SaschaSalamander

Blogeinträge (Tag-sortiert)

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Gemüsesandwich

Schatz war schon immer ein Grillfan. Seit auch er sich fast ausschließlich vegan ernährt, hat er sich einen Grill geholt, damit er auch auf dieses Hobby nicht verzichten muss. In den letzten Wochen habe ich so oft gegrillt wie all die Jahre zuvor nicht. Allerdings geht das bei uns auch recht schnell: ich mache keine bunten Spieße, mariniere nicht lange, wir lieben das Gemüse pur, einfach nur mit Öl und dazu dann leckere Dips und Saucen. Spielen möchte ich trotzdem, das gehört einfach dazu ;-)

Ich bastele mir gerne Türmchen (Sandwiches? Burger?). Funktioniert natürlich auch auf dem rohen Brotzeitteller. 

Es eignet sich dafür eigentlich alles, was sich irgendwie stapeln lässt: eine Scheibe Tomate, Gurke, Zucchini, Aubergine, Rote Bete, Kohlrabi, Sellerie, ein Scheibchen Brot. Ein Stück Paprika oder dicke Karotte, ein flaches Stück Pilz. Dazu natürlich jede Menge Kräuter, Gewürzmischungen und Aufstriche. 

Ich freu mich schon auf das nächste Grillen ... 






SaschaSalamander 12.08.2014, 08.46 | (0/0) Kommentare | PL

The Cat and the Fiddle

Der Jumbo-Verlag hat THE CAT AND THE FIDDLE von 2003 in neuem Gewand wieder aufgelegt. Weil ich Kinderlieder rund um den Globus liebe, war ich sehr neugierig auf diese CD. 

Jacqui McShee spricht Englisch als Muttersprache, sie singt alle Lieder dieser CD. Ihre Aussprache ist meiner Ansicht nach sehr gut verständlich, sodass auch kleine Kinder zum Mitsingen angeregt werden und spielend an englische Texte herangeführt werden können. Ich habe schon verschiedene Sammlungen von Kinderliedern gehört, und es ist immer die Schwierigkeit, einerseits kindgerecht verständlich zu singen und nicht zu übertreiben, auf der anderen Seite aber auch Lebhaftigkeit und Abwechslung in die Musik zu bringen. Hier schwanke ich ein wenig, CAT AND THE FIDDLE wurde in dieser Hinsicht weitgehend gut umgesetzt, auch als Erwachsener kann man die CD gerne mehrfach hören, hat Spaß an den witzigen Texten und der angenehmen Stimme, die gut ins Ohr geht. Dennoch wirkt es stellenweise etwas unmotiviert, fast schon "vom Blatt gelesen", ein bisschen mehr Begeisterung im Gesang würde sowohl alte als auch junge Hörer etwas mehr mitreißen. Dafür, dass es Kinderlieder sind, hätte ich mir ein wenig mehr Pep im Vortrag gewünscht.

Die Musik stammt - Jumbo eben ;-) - von Ulrich Maske, der ein sehr gutes Gespür dafür hat, Musik wirken zu lassen, alles zu untermalen ohne dabei in den Vordergrund zu rücken. Die Bühne gehört in diesem Fall der Sängerin, die Musik unsterstreicht ihren Vortrag. Texte zu allen Songs finden sich im Booklet.

Die Sammlung der Songs an sich ist sehr klassisch, etwa der Mitmachtanz Hokey-Pokey, das namensgebende Cat and the Fiddle, die Freunde Jack und Jill, der Song von den sechs kleinen Enten und auch Titel wie Baa Baa Black Sheep oder Mary had a little lamb dürften jedem, der Nursery Rhymes und englische Kinderlieder mag, bekannt sein. Ring-a-ring-a-Roses ist in ähnlicher Form auch in Deutschland bekannt, interessant für Erwachsene Hörer die Unterschiede in Text und Melodie zu vergleichen.

Aber auch Titel, die mir noch nicht bekannt waren, finden sich auf der CD, ich weiß nicht ob sie weniger bekannt sind oder ich sie einfach noch nicht gehört hatte. Ein kleiner, kurzer Reim wie If all the world were paper oder Lucky Locket lockert die Songs auf, If i had a donkey ist ein liebenswertes Stück darüber, wie man mit einem Hier umgehen sollte, wirklich ganz niedlich. Ein Loblied auf das Albernsein in Ain´t it great to be crazy, auch Abzählreime und Zahlenlieder, in denen absteigend immer ein Tier oder Gegenstand verloren geht, einiges an herrlich schrägem Nonsens und weitere. 

Das ist natürlich nur eine Auswahl der Songs, es finden sich noch weitere, da empfehle ich Neugierigen einfach selbst einmal ein Ohr. Und auch, wenn mir gelegentlich ein wenig die Begeisterung auf der CD fehlt, für zwischendurch finde ich sie trotzdem prima, denn die Stimme geht gut ins Ohr, und die Wahl der Lieder gefällt mir sehr. 


SaschaSalamander 11.08.2014, 08.47 | (0/0) Kommentare | PL

Statistik KW 32

GELESEN / GEHÖRT
Mord am Leuchtturm (K-P Wolf)
Gruselkabinett 08 - Spuk in Hill House 01
Gruselkabinett 09 - Spuk in Hill House 02
Kein Fleisch macht glücklich (A Grabolle)
Das wilde Mäh (V Walder)
Egoistic Blue (M Tennohji)


GESEHEN
Queer as Folk Staffel 1
Queer als Folk Staffel 2
Livid


NEUZUGÄNGE
Martillo´s mysterious Books (L Velontrova)
NightS (K Yoneda)
Egoistic Blue (M Tennohji)
Detektiv Conan 08 (G Aoyama)
Wir! Jetzt! Hier! (A Makata)

SaschaSalamander 10.08.2014, 20.54 | (0/0) Kommentare | PL

Humble Bundle Japan Edition

Hier die Vorstellung des derzeitigen Humble-Bundles, dieses Mal eine >Japan Edition<. 

Was ein Humble Bundle ist, wie das funktioniert und warum das eine klasse Sache ist, erklärt Kahdor in seinem aktuellen Video ;-)

SaschaSalamander 10.08.2014, 08.42 | (0/0) Kommentare | PL

Knock-Knock

Eine Video-Rezension zum Spiel Knock-Knock. Etwas länger, aber die Zeit lohnt sich! Ein sehr außergewöhnliches Spiel mit gruseliger Atmosphäre und einer Story weitab von Mainstream und Massenware ...

SaschaSalamander 09.08.2014, 11.45 | (0/0) Kommentare | PL

Kahdors Vlogs - Vorstellung und Einleitung

So, heute endlich Kahdors erstes Video. Ich habe ja schon angekündigt, dass er zukünftig meinen Blog mit Vlog-Geplapper, tiefschürfenden Rezensionen, interessanten Infos, witzigen Let´s-Plays bereichern wird. Finde ich klasse, denn er deckt eine Sparte ab, die ich zwar liebe, für die ich mich aber nicht zum Rezensieren berufen fühle: Indie-Games, Indie-Filme und jede Menge Nerd-Stuff. 

Uuuuund er ist zu sehen. Ich wurde ja schon oft gefragt, ob ich nicht endlich einmal Videos drehen möchte, aber ich bevorzuge einfach die Tastatur, da kann ich mich besser ausdrücken. Aber wer weiß, vielleicht steckt sein Eifer mich ja an, sodass Ihr mich eines Tages auch zu Gesicht bekommen werdet. Vielleicht sogar gemeinsam mit ihm, wer weiß? ;-)

Also, los gehts. Er hat bereits drei Videos veröffentlicht, und der Blog wird natürlich immer ein wenig hinterherhinken in der Veröffentlichung. Wer also up to date sein will, kann seinen >Kanal auf Youtube< abonnieren. Wer lieber kleine Häppchen möchte, bekommt seine Beiträge regelmässig in meinem Blog zu lesen. 

Heute sein erster Vlog, eine Einleitung in das Spiel KNOCK KNOCK. Morgen ein langes, ausführliches Video mit Sequenzen zum Spiel und jeder Menge Info. Und am Sonntag ein Überblick über das aktuelle Humble Bundle Japan Edition. Das Humble Bundle ist eine aktuelle Sache, wer Interesse hat also heute über seinen Kanal schon mal reinzappen ;-)

Ich freu mich über Kommentare im Blog, und er sich über Antworten auf Youtube. Er steht mit Vlogs noch ganz am Anfang, und konstuktive Kritik sowie Anregungen sind jederzeit Willkommen. 

Genug gequasselt, jetzt lasse ich endlich ihn zu Wort kommen ;-)

SaschaSalamander 08.08.2014, 16.30 | (0/0) Kommentare | PL

Statistik KW 31

GELESEN / GEHÖRT
Kein Fleisch macht glücklich (A Grabolle)
Mord am Leuchtturm (K-P Wolf)


GESEHEN
Queer as Folk Staffel 1
Fantasia
Fantasia 2000


NEUZUGÄNGE
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SaschaSalamander 03.08.2014, 20.38 | (0/0) Kommentare | PL

My Müsli in Nürnberg

Vor einiger Zeit hat in Nürnberg ein >My-Müsli< Laden eröffnet, >hier< der Link dazu. Bekannt wurde die Firma ja über den Internetversand von Müsliprodukten. >Die Geschichte< der Firma liest sich wie ein Traum, den die Gründer selbst kaum glauben konnten.

Viel kann ich dazu gar nicht erzählen, habe mich noch nie näher mit dem Laden und der Philosophie befasst, eben zum ersten Mal. Das liegt vor allem daran, dass ich selbst kein Freund von Müsli bin. Ich bevorzuge Porridge oder Brei, Müsli ist mir irgendwie zu krümelig. Vielleicht habe ich ja auch noch nicht "mein" Müsli gefunden und es wir sich demnächst ändern? ;-)

Trotzdem will ich den Laden vorstellen. Denn ich mag das schlichte Design und die übersichtliche Einrichtung. Obwohl ich kein Müsli mag, bekomme ich beim Betreten der Ladenfläche richtig Appetit, die haben also alles richtig gemacht. Und Schatz, absoluter Frühstücksflocken-Junkie, schwebte im siebten Müsli-Himmel, als ich ihn in den Shop nahe des Hauptmarktes entführte. Er flitzte von einer Dose zur anderen, studierte Zutaten, verglich Preise, hätte am liebsten von jeder Packung eines mitgenommen. 

Was mir persönlich sehr sympathisch war: ich fragte die Verkäuferin, ob es vielleicht eine Liste gäbe mit den veganen Sorten? Sie grinste und hielt mir einen dicken Metallring hin, an dem ganz viele Kärtchen baumelten: jedes Müsli hat eine Art Visitenkarte, und an den einzelnen Ringen sind sie nach Themen sortiert, zB >vegan<, fructosefrei, lactosefrei, glutenfrei, ohne Zucker. Ich hatte also die Auswahl zwischen dermaßen vielen Sorten, dass ich völlig den Überblick verlor und mich gar nicht hätte entscheiden können an diesem Vormittag. Wie gesagt: Müsli-Paradies. 

Im Internet kann man sein Müsli auch selbst zusammenstellen, das ist eine tolle Idee. Warum sich jemand das nach Hause schicken lässt, verstehe ich als Müsli-Atheist nicht, da würde ich lieber selbst mixen, aber  ich habe von Freunden, die dort bestellt haben, nur Gutes gehört. Im Laden kann man nicht selbst mixen. Aber sie bieten an, dass man sich online etwas bastelt und dann an den Laden schicken lässt und dort versandkostenfrei abholt. Nette Idee :-)

Neben Müslis gibt es auch Müslidrinks, Müsli to Go, Tee, Kaffee und Saft. Ooooooh, und während ich beim Schreiben gerade auf der Homepage stöbere, sehe ich - die haben tonnenweise >Porridge<! Aaaaargh, ein Glück sehe ich das erst jetzt, sonst hätte ich den Laden leergekauft! An dem Tag, als ich dort war, war es einfach zu voll, ein Samstag in der Stadt, da hatte ich nicht die Muse, mich intensiv umzusehen *sich rechtfertigt*


Naja, ich habe noch nichts gekostet. Das wird sich bald ändern. Denn Schatz willwillwill Müsli. Und mein kritischer Gaumen wird mal vergleichen, ob die Kreationen von MyMüslie dem Vergleich mit meinen Lieblingsprodukten von Rosengarten, Govinda, Allos und Co gewachsen sind ;-)

Und hier ein paar Eindrücke vom Laden. Schon etwas länger geöffnet, trotzdem noch die Eröffnungsfeier zu erkennen ...












SaschaSalamander 31.07.2014, 08.41 | (3/3) Kommentare (RSS) | PL

Angriff der Killerkekse

>Wilhelm Ruprecht Frieling< war mir bis dato kein Begriff. Wenn ich ein bisschen stöbere, dann erfahre ich, dass er einen erfolgreichen Verlag betreibt (aaaah, DAHER kam mir der Name bekannt vor, der >Bücherprinz< liegt schon länger auf meinem Sub), selbst vor allem Sachbücher schreibt und auch einige Kurzgeschichten veröffentlicht. Aufmerksam wurde ich auf ANGRIFF DER KILLERKEKSE vor allem wegen des Titels. Gut, man beurteilt ein Buch nicht nach Cover oder Titel, aber irgendeinen Grund braucht man ja, weshalb man gerade zu diesem statt zu einem anderen fremden Werk greift. Dass das Hörbuch zudem von Stefan Kamsinski gesprochen wird, machte die Entscheidung für mich leicht. Ich wollte mich darauf einlassen. Ohne irgendeine Ahnung, was mich erwarten würde. Denn aus dem Klappentext wird man nicht wirklich schlau:

Herr Frieling wird älter. Das gefällt ihm nicht, zumal ihm merkwürdige Dinge passieren. Er bekommt Falten, das Haar wird licht, und in der U-Bahn wird ihm ein Sitzplatz angeboten. Weil er nicht über das Thema sprechen mag, macht er sich darüber lustig und schreibt. In der Interpretation von Stefan Kaminski entfalten seine Reportagen und Geschichten aus dem alltäglichen Wahnsinn ihren vollen Wortwitz. Auch wenn die Skurrilität des Älterwerdens irgendwann jeden einholt, bleibt dank Stimmen-Virtuose Kaminski bei diesem Hörbuch kein Auge trocken.

Zugegeben, vorbereitet auf das, was ich dann hörte, wurde ich durch den Klappentext nicht. Gut, es versprach kurze Episoden, aber "Reportage" klingt doch realistisch, wenn auch mit Humor. Die anfänglichen Geschichten waren auch noch recht real gehalten, werden jedoch von Track zu Track abgedrehter. Mit dem Älterwerden haben nur einige Geschichten etwas zu tun, und ich bin froh, dass ich mich davon nicht abschrecken ließ, denn es vermittelt ein wenig den Touch von den derzeit aktuellen Unterhaltungsromanen rund um hippe Senioren, dafür fühle ich mich doch noch etwas zu jung. Und jetzt überlege ich, wo ich in meiner Beschreibung anfangen soll ... 

Von einem "Aufbau" zu sprechen, ist bei einzelnen Episoden natürlich hinfällig. Trotzdem habe ich den Eindruck, dass hier geschickt platziert wurde in der Reihenfolge der Tracks: "Der Fußballer, der lahmt" erzählt von einem Mann, der eben nicht wirklich an Fußball Interesse zeigt und wenigstens zur WM Schritt zu halten versucht. "In der Muckibude" handelt, logisch, davon, wie er versucht schrittweise seinen Traumkörper zu erlangen. Beide Texte sind noch recht ruhig, der Humor vorhanden aber noch ein wenig ... lahm (sorry, der musste sein, fünf Euro von mir in die Kasse für schlechte Witze). "Kackwürste mit Kosenamen" dann wird schon etwas schräger. Spätestens bei "Der Tag, an dem ich das Meerschweinchen rettete" ist klar, dass Frieling gerne auch mal die Realität verlässt und sich wild austobt, wenn er vom Shopping der Zukunft erzählt und das Wohnzimmer der Tochter von mehreren virtuellen Haustieren bevölkert wird, die sich dank eines Programmfehlers weigern zurück in den Katalog zu hüpfen. Weiter geht es mit Geschichten vom ständig plappernden Gummibaum und anderen Sonderlichkeiten, bis es dann mit "das hohe Lied der Vergesslichkeit" langsam wieder abklingt und den Hörer wieder durchatmen lässt. 

Auf der CD findet sich nur ein Teil dessen, was im Ebook zu lesen ist (welches mit 3 Euro quasi sogut wie geschenkt ist und nach dm Genuss der CD nun ebenfalls auf meinem Reader zu finden ist). Ich finde die Auswahl gelungen, weil sie unterschiedliche Leser ansprechen dürfte und die Geschichten sich sehr gut voneinander unterscheiden in Stil und Inhalt. Es ist im Grunde nicht wirklich möglich, einen Klappentext zu schreiben, der allen Texten gerecht würde. Die Themen und auch die Erzähltechnik unterscheiden sich zu stark, als das man es alles zusammenfassen könnte. Aber gerade diese Vielfalt ist es, die mir gefällt: Älterwerden, Sci-Fi, hemmungsloses Ablästern vor realem Hintergrund, das Darlegen menschlicher Schwächen und völlig abgefahrene Texte fernab jeglichen Genres. 

Ich denke, nicht jeder Text wird jedem Hörer gefallen. Mir sagten vor allem die schubladenbefreiten und skurrilen Geschichten in der Mitte der CD zu, andere werden vielleicht den glaubwürdigeren und auch gegenwartsbezogenen Humor zu Beginn und Ende mögen, in welchem sie sich selbst wiederfinden können. 

Auch, wenn es schwer ist, Frielings Technik zu generalisieren, und auch wenn ein Hörbuch schwerer auf Sprache hin zu beurteilen ist als ein Ebook (gesprochener Text geht eben nebenher leichter unter als das gelesene Wort) fällt mir trotzdem eines auf: Frieling liebt Alliterationen. Je absurder der Text, desto häufiger die Verwendung dieses einen Stilmittels. Kaminski kostet das voll aus. Allerdings würde ich empfehlen, die Geschichten nicht als CD am Stück zu hören sondern gelegentlich eine kleine Pause einzulegen, irgendwann nutzt es sich ab und verliert an Wirkung, sodass ich doch gelegentlich die Augen verdrehte und dachte "es gibt doch noch mehr, muss es immer das gleiche sein?" Das ist eben das Geheimnis aller Shorties: sie wirken nicht in der Masse, sondern für sich allein. Eine Geschichte am Tag, und man kann es gar nicht erwarten, vor dem Schlafengehen noch flink etwas zu hören / lesen. Mehr, und man wird es schnell über.

Stefan Kaminski tut sein Weiteres, um die Texte von Friehling lebendig werden zu lassen. Wie man es von ihm gewohnt ist, trägt er nicht nur vor, sondern macht auch die passenden Geräusche, verleiht seiner Stimme Melodie, intoniert unterschiedliche Charaktere und macht es mal wieder zur One-Man-Show. Nicht immer ist das möglich (ich habe auch schon Hörbücher gehört, in denen er sich sehr zurückhielt), aber Friehling und Kaminski passen hervorragend zusammen, und die Shorties bieten ihm eine perfekte Bühne, so richtig aus sich herauszugehen und alle Register zu ziehen. Vor allem die Geschichte vom Meerschweinchen entfaltet erst hier so richtig ihre Wirkung. 

Auch, wenn man bereits das Ebook kennt: auf der CD kann der Hörer viele neue Nuancen entdecken und sich von Kaminski vorlesen lassen, wie er die Texte interpretiert. Beides zusammen - unschlagbar!

Alles in allem also: eine hervorragende Auswahl, die geschickt auf der CD platziert wurde. Die Geschichten sprechen eine Vielzahl von Lesern an und bieten eine kleine Auszeit vom tristen Alltag. Aber: unbedingt einzeln hören, sonst nutzt der Humor des Autors sich zu schnell ab ... 


SaschaSalamander 29.07.2014, 08.42 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Das Nebelhaus

Eric Berg ist das Pseudonym des bekannten Autors Eric Walz, der bisher vor allem historische Titel veröffentlichte. Schon lange wollte er einen Kriminalroman schreiben, und das hat er mit DAS NEBELHAUS nun getan. Ich war neugierig, denn der Inhalt klang sehr vielversprechend:

Die Journalistin Doro Kagel will einen Beitrag schreiben über den Fall der Blutnacht: mehrere Jugendfreunde trafen sich auf Hiddensee, und dann wurden drei der Anwesenden (Bewohner, Gäste, Personal) von ihnen erschossen. Der Frau, der die Waffe gehört und die als Täterin gilt, liegt im Koma und kann sich nicht zu den Geschehnissen äußern. Doro versucht mit Hilfe eines jungen Mannes, der dabei war und überlebte, mehr über die schreckliche Tat zu erfahren. 

Die Handlung wird sehr geschickt auf zwei Ebenen erzählt. Sie beginnt mit Doro, die den Sohn der Bediensteten interviewt. Sie freunden sich an, und dadurch kommt Doro - und mit ihr der Leser - hautnah an den Ort des Geschehens, denn der Vater lebt noch immer auf der Insel und hat das Haus (den Tatort) unverändert gelassen. Langsam aber stetig erfährt die Journalistin immer mehr. Während sie die Geschehnisse aufrollt, wird der Hörer in die Vergangenheit geführt: alle Anwesenden des Treffens werden vorgestellt, beginnend vom ersten Aufeinandertreffen über die Zeit des Beisammenseins bis hin zur Mordnacht. 

Dem Autor ist es sehr geschickt gelungen, die Handlungsbögen so zu verweben, dass beide ein großes Puzzle ergeben. Was in einem Strang als Frage aufgestellt wird, kommt kurz darauf als Antwort der anderen Erzählebene. Die Geschichte bezieht ihre Spannung aus den teils wie nebenbei erwähnten Details, und es ist kaum möglich das Hörbuch zu unterbrechen. Nur noch ein paar Minuten, um die nächste Antwort zu erfahren, ehe man es sich versieht, sind 660 Minuten verstrichen. Langweilig wird es an keinem Punkt, zu geschickt hat Eric Berg immer wieder die nächsten Häppchen verteilt, welche die Handlung ein kleines Stück vorantreiben. Dennoch sollte man ein wenig Geduld mitbringen, denn er lässt sich dabei genüsslich Zeit und erzählt sehr gemütlich. 

Die Handlung bietet sehr viele Wendungen, sodass jeder im Laufe der Geschichte einmal verdächtigt wird. Geschickt legt der Autor die Fäden, lässt den Leser / Hörer in die Falle tappen und weidet sich daran, im letzten Moment wieder eine neue Erkenntnis zu präsentieren, die alles in ein neues Licht rückt. Besonders clever ist dabei der Schachzug, dass der Leser / Hörer nicht weiß, wer die Überlebenden sind. Dadurch ist auch unklar, ob eine Person Täter ist oder womöglich selbst getötet wurde. Auch das Motiv bleibt bis kurz vor Ende im Dunkeln, und auch hier werden sehr viele Theorien aufgeführt und wieder verworfen. Ein Verwirrspiel allerfeinster Güte!

Die Charaktere sind glaubwürdig dargestellt. DAS NEBELHAUS ist eine Geschichte voller psychischer Abgründe. Jeder hat sein Päckchen zu tragen, jeder der Beteiligten trägt eine Schuld tief in sich, und jeder hätte ein Motiv. Das Erschreckende daran ist, dass man als Leser sich zwar nicht mit jedem identifizieren, jedoch alles Verhalten nachvollziehen kann und somit erkennt, was in jedem von uns schlummert und jeden Moment hervorbrechen könnte. 

Gesprochen wird das Hörbuch von Anneke Kim Sarnau und Jürgen Uter. Sarnau begleitet den Hörer bei den Ermittlungen der Gegenwart, Uter erzählt, was damals wirklich geschah. Beide sind mir als Hörbuchsprecher bis dato nicht bekannt, sie machen ihre Sache jedoch sehr gut und nehmen sich als Person soweit zurück, dass die Handlung optimal wirken kann. Unaufgeregt, dem ruhigen Erzählstil angemessen, sodass man ihnen gerne 11 Stunden lauscht. 

Auch, wenn ich den Autor bisher nicht kannte und glaubte, in Sachen Krimi schon die meisten Kniffe und Tricks der Erzähltechnik zu kennen, war ich sehr positiv überrascht. Eric Berg hat es geschafft, mich zu fesseln und begeistern. DAS NEBELHAUS ist ein ungewöhnlich erzählter Krimi, der lange im Gedächtnis bleibt ... 

SaschaSalamander 28.07.2014, 08.47 | (0/0) Kommentare | PL

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