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Tag: Krimi
Porterville 10 - Zero-Zero
Anmerkung, zwei Tage später: ich habe die Rezension bewusst geschrieben und zwei Tage gewartet, damit ich mir selbst etwas Zeit gebe. Im Nachhinein: wie erwartet habe ich viel nachgedacht, gingen mir einzelne Szenen und Momente nicht mehr aus dem Kopf. Die Begeisterung hat sich nicht eingestellt, aber das Verständnis wächst langsam, ich fühle mich etwas zufriedener, manches ist mir nun klarer. Ich denke, es ist eine Folge, die einfach Zeit braucht ...
SaschaSalamander 19.08.2013, 08.49 | (0/0) Kommentare | PL
Eiskaltes Herz
SaschaSalamander 29.07.2013, 08.59 | (0/0) Kommentare | PL
Amadeus 06 - Teutobochus
Es war der April des Jahres 1782. Während der zurückliegenden Wochen war meine seelische Verfassung von der Tatenlosigkeit, zu der ich verdammt war, zermürbt worden. Ich befand mich in einem Zustand der Verwahrlosung, als sich endlich eine neue Spur auftat. Wir hatten die Bärbel Glatzeder, das ehemalige Hausmädchen der Marschalls, aufgespürt. Würde sie uns sagen können, wohin die verschwundene Franziska verschleppt worden war? Doch sie lag schwerkrank darnieder, und ich hatte schon alle Hoffnung fahren lassen, als mich eine seltsame Vision ereilte: Ich sah Franziskas Entführung vor meinen eigenen Augen - ganz so, als ob ich leibhaftig dabei gewesen wäre. Ich sah die finsteren Mönche mit ihren scharfen Sicheln, und ich sah ein merkwürdiges Symbol auf ihren Unterarmen... Was wollte es mir sagen? Ich kam nicht dahinter, bis mein Freund Amadeus eine entscheidende Entdeckung machte...
Die aktuelle Folge ist dieses Mal insofern anders, als alle bisherigen Teile in sich geschlossen waren. Zwar gab es vereinzelt Bezüge zu vorherigen CDs, etwa wenn Figuren aus alten Geschichten auftauchten, doch man hätte jede für sich einzeln hören können. Dieses Mal ist es nicht mehr möglich, ohne Vorkenntnis der Folgen 1-5 die Handlung zu erfassen und mitten in der Serie einzusteigen. Das ist etwas, das mir sehr gefällt und bisher als einziges etwas fehlte, nämlich ein roter Faden, der sich durch die Serie zieht. Das ist nun in der Serie inzwischen eindeutig gegeben:
Der Hörer erfährt mehr über Mozarts Gabe, die Melodien und Instrumente der Menschen zu hören, alte Charaktere tauchen wieder auf, die Handlung um die verschwundene Franziska wird fortgeführt, die Ereignisse rund um SCHOFAR werden angeschnitten, die Mönche treten wieder aufs Spielfeld. Es ist spannend zu verfolgen, wie die Fäden hier nun zusammenlaufen, und TEUTOBOCHUS zeigt sich sehr vielversprechend im Hinblick auf kommende Folgen. Besonders das Thema Wissenschaft vs Religion, Welt vs Kirche wird immer drängender, falls es nicht sogar letzendlich das Zentrale Thema werden könnte.
Die Zeit während des Hörens raste nur so dahin. Die Mischung aus Humor, Spannung, Mystery, Verbrechen und Dramatik ist perfekt ausgewogen, es gibt keine Längen, und ich konnte es gar nicht fassen, dass die CD nun schon beendet war. Mein Lieblingssatz dieser Folge: "Galanterie, das klingt wie ein Siechtum in den Eingeweiden" ;-)
Ein wenig enttäuscht, da ich gerne mehr gehört hätte, schließlich wurde der titelgebende Teutobochus ja nicht abgeschlossen, doch umso mehr Vorfreude auf die nächste Folge. Ich kann mir vorstellen, dass je weiter AMADEUS sich entwickelt, desto mehr es zu einer Serie werden könnte, bei der man am besten noch einmal kurz einen Blick auf die vorherigen Episoden werfen sollte, falls man nicht irgendwann den Überblick verlieren möchte. Aber das bleibt abzuwarten, ich lasse mich überraschen.
Die Musik passt wieder wunderbar, AMADEUS ist von allen Hörplanet-Reihen diejenige, deren Musik mir am besten gefällt. Inzwischen ist auch eingetreten, was ich schon in der ersten Folge vermutet habe: kannte man als Laie in der ersten Folge noch die meisten Stücke, wurde es immer schwieriger. Inzwischen muss ich zugeben, dass die Werke ab dieser Folge mir nun nicht mehr vertraut sind (sofern welche davon genutzt wurden, was ich mangels Erkennen ja nicht klar sagen kann). Sie gefallen jedoch sehr gut, und die Umsetzung ist stimmig, je nach Situation von fröhlich hin zu dramatisch und gar düster. Schön fände ich, wenn im Booklet ein Verzeichnis der verwendeten Stücke aufgelistet wäre, sodass man sich selbst noch ein wenig schlau machen, die Stücke im Original hören und vergleichen kann.
Auch in Sachen Sprecher kann ich eigentlich nur wiederholen, was ich bisher schon sagte: sie passen sehr gut zusammen und tragen dazu bei, der Folge wieder die Art von Professionalität zu verleihen, die man bei heutigen Hörspielen erwartet und die beim Hörplanet inzwischen die Regel ist.
Insgesamt muss ich sagen, dass es diesmal schwer ist, auf Handlung, Inhalt oder Besonderheiten einzugehen, da TEUTOBOCHUS weniger eine eigenständige Folge ist und nicht für sich gesondert beurteilt werden kann. Die Bedeutung dieser Folge wird sich wohl erst im Laufe der fortschreitenden Handlung zeigen. Qualität ist mir wichtiger als Quantität, trotzdem würde ich am liebsten rufen "macht schneller, ich will sofort mehr!" ... aber vernünftigerweise übe ich mich in Geduld und überbrücke die Zeit zur nächsten Folge mit ein paar Folgen meiner anderen Lieblingshörspiele ;-)
SaschaSalamander 08.07.2013, 08.24 | (0/0) Kommentare | PL
Ein Wispern unter Baker Street
Dietmar Wunder sprach bereits auch die ersten beiden Teile und ist ein gelungener Interpret, der mit seiner ruhigen Art sehr gut den Inhalt des Textes vermittelt und auch den Protagonisten glaubwürdig verkörpert.
Zudem frage ich mich, wo die Serie hin will. Anfangs ging ich von drei Bänden aus, und das hätte sich auch sehr gut umsetzen lassen, wäre eine runde Sache gewesen. Momentan aber habe ich das Gefühl, dass Aaronovitch mit mit seiner aktuellen Erzählweise die Reihe auf beliebig viele Bände strecken kann. In jedem Band ein Kriminalfall, dazu ein paar neuartige fantastische Wesen, immer wieder ein paar weitere offene Fragen aber nie ein wirkliches Ende.
SaschaSalamander 24.06.2013, 08.33 | (0/0) Kommentare | PL
Lady Bedfort 65 - Die Mördergrube
Wertung: 9 von 10 verräterische Fotos
SaschaSalamander 07.06.2013, 08.49 | (2/2) Kommentare (RSS) | PL
Das Haus am Abgrund
Ein Krimi, der mich sehr neugierig machte. Zum einen durch die interessante Ausgangssituation. Und zum anderen, weil der Autor >Marc Freund< schon viele Folgen für das Krimihörspiel LADY BEDFORT sowie weitere Hörspielserien geschrieben hatte. Ziemlich schnell habe ich das Buch gelesen, und gerne möchte ich das mit Euch teilen :-)
CHARAKTERE
Das Buch ist aus neutraler Erzählperspektive geschrieben, sodass je nach Kapitel immer wieder ein andere Charakter beleuchtet wird. Marieke und ihr Mitstreiter Vogt nehmen dabei als Protagonisten eindeutig den Hauptteil ein, dennoch gewinnt der Leser auch Einblick in all die anderen Dorfbewohner. Dadurch gibt es keine klare Figur, mit der man sich identifizieren könnte oder mit der man speziell mitfiebert. Dafür aber entwickelt der Autor das faszinierende Portrait eines kleinen Dorfes voll dunkler Geheimnisse. Während man die Beweggründe von Marike und Vogt erfährt, bleiben die anderen Figuren weitgehend von außen sichtbar. In den wenigen Momenten, in denen der Leser Einblick erhält, dient dies weniger zur Erhellung des Falles als vielmehr dazu, neue Fragen aufzuwerfen und die Spannung zu erhöhen.
Was mich sehr freute: das Personenregister am Ende. Eigentlich nur ein kleiner Aufwand für Autor und Verlag, für mich als Leser eine große Hilfe. Ich wünschte, alle Verlage würden dies am Ende eines Buches drucken!
SCHREIBSTIL
Wie bereits erwähnt, ist das Buch aus neutraler Erzählperspektive geschrieben, rein beobachtend mit gelegentlichen Blicken ins Innere. Dadurch bleibt der Leser der gesamten Handlung wie ein Zuschauer recht distanziert. Ein spannendes Szenario, das geboten wird und dem man gerne folgt, an dem man selbst jedoch nicht beteiligt ist.
Faszinierend an diesem Buch finde ich, wiesehr die Handlung über die Dialoge vorangetrieben wird. Es gibt dialoglastige und eher erzählende Bücher. So enorm dialoglastig wie DAS HAUS AM ABGRUND habe ich selten ein Buch gelesen. Anfangs fand ich das zugegeben etwas verwirrend. Einige Seiten, nachdem ich mich eingelesen hatte, gefiel mir dieser Stil jedoch recht gut. Es ist ungewöhnlich und dadurch einmal etwas komplett anderes als sonst. Vor allem ist es spannend zu verfolgen, wie die Handlung sich in den Dialogen entwickelt, die Charaktere ihre Persönlichkeit entfalten und die Ermittlung voranschreitet.
KRIMIHANDLUNG
Marc Freund zeigt hier, was er wirklich hervorragend kann: gut zusammenhängende, in sich schlüssige Kriminalfälle erschaffen. Es gefällt, wie am Anfang eine unscheinbare Situation nach und nach immer mehr zutage fördert, bis man am Ende vor dem großen Gesamtbild steht. Mir gefallen die "klassischen", altmodischen Krimis, in denen das Blut nicht aus den Seiten tropft, in denen keine verwesten Überreste vor sich hingammeln, in denen nicht auf jeder Seite neue Superlative präsentiert werden. Sondern in denen ein oder mehrere ermittelnden Personen etwas aufdecken und die psychischen Hintergründe der Geschichte weit bedeutender sind als das nach außen Sichtbare. Ich frage mich gerade bei Vielschreibern, woher sie immer wieder die Ideen nehmen, solche Zusammenhänge zu erschaffen und diese dann ohne Verwirrung verständlich und nachvollziehbar auf Papier zu bringen. Freund jedenfalls beherrscht dies ohne Frage, und das ist die große Stärke des Romans.
REGIONALKRIMI
Neben der herrlich düsteren Krimiatmosphäre gestaltet der Autor sehr gut den Lokalkolorit. Flensburger Außenförde, dort kennt Freund sich bestens aus, ist er ja selbst dort aufgewachsen. Die Liebe zu seiner Heimat, aber auch die kritischen Betrachtungen, das vermag er dem Leser wunderbar zu vermitteln. Die Menschen in ihren Eigenheiten, die Landschaft, all das wird sehr anschaulich beschrieben, dass man meint, man sei selbst vor Ort.
PERSÖNLICHE MEINUNG
Die Krimihandlung gefiel mir außerordentlich gut, und sie ist der Grund, warum es mir schwer fiel, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Es ist ein typischer Oldschool-Krimi, wie ich ihn liebe, sehr gut geplottet und durchdacht.
Einzig schade finde ich, dass durch den distanzierten und ungewöhnlichen (wenn ich auch durchaus interessanten) Schreibstil der Zugang zum Buch erschwert wird. Ich konnte nicht wirklich mit Marie und Vogt mitfiebern, und selbst in den lebensbedrohlichen Situationen fiel es schwer mit ihnen zu bangen, zu sehr fühlte ich mich als Zuschauer. Das war dennoch weniger störend als ich anfangs erwartet hatte: da ich aufgrund der Handlung stets gefesselt war und das Buch ein absoluter Pageturner ist, konnte ich über diesen Aspekt hinwegsehen. Statt wie sonst eine einzelne Person war es hier ein gesamtes Dorf, welches mir im Laufe des Buches immer enger ans Herz wuchs ...
FAZIT
Ein gelungener Krimi, dessen ungewöhnliche Ausgangssituation viel verspricht und auch hält. Marc Freund weiß, wie ein guter Plot aussehen muss und erschafft eine Geschichte voller menschlicher Tragödien. Ein Cosy wie aus dem Lehrbuch, so müssen gute Krimis sein :-)
Wertung: 4 von 5 Dahlien
SaschaSalamander 05.06.2013, 09.05 | (0/0) Kommentare | PL
Lady Bedfort 64 - Der Dolch im Rücken
Der Kirchendiener, findet eine Leiche in der Kirche. Ein wertvoller Dolch steckt im Rücken des Toten. Der Dolch stammt aus der Sammlung des Preston Yates, doch bei ihm wurde eingebrochen. Seine Tochter beobachtete zum Tatzeitpunkt eine Schwarze Lady, deren Erscheinen laut alter Legenden den Tod bringen soll. Bald tauchen weitere Personen auf, die den Toten kannten und Kontakt zu Yates suchen. Die Lady versucht Licht in das Dunkel um den gestohlenen Dolch, die seltsame Erscheinung und die wahren Motive hinter dem Mord zu bringen.
THEMEN
Wertung: 7 von 10 Tagebücher
SaschaSalamander 04.06.2013, 08.34 | (0/0) Kommentare | PL
Porterville 06 - Vor den Toren
Langerwartet, es scheint eine Ewigkeit her, dass der letzte Band der Reihe PORTERVILLE erschien. Diesmal durften wir uns wieder auf einen Titel von Simon X Rost freuen, und zwar die Fortsetzung des dritten Bandes >NACH DEM STURM<.
Zu Simon X Rost und zum Konzept der Reihe Porterville selbst muss ich nichts mehr erzählen, das habe ich ja bereits ausführlich gemacht. Daher hier nur zum Inhalt und dazu, wie ich diesen Teil wahrgenommen habe:
Wie man aus NACH DEM STURM bereits weiß, ist Jefferson Prey nicht zufrieden mit Satos Führung. Er hat das Angebot, welches dieser ihm gemacht hatte, angenommen und versucht nun, das System von innen heraus zu zerstören. Doch wie es endet, haben wir bereits im ersten Teil >VON DRAUßEN< erfahren.
Und das ist es, was diese Folge so tragisch macht: sie ist spannend geschrieben, man hängt dem Erzähler an den Lippen (bzw mit den Augen auf dem Bildschirm), kann sich nicht lösen, und immer mehr verkrampft man, begleitet den Protagonisten ins Verderben und hegt die irrationale Hoffnung, es könne sich ja doch zum Guten wenden. Wenn man dazu neigt, sich sehr in das Gelesene hineinzuversetzen, dann kann einem hier regelrecht übel werden, denn die Anspannung und auch das Geschehen (niemals geschildert, sondern stets angedeutet und somit reines Kopfkino, darin sind alle Autoren der Reihe Meister) sind nichts für Zartbesaitete. Die Verzweiflung und Ohnmacht Jeffersons überträgt sich auf den Leser, dass es kaum auszuhalten ist. Und obwohl wir sosehr mit ihm mitfiebern - wissen wir, wie es enden wird und können es nicht verhindern. Eine regelrechte nervliche Zerreißprobe für den Leser!
Von Simon X Rost stammt auch die Folge >DIE AUGEN DER NACHT< der Reihe DarkSide Park. Die Szene mit dem Wagenheber blieb mir bis heute im Gedächtnis, und noch immer schüttelt es mich, wenn ich daran denke. Uargh, allein der Gedanke an diese Szene ließ mich stets zusammenzucken, während ich VOR DEN TOREN las, weil ich befürchtete, erneut eine solch grausig-gute Szene lesen zu müssen ...
Schade, dass die einzelnen Bücher so kurz und die Abstände dazwischen so gefühlt lang sind. Aber Qualität schreibt sich eben nicht von selbst, und so kann man auch die Leser länger am Ball halten und neue weitere Fans gewinnen. Trotzdem - ich willwillwill sofort die nächste Folge! ;-)
SaschaSalamander 28.05.2013, 08.44 | (0/0) Kommentare | PL
Mindnapping 13 - Beyond the Chinese Theatre
Die 13te Folge MINDNAPPING ist nach >DER TRAUMTÄNZER< das zweite Crossover der Reihe. Dieses Mal gibt es eine Begegnung mit Georg Brand, dem Protagonisten aus Jan Gaspards OFFENBARUNG 23. Darauf war ich sehr gespannt, denn ich habe die ersten Folgen von O23 geliebt. Dann kam der Bruch in der Serie, nach dem ich abbrach. In die neuen Folgen von Ian G finde ich mich allerdings nicht mehr ein, zuviel Verschwörung, die mir inzwischen sehr konstruiert erscheint. Von daher gefiel mir die Idee des Crossovers sehr: ich hoffte auf eine Folge mit netten Twists und einer packenden Handlung aus MINDNAPPING und den genialen Dialogen und Charakteren aus O23, aber der Reihe MINDNAPPING entsprechend nicht ZU verschwurbelt.
INHALT
BEYOND THE CHINESE THEATRE ist ein Prequel zur eigentlichen Geschichte O23. Hier besucht Georg Brand nun die Universität und soll als Trimester-Arbeit dem Professor einen ultimativen Hack in ein geschlossenes System präsentieren. Was für ein Zufall, dass Georg gerade bei Chris Nelson untergekommen ist, der für eine große Fluggesellschaft arbeitet. Da kommt ihm sofort eine Idee ... doch es wäre nicht MINDNAPPING und O23, wenn es nicht einige Verwicklungen gäbe. Georg wird verfolgt, und bald weiß er nicht mehr, wem er noch trauen kann ...
SPRECHER
Als erstes fallen natürlich die Sprecher auf, hier trifft sich die Crème de la Crème der Hörbuchriesen. Helmut Krauss als Sprecher, Martin Kessler (Nicholas Cage) als Vermieter, Nana Spier (Buffy) als Komilitonin, Engelbert von Nordhausen (Samuel L Jackson) als Professor, Till Hagen als Ian G selbst, weiterhin Gordon Piedesack, Oliver Böttcher, Luise Lunow und selbstverständlich Alexander Turrek als Georg Brand. Was der Hörer diesmal geboten bekommt, ist kein Hörspiel, sondern in seiner Machart regelrecht ein Kinofilm mit genialen Synchronsprechern. Einziges kleines Manko war Luise Lunow, die ich an sich zwar sehr gerne höre, die hier als alte Chinesin mit ihrem künstlichen Dialekt und der verstellten Stimme allerdings etwas zuviel des Guten bot. Nun ja, irgendwie musste man es darstellen, und es ist wohl sehr schwer zu imitieren. Zudem hatte sie nur eine kleine Rolle, von daher fiel es nicht sonderlich störend ins Gewicht.
DIALOGE
Die Dialoge waren, wie ich erwartete hatte, einfach grandios. Ian G weiß, wie man auf dem schmalen Grat zwischen Hochsprache und lässiger Unterhaltung balanciert, alles klingt realistisch und glaubwürdig. Er vermeidet künstliche Begriffe, die es zu gestelzt klingen lassen, und er lässt es nicht allzu umgangssprachlich anmuten, hat ein sehr gutes Gespür für die Wirkung seiner Worte. Das ist neben der Handlung eine große Stärke, die mir an seinen bisherigen Hörspielen schon immer außerordentlich gefiel.
EINORDNUNG IN DIE ZEITLINIE
Die Geschichte spielt vor O23, ist also nun doch schon etwas älter. Es ist spannend, wie verschiedene Hinweise darauf fallen, in welchem Zeitraum sich die Handlung bewegt. Die Einführung von USB-Sticks und andere Details, die nebenbei erwähnt werden, ohne das Hörspiel künstlich auf Retro trimmen zu wollen. Beinahe eine kleine Zeitreise, bei der ich gelegentlich lächeln musste und mich daran erinnerte, wie das damals so war, als das alles gerade aufkam ... sehr schön umgesetzt!
HANDLUNGSAUFBAU
Das typische O23-Feeling kommt auf. Aber dankenswerterweise geht der Autor dieses Mal nicht zu weit in seinen Theorien, die Verschwörung hält sich im Rahmen und lässt genügend Raum auch für die Charaktere und das Voranschreiten der Handlung. Wer MINDNAPPING und O23 kennt, und wer auch sonst Thriller und Mindfuck liebt, der wird von dem Ausgang wenig überrascht sein, manches ist in dieser Form auch vorhersehbar. Jedoch die Umsetzung der Twists ist sehr glaubwürdig, und selbst wenn man es schon ahnte oder wusste, freut man sich so richtig über die gelungene Darstellung. Zudem, da bleibt sich Ian G treu, bedeutet ein Twist noch lange nicht, dass die Sache vorbei ist, schon kommt der nächste, noch einer und noch einer. Und wenn man denkt, das Hörspiel ist nun vorbei, zack folgt noch einmal eine Überraschung. Er kann es einfach nicht lassen ;-)
ATMOSPHÄRE
Die Soundeffekte und Musik sind diesmal besonders gelungen. Vor allem die Sequenz im Untergrund von Seattle löst beim Hörer eine richtige Beklemmung aus, ich fühlte mich selbst unter der Stadt, erdrückt von der Last der Gebäude über mir. Auch die dieses Mal zahlreichen Ortswechsel (Café, Hochschule, Studentenbude, Underground, usw) wurden sehr schön in Szene gesetzt.
FAZIT
Eine wirklich congeniale Mischung aus dem Mindfuck von MINDNAPPING und den Verschwörungen aus OFFENBARUNG 23, professionell umgesetzt, höchst unterhaltsam und spannend. Eine Folge, die hält, was beide Reihen versprechen!
Wertung: 9,5 von 10 angesägte Stützpfeiler
SaschaSalamander 20.05.2013, 08.57 | (0/0) Kommentare | PL
Lady Bedfort 63 - Die letzte Email
Peter St. Yves hat alles genau geplant. Den Ort, die Zeit... auch die passenden Worte hat er sich längst zurechtgelegt. Doch Marilyn Minnings denkt gar nicht daran, ihn zu heiraten, und weist seinen Antrag schroff ab. Am nächsten Morgen ist die junge Frau tot und Peter der Hauptverdächtige in einem Mordfall. Nur Lady Bedfort hält den Mann für unschuldig. Gemeinsam mit Marilyns Mutter und ihrer Schwester Laura nimmt sie die sonstigen Kontakte der Toten unter die Lupe und lernt dabei die Welt der Onlinechats und Internet-Kontaktbörsen kennen. Ein weiterer Verdächtiger ist schnell gefunden. Mit Lauras Hilfe lockt sie ihn in eine raffinierte Falle...
Nun ja, "raffiniert" liegt im Auge des Betrachters. Aber der Reihe nach: diese Folge hat mich leider herzlich wenig überzeugt, was an vielen verschiedenen Punkten lag.
Die Geschichte an sich mag realistisch sein, Onlinebekanntschaft, Blind Date, zwei Verdächtige. Stoff für eine solide Story. Aber die Umsetzung war für meinen Geschmack leider ziemlich halbgar, ließ einige Finesse vermissen, die man inzwischen bei der Lady gewohnt ist.
Es gab viele Momente, die ich als unrealistisch oder zumindest ziemlich an den Haaren herbeigezogen fand. Um nicht zu spoilern, greife ich hier ausnahmsweise einmal auf meine Kommentarfunktion zurück. Wer möchte, darf dort hineinschnuppern, alle anderen bitte nur die Rezension lesen ;-)
Dazu kommt, dass ich mich sehr über die Lady wunderte. Gut, sie ist am PC nicht die Fitteste, aber inzwischen hat sie einiges gelernt, und ihre Unbeholfenheit in dieser Folge empfand ich als Rückschritt zu früheren Folgen. Ebenso erstaunte es mich, wiesehr sie das Ruder in die Hand nahm, ohne dass die Polizei oder die Angehörigen des Opfers ihr in die Parade fuhren. Bringt andere Menschen in Lebensgefahr, bestimmt über den Ablauf der Falle, das ist etwas anderes als einfach mal auf eigene Faust die Nase in fremde Angelegenheiten zu stecken wie sonst. In keiner Folge sonst wünschte ich mir sosehr, dass Gomery kommen und sie in die Schranken weisen möge.
Ermittlungsarbeit gab es sogut wie keine, das Gewicht wurde zusehr auf andere Punkte gelegt, die nur bedingt zur Handlung beitrugen. Zwar war der Täter nicht sofort klar, doch der Hörer weiß aufgrund des zu einfachen Ablaufs sofort, dass mehr dahinter steckt und in falsche Richtungen gesucht wird, sodass auch diese Szenen eher wie Füllmaterial wirken, während der Hörer darauf hofft, dass die Handlung nun langsam zum Kern der Sache kommen möge.
Der Spannungsaufbau war ungewöhnlich, er wirkte mir sehr unausgegoren, Höhepunkte an den falschen Stellen, dann dazwischen zu viele Längen, nur um am Ende mit einem neuen Peak zu überraschen, der aber dennoch nicht überraschte, da aufgrund der noch offenen Tracks einfach noch etwas kommen musste und der Fall so also noch nicht abgeschlossen sein konnte. Verschenkte Möglichkeiten.
Die Charaktere der Folge empfand ich als sehr klischeebeladen. Der naive Verliebte, der psychisch und physisch Kranke, die eifersüchtige Schwester, die ahnungslose Mutter. Besonders "Handspeck" und die Schwester des Opfers wirkten sehr künstlich.
Auch die Dialoge wirkten auf mich sehr hölzern und gestelzt. Das lag vor allem an den teils sehr unrealistisch anmutenden Sätzen. Es klang für mich einfach nicht so, wie man sich normalerweise unterhalten würde, es fehlte die Spontaneität, die Natürlichkeit, Stil und Satzbau für ein Hörspiel einfach ungeeignet. Besonders der Satz "da sprang der Stein von selbst in meine Hand" ließ mich einfach nur mit dem Kopf schütteln und ist stellvertretend für einige weiteren Aussagen. Auch die Erklärung der Mutter über die knarzende Tür und viele weiteren Szenen wirkten keinesfalls wie emotionsgeladene Gespräche sondern wie abgelesene Texte (wenn man sich aufregt, dann spricht man keine langen, komplizierten Sätze, sondern man wirft Halbsätze hin, keine umständlich ausformulierten Erklärungen).
Die Sprecher kann ich nicht beurteilen, da einige holprigen Momente wohl auch an den Dialogen lagen. Eigentlich hat man mit Eichel, Pappert, Fritzsche, Riehemann bekannte Sprecher geholt, und auch Grothum und Wietzorek sind vom Fach und verstehen sich auf ihre Aufgabe. Hier jedoch empfand ich sie stellenweise als sehr künstlich und überzogen. Es gab in dieser Folge einfach nicht die Möglichkeit, das Potential auszuschöpfen, dazu waren die Charaktere zu flach, die Emotion zu unwirklich, auch die Sprecher konnten das nicht retten.
Nein, bei dieser Folge ist der Funke absolut nicht übergesprungen. Ich fragte mich gelegentlich, ob ich tatsächlich LADY BEDFORT hörte oder mich in der Serie geirrt hatte. Nein, hatte ich nicht. Schade. Aber es kann nicht nur Highlights geben ...
Wäre es ein neues Label, wäre es eine neue Serie - dann würde ich sagen 3 Sterne, hat Potential nach oben. Aber dafür, dass es LB war, erwarte ich inzwischen etwas anderes.
Wertung: 2,2 von 5 Bucklige
SaschaSalamander 27.03.2013, 08.51 | (2/1) Kommentare (RSS) | PL
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