SaschaSalamander

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Temptations

minden_temptations_1.jpgEs kann ja nicht alles Hardcore oder Thriller sein, was ich lese. Manchmal liebe ich angenehm leichte Kost zwischendurch. Und Kurzgeschichten sind sowieso toll, da kann man vor dem Schlafengehen mal eine genießen und das Buch gemütlich über ein paar Tage verteilen, ohne sich vor dem Einschlafen noch mit komplizierten komplexen Gedankengängen der Romane oder Fachbücher auseinandersetzen zu müssen.

Über Inka Loreen Minden habe ich schon viel gehört, ein paar Leseproben habe ich mir auch schon angesehen, die mir recht gefielen. Da freute ich mich, dass mir nun also vor einiger Zeit TEMPTATIONS bei Tauschticket über den Weg lief: gerade mal 108 Seiten, vier Kurzgeschichten von jeweils rund 25 Seiten, ideal zum Kennenlernen der Autorin.

Die erste Geschichte erzählt von einem Marquess, der sich die Gefühle für seinen Stallburschen nur ungern eingestehen will. Danach schreibt Minden über einen Captain und seinen Ersten Offizier, die in der Vergangenheit einige Probleme miteinander hatten und nun den Grund dahinter erkennen. Die dritte Story handelt von der Entführung eines jungen Adligen durch einen Räuberhauptmann, die anders endet als geplant. Und zu guter Letzt müssen ein im Krieg verwundeter Soldat und sein Leibarzt erkennen, dass es vielleicht doch einen Weg geben könnte, ihre Gefühle nicht mehr verstecken zu müssen.

Inhaltlich gefiel mir der Räuberhauptmann doch am besten. Aber in der vierten Geschichte kann man tatsächlich von einer "Wendung" sprechen, und sie gefiel mir außerordentlich gut. Clevere Idee, und ich bin sicher, dass das nicht nur Fiktion ist sondern in dieser und ähnlicher Form bestimmt schon einige Male praktikziert wurde / wird ...

Die Handlung ist jeweils eigentlich nur ein Alibi. Klar könnte man den Marquess durch eine Gräfin ersetzen und den Stallburschen durch den Küchenjungen und so weiter. Alles schon dagewesen. Na und? Was zählt ist die Unterhaltung, und das gelingt Minden sehr gut. Ich stolpere nicht über kitschige Formulierungen, sondern alles liest sich flüssig und angenehm. Die Worte sind perfekt gewählt, sie sind weder zu abgedroschen noch wären sie ungewöhnlich. Sondern, wie gesagt, es ist ein Fluss, dem der Leser gerne folgt, und schon sind 25 Seiten vorbei, ehe man richtig angefangen hat zu lesen. Eigentlich wünscht man sich am Ende nur, dass es jetzt weitergehen könne. Denn grade jetzt wurde es erst richtig spannend!

Ja, es ist banal. Ja, es ist immer wieder das Selbe. Und, ja, manchmal tut es gut, so etwas zu lesen. Und dann bitte mit Stil und angenehmer Sprache. Während ich das lese, will ich nicht ständig das Gefühl habe, ich hielte Schmuddelzeug in der Hand. Ich will aber auch nicht ständig lachen müssen wegen unfreiwillig komischer Sätze. Und genau das ist es, was mir an Minden gefällt: ich kann mein Hirn abschalten und einfach nur für ein paar Minuten die Geschichte genießen, mit einem Lächeln zurückkommen und sagen "ach, das war jetzt richtig romantisch und sexy" ...

Wer anspruchsvolle Erotik mag, kann gerne ein wenig in meinem Blog wühlen (es werden demnächst einige weitere Titel folgen). Aber wer zwischendurch was Nettes, Unkompliziertes will, der kann hier eigentlich gar nichts falsch machen.

Ich jedenfalls weiß nach diesem Buch: MEHR! Dies war zwar mein erstes, aber ganz sicher nicht mein letztes Buch dieser Autorin :-)

SaschaSalamander 09.05.2011, 15.33

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Kommentare zu diesem Beitrag

3. von Selda

Über Inka Loreen kam ich auch auf den Deadsoft Verlag. Nachdem ich die Bücher durchstöbert hatte, entschied ich mich für den Roman „Toyboy, gefährlich heißes Spiel“ von Irina Meerling.

Das Buch bestellte ich kurz darauf und als es da war, begann ich auch gleich es zu lesen.
WOW. Kann ich anders nicht sagen. Es geht – wie der Titel verspricht – seeehr heiß zu. Dabei beginnt die Story nicht erst nach zähem Beginn, sondern man steigt sogleich in das Buch ein. Ich wollte das Werk gar nimmer aus der Hand legen. :book:
Werde mir sicher mehr vom Verlag aussuchen – nur leider scheint TOYBOY bislang das einzige Buch von Irina Meerling zu sein! :( Hoffentlich ändert sich das bald, denn es war Homoerotik vom Feinsten! :blume:

vom 10.05.2011, 14.02
Antwort von SaschaSalamander:

Meerling kenne ich noch nicht, aber wenn es mir über den Weg läuft, werde ich neugierig zugreifen, danke für den Tip :-)

Inzwischen habe ich einiges gelesen (auch ein paar schlechte Erfahrungen gemacht, aber nicht alles muss ich hier teilen *g*, und langsam fühle ich mich einigermaßen fit in diesem Genre, um auch Vergleiche abgeben zu können), und es werden demnächst einige weitere Empfehlungen dieses Genres folgen. Vor allem Rhys und Minden als Favoriten ganz vorne dran, aber auch ein paar Autoren, die nur ein oder zwei Titel veröffentlicht haben aber hoffentlich noch mehr schreiben werden ...

2. von Inka Loreen Minden

Liebe SaraSalamander,

durch Zufall bin ich auf deine Rezension gestoßen. Ich freue mich sehr, dass dir meine erste Gay Romance gefallen hat :-)

Alles Liebe,
Inka :wink:

vom 10.05.2011, 12.37
Antwort von SaschaSalamander:

Danke für Dein Kommentar! Oh ja, es hat mir sehr gefallen. Anfangs war ich ein wenig skeptisch, aber ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen. Und inzwischen habe ich einiges hier stehen, was ich auf jeden Fall noch lesen werde und ein paar weitere, die ich unbedingt noch kaufen / tauschen möchte. Zum Entspannen für Zwischendurch einfach klasse :-)
1. von Soleil

Ich habe aus der gleichen Serie auch ein Buch gelesen, allerdings von einer anderen Autorin. Ausgeschriebene erotische Romane mag ich ja nicht ganz so gerne (egal ob homo oder hetero) und hier war es eher das "Romance" im Titel, das mich irre geführt hat.
Von Inka Loreen Minden habe ich auch schon viel gehört und war schon versucht, mal etwas von ihr zu lesen. Vielleicht mache ich das ja sogar, es gibt ja inzwischen einiges zur Auswahl ;-)


vom 09.05.2011, 17.01
Antwort von SaschaSalamander:

Reine Romantik mag ich auch nicht. Die Bücher, die ich nicht anfasse, sind die klassischen Titel mit einem küssenden Paar im Vordergrund, im Hintergrund ein Wasserfall oder ein Palmenstrand. Titel wie "Flammende Küsse" oder "Wilder Oleander" oder "... der Leidenschaft" (falls ich einen bestehenden Titel nenne sorry, nicht geplant, soll allgemein gehalten sein, aber die heißen ja alle gleich) sind nicht mein Ding.

Dafür mag ich dann eben den homoerotischen Bereich. Da ist "Romantik" dann doch etwas anders, das komplette Buch wird im Prinzip auf die "wesentlichen" Szenen reduziert *vg*, aber es ist halt mit einer romantischen Hintergrund (der mal in ein paar Sätzen erwähnt wird aber eigentlich nicht so wichtig ist für die Handlung) ... aber mit schwülstiger Romantik im klasischen Sinn hat es (meiner Ansicht nach) wenig zu tun, es gibt keine Beziehungskisten oder dramatischen Liebesschwüre, eher vollendete Tatsachen ...

Wenn Du Dich für Gayliteratur interessierst, empfehle ich Dir mal als Autoren Inka Loreen Minden oder Simon Rhys Beck (er hat einen eigenen Verlag, DeadSoft). Und vor allem eine Anthologie. Es gibt drei Titel, die heißen GAYFÜHLVOLL, GAYHEIMNISSE und GAYLÜSTE. Da hast Du einen prima Überblick über verschiedene Autoren, die in diesem Genre aktiv sind (Sandra Henke, Inka Loreen Minden, Verena Rank, Simon Rhys Beck, Herbst und Brock, usw).

Weiterer Tip: bei http://www.beam-ebooks.de/ kanst Du kostenlos ein paar Leseproben holen. Da es in diesem Genre sehr viele Kurzgeschichten gibt, kannst Du also vereinzelte komplette Kurzgeschichten herunterladen, links oben der Link "Gratis Ebooks", dadurch wurde ich erst auf einige Autoren aufmerksam (z.B. auf Minden)

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