SaschaSalamander

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Wenn das Glück fliegen lernt

Bei der Installation des Hörstern-Apps erhält der Kunde derzeit das kostenlose Hörspiel >WENN DAS GLÜCK FLIEGEN LERNT<.

Das Cover mit dem Glücksdrachen sprach mich einfach an, ich mag diese Wesen sehr. Und der Titel klang auch interessant. Die Geschichten sind für Kinder ab 3 Jahre, das mag Erwachsene im ersten Moment natürlich abschrecken. Trotzdem war ich neugierig, und ich habe es nicht bereut. René Wagner, den ich als Sprecher noch nicht kannte, liest die Geschichten von Stephanie Fiedler sehr angenehm vor, variiert gekonnt ohne zu übertreiben, bringt  genügend Abwechslung in den Vortrag. Das gefällt mir und passt sehr gut für die junge Zielgruppe.

Die Geschichten sind einfach niedlich. Manche ähneln Fabeln mit Moral, andere sind einfach nur nett, und viele von ihnen halten kleine Überraschungen bereit. Oft musste ich herzlich lachen. So wird endlich einmal erklärt, was Enten eigentlich unter Wasser treiben - wer sagt denn, dass sie einfach nur nach Futter suchen? Auch Enten wollen mal Spaß haben! Sehr schön auch die Frage, was Glück eigentlich ist - hier wird es mit einem Schmunzeln erklärt. Was passiert, wenn eine Maus im Angesicht des Todes plötzlich einer Wunschfee gegenübersteht?

Wer kindliche Geschichten mag, wird hier seinen Gefallen daran finden. Und wer Kinder hat und eine CD sucht, die in Dauerschleife dennoch nicht allzu nervig wird - diese hier ist prima geeignet. Und Kinds werden wohl begeistert sein von den liebenswerten Charakteren und witzigen Geschichten.

Wertung: 8 von 10 Hüpfburgen


SaschaSalamander 12.02.2013, 09.24 | (0/0) Kommentare | PL

Bento - mein erster Versuch mit Inarisushi

>Hier< hatte ich letzte Woche meine beiden neuen Boxen vorgestellt. Die Manekineko konnte ich bereits einweihen, und diese Woche ist die Style Lunch drun.



Seine Box ist die eckige, meine die dreistöckige runde. In beiden befinden sich drei Inarisushi, Babykarotten, Tomaten und Gurke. Bei ihm dazu ein hartgekochtes Ei, bei mir eine rote Paprika.

Inarisushi sind frittierter Tofu, hauchdünn geschnitten und dann mit einem Messer zur Tasche geöffnet. Man kann sie füllen, wonach einem der Sinn steht. Ich habe Sushireis genommen (naja, geschummelt. Milchreis zubereitet wie Sushi, ist billiger) und Thunfischcreme untergerührt.

In meiner Box sieht man die Inarisushi von oben, in seiner Box sieht man sie seitlich liegend.

Ich mag die runde Box jetzt schon. Es passt genauso viel hinein wie in die anderen Boxen dieser Füllmenge, aber in der Tasche lässt sie sich super transportieren, weil sie höher ist aber nicht so breit. Sehr schön :-)

SaschaSalamander 11.02.2013, 16.31 | (0/0) Kommentare | PL

Hieronymus Frosch 2 - Erfindung mit Kawumm

Nachdem ich vom ersten Teil >HIERONYMU FROSCH - DARAUF HAT DIE WELT GEWARTET< absolut begeistert war, freute ich mich riesig, als ich von einem weiteren Band hörte: HIERONYMUS FROSCH - EINE HÖCHST PRAKTISCHE ERFFINDUNG MIT VIEL KAWUMM. Das klingt vielversprechend, und Kawumm klingt nach einem großen Abenteuer, das Stefan Kaminski wieder mit viel Stimmakrobatik zum Leben erwecken kann. Ich konnte es kaum erwarten.

Ich mag es nicht, ein Buch / eine CD im Vergleich zu einem anderen Titel zu bewerten, schließlich ist jedes Werk einzeln zu betrachten. In diesem Fall aber werde ich ausnahmsweise doch einige Vergleiche ziehen müssen, weil die Unterschiede eben doch sehr gravierend sind.

Hieronymus Frosch ist Erfinder, lebt im Garten der Frau Butterweck, ist Nachbar der Spitzmaus Frau Wackernagel und ihren kleinen Kindern, den Wackernägeln. Außerdem ist er Ehrenmitglied der Königlich-Erkenntnisreichen Sozietät. Als ein Erfinderwettbewerb zum Thema Garten ausgeschrieben wird, kann er nicht an sich halten und hat sofort eine faszinierende Idee: Leuchtende Bohnen, die man auch im Dunkel ernten kann. Der böse Nick will natürlich seine Forschungen ausspionieren. Und dann taucht plötzlich ein anderer Kröterich auf, stellt sich als weiteres Ehrenmitglied vor und möchte mit Hieronymus zusammenarbeiten. Wird Hieronymus den großen Preis gewinnen?

Während im ersten Teil mehrere kleine Geschichten erzählt wurden (viele einzelne Erfindungen wurden vorgestellt, missglückte und gelungene Arbeiten, Treffen mit den Wackernägeln, eine Begegnung mit Frau Butterweck und viele andere kleine Episoden), gibt es hier nur eine einzelne Geschichte ohne weitere Exkurse. Alles konzentriert sich auf die großartige Erfindung und die Hindernisse auf dem Weg dorthin.

Im ersten Teil war ein Spannungsaufbau nicht erforderlich, weil es viele kleine Höhepunkte gab. Hier dagegen gibt es einen Spannungsaufbau, nämlich erst die Frage, was er erfinden wird, dann die Umsetzung der Forschungen, Nicks Spionage und dann die Frage, wer der fremde Kröterich ist und ob man mit ihm zusammenarbeiten kann und zum Schluss natürlich das große Kawumm. Trotzdem konnte ich das Hörbuch ohne Probleme unterbrechen, hatte nicht die drängende Frage "wie geht es nun weiter", dazu war die Handlung dann doch zu vorhersehbar.

Im ersten Band habe ich regelrecht mitgelitten, mitgefiebert, es gab immer wieder neue Situationen. Hier dagegen war es recht nett, humorvoll, aber es hebt sich als Hörbuch nicht sehr von anderen Kinderhörbüchern ab.

Einen großen Teil zu meiner Begeisterung für den ersten Band trägt Stefan Kaminski bei. Und das fehlte mir bei der ERFINDUNG MIT KAWUMM. Im ersten Teil zeigte er sein Können als Stimmakrobat, ahmte Geräusche nach (ich denke allein an die Rakete), jonglierte mit Lauten und Silben, verzerrte seine Stimme, imitierte und tanzte. Hier dagegen ist er einfach nur ein guter Sprecher mit der Fähigkeit, seine Stimme ein wenig zu variieren. Vielleicht hatte er einen schlechten Tag, vielleicht gab es einfach in der Vorlage nicht die passenden Möglichkeiten.

Auch habe ich ein paar Running Gags vermisst. Zwar kamen einige der bekannten Sprüche vor, aber es schien mir weit weniger, und auch deutlich zurückhaltender vorgetragen. Ein paar weitere Schmunzler und Lacher, die ich erwartete hatte und die mir fehlten.

Es fällt mir schwer, so zu tun, als würde ich Teil 1 nicht kennen, daher kann ich schwer sagen, wie ich das Buch für sich bewerte. Insgesamt habe ich mich sehr gut unterhalten. Ich denke, man kann den Unterschied gut zusammenfassen: Teil 1 ist für Kinder wie auch Erwachsene ein Hörgenuss, da Vortrag und Aufbau auch die Großen abwechslungsreich begeistern. Teil 2 besticht vor allem mit einer witzigen durchgehenden Handlung, die für Erwachsene aber dann doch etwas zu einseitig ist. Aber für Erwachsene ist es ja auch nicht gedacht ;-)

Auch, wenn ich also manches vermisst habe - insgesamt habe ich HIERONYMUS FROSCH wieder gerne gehört und mich sehr über das Wiedersehen gefreut, mich über viele humorvollen Einlagen gefreut.


SaschaSalamander 11.02.2013, 08.59 | (0/0) Kommentare | PL

Statistik KW 06

GELESEN / GEHÖRT
1 - Und Gott sprach: Wir müssen reden (H Rath)
1 - Wenn das Glück fliegen lernt (S Fiedler)
1 - Leiden sollst Du (L Wulff)
1 - Mein Leben (M Reich-Ranicki)
2 - Frühstück mit Kängurus (B Bryson)


GESEHEN
Rubbeldiekatz
Rare Exports


NEUZUGÄNGE
Robin Hood - Men in Tights
Ihm in die Augen sehen (S Dardenne)
Himmlische Liebe (M Callari)


ANMERKUNGEN:
1 - komplett
2 - teilweise
3 - abgebrochen

SaschaSalamander 10.02.2013, 20.43 | (0/0) Kommentare | PL

Gummibärchen selber machen

Ich habe etwas im Bentoshop gefunden, das ist so neckisch, aber irgendwie auch süß, da konnte ich nicht dran vorbeigehen: ein Pinguin, mit dem man selbst Gummibärchen herstellt. Und zum Größenvergleich habe ich mal ein Beutelchen Gelantine neben ihn gestellt.



In die untere Etage füllt man 50 ml Fruchtsaft. Dann gibt man ein Päckchen Gelatine dazu, stellt es für 20 Sekunden in die Mikrowelle. Abschließend rührt man um, gibt zwei Löffelchen Zucker dazu und rührt dann nochmals, bis sich alles aufgelöst hat.

Mit der winzigen Tülle (die erstaunlich exakt funktioniert, Tropfen für Tropfen, sodass man perfekt dosieren kann) füllt man dann die Flüssigkeit in die drei Förmchen, stellt alles in den Kühlschrank und lässt es erkalten.



Nach dem Abkühlen pfriemelt man die Jellys aus dem Förmchen, ggf nimmt man einen Zahnstocher zur Hilfe. Es geht jedoch recht einfach und flink, hatte mir das komplizierter vorgestellt.

Das Ergebnis sind Gummibärchen. Mindestens so lecker wie gekauft, meiner Ansicht nach sogar besser. Ich mache sie nicht ganz so süß, sie schmecken sehr natürlich und frisch. Haben eine wunderbare Konsistenz, die man perfekt lutschen kann (ich kaue Gummibärchen meist nicht, sondern esse sie statt Bonbons).

Was ich besonders toll finde ist die detailreiche Verzierung der Förmchen, und auch das Ergebnis ist perfekt. Man sieht jedes Schnurrhaar des Kätzchens, jedes einzelne Blatt der Rose, jede Facette des Musters auf der Eiswaffel, und der Hund hat um das Auge einen runden Fleck, man sieht den Zuckerguss auf dem Donut, es ist wirklich allerliebst!





Mir gab jemand einen kleinen Tipp: man kann auch selbst Gummibärchen herstellen (siehe obiges Rezept), auch ohne diese Förmchen. Indem man nämlich Speisestärke auf eine Unterlage streicht und dann ein fertiges Gummibärchen hineindrückt für die Form. Originales Gummibärchen rausnehmen, heißen Gelatine-Fruchtsaft einfüllen, abkühlen lassen. Klingt spannend! :-)

Meinen ersten Versucht habe ich mit Rhabarbersaft gemacht, es schmeckt köstlich! Mir schmecken die ohne Zucker sogar etwas besser, weil ich es nicht so süß mag. Der zweite Versuch war mit Fruchtsirup, das ist mir persönlich viel zu pappsüß, aber es schmeckte recht "original" nach gekauften Gummibärchen (chemisch eben). Einen Versuch mit Granatapfelsaft und Agartine habe ich gemacht, aber das hat nicht wirklich funktioniert, vermutlich dickt Agartine nicht so gut ein wie Gelatine, oder ich habe ein paar ml Saft zuviel verwendet (bei diesen millimetergenauen Abmessungen wie dem Pinguin muss man wirklich Präzisionsarbeit leisten, puh). Ich bin gespannt, was ich noch alles zaubern werde :-)

SaschaSalamander 09.02.2013, 17.31 | (3/2) Kommentare (RSS) | PL

Manekineko und Usagi

>Heute früh< habe ich ja bereits meine Manekineko - Box vorgestell. Hier aber in der Galerie noch einmal extra meine beiden neuen Boxen:

Die Manekineko (eine japanische Glückskatze, mit der rechten Pfote winkend für Erfolg und Reichtum). Sie ist zweistöckig, aber man kann sie auch einstöckig verwenden. Außerdem kann man die beiden Etagen ineinanderstecken und sie leergefuttert auch platzsparend transportieren. Im Zwischendeckel ist eine kleine Gabel.

Die andere ist eine Style Lunch - Box mit einem Häschen (Usagi) und ... öh ... Pflanzen (welche es auch darstellen sollen). Jede einzelne der drei Etagen ist recht niedrig, der Durchmesser eher gering, aber gut gefüllt kann man ordentlich Futter für einen etwas verkürzten Tag auf Arbeit oder für einen längeren Spaziergang einfüllen. Sie sieht übrigens nur auf dem Foto so quietschpink aus, eigentlich ist das ein wunderschönes, sattes Rot :-)




SaschaSalamander 08.02.2013, 14.10 | (0/0) Kommentare | PL

Einweihung der Manekineko

Eine neue Box, die ich heute gleich zusammen mit Inhalt präsentieren möchte: meine schwarze Manekineko. Eine >japanische Glückskatze. Möge sie meinem Mann auf Arbeit Glück und Erfolg bringen ;-)

Falls das mit dem Glück nicht klappt, gibt es ja immerhin noch Futter. Heute bekommt er Sushi, Paprika und Gurke.


SaschaSalamander 08.02.2013, 09.37 | (0/0) Kommentare | PL

Numbers 3 - Den Tod im Griff

ward_numbers3_1.jpg>Teil 1< und >Teil 2< habe ich ja bereits gehört. Zusammenhängend, aber im Grunde doch einzelne Bücher. Für diesen dritten Teil möchte ich nun nicht extra eine Rezension schreiben, dafür aber kurz meine Gedanken teilen.

Im dritten Band sind die Protagonisten aus Band 2 noch auf der Flucht. Am Ende des zweiten Teils geschah etwas, das darauf schließen lässt, dass Sarahs Tochter möglicherweise auch über eine besondere Gabe verfügt, und dies ist nun Thema des dritten Buches. Natürlich erfahren andere davon, und diese wollen sich das für ihre eigenen Zwecke zunutze machen. Da die Tochter jedoch erst zwei Jahre alt ist, sind die Protagonisten noch immer die beiden Helden aus dem Vorgängerband.

Teil 1 hatte mich begeistert, weil es ein neuer Ansatz war. Ein Thema, das noch nicht ausgelutscht ist und mit seinen ungewöhnlichen Stil etwas Neues für mich war. Mit eher einfacher Schreibweise, diese aber sehr gut passend zur Protagonistin. Im zweiten Band hat man dann noch einmal aufgestockt, eine ferne Zukunft genommen und der Kraft eine neue Gefahr zugefügt, auch dieser Band war klasse. Gut, im dritten Band gibt es eine neue Kraft, aber langsam nutzt sich in meinen Augen das Thema ab. Ich finde es schade, wenn Autoren sich selbst kopieren und statt neuer Ideen lediglich immer nur eine Idee so lange breittreten, bis nichts mehr davon übrig ist.

Von daher - ich fand das Buch unterhaltsam, aber es war nicht mehr wirklich überraschend oder besonders. Es war für mich inzwischen nur noch ein Buch unter vielen. Und wenn der Reiz des Besonderen fehlt, dann fallen andere Dinge verstärkt auf. So etwa Längen im Plot oder das unangenehm naive Verhalten der weiblichen Prota, die einfache Sprache (die zwar immer noch passt aber auf Dauer dann etwas störend wird im dritten Teil).

Ich wüsste gar nicht so recht, wie ich das Buch bewerten soll, habe es eben gelesen aber war dann auch froh, als es recht schnell vorbei war und ich mich wieder etwas anderem widmen konnte. Gereizt hätte mich eher ein "neues" Buch mit der jugendlichen oder erwachsenen Tochter und einer neuen Herausforderung, so jedoch wurde viel Potential verschenkt und zu lange bei den alten Charakteren des zweiten Bandes verweilt.

Prinzipiell aber, wer die ersten beiden mochte, dürfte auch an diesem Teil Gefallen finden. Nicht jeder ist so pingelig wie ich, wenn es um Serien und deren Fortsetzung geht ;-)

SaschaSalamander 07.02.2013, 16.09 | (0/0) Kommentare | PL

Und Gott sprach: Wir müssen reden

Gott ist komisch
Gott ist ratlos
Gott ist unterwegs
Gott ist kooperativ
Gott ist frustriert
Gottes Geliebte
Gottes Sohn
Gottes Beweise
Gottes Wunder
Gottes Wege
Gottes Käsetafel
Gott zaubert
Gott leidet
Gott ruft
Gott schwebt
Gott geht
Gott lebt

Kapitel aus:
Hans Rath: Gott sprach: Wir müssen reden; Rowohlt 2012

SaschaSalamander 06.02.2013, 16.13 | (0/0) Kommentare | PL

Lady Bedfort 60 - Die elf Geschworenen

bedfort60_geschworenen_1.jpgINHALT

Die Lady ist hocherfreut, als sie und ihr Bekannter Thomas Portman als Geschworene berufen werden. Kann sie auf diese Weise doch einmal nicht nur hautnah sondern vor allem ganz offiziell ihren Beitrag zu einem juristischen Fall beitragen. Die Sachlage ist eindeutig, an den Überwachsungsvideos gibt es nichts zu rütteln, eigentlich könnte man binnen Minuten abstimmen. Aber die Lady möchte natürlich alles etwas genauer unter die Lupe nehmen und ist nicht bereit, leichtfertig über die Zukunft eines jungen Menschen abzustimmen. Bei der genaueren Untersuchung fallen ihr Ungereimtheiten auf, die sie unbedingt klären will. Doch die Zeit drängt, die Demonstranten vor dem Gericht werden unruhig, ...


AUTOR

Mit Wolfgang Schroeder nimmt der Hörplanet einen neuen Autor in seine Reihen auf. Seit einigen Jahren schreibt Schroeder Kurzgeschichten, Krimis und Thriller, veröffentlichte in einigen Anthologien. Ich denke, es ist keine Schande, wenn man bisher noch nichts von ihm gehört hat, und ich finde es prima, dass der Hörplanet auch einmal das Abenteuer mit einem noch unbekannten aber erfolgversprechenden Autor wagt. Und nach dem, was ich hier nun gehört habe, hoffe ich auf weitere Hörspiele aus der Feder von Schroeder.


THEMA

Das Thema "Geschworene" war ja schon lange einmal fällig bei Lady Bedfort, und ich freue mich, dass man sich in Folge 60 dessen angenommen hat (nur zu gerne lese ich Gerichtskrimis oder liebe Filme wie "die zwölf Geschworenen" und ähnliche). Natürlich geht es dann weniger um die Gerichtsverhandlung als vielmehr darum, wie die Geschworenen über den Fall diskutieren. Während es in den anderen Filmen dieser Art meistens darum geht, wie ein Geschworener die anderen nach und nach zu Fall bringt, sind hier die Rollen doch sehr klar verteilt, denn die Lady kann keine neuen Beweise bringen. Gleichzeitig muss also Inspektor Miller für sie im Hintergrund arbeiten.

Was einige Male angesprochen wird, ist das Thema Rassissmus. Einer der Mitgeschworenen betont immer wieder, wiesehr diese weiße Mittelschicht ihn ankotzt, er schimpft und flucht in einer Tour, und es kommt zu einem kleinen Höhepunkt innerhalb der Gespräche untereinander.


UMSETZUNG

Was mir als erstes auffiel war, dass das Thema Rassismus völlig fehl am Platz schien. Es wird so plakativ in Szene gesetzt, dass man damit rechnet, dass dies ein entscheidender Beitrag im Fall sein wird. Doch dann verpufft das Thema sang- und klanglos, spielt keine Rolle. Es trägt lediglich zur Stimmung untereinander bei. Hier hätte ich mir gewünscht, dass der Autor fallbezogene Mittel findet, die Spannung aufrecht zu erhalten, statt zusätzliche Themen einzubinden, die im Grunde nichts zur Weiterführung des Falles beitragen. Dafür sind 50 Minuten einfach zu kurz.

Inspektor Miller, der unerlaubterweise von der Lady hinzugezogen wird, fehlen dafür einige Minuten. Sein Part hätte gerne länger sein dürfen, die Auflösung wird zu schnell präsentiert.

Ansonsten allerdings finde ich die Umsetzung gelungen, das Setting in dem geschlossenen Raum kommt sehr gut beim Hörer an. Große Effekte bei den Geräuschen dürfen nicht erwartet werden, sind für diese Folge jedoch auch unnötig. Die Enge im Raum, der aufgewühlte Mob und die alltäglichen Geräusche wurden dafür sehr glaubwürdig umgesetzt und verstärken den Eindruck von Zeitdruck und dem Eingepferchtsein, schaffen eine sehr schöne Atmosphäre.


SPRECHER

Für diese Folge wurden zudem sehr viele Sprecher engagiert, wodurch DIE ELF GESCHWORENEN außergewöhnlich lebendig und greifbar wirkt. Dabei finden sich Namen, die man aus anderen Bedfort-Folgen schon kennt ebenso wie neue Sprecher. Keiner sticht dabei besonders heraus, sie bilden eine gekonnte Einheit. Sprechertechnisch hatte ich den Eindruck, dass hier wirklich alles zusammengepasst hat und das Miteinander sehr gut gelungen ist. Bei 19 Sprechern möchte ich ausnahmsweise darauf verzichten, sie hier alle aufzuzählen ;-)


MUSIK

Die Musik fand ich dieses Mal ungewöhnlich, recht "experimentell", stellenweise sehr spacig. Insgesamt fand ich die Musik interessant, allerdings bevorzuge ich doch die bisher etwas gewohnteren Klänge. Sehr gelungen fand ich jedoch eine Szene, in der die Situation zwischen den Geschworenen eskaliert und eine Art dumpfes Brummen für zusätzliche Beklemmung sorgt, da wurden alle Möglichkeiten wirklich perfekt genutzt.


FAZIT

Eine atmosphäre Folge, die mir bis auf ein paar Kleinigkeiten sehr gut gefallen hat. Atmosphärisch, spannend und mal in einer anderen Umgebung als bisher gewohnt. Ich hoffe auf weitere neue Ideen von Wolfgang Schroeder.

Wertung: 7,5 von 10 codierte Anrufe

SaschaSalamander 06.02.2013, 08.38 | (0/0) Kommentare | PL

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