SaschaSalamander

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The Astronauts Wife

CoverGestern Abend sah ich mir "The Astronaut´s Wife" an. Einer der älteren Filme, die zu einem geringen Aufpreis in Zeitschriften angeboten werden, damit man wenigstens noch ein bisschen damit verdient. Gut, für 18 Euro bei Amazon bekomme ich dafür einiges an Extras und Zusätzlichem, aber das muss jetzt nicht unbedingt sein, ich fand den Film pur an sich auch ganz okay.

Spencer ist Astronaut bei der NASA. Er und seine Frau Jillian sind ein wundervolles Paar, er ist ein Gatte, wie er im Buch steht. Kurz vor dem Eintritt ins All ruft er von der Erdatmosphäre im Raumschiff sogar noch bei seiner Frau an, sosehr liebt er sie. Während seines Aufenthaltes im All erhält seine Frau die Nachricht, dass es eine Explosion gab und die Verbindung zu Spencer und seinem Kollegen Alex für zwei Minuten unterbrochen war. Sie fliegen nun zurück zur Erde, dort werden sie untersucht. Spencer ist gesund, bei Alex ergeben sich einige Probleme.

Bald wechselt Spencer den Job, er will nicht mehr ins All fliegen, bekommt einen leitenden Posten bei McLaren angeboten und baut nun zukünftig Flugzeuge. Alex stirbt, seine Frau bringt sich um. Und mit Spencer gehen seltsame Veränderungen vor, die Jillian erst nach und nach langsam bemerkt. Reese, ein ehemaliger Mitarbeiter der NASA, bringt ihr Informationen, dass die Untersuchungen einige Unterschiede zwischen Spencer vor und nach dieser letzten Fahrt ergeben hätten. Er wurde für diese Erkenntnis gefeuert, niemand glaubt ihm. Doch Jillians Befürchtungen geben diese Meldungen neue Nahrung. Als sie erfährt, dass sie Zwillinge erwartet, steigert sich ihre Angst ins Unermessliche. Ist Spencer noch derselbe, was ist mit ihm geschehen, was war da oben los?

Doch, ich fand den Film klasse. Auch, wenn viele Stimmen eher gegen ihn sind. Es ist kein Horror- oder Gruselschocker mit billigen Effekten, und niemandem gefriert das Blut in den Adern. Aber mit subtilen Mitteln gelingt es den Machern, immer wieder Zweifel in Jillians Herz und vor allem den Zuschauer zu säen. Sind es Jillians Wahnvorstellungen? Man erfährt, dass sie früher wegen Wahnvorstellungen und Zwangsgedanken in stationärer Behandlung war. Alles, was ihr und später auch dem Zuschauer so unheimlich vorkommt, könnte auch eine geschickte Finte des Regisseurs sein, alles nur Zufall, nichts spricht wirklich konkret für einen unheimlichen Vorfall im All. Dass die Männer nicht darüber reden wollen, ist verständlich, diese Todesangst alleine im schwarzen All, ohne Verbindung, ... Auch, ob Spencer seiner Frau hinterherspioniert, oder ob es tatsächlich nur so dargestellt werden soll, bleibt sehr lange unklar. Gegen Ende wird die Vermutung immer stärker. Und was ich von Anfang an vermutet hatte, bestätigt sich als Wahrheit.

Zugeben, ein Meisterwerk der Filmkunst ist "The Astronaut´s Wife" nicht. Aber gelungene Unterhaltung allemal. Großartige Kameraeinstellungen, passende Musik, irreführende Szenen erhalten die Spannung. Nur am Ende gibt es einen kurzen Spezialeffekt und eine mehr oder weniger überraschende Wende, bevor der Film mit offensichtlichem Versprechen auf einen zweiten Teil endet. Aber wie es scheint, verlangte das Publikum keinen zweiten Teil. Ehrlich gesagt finde ich, das wäre auch unnötig gewesen.

Ein wenig musste ich von der Thematik her an Rosemaries Baby denken. Daran, wie der Zuschauer / Leser im Zweifel gelassen wird, ob es nun Wahnvorstellungen waren oder Realität. Die Ungewissheit der Mutter, ob ihr Kind nun vom geliebten Mann oder einem grausamen Monster ist. Das Ende mit den Kindern / dem Kind. Wenn ich mir die Fortsetzung "Rosemaries Sohn" ansehe, dann können wir wohl froh sein, dass zumindest "The Astronaut´s Wife" die Spannung des ersten Teiles erhält und nicht in einem zweiten Teil breittritt.

SaschaSalamander 27.10.2005, 13.27

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Kommentare zu diesem Beitrag

2. von DerKleineDude

Genau. Wie bei "Event Horizon". Er wurde sooo zerissen. Ich finde ihn immer noch grusselig.

vom 31.10.2005, 21.35
1. von DerKleineDude

Ich fand ihn auch gut. Leider war der Schluß etwas fade. Die Idee hätte man jedoch besser umsetzen können. Dann währen auch die vielen Kritiker zufrieden gewesen.

vom 29.10.2005, 02.39
Antwort von SaschaSalamander:

Vermute ich auch, war etwas arg platt ... wobei, ich denke, den Kritikern hat einfach die Action gefehlt. Viele Zuschauer vergessen, dass Unterhaltung nicht unbedingt krachen und rummsen muss und Spannung auch ohne Musik oder Schockeffekte ganz alleine im Kopf des Zuschauers entstehen kann ...

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