SaschaSalamander

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Fetzer

Markus Heitz kenne ich als Autor schon recht lange. Er schrieb für das Rollenspiel SHADOWRUN einige Romane, und auch seine Bücher aus dem Bereich Fantasy sind bekannt und beliebt, z.B. RITUS, KINDER DES JUDAS, DIE ZWERGE, ULLDART und andere. Umso mehr war ich begeistert, als ich auf das Hörspiel FETZER stieß. Ich liebe Horror, Splatter und Grusel in Hörspielform, und Heitz kann ja nur Gutes bedeuten ;-)

Die Handlung ist fix erzählt: in einer nahen Zukunft werden Menschen zu Zombies, der Virus greift um sich. Es gibt eine Zombieabwehrstelle. Aber es gibt auch Zombies, die überaus intelligent sind, und die werden nicht getötet, sondern bei der Filmfirma "Fetzer" unter Vertrag genommen. Zombiefilme machen einfach mehr Spaß, wenn die Effekte nicht gespielt sind, und die Opfer sind Menschen, die aufgrund von Krankheit oder persönlichen Problemen bereits mit dem Leben abgeschlossen haben und sich auf diese Weise gerne ihren Idolen anbieten, um im Film unsterblich zu werden. Leider erschießt ein neues Mitglied der Zombieabwehr dummerweise einen Schauspieler, und die Firma sinnt auf Rache. Der nächste Hilferuf geht ein, und allen ist klar, dass es eine Falle von Fetzer sein muss. Aber welcher Art diese Falle ist, das hätten sie nicht geahnt ...

Ich bin absolut begeistert von diesem Hörspiel! Meine Erwartungen im BEreich Hörspiel sind bezogen auf Sprecher, Effekte und eine packende Story. Und hier hat für mich alles gepasst. Normalerweise bevorzuge ich Serien, daher war ich bei FETZER als Einzel-CD eher skeptisch. Aber es ist wirklich eine der Perlen im Regal!

Die Sprecher machen ihre Sache sehr gut. Ein, zwei Nebencharaktere wirken etwas künstlich, aber man kann ja nicht für jede Rolle die Besten der Besten nehmen. Aber die Stimmen sind sehr angenehm, die Text sind prima gesprochen. Die Dialoge passen, das Hören fiel mir leicht, auch wenn ich nebenbei stellenweise recht beschäftigt war.

Die Effekte waren sehr gut. Splatterhorror eben. Knirschende Hirnschalen, spritzende Gedärme, abgebissene Körperteile, Waffensound, klassische Kulisse für Zombies eben. Es war stellenweise wirklich arg eklig, und ich bin diese Hörspiele ja nun wirklich gewohnt. Aber sie haben das wirklich gut gemacht. Zimperlich darf man auf keinen Fall sein, wenn man FETZER hören möchte.

Die Story ist witzig umgesetzt. Zombies sind ein Dauerbrenner, seit George A Romero damals so einen Erfolg hatte. Und gerade momentan in Zeiten von Werwölfen, Gestaltwandlern und anderen Wesen werden Zombie wieder so richtig aktuell. Umso mehr freue ich mich über kreative Umsetzungen, die von der Norm abweichen. Das ist hier der Fall. Allein der Gedanke, "Zwangscarnivoren" (wie die intelligenten Zombies genannt werden) als Schauspieler für Filme zu nutzen ist schon sehr schräg und ließ mich manchmal an den Film FIDO - GUTE TOTE SIND SCHWER ZU FINDEN denken, wo Zombies gezähmt und als Diener genutzt werden.

Gegen Ende gibt es einen Twist, mit dem ich nicht gerechnet hatte und der super in das Hörspiel passt. Ja, nicht immer enden Bücher / Hörspiele so, wie man sich das vorstellt. Manchmal kommt alles auch ganz anders.

Absolute Empfehlung für alle Zombiefreunde und Liebhaber schwarzen Humors. Hier wird gesplattert, was das Zeug hält, aber die Story bleibt dahinter trotzdem nicht zurück. Ich hoffe, Ihr habt einen starken Magen ;-)


SaschaSalamander 02.08.2011, 08.46 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Gargoyle

davidson_gargoyle_1.jpgDas Cover sprach mich an, der Inhalt klingt klasse. Stefan Kaminski und Sascha Icks als Sprecher sind sowieso spitze. Ein Buch genau für mich, dachte ich.

Jetzt habe ich die erste von 13 CDs gehört und bin skeptisch. Okay, es ist super vorgetragen, die Zeit ist recht schnell verflogen, ich werde weiterhören. Aber bisher bin ich enttäuscht.

Fast die gesamte CD handelt davon, was mit dem Körper passiert, wenn er verbrennt. In aller Ausführlichkeit wird beschreiben, was bei welchem Grad der Verbrennung geschieht, wie man sich das vorstellen muss, wie es riecht, aussieht, sich anfühlt, was man tun kann um es zu simulieren und was er dabei dachte und wie es passierte und und und. Ich habe einen kräftigen Magen, was Bücher und Filme betrifft, aber der Autor ist hier inzwischen auf einem Level, bei dem ich mich frage, ob das sein muss. Er übertrifft sogar die Schilderungen mancher Thrillerautoren an Ekligkeit, und das will wirklich etwas heißen!

Dazu die Absurdität, die ich in diesem gehäuften Ausmaß nicht mehr lustig finde. So verstarb bei der Geburt seine Mutter, er kam in einem Schwall Blut zur Welt, trug eine Narbe während der Geburt davon, die Krankenschwester rutschte auf dem Blutschwall aus, seine Großmutter verstarb vor seinen Augen, während er schaukelte und seine Schaukel dann über ihren toten Leib schwang, er musste zwischen seinen Talenten wählen und entschied sich für eine Karriere im Pornobereich, und während des entsprechenden Unfalls kippte er auch noch kurz zuvor Whiskey über seinen Hosenschritt, sodass ihm natürlich sein kompletter Penis verkohlte und amputiert wurde.

Ich weiß nicht, mir ist das zu heavy. Oder, besser gesagt: ich ertrage es. Aber ich frage mich, wozu? Was will mir der Autor damit sagen? Falls er eine gute Geschichte zu erzählen hat, warum erzählt er diese nicht und hält sich mit Absurditäten und Ekel auf? Die eigentliche Handlung soll sich laut Beschreibung darum drehen, dass nach dem Unfall eine Frau zu ihm kommt, welche ihn angeblich aus einem früheren Leben kennt. Er schöpft neuen Mut und erlebt eine spannende Reise durch Zeit und Raum. Hm, und dann höre ich 70 Minuten lang Madenbehandlung, Pornofilm, abgefaulte Penisse und eine Aufklärung über die verschiedenen Hautschichten. Geschmackssache ...

Mindestens eine, vielleicht zwei CDs werde ich noch hören, denn der Schreibstil an sich ist klasse und mitreißend. Aber was nutzt der beste Schreibstil, wenn ich den Inhalt nicht mag?

SaschaSalamander 01.08.2011, 16.51 | (0/0) Kommentare | PL

Die Lustsklavin

palmer_lustsklavin_1.jpgDieser Tage stieß ich auf DIE LUSTSKLAVIN von Lucy Palmer. Ich gebe zu, langsam wird es kompliziert, denn da gibt es die Bücher "mach mich scharf", "mach mich wild" usw mit wechselnden Adjektiven, und dann gibt es daraus Kurzgeschichten, die einzeln vermarktet werden, etwa WELLSEX, DIE LUSTSKLAVIN oder andere. Trotzdem eine klasse Idee! Denn in einer Sammlung von Kurzgeschichten gefallen oft nicht alle gleich gut, und da ist es praktisch, wenn man sich die Favoriten heraussuchen kann und nicht das gesamte Buch kaufen muss. Und so picke ich mir von Lucy Palmer gerne genau DAS heraus, worauf ich gerade Lust habe ;-)

Trish leitet einen SM-Club und muss eines Abends ausnahmsweise selbst als Sklavin für einen der Gäste dienen. Sie ist aufgeregt, denn sie kennt den Kunden: er war ihr früherer Herr. Wird er sie erkennen? Wie wird er reagieren?

Eine Kurzgeschichte, vorgetragen von Magdalena Berlusconi, rund 45 Minuten. Ich habe schon einige erotischen Hörbücher oder Hörspiele gehört, aber bisher war es für mich keines wert, es hier vorzustellen, da meistens zu pornographisch oder zu platt und billig. DIE LUSTSKLAVIN allerdings ist anders, sehr ansprechend und sinnlich.

Es geht rein um die Session, eine Rahmenhandlung im eigentlichen Sinne gibt es nicht. Und doch erhalten die Personen eine Persönlichkeit, wird eine Geschichte in der Geschichte erzählt. Und es gibt sogar ein Happy End, was ich dann für diese Art der erotischen Erzählung dann doch sehr ungewohnt und angenehm finde (normalerweise gibt es gar kein "End", sondern nur ein "die Session ist vorbei, und tschüss", die meisten Autoren lassen ihre Erotik nach dem Höhepunkt enden, wen interessiert schon, was nach dem Sex passiert).

Lucy Palmer und Magdalena Berlusconi lassen Bilder im Kopf des Hörers entstehen, die hungrig auf mehr machen. Ich kann diese CD wirklich empfehlen. Sowohl für Freunde des klassischen SM, als auch für experimentierfreudige Blümchenfreunde. Es gibt nur wenig erotische Literatur, die guten Geschmack beweist und gleichzeitig die Lust zu wecken versteht. Lucy Palmer gehört definitiv dazu!

SaschaSalamander 01.08.2011, 08.31 | (0/0) Kommentare | PL

Statistik KW 30

Gelesen / Gehört
1 - Grimms Manga (Anthologie)
1 - Bad Fucking (K Palm)
1 - Fetzer (M Heitz)
1 - Die Lustsklavin (L Palmer)
1 - Ordensschwester Amelie 05 - Vergebung
1 -  Christoph Schwarz 04 - D Richtschwert d Henkers
1 - Christoph Schwarz 05 - Horror am Teufelstisch
2 - Ascheherz (N Blazon)
2 - Die Eindringlinge (M Marshall)
3 - Verlockende Versuchungen (I L Minden)
3 - Payback (F Schirrmacher)
3 - Mach mich geil (I L Minden)
5 - Adekan 01 (T Nao)



Gesehen
Green Lantern


Geschenkt
/


Gekauft
Bad Fucking (K Palm)
Doubt 04 (Y Tonogai)
Angel Sanctuary Deluxe 04 (K Yuki)
Spieler für immer (C Jönsson)
Crimson Spell 01 (A Yamane)


Getauscht
/


ANMERKUNGEN:
1 - komplett
2 - beendet
3 - weitergeführt
4 - abgebrochen
5 - begonnen

SaschaSalamander 31.07.2011, 19.40 | (0/0) Kommentare | PL

Green Lantern

greenlantern_1.jpgGestern war ich im Kino. GREEN LANTERN wollte mein Freund gerne sehen, und völlig unvoreingenommen habe ich ihn begleitet. Die DC-Comics dazu kenne ich nicht, daher kann ich die Umsetzung von Comic zu Actionfilm natürlich nicht beurteilen. Trotzdem möchte ich ein paar Gedanken zum Film loswerden. Heute ohne Inhaltsangabe. Dafür aber vorab schon einmal zwei super Links, die meine Meinung eigentlich sehr gut widergeben und auch die Handlung sehr ausführlich beschreiben.

>Filmstarts<
>Serienjunkies<

Ich sah den Film in 3D, und die Technik wird immer besser. Man merkt fast gar nicht mehr, dass man eine große Brille über den Augen hat. Wo man früher noch überall OOOOH und AAAAH rief, ist es inzwischen fast schon normal. Einerseits toll, diese neue Technik, andererseits fehlt inzwischen der Reiz des Besonderen. Aber gut, sagt natürlich nichts über den Film aus.

Der Film selbst hatte eine hervorragende Story. Ich wurde neugierig auf die Comics. Ich mag die Idee hinter GREEN LANTERN, mag die Sache mit der Möglichkeit, Kraft der Gedanken zu kämpfen. Auch die weit über 3000 Charaktere sind super und bieten sehr viel Potential. Ein Erdling zwischen so vielen anderen Leuten, wow, und dann noch ein fremder Planet, dazu eine Bedrohung für die Erde und ein mächtiger mutiger Held, der unsere kleine blaue Kugel rettet. Stoff, aus dem die Heldensagas sind!

Die Umsetzung leider hielt nicht, was die Story versprach. Bei weit über 3000 Charas fand ich es schade, dass man nur ganz wenig davon zu sehen bekam, und noch dazu sahen bis auf ein paar Insekten oder Mollusken fast alle humanoid aus. Warum muss alles immer menschliche Formen haben, sind die Macher des Films so unkreativ?

Auch der fremde Planet war zwar spannend, aber es spielte fast alles auf der Erde. Man bekam von Oa fast nichts mit, ich kann mir den Planeten, seine Besonderheiten überhaupt nicht vorstellen. Dabei wäre es toll gewesen, und gerade in 3D macht es irre Spaß, über eine fremde Landschaft zu reisen, wie AVATAR damals bewiesen hatte. Schade, dass es nur eine Versammlungsplattform zu sehen gab, die nicht wirklich viel hergab.

Über die Dialoge musste ich sehr oft lachen. Einerseits hat der Ring ihm alles Wissen übermittelt, andererseits muss sein Tutor ihm scheinbar immer noch alles erklären. Gut, das ist ein "Kniff", damit auch der Schauspieler versteht, aber ich fand es ungeschickt und unpassend. Die Gespräche mit dem Bösewicht, mit seiner großen Liebe, die Szenen zwischen dem Bösewicht und dessen Vater, das war alles ziemlich platt und lieblos für meinen Geschmack.

Es gab eine Menge Komik, die mir unfreiwillig erschien. Da ich allerdings das Original nicht kenne, weiß ich nicht, ob dieses ähnlich trashig ist, oder ob der Film hier einfach ganz oft gepatzt hat. Ob er sich und das Genre selbst auf die Schippe nehmen wollte oder ungewollt oft danebengriff in der Darstellung einzelner Szenen. Ein paarmal langte ich mir einfach an den Kopf oder seufzte genervt auf und hoffte, dass gleich eine neue Szene kommen möge.

Mir fielen unzählige Parallelen zu anderen Scifi-Sachen auf, ganz besonders Star Wars. Aber gut, das Original zu GREEN LANTERN ist meines Wissens recht alt, da möchte ich das also mal nicht vorwerfen. Trotzdem schon witzig, wie sich einige Motive stets wiederholen.

Wirklich sympathisch war mir auch keiner der Charaktere, und ich konnte mich in keinen so recht hineinversetzen. Sehr viele Figuren wurden angeschnitten aber nicht zu Ende ausgebaut. Und das, was ausgebaut wurde, war eher oberflächlich und klischeehaft. Teilweise hatte ich auch das Gefühl, dass die Schauspieler nicht zusammenpassen, es wirkte insgesamt nicht stimmig für mich. Die Handlungsweisen der Charas konnte ich teils auch nicht nachvollziehen. Da wird die menschliche Rasse also so klein, jung und unbedeutend dargestellt im Universum, aber die anderen Rassen scheinen dafür nicht wirklich intelligenter, weiser oder erfahrener, sondern stellenweise sehr kindisch. Der Bösewicht war IQ-mäßig intelligent aber ansonsten ziemlich dumm, die Angebetete wirkte auf mich sehr künstlich, die Aliens zu menschlich, die bösartige Planetenbedrohung recht tumb.

Wie gesagt: ich habe mich gut unterhalten, die Effekte waren teils recht nett, und die Story an sich gefiel mir sehr gut. Aber die Umsetzung ließ zu wünschen übrig, und sollte ein zweiter Teil in die Kinos kommen, werde ich einfach die DVD abwarten ...

SaschaSalamander 30.07.2011, 18.24 | (0/0) Kommentare | PL

Gewinnspiel - bitte lächeln :-)

Heute war ich in der Stadt bummeln. Ich war im Nici-Shop, Schreibwarenladen, Süßwarenhandel, Bastelladen, einer Buchhandlung, auf dem Hauptmarkt etc. Dabei habe ich eine Menge Dinge gesehen, die ich sehr gerne verschenkt hätte. Ich liebe es, fremden Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Sowas machen wir im Alltag viel zu selten: Kleine Worte, Gesten, Geschenke einfach so. Und deswegen habe ich jetzt Lust auf ein Gewinnspiel.

Um teilzunehmen schreibt bitte im Kommentar, wie ihr im Alltag fremden Menschen eine kleine Freude bereitet. Nichts Großes, nichts Besonderes. Ein Lächeln braucht keine große Show sondern geschieht im Stillen. Der Gewinner wird per Zufall unter allen Teilnehmern ausgelost.

Was es zu gewinnen gibt, weiß ich noch nicht, denn ich möchte das Geschenk gerne auf die Person abstimmen. Es wird ein Din A 4 oder 5 Luftpolsterumschlag sein, den ich mit ein paar Aufmerksamkeiten füllen möchte :-)

Die Anzahl der Gewinne richtet sich nach der Teilnehmerzahl:
01-10 Teilnehmer - 1 Gewinn
11-20 Teilnehmer - 2 Gewinne
21-30 Teilnehmer - 3 Gewinne usw

Je mehr mitmachen, desto mehr gibt es zu gewinnen ;-)

Die Teilnahme läuft bis Samstag 06.08.2011 um 23.59. Den oder die Gewinner werde ich am Sonntag bekanntgeben :-)

Anmerkung: ich verwalte meine Kommentare redaktionell. Wenn Ihr also kommentiert, wird das Kommentar noch nicht erscheinen, ist das normal. In der Regel schalte ich frei, sobald ich dann wieder online bin.

                       

SaschaSalamander 30.07.2011, 16.54 | (21/1) Kommentare (RSS) | PL

Grimms Manga

grimms_manga_1.jpgMit GRIMMS MANGA schaffte Mangaka Kei Ishiyama ein Werk von Bedeutung. Sie bewies, dass die Grimms Märchen noch immer modern sind und dass die Kluft zwischen den so unterschiedlichen Kulturen Ost und West, Japan und Deutschland, gar nicht so groß sein müssen. In hervorragend umgesetzten Nacherzählungen (mit teils sehr eigenem ungewöhnlichen Stil und einigen gelungenen Abweichungen) interpretierte sie bekannte deutsche Märchen neu und schuf sich eine große Fangemeinde.

Nun machen deutsche Mangaka es ihr nach: der Tokyopo - Verlag hat mit dem Sonderband "Grimms Manga" ein Nachfolgewerk geschaffen, dass es ohne Probleme mit dem Original aus Japan aufnehmen kann. Namhafte Zeichner wie Anike Hage (Gothic Sports, die Wolke), Nina Werner (Jibun-Jishin), Anna Hollmann (Stupid Story) und weitere präsentieren jeweils eine Kurzgeschichte.

Die Märchen sind keine langweiligen Nacherzählungen der Originale sondern entpuppen sich vielmehr als sympathische Neudichtungen. So werden die Tauben aus Aschenputtel zu Ratten, Frau Holle ist in Urlaub und wird durch den attraktiven Cornelius vertreten, und Dornröschen war als Kind gar nicht so hübsch, wie alle behaupteten. Ich kann nicht einmal sagen, welche Geschichte mir am besten gefiel, sie überzeugten mich ausnahmslos alle, was bei einer Anthologie wirklich eine seltene Ausnahme darstellt.

Die Zeichnungen sind allesamt gelungen. Zwar unterscheiden sich die Stile teils sehr deutlich voneinander, aber alle waren saubere Arbeit. Man merkt, dass die Zeichner - obwohl teils noch immer Jungtalente - bereits viel Erfahrung gesammelt haben und sich teils inzwischen mit den japanischen Mangaka messen können. Hierbei möchte ich vor allem Anike Hage und Nina Werner erwähnen, die mich bereits in ihren vorherigen Werken von ihrem Können überzeugten und auch hier wieder hervorragende Arbeit abgeliefert haben.

Empfehlung - ganz sicher! Für wen? Für Leser von Fantasymangas. Für Fans von Kei Ishiyama. Für Fans von Anike, Anna, Misaho, Mikiko, Inga, Luisa, Nina und Reyhan. Für alle die Märchen mögen. Für jeden, der gerne Mangas liest :-)

SaschaSalamander 29.07.2011, 08.27 | (0/0) Kommentare | PL

TTT Gründe für das Bücherbloggen



Bei >Alice< gibt es heute die TTT zum Thema "10 Gründe, warum Ihr über Bücher bloggt". Bevor ich lese, was die anderen schreiben, möchte ich mir selbst Gedanken machen. Aber 10 Gründe sind es nicht. Nur wenige, aber diese umso intensiver:

1) Ich MUSS über Bücher schreiben. Es ist mir ein Bedürfnis. Ich platze, wenn ich nicht schreibe.

2) Ich liebe Bücher und den Austausch darüber. Im Internet gibt es mehr Leute, die so bücherverrückt sind wie ich, real kenne ich nur zwei Leute, und da kann ich schlecht direkt nach jedem Buch anrufen und sagen "hey, ich muss jetzt was loswerden". Also blogge ich (siehe 1: sonst platze ich)

3) Dieser Blog gehört mir und folgt meinen Regeln. Ich könnte bei Magazinen, Plattformen, Zeitschriften schreiben, habe es teilweise auch getan. Aber ich brauche meine Freiheit, daher dieser Blog.

4) Es ist mir ein Bedürfnis, Leute an Bücher heranzuführen. Ich liebe das gierige Leuchten in den Augen der Leute, wenn ich von einem Buch erzähle und sie es unbedingt haben wollen, das ist fast besser als Sex. Beim Bloggen sehe ich das leider nicht, live aber immerhin freue ich mich über Feedback und Kommentare. Ich liebe es, Leute mit Büchern anzufixen. Büchereiarbeit, Buchhandel, Lektorat, Rezensionen, Hauptsache im Hintergrund den Menschen das Medium Buch näherbringen!

5) Ich unterstütze gerne Autoren, deren Bücher es wert sind.


Mir fallen ehrlich gesagt in letzter Zeit auch sehr viele Gründe ein, deretwegen ich nicht blogge:

- um Rezensionsexemplare zu ergattern
- um einer Community anzugehören
- um Bücher zu lesen, die gerade in sind
- um mitreden zu können
- um auf mich aufmerksam zu machen
- um einem Modetrend zu folgen

Das Thema nächste Woche sind 10 Namen aus Büchern, die wir unseren Kindern geben würden. Kein Thema für mich ;-)

SaschaSalamander 28.07.2011, 21.06 | (3/3) Kommentare (RSS) | PL

Gedächtnis

In der Regel kann ich mir Autoren, Cover, den groben Buchinhalt sehr gut merken. Nicht nur von Titeln, die ich gelesen habe, sondern auch von Büchern, die ich noch nicht kenne. Manchmal genügt dann ein kleines Stichwort, und ich kann mich, falls gelesen, wieder sehr gut daran erinnern.

Und manchmal stolpere ich beim Stöbern in meinem Blog in der Statistik Titel, die mir absolut nichts sagen, weder vom Autor noch vom Titel her. Wenn ich dann recherchiere, was das war, bin ich völlig baff. Weil ich mich absolut nicht daran erinnern kann, diesen Titel jemals gelesen zu haben. Diesmal geschehen bei Wolfsfährte von Russell.

Eine Rezension dazu habe ich nicht geschrieben. Aber auch so bin ich mir sicher: wenn es mir gefallen hätte, wüsste ich wenigstens noch in kleinen Bröckchen, worum es ging und wie es mir gefiel. Schien also wohl nichts Besonderes gewesen zu sein ...

SaschaSalamander 28.07.2011, 16.05 | (0/0) Kommentare | PL

Die Eindringlinge

marshall_eindringlinge_1.jpgAusnahmsweise zitiere ich einmal den Klappentext, da ich mir hier nicht viel Mühe machen möchte: "Jack Whalen hat seinen Job als Polizist in SEattle hingeschmissen und versucht einen Neuanfang. Als ihn ein alter Freund um Hilfe bei einem mysteriösen Mordfall bittet und gleichzeitig seine Frau Amy mehrere Tage verschwindet, beginnt sein Leben aus dem Ruder zu laufen. Jack ist versunsichert. Manchmal überkommt ihn das unerklärliche Gefühl, nicht immer er selbst zu sein. Und warum benimmt sich Amy nach ihrer Rückkehr so eigenartig? Als Jack beginnt, Nachforschungen anzustellen, stößt er auf ein Geheimnis, das schwärzer ist als jeder Albtraum" ...

Ich bin zufällig über dieses Buch gestoßen, kannte weder den Autor noch hatte ich mehr über das Buch gehört, aber es sprach mich mit dem Cover und Klappentext sofort an. Tja, meist habe ich ein gutes Händchen in der Wahl meiner Lektüre, aber manchmal trügt mich mein Bauchgefühl. So wie dieses Mal, als ich sehr enttäuscht war.

Das Buch beginnt sehr spannend mit einem Mord, der Protagonist erzählt in der Ich-Form aus der Vergangenheit, und prompt holt diese ihn wieder ein, als ein ehemaliger Klassenkamerad ihn um Hilfe bittet. Jack war früher Polizist, inzwischen hat er den Dienst quittiert und ist Autor eines Bestsellers. Seine Frau ist geschäftlich sehr viel unterwegs, doch Jack beginnt zu zweifeln, ob ihre Geschichten wahr sind oder sie ihn inzwischen regelmässig betrügt.

Doch das Buch verliert leider sehr schnell an Tempo und zieht sich über den Mittelteil sehr lange hin. Meist wird aus Sicht von Jack geschildert, manchmal wird in dritter Person der Weg des 9jährigen Mädchens Madison geschildert. Madison begegnet einem Fremden, und plötzlich tut sie Dinge, an die sie sich nicht erinnert, verhält sich nicht mehr wie ein kleines Mädchen, flieht von zu Hause und zieht eine blutige Spur durch das Land. Gelegentlich wird aus Sicht von Todd Crane, Shepherd, Ozzy oder anderen Personen erzählt, was vermutlich Abwechslung in das Buch bringen soll aber den Erzählfluss leider unterbricht und stört.

Es werden zu lange sehr viele Hinweise gestreut, der Leser tappt zu lange im Dunkeln. Erst nach der Hälfte gibt es erste Gedanken, in welche Richtung das Buch sich entwickeln könnte, und die Fans realistischer Thriller werden enttäuscht sein, sobald sie erkennen, dass es in den mystischen Bereich abdriftet und übernatürliche Elemente enthält. Ich finde diese Wendung unpassend zum Stil, der bis dahin wie ein klassischer Thriller aufgemacht war. Es wirkt auf mich, als hätte der Autor ein Buch begonnen, ohne ein Ende geplant zu haben und dann gegen Ende versucht, alle Handlungsfäden mit Gewalt zusammenzufügen und etwas Besonderes zu erschaffen. Leider ging dies für meinen Geschmack recht daneben.

Das Ende macht an Tempo wett, was das Buch bis zu diesem Punkt versäumte. Es gewinnt rasant an Fahrt, bis es dem Leser schwerfällt zu folgen. Plötzlich sind alle Handlungsstränge und Personen (in teils mehrfachen Identitäten) vor Ort, die Situation überschlägt sich. Das Ende samt Auflösung kommt sehr abrupt und hinterließ bei mir ein schales, unbefriedigendes Gefühl. Zu viele Fragen blieben offen.

Als Zeitverschwendung würde ich das Buch noch nicht bezeichnen, sonst hätte ich es abgebrochen. Es gab spannende Momente, und die Motivation zum Weiterlesen war vorhanden. Allerdings hätte man sehr viel mehr aus dem Thema machen können, das Buch hätte etwas gerafft werden können, das Hauptthema besser ausgebaut. Eine Empfehlung kann ich nicht unbedingt aussprechen, man hat nichts verpasst, wenn man das Buch nicht gelesen hat. Aber ich kann mir vorstellen, dass der Autor durchaus seine Fans haben könnte. Ich allerdings gehöre nicht dazu ...

SaschaSalamander 28.07.2011, 08.48 | (0/0) Kommentare | PL

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