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Tag:
Jesus von Nazaret - Hörbuch

Das Thema "Jesus" ist für mich sehr interessant. Ich bin sehr christlich aufgewachsen und kenne mich in der biblischen Geschichte ziemlich gut aus. 20 Jahre lang gab es fast nichts anderes. Der Religion bin ich nicht abgeneigt, ihre Umsetzung heutzutage allerdings sehe ich äußerst kritisch (aber das ist ein langes Thema, das nicht in diese Rezension gehört). Doch noch immer interessiere ich mich sehr für die Hintergründe der Bibel, lese sowohl Fachbücher hierzu, informiere mich über Forschungen, neue Erkenntnisse und verschiedene Auslegungen.
Meine Motivation zu diesem Buch lag also darin, mein Fachwissen etwas aufzufrischen bzw zu vertiefen (je nachdem, wie tief das Buch in seinen Inhalten gehen würde, das konnte ich zuvor natürlich nicht wissen). Meine Sorge lag darin, dass es womöglich versuchen könnte zu missionieren, dass es überchristlich sein könnte und die Inhalte weniger kritisch beleuchtet als vielmehr glorifiziert und nicht ausreichend wissenschaftlich angeht. Meinen Eindruck möchte ich hier nun schildern:
INHALT
Jesus, der Sohn Gottes. Schon so viel wurde, auch unabhängig von der Bibel, über ihn geschrieben. Auch das Buch von Alois Prinz befasst sich mit seiner Person. Sein Ziel ist es, die Person des Jesus von Nazaret zu beleuchten, sein Leben zu beschreiben und sein Wirken zu schildern.
ZIELGRUPPE
Das Hörbuch richtet sich an Jugendliche und Erwachsene. Es ist ohne komplizierte Fachbegriffe und erläutert die komplexen Zusammenhänge einfach, verständlich und dennoch sehr sachlich und kompetent. Obwohl es auch an Jugendliche gerichtet ist, muss man sich als Erwachsener nicht unterfordert fühlen. Es werden viele interessanten Fakten und Informationen geboten, die auch bibelkundigen Hörern neu sind und mit denen man manche Inhalte des Wirkens Jesu danach wesentlich besser versteht.
Für mich stellte sich vor allem die Frage: richtet es sich an bibelfeste Leute mit Vorwissen? An strenggläubige Christen? An Atheisten? An Kritiker oder gar Gegner? Will es missionieren, überzeugen oder einfach nur informieren? Und ich war während des Hörens sehr angetan, denn der Autor versteht es, geschickt alle anzusprechen, sowohl die Christen wie auch die Atheisten, die Kritiker wie die überzeugten Anhänger. Mehr dazu im Punkt der Umsetzung.
AUFBAU
Das Buch ist, wie sollte es bei einer historischen Biographie anders sein, chronologisch aufgebaut. Angefangen kurz vor Jesu Geburt bis hin zu seinem Tod, seiner Auferstehung und in kleinen Ansätzen auch das spätere Wirken seiner Apostel ab Pfingsten.
Dabei erzählt der Autor historische Hintergründe, beleuchtet dann eine bestimmte Szene aus der Bibel, und diese wird dann im Anschluss mit den gesellschaftlichen und politischen Verhältnissen der damaligen Zeit in Verbindung gebracht.
Ich habe einige Episoden aus Jesu Leben vermisst, die ich für wichtig gehalten hätte zu erwähnen. Aber gut, die Bibel ist dick, 3 CDs sind sehr wenig Material, und der Autor muss also Prioritäten setzen. Es ist einleuchtend, dass nicht alles behandelt werden kann. Das, was absolut relevant war, wurde auch behandelt, dazu einige weitere kleinen Episoden, Gleichnisse und entscheidenden Momente seines Lebens und Wirkens, um das Bild etwas abzurunden. Auch ist das Hörbuch im Verhältnis zum Buch gekürzt, und vielleicht sind ja dort einige der mir fehlenden Inhalte zu finden ;-)
UMSETZUNG
Alois Prinz hat sein Buch leichtverständlich umgesetzt. Was mir besonders gefiel: die ganzen Stadthalter, Kaiser und sonstigen "hohen Tiere" wurden hier sehr gut erklärt in ihren Verwandschaftsverhältnissen, Hirarchien und Aufgaben. Das ist ein Punkt, mit dem ich normalerweise immer sehr große Probleme habe, weil das schon recht undurchsichtig ist (gerade, wenn einer der wichtigen Leute im Laufe der Zeit verschiedene Ämter bekleidet, wenn der Sohn den gleichen Namen trägt wie der Vater, und so weiter). Großes Kompliment, dass ich zum ersten Mal das Gefühl hatte, es verstanden zu haben!
Schön finde ich, dass nicht nur die Bibel als Referenz hergenommen wird. Sie dient als Grundlage für die Episoden um Jesu. Im Hörbuch wurden keine Quellen für die einzelnen Belege historischer Fakten genannt, das ist jedoch auch nicht möglich. Und es ist in Hörbüchern nicht üblich, im Booklet die Quellen zu benennen, daher kann ich das hier nicht beurteilen. Ich gehe davon aus, dass im Buch mit Fußnoten und Literaturliste im Anhang diese benannt sind. Wenn man Recherche betreiben möchte, ist ein Hörbuch ungeeignet, zum bequemen Hören allerdings ist es perfekt.
Was gelegentlich auch im Hörbuch genannt wird, sind Bezüge zu verschiedenen Philosophen der Antike, späterer Zeit und der Gegenwart, von Aristoteles über Kierkegaard, Nietzsche und andere. Interessant finde ich ebenso, wie versucht wird, verschiedene Wunder und Ereignisse auf unterschiedlichen Ebenen zu erklären. So z.B. die Wunderheilungen (Stehe auf und wandle ... Sprich nur ein Wort, und mein Knecht wird gesund ... Lazarus), die Speisung der 5000, Wasser zu Wein. Es werden logische Erklärungen gesucht, es werden psychologische und philosophische Erklärungen genannt, dazu kommt eine metaphorische Deutung sowie die Überlegung, dass es wirklich ein Wunder sein könnte. Der Autor schreibt dem Hörer keine Antwort vor, der Kritiker wird sich ebenso bestätigt sehen wie der gläubige Christ.
Themen wie die beiden Zöllner, der Hauptmann von Kapernaum, der barmherzige Samariter oder die Entscheidung des Pontius Pilatus werden dem Hörer nahegebracht, indem der Autor genauer auf die Umstände der damaligen Zeit eingeht, auch die Politik dahinter schildert. Weshalb waren Zöllner verachtet, warum traf Pilatus eine Entscheidung gegen seinen Willen, welche Position hatte der Hauptmann gegenüber Jesu inne, etc. Besonders interessant fand ich die Erklärungen zu Maria Magdalena, die ja sehr umstritten ist und zu vielen Diskussionen und Spekulationen führte. Und ich stelle fest, dass ich da wohl tatsächlich einiges verwechselt habe, denn durch die vielen Spekulationen wurden einige Behauptungen aufgestellt und Verbindungen geknüpft, die so laut Prinz jedoch nicht in der Bibel zu lesen und auch nicht historisch belegt sind.
Mir gefiel auch, dass er manche Dinge über Jesu sagte, die recht unbequem waren. Er versuchte nicht, die Dinge schönzureden, indem er sie durch das hehre Ziel der Religion begründete. So schildert er ziemlich direkt, wie Jesus seiner Mutter und Familie sich recht kalt zeigte, die leibliche Familie gegenüber der "neuen" Familie (Jünger, Anhänger) zurückstellte, wie er andere Familien zerstörte und ihnen quasi die Söhne entriss (ja, sie gingen freiwillig, doch für die Eltern bedeutet dies auch, dass nun der Sohn fehlt, welcher später die alten Eltern ernähren soll). Er macht Jesus nicht schlecht dadurch, doch er schildert ganz direkt, welche Konsequenzen das hatte und wie manche Menschen darauf reagierten. Solche Beispiele finden sich im Hörbuch einige, sodass wie bereits gesagt nichts verklärt aber auch nichts stets kritisiert wird. Es ist sehr ausgewogen, das macht die Lektüre sehr angenehm.
SPRECHER
Hans Löw ist Schauspieler, als Sprecher habe ich ihn bisher noch nicht wirklich wahrgenommen. Er hat jedenfalls eine sehr angenehme Stimme, die ihn prädestiniert für einen sachlichen Text, bei dem man sich zurücknehmen muss, der aber keinesfalls trocken oder monoton sein darf. Zugegeben, Text und Sprecher haben so gut zusammengepasst, dass es mir schwerfällt, irgendetwas über Löw zu sagen, das mir besonders aufgefallen wäre. Das ist allerdings nicht negativ, sondern ein großes Kompliment, denn für ein Sachbuch erwarte ich, dass das Thema im Vordergrund steht und nichts und niemand anderes.
Ich wäre neugierig, ihn auch einmal in einem Roman zu hören, denn die Stimme gefiel mir. Ich kann mir vorstellen, dass er durchaus sehr gut darin sein kann, auch emotional zu sprechen und Persönlichkeit einzubringen.
Einige Eigennamen und Orte wurden anders ausgesprochen, als ich das kenne. Man kann natürlich im Hörbuch kein Glossar zur Aussprache anhängen. Aber ich fand das sehr ungewohnt, werde mal ein paar Begriffe googeln, ob ich das bisher immer falsch gesagt habe ;-)
FAZIT
Eine Hörbuch, das ich Interessierten auf jeden Fall empfehlen kann, leicht verständlich und mit viel fundiertem Fachwissen. Als Hörbuch ideal für Lesemuffel und zum leichten Hören im Alltag. Für jemanden, der noch tiefer in die Materie möchte, ist aber dagegen eher das Buch zu empfehlen.
SaschaSalamander 04.03.2013, 08.27 | (0/0) Kommentare | PL
Statistik KW 09
1 - Alice - Neues aus dem Wunderland (Hörplanet, U Rylance)
1 - Porterville 04 - Träume der Termiten (J Beckmann)
1 - Das Mädchen mit dem Gurkenohrring (Hörplanet)
1 - Holger zieht um (Hörplanet)
2 - Jesus von Nazareth (A Prinz)
2 - Frühstück mit Kängurus (B Bryson)
GESEHEN
Tucker & Dale vs Evil
NEUZUGÄNGE
Tiere in der Stadt (B Kegel)
Music Theory for Dummies (H Day)
Porterville 04 - Träume der Teriten (J Beckmann)
Tribute to Duke Ellington (B Hendricks)
ANMERKUNGEN:
1 - komplett
2 - teilweise
3 - abgebrochen
SaschaSalamander 03.03.2013, 20.45 | (0/0) Kommentare | PL
Ponyo
Handlung: das Fischwesen Brunhild flieht vor seinem Vater und landet an der Meeresoberfläche, wird vom kleinen Jungen Sosuke in einem Eimerchen gefangen. Der Junge kümmert sich liebevoll um das Tierchen, das er Ponyo nennt. Doch der Vater, ein Magier, holt es zurück in seine Welt. Ponyo will aber unbedingt ein Mensch werden und zurück auf die Erde. Hierfür aktiviert sie all ihre magischen Kräfte. Zuviel, denn dadurch gerät das Gleichgewicht der Natur in Unordnung, der Mond droht auf die Erde zu stürzen, ein gewaltiger Tsunami vernichtet das Land. Nur die Liebe des Jungen zu seiner Freundin kann die Welt wieder ins Gleichgewicht bringen, ...
- Zeichnungen sehr ungewöhnlich: viel mit wasserfarben- und buntstiftartigen Bildern, einiges wirkt skizzenhaft, anderes dagegen sehr klar und typisch Zeichentrick. Interessante Mischung, die was von Kunst hat und mir sehr gefällt
- Ponyo als Protagonistin ist leider sehr "unfertig" von den Zeichnungen, mal die Haare lang, mal kurz, mal ist sie hässlich, mal hübsch, mal niedlich. Ist inhaltlich zwar begründet, trotzdem hätte ich mir mehr Kontinuität gewünscht
- Ghibli hat Titel für Kinder, für die Familie und teils eher für erwachsenere Zuschauer. Ponyo ist wirklich eher rein für Kinder. Für Erwachsene stellenweise etwas zu langgezogen, ohne die Handlung zu vertiefen
- Handlung lässt sich sehr grob zusammenfassen. Es wird enorm viel angedeutet und angeschnitten, aber es fehlt einfach die Tiefe. Auf mich wirkte der Film trotz seiner Länge inhaltlich stark gekürzt. Es muss nicht alles erklärt werden. Aber ein bisschen mehr wäre schon nett gewesen. Vielleicht liegt es daran, dass es sich an Kinder richtet und diese manche Infos gar nicht benötigen, um den Film zu mögen. Oder daran, dass Japaner manche Dinge intutitiv verstehen, falls es Anspielung auf verschiedene Legenden und Mythen sind, die man hier in Europa nicht kennt.
- Es war sehr viel gemixt. Ich bin sicher, dass ich nicht alles erkannt habe, aber manches war auch wieder im Westen bekannt. So erinnerte die Musik deutlich an die Walküren von Wagner, auch der Name des Fisches - Brunhilde - zeigte deutlich Anleihen hieran (was das inhaltlich dabei verloren hatte, kann ich nicht sagen, ich fand es seltsam). Dann war da noch die kleine Meerjungfrau (Fisch will Mensch sein, Zauberkraft, Liebe kann erlösen, Flucht aus der Meereswelt, falls nicht klappt wird sie zu Schaumkronen). Was mir nicht auffiel, was ich aber dann mit einem "stirnpatsch" wiedererkannte (ich kenne das Märchen, aber es ist mir eben im Gegensatz zu westlichen Märchen noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen), als ich ein wenig googelte, war der Bezug auf das Märchen der Otohime, der Schildkröte, welche vom japanischen Fischer Urashima gerettet wird und ihn in seine Welt entführt. Andere Ghiblifilme nehmen sich meist nur eines Themas oder einer Literaturvorlage an, hier wurde einfach zuviel durcheinandergewürfelt, das führt zu einiger Verwirrung und dazu, dass die Inhalte auf der Strecke bleiben.
- der typische Ghibli-Zauber konnte mich an manchen Szenen erfassen, da wurde mir ums Herz warm und musste ich ganz breit lächeln. Aber manchmal zog es sich eher etwas dahin, ging der Glanz verloren.
Naja, es kann nicht jeder Ghibli ein Meisterwerk sein, es muss auch normal gute Filme geben. Wäre es ein normaler Film, hätte er von mir vermutlich 4,5 Sterne bekommen, als Ghibli fällt es mir schwer, mehr als 3 zu geben. Bin einfach Besseres von Miyazaki gewohnt. Ich fand es schön, ihn gesehen zu haben, in meine Sammlung wird er aber nicht kommen, ...

SaschaSalamander 01.03.2013, 08.32 | (0/0) Kommentare | PL
Brownies und Blumen

Die Nudeln haben 3 Minuten gekocht (Asia-Nudeln gehen ja immer so schnell), und in dieser Zeit habe ich ausgestochen, Picks eingesteckt und Brownies in die Box gelegt. Dann eine Minute für die Sauce, das Stückeln der Tomate und das Foto :-)
SaschaSalamander 28.02.2013, 15.23 | (0/0) Kommentare | PL
Die Olchis - Witze aus der Pfütze
Was mir gefiel waren die Sprecher. Die Olchis waren sowieso sehr witzig, aber auch den Kindern der Grundschule hörte man an, dass sie mit vollem Einsatz bei der Sache waren und richtig Spaß daran hatten, mitzuwirken. So soll es sein, und das überträgt sich auf die Hörer :-)
Wertung: 9 von 10 überengagierte Moderatoren

SaschaSalamander 28.02.2013, 09.35 | (0/0) Kommentare | PL
Porterville 03 - Nach dem Sturm

Während der Autor für den DARKSIDE PARK zwei actionreiche Geschichten um "harte Kerle" ablieferte, ist der Protagonist hier eher ein stiller Mensch, sehr gedankenvoll. Jeffrey beobachtet sehr viel, der Leser folgt seinen Gedanken rund um Führung, Macht, Verantwortung. NACH DEM STURM ist eine eher politische Folge - und dennoch ist es Simon hervorragend gelungen, sie spannungsreich zu gestalten, sodass ich den Kindle nicht beiseite legen konnte und wieder in einem einzigen Rutsch hindurchfliegen musste.
Es gelingt Simon beklemmend gut, eine Stadt nach dem Ausnahmezustand aufzuzeigen. Die Hoffnung der Bürger, der gemeinsame Wunsch nach Änderung und Besserung, zugleich aber die Entkräftung des Volkes, das Sich-Verzehren nach ein klein wenig Luxus. In >Folge 01< erfuhr der Leser, wiesehr die Schere in der Gesellschaft auseinanderklafft, und in Folge 3 nun wird genauer erklärt, wie es dazu kam. Die Zeitsprünge machen die Handlung ziemlich komplex, und man muss sich als Leser oft genau verdeutlichen, wann und wo man sich gerade befindet.
Ebenfalls sehr schön finde ich, wie in dieser Folge immer mehr deutlich wird, dass die Autoren wirklich gemeinsam an einem großen Projekt arbeiten. Bereits in >Folge 2 - Die verlorene Kolonie< wurde Bezug genommen auf einzelne Episoden des Autors Raimon Weber aus dem DARKSIDE PARK. Und hier stellt sich nun heraus, dass der Prolog des (nein, verzeihung, Stop, ich möchte nicht spoilern. Aber es ist wirklich unglaublich schwer, etwas über PORTERVILLE zu schreiben, ohne sich immer auf andere Folgen zu beziehen). In Zeiten von Internet und Amazon, wo immer mehr Autoren sich anonym trollen, bekriegen und den Erfolg missgönnen, finde ich es einfach großartig, wenn einige von ihnen zeigen, dass sie auch zusammenarbeiten können, sich am Erfolg des anderen freuen und gemeinsame Projekte auf die Beine stellen. Der DARKSIDE PARK hatte ja sogar ein Crossover mit der Hörspielreihe >MINDNAPPING<.
PORTERVILLE macht süchtig nach MEHR! Aber jetzt heißt es sich gedulden bis zum ersten März, wenn TRÄUME DER TERMITEN von John Beckmann erscheinen, und kurz darauf geht es weiter mit DIE AKTE TORI, wieder von Raimon Weber. Nicht einmal eine Woche ... aber selbst ein paar Tage können eine gefühlte Ewigkeit sein! ;-)
SaschaSalamander 27.02.2013, 09.25 | (0/0) Kommentare | PL
Tiere in der Stadt
1. Die Entstehung der wilden STadtnatur
2. Untermieter
Vögel - Die Nidikolen
Ameisen - Die Myrmekophilen
Säugetiere
3. Homo Sapiens und seine Gefolgschaft -
die Anthropozönose
4. Die Häuser
Schwarze Schafe
Floh & Co
Von Milben und Menschen - Ökosystem Bett
Fliegen und Netze
5. Über Himmelssichtfaktoren und Versiegelung
Das urbane Klima
Sand und Schutt
Mosaike und Gradienten
6. Grüne Lungen und Plastik -
Die urbane Vegetation
7. Sänger, Piepmätze und Luftratten - Die Vögel
8. Kommen und Gehen
Inseln im Häusermeer
Historische Stadtfauna
Krieg
9. Das süße Stadtleben
Raubtiere
Das Geschrei der Vögel
Stress und Angst
10.Mensch und Stadtnatur
Inhaltsverzeichnis aus: Bernhard Kegel: Tiere in der Stadt -
Eine Naturgeschichte; Dumont 2013
Das Inhaltsverzeichnis oben ist klar: hier werde ich nicht nett unterhalten, sondern hier werde ich wirklich konzentriert lesen müssen, hier erfahre ich Fakten und Infos. Und ich freue mich schon sehr darauf! Hatte, bevor ich das Buch in der Hand hielt, die Befürchtung, es könne ein Plauderbuch sein, und freue mich umso mehr, dass dem nicht so ist. Und wenn der Autor es auch noch schafft, so zu schreiben, dass es dennoch flüssig lesbar ist, dann umso besser!
Bei Titel und Beschreibung dachte ich ja eher an die Fledermäuse gegenüber am Fluss, an die Eichhörnchen vor meinem Fenster, an den Fuchs im Berliner Garten meines Bekannten, an die Reiher 500 m von hier entfernt in ihren Kolonien. Aber wenn ich das Inhaltsverzeichnis ansehe, dann kann ich mich wohl auf einige Tierchen gefasst machen, an die ich gar nicht gedacht hatte. Aber stimmt, auch die tummeln sich hier. Ratten, Mäuse, Tauben, Ameisen, ganz viele Silberfischlein (sehr zur Freude des Vermieters). Denke plötzlich wieder an die Taubenmilben und Kugelkäfer, mit denen ich vor zwei Jahren zu tun hatte.
Ich freue mich schon SEHR auf das Buch. Ich liebe Tiere, und ich hoffe, nach der Lektüre zukünftig mit anderen Augen spazierenzugehen. Und - ich weiß jetzt auch, was eine Anthropozönose ist ;-)
SaschaSalamander 26.02.2013, 15.19 | (0/0) Kommentare | PL
Porterville 02 - Die verlorene Kolonie

Während im DARKSIDE PARK alle Folgen zwar in unterschiedlichen Zeiten spielten, dabei aber immer in Porterville selbst, ist dies die erste Geschichte, welche den Ort verlässt und "draußen" spielt. Eine nahe Zukunft - mir gefiel vor allem, wie die Autorin dies realistisch und doch mit einem Hauch Sci-Fi beschrieb, sodass man immer das Gefühl hatte, so könne es demnächst tatsächlich aussehen. Spitzen wie die Fusion zwischen Google und der Finanzwelt fand ich recht amüsant (oder vielmehr erschrec kend, da gar nicht so abwegig), und mit vielen solcher kleinen Anspielungen und Nebenbeisätze konnte die Autorin bei mir ganz groß punkten.
Die Geschichte selbst ist etwas gemütlicher, denn da sie außerhalb Porterville spielt, fehlt natürlich die dunkle Bedrohung der Stadt, die Teenager schlagen sich eher mit üblichen Problemen untereinander herum. Im letzten Drittel zieht die Spannung dafür ziemlich stark an, und es werden immer mehr Bezüge zur ursprünglichen Serie offengelegt (wir erinnern uns: wie frustriert waren wir Fans, dass am Ende im "Nachwort" ein paar Fake-Hinweise eingestreut wurden, die nicht wirklich in der Serie erklärt wurden. Wer weiß - vielleicht erfahren wir in PORTERVILLE nun endlich, was es mit dem Flugzeug auf sich hatte?).
Einige Male war es wirklich zum Verzweifeln: die Lösung scheint auf der Hand zu liegen, sie wirkt greifbar, doch im letzten Moment entgleitet der Gedanke, und wieder stand ich da, wusste nichts. Diese Verzweiflung, diese Anspannung ist es, die beide Serien so reizvoll macht, und ich finde es gelungen, wie auch Anette Strohmeyer in genau diese Kerbe schlägt und sich perfekt als neue Autorin einfügt. Sie hat bei Psychothriller GmbH bereits die Reihe ONDRAGON veröffentlicht, die ich mir vor einiger Zeit auch schon auf den SuB gepackt habe.
Insgesamt eine Folge, die weniger auf Spannung anlegt als vielmehr auf neue Zusammenhängen und vor allem eine außergewöhnliche Perspektive von "draußen", die ganz neue Elemente in die Serie einbringt.
SaschaSalamander 26.02.2013, 08.31 | (0/0) Kommentare | PL
Das Glücksbüro

Albert Glück arbeitet nicht nur in einem Büro, er lebt sogar dort. Heimlich, wenn alle nach Feierabend das Gebäude verlassen, geht er hinunter in sein Zimmerchen. Die Welt draußen hat er schon seit vielen Jahren nicht mehr gesehen. Doch er ist bescheiden und zufrieden mit seinen Anträgen, Verwaltungsabläufen und den täglichen Ritualen. Bis eines Tages ein Antrag auf seinem Tisch liegt, den er nicht kennt und der etwas völlig Ungewöhnliches beantragt: nämlich nichts. Um herauszufinden, was es damit auf sich hat, muss er sich auf die Suche nach der Antragstellerin machen. Und dies wird sein Leben ganz schön umkrempeln, ...
AUTOR
Der deutsche Autor >Andreas Izquierdo< ist Journalist, schreibt jedoch auch Krimis, historische Romane, Kurzgeschichten, Drehbücher und nun auch den Roman DAS GLÜCKSBÜRO. Ich gebe zu, mir war er bis dahin nicht bekannt, doch das hat sich nun erfreulicherweise geändert, ich war hingerissen von seinem Roman und freue mich schon auf weitere Titel. Auch, wenn ich KÖNIG VON ALBANIEN oder APOCALYPSIA nicht kenne, kann ich mir nach der Lektüre des aktuellen Titels sehr gut vorstellen, warum er den Sir-Walter-Scott-Preis gewann bzw von Lesern bei Lovelybooks und Vorablesen zu den Preisträgern gehörte ;-)
THEMA
Es ist schwer, diesen Roman einzuordnen. Romantische Elemente - vorhanden, aber nicht unbedingt der Kern. Ich sehe DAS GLÜCKSBÜRO als ein unabhängiges Buch, fernab jeglicher Klischee - Schubladen und Genres, einfach ein Roman ganz für sich, es muss nicht verglichen werden um zu bestehen.
Anfangs geht es vor allem um das Leben und die Arbeit im Büro. Es scheint, als wäre es eine Liebeserklärung an Verwaltung, Bürokratie und Perfektionismus. Ich hätte es nicht geglaubt, wenn man mir davon erzählt hätte: Izquierdo schreibt mit solch einer Poesie von Anträgen, Verwaltungsvorschriften, Dienstanweisungen und Formularen, dass dem Leser warm ums Herz wird. Zwei Seiten, auf denen der Autor die unterschiedlichsten Anordnungen, Behörden, Vorschriften aufzählt und aneinanderreiht, und es liest sich wie ein erotisches Versprechen, verheißungsvoll gehaucht ins Ohr der Liebsten. Noch nie waren A 12, A 401, B 20, B 21 so lebendig. Noch nie waren das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben, Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen, Bundeszentralamt für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen, Bundesamt für Kartographie und Geodäsie, Bundesamt für Seeschiffahrt und Hydrographie, Bundesnetzagentur für Elektrizität so persönlich und leidenschaftlich.
Er vermag es mit seinen Metaphern und gewählten Worten, tristen Objekten Leben einzuhauchen und Magie in einen scheinbar kalten, menschenverachtenden Ort zu transportieren. Es ist kein lautes Buch, sondern still, voller herzlichem Humor, unaufdringlich und sanft.
Doch bald wird klar, dass dies nicht das Thema des Buches ist. Was der Autor sich zum Ziel gesetzt hat und wie andere es empfinden, kann ich nicht beurteilen. Für mich war der Kern die Entwicklung vom autistischen, fast schon misantropischen Charakter hin zum Menschenfreund, dessen Streben dem Wohl der anderen gilt. Diese Entwicklung wurde auf eine Weise umgesetzt, die davon zeugt, dass hier nicht nur ein Schreiberling am Werk war, sondern ein professioneller Autor, der sein Handwerk mit geschickter Feder führt.
CHARAKTERE
Protagonist des Buches ist natürlich Albert Glück, der dem Buch seinen Namen gab und dessen Name Programm ist. Glück kann man nicht kaufen, aber beantragen. Albert wirkt autistisch, er verfügt über unglaubliche Inselbegabungen, die ihn regelrecht zu einem Savant auf dem Gebiet der deutschen Verwaltung machen. Wo andere verzweifeln - Albert ist perfektionistisch, er kennt alle Anträge in Deutschland, seine Lektüre sind die unterschiedlichsten Formulare aller Behörden. Sein Erleben, sein innerer Wandel ist Kern des Buches und wurde meisterlich umgesetzt, die Entwicklung ist nachvollziehbar. Während in den meisten Büchern Charakterentwicklung nebenher geschieht, ist es hier regelrecht spannend zu verfolgen, man fragt sich was als nächstes geschieht und welchen Schritt er nun geht.
Anna ist das genaue Gegenteil von Albert, und sie ergänzen sich ganz wunderbar. Ich habe viel gelacht, denn unterschiedlicher können zwei Menschen kaum sein, was natürlich zu sehr viel witzigen Situationen führt. Es ist wunderschön, wie die lebenslustige, abenteuerfreudige Anna dem vorsichtigen Albert gegenübertritt und wie die beiden versuchen gemeinsam einen Weg zu beschreiten.
Faszinierend finde ich, wie der Izquierdo auch Formularen, Anträgen und innerbehördlichen Vorgängen eine Persönlichkeit verleiht (sogar zu einem Wiedergänger mutiert einer von ihnen), und wie er im Gegenzug anfangs die Menschen objektifiziert. Die Kollegen sind für ihn Büronummern, Geburtsdaten, pünktlich zu den exakten Uhrzeiten beginnen sie ihre Rituale, die er voller Freude beobachtet und an denen er heimlich teilnimmt. Begeistert verfolgte ich, wie auch dies sich wandelt. Wie Anträge immer mehr an Farbe verlieren, Menschen dafür an Substanz gewinnen. Etwas, das ich in dieser Form noch nicht gelesen habe und das ich eine angenehme Abwechslungs finde, weil es einfach etwas ganz Besonderes ist.
SPRACHE
Die Sprache ist leichtfüßig und doch eloquent, Izquierdo verwendet seine Worte bewusst, sein Wortschatz ist gut verständlich, ohne umständliche Formulierungen oder Fremdwörter. Dennoch greift er bevorzugt zu eher unüblichen und ungewöhnlichen Begriffen, sodass auch hier stets der Hauch des Besonderen über den Seiten schwebt. Normalerweise zitiere ich gerne einzelne Sätze aus dem Buch, hier jedoch könnte ich jede beliebige Seite aufschlagen, fände überall etwas, das ich gerne zitieren möchte, weil es so besonders klingt.
Ich liebe gekonnte Sprache und finde es schade, dass manche Autoren sie als Mittel zum Zweck (des Transportes der Story) missbrauchen, ungeachtet ihrer Schönheit und Zartheit. Im GLÜCKSBÜRO kam ich auf meine Kosten, hier konnte ich in Formulierungen, Zitaten schwelgen und mich an all den filigranen Formulierungen berauschen. Dabei jedoch bleibt der Autor gleich seinem Protagonisten immer bescheiden, niemals übertreibt er (denn gerade hier lauert die Gefahr, ins Schwülstige abzudriften, die Metaphern zu übertreiben oder die bewusst ungewöhnlichen Worte zu übertreiben, bis der Text ein einziges Kunstobjekt ist, den zu lesen keinen Spaß mehr macht).
Das Buch erzeugt beim Lesen sehr klare Bilder im Kopf, oft hatte ich regelrecht eine Verfilmung vor mir, in der ich deutlich die Musik hörte, die Kamerafahrten durch die langen Gänge sah. Alles ist sehr plastisch gehalten, die Beschreibungen sind greifbar und direkt, erzeugen eine lebendige Vorstellung beim Leser. Man meint regelrecht den Muff der alten Teppiche, das Papier der Anträge zu riechen.
AUFBAU
Den Aufbau habe ich ja in den anderen Punkten bereits klar beschrieben: zu Beginn geht es vor allem um das Büro und die Anträge, Menschen sind Randerscheinungen, und immer mehr gerät dies in den Hintergrund, beginnt die eigentliche Handlung. Auch das Tempo ist diesem angepasst. Langsames Arbeiten im Büro, rhyhtmisch und beständig, bis es bald immer rasanter, unrhythmischer, unplanbarer wird und die Ereignisse sich überschlagen.
DAS GLÜCKSBÜRO ist in sich in jeder Hinsicht stimmig. Charaktere, Sprache, Handlung, Aufbau, alles bildet eine Einheit und ist untrennbar verwoben.
FAZIT
Ich bin sicher, der Autor trug beim Schreiben ein verschmitztes Lächeln. Denn DAS GLÜCKSBÜRO zaubert dem Leser ein Lächeln ins Gesicht, es macht glücklich, es verzaubert. Das Buch ist eine Perle unter den aktuellen Neuerscheinungen, die ich allen Lesern unbedingt ans Herz legen möchte! :-)
SaschaSalamander 25.02.2013, 08.55 | (0/0) Kommentare | PL
Statistik KW 08
1 - Die drei Fragezeichen 159 - Nacht der Tiger
1 - Das Glücksbüro (A Izquierdo)
1 - Porterville 01 - Von draußen (R Weber)
1 - Porterville 02 - Die verlorene Kolonie (A Strohmeyer)
1 - Porterville 03 - Nach dem Sturm (S X Rost)
2 - Frühstück mit Kängurus (B Bryson)
2 - Jesus von Nazareth (A Prinz)
GESEHEN
Ich - einfach unverbesserlich
Die Piraten
NEUZUGÄNGE
Porterville 01 - Von draußen (R Weber)
Porterville 02 - Die verlorene Kolonie (A Strohmeyer)
Porterville 03 - Nach dem Sturm (S X Rost)
Gebrauchsanweisung für die Welt (A Altmann)
Falken (H Mantel)
Pyromantische Affaire (L Lay)
Tucker & Dale vs Evil (DVD)
Taran und der Zauberkessel (DVD)
ANMERKUNGEN:
1 - komplett
2 - teilweise
3 - abgebrochen
SaschaSalamander 24.02.2013, 20.45 | (0/0) Kommentare | PL
ø pro Tag: 0,5
Kommentare: 2819
ø pro Eintrag: 0,7
Online seit dem: 21.04.2005
in Tagen: 7395