SaschaSalamander

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Was gibts zu sehen

gompertz_Kunst_1.jpgVORAB

Vor einer Rezension über Sachbücher ist der Kontext des Kritikers doch wichtig, um es als Kunde einschätzen zu können. Daher also kurz ein Abriß, warum ich dieses Buch rezensiere: ich liebe Literatur und Musik. Aber Kunst? Die optischen Sachen, das, was ich anfassen und sehen kann und nach ästhetischen oder künsterlischen Gesichtspunkten beurteilen muss? In der Schule habe ich absolut nichts über Kunst gelernt, kenne weder antike noch moderne, unser Schwerpunkt lag auf anderen Fächern. Kunst hat sich mir noch nie wirklich erschlossen, immer wieder bin ich bei meinen Selbststudien gescheitert an Theorie, Fakten, Zahlen und Fachbegriffen. Es erschließt sich mir einfach nicht. Nada. Null. Und das frustriert mich. Ich möchte mehr darüber erfahren. Möchte wissen, worauf ich achten muss, wenn ich ein Bild betrachte. Und ich will wissen, warum so völlig abgefahrene Dinge als Kunst betrachtet werden und warum für ein paar belanglose Gegenstände oder hingeklatschte Farbkleckse und akkurat gezirkelte Linien so viel gezahlt wird. Ich möchte es gerne erfassen und mir die Bilder und Objekte länger betrachten, will darin etwas erkennen. Möchte es verstehen.

Dieses Buch sprach mich in seiner Aufmachung sofort an, es wirkt aufgeschlossen, lebendig und vor allem witzig. "Kunst", das klingt immer so trocken und abgehoben. Vielleicht könnte Will Gompertz es ja tatsächlich schaffen, mir das näherzubringen, was die letzten 35 Jahre komplett an mir vorübergezogen ist ...


ZIEL DES BUCHES

Im Vorwort betont der Autor klar, was ihm wichtig ist: "Mein Ehrgeiz war es, ein faktenreiches und lebendiges Buch zu schreiben; es ist nicht als wissenschaftliches Werk gedacht. Es gibt weder Fußnoten noch lange Quellenverzeichnisse, und manchmal habe ich meiner Fantasie freien Lauf gelassen [...]."

Er spricht also nicht den Kunstkenner an, sondern ganz klar den Laien. Der Laie will keine komplizierte Wissenschaft, dafür aber lebendige Fakten. Was nützen dem Anfänger hunderte Querverweise und Randnotizen, die viel zusehr ablenken und es dann doch wieder verkomplizieren? Wer sich wirklich interessiert, der wird von selbst recherchieren. Dieses Buch soll ein erster Einstieg in die Welt der modernen Kunst sein und dem Interessierten Anregungen bieten, sich aus eigenem Antrieb tiefer mit der Materie zu befassen. Es bietet nur die Basis, diese dafür aber gründlich, mit Humor und jeder Menge Background.


AUFBAU

WAS GIBTS ZU SEHEN beginnt mit einer Übersichtskarte "Moderne Kunst" zum Ausklappen, angelehnt an den Plan der Londoner U-Bahn. Schräge Idee, und sofort beginnt der Leser damit, sich die ganzen Abzweigungen, Überschneidungen, Verknüpfungen anzusehen. Man sucht automatisch nach dem, was man bereits kennt, findet dabei Neues, verweilt in dem Plan, es gibt so viel zu entdecken, das Inhaltsverzeichnis mit dem Streckenplan zu vergleichen, sich über einzelne Linien in dem Plan zu wundern. Damit ist der Einstieg schon sehr gut gelungen: der Leser befasst sich mit der Geschichte der modernen Kunst. Er hat zwar noch nichts gelernt, aber er ist jetzt so richtig neugierig. Idealer Einstieg. Das, was man von sich aus entdecken will, prägt sich einfach besser ein als das, was einem vorgesetzt wird.

Das Buch selbst ist dann gegliedert in einzelne Epochen, jedoch nicht komplett chronologisch, da manches sich überschneidet oder nicht klar einzuordnen ist in den Übergängen. Beim Überfliegen findet man sofort einige Cartoons, die den Text ein wenig auflockern. Außerdem schwarz-weiße Abbildungen von Gemälden, Zeichnungen, Fotografien und Objekten sowie einige Farbseiten. Die Abbildungen sind nicht immer exakt dort zu finden, wo sie im Text erwähnt werden, sodass der Leser oft hin und her blättern muss. Geschickt gemacht, da man auf diese Weise nicht stupide konsumiert und darüber hinwegliest sondern sich die Bilder und den Text dazu gewissermaßen "erarbeiten" muss, sich die Inhalte besser einprägt.


UMSETZUNG

Der Autor gibt sich sehr menschlich, niemals abgehoben und dem Publikum fern. Als Neueinsteiger in Sachen Kunst fühlt man sich schnell überfordert oder ausgeschlossen. Gompertz dagegen nimmt den Leser an die Hand, erzählt Anekdoten, erfindet Geschichten. Er erzählt so von den Künstlern, dass man regelrecht mit ihnen mitfiebert, ob ihre Werke nun anerkannt werden oder auf Ablehnung stoßen, man ärgert sich mit Manet über die blasierten Herren von der Kunstakademie und lacht sich gemeinsam mit Duchamps ins Fäustchen.

Das Buch steckt voller Emotionen, und ich habe mich teilweise mehr hineinversetzt und mich beteiligt gefühlt als in so manchem Roman. Dadurch wird die leblose Farbe an der Wand, werden die gerade angeordneten Ziegelsteine auf dem Boden plötzlich lebendig, sie machen mich betroffen, bringen den Leser zum Lachen, lösen Trauer, Wut, Freude, Fröhlichkeit aus. Und ganz nebenbei werden Fachbegriffe (z.B. Pleinair, Readymade ua) nicht erklärt sondern so eingewoben, dass man sie wie nebenbei liest und verinnerlicht. Man lernt hier, ohne dass man es merkt, und am Ende des Kapitels könnte man den Leser wie einen Schüler abfragen, er wäre selbst erstaunt, was er nun auf einmal alles weiß.


PERSÖNLICHE MEINUNG

Ich fühlte mich als Leser ernst genommen und verstanden. WAS GIBTS ZU SEHEN ist wie ein guter Freund, der sagt "so, ich schleif Dich jetzt einfach mal mit in die Galerie, lass uns Spaß haben". Man ist skeptisch, hat keine Lust, aber dann lässt man sich darauf ein. Und hat tatsächlich Spaß. Der Gegenüber erzählt voller Leidenschaft, die Begeisterung reißt mit. Ich hatte sehr oft das Bedürfnis, sofort nachzuschlagen, weiterzuforschen, mich ans Internet zu setzen und mehr über den Künstler, ein spezielles Bild, eine bestimmte Epoche zu erfahren.

Normalerweise kritzele ich nicht in Büchern herum, dafür habe ich Notizzettel. Es war das erste Mal, dass ich mir wünschte, ich könnte mich dazu aufraffen. SO gerne hätte ich überall etwas unterstrichen, am Rand notiert, mit Leuchtstift hervorgehoben, einzelne Passagen mit Linien verbunden, darin gekritzelt. Das Buch schreit danach, benutzt zu werden, nicht nur stupide im Regal zu stehen. Es verlangt nach Aktion, Mitmachen, Beteiligung, es will mehr als nur gelesen werden.

Auch lese ich Fachbücher normalerweise partiell, suche mir einzelne Kapitel heraus oder lese mal dies und mal das. WAS GIBTS ZU SEHEN ist eines der wenigen Bücher, die ich tatsächlich von vorne bis hinten gelesen habe. Am liebsten hätte ich es nonstop an ein, zwei Tagen verschlungen, so spannend fand ich das Gelesene. Ich musste mich regelrecht zwingen, mir etwas Zeit zwischen den einzelnen Kapiteln zu lassen, um das Gelesene auch zu verarbeiten und erfassen statt einfach nur darüber hinwegzurauschen.

Nie hätte ich gedacht, wieviel Aussage und Statement in einem simplen Pinkelbecken steckt, wie hintersinnig, aufwieglerisch und lustvoll ein scheinbar stinklangweiliges Gemälde sein kann. Gompertz hat mir mit seinem Buch eine völlig neue Perspektive eröffnet, wie ich es keinesfalls erwartet hätte.

Nein, ich habe mir nicht alle Daten, Epochen und deren Vertreter gemerkt. Und noch immer, wenn ich ein Bild sehe, kann ich nicht den Künstler benennen und alles darin sehen, was der Fachmann sieht. Aber ich habe viel dazugelernt. Und ich verstehe nun, warum manches als Kunst gesehen wird und anderes nicht. Ich fühle mich nicht mehr ganz so hilflos und schaffe es nun tatsächlich, Kunst als etwas Lebendiges zu sehen, das mich berührt und etwas in mir auslöst. Das ist weit mehr als ich mir von diesem Buch erhofft hatte.


FAZIT

Das Buch hält mehr, als es sowieso schon verspricht. Es führt Anfänger in die Welt der modernen Kunst ein, schenkt ihnen ebenso unterhaltsame wie auch lehrreiche Stunden. Gompertz macht Lust auf mehr, er fixt den Leser an und bietet einen idealen Einstieg, um dann die Welt der modernen Kunst selbständig zu ergründen.

SaschaSalamander 22.05.2013, 08.37 | (0/0) Kommentare | PL

Elbenthal 02 - Der schwarze Prinz

VORAB

DER SCHWARZE PRINZ ist der zweite Teil der Trilogie ELBENTHAL-SAGA. Also genau das Mittelteil im Sandwich, das oft die Achillesferse der Autoren ist, häufig ein Lückenbüßer, der nicht die Versprechungen des ersten Teils und die Erwartungen des zweiten Teiles erfüllen kann. Ein kritischer Moment, der häufig beweist, ob ein Autor sein Handwerk versteht. Und was hier bewiesen wird: Ivo Pala versteht es meisterlich, den Leser gleichbleibend auf dem Niveau des ersten Bandes zu unterhalten!

Manche Punkte, auf die ich bereits im ersten Band eingegangen bin, möchte ich gar nicht mehr näher ausführen, dies kann man in der Rezension zu >DIE HÜTERIN MIDGARDS< nachlesen. Hier soll es vor allem darum gehen, was mir speziell im zweiten Teil aufgefallen ist.


INHALT

Svenya hat nun also ihr Schicksal als Hüterin von Midgard angenommen und ist bemüht, den Anforderungen ihrer verantwortungsvollen Aufgabe gerecht zu werden. Eine davon ist es, eines der fünf Schwerter des Schicksals ausfindig zu machen. Denn jemand hat es darauf abgesehen, sie alle an sich zu bringen und deren Magie zu wirken. Natürlich gerät Svenya dabei in höchste Gefahr, und sie ahnt nicht, mit welch mächtigem Gegner sie es nun zu tun bekommt ...


CHARAKTERE

Die Charaktere müssen nun nicht mehr vorgestellt werden, man kennt sie aus dem ersten Band. Svenya, Hagen, Alberich, Laurin, Yrr, Liff, Reyja, Raik, Oegis, Lau´Ley, Wargo, Brodhir und all die anderen bekommen hier erneut ihren Auftritt. Der zweite Teil hat oft die Aufgabe, die Charaktere zu vertiefen, die Bindungen untereinander deutlicher zu machen und den Leser noch tiefer in das Geschehen einzuführen. Ivo Pala schafft es, all dies umzusetzen, ohne dass dabei jedoch die Handlung leiden würde. Handlung und Charakterdarstellung sind eins bei ihm, der Leser erhält Einblick in die unterschiedlichsten Aktionen. Doch natürlich sind weiterhin die Motive einzelner Protagonisten unklar, um die Spannung auf die endültige Auflösung aufrecht zu erhalten. Genial, wie der Leser einerseits immer mehr über die Geschichte der Elben und anderen Völker erfährt, ohne dass jedoch die Kernfragen geklärt werden. Immer meint man, die Antwort endlich zu kennen, als sich bereits die nächste Frage eröffnet und man voller Erwartung auf die nächste Seite blättert.


AUFBAU

Die Kapitel sind alle shr kurz und enden wie schon im ersten Band mit einem Cliffhanger. Dadurch entsteht ein Lesefluss, den man kaum unterbrechen möchte. "Nur dieses nächste Kapitel noch, geht ganz schnell", naja, das nächste ist auch nur kurz, und man möchte das Buch gar nicht mehr weglegen, wird stets unter Spannung gehalten.

Der Ablauf des Buches selbst ist ebenfalls flüssig, es gibt keine zu langen Ruhephasen, keine Hänger. Obwohl ich normalerweise ruhigere Bücher bevorzuge, empfinde ich die Action hier jedoch nicht als überzogen und "too much". Die Kampfsequenzen sind so geschrieben, dass man ihnen sehr gut folgen kann. Ich verliere bei anderen Büchern und Filmen häufig den Überblick, wenn zuviel gekämpft wird. Schnell wird es unübersichtlich, und ich überfliege nur noch, bis ich dann das Ergebnis habe (also quasi "wer hat überlebt, wer ist tot, wer ist verletzt"). Ist hier nicht erforderlich, da die Kämpfe sich nicht endlos in die Länge ziehen, stets einen verständlichen Sinn ergeben und vor allem zur Handlung beitragen (was ich bei vielen Verfolgungsjagden und Kämpfen anderer Autoren oft bezweifle, wenn die zigste Explosion zelebriert wird).

Es gelingt Ivo Pala zudem, die Dichte ideal zu halten. Kein Wort zuviel, kein Handlungsfaden unnötig. Dennoch ist es nicht so straff gezogen, dass man sich als Leser überfordert fühlt. Man merkt, er hat eine Geschichte zu erzählen, geht dabei konsequent vor und steuert auf ein Ziel zu. Er hetzt nicht, er bummelt nicht, sein Tempo ist perfekt getimed.


MYTHOLOGIE

Wie schon im ersten Band ist die Mythologie wieder sehr gut recherchiert. Die Darstellung der einzelnen Völker, Legenden, Mythen, die Zusammenhänge untereinander, das wird komplex verwoben und in eine neue Geschichte gepackt. Zwar greift der Autor auf bekannte Inhalte zurück, erschafft daraus jedoch etwas ganz Eigenes, das ich in dieser Form noch nicht gelesen habe.

All die Namen der Schwerter, Elben, Orte, das kann man bei Interesse gerne selbst nachlesen, um die Tragweite der ELBENTHAL-SAGA zu erfassen. Dafür muss man jedoch teilweise recht tief graben, und es dürfte recht lange dauern, sich mit all den Themen auseinanderzusetzen. Als Leser kann man nur erahnen, wieviel Aufwand der Autor in die Geschichte gesteckt hat. Und, einziges Manko des Buches: ich finde, es überfordert den Leser an manchen Stellen: die unzähligen Namen, Epochen, Titel, Zusammenhänge, das würde für ein 10bändiges Epos genügen und ist eigentlich etwas zuviel für eine dreibändige Reihe (ich denke spontan an das Silmarillion von Tolkien, bei dem es ebenso ist. Und wie beim Silmarillion fände ich es hier fast praktisch, wenn der Dreiteiler einen Zusatzband bekäme, der sich mit der Geschichte der Elben befasst, statt es in die reguläre Handlung einzubringen).

Es ist Jugendfantasy, und es lässt sich flüssig lesen. Aber für dieses Genre ist es doch schon sehr anspruchsvoll und verlangt dem Leser einiges ab. Das Buch lässt sich aufgrund des einfachen Stils auch gerne überfliegen und nebenbei lesen. Doch wer die Handlung begreifen möchte, der muss schon sehr genau lesen und bekommt eine Menge nicht immer leicht zu verdauender Happen dargereicht. Dadurch wird die Reihe zu einem All-Ager, der Leseanfänger ebenso wie langjährige Leseratten anspricht. Und ich denke, dass gerade die Neueinsteiger und Lesemuffel durch dieses Buch geweckt werden und Lust auf Mehr bekommen. Und wen ein paar allzu ausführliche Erklärungen stören, der kann die Kapitel ja überblättern ;-)


REIHE

Man sollte, bevor man DER SCHWARZE PRINZ liest, auf jeden Fall DIE HÜTERIN MIDGARDS gelesen haben. Ohne Kenntnis des ersten Bandes ist das Lesen des zweiten nicht möglich, zusehr ist die Handlung aufeinander aufbauend. Allerdings ist die Veröffentlichung des ersten Bandes nun schon einige Zeit her. Im Grunde zu lang, um sich an alles zu erinnern, jedoch zu frisch, um das Buch direkt noch einmal zu lesen. Kein Problem, denn es ist sehr leicht, wieder einzusteigen, selbst wenn man einzelne Elemente schon wieder vergessen hat. Der Autor schafft es, Dinge nebenbei zu eräwhnen, sodass es keine umständlichen Erklärungen gibt, man aber trotzdem ohne Schwierigkeiten den Anschluss findet.


FAZIT

Ein action- und inhaltsreiches Buch, das die Erwartungen nicht nur erfüllt sondern übertrifft. Atemlos folgt der Leser Svenyas Abenteuern, stets auf der Suche nach Antworten, die es aber natürlich erst im dritten Band geben wird ...

Wertung: 9 von 10 unsichtbare Gegner


SaschaSalamander 21.05.2013, 08.36 | (0/0) Kommentare | PL

Mindnapping 13 - Beyond the Chinese Theatre

mindnapping12_wahrheit_1.jpgVORAB

Die 13te Folge MINDNAPPING ist nach >DER TRAUMTÄNZER< das zweite Crossover der Reihe. Dieses Mal gibt es eine Begegnung mit Georg Brand, dem Protagonisten aus Jan Gaspards OFFENBARUNG 23. Darauf war ich sehr gespannt, denn ich habe die ersten Folgen von O23 geliebt. Dann kam der Bruch in der Serie, nach dem ich abbrach. In die neuen Folgen von Ian G finde ich mich allerdings nicht mehr ein, zuviel Verschwörung, die mir inzwischen sehr konstruiert erscheint. Von daher gefiel mir die Idee des Crossovers sehr: ich hoffte auf eine Folge mit netten Twists und einer packenden Handlung aus MINDNAPPING und den genialen Dialogen und Charakteren aus O23, aber der Reihe MINDNAPPING entsprechend nicht ZU verschwurbelt.


INHALT

BEYOND THE CHINESE THEATRE ist ein Prequel zur eigentlichen Geschichte O23. Hier besucht Georg Brand nun die Universität und soll als Trimester-Arbeit dem Professor einen ultimativen Hack in ein geschlossenes System präsentieren. Was für ein Zufall, dass Georg gerade bei Chris Nelson untergekommen ist, der für eine große Fluggesellschaft arbeitet. Da kommt ihm sofort eine Idee ... doch es wäre nicht MINDNAPPING und O23, wenn es nicht einige Verwicklungen gäbe. Georg wird verfolgt, und bald weiß er nicht mehr, wem er noch trauen kann ...


SPRECHER

Als erstes fallen natürlich die Sprecher auf, hier trifft sich die Crème de la Crème der Hörbuchriesen. Helmut Krauss als Sprecher, Martin Kessler (Nicholas Cage) als Vermieter, Nana Spier (Buffy) als Komilitonin, Engelbert von Nordhausen (Samuel L Jackson) als Professor, Till Hagen als Ian G selbst, weiterhin Gordon Piedesack, Oliver Böttcher, Luise Lunow und selbstverständlich Alexander Turrek als Georg Brand. Was der Hörer diesmal geboten bekommt, ist kein Hörspiel, sondern in seiner Machart regelrecht ein Kinofilm mit genialen Synchronsprechern. Einziges kleines Manko war Luise Lunow, die ich an sich zwar sehr gerne höre, die hier als alte Chinesin mit ihrem künstlichen Dialekt und der verstellten Stimme allerdings etwas zuviel des Guten bot. Nun ja, irgendwie musste man es darstellen, und es ist wohl sehr schwer zu imitieren. Zudem hatte sie nur eine kleine Rolle, von daher fiel es nicht sonderlich störend ins Gewicht.


DIALOGE

Die Dialoge waren, wie ich erwartete hatte, einfach grandios. Ian G weiß, wie man auf dem schmalen Grat zwischen Hochsprache und lässiger Unterhaltung balanciert, alles klingt realistisch und glaubwürdig. Er vermeidet künstliche Begriffe, die es zu gestelzt klingen lassen, und er lässt es nicht allzu umgangssprachlich anmuten, hat ein sehr gutes Gespür für die Wirkung seiner Worte. Das ist neben der Handlung eine große Stärke, die mir an seinen bisherigen Hörspielen schon immer außerordentlich gefiel.


EINORDNUNG IN DIE ZEITLINIE

Die Geschichte spielt vor O23, ist also nun doch schon etwas älter. Es ist spannend, wie verschiedene Hinweise darauf fallen, in welchem Zeitraum sich die Handlung bewegt. Die Einführung von USB-Sticks und andere Details, die nebenbei erwähnt werden, ohne das Hörspiel künstlich auf Retro trimmen zu wollen. Beinahe eine kleine Zeitreise, bei der ich gelegentlich lächeln musste und mich daran erinnerte, wie das damals so war, als das alles gerade aufkam ... sehr schön umgesetzt!


HANDLUNGSAUFBAU

Das typische O23-Feeling kommt auf. Aber dankenswerterweise geht der Autor dieses Mal nicht zu weit in seinen Theorien, die Verschwörung hält sich im Rahmen und lässt genügend Raum auch für die Charaktere und das Voranschreiten der Handlung. Wer MINDNAPPING und O23 kennt, und wer auch sonst Thriller und Mindfuck liebt, der wird von dem Ausgang wenig überrascht sein, manches ist in dieser Form auch vorhersehbar. Jedoch die Umsetzung der Twists ist sehr glaubwürdig, und selbst wenn man es schon ahnte oder wusste, freut man sich so richtig über die gelungene Darstellung. Zudem, da bleibt sich Ian G treu, bedeutet ein Twist noch lange nicht, dass die Sache vorbei ist, schon kommt der nächste, noch einer und noch einer. Und wenn man denkt, das Hörspiel ist nun vorbei, zack folgt noch einmal eine Überraschung. Er kann es einfach nicht lassen ;-)


ATMOSPHÄRE

Die Soundeffekte und Musik sind diesmal besonders gelungen. Vor allem die Sequenz im Untergrund von Seattle löst beim Hörer eine richtige Beklemmung aus, ich fühlte mich selbst unter der Stadt, erdrückt von der Last der Gebäude über mir. Auch die dieses Mal zahlreichen Ortswechsel (Café, Hochschule, Studentenbude, Underground, usw) wurden sehr schön in Szene gesetzt.


FAZIT

Eine wirklich congeniale Mischung aus dem Mindfuck von MINDNAPPING und den Verschwörungen aus OFFENBARUNG 23, professionell umgesetzt, höchst unterhaltsam und spannend. Eine Folge, die hält, was beide Reihen versprechen!

Wertung: 9,5 von 10 angesägte Stützpfeiler

SaschaSalamander 20.05.2013, 08.57 | (0/0) Kommentare | PL

Statistik KW 17 bis 20

GELESEN / GEHÖRT / GESEHEN 17
1 - Der Nachtwandler (S Fitzek)
1 - Gute Nacht, PunPun 01 (I Asano)
1 - Porterville 06 - Vor den Toren (S X Rost)
1 - Zwienacht (R Weber)
2 - Fucking Munich (M Hanke)
2 - Tiere in der Stadt (B Kegel)
Willkommen in WellVille
Ted


GELESEN / GEHÖRT / GESEHEN 18
1 - Die schlimmsten Gitter sitzen innen (K Panier)
1 - Tokage 01 (Y Haibara)
1 - Highschool DxD (H Mishima)
1 - UR (S King)
1 - Polinas Geheimnis (N Blazon)
1 - Im Schatten der Götter (C v Aster)
1 - Lady Bedfort 39 - Der Teufel von Marbles Cove (Hörplanet)
2 - Was gibts zu sehen (W Gompertz)
2 - Fucking Munich (M Hanke)
2 - Wächterschwingen 2 - Dunkle Träume (I L Minden)
2 - Verdächtige Geliebte (K Higashino)
3 - Liebesgift (T Mikage)
Iron Man 3
Die grüne Wolke
Parada


GELESEN / GEHÖRT / GESEHEN 19
1 - Rückkehr ins Wunderland 01 (D Leister, R Gregory)
1 - Sleeping Moon 01 (K Miyamoto)
1 - Die Mechanik des Herzens (M Malzieu)
2 - Um das Böse zu besiegen, muss man es begreifen (M Spieker)
2 - Was gibts zu sehen (W Gompertz)
2 - Fucking Munich (M Hanke)
2 - Wächterschwingen 02 - Dunkle Träume (I L Minden)
2 - Verdächtige Geliebte (K Higashino)
Paranormal Activity 4
Das Kind
Pulp Fiction
The Pet


GELESEN / GEHÖRT / GESEHEN 20
1 - Forgotten (C Patrick)
1 - Jenseits vom Wunderland (D Leister)
1 - Flucht aus dem Wunderland (D Leister)
1 - Winterkartoffelknödel (R Falk)
2 - Wächterschwingen 02 - Dunkle Träume (I L Minden)
2 - Mit einem Bein im Knast
The Cabin in the Wood


NEUZUGÄNGE 17 bis 20
Wächterwingen 2 - Dunkle Träume (I L Minden)
Nick aus der Flasche 01 (M Davis)
G.E.N. Bloods 02 - Verhängnisvoll (K Felsing)
Soulless 01 (G Carriger / REM)
G.E.N. Bloods 03 - Höhenfieber (K Felsing)
02 - Jenseits vom Wunderland (D Leister)
03 - Flucht aus dem Wunderland (D Leister)
Lady Bedfort 64 - Der Dolch im Rücken (Hörplanet)
Lady Bedfort 65 - Die Mördergrube (Hörplanet)
Porterville 06 - Vor den Toren (Simon X Rost)
Porterville 07 - Götterdämmerung (H Buchna)


ANMERKUNGEN:
1 - komplett
2 - teilweise
3 - abgebrochen

SaschaSalamander 19.05.2013, 20.55 | (0/0) Kommentare | PL

Wie es jetzt weitergeht

In den vier Wochen habe ich natürlich genauso viel gelesen und rezensiert wie sonst auch. Nur online stellen konnte ich die Rezensionen nicht. Es hat sich also sehr viel angesammelt. Zugegeben, ich weiß gar nicht so recht, wo ich nun überhaupt anfangen soll. Egal, bevor ich mir groß den Kopf zerbreche, fang ich einfach an.

In der nächsten Zeit erwarten Euch recht viele aktuelle Titel, aber auch ein paar ältere Sachen. Und wenn wieder brandaktuelle Titel dazwischen sind, werde ich einige von den älteren Sachen aufschieben. Wenn ich mal wieder weniger Zeit zum Schreiben habe, freue ich mich über ein paar Beiträge auf Vorrat :-)

Was ich alles geschrieben habe und Euch wohl die nächsten Wochen erwartet:

Mindnapping 13 (Hörspiel)
Der schwarze Prinz (Buch, Fantasy Jugend)
Bevor alles verschwindet (Hörbuch, Belletristik)
Gefangen im Sexverlies (Roman, Erotik)
Was gibts zu sehen (Fachbuch, moderne Kunst)
Tiere in der Stadt (Fachbuch, Tierwelt)
In Time (Film, Dystopie)
PA Tokyo Nights (Film, Horror)
PA 4 (Film, Horror)
Der Mieter (Hörbuch, Grusel)
Porterville 06 (Ebook, Reihe)
Willkommen in Wellville (Film, Komödie)
Gute Nacht, PunPun (Manga, Schräg)
Zwienacht (Roman, Thriller)
Liebesgift (Manga, Shonen Ai)
Tokage (Manga, Fantasy)
Highschool DxD (Manga, Ecchi)
Polinas Geheimnis (Hörbuch, Kinder)
UR (Ebook, Horror)
Im Schatten der Götter (Buch, Krimi)
Das Kind (Film, Thriller)
Parada (Film, Tragikomödie)
Rückkehr ins Wunderland (Comic, Horror)
Sleeping Moon (Manga, Mystery)
Um das Böse zu besiegen (Fachbuch, Kriminalität)
Mechanik des Herzens (Märchen)
Verdächtige Geliebte (Roman, Krimi)
The Pet (Film, Erotik-Drama)
Forgotten (Buch, Fantasy)

SaschaSalamander 18.05.2013, 13.41 | (0/0) Kommentare | PL

Warum ich vier Wochen nicht gebloggt habe

Eigentlich wollte ich ja nach meiner Rückkehr erzählen, was schiefgelaufen war und warum ich so lange ohne Internet war. Aber inzwischen ist es mir zu müßig, weil einfach ZU viel passiert ist, als dass ich es in Kürze erzählen könnte. Hier die ganz kurze Kurzfassung, bei der noch ´ne Menge fehlt:

mein alter Anbieter M-Net bot immer schlechtere Leistung und Service, sodass ich mir Sonderkündigungsrecht erkämpfte und bei Congstar eine Portierung in Auftrag gab. Heißt also, alte Telefonnummer behalten und dafür neuer Telefon- und Internetvertrag.

Nun hat M-Net nach dem Sonderkündigungsrecht noch eine zeitlang noch Probleme gemacht. Und dann eines Tages - zack, Internet weg. Von heute auf morgen ohne Ankündigung war alles plötzlich off. Man sagte uns, Congstar sei über den 19ten April als Termin für die Portierung informiert worden. Und Congstar behauptete erst, sie hätten von M-Net nichts bekommen. Dann sagten sie, sie hätten vor einigen Tagen etwas bekommen und leider übersehen, man schalte uns in ein paar Tagen also frei. Dann gab es plötzlich einen technischen Fehler (ich tippe auf einen unfähigen Mitarbeiter, der den falschen Button am PC drückte und statt "bestätigen" auf "löschen" klickte oder sowas in der Art), und statt uns am nächsten Tag einfach freizuschalten wie versprochen - stornierte man unsere Portierung.

Wir bekamen einen neuen Vertrag, mit Techniker und allem Drum und Dran, was vorher gar nicht erforderlich gewesen wäre und mit zusätzlichen Kosten verbunden war. Und mit dem neuen Auftrag wurden wir als offizielle Neukunden auch in die reguläre Warteschleife eingereiht, sodass es hieß weitere drei Wochen warten, ab 14ten Mai sei es dann soweit.

Die unzähligen Telefonate mit der Hotline und die teilweise widersprüchlichen Aussagen der Mitarbeiter kann ich hier gar nicht wiedergeben, das würde den Rahmen sprengen). Und als ich kurz vor dem 14ten wissen wollte, warum man uns noch immer keinen Router geschickt hatte und wie wir ohne Router am 14ten ins Internet sollen, schob man die Schuld auf DHL (verständlich, denn so viele Fehler, wie Congstar seitdem gemacht hatte, kann ein Anbieter alleine gar nicht machen. Logisch musste da noch jemand anderes mit beteiligt sein *ironieoff*). Der Router wurde dann am 15ten Mai nachgeliefert.

Für den ganzen Aufwand bietet man uns aus Kulanz 10 Euro zum Trost. Ja, ich finde, 10 Euro für 4 Wochen komplette Internetabstinenz und kein Telefon, das ist doch was. Ich bin sicher, für so eine Summe wäre jeder von Euch bereit, einen Monat aufs Internet zu verzichten. Ich meine, wer braucht sowas heutzutage ;-)

Hätte ich es nicht selbst erlebt, würde ich sagen, das ist die bescheuertste Ausrede, die jemand bringen kann, der ohne ein Wort des Abschieds einfach mal ein paar Wochen von der Bildfläche verschwindet. Aber es ist keine Ausrede. Es ist die Wahrheit :(

SaschaSalamander 18.05.2013, 11.23 | (3/3) Kommentare (RSS) | PL

Lebenszeichen

Ein kleines Lebenszeichen vom fremden Rechner aus. Nach einigen Problemen mit unserem alten Anbieter ... nein, bevor ich ausweite, die Kurzfassung:

unser Internet- und Telefonanschluss wurde von M-Net gekappt, bevor der neue Anbieter überhaupt von der genehmigten Portierung erfuhr und die Chance hatte, uns einen Router zu senden und den neuen Anschluss zu regeln. M-Net hat uns ein ziemlich fieses Ei gelegt, indem man zwar die Regeln einhielt, sie aber so weit dehnte, dass es tatsächlich möglich ist, dass wir jetzt vorübergehend ohne Anschluss sind.

Da ich das Handy als Notfallkommunikation erachte, ist Surfen oder längeres Telefonieren mit dem kleinen Ding nicht wirklich möglich, geschweige denn einen Blog zu führen. Wenn ich mich also längere Zeit nicht melde, wisst Ihr jetzt, woran es liegt. Dies gilt natürlich auch für Mails und Telefonate. Und selbst, wenn ich dann wieder blogge oder einen Beitrag bei Facebook tippe - es werden sich wohl viele Mails und Arbeiten ansammeln. Heutzutage ist es gar nicht mehr so leicht ohne Internet ...

Und wenn ich zurück bin, gibt es einiges nachzuholen hier ... also, haltet mir die Treue, auch wenn ich nicht vorbloggen konnte und es hier nun eine Zwangspause gibt ;-)

Und mit etwas Glück ... bin ich morgen schon wieder online! (Und falls es schlecht läuft, dann habe ich zwei Wochen Urlaub ab nächster Woche, aber kein Internet)

SaschaSalamander 22.04.2013, 06.52 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Statistik KW 16

GELESEN / GEHÖRT
1 - Mindnapping 13 - Beyond the Chinese Theatre
1 - Lady Bedfort 01 neu - Das Grab im Moor (Hörplanet)
1 - Gefangen im Sex-Verlies (T d Torres)
1 - Bevor alles verschwindet (A Scheffel)
2 - Der schwarze Prinz (I Pala)
2 - Tiere in der Stadt (B Kegel)


GESEHEN
Paranormal Activity Tokyo Nights
In Time


NEUZUGÄNGE



ANMERKUNGEN:
1 - komplett
2 - teilweise
3 - abgebrochen

SaschaSalamander 21.04.2013, 20.11 | (0/0) Kommentare | PL

Keine halben Sachen

CoverDiese Woche viel zu tun und keine Rezis vorbereitet. Also gibt es eine alte Rezi von anno nochvielfrüher. Bald sind meine Rezis aufgebraucht und ich habe keinen alten Vorrat mehr, dann muss ich mir was anderes überlegen, wenn ich kleine Lücken füllen möchte :-)

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Inzwischen ist es Mode, manchen Zeitschriften gegen einen kleinen Aufpreis alte, aber gute Filme beizulegen. Keine schlechte Idee, wechselte ich von meiner früheren Zeitschrift dadurch bald zur TV Movie. Vor einigen Wochen war darin die schwarze Komödie "Keine halben Sachen" mit Bruce Willis und Matthew Perry (Chandler aus "Friends").

Oz Oseransky ist Zahnarzt, verheiratet mit einer richtigen Schrapnelle. Während Oz ein gutherziges, gutgläubiges Kind ist, sind seine Frau und deren Mutter Furien, nur auf Geld bedacht. Als der Auftragskiller Jimmi "die Tulpe" neben ihnen einzieht, beginnt das Chaos: Oz´ Frau überredet ihren Mann, Jimmi bei dessen früheren "Kollegen" (die ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt haben) zu verraten und das Geld einzusacken. Als Oz nach Chicago fliegt, macht sie sich auf zu Jimmi und ...

Tja, und eigentlich geht es erst hier so richtig los. Der Film beginnt ganz nett, ein bisschen witzig, ein bisschen unterhaltsam, aber nicht wirklich interessant. Lediglich Perrys typische Tollpatschigkeit und Bruces lässige Art sorgen bis dahin für Humor. Doch sobald Oz in Chicago ist, geht es richtig los. Denn jeder spielt sein eigenes Spiel, und am Ende will jeder jemanden umbringen, und jeder soll von jemandem umgebracht werden. Es ist herrlich verwirrend, wer wen aus welchem Grund wie umlegen will, und wie am Ende dann doch alle glücklich und zufrieden aus dieser Situation herauskommen. Die Bösen kriegen ihr Fett weg, die Guten erleben ein Happy End. Aber wer ist gut, und wer ist böse?

Jimmi ist eindeutig gut. Okay, er ist ein Auftragskiller und hat 17 Leute umgelegt. Außerdem will er Oz nur deshalb nicht umlegen, weil er nur 10 Riesen dafür geboten bekommt. Aber er hat seine Prinzipien. Zum Beispiel nicht mit der Frau eines Freundes schlafen (zumal sie sowieso hässlich ist). Und keine Mayonaise auf Hamburger, denn das macht ihn wütend. Außerdem ist er nur deswegen in sein neues Haus gezogen, weil die Erde im Garten so wunderbar ist, die Tomaten sind in den wenigen Tagen seit seiner Ankunft bereits ein großes Stück gewachsen!

Köstlich, einfach köstlich. Was mir an diesem Film so gut gefiel, das waren die absurden Dialoge, die verdrehten Moralvorstellungen und die schauspielerische Leistung von Bruce Willis und Matthew Perry. Mimik und Gestik der beiden sind gewohnt genial.

Man sollte halt nicht zuviel erwarten von einer schwarzen Komödie mit flachen Dialogen und einem Humor, der eigentlich schon eher Slapstik als tatsächlich witzig ist. Anspruch kann dieser Film wirklich in keinster Weise bieten. Aber alberne Unterhaltung, abgedrehte Situationskomik und das eine oder andere fiese Lachen, davon gibt es genug. Und genau das habe ich an diesem Abend gebraucht, als ich die DVD einlegte. Ein voller Erfolg, vielleicht werde ich diesen Film irgendwann wieder einmal sehen, er könnte bestimmt auch beim zweiten Mal witzig sein :-)

SaschaSalamander 18.04.2013, 08.03 | (0/0) Kommentare | PL

Eagle

Cover Band 01Es ist schon lange her, dass ich den Mange EAGLE gelesen habe. Aber die Rezension wurde noch nicht veröffentlicht, und heute möchte ich sie Euch vorstellen.

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Takashi Jo ist Reporter einer kleinen japanischen Lokalzeitung. Ausgerechnet er wird vom Präsidentschaftskandidaten Kenneth Yamaoka, einem japanischstämmigen Amerikaner, zur Berichterstattung und Recherche nach Amerika beordert. Doch Yamaoka hatte einen guten Grund: Jo ist sein unehelicher Sohn und soll seinen Vater kennenlernen. Dieses Geheimnis darf keinesfalls an die Öffentlichkeit!

Kenneth Yamaoka ist ein Mensch mit unglaublich starkem Willen und einem strahlenden Charisma. Erst ein unbekannter Niemand, gelingt ihm Stück für Stück der Weg an die Spitze. Viele Hindernisse warten auf ihn und seine Mitarbeiter, und auch menschliche Schicksale werden in den Wahlkampf verwoben. Bei den Recherchen über Yamaoka und dessen Karriere erfährt Jo immer mehr über seinen Vater, vieles Faszinierend, manches abstoßend, anderes nahezu unglaublich. Ein Mensch mit großen Zielen und der Energie, diese auch zu verwirklichen. Er ist bereit, für sein großes Ziel "Präsidentschaft" ungewöhnliche Mittel zu ergreifen, er löscht Feuer mit Feuer, und nicht immer scheinen seine Vorgehensweisen im ersten Moment logisch. Doch er weiß was er will, und er ist bereit, alles dafür zu geben.

Eigentlich interessiere ich mich wenig für Politik (zumindest in literarischer Form, die Realität ist da etwas anderes), aber dieser Manga hat mich begeistert. Anfänglich war ich eher skeptisch, schon nach wenigen Seiten war ich gefesselt. Mit spannenden Worten und Bildern vermittelt Kawaguchi ein gutes Bild von den Methoden und Möglichkeiten innerhalb des Wahlkampfes. Yamaoka schafft es, den Leser sofort zu begeistern und faszinieren, man schwankt zwischen Sympathie und Abscheu, will unbedingt den nächsten taktischen Schritt verfolgen, den er gehen wird. Sehr oft scheint sein Handeln eiskalt und abgebrüht, erweist sich später jedoch als überaus geschickt und menschlich.

Auch Jo ist ein interessanter Charakter. Er hat mit der Offenbarung seines Vaters zu kämpfen. Bisher wusste er nicht, wer sein Vater ist, und nun erfährt er diese Nachricht. Niemand, mit dem er darüber reden kann, eingebunden in einen hochdramatischen Wahlkampf, in dem niemand auch nur eine Sekunde Atem schöpfen kann. Er arbeitet bis zur Selbstaufgabe, verliebt sich, findet Freunde. Als ein Skandal die Familie seines Vaters bedroht, ist auch seine Liebe in Gefahr, und im Alleingang will er das Rätsel um die Herkunft seiner Freundin lüften. Ein Reporter kommt ihm und seinem Vater auf die Spur, der gegnerische Kandidat sucht nach "Leichen im Keller" seines Rivalen.

"Eagle" ist hochspannend. Ich finde, er kann mit amerikanischen Polit-Thrillern um Wahlen, Kandidaten und Intrigen im Weißen Haus mithalten. Wer aufmerksam liest, kann sogar einige Anspielungen, Zitate und Bilder finden, die auf verschiedene Filme verweisen (das berühmte Zitat aus "Wag the Dog" dürfte jedem auffallen, aber auch sonst gibt es viel zu entdecken!). In seinen Zeichnungen und im Aufbau ist der Manga außerdem weitaus westlicher als üblich. Das auszuführen, würde allerdings recht weit führen und wäre passsender für eine mehrseitige Rezension und Interpretation. Deswegen von meiner Seite lediglich der Hinweis, dass im zehnten Band ein interessanter Hintergrundbericht über Entstehung und Inhalt dieses Mangas ist.

Es gibt Mangas, die eindeutig für Erwachsene gezeichnet wurden und Geschichten erzählen, die auch in Europa mit Bestsellern konkurrieren könnten, wenn das Medium Manga hier bekannter und angesehener wäre: Monster, 20th Century Boy, Barfuss durch Hiroshima, Dragon Head, Island, She - The Ultimate Weapeon, Shamo sowie viele weitere. Und Eagle ist definitiv einer von ihnen. Ich denke, er kann dazu beitragen, Mangas den gebührenden Respekt in Europa zu verschaffen, und ich hoffe, mit dieser kurzen Rezension ein wenig dazu beizutragen ;-)

SaschaSalamander 15.04.2013, 08.49 | (0/0) Kommentare | PL

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