SaschaSalamander

Ausgewählter Beitrag

Mord in Serie 23 - In tödlicher Tiefe

Till und Anna machen Urlaub bei ihrem Kumpel Jamie in Florida. Sie entdecken ein Wrack, das ein Narcosub zu sein scheint, ein U-Boot für Drogenschmuggel. Die drei werden von der Abenteuerlust gepackt und wollen das Schiff bergen. Doch nicht nur von blutrünstigen Haien droht ihnen Gefahr: sie ahnen nicht, dass hier sehr viel mehr auf dem Spiel steht als nur ein paar Drogen. Und die Kriminellen sind bereit, alles zu tun, um die Ware an sich zu bringen ...




Der Track zum Einstieg beginnt im Boot, der Hörer wird eingestimmt auf das Kommende. Und dann beginnt die Geschichte, wenn auch anfangs leider etwas schleppend. Es wird ziemlich viel Zeit vertan, die drei Charaktere vorzustellen. Sie interagieren, plaudern, schäkern, necken sich, ziehen sich gegenseitig auf, und das Dreigestirn "zwei Männer, eine Frau" birgt natürlich auch einiges an entsprechendem Konfliktpotential sowie entsprechenden Dialogen. Dann kommt aber doch die Wende vom Dialog hin zum eigentlichen Thema, dem Tauchgang und der Bergung des U-Boots. 

Dieser Part ist dann sehr gut umgesetzt. Die Sprecher klingen nicht wie sonst üblich in Filmen / Hörspielen in solchen Situationen dumpf sondern sind gut zu verstehen, dennoch gibt es einige Elemente, welche die Unterwasser-Szenerie anschaulich darstellen, sodass man sehr gut in die  Handlung hineinkommt und mit den dreien mitfiebert. Ein kleiner Peak, die erste Gefahr, sie wird gerade noch überwunden. Doch während die Männer unter Wasser mit den Gefahren der Natur kämpfen, hat Anna an Bord plötzlich ganz andere Probleme. 

Hier eine erneute Änderung des Plots, weitere Charaktere treten auf den Plan, die Geschichte nimmt eine weitere Wendung, die Gefahr steigert sich, ebenso die Spannung. Allerdings zieht sich auch dieser Teil der Handlung etwas, bevor es dann zum Höhepunkt geht. Und dann der "Epilog", ein dramatisches Ende. 

Insgesamt bietet die Handlung zwar einige Wendungen aber wenig Überraschungen. Auch der Spannungsbogen ist mit dem langen Einstieg und dem hinausgezögerten Höhepunkt etwas ungünstig gesetzt. Dafür aber entsteht sehr viel Atmosphäre durch die Abgeschiedenheit auf dem Meer. Ich mag Kammerspiele. Auch, wenn die Gespräche hierfür zu oberflächlich waren und man neben dem Geplänkel gerne etwas in die Tiefe hätte gehen können: die Abgeschiedenheit auf dem Meer, die bedrückende Tiefe, das Umzingeltsein von Haien, das kleine Boot auf dem Meer wurden als Setting geschickt genutzt, um den Hörer gut zu unterhalten.

Pascal Finkenauer und Katharina von Keller als Till und Anna passen sprachlich gut als Paar, und Jan-David Rönfeldt als Dritter im Bunde ergänzt die beiden - die beiden Rivalen (es mag Geplänkel sein, trotzdem kommt die Spannung gut beim Hörer an) verkörpern die beiden unterschiedlichen Typen sehr gut. Wolf Frass, Robert Missler und Uve Teschner als Gegenspieler sind herrlich klischeehaft böse, und vor allem Robert Missler erstaunt mich immer wieder, wie er vom Geschichtenerzähler für Kinder über den Softie hin zum "normalen" Mann zum Macho und Killer wirklich alles überzeugend darstellen kann, seine Wandelbarkeit begeistert mich immer wieder. 

Insgesamt ist IN TÖDLICHER TIEFE eine der Folgen, die man aufgrund Story und Erzählweise nicht ganz so oft in den Player legt, die beim Hören aber aufgrund ihres Settings, der guten Darstellung der Charaktere und der dichten Atmosphäre dann doch sehr gut unterhält. 

SaschaSalamander 02.11.2016, 09.12

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