SaschaSalamander

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Kurzgeschichte vs Roman

Immer wieder lese ich in Rezensionen "eigentlich mag ich Kurzgeschichten ja nicht so", und auch im Freundeskreis oder unter Bekannten, wenn über Bücher und Geschichten diskutiert wird, habe ich den Eindruck, dass Kurzgeschichten gar nicht so gerne gelesen werden. Verstehe ich nicht. Absolut nicht. Ich liebe Kurzgeschichten. Klar, mir geht nichts über einen herrlich dicken Schmöker. Aber was Kleines zwischendurch ist auch toll, ich könnte unzählige Gründe nennen, warum ich Kurzgeschichten liebe und gerade sie für eine besondere Kunstform des Schreibens erachte.

Mögt Ihr Kurzgeschichten? Warum? Warum nicht?

SaschaSalamander 08.06.2012, 15.29 | (2/1) Kommentare (RSS) | PL

Nur eine Woche

orca_woche_1.jpgJanina ist eine erfolgreiche Architektin. In ihrer Beziehung ist sie Sub, sie mag Latex, ihr Herr ebenso. Nun ist es soweit: ihr Herr will den Beweis, dass sie ihm vertraut, und er stellt ihr die Aufgabe, eine Woche lang seinen Kleiderwünschen auf Arbeit nachzugehen sowie kleine Aufgaben zu erfüllen. Er möchte sich nicht verstecken, wünscht dass seine Freundin sich outet. Sie wagt den Schritt und versucht nun, seine sich täglich steigernden Aufgaben zu erfüllen. Es beginnt mit Latexstrümpfen im Büro, am zweiten Tag bereits trägt sie deutliche Oberbekleidung aus Latex. Die Situation auf Arbeit wird kritisch, wie soll sie den Kunden gegenübertreten, und kann der Chef eine Teamleiterin in diesem Outfit wirklich dulden? Was ist Janina wichtiger - ihre Beziehung oder die Angst vor Konsequenzen in der Öffentlichkeit?

Ein Roman, den ich in die Hand nahm, weil ich einfach zwischendurch gerne mal Sachen lese, mit denen ich auf den ersten Blick nicht viel anfangen kann, schließlich lasse ich mich gerne vom Gegenteil überzeugen und befasse mich mit Dingen, die mir nicht unbedingt zusagen. Latex, Bürojob, 24/7 mit Kleiderordnung ... "wem´s gefällt", wie man so schön sagt. Ein gutes Buch schafft es aber, den Leser mitzureißen, ob er sich für ein Thema interessiert oder nicht. Und das war hier absolut der Fall! Und ich muss sagen, der Autor hat das Thema Latex und Fetisch so gut erklärt, dass man auch als Außenstehender wirklich einen schönen Einblick bekommt. Was findet jemand an Latex toll? Wie fühlt es sich an, dieses Material auf der Haut zu tragen? Wie pflegt man Latex, und was gibt es für Möglichkeiten mit diesem Material?

Als ich die Beschreibung las, dachte ich "na toll, und wieder ein Top, der irgendwelche dummen Sachen verlangt, und irgendein Weibchen rennt ihm hinterher und erfüllt ihm seine Phantasien". Pustekuchen! Statt dessen konfrontiert Mike Orca, der sich selbst in der Fetischszene bewegt und sehr gut weiß, wovon er hier in seinem Buch erzählt, den Leser mit einer selbstbewussten jungen Frau, die zwar ihrem Herrn ergeben ist aber dennoch ihren eigenen Kopf hat. Sie weiß, dass sie ihrem Freund vertrauen kann, und sie weiß, dass er sie auffangen wird, falls es auf Arbeit schiefgeht. Zugegeben, hier kommt der Faktor Geld dazu, der so in der Realität wohl nicht gegeben ist in diesem Ausmaß, aber dafür ist es ein Roman, fast schon ein Märchen. Ein Märchen von einer selbstbewussten Prinzessin und ihrem strahlenden Ritter auf dem weißen Pferd, jedoch alltagsnah und fast realistisch.

NUR EINE WOCHE ist stellenweise weniger ein Roman als vielmehr fast schon eine Beschreibung. Sehr detailliert wird auf die Kleidung, die Latexpflege, die Aufgaben eingegangen. Die Charaktere sowie die Handlung selbst bleiben dabei etwas im Hintergrund, sind jedoch trotzdem sehr gut durchdacht und greifbar. Das Verhalten der Protagonistin ist erstaunlich gut nachvollziehbar, und auch wenn der Leser selbst nicht so gehandelt hätte, ist doch alles gut erklärt und einfühlsam geschildert. Besonders gefielen mir die Reaktionen der Kollegen. Wie gesagt, es mutet stellenweise fast ein wenig wie ein Märchen an, es geht alles gut, und recht schnell erkennt der Leser, dass man sich hier weniger auf Konflikte einstellen muss denn auf bewegende Momente. In der Realität mag es nicht so glimpflich ablaufen, und nur wenige würden ihren Job auf diese Weise riskieren wollen. Aber NUR EINE WOCHE ist Fiktion, und dementsprechend geht alles glatt, die Kollegen halten zu ihr, der Chef geht auf ihre neue Rolle ein, und wenn Not am Mann ist hat ihr Herr ganz sicher noch einen Trumpf in der Hand.

In der Realität kann man den Job verlieren, und deswegen (oder vielleicht auch aus einem anderen Grund, das weiß ich nicht) schreibt der Autor unter einem Pseudonym. Aber hey, Lesen soll dazu dienen, dem Alltag zu entfliehen, sich seinen Phantasien hinzugeben. Und deswegen gibt es in diesem Buch ein Outing vor Kollegen, Freunden und Familie, wie jeder es sich nur erträumen kann. Ach, wenn das wahre Leben nur genauso einfach wäre :-)

Was ungewöhnlich ist in diesem Genre, aber was mir außerordentlich gut gefiel: ich habe sehr oft gelächelt, es tat einfach gut: die Reaktionen der Kollegen, die Begeisterung Janinas, ihr stetig wachsendes Selbstbewusstsein von der schüchterenen Frau hin zur stolzen Sub, es berührt den Leser und zaubert mehrfach ein Strahlen ins Gesicht. Auch der Humor kommt nicht zu kurz. Es ist witzig, wenn durch Janinas Verhalten nach und nach die Kollegen anfangen sich zu outen. Denn mal ehrlich, ein klein wenig Abenteuerlust steckt doch in uns allen, und wer weiß schon, was die Chefsekretärin unter ihrer Bluse trägt und welche Schuhe die Kollegin abends für ihren Freund anzieht und ob der schüchterne Kollege die Lederhose wirklich nur fürs Motorrad gekauft hat? Auch wenn Janina ihrer Aufgabe nachkommt und offen allen Fragen Rede und Antwort stehen muss, ergibt sich so manch witzige Situation, sei es im Fitness-Studio, beim Autowaschen, auf der Post oder oder oder.

Erotik im sexuellen Sinne gibt es keine, denn Janina trägt einen Keuschheitsgürtel, außerdem ist ihr Herr in dieser Woche für sie nicht greifbar, sie soll die Situation alleine meistern. Aber Erotik ist nicht nur Sex, Erotik ist Sinnlichkeit, und auch Fetisch hat seinen eigenen Platz in der Welt des BDSM und Bizarr, und für die Sinne wird hier viel geboten, denn das Gefühl von Latex, der Geruch, die Haptik, das vermag der Autor so deutlich zu beschreiben, dass man direkt meint es beim Lesen zu riechen.

Auch, wenn die Geschichte sehr vorhersehbar ist und man nach wenigen Seiten ahnt, worin es gipfeln wird und dass Janina keine wirkliche Gefahr auf Arbeit droht - trotzdem konnte ich das Buch nur schweren Herzens beiseite legen. Ich konnte das nächste Gespräch mit der Kollegin nicht abwarten, danach wollte ich sofort wissen, welche Aufgabe ihr Herr als nächstes stellt, und danach musste ich doch unbedingt erfahren, was sie im Laden für neue Kleidung kaufen wird, und so weiter und so fort, ich war wirklich erstaunt über die Faszination, die dieses Buch auf mich ausgeübt hat.

So begeistert ich bin - eine Kleinigkeit muss ich dennoch anmerken: es ist wie gesagt recht nüchtern geschrieben, die Dialoge klingen stellenweise ein wenig hölzern. Es liest sich eben wie gesagt weniger wie ein glatter Roman als vielmehr wie eine Beschreibung. Doch nach wenigen Seiten hat man sich an diesen ungewöhnlichen Stil gewohnt und empfindet ihn nicht mehr als störend, sondern im Gegenteil einmal angenehm anders. Der >ReDiRoma Verlag< war mir bis dato unbekannt, aber bei einem Blick auf die Homepage wird schnell klar, um was es sich handelt. Von daher sind ein paar Rechtschreibfehler oder grammatikalische Ausrutscher zu verzeihen, ich habe einfach darüber hinweggesehen ;-)

Wer Latex mag und sich für das Thema interessiert, kann bei diesem Buch gar nichts falsch machen, für den ist es sicher ein Festmahl. Und für alle, die aufgeschlossen sind, bietet NUR EINE WOCHE einen sehr schönen Einblick in den Fetischbereich.

SaschaSalamander 08.06.2012, 09.11 | (0/0) Kommentare | PL

Bücherreiche Woche

Diese Woche sind noch vier Titel von Tauschticket fällig, darunter WIE MAN EINEN VERDAMMT GUTEN ROMAN SCHREIBT, DARLING FESSELST DU SCHON MAL DIE KINDER und STERNHAGELGLÜCKLICH. Bei Amazon und Beam-Books gab es diese Woche jede Menge günstiger oder sogar kostenloser Angebote, die ich diesmal nicht nur aus Neugier geholt habe, sondern auf die ich richtig hibbelig bin. Dann erwarte ich im Buchladen um die Ecke für Samstag meine Bestellung, darunter den ersten Band von MR GUM sowohl auf Englisch als auch auf Deutsch (weil ich einfach mal gucken möchte, was Rowohlt mit dem Original angestellt hat und worin das Geheimnis seiner tollen Übersetzungen liegt), dazu zwei Bücher über Literaturkritik.

Und dann wäre da noch der >Comic-Salon< in Erlangen, den ich auf jeden Fall besuchen werde! David Füleki, Felix Mertikat, Daniela Winkler, Ralph Ruthe, Joscha Sauer, Marcel Hugenschütt, Guido Neukamm, Marie Sann, Melanie Schober, Christian Moser, Ralf König, Alexandra Völker, und und und ... habe auch vor, mir einiges an Fanmaterial zu kaufen, Sachen signieren zu lassen ...

und ich schätze, ein paar Autoren, eine Buchhändlerin und ein kleiner Comicverlag werden sich am Ende der Woche auch freuen ...

ach ja, ich liebe es, wenn eine Woche mit so vielen Büchern endet :-)

SaschaSalamander 07.06.2012, 17.01 | (0/0) Kommentare | PL

Frage an Kishon-Fans

Kishon habe ich im Laufe der Jahre fast alle Bücher gelesen. Das Problem: es ist verdammt schwer, einzelne Kurzgeschichten wiederzufinden, in welchem der Bücher steckt die Story, und wie hieß sie? Und genau dafür bräuchte ich Eure Hilfe:

Es gibt eine Geschichte, in der ein Autor ein Kinderbuch schreiben will. Weil es gerade modern ist, will er das Thema nehmen, indem irgendein Tier sein Zuhause verlässt, in irgendeinem Fahrzeug irgendwohinfährt und irgendetwas erlebt. Ich weiß es nicht mehr genau, aber es ging darum, dass es die Geschichte schon gab, also hat er lediglich die Gattung des Tieres ausgetauscht, das Fahrzeug ausgetauscht, bis er irgendwann am Ende ein Tier und ein Fahrzeug hatte, das noch kein Autor geschrieben hatte, sodass er es dann endlich als neues Buch veröffentlichen konnte.

Ich finde die Geschichte sehr bezeichnend, denn genau mit diesem Problem kämpft der Buchmarkt. Kishon hat das super karikiert, aber ich weiß nicht mehr, wie die Geschichte hieß und in welchem Buch ich sie fand. Für jeden klitzekleinen Hinweis bin ich dankbar :-)

SaschaSalamander 07.06.2012, 09.55 | (0/0) Kommentare | PL

Sommer in Orange

Ein Film, der eigentlich eine ausführliche Rezension verdient hätte, aber aus Zeitgründen und weil ich dann doch zu wenig um die Hintergründe weiß, möchte ich statt dessen einfach nur ein paar Gedanken hierzu schreiben.

1980, Berlin Kreuzberg: Amrita und Siddharta leben in einer Baghwan Kommune, und als Siddharta einen Hof im bayrischen (und fiktiven) Talbichl erbt, beschließen sie dort ein Therapiezentrum aufzubauen. Die gesamte Kommune, darunter auch die Kinder Lilly (12) und Fabian (9) kommt mit. Für die Erwachsenen eine aufregende Zeit, für die Kinder ein Kulturschock. Von Berlin ins erzkatholische Bayern, sind sie als Außenseiter sofort am Rand. Besonders Lilly fällt das schwer, sie möchte gerne angenommen sein und Freunde finden. Statt dessen scheint es, als legen ihre Eltern ihr immer wieder Steine in den Weg, blamieren sie vor den Klassenkameraden, missbilligen die Kontakte zu anderen Dorfbewohnern. Als die Mutter auf einem Kongress Prem kennenlernt und beschließt mit ihm nach Oregon zu ziehen, beschließt Lilly sich gegen ihre Kommune zu stellen.

Es ist schwer, die Handlung zu beschreiben, da der Film eher mit Bildern und Emotionen spielt. Die Handlung wird nicht direkt erzählt, ähnlich wie >WER FRÜHER STIRBT IST LÄNGER TOT< ergibt sich Handlung, Humor und Inhalt eher aus dem Zusammenhang als aus einzelnen Szenen an sich. Daher finde ich auch recht schwer Worte für diesen Film.

Für mich kann ich sagen, dass mir der Film sehr gefallen hat. Nicht ganz so gut wie der oben genannte WER FRÜHER STIRBT, aber trotzdem sehenswert und witzig. Allerdings stellenweise sehr aufwühlend, da der Zwiespalt Lillys sehr gut dargestellt ist. Sie versucht das Spagat zwischen der Kommune und dem Dorfleben sogut als möglich zu meistern, aber so aufgeschlossen wie sie sind sowohl ihre Familie als auch die Dorfbewohner leider nicht. Das Thema Baghwan-Sekte wird angeschnitten, jedoch nicht thematisiert oder aufgearbeitet, es wird nicht erklärt, es ist eben so, zeigt die schönen aber auch die kritischen Seiten, die Probleme der Mitglieder untereinander, die Freiheit des Einzelnen aber auch das In-Sich-Gefangensein.

Spannend auch die Darstellung Bayerns um 1980. Während mein Mann, der eher das Berlin dieser Zeit kannte, sich häufig wunderte, musste ich dagegen oft nicken. Ja, wer in Bayern auf dem Land großgeworden ist, der findet so einiges wieder, und ich musste oft schmunzeln (und ihm einige Passagen übersetzen, da der Film im Dialekt gehalten ist).

Der Humor des Films basiert vor allem auf der Darstellung der krassen Gegensätze.  Ein eher stiller Humor, kein lautes Lachen aber sehr oft ein Lächeln, ein Wohlfühlfilm mit Schmunzelgarantie. Und zwischendurch ein paar Schenkelklopfer bzw absolut absurde WTF-Situationen, etwa Lillys Vision vom Baghwan oder der indische Hausmeister, Szenen die man stundenlang analysieren könnte, über die man aber auch einfach so herzhaft lachen kann.

Amber Bongard ist die Darstellerin der kleinen Lilly, und sie war wirklich genial, ihr Schauspiel hat mir sehr gefallen, sie hat ihre Rolle sehr überzeugend gespielt, ich litt mit ihr, sie war vom ersten Moment an sympathisch.

Und weil ich das Cover hübsch finde, weil ich die Farbe Orange mag und ich denke, dass das Cover gut zum Blog passt, gibt es hier die große Version :-)


SaschaSalamander 07.06.2012, 08.49 | (0/0) Kommentare | PL

Usher Grey 01 - Vampirküsse

henser_usher01_1.jpgNach ihrer Kurzgeschichte >DUNKLE SCHWINGEN< veröffentlicht Nicole Henser nun den ersten Teil ihrer Reihe USHER GREY. Usher Grey ist Dämonenjäger, und er ist ... nun ja, er lässt nichts anbrennen, ob es nun Mensch, Dämon, Männlein oder Weiblein ist ;-)

Im ersten Teil VAMPIRKÜSSE jagt er eine geheimnisvolle Frau, die sich recht bald als Vampir entpuppt. Sie ist noch frisch, kennt sich nicht aus in der für sie neuen Welt, und Usher hat alle Hände voll zu tun, sie vor ihrem Verfolger zu schützen. Einige Zeit später treffen sie einen weiteren Vampir, der ihnen seine Hilfe anbietet - können sie ihm trauen?

Nicole Henser kommt in ihren Geschichten direkt zur Sache. Kein langes Verhandeln, keine unnötige Romantik, sondern aus purer Lust am Sex erlebt der Protagonist leidenschaftlich ein Abenteuer nach dem anderen. Sein dämonischer Freund mag es gerne heiß, die Vampirin dagegen ist noch unerfahren. Und als sie auf den fremden Vampir treffen, muss der erfahrene und dominante Usher sogar den braven Sklaven spielen und so tun, als wäre er ein Untergebener der Lady. Für den Leser heißt das jede Menge Abwechslung. Homoerotik, Heteroerotik, ein wenig Dominanz und Unterwerfung, sogar ein flotter Dreier mit zwei Männern wird hier geboten. Und das war erst der erste Teil! Ich bin gespannt, womit die Autorin in den nächsten Bänden aufwarten wird ;-)

Es ist ein erotischer Roman, daher ist es nur zu erwarten, dass es oft zur Sache geht. Handlung gibt es auch, etwa ab dem zweiten Drittel kommt sie richtig in Fahrt. Davor ist die Handlung eher Mittel zum Zweck, die Autorin kommt in Sachen Erotik meistens gleich zur Sache, sodass dem Protagonisten oft wenig Zeit für Action bleibt, dafür umso mehr Zeit für ein erotisches Abenteuer nach dem anderen. Aber wie gesagt, gegen Ende zieht die Handlung recht gut an, und ich hoffe, dass dies in den weiteren Bänden ebenso vorangeht, denn die Serie hat Potential, und ich kann mir vorstellen, dass Usher noch das ein oder andere Abenteuer nicht nur erotischer Natur vor sich hat.

Was mir besonders gefiel ist der Humor, zwischen Usher und der Vampirin knistert es, und beide können sich hier und da gelegentliche Spitzen nicht verkneifen, die Beziehung (so es denn eine werden wird) zwischen den beiden ist vielversprechend.

Insgesamt eine Geschichte, die sich flink lesen lässt. VAMPIRKÜSSE bietet als Auftakt in die Reihe USHER GREY einen guten Überblick, was die Leser zukünftig erwarten wird: heiße Erotik, die sich an aufgeschlossene Leser richtet, die sich nicht unbedingt auf ein erotisches Genre festlegen wollen sondern die Abwechslung lieben ;-)

SaschaSalamander 06.06.2012, 08.44 | (6/1) Kommentare (RSS) | PL

Finding Sky

Erster Satz:
Das Auto fuhr davon und ließ das kleine Mädchen auf dem Parkplatz zurück.

Letzter Satz:
Und sie stand direkt neben mir.

Aus: Joss Stirling: Finding Sky, dtv 2012

SaschaSalamander 05.06.2012, 15.33 | (0/0) Kommentare | PL

Paranormal Activity III

Den ersten Teil habe ich >hier< bereits rezensiert. Den zweiten Teil habe ich nicht vorgestellt, weil er mir im Gegensatz zum ersten Teil weniger gefallen hat. Geschmackssache, einige Zuschauer finden den zweiten Teil besser als den ersten. Der dritte Teil nun allerdings hat mich wieder richtig gepackt und begeistert, ebensosehr wie der erste.

Im dritten Teil nun beobachtet der Zuschauer die Vergangenheit der Protagonistin aus dem ersten Teil. In ihrer Kindheit filmte der Stiefvater mit seiner Kamera, und als er seltsame Dinge dabei beobachtet, weitet er das Projekt aus. Seltsame Dinge geschehen in der Nacht, eines der Mädchen nimmt Kontakt zu einem Geist (man geht von einem unsichtbaren Freund) auf, und bald werden die Erscheinungen immer drastischer, ja am Ende sogar lebensbedrohlich.

Drei Teile, alle auf die gleiche Weise, da müssen die Macher sich etwas einfallen lassen. Im ersten war es vor allem das verwinkelte Haus, wodurch Grusel entstand: was mag hinter der nächsten Ecke lauern? Der zweite wie gesagt Geschmackssache. Der dritte punktet am Gruselfaktor vor allem durch die Drehkamera, die bald installiert wird. Ich war richtig hibbelig, wenn die Kamera etwas ins Bild brachte und dann weiterdrehte, man konnte es gar nicht recht erkennen, und als sie zurückschwenkte, war das Gesehene verschwunden. oder irgendetwas sprang seitlich direkt ins Bild. Diese Jumpscares waren recht häufig. Eine meiner Ansicht nach billige Methode, Grusel zu erzeugen, in diesem Film jedoch passend und gut umgesetzt. Vor allem, da man diesen Effekt ja kennt und ihn meistens schon erwartet. Und genau DAMIT spielt der Film dieses Mal: man sitzt minutenlang, wartet auf den nächsten Jumpscare, aber es kommt nichts, der Puls wird immer schneller, man kann schon gar nicht mehr auf die Leinwand sehen - aber nichts passiert, Kamerawechsel, man beruhigt sich. Herrjeh, das ist zum Aus-Der-Haut-Fahren! Oder aber ein solcher Effekt wird genau in dem Moment eingespielt, wo man ihn nun gar nicht erwartet hatte, sodass er umso erschreckender ist. Wie gesagt, im dritten Teil wurde diese Technik bis aufs Äußerste ausgereizt.

Der Film spielt in den 90ern, und ich hatte den Eindruck, dass einiges anachronistisch war. Dies kann allerdings an der Synchronisation gelegen haben, aber einige Formulierungen und Bezüge erschienen mir für die Zeit unpassend. Nun gut, ich habe nicht recherchiert, kann es also nicht beurteilen. Allerdings haben wir den Film zu zweit gesehen und hatten beide diesen Eindruck.

Dann noch das Thema Found Footage, das natürlich mit wackliger Kamera einhergeht. Ich bin kein Fan des Genres, aber auch kein Gegner, es kommt auf die Machart an. BLAIR WITCH ist mir deutlich zu wackelig, davon wird mir übel. Die PARANORMAL ACTIVITY konnte ich alle drei gut ansehen, denn meistens wird auf einem Stativ gefilmt. Einige Male hält jemand die Kamera in der Hand, aber man rennt nicht, sondern hält sie einfach ruhig auf das Ziel. Dadurch entsteht der realistische Effekt, ohne den Zuschauer optisch zu ermüden, das fand ich recht angenehm.

Ich hatte damit gerechnet, dass der dritte Teil der Abschluss wäre. Trotzdem blieben einige Fragen offen (was bei einer an sich dünnen Handlung wie Paranormal Activity 1-3 wirklich beachtlich ist), und ich habe erfahren, dass ein vierter Teil wohl bereits in Arbeit sein soll. Ich bin gespannt, womit sie in diesem Film dann punkten wollen?

Insgesamt eine sehr gute Reihe, die es geschafft hat, dass alle drei Teile einzeln gesehen werden können und dennoch sehr gut aufeinander aufbauen. Ich denke, diese Filme gehören zur Kategorie "Mag man oder eben nicht", und ich mag sie :-)

SaschaSalamander 05.06.2012, 09.13 | (0/0) Kommentare | PL

Nur eine Woche

Erster Satz:
Es war an einem Montag früh um kurz nach sechs Uhr morgens.

Letzter Satz:
Jetzt kann ich mich gleich mit doppelter Freude in meine Arbeit knien.


aus: Mike Orca: Nur eine Woche; ReDiRoma 2010

SaschaSalamander 04.06.2012, 14.14 | (0/0) Kommentare | PL

Der Tod ist ein bleibender Schaden

colfer_tod_1.jpgZu einer Rezension reicht es nicht, denn ich habe das Buch nach knapp über der Hälfte abgebrochen. Irgendwie hat es mich nicht gepackt, ich habe es lange vor mir hergeschoben und musste mich auch bemühen, es zur Hand zu nehmen.

Schlecht war es nicht, nein, auf keinen Fall. Ich kann auch gar nicht so recht sagen, was mich störte. Denn ich mag das Genre, also den Hardboiled Krimi. Mag die Art dieses Humors. Und Colfer mag ich sowieso.

Vielleicht war es mir hier einfach ein bisschen zuviel. Zuviel Irischer Protagonist, zuviel kernige Sprüche, zuviel "harte Schale weicher Kern", zuviel Gedanken über Haarausfall, zuviel absurde Szenen und Wendungen.

An sich nicht übel, es hat was, und WENN ich es las, dann hat es mich gut unterhalten. Aber es reizte mich nicht, weiterzulesen. Vielleicht, weil die Handlung mich nicht gepackt hat. Sie ist schräg, absurd und komisch, derb. Aber irgendwie nicht freaky genug, um wirklich abgefahren und außergewöhnlich zu sein. Ein Tick mehr, und es wäre fast aus dem Level sinnloser Gewalt wie Pulp Fiction und Co, aber dazu fehlte gelegentlich ein Zacken. Das Buch ist überstilisiert, aber für meinen Geschmack hätte Colfer es entweder wie einen normalen Krimi schreiben müssen, oder aber wirklich extrem überspitzt, so jedoch ist es halt ein Zwischending, zu brav fürs eine, zu abgefahren fürs andere.

Mögen andere mit dem Buch glücklich werden, ich gönne es ihnen von Herzen. Es ist gut, und der Autor ist einer, dem ich jeden Erfolg von Herzen gönne. Ich möchte keinem davon abraten, aber ein paar Seiten Leseprobe sollte man sich gönnen. Wenn der Stil zusagt, dann sollte man es schnappen. Mir hat er von Beginn an nicht zugesagt, ich hatte gehofft, dass es noch kommt, aber dem war nicht so (und ich muss schmerzlich eingestehen, dass Colfer also tatsächlich einen Roman geschrieben hat, mit dem ich nichts anfangen kann, so gerne ich möchte). Doch wie gesagt, bereits die ersten Seiten geben einen recht guten Eindruck vom Kommenden, also einfach mal die Leseprobe genießen ;-)

SaschaSalamander 04.06.2012, 09.50 | (0/0) Kommentare | PL

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