SaschaSalamander

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Insel-Krimi 02 - Borkum sehen und sterben

Klapptenext:  Mit nordischem Charme und Witz begeben sich der Borkumer Hauptkommissar Arne Brekewoldt und die Juister Kinderärztin Nele Röwekamp auf die Spur des Verbrechens. Auf der ostfriesischen Insel Borkum findet ein Kleinkunstfestival statt, zu dem Kommissar Brekewoldt auch die befreundete Kinderärztin Nele Röwekamp einlädt. Aus dem entspannten Wochenende wird jedoch nichts. Bereits am nächsten Morgen wird im Watt eine Leiche entdeckt. Nele und der Kommissar ermitteln gemeinsam und müssen feststellen, dass für die Tat gleich eine ganze Reihe Verdächtiger infrage kommt.


Nach >DIE TOTEN VON JUIST< ist BORKUM SEHEN UND STERBEN der zweite Teil der neuen Reihe INSEL-KRIMI von Contendo Media. Die erste Folge hatte bereits sehr gut gefallen und neugierig gemacht, und meine Vorfreude auf die Fortsetzung war groß. Ich wurde nicht enttäuscht, es hat mich wieder außerordentlich gut unterhalten. 

Die Musik wie im ersten Teil stimmig, der Titelsong ist zwar nicht eingängig, ich würde ihn an anderer Stelle nicht wiedererkennen, aber er ist angenehm und passt sehr gut zur Reihe. Die Intermezzi zwischen einzelnen Szenen sind sehr gelungen, zu dieser Reihe würde ich mir später, wenn es noch mehr Songs gibt, glatt einen gemütlichen Soundtrack zum extra Hören wünschen :-)

Bereits zu Beginn wird man dann wieder mit Möwengeschrei, Meerwasser, Hafenkulisse begrüßt, sodass ordentlich Insel-Feeling aufkommt. Auch im Laufe der Geschichte gibt es wieder eine realistische Soundkulisse, bei der man sich live vor Ort empfindet. Ich kenne Borkum nicht und kann daher allerdings schlecht sagen, ob und wie gut die Insel in ihren Eigenheiten eingefangen wurde und wieviel Lokalkolorit die Folge verströmt (bei Juist hatte das ja super geklappt, aber das hat ja auch sehr viele Besonderheiten, die recht ungewöhnlich und somit erwähnenswert sind). 

Die Kulisse gefällt mir dieses Mal sehr. Ein Kleinkunstfestival mit verschiedenen Künstlern, die sich untereinander teils bekriegen, so etwa Comedians oder ein Poetry-Slam. Die Morde wurden kunstvoll arrangiert, sodass sie das Leben bzw die Kunst des Toten widerspiegeln. Ein Mord, der einen Witz in Szene setzt, das ist schon ein unangenehmer Tod, selbst für einen abgetretenen Kabarettisten. Was will der Täter damit sagen? Schön auch, wie dieses Mal tatsächlich ein wenig ermittelt wird, indem die beiden Protagonisten das Festival besuchen, mit den Künstlern reden und der Show beiwohnen. Der Humor des verdächtigen Comedians, nun ja, aber abgesehen davon gibt es in der aktuellen Folge wieder witzige Wortwechsel, Situationskomik und einen angenehm nordisch-trockenen Charme, der den Krimi auflockert und dafür sorgt, dass die Zeit beim Hören sehr schnell vergeht. 

Bei den Ermittlungen machen sich verschiedene Personen verdächtig, und wieder gibt es viele verschiedene Motive. Am Ende allerdings wird dann wieder einmal eine Situation aus dem Hut gezaubert, die zuvor nicht zu erahnen war, sodass zwar im Hintergrund recherchiert wurde, der Hörer aber wieder keinerlei Chance zum Mitraten hatte. 

Röwekamp und Brekewoldt sind wieder sehr sympathsich in ihrer Rolle, sie sind ein Duo, das ich sofort mochte. Es ist nicht zu kitschig, dennoch spürt man das Prickeln zwischen den beiden, zugleich aber auch die Distanz, welche sie zu Beginn noch wahren wollen. Sie stammt aus Juist, er aus Borkum. Da stellt sich dem Hörer natürlich die Frage, ob sich durch Urlaub oder Dienst weitere Inseln erschließen, oder ob die Kriminalfälle zukünftig auf diese beiden beschränkt bleiben werden, sodass man die Handlungsorte noch besser kennenlernen wird. 

Markus Pfeiffer und Daniela Bette-Koch verkörpern die beiden Protagonisten wieder sehr gelungen. In weiteren Rollen hört man unter anderem Hennes Bender (der einen Komiker darstellt, darin ist er ja bestens geübt *ggg*), Rita Engelmann, Joachim Tennstedt, Max von der Groeben, Patrick Mölleken und andere.

Die Reihe INSEL-KRIMI gefällt mir nach zwei Folgen bereits außerordentlich gut, und ich kann die Fortsetzung kaum erwarten. Trockener Humor, sympathische Charaktere, ungewöhnliche Morde, eine abwechslungsreiche Handlung, genau richtig für einen entspannten Samstag Nachmittag :-)

SaschaSalamander 09.08.2017, 07.41

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