stellenweise als sehr künstlich und überzogen. Es gab in dieser Folge einfach nicht die Möglichkeit, das Potential auszuschöpfen, dazu waren die Charaktere zu flach, die Emotion zu unwirklich, auch die Sprecher konnten das nicht retten.
Nein, bei dieser Folge ist der Funke absolut nicht übergesprungen. Ich fragte mich gelegentlich, ob ich tatsächlich LADY BEDFORT hörte oder mich in der Serie geirrt hatte. Nein, hatte ich nicht. Schade. Aber es kann nicht nur Highlights geben ...
Wäre es ein neues Label, wäre es eine neue Serie - dann würde ich sagen 3 Sterne, hat Potential nach oben. Aber dafür, dass es LB war, erwarte ich inzwischen etwas anderes.
Wertung: 2,2 von 5 Bucklige
SaschaSalamander 27.03.2013, 08.51 | (2/1) Kommentare (RSS) | PL
Hugo Cabret

SaschaSalamander 26.03.2013, 09.14 | (0/0) Kommentare | PL
Lady Bedfort 61 und 62 - Die dunklen Gewässer

INHALT
Aden Bale will belauscht haben, dass zwei Personen einen Mord planen, das Opfer befände sich derzeit auf einer Kreuzfahrt. Gomery und Miller glauben eher an zuviel Alkohol, als er ihnen davon erzählt. Doch als möglicherweise ein Mordanschlag auf Bale verübt wird, müssen sie der Sache nachgehen. Zufälligerweise befindet sich auch Lady Bedfort gerade auf dem Schiff und soll für die beiden die Augen offenhalten. Abgesehen von dem drohenden Mord geht sie einer Spur von Juwelendieben nach, die sich am Schmuck reicher Damen vergehen. Und plötzlich begegnet sie - Max!
AUFBAU und UMSETZUNG als DOPPELFOLGE
Nach der ersten Folge war ich etwas unsicher. Der Kriminalfall war sehr spannend und begann recht komplex, von Max dagegen war noch nichts zu sehen, wie sollte man also in der zweiten Folge den Fall auflösen UND sich um Max kümmern? Daher war ich noch etwas zögerlich mit einer verfrühten Rezension, da ich doch sehr skeptisch an den zweiten Teil heranging. Zu Unrecht:
Marc Freund hat mit zwei Folgen die Zeitspanne optimal genutzt. Es gibt trotz der langen Spieldauer keine Längen, in denen man abschweift, stets verfolgt man gebannt das Geschehen. Gleichzeitig wurde aber, trotz der zwei (zusammenhängenden? Voneinander unabhängigen?) Kriminafälle, der zwei Handlungsorte und der wichtigen Wiedereinführung von Max nichts überstürzt, alles findet seinen Raum. Während manche Folgen das Gewicht stärker auf einen von beiden Parts legen, ist es hier wirklich sehr gut ausgewogen und lässt nichts vermissen.
Der Fall bzw die beiden Fälle (mehr möchte ich natürlich nicht verraten) sind sehr gut umgesetzt. Ich fand es dieses Mal einen sehr schönen Fall zum Miträtseln, die Spuren wurden geschickt gelegt, bis sich nach und nach das gesamte Bild zeigt.
MAX´ RÜCKKEHR
Und was nun das Thema Max betrifft - mir liegt SO viel auf der Zunge! Aber doch darf ich nichts sagen, wenn ich niemandem die Vorfreude verderben möchte. Was ich jedoch sagen kann: es war für mich äußerst bewegend. Lady Bedfort begann ja vor über 60 Folgen eher als leichte Krimikost, die Folgen wurden gelegentlich ernster, inzwischen sind einige rein unterhaltsame, aber auch einige anspruchsvolleren Titel darunter. Mit dieser Folge hat der Hörplanet meiner Ansicht nach einen Fixpunkt in der Serie gesetzt, der eine völlig neue Richtung einschlägt. Konflikte, die nicht so leicht in einer Folge eingebaut werden können wie die Trauer nach Max Tod.
Wie ich schon in >AMADEUS 04 - FAUSTUS< sagte: in den meisten Hörspielen erleben die Charaktere Dinge, die ein normaler Mensch nicht einfach so wegsteckt, ohne dass es sich auf spätere Folgen auswirkt. Wie bei AMADEUS hat man nun auch hier sehr realistisch gehandelt: es HAT Konsequenzen, und die beschränken sich nicht auf "ach, schön dass Du wieder da bist, dann ist ja alles okay, tun wir mal, als wäre nichts gewesen". Auch, wenn Max Tod Konsequenzen hatte (er fehlte, eine neue Figur musste eingeführt werden, und hier und da hieß es mal, dass sie ihn vermisst), trotzdem blieb der bisherige Stil der Serie gewahrt, nur eben mit neuen Personen. Das wird diesmal anders sein. Ein gewagter Schritt, den man hier ging, ...
Als Max starb, kam das sehr überraschend, und bis zu seiner Beerdigung wollte ich kaum glauben, dass er wirklich tot ist. Sosehr es mich jedoch getroffen hatte, so wenig konnte ich trauern, die Folge war in dieser Hinsicht wenig mitreißend und nicht wirklich dramatisch inszeniert. Ich fragte mich damals "wie, und das wars jetzt? Tot? Einfach so? Und dafür haben die Macher sich nicht mal richtig Zeit genommen? Das hat Max nicht verdient!". Den Fehler von damals hat man nicht wiederholt, dieses Mal nahm man sich Zeit, hat es nicht einfach nebenbei "passieren lassen" sondern auch wirklich gut in Szene gesetzt.
SPRECHER
Neben den bekannten Sprechern gab es dieses Mal recht viele Nebencharakter, die sowohl in Broughton als auch auf dem Schiff agierten. Ich fand sie sehr gut gewählt, markant und professionell. Thormann überzeugt als zwielichtige Figur, Sven Hasper (Resch aus AMADEUS) konnte auch mit nur wenigen Sätzen seine Rolle gut verkörpern. Frank Otto Schenk, Joseline Gassen und Philine Peters-Arnolds gefielen mir besonders, sie passten sehr gut zu den ihnen zugeteilten Charakteren. Dorina Pascu, Claudio Maniscalco und Debora Weigert waren mir bis dato nicht bekannt, sie fügen sich jedoch sehr gut ein, man hört, dass sie bereits Erfahrung haben. Mein persönliches Highlight diesmal war Philine, die ich mir sehr gut vorstellen konnte und die die ansonsten eher düstere Folge ein wenig auflockerte.
Was vermutlich alle Fans der Reihe beschäftigt: was ist mit Dennis Rohling? Ihm wurde ja vorgeworfen, dass er als Laie zwischen den Profis negativ hervorsteche. Wie sieht es also jetzt, nach einer längeren Pause aus? Was damals auffiel war die übermäßige Betonung, das "korrekte" Sprechen, das nicht natürlich sondern bemüht und unpassend klang. Mich störte das wenig, denn anfangs hatte Max kaum etwas zu sagen, und irgendwann, als es mehr wurde, hatte ich mich bereits daran gewöhnt. Doch umso mehr fällt nun auf, dass er inzwischen fester und natürlicher spricht. Selbstverständlich fällt er auf (was zwischen Thormann, Kluckert, Wolf und Co kein Wunder ist), aber er fügt sich inzwischen sehr gut in das Gesamtbild. Seine Stimme klingt fester, reifer (ich lasse es dahingestellt, ob es an Max´ neuer Rolle liegt oder der seitdem gesammelten Erfahrung im Hörspielbereich), Max hat nun eine neue Ausstrahlung erhalten, die ihm meiner Ansicht nach sehr gut steht.
MUSIK, EFFEKTE
Musikalisch fand ich die Folge nicht schlecht. Bekannte Sounds, sodass trotz neuem Handlungsort und dem Wandel mit Max´ Rückkehr bekannte Motive erhalten bleiben, die Serie sich trotz des Wendepunktes weiterhin vertraut anfühlt. Gegen Ende allerdings hätte ich es nett gefunden, wenn die Musik etwas ernster, düsterer gewesen wäre, passend zur Handlung. So fand ich gerade den Abschlusstrack fast eine Ironie - möglicherweise ein Akzent, der bewusst gesetzt wurde, um die Dramatik der Situation zu unterstreichen und hervorzuheben.
Von den Effekten her fiel mir wenig auf. Ich muss jedoch zugeben, dass ich zwar zweimal gehört habe, mein Augenmerk aber immer bei der Handlung lag und weniger auf der Geräuschkulisse, sosehr hatte die Doppelfolge mich dieses Mal gefesselt ;-)
FAZIT
LADY BEDFORT hat mit DIE DUNKLEN GEWÄSSER eine neue Richtung eingeschlagen, die mehr Tiefe und Komplexität verspricht. Die Rückkehr ist dramatischer und schmerzvoller umgesetzt als der Tod, was jedoch durchaus realistisch ist. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Serie nun weiterentwickelt, aber die "heile Welt" der Lady hat einen gewaltigen Knacks bekommen.
SaschaSalamander 25.03.2013, 08.42 | (0/0) Kommentare | PL
Statistik KW 12
1 - Porterville 05 - Die Akte Tori (R Weber)
1 - Lust auf Literatur (P Braun)
1 - Lady Bedfort 61 - Die dunklen Gewässer 01 (Hörplanet)
1 - Lady Bedfort 62 - Die dunklen Gewässer 02 (Hörplanet)
2 - Elbenthal 02 - Der schwarze Prinz (I Pala)
GESEHEN
Ziemlich beste Freunde
Tampopo
NEUZUGÄNGE
Porterville 05 - Die Akte Tori (R Weber)
Der schwarze Prinz (I Pala)
Liebesgift (T Mikage)
Grimms Monster 02 (A Kanou)
Midnight Secretary 07 (T Ohmi)
Franken Fran 08 (K Kigitsu)
Von fünf bis neun (M Aihara)
Gute Nacht, PunPun (I Asano)
Nana und Kaoru (R Amazume)
Highschool Girls (A Morishima)
Lady Bedfort 62 - Die dunklen Gewässer 02 (Hörplanet)
Lady Bedfort 63 - Die letzte Email (Hörplanet)
Geschichten, die der Seele guttun (J Kornfield)
Der fantastische Mr Fox (DVD)
ANMERKUNGEN:
1 - komplett
2 - teilweise
3 - abgebrochen
SaschaSalamander 24.03.2013, 20.48 | (0/0) Kommentare | PL
Kunterbunt und herrlich süß

Diese Box hier ist also schon etwas älter. Mir gefällt sie, weil sie so herrlich bunt ist. Normalerweise will ich das Bunte ja nicht mit Süßigkeiten erzeugen, sondern mit gesunder Nahrung, aber es gibt Tage, da braucht man einfach mal Schokolade ;-)
Vormittags Tomatenspalten, gelbe Paprika, Salami, Karotten. Dekoriert mit Meerettich und ausgestochenem Käse. Himbeeren, selbstgemachtle Gugl, bunte Schoko-Erdnüsse für den Nachmittag. War lecker :-)
SaschaSalamander 22.03.2013, 14.52 | (0/0) Kommentare | PL
Porterville 05 - Die Akte Tori

DIE AKTE TORI weist sehr viele Bezüge zu anderen Folgen auf. Nicht, dass irgend ein Rätsel um die Hunde, die Nahrungsversorgung, die geheimnisvollen Fragen, das Draußen, die Greybugs und andere neue Mysterien gelöst würde. Aber vor allem dient dieser Teil dazu, ein neues Licht auf einige der bisher erwähnten Geheimnisse und Besonderheiten zu werfen. Während andere Episoden sehr gut für sich stehen können, ist dieser sehr stark auf die anderen bezogen. Dadurch empfand ich ihn als besonders spannend, ständig gab es kleine "Aha"-Momente, setzte ich neue Puzzlestückchen an ihren Platz. Dieser Teil ist wirklich erst dann spannend, wenn man die anderen kennt, sonst geht ein Stück des Reizes verloren. Sätze wie "Der Bürgermeister ist ein Befürworter von absoluter Gleichberechtigung" entfalten ihre volle Wirkung erst, wenn man eben die entsprechende Vorgeschichte kennt.
Bisher gefielen mir alle Teile sehr gut. Was bei Weber aber ganz besonders ist: mit keiner anderen Figur habe ich sosehr mitgelitten wie mit Emily und Tori. Gut, ich identifiziere mich nicht mit den jungen Mädchen. Aber ich konnte mich sehr gut in deren Gedankenwelt hineinversetzen. "Es ist nur ein Buch, es ist nur ein Buch" - musste ich mir immer wieder klar machen, weil ich mich wirklich ärgerte über die Manipulation der Kinder und Jugendlichen in Porterville!
Die Mechanismen, mit denen gearbeitet wird, sind heftig, stellenweise erinnerten sie mich an das Buch DIE WELLE, respektive natürlich die Methoden zu Zeiten des Dritten Reiches. War mir die IFIS bisher schon unsympathisch, so zeigt sich hier zum ersten Mal so richtig das Ausmaß der Überwachung und Kontrolle der Stadt und des Bürgermeisters. Wenn es bisher eine Folge gab, in die ich mich richtig hätte hineinsteigern können, dann diese! Junge Mädchen, voller Hoffnung, voller Elan, so intelligent und motiviert, und all das Potential schamlos ausgenutzt und in solche Bahnen gelenkt, das tat mir richtig weh zu lesen.
Hm, das ist weniger eine Rezension denn eher ein "wie ging es mir beim Lesen". Aber ich denke, das zeigt deutlich, mit welcher Intensität der Autor der Autor die Geschichte vorantreibt. Es ist anders wirklich kaum möglich, diese Folge zu rezensieren, weil jedes Wort zuviel verraten würde. Worum es tatsächlich geht, was geschicht und wie die Geschichte aufgebaut ist, kann ich leider nicht erzählen ...
Einen bisher liebsten Teil habe ich nicht. Jeder hatte seinen Reiz, seine Eigenheiten. Irgendwie habe ich nach dem Lesen immer das Gefühl "das jetzt war das bisher Beste". So wird es jetzt wohl noch eine zeitlang weitergehen. Demnächst im April mit VOR DEN TOREN und im Mai mit GÖTTERDÄMMERUNG. Bis dahin heißt es Nägelkauen und die Zeit irgendwie anders rumkriegen ;-)
SaschaSalamander 22.03.2013, 09.00 | (0/0) Kommentare | PL
Tender - Obst

**********************
S. 087, Aprikosen:
Eine gute Aprikose ist leicht getupft: Sommersprossen in Rot, Rost und Schokolade überziehen ihre Schultern. Vielleicht hat sie auch eine Stelle auf ihrer Schale, die rau aussieht. Ihre samtige Haut strahlt in tiefem, intensivem Orange, so als würde die Flamme einer Kerze leuchten, und dieser Anblick leitet uns im Garten oft zu ihr.
S. 227, Feigen:
Eine Feige ist reif, wenn sich eine Nektarperle am Fruchtansatz zeigt und sich die Schale wölbt. Sie platzt dann leicht auf, weil der Druck des reifen Fruchtfleischs für die Schale zu kräftig wird. Die meisten samthäutigen Feigen, die mir im Sommer und Herbst begegnen, werden meistens in stiller Ehrerbietung verspeist. Diese Früchte kann man nicht wie einen Apfel einfach aus der Hand essen. [...] Das bedeuet nicht, dass ich nicht ein oder zwei Feigen auch gare. Obwohl die Hitze der Konsistenz von Feigen etwas Seidiges verleiht, ereignet sich der wirkliche Höhepunkt, wenn sie die Samen im Inneren probieren. Das warme Fruchtfleisch und die knackigen Samen sind eine Sinnenfreude, wie sie nicht besser sein könnte.
S. 404, Pflaumen:
Wenn ich eine perfekte Pflaume entdeckt habe, fast überreif, mit zartem Fruchtfleisch in einer goldfarbenen Schale mit Purpurflecken, veranstalte ich deswegen ein ziemliches Theater. Wer mich kennt, weiß, dass ich dann einen kleinen Teller und eine Serviette hervorhole. Und sie langsam esse und mir dabei vorstelle, die Zeit würde stehenbleiben. Häufiger begegnet mir eine solche Frucht ohne Vorwarnung und dann gibt es keine andere Möglichkeit, als sie direkt aus der Hand zu essen und den Kern ins lang gewachsene Gras unter den Baum zu spucken.
aus: Nigel Slater: Tender / Obst; Dumont 2013
****************
Mmmh, diese Aprikose, man möchte nicht einfach nur hineinbeißen, man möchte sie erkunden, erschnuppern, betrachten, sie ist geschildert wie eine zarte Frau, und mit ebendieser Ehrfurcht tritt der Autor ihr gegenüber. Berauschend ...
ich finde Feigen etwas höchst Erotisches, und schon einige Leut sagten mir leider, sie können das nicht nachvollziehen. Aber die Frucht, das Fleisch, die Hülle, das Innere, der Geschmack auf der Zunge, das ist unbeschreiblich. Der Autor hat hier in Worte gefasst, was ich mir jedes Mal denke, sobald ich eine reife Feige in der Hand halte, ich fühle mich von ihm verstanden. Und mal ehrlich - wer bei diesem Text nicht Lust bekommt (worauf auch immer *smile*), der ist wahrlich kein Genießer ;-)
Der Text zu den Pflaumen strahlt etwas aus, das mir sympathisch ist. Das Auskosten des Moments, die Präsenz ganz im Hier und jetzt, Genuss mit allen Sinnen. Das verspielte Kind, das den Kern einfach ins Gras spuckt. Der Blick zum Gras in dem Bewusstsein, dass es nicht einfach nur Gras ist, sondern schon lange gewachsen ist. Ja, er personifiziert das Gras und die Pflaume regelrecht, sie begegnet ihm ohne Vorwarnung. Was er über Pflaumen schreibt, so verhalte ich mich bei Kiwis. Die perfekt reife Kiwi (naja, sofern man bei dem langen Transportweg von "perfekt" sprechen kann, aber ich habe leider keinen Garten und wohne auch nicht in Neuseeland) ist selten, meist ist sie etwas zu hart oder weich. Aber WENN ich mal eine für mich perfekte Kiwi erwische, dann ist das ein Fest, und die im Raum Anwesenden sahen mich irritiert an, was für ein Trara ich wegen so einem kleinen Stück Obst machte ;-)
Er schreibt sehr liebevoll, aber auch direkt, mit einer Portion Selbstironie. Das gefällt mir :-)
SaschaSalamander 21.03.2013, 14.20 | (0/0) Kommentare | PL
Ostfriesenmoor
Der siebte Fall des Duos Klaasen und Weller ist diesmal düster und brutal: im Moor wird eine Kinderleiche gefunden, ausgestopft. Bald darauf verschwindet ein Kind vor der Apotheke, und es scheint einen Zusammenhang zu geben. Während Klaasen einen Mörder stellen soll, ereignen sich in ihrem Privatleben aufreibende Dinge, die sie all ihre Kraft kosten. Und die Entführung des Kindes hat weitreichende Folgen bis in das Privatleben der Beteiligten, was zu weiteren Intrigen, Schicksalsschlägen und natürlich Morden führt. In diesem Krimi werden alle an ihre Grenzen geführt ...
CHARAKTERE
Normalerweise notiere ich mir in den Krimis von Klaus-Peter Wolf ja die Namen, diesmal habe ich es ohne versucht. Es dauerte lange, bis ich endlich ein Gespür für die einzelnen Charaktere hatte. Wie üblich erhält jeder noch so kleine Nebencharakter einen eigenen Vor- und Nachnamen sowie eine kurze Geschichte und etwas Persönlichkeit. Es ist Wolfs Stil, immer könnte ich es nicht lesen, aber bei ihm mag ich es, er hat eine ganz eigene Art, dies umzusetzen. Die Charaktere sind allesamt sehr menschlich, nicht perfekt und auch nicht schlecht, sondern eben so, wie Menschen sind: voller Mängel, niemals nur gut oder böse, sie verhalten sich auch mal unangebracht und machen Fehler, wie wir alle.
HÖRBUCH VS BUCH
Das Hörbuch ist im Verhältnis zum Buch gekürzt. Vieles, was ich in anderen Rezensionen gelesen habe, wurde hier weggelassen. Ich denke allerdings, dass die Mitarbeiter, die das bearbeitet haben, sehr gute Arbeit geleistet haben. Die Geschichte ist in sich stimmig, ich entdeckte keine Lücken, alles baut gut aufeinander auf, und zu den Charakteren bildet sich ein wunderbar rundes Bild, ohne dass ich als Hörer etwas vermisst habe.
BESONDERHEITEN
Ich habe ja nun schon einige Jugend- und Erwachsenenkrimis des Autors gelesen. Sie ähneln sich in Aufbau und Stil, doch bisher wurde mir nicht langweilig. Denn die Themen, die Wolf anschneidet, sind brisant. Er greift in jedem Buch gesellschaftliche Probleme auf, und die Inhalte der Krimis regen zum Nachdenken an. Abgesehen vom eigentlichen Fall greift er dieses Mal Dinge auf wie die Auswirkungen eines Schlaganfalles (sowohl medizinische Aspekte wie auch die Betroffenheit der Angehörigen), die Folgen einseitigen und voreingenommenen Denkens, Broken-Home-Families, Drogenkonsum, Fremdgehen. Mir gefällt, wie er niemals den Zeigefinger hebt, niemals belehrt, den Leser sich sein eigenes Bild davon machen lässt.
Die Schilderungen dieses Mal sind sehr drastisch. Sowohl der Fall als auch die Nebenplots gehen bis zum Äußersten. Schon in den anderen Büchern war ich fasziniert, wie es Wolf gelingt, grausame Details ohne voyeuristisches Ausformulieren kurz anzureißen und sich dann auf die Geschichte zu konzentrieren. Besonders hier ist der Gegensatz zwischen blutigem Inhalt, psychisch aufwühlenden Momenten und der ruhigen, irgendwie großväterlich erzählenden Stimme sehr markant. Ich mag diesen Gegensatz, da es sich angenehm von anderen Titeln abhebt, die ihre Leserzahlen vor allem aus der Gewaltdarstellung ziehen.
Eine Szene fand ich besonders heftig: sie erzählt von einer Frau und deren Verhalten, nachdem sie ein Kind zur Welt brachte, das bereits unter Entzug litt. Das klingt heftig, und ich kann mir vorstellen, dass manch ein Leser denkt, das sei unrealistisch, aber kurz darauf habe ich etwas ähnliches tatsächlich selbst erlebt auf Arbeit, musste sofort an das Buch denken und daran, dass die unglaublichsten Dinge noch immer real geschehen und kaum ein Buch an die Realität heranreicht. Nun, es ist Wolf diesmal gelungen, ein - nicht nur auf diese Szene bezogen - äußerst realistisches Buch zu schreiben, das mich stellenweise sehr aufgewühlt hat.
LOKALKOLORIT
Der Lokalkolorit ist wie gewohnt recht hoch. Der Norden ist nicht gerade meine bevorzugte Region, ich fühle mich im Süden heimischer. Doch die Eigenheiten der Menschen, die Wohnungseinrichtungen, die Rituale, die Landschaft, all das ist so liebenswert und sympathisch dargestellt, dass ich richtig Lust auf einen Urlaub bekomme, um mir all das wieder einmal anzusehen.
SPRECHER
Zum Sprecher gibt es nicht viel zu sagen, ich habe es ja schon erwähnt: der Autor spricht selbst, und er kann es einfach. Seine stimme ist dunkel, ruhig, beinahe märchenhaft erzählend, emotional und mitreißend.
FAZIT
Kurz gesagt: dieser Roman hat mich wieder sehr begeistert und vor allem bewegt. Ein abgründiger Fall in ruhigem Erzähltempo, gemächlich wird gemordet, geliebt und gelitten.

SaschaSalamander 21.03.2013, 08.56 | (0/0) Kommentare | PL
Jesus von Nazaret - Buch

Daher habe ich nun auch das Buch dazu gelesen und möchte beides gerne vergleichen:
Auf der CD sind exakt alle Kapitel enthalten, wie man sie auch im Buch findet. Gekürzt wurden also einzelne Abschnitte und Passagen, die für das Gesamtverständnis nicht relevant sind, lediglich kleine Exkurse bieten. Auch wurden manche Sätze leicht abgewandelt, sodass diese sich in kürzerer Zeit vortragen lassen (für sich pro Satz sind das nur ein paar Sekunden, auf ein gesamtes Hörbuch macht das aber sehr viele Minuten).
Was mir gefehlt hatte im Buch, fand ich tatsächlich sofort in der Printversion. Stellenweise war es jedoch nur in kurzen Sätzen erwähnt (wenn auch sehr aussagekräftig, sodass mehr Erklärung gar nicht erforderlich gewesen wäre). Entweder, ich habe es im Hörbuch verpasst (was gut möglich ist, wenn man kurz abgelenkt ist beim Hören), oder es wurde ausgelassen. Allerdings ist es bei dieser Informationsfülle, wie man sie im Buch findet, erstaunlich, wie gut man es als Hörbuch umgesetzt hat, ohne das Gefühl von "fehlt was" zu erzeugen.
Ein Beispiel für eine Szene, die mir im Hörbuch persönlich zu kurz war, die im Buch wesentlich ausführlicher ist: CD 2, Track 13 bzw im Buch auf S. 143 ff behandelt der Autor das Wunder der Speisung der 5000 mit fünf Broten und zwei Fischen. Im Hörbuch geht man kurz darauf ein, dass eine rein natürliche Deutung recht platt ist, das Berufen auf ein "Wunder" allerdings ebenfalls Gefahren in sich birgt. Dann geht man direkt über zu Jesus und dazu, wieso er nicht gerne Wunder vollbrachte. Ich fand es jedoch etwas knapp, denn der Ansatz "auch die übernatürliche Erklärung birgt eine Gefahr" klang zu interessant, als dass ich mich mit diesem kurzen Satz zufriedengeben wollte. Ein Blick ins Buch - hier wurde tatsächlich eine komplette Seite gekürzt. Inhalt ist eine Stellungnahme Dietrich Bonhoeffers dazu, wie Gott als Lückenbüßer für unerklärliche Dinge in der immer wissenschaftlicher werdenden Welt verdrängt und Religion auf diese Weise degradiert wird. Hochinteressanter Gedanke! Hätte ich allerdings das Buch kürzen müssen, hätte ich diese Passage wohl auch weggelassen, ist es doch nur ein Exkurs, kein Vertiefen des Lebens Jesu.
Im Hörbuch kann man nicht hinter jedem Satz eine Bibelstelle vorlesen lassen. Im Buch dagegen stehen nach jedem Bezug auf eine Passage der Biblischen Geschichte die entsprechenden Verweise, sodass man gut nachschlagen und vergleichen kann. Fußnoten im Textfluss gibt es nicht, dafür jedoch sehr viele Verweise auf das Quellenverzeichnis im Anhang. Zu Beginn des Buches steht auch erwähnt, auf welche Übersetzung der Autor zurückgreift und woran die Schreibung der Ortsnamen sich orientiert (was ich sehr interessant fand, denn über die Eigen- und Ortsnamen bin ich im Hörbuch einige Male gestolpert, da mir diese so nicht bekannt waren). Der Autor greift auch auf Zeitungen und (selten) Internet zurück. Bei seiner Literatur greift er gelegentlich auf recht alte Titel (teils um 1960) zurück, was gerade bei diesem historischen Thema jedoch in Ordnung ist. Zudem bezieht er sich auf sehr viele aktuellen Titel bis 2012.
Es gibt für den Leser ein Quellenverzeichnis, wo man gezielt nach den gewünschten Informationen suchen kann. Außerdem ein Literaturverzeichnis, in dem die für das Buch zugrundeliegenden Materialien thematisch sortiert und sehr übersichtlich gehalten sind.
Zusammenfassend: wer eine Übersicht über das Leben und Wirken Jesu sucht, ist mit dem Hörbuch hervorragend bedient. Vor allem Jugendlichen würde ich eher das Hörbuch empfehlen. Erwachsenen oder interessierten Jugendlichen, die das Thema gerne etwas vertiefen möchten, sollten aber zum Buch greifen, welches sich sehr gut als Grundlage für weitere Recherchen anbietet.
SaschaSalamander 20.03.2013, 09.19 | (0/0) Kommentare | PL
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