SaschaSalamander

Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag:

Die weiße Krähe

Rebecca ist neu in der kleinen Ortschaft, und bald findet sie eine Freundin, ein sonderliches und geheimnisvolles Mädchen. Ferelith ist ein Außenseiter, sie hat die Schule geschmissen, treibt sich gerne auf Friedhöfen und an dunklen Orten herum. Sie trifft auf Rebecca und fühlt sich ihr hingezogen. Der Dorfpfarrer, damals vor vielen, vielen Jahren, beteiligte sich an den blasphemischen Experimenten eines Wissenschaftlers, versuchte den Verbleib der Seele nach dem Tod des Menschen zu ergründen.

Die Geschichte der beiden Mädchen fügt sich sehr rasch, der Zusammenhang zwischen den Experimenten des Pfarrers und dem gegenwärtigen Erleben der Freundinnen offenbart sich erst später. Dem Leser stellen sich gleich zu Beginn sehr viele Fragen, die erst im Laufe des Buches geklärt werden, teilweise auch offen bleiben. Den Leser erwartet kein Abenteuer, keine Action, sondern vielmehr eine Geschichte, die nachdenklich stimmt hinsichtlich religiöser, philosophischer und mystischer Aspekte. Das Erzähltempo ist eher langsam, beschaulich, steigert sich zum Ende hin jedoch immer mehr, die Verbindungen werden dichter, die Spannung steigt bis hin zum tragischen Showdown. Es gibt einige Längen im Buch, die jedoch dem ruhigen Stil und der schleichenden Entwicklung der Geschichte entsprechen.

Die drei Sprecher (Maria Koschny, Anna Thalbach und Wolfgang Condrus) wurden sehr gut ausgewählt und passen zu den jeweiligen Rollen. Die Musik und einige wenige Effekte wurden sehr sparsam eingesetzt, untermalen die Atmosphäre perfekt und schaffen ein Gefühl von Beklemmung und Enge. An manchen Stellen hätte ich die Musik gerne ausgeschaltet, weil es mir ZU spannend war, regelrecht an den Nerven zerrte, unterschwellig und kaum hörbar doch stets präsent und bedrohlich.

Ein perfektes Buch und Hörbuch für Jugendliche und junge Frauen, spannungsgeladen und düster. Ideal für einen kuschligen Abend mit der besten Freundin, dazu einen Gewürztee / schweren Rotwein und anschließend lange Gespräche über Leben, Tod und die Welt dazwischen :-)

Wertung: 8,5 von 10 Gedichtbücher


SaschaSalamander 30.11.2012, 08.35 | (0/0) Kommentare | PL

Neun Minuten - Bento



Keine herausragend gefüllte oder dekorierte Box, nur mal auf die Schnelle das Erstbeste reingepfriemelt. Aber es ist die Einweihung meiner neuen Fischbox, das wollte ich Euch nicht vorenthalten. Außerdem finde ich sie ein schönes Beispiel dafür, wie einfach es ist, sich täglich so eine Box zu basteln.

Es gab >Bohnen-Tomaten-Mango-Salat< in der unteren Etage. Und oben sind Sprossen, ein Frischkäsebällchen, eine Gemüsefrikadelle, Tofu, Ananas, Babybel und aromatisierter Zucker für den Kaffee.

Die Bereitstellung dieser Box dauerte neun Minuten. In dieser Zeit habe ich den Salat zubereitet, den Kühlschrank nach Zutaten für die obere Etage durchsucht und dann alles gewürfelt und verteilt. Wer also schon immer mal Bentoboxen machen wollte - die Ausrede "ach, das kostet viel zu viel Zeit" zieht nicht ;-)

SaschaSalamander 29.11.2012, 15.03 | (0/0) Kommentare | PL

Wie ich einmal fast berühmt wurde

elsaesser_beruehmt_1.jpgINHALT

Eric, sein Bruder und seine Kumpel spielen in einer kleinen Band, wenig erfolgreich aber mit viel Herzblut und dem ewigen Traum eines Tages entdeckt zu werden. Und tatsächlich Eric erhält er einen Anruf, man will seine Stimme für die neue Castingband. Er ist begeistert, wittert Ruhm und Geld, möchte sich in der Musik verwirklichen und sagt zu. Doch es kommt anders, als er sich das vorgestellt hatte -  hinter den Kulissen sieht die "Realität" einer Boygroup ganz anders aus als erwartet.


AUTOR

Auf Tobias Elsäßer wurde ich durch das Buch >LINUS LINDBERGH< aufmerksam und war sofort interessiert an weiteren seiner Titel. Abgesehen von LINUS schreibt er vor allem Jugendbücher. Er war selbst Mitglied in einer gecasteten Boygroup, "Yell4You", kann also aus seinen eigenen Erfahrungen für dieses Buch schöpfen. Autobiographisch ist dieses Buch allerdings nicht, >eigenen Angaben zufolge< ist lediglich ein knappes Drittel persönlicher Natur.


GENRE, THEMEN

Auf den ersten Blick mag es scheinen, Elsäßer habe einen Roman geschrieben über Glamour, Karriere, Berühmtsein und den Traum (fast) aller Jugendlichen. Doch schnell wird klar, dass es hier eher um das Gegenteil geht: seine Schilderung ist ernüchternd, zeigt die Welt hinter dem Vorhang und die Probleme der zu schnell erschaffenen Stars.

Allerdings ist dies nur ein Teil des Buches. Das, worum es dem Autor vor allem geht, ist das Heranreifen des Protagonisten. Ein junger Erwachsener, gerade dem Teenageralter entwachsen, er muss seinen Platz im Leben erst finden. Will er Alltagstrott, Ausbildung und Sicherheit, oder lockt ihn die weite Welt, das Abenteuer, das Risiko? Lernt er seinen eigenen Weg zu gehen, oder fügt er sich dem Wunsch seiner Eltern, seines Bruders? WIE ICH EINMAL FAST BERÜHMT WURDE schildert das Leben eines jungen Mannes, der alle Erfahrungen sammeln muss, die in diesem Alter üblich sind, darunter auch Drogen, Alkohol, Sexualität, Beziehung, Integration in die Gesellschaft.

Die Welt der Medien wird ebenfalls wunderbar dargestellt. Was für den Zuschauer aussieht wie Reichtum, Erfolg und Glück, ist dahinter Korruption, Lüge und Betrug. Da Elsäßer aus eigener Erfahrung schöpfen kann, ist seine Schilderung umso realistischer und ernüchternder.

Dazu eine angenehme Würze Lokalcolorit aus dem Schwäbischen Raum, hauptsächlich Stuttgart. Überregionale Schauplätze entlocken manchem Leser ein "aah, das kenn ich doch", dazu kleinere Eckchen als Schmankerln für die Einheimischen.


SPRACHE

Elsäßer nimmt kein Blatt vor den Mund. Sein Protagonist erzählt die Erlebnisse in der Ich-Form, und er spricht, wie ein Jugendlicher der normalen Mittelklasse dies eben tut: der Situation entsprechend mal lässiger, mal gehobener, und manchmal auch völlig daneben (besonders gerne gegenüber hübschen Frauen). Der Autor hat diese Momente sehr gut eingefangen und es dabei geschafft, bei Themen wie Alkohol, Drogen oder Sexualität niemals um den heißen Brei zu reden, direkt zu bleiben und dennoch die Form zu wahren. Perfekt für die jugendliche Zielgruppe umgesetzt, realistisch und dabei stets flüssig zu lesen.

Obwohl es flüssig zu lesen ist, habe ich es übrigens genossen, es nicht im Schnelldurchgang zu verschlingen sondern einzelne Sätze, Metaphern und Gedanken wirken zu lassen, die Formulierungen auf der Zunge zergehen zu lassen. Ich mag Elsäßers Art zu schreiben, seine Worte sind klar und eindringlich, schaffen eine direkte Verbindung zwischen Leser und Protagonist.


AUFBAU

Das Buch besteht im Grunde aus zwei Teilen: die Zeit vor der Gruppe und währenddessen. Der Bruch mit der Band kommt abrupt und lässt alle Fragen nach Erics weiterer Zukunft offen. Worauf es hier ankommt ist die Schilderung der Medienwelt hinter den Kulissen sowie Erics persönliche Entwicklung. Privatleben und Boygroup reiben immer wieder aneinander, lassen sich nur schwer vereinbaren.

Die Handlung ist aufgrund ihrer Intention und Genres von Grund auf vorhersehbar. Dies sehe ich allerdings nicht als Manko, denn WIE ICH EINMAL FAST BERÜHMT WURDE ist kein Roman mit Spannungsaufbau, Verwicklungen, Showdown und Epilog. Es ist eine Erzählung, die für die vermeintlich farbenprächtige Welt, die sie schildert, angenehm ruhig und bodenständig bleibt.


NOSTALGIE

Ach ja, das war meine Zeit. Ich habe mich in dieser Ära niemals heimisch gefühlt, aber ich habe sie erlebt und hatte Teil daran. Daher war dieses Buch auch eine Reise in meine Vergangenheit, es gab viele nostalgische Momente. Nein, ich war kein Fan irgendeiner Boygroup, habe keine Bravo gelesen und war auch nicht interessiert an MTV und Co. Trotzdem bekam ich das natürlich alles mit, man konnte sich als Schüler diesem Hype kaum entziehen. Worlds Apart, Bed & Brreakfast, Touché, ´N Sync, Caught in the Act, Mr President, DJ Bobo, Blümchen, Scooter. Die Auflösung von Take That, Namen wie Mola Adebisi und Minh-Khai Phan-Ti. Dazu der Discman, in dem man seine CDs abspielte, und kein Wort von Internet, Facebook, Twitter, MP3 und Co.


FAZIT

WIE ICH EINMAL FAST BERÜHMT WURDE ist ein Jugendbuch, das ich uneingeschränkt für jüngere und auch ältere Leser empfehlen kann. Es zeigt die Welt hinter den strahlenden Kulissen des Rampenlichts ebenso wie die Probleme eines ganz normalen Twens. Ich bin dankbar, dass Tobias Elsäßer sich inzwischen dem Schreiben zugewandt hat ;-)


Wertung: 4,5 von 5 grüne Döner

SaschaSalamander 29.11.2012, 08.53 | (0/0) Kommentare | PL

Sleep well in your Bettgestell

kalkofe_bettgestell_1_1.jpg>Oliver Kalkofe< ist mir schon seit meiner späten Jugend bekannt, als er regelmässig in der TV-Zeitung Kolumnen schrieb und das TV-Geschehen kritisch unter die Lupe nahm. Damals wie heute mochte / mag ich seinen schrägen Humor gepaart mit rasiermesserscharfer Beobachtungsgabe. Es ist nicht leicht, gut fundierte Recherche so "süffig" zu präsentieren. Andererseits ist die TV-Welt ja wirklich ein dankbares Fressen für jeden Satiriker, bietet sie doch mehr als ausreichend Steilvorlagen.

SLEEP WELL IN YOUR BETTGESTELLT weckte sofort meine Neugier. Denn diesen Spruch sagte mein Opa immer, wenn ich ins Bett musste. Ich dachte, das war irgendeine Redensart von ihm, was sucht die nun auf dieser CD? Nachgelesen, und siehe da, es geht also darum, wie das frühere TV unsere heutige Sprache beeinflusst hat. Sehe ich heute keinerlei TV mehr, so war ich früher ein TV-Junkie und war natürlich neugierig auf diese CD und auch die Herkunft dieses Satzes.

Kalkofe gliedert seine CD in mehrere Abschnitte, so etwa Showmaster, Sitcoms, Aliens und zum Abschluss einige ganz besondere Bonbons. Er erzählt interessante Hintergründe zu den Showmastern, Schauspielern, Synchronsprechern, Serien, und sogar den Drehbucharbeiten. Und um seine Aussagen zu unterstreichen, gibt es als Highlight zwischen den Erklärungen immer die eingespielten Original-Zitate. Dem Thema >Schnodderdeutsch< ist ein ganzes Kapitel gewidmet, das ich äußerst aufschlussreich fand.

Dieter Thomas Heck, Horst Tappert, Loriot, Leonard Nemoy, Alf, die Bundy-Familie, Ilja Richter, Ekel Alfred, Dieter Hallervorden, Robin Williams, Rudi Carrell,  Rainer Brandt, Hans Rosenthal und vielen weiteren bekannten Namen mehr begegnet der Hörer auf dieser kleinen Zeitreise. Wer wurde damals nicht von Freunden mit "Nanu-Nanu" begrüßt oder mit "Tschüssikowsky" verabschiedet?

Ich finde es schön, wie es Kalkofe wieder gelingt, Wissen so amüsant an den Mann zu bringen, dass man sich vielmehr unterhalten als belehrt fühlt, ich habe mich köstlich amüsiert und fand es toll. Freute mich über bereits bekannte Sprüche und fand es äußerst spannend, über die Herkunft einger Ausdrücke informiert zu werden, deren Herkunft mir bisher unklar war, etwa "Palim-Palim" oder eben "Sleep Well". Einige Dinge sind heute so gängig, dass man sich gar keine Gedanken mehr darüber macht, etwa "Null Problemo" (jetzt nach dieser CD erinnere ich mich allerdings wieder, wie ich das als Kind selbst oft sagte und so manch tadelnden Blick der Erwachsenen erntete *smile*).

Natürlich gab es einige Sprüche, die mir gefehlt hatten, und gerade bei Loriot wurden einige Beispiele genannt, die ich nicht gebracht hätte, während andere in meinen Augen weit markantere fehlten. Ich denke, das macht aber auch den Reiz des Hörbuches aus, denn jeder wird für sich die Liste um viele, viele weitere für ihn selbst wertvolle Sprüche ergänzen können.

Schade fand ich lediglich, dass einige Stellen etwas zu ausführlich beschrieben wurden, wo ich es nett gefunden hätte, ein paar zusätzliche Zitate einzubauen statt die Hintergründe so deutlich darzustellen, etwa das Kapitel um Leonard Nimoy war doch sehr lang, hätte statt dessen mehr Platz für weitere StarTrek-Zitate gelassen. Doch wie schon gesagt - die Wahl der Zitate ist nur eine sehr kleine Auswahl, und eine umfassende Darstellung mitsamt Erklärung hätte den Rahmen einer einzelnen CD weit gesprengt. Daher hoffe ich, dass dieser Titel bei den Hörern ankommt und es bald weitere Fortsetzungen geben wird :-)

SaschaSalamander 28.11.2012, 20.06 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Forest Color



Mein Set Forest-Color. Normalerweise mag ich die Farbe grün nicht, aber hier mache ich eine Ausnahme. Ich finde es sehr frisch und lebendig, und es freut mich immer, wenn ich sie auf Arbeit auspacke. Die Boxen sind eher klein, fassen alle um die etwa 500 ml und sind recht schmal. Wirklich hübsch dekorieren fällt mir eher schwer, ich beschränke mich meist auf Foodpicks oder ein paar ausgestochene Motive. Sie sind  daher recht schnell zu füllen und machen keine große Arbeit für mich.




Diese Thermobox ist praktisch, wenn ich im Sommer ein paar Zutaten kühl halten möchte oder im Winter etwas Warmes transportiere. Für die Arbeit brauche ich das nicht, aber es ist praktisch, wenn ich ins Schwimmbad gehe und die Sachen kühl halten möchte. Oder wenn ich im Winter einen längeren Spaziergang mache und etwas Warmes für unterwegs brauche. Außerdem ist in der Thermohülle ein Extrafach für die mitgelieferten Stäbchen.



Eine zweistöckige Box, sehr schmal. Das kleinere Unterteil passt perfekt in den größeren Aufsatz, ist also in geleertem Zustand sehr platzsparend zu transportieren. Außerdem sind Stäbchen im oberen Deckel dabei und Trennstege in der größeren Etage.

Eine einstöckige Box, etwas höher als eine einfache Etage, aber kleiner als eine zweistöckige Box. Für den mittelgroßen Hunger. Der Deckel ist nicht wie üblich obenauf, sondern er schließt an der Seite mit einem Clip. Außerdem hat die Box einen beigefügten Trennsteg.

Die flache Box: Drei Schälchen, die man auch einzeln herausnehmen kann, sodass ich eine große Gesamtfläche füllen kann. Außerdem ist im Deckel ein runder Verschluss (siehe Foto ganz oben), auf den ich die mitgelieferte Vakuumpumpe setzen kann. Praktisch, wenn man Frischeartikel transportieren möchte.

SaschaSalamander 27.11.2012, 09.35 | (0/0) Kommentare | PL

Lady Bedfort 58 - Schatten der Vergangenheit

bedfort58_schatten_1.jpgINHALT

Francis Gillick wird aus dem Gefängnis entlassen. In Broughton will er sich niederlassen, wo die Polizei auch seine damals verschwundene Beute vermutet. Will er wirklich ein neues Leben beginnen, oder hat er andere Pläne? Die Ereignisse überschlagen sich, zu viele Personen hatten damals ihre Hände im Spiel, und als ein Mord geschieht, eskaliert es ...


STORY, AUFBAU

Marc Freund, den man im Rahmen der Lady Bedfort Reihe nicht mehr vorstellen muss, hat mit SCHATTEN DER VERGANGENHEIT einen auf den ersten Blick recht vielschichtigen Fall geschaffen. Da wäre einmal der Strafentlasse, seine Vergangenheit und das zukünftig geplante Vorgehen. Außerdem sind da seine frühere Partnerin und deren neuer Ehemann. Und dann ist da noch das Ehepaar, dessen Sohn damals vom Fluchtauto überfahren wurde. Jeder hat seine eigenen Ziele und Hintergründe, und alle spielen sie ein doppeltes Spiel. Es ist für den Hörer im ersten Moment nicht leicht, den Überblick zu behalten, wer nun wer ist und was ihn / sie antreibt, ein zweites Hören ist hier auf jeden Fall hilfreich und sinnvoll.

Immer wieder springt der Hörer von einer Szene zur nächsten, belauscht mal dieses Gespräch, mal jene Szene. Doch so verwirrend es im ersten Moment auch scheint, ist es doch recht gut durchschaubar. Der Autor hat mit allen Möglichkeiten  gespielt, um dann am Ende die beste (und nahezu einzige bisher nicht angesprochene) als Auflösung zu wählen. Ich empfand das als relativ durchschaubar und clever gelöst, gelungene Mischung aus komplexer Story und klassischem Aufbau.

Mit all den vielen Blickwinkeln und Möglichkeiten allerdings kommt die Lady selbst etwas zu kurz. In der Folge BURGESS TRAGÖDIE fand ich das recht gut umgesetzt, die Story bot genügend Pep, um auch mit wenig Lady zu überzeugen. SCHATTEN DER VERGANGENHEIT dagegen ist zwar eine clevere Story, doch mir persönlich fehlt ein bisschen das Feuer, das die Serie sonst ausmacht, die Spitzfindigkeiten und gewitzten Dialoge, ich habe ein wenig das "typische Bedfort-Feeling" vermisst.


SPRECHER

Noch immer habe ich mich nicht so ganz an Margot Rothweiler gewöhnt. Immerhin, bei den ersten beiden CDs fiel es mir schwer, überhaupt zu erkennen, dass die Lady spricht. Inzwischen fällt es mir leicht, das zuzuordnen, auch wenn es noch immer fremd klingt. Was die anderen bekannten Stimmen betrifft, gibt es bezüglich deren Leistung nicht viel zu sagen, sie machen ihre Sachen wie immer prima.

Alte Bekannte trifft der Hörer dieses Mal mit Helmut Gauß, der mir bereits in Folge 23 und 25 positiv auffiel und über dessen Mitarbeit an der aktuellen Folge ich mich sehr freute. Reinhard Kuhnert konnte man bereits in Folge 24, 26 und 57 hören, ist aktuell also bereits zum vierten Mal dabei. Harald Effenberg ist mit seiner inzwischen zwölften Folge ein alter und gern gehörter Bekannter. Neu dabei sind dieses Mal Anke Reitzenstein und Iris Artajo, denen ich ihre jeweilige Rolle sehr gut abkaufen konnte. Ich hätte nichts dagegen, sie bald wieder einmal zu hören.


FAZIT

Die vielen Charaktere und zusammenhängenden Handlungsfäden der Vergangenheit und Gegenwart machen diese Folge zu einer CD, die man gerne mehrfach hören kann. Die Geschichte ist sehr schön ausgearbeitet, bietet den Fans aber etwas wenig Bedfort und Rahmenhandlung, dafür aber einen clever gestrickten Kriminalfall.


Wertung: 7,9 von 10 braune Altfrauenschuhe

SaschaSalamander 26.11.2012, 08.59 | (0/0) Kommentare | PL

Statistik KW 47

GELESEN / GEHÖRT
1 - Sleep well in your Bettgestell
1 - Mord in Serie 04 - Feuerengel
1 - Mord in Serie 05 - Todgeweiht
1 - Gruselkabinett 68 - D Legende v Sleepy Hollow (Titania)
1 - Sterbenswort (S Langer)
1 - Gefährliche Geliebte (H Murakami)
1 - Grimms Monster (A Kanou)
2 - Der Wolkenatlas (D Mitchell)


GESEHEN
SnowWhite and the HuntsMan
Men in Black 1-3


NEUZUGÄNGE
Tiger fressen keine Yogis (H Timmerberg)
In 80 Tagen um die Welt (H Timmerberg)
Bis einer weint (A Devell)
Schattenstill (T French)
Abspringen (T Elsäßer)
Sachbuch ;-)
Noch ein Sachbuch ;-)


ANMERKUNGEN:
1 - komplett
2 - teilweise
3 - abgebrochen

SaschaSalamander 25.11.2012, 15.29 | (0/0) Kommentare | PL

Alte und neue Ausgabe im Wandel der Zeit

Dieser Beitrag kann nur mit einem Gäste-Passwort gelesen werden!

SaschaSalamander 24.11.2012, 12.26 | (0/0) Kommentare | PL

Feuer

CoverWeil ich diese Woche keine weiteren aktuellen Rezensionen habe (ooh, aber fürs Wochenende habe ich mir sehr viel vorgenommen, es warten wieder einige neuen Beiträge auf Euch), hier mal wieder etwas Älteres. Witzig, diese Rezension schrieb ich kurz vor STURM, und nun habe ich >STURM< zuerst veröffentlicht, weil ich diese Rezension zu FEUER erst jetzt gesehen habe. Na, macht nichts ;-)

So negativ ich diesen Roman übrigens empfand, muss ich Hohlbein dennoch eines lassen: es ist viele Jahre her, dass ich das Buch gelesen habe. Dennoch sind mir sehr viele Szenen und Momente noch immer lebendig vor Augen. Das zeichnet einen wahren Künstler aus! Der in diesem Fall extrem fähig ist aber sein Potential leider selten ausschöpft. Ihm ist Quantität wichtiger als Qualität, und ich bedauere dies zutiefst. Ich wünsche mir von ihm wieder einmal einen richtig guten Roman, der das Zeug zu einem "echten Hohlbein" hat.

*****************************

Inzwischen habe ich nach einigen Tagen den Roman "Feuer" von Hohlbein zu Ende gelesen. Irgendwie fühle ich mich jetzt danach ziemlich leer. Allen üblen Kritiken und eigenen schlechten Erfahrungen mit seinen neuen Romanen zum Trotz, ich hatte auf mehr gehofft. Aber erst einmal zur Handlung an sich. Genaugenommen könnte ich in wenigen Sätzen eine komplette Inhaltsangabe bis zum Ende machen, es wäre kaum gespoilert, denn der Klappentext des Schutzumschlages verrät die Handlung bis etwa zum ersten Drittel des Buches, der Rest ist ein absehbarer und nicht wirklich überraschender Showdown:

Will Lokkens verdient sich sich Geld, indem er teure Nobelschlitten für den Zuhälter George stiehlt. Bei einer seiner Raubzüge fährt er ein junges Mädchen an, das in den Keller eines abgebrannten Hauses flieht und ihm danach auf Schritt und Tritt bis nach Hause folgt. Am nächsten Morgen steht die Polizei vor Will´s Tür, eine sonderbare Frau taucht auf und entführt das Mädchen, an der auch die Polizisten interessiert zu sein scheinen. Das Haus steht in Flammen, Will kann im letzten Moment fliehen und rettet sich zu George. Er versucht dort, Stück für Stück mehr über das seltsame Mädchen, die geheimnisvolle Frau und die mysteriösen Ursachen des Feuers herauszufinden.

Die gesamte Handlung des Buches ließe sich in etwa einem Drittel der Seitenzahlen zusammenfassen. Ich bin ziemlich enttäuscht. Denn eigentlich ist Wolfgang Hohlbein ein schriftstellerisches Genie. Er besitzt die Gabe, einen spannenden Moment lange auszudehenen. Eine Art literarisches "Bullet-Time", wie man das Verlangsamen der Kamera in Matrix und später auch anderen Filmen nennt. Allein der Griff zur Waffe, allein ein einziger Fausthieb kann sich bei ihm über mehrere Seiten erstrecken, die Spannung steigt ins Unermessliche. Sollte sie zumindest. Wenn denn diese Szene eine Momentaufnahme wäre. Der Grundsatz "weniger ist mehr" wurde von ihm leider in den neueren Werken nicht beherzigt, sodass sich das gesamte Buch wie Kaugummi zieht.

Und nicht nur von dieser Technik verwendet er zuviel. Auch die Vergleiche, Metaphern, der verstreut ja recht witzige aber auf Dauer eingesetzt nervige Zynismus, ständige Spannungshöhepunkte und die Darstellung jeder einzelnen Situation als nervenaufreibende, nicht mehr steigerbare Klimax, das ist einfach zuviel des Guten. Hohlbein hat inzwischen Übung darin, und so produziert er ein Buch nach dem anderen, scheinbar rein mechanisch, wie am Fließband, seelenlos und weit entfernt von den Ansprüchen seiner treuen Leser (als Neueinsteiger mag man davon noch begeistert sein, bis man allerdings ein paar weitere seiner Werke gelesen hat).

Da er Übung hat und es scheinbar ohne große Gedanken an Stil und Inhalt schreibt (hoffentlich tue ich ihm damit nicht unrecht, doch diesen Eindruck macht seine aktuelle Literatur auf mich), passieren auch viele Wortwiederholungen und wiederkehrende Vergleiche und Metaphern. Wenn der Regen wie Kinderfäuste niederprasselt, kann man sich das als Leser bildlich vorstellen. Wenn der Regen dies im Laufe des Buches jedoch viele Male tut, verliert dieses eigentlich aussagekräftige Bild seine Wirkung und wird zu einem weiteren Punkt in der Liste dessen, was alles negativ auffiel.

Mir fallen Logikfehler und Widersprüche eher selten auf, aber genauso wie anderen Lesern im Internet stieß ich auf ein paar Dinge, die mir seltsam erschienen. Wie kann jemand, dem das Gefühl der Klaustrophobie völlig neu ist, diese kurze Zeit später als "alten Bekannten" begrüßen? Ähnliche Fehler unterliegen Hohlbein mehrfach und fallen sogar dem unaufmerksamen Leser auf.

Die Geschichte wird durch Rückblicke (was es damit auf sich hat, erfährt man gegen Ende zum Showdown, also quasi auf den letzten 150 Seiten, denn so lange dauert er) ergänzt, und Teile der Edda fließen in die Handlung ein. Nette Idee, gut gemacht. Aber kein großer Bringer mehr. Es wirkt, als hätte er das lediglich als kleinen Bonus mit in das Buch gepackt, um dem Ganzen einen Hauch von Mythos zu verpassen, damit es in seine altbewährte und gutverkaufte Fantasyschiene hineinpasst. Er begann als Autor billiger Trivialliteratur und von Heftromanen, und auf dieses Niveau bewegt er sich inzwischen wieder zurück, nur dass seine Bücher immer dicker werden.

Ich finde es schade, dass Hohlbein sich inzwischen sosehr gehenlässt. Es wäre toll, wenn er wieder einmal etwas Neues erschaffen könnte. Inzwischen dürfte er nicht mehr des Geldes wegen schreiben, ein so berühmter Autor wie er hat wohl keine Geldschwierigkeiten mehr. Es tut mir ziemlich weh, wenn ich eine so schlechte Rezension über eines seiner Bücher schreibe, war er doch einmal ein wirklich großartiger Autor; bevor ich Isau und Bemman kannte, in meinen Augen sogar DER aktuelle deutsche Fantasy - Autor. Möge er eines Tages wieder umdenken und das tun, was er wirklich großartig kann: Bücher schreiben, die sein meisterliches Talent repräsentieren.

SaschaSalamander 23.11.2012, 11.30 | (0/0) Kommentare | PL

Gefährliche Geliebte

Erster Satz:
Ich bin am vierten Januar 1951 geboren, in der ersten Woche des ersten Monats des ersten Jahres in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts.

Letzter Satz:
Bis jemand kam und mir sacht eine Hand auf die Schulter legte, kreisten meine Gedanken über dem Meer.

aus: Haruki Murakami: Gefährliche Geliebte; DuMont 2000

SaschaSalamander 22.11.2012, 13.00 | (0/0) Kommentare | PL

Einträge ges.: 3902
ø pro Tag: 0,5
Kommentare: 2819
ø pro Eintrag: 0,7
Online seit dem: 21.04.2005
in Tagen: 7393
RSS 2.0 RDF 1.0 Atom 0.3