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Escape Room - Nur drei Stunden
Zum Inhalt nur knapp soviel: Sieben Personen eingeschlossen in einem Hotelzimmer. Über den Fernseher ein Fremder mit Maske, der ihnen die Spielregeln erklärt. Morgan Sheppard, bekannt als "Ermittler vor Ort" soll den Mord an der Leiche im Bad klären, bevor das Zimmer nach 3 Stunden in die Luft gesprengt wird. Dumm nur, dass Morgan eigentlich kein Ermittler ist und eher mit Drogen und anderen Lastern zu kämpfen hat. Die Zeit rennt ...
Klassisches Szenario, gefällt mir, habe >hier< ja bereits einige weitere Titel dieser Art genannt. Kriminalistische Kammerspiele mit großem bösem Unbekannten, der Aufgaben stellt, sind einfach reizvoll.
Nun ja, mein abschließender Eindruck ist gemischt. Story gefiel mir von der Idee her. Typisches Setting, immer wieder gern. Große Erwartungen hatte ich da gar nicht, solange der Plot schön vorangeht und am Ende irgendeine Auflösung dabei rauskommt. Insofern konnte der Autor gar nicht viel falsch machen. Ich habe mich weitgehend sehr gut unterhalten.
Was mir aber weniger gefiel, war der Aufbau. Da gibt es die Vorgabe "drei Stunden" und die Präsenz voll und ganz im "hier und jetzt". Und dann plötzlich Sprünge in die Vergangenheit des Protagonisten, dann Sprünge in die Vergangenheit einer anderen Person. Normalerweise mag ich Zeitsprünge, wechselnde Perspektiven, unterschiedliche Erzählebenen. Aber bei einem Kammerspiel dieser Art dann doch eher störend, weil es den Fluss und die Dramatik stört.
Dann kommt in der Mitte eine Wende, bei der das Kammerspiel komplett aufgebrochen wird und sich alles ändert. Danach geht die Geschichte wieder weiter, diesmal mit anderen Vorzeichen, um zwischendurch immer wieder unterbrochen zu werden von Rückblicken.
Anfangs hatte mich der Autor, anfangs bin ich ihm gefolgt. Aber irgendwann kurz nach der Mitte dachte ich nur noch "boah, bring es endlich zu Ende, gib mir ´nen Abschluss und gut, reicht jetzt, interessiert alles nicht". Es gehört zwar zur Story, aber man hätte das, was sich endlos als Rückblick zieht in aller Kürze zieht, als Erinnerung des Protagonisten zusammenfassen und in die Haupthandlung integrieren können.
Und die Auflösung, nun ja. Bei einem solchen Szenario natürlich schwer, eine glaubwürdige Erklärung zu bieten, wer all das inszeniert und warum. Daher wird meistens mit Kanonen auf Spatzen geschossen, so auch hier. Hab ich mich dran gewöhnt, nehme ich in Kauf, denke aber trotzdem jedes Mal wieder, dass das schon gewaltig dick aufgetragen ist.
Also, kurz gesagt: Das Buch bereichert weder mein Leben noch wäre es ein Highlight außer der Reihe. Aber ich habe mich recht gut unterhalten,und schlecht war es nicht. Innerhalb des Genres nichts Neues, aber gesamt betrachtet mal was anderes als der übliche Mainstream.
SaschaSalamander 18.01.2019, 08.41
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