SaschaSalamander

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Morgan und Bailey 05 - Der verlorene Sohn

Klappentext: Captain Roger Slade bittet Pastorin Bailey um Hilfe. Sein Sohn ist spurlos verschwunden, seit er vor fünf Tagen mit seinem Fischkutter in See gestochen ist. Kurz zuvor hatten Vater und Sohn einen heftigen Streit, weshalb Slade sich große Vorwürfe macht. Während Rose Bailey und ihr Neffe Liam auf hoher See ermitteln, beschäftigt Pfarrer Morgan sich mit einem Fall von Raubmord. Eine erste Spur führt ihn zum Yachthafen von Heaven s Bridge.


Der aktuelle Fall war beim Hören zwar unterhaltsam, hat mich aber insgesamt wenig gepackt. Die Grundidee an sich ist gelungen, aber der Fall selbst ist dennoch recht schnell vergessen. Dafür bleibt die Rahmenhandlung gut in Erinnerung, und die Umsetzung der Charaktere gefiel mir recht gut. Konkret heißt das jeweils: 

Die Grundidee besteht dieses Mal darin, dass Rose und Charles getrennt ermitteln. Rose wird von einem alten Kapitän beauftragt, der den angeblichen Tod seines Sohnes nicht wahrhaben will und sich verzweifelt daran klammert, dass er noch lebt. Charles wird gleichzeitig über den Mord an einem jungen Mann informiert, dessen Eltern er sehr nahestand. Und da er eh gerade vor Ort ist, wird er vom Polizisten in die Ermittlungen eingebunden. Beide Fälle haben zu Beginn nichts miteinander zu tun, aber dem Hörer ist natürlich klar, dass es bald eine Verbindung geben wird. Worin diese besteht und was wirklich vorgefallen ist, wird schrittweise erarbeitet. 

Der Fall selbst ist bis auf eine Befragung zu Beginn weniger Ermittlung als vielmehr eine Aneinanderreihung von Ereignissen, die zum richtigen Ergebnis führen, sodass der "Krimi-Anteil" dieses Mal kaum im Gedächtnis bleibt, da alles etwas zu glatt verläuft. 

Dafür ist es schön, wie Rose und Charles dieses Mal getrennt ermitteln anstatt wie sonst gemeinsam. Dadurch lernt man sie wieder ein bisschen besser kennen als immer nur im Team. Vor allem Liam und Rose in Interaktion sind sehr schön zu beobachten. Die Dame, die sonst immer so freundlich auftritt, kann auch recht bestimmt (noch mehr davon hätte ihr dennoch gut zu Gesicht gestanden, sie ist mir noch immer zu sanft). Und es freut zu sehen, wie es auch bei Liam vorangeht. Ich hatte im Hinterkopf etwas die Sorge, dass er zum beständigen Sidekick mutiert, der wenig auf die Reihe bringt und ständig nur als Schmarotzer seine Kommentare dazwischenwirft. Doch auch bei ihm geht es nun voran, er bringt sich mit seinen Fähigkeiten in die Ermittlungen ein und plant nun wohl doch seine eigene Zukunft.

Allerdings birgt die Gestaltung der Charaktere zumindest in dieser Folge die Gefahr, dass es zusehr ausgebreitet wird. Gerade der Anfang mit erst der Frühstücks-Szene und dann auf dem Boot (jeweils zwischen Rose und Liam) ziehen sich etwas zu lang, sodass aufkommende Spannung erst einmal im Keim erstickt wird und man nur noch darauf hofft, dass bald die eigentliche Handlung beginnen und die Gespräche über Pfannkuchen und Seekrankheit enden mögen). Es ist ein schmaler Grat zwischen "zuviel Alltägliches" und "sympathische Gestaltung der Rahmenhandlung", der in dieser Folge leider haarscharf am Kippen war. 

Wolf Frass als Kapitän trifft ziemlich genau die Vorstellung eines bärbeißigen Seemannes. Jan-David Rönfeldt, Pascal Finkenauer, Merete Brettschneider und Tim Caspers als weitere Sprecher leisten ebenfalls sehr gute Arbeit. Sound und Effekte sind wieder sehr stimmig, vor allem die Atmosphäre zur See kommt sehr gut zur Geltung. 

Alles in allem eine Folge, die im Vergleich zu den anderen etwas hinterherhängt, die aber dennoch gut unterhält und den typischen Morgan / Bailey - Charme vermittelt. 

SaschaSalamander 26.10.2016, 09.14

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