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Tag:
Katzenkrimi
Wie heißen die beiden Krimikatzen?
SaschaSalamander 05.07.2007, 10.07 | (6/4) Kommentare (RSS) | PL
Ein paar Tipps zum Vorlesen
Gestaltung des Vorlesens
(vor allem mit Kindern)
- Das Vorlesen mit einem Ritual beginnen, Ruhe einkehren lassen
(z.B. Klangschale, Regenmacher, Glöckchen, Spieluhr, etc)
- Die Kinder nicht überfordern oder unterschätzen
- Die Kinder ernst nehmen
- Keine Moral oder Pädagogik in den Vortrag einbinden
(durchgehend vorlesen, keine Zwischenfragen wie "hast Du das
auch schon einmal erlebt, wie war das jetzt für das Mädchen, etc")
- Mit einem Ritual beenden
Vorbereitung auf das Sprechen
- Räuspern ist ungesund für die Stimmbänder
- statt Räuspern bei trockenem Hals: Wasser trinken u.a.
- Lockerungsübungen für den Körper (z.B. etwas Gymnastik; vor
allem Schultern u Kopf beweglich halten, Kiefer massieren, etc)
- Körper muss entspannt sein (aufrecht sitzen oder stehen,
bequeme Körperhaltung, freie Atmung, Kiefer und Sprechmuskeln
gelockert)
- bewusstes Atmen (Zwerchfell, Bauchatmung, Schultern nicht
dabei anheben)
Vorlesen
- klare Aussprache (g am Ende von König, Honig etc z.B. wie "ch",
ohne Dialekt, keine Silben verschlucken, etc)
- Am Ende eines Satzes nicht die Stimme nach oben ziehen,
auch nicht bei Fragesätzen
- Der Text steht im Vordergrund, nicht der Sprecher
(Text soll in Klang und Inhalt wirken, Sprecher kann sich
zurücknehmen)
- Lautstärke beachten
- Tempo beachten
- Pausen einlegen, auch wenn kein Punkt oder Komma im Satz
steht, Pausen sind sehr wichtig (nicht zu lang, nicht zu kurz)
Emotion im Vortrag
- Körperhaltung und Gesichtsmimik dem Vortrag anpassen
(bei Freudigem lächeln, bei Ekel das Gesicht verziehen etc,
dies wirkt sich auch auf Betonung und Klang der Stimme aus)
- sich die Situation vorstellen, den Text mit "Subtext" versehen
Gute Übung, die wir hierzu machten:
Jeder Teilnehmer bekam einen einzigen Satz auf einem kleinen Stück Papier, und zu diesem Satz sollten wir uns eine Geschichte überlegen. Wir hatten ein wenig Zeit, darüber nachzudenken, dann sollte jeder seinen Satz vortragen. Es geht in diesem Fall nicht darum, einzelne Worte zu betonen, um einen Fakt hervorzuheben (ICH gehe heute Angeln ... ich GEHE heute Angeln ... ich gehe HEUTE Angeln), sondern darum, den Hörer die Intention des Sprechers verstehen zu lassen.
Beispiel: "Gehst Du etwa schon?", Gedanken dahinter:
- eine alte Frau im Krankenhaus, alleine, ihre Tochter nach vielen
Wochen zum ersten Mal zu Besuch
- ein frecher Lausbub, der nur darauf wartet, dass der Babysitter
geht und er nun seinen Streich ausführen kann
- eine Frau, deren Freund im Kino plötzlich aufsteht und den
Saal während des laufenden Filmes verlässt
Jeder dieser Menschen wird natürlich andere Gefühle in diesen Text legen, die alte Frau wird traurig, einsam, verlassen, kränkelnd klingen, aber auch zufrieden nach dem angenehmen Besuch, voller Vorfreude auf nächste Mal, schicksalsergeben ... der kleine Junge natürlich frech, lauernd, vorfreudig, man hört ihn richtig grinsen, wenn er scheinbar unschuldig sein "gehst Du schon" sagt.
Hinter jedem Satz steht mehr als nur ein paar einfache Wörter, die man vorliest, dessen muss man sich bewusst sein. Deswegen ist es auch wichtig, einen Text vorzubereiten und sich vorab. Gedanken darüber zu machen, wie solche Sätze nun klingen, was damit ausgesagt werden soll. Nur so ist es möglich, den Leser direkt zu erreichen und ihm den Text zu vermitteln ...
Charaktere, Dialoge
Nur wenige Menschen sind gesegnet mit einer volltönenden Stimme wie Christopher Lee, einer sanften Stimme wie Hans Paetsch oder einem Paar Stimmbänder mit solcher Flexibilität wie Rufus Beck (ich bekomme schon alleine von der Vorstellung, solche Kapriolen in alle möglichen Höhen und Tiefen auszuführen, Halsschmerzen!). Stimmakrobaten wie Elmar Brand (berühmter Imitator) lassen mich vor Neid erblassen. Trotzdem muss niemand verzweifeln, der das nicht kann. Es gibt eine sehr gute Möglichkeit, dennoch Leben in den Vortrag zu bringen:
Tonfall, Mimik, Sprechweise. Frau Wiedemann erklärte es uns anhand von Zwerg Nase (>siehe letzter Beitrag<), wo Samuel Weiss auch ohne Verstellen der Stimme die Hexe vor den Zuhörern entstehen ließ. Man konnte die Spinnenfinger, die lange Nase, den krummen Buckel, die wackligen Beine der Alten regelrecht vor sich sehen! Man kann natürlich ein wenig die Stimme heben oder senken, ohne jedoch zu übertreiben. Dann die Atmung variieren, schneller oder langsamer Sprechen, die Pausen abändern, kleine Sprachfehler einbauen, die Mimik und Gestik dem Vortrag anpassen.
Für die Alte zum Beispiel: eine alte Frau, bestimmt kurzatmig, also häufiger Atmen, langsamer sprechen, die Stimme ein klein wenig höher, aber dafür eher leise und dünn, vielleicht beim Vortrag auch die Lippen etwas zusammenpressen (sie ist alt, sie muss sich nicht mehr klar artikulieren, sie erwartet, dass man ihr zuhört. Sie ist verbissen, vergrämt), vielleicht auch ein wenig mit dem Kopf dabei wackeln, wie alte Leutchen dies klischeehaft tun, die Augen etwas verengen.
Dann erklärte sie auch recht gut anhand von "Sophiechen und der Riese", wie man den Riesen darstellen könnte. Groooooß, riesig, sich das schon vorstellen, allein beim Lesen, wie er aussieht, verzieht der Sprecher das Gesicht, so eklig ist dieser wurstlippige Riese mit den Blumenkohlohren und dem schütteren Haar. Und wenn der Riese spricht, dann spricht er aus vollem Bauch heraus, er hat Volumen, Größe, er ist tumb, langsam. Der Sprecher spricht tief aus dem Bauch heraus (Atmung!), lange Atemzüge, er genießt die Schimpfworte aus dem Mund des Riesen, kostet jedes einzelne davon so richtig aus, spielt damit.
Was nicht angesprochen wurde, mir aber sehr gefiel, das war der Vortrag einer Teilnehmerin aus "Es ist alles wahr" von Andersen. Die Hühner, sie plapperten schnell, abgehackt, hektisch, etwas höher als normal, hinter vorgehaltener Hand, die Dame wackelte ihre Arme, als würde sich das Huhn wichtigtuerisch aufplustern (tat sie unbewusst beim Lesen, es wirkte absolut klasse und wirkte sich auch auf ihre Sprache aus).
Allein durch Tempo, Atmung, Pausen, Stimmlage ist es möglich, die Zuhörer in seinen Bann zu ziehen und die Worte auf dem Papier dreidimensional werden zu lassen. Schade, dass es nun jetzt viel leichter klingt, als es tatsächlich ist. Aber ihr könnt ja für Euch üben, Euch am PC aufnehmen, es anhören, selbst überlegen, was Euch auffällt, Euch mit Freunden austauschen und nach und nach am Vortrag feilen.
Zum Abschluss
Ein kleiner Tipp von meiner Seite: ich höre sehr gerne Hörbücher, und sehr oft, wenn es mir möglich ist, höre ich nicht einfach nur, sondern ich analysiere. Woran liegt es, dass die Männer alle so auf Franzsika Pigulla abfahren? Was hat Rufus Beck, was die anderen nicht haben? Wie gelingt es Friedrich Schönfelder, dass ein erwachsener Hörer sich bei ihm geborgen fühlt? Was macht Joachim Kerzel, dass seine Worte dem Zuhörer eine schaurige Gänsehaut über den Körper jagen? Ich versuche natürlich nicht, einzelne Sprecher zu imitieren, gebe mir aber Mühe, mir hier und da Techniken und Tricks abzugucken und selbst anzuwenden.
Wie geht es Euch, wenn Ihr Eure Stimme auf dem Anrufbeantworter, auf Tonband, in einem Videofilm hört? Vermutlich geht es Euch genauso wie mir und sonst jedem anderen Menschen auch: schrecklich. Und DAS sollen die anderen normal finden? Mit SO einer Stimme soll man vorlesen? Das kann sich doch keiner anhören. Ich habe keine Ahnung, woher dieses Phänomen kommt, aber fast jeder kennt es. Einen Tipp dagegen habe ich leider nicht. Das Einzige, was mir geholfen hat: einfach ignorieren, wie grauenvoll ich meinen eigenen Vortrag noch immer finde, Mikro her, und losgelegt. Immer und immer wieder. Irgendwann werde ich mich vielleicht dran gewöhnen. Oder auch nicht ... egal ... zumindest macht das Vorlesen Spaß. Ich muss mich ja nicht anhören, das überlasse ich Euch ;-p
SaschaSalamander 03.07.2007, 15.37 | (10/4) Kommentare (RSS) | PL
Lebendig Vorlesen
Geleitet wurde das Seminar von Frau >Gudrun Wiedemann<, die sehr sympathisch und kompetent auftrat und die Gruppe hervorragend anleitete. Sie ist gelernte Bibliothekarin, Schauspielerin, Rezitatorin und Vorleserin, das heißt, wenn jemand so ein Seminar leiten kann, dann sie. Die Verbindung von Büchern, Pädagogik, lebendigem Vortrag, damit konnte sie alle Fragen der Teilnehmer beantworten und hilfreiche Tipps bieten.
Im ersten Teil ging es vor allem darum, wie man einen Vortrag beginnen kann, wie man sich vorbereitet, wie man seine Stimme einsetzen kann beim Vorlesen und wie man eine Vorlesestunde gestaltet. Die Fortsetzung des Seminares drehte sich besonders um die Frage, wie man einzelnen Charakteren eines Buches besonderes Leben verleihen kann. Bevor ich jetzt allerdings zu durcheinander vom ersten und zweiten Seminar schreibe, beschränke ich mich auf den zweiten Part und merke lediglich an, dass der erste ähnlich im Ablauf stattfand ...
Erst einmal stellte sich jeder der Teilnehmer kurz vor. Wann hatten wir das erste Seminar besucht, was ist unsere Motivation zum Vorlesen, wer sind wir. Es war eine nette, lockere Truppe, in der ich mich sehr wohlfühlte. Allerdings war die Hauptmotivation der meisten, dass sie im Kindergarten vorlesen oder selbst Mutter einiger Kinder im Vorlesealter sind, sodass ich mir mit dem Wunsch "ich möchte gerne Erwachsene mit meinen Vorträgen unterhalten" leider weitgehend alleine stand. Eine weitere Motivation von mir war es auch, herauszufinden, für welche Genre ich stimmlich und im Vortrag geeignet sein könnte, denn Märchen haben natürlich andere Voraussetzungen als Horror, Erotik oder literarische Klassiker.
Dann zeigte sie uns einzelne Übungen zur Lockerung des Körpers, der Atmung. Verkrampft und nach Luft hechelnd ist es nicht möglich, entspannt vorzulesen, und so ist dieser Teil eine wichtige Vorbereitung. Danach saßen wir im Stuhlkreis, und Frau Wiedemann spielte einen Ausschnitt aus "Zwerg Nase" vor, gesprochen von Samuel Weiss und untermalt mit passender Musik. Ich höre die Vorträge dieses Verlages sehr gerne, und auch Samuel Weiss Stimme gefällt mir sehr, er beherrscht die Fähigkeit, ohne besondere Kapriolen (ich denke da nur an das Genie Rufus Beck, was hat der nur für Stimmbänder?!?) verschiedene Figuren zum Leben zu erwecken und den Zuhörer zu fesseln. Ein längst bekanntes Kindermärchen, doch wir Erwachsenen lauschten gebannt, sahen die tattrige Alte auf dem Markt regelrecht vor uns!
Und darum sollte es dann gehen: wie kann man, ohne besonders viel Dialekt oder Verstellen der Stimme anzuwenden, auch Dialoge gut darstellen, wie werden Monster, Killer, Kinder, Tiere, Personen lebendig?
Mittagspause, ein netter Plausch hier und da unter einzelnen Teilnehmern, ein Tässchen Kaffee, danach ging es weiter. Vor dem Seminar wurde uns mitgeteilt (die Teilnehmer des ersten Kurses erhielten einen Brief mit der Einladung), dass wir gerne einen Text vorbereiten könnten, den wir vortragen und anhand dessen uns Frau Wiedemann dann Tipps und Verbesserungsvorschläge gibt. Einige hatten etwas vorbereitet, andere kamen ohne spezielle Texte. Ich muss gestehen, dass ich mich kurz vor knapp angemeldet hatte und daher am Vortag verzweifelt versuchte aus zehn oder mehr Büchern einen Text zu finden, der mir besonders geeignet schien. Die emotionale Stelle, an der Hildegund von Mythenmetz das perfekte Script liest? Ein satirischer Beitrag von Kishon? Die chinesischen Briefe, welche mir schon immer schwerfielen? Meine eigene Geschichte, die ich fast auswendig kenne? Oder lieber die Wächter der Nacht, wo ich mich so richtig in meinem Element fühle? Ich entschied mich dann für Walter Moers. Doch im Laufe des Seminares meinte Frau Wiedemann, sie könne sich das Krimigenre bei mir sehr gut vorstellen. Und sie hatte für unvorbereitete Leute verschiedene Texte von Andersen, Dahl und King dabei. Naja, dachte ich, warum nicht statt dessen spontan King probieren? Bei Krimis, Thrillern, Horror fühle ich mich stimmlich auch irgendwie am wohlsten, auch, wenn der Inhalt manchmal nicht so ganz mein Ding ist (aber Kerzel, DER Sprecher in Hörbüchern und -filmen (Synchro Jack Nicholson) mag ja auch keinen Horror, also was solls *hihi*).
So trug dann jeder von uns einen Text vor. Es war nicht leicht. Soviele Zuhörer, ausnahmsweise keine Kinder, in meinem Fall kein steriles Mikro am PC. Und dann all die Tipps, die wir natürlich umsetzen wollten. Sich etwas zurücknehmen, Pausen beachten, Stimme am Ende des Satzes nicht nach oben ziehen, nicht zu laut oder leise, Atmung passend kontrollieren, nicht zu schnell oder langsam lesen ... puh, ganz schön anstrengend! Nach jedem Vortrag konnten die anderen Teilnehmer ihre Gedanken dazu äußern, Fragen stellen oder Tipps geben, und dann die fachmännische Meinung von Frau Wiedemann. Sehr direkt und offen, das gefiel mir. Sie ist sehr kritisch, spricht Fehler auch an, ist nicht nur der Form halber nett und fertig die Leute mit "gut gemacht" ab, sondern kitztelte bei jedem noch ein wenig mehr heraus. Klasse, wie sie das schaffte!
Der Vormittag mit den Übungen und Diskussionen war sehr bereichernd. Aber der aktive Part nach der Pause war für jeden von uns wohl die wichtigste Erfahrung an diesem Tag, denn sowohl aus den Vorträgen der anderen wie auch aus dem eigenen Vorlesen konnten wir sehr viel herausnehmen für uns selbst. Wir hoffen alle, dass es eines Tages vielleicht einen dritten Teil geben wird, in dem wir noch ein wenig weiter an unserer Technik feilen und Tipps aus erster Hand von Frau Wiedemann bekommen können ;-)
Und hier ein Tipp von mir: Frau Wiedemann hält diese Seminare nicht nur in Nürnberg. Auf ihrer >Homepage< kann man sich genauer informieren, vielleicht ist ja auch in Eurer Nähe einmal die Möglichkeit, mit Ihr zu arbeiten? Wie es mit anderen Vorträgen aussieht, weiß ich nicht, in diesem Fall jedoch kostete die Teilnahme lediglich 10 Euro, quasi geschenkt. Also - falls Ihr gerne vorlest und diese Möglichkeit auch habt - nutzt sie!
SaschaSalamander 03.07.2007, 10.51 | (0/0) Kommentare | PL
Absolut schräg

Lemony Snicket, Phillip Ardagh, Paul Stewart ... jau, die Kids haben es in der Literatur heutzutage nicht mehr wirklich leicht. Und je mehr und abstruser sie durch ihre Umwelt leiden, desto lustiger für den Leser. So grausam sind wir Menschen eben. Aber wenn es doch Spaß macht *ggg* ...
Miesel ist auch so ein leidendes Kind. Waise, böser Vormund. Der Vormund isst Pommes und leckere Donuts, Miesel kriegt Kartoffeln und altbackenes Brot. Der Vormund besitzt viele verschiedene wunderbar weiche Seidenwäsche, Miesel nur ein altes paar kaputte Socken und seine Kleidung am Leib. Der Vormund spielt mit der herrlichen Eisenbahn, und Miesel muss schuften. Und als Miesel dann auch noch aufbegehrt und dem Vormund einen Streich spielt, wird er zur Strafe verwandelt. Winzig klein ist er nun, und ein Teil der Szenerie der Eisenbahn. Jetzt weiß er auch, warum die kleinen Figuren alle so lebensecht aussehen ...
hach, köstlich! Ich bin schon so richtig gespannt, wie Miesel da herauskommt. Oder ob überhaupt. Es gibt weitere Folgebände, aber wer weiß, vielleicht ist er ja in all diesen Bänden winzig? Bei diesen modernen Autoren, die ihre Kiddies alles nur Erdenkliche leiden lassen, weiß man nie, ob ein Protagonist nun überlebt oder gar ein Happy End erleben darf ... schräg. Absolut schräg. So, wie ich es mag ...
SaschaSalamander 02.07.2007, 15.17 | (0/0) Kommentare | PL
McDermid Abgekupfert

Zuerst hörte ich "Tödliche Affaire". Ehrlich gesagt, die CD enttäuschte mich etwas. Zwei Kurzgeschichten, recht nett vorgetragen von Thomas Meinhardt. Aber irgendwie ohne Biss, fand ich. Die erste handelt von einem Schriftsteller, der die Geschichte in der Ich-Form erzählt. Er hat ein paar seltsame Gelüste und sucht sich auf recht umständliche Weise eine Schriftstellerin, deren Schreibstil ihm gefällt, deren sexuelle Anteile der Romane (Krimis soll sie schreiben) ihn erregen. Und der schreibt er dann ein Fanmail, macht sich langsam an sie heran, gewinnt ihr Vertrauen, bis sie sich endlich mit ihm trifft. Und dort lebt er seine Phantasie dann endlich aus. Wobei ich fand, dass das etwas arg einfallslos war *gähn*. Irgendwie hatte ich mir mehr davon versprochen, es kündigte sich ein kranker Psychopath an, geboten wurde dann ein 0815 Kleinstadtkiller.
Die zweite Geschichte handelt von einem Ganoven, der endlich zurück ins bürgerliche Leben möchte. Aber wie soll er das mit seinem Lebenslauf gestalten, wie die Lücken erklären? Und so beschreibt er in einem fiktiven Bewerbungsgespräch seinen Werdegang, bis er an den Punkt kommt, an dem sich das Blatt wendet: eine junge Anwältin will ihren Freundinnen zur Selbstjustiz gegen prügelnde Ehemänner unterstützen und braucht eine Art "Geldeintreiber", der den Männern in deren Sprache erklärt, was hier läuft ... notfalls auch mit Baseballschläger ... tja, und so einfach kann Geldverdienen sein ...
Ich war ehrlich gesagt recht enttäuscht. Von beiden Geschichten hatte ich mir mehr versprochen. Die erste begann spannend und endete kurz vor dem sprichwörtlichen Höhepunkt abrupt einfallslos, die zweite zog sich eine halbe CD lang hin, bevor sie dann endlich zum Punkt kam. Schade. Ich kenne McDermid eigentlich besser.
Dann die andere CD: "Wen es trifft und Wer den Wagen ins Rollen bringt". Gesprochen von Eva Gosciewicz, ich mag ihre Stimme. Aber ich werde die CD nicht hören, denn ich habe festgestellt, dass ich die Geschichten bereits kenne: sie stammen aus "Abgekupfert". Ich habe die Angewohnheit, Bücher mit Kurzgeschichten nicht von vorne bis hinten zu lesen, sondern je nach Lust und Laune hier und da mal eine Geschichte herauszupicken. Daher kannte ich die Geschichten der ersten CD noch nicht. Aber als ich den Klappentext zu "wen es trifft" las, wusste ich es sofort. Wollen die Macher nun also wirklich Geld verdienen, indem sie jeweils zwei Kurzgeschichten der Autorin auf CD packen, bis das Buch durch ist? Ehrlich gesagt, da halte ich die 2,99 für dieses kleine Büchlein (meist als Mängelexemplar in Läden günstigst erhältlich) besser angelegt als in den CDs. Die Sprecher sind nett, aber keine Weltklasse. Und wenn sich die Story wie in der Geschichte mit dem Kleinganoven zu lange hinzieht, kann man auch mal überfliegen. Eine CD enthält 2 Geschichten und kostet 8 Euro, das Büchlein enthält 11 Geschichten und kostet 3 Euro ...

SaschaSalamander 02.07.2007, 09.49 | (0/0) Kommentare | PL
Statistik KW 26
Schattensaiten 01 - 03
Rätselhafte Körpervorgänge (Brater J.)
Du hast angefangen! - Nein Du! (McDee)
Miesel 01 - der Kakerlakenzauber (Ogilvy, I.)
Gekauft
/
Geschenk
Popsy
Buchticket
/
Vorgemerkt
/
Filme
Happy Feet
Nachts im Museum
SaschaSalamander 01.07.2007, 17.47 | (0/0) Kommentare | PL
Podcast
und so wird es nun allsonntäglich nachmittags einen Podcast hier geben. Aber weil ich nicht sonderlich auf das brave "Wort zum Sonntag" stehe, ist das Thema der nächsten Zeit nicht ganz so brav: ich möchte einige Märchen der Gebrüder Grimm vorlesen, die nicht ganz so bekannt sind wie Rotkäppchen oder Dornröschen. Klar, brutal sind diese ja auch, aber es gibt da schon einige Gemeinheiten mehr. Und wusstet ihr schon, wie grausam die alten Fabeln manchmal waren? Puh, nix für Zartbesaitete, Anklicken ab Sonntag auf eigene Gefahr ;-)
Wer es lieber etwas sanftmütiger mag, der findet ab heute ab und zu auch einzelne Beiträge von mir im >Märchenblog< ;-) Ein klasse Projekt, das Bea da aufgezogen hat, und ich bin froh, dass ich endlich meinen Teil dazu beitragen kann, lange genug hat es ja nun wirklich gedauert, bis ich das auf die Reihe bekam *g* ...
SaschaSalamander 27.06.2007, 15.59 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL
Nonstop für Englischmuffel

Nonstop BMX - Christine ist in Johnny, den Schwarm der Schule verliebt, aber der interessiert sich nur für BMX. Deswegen beginnt sie auch mit diesem Sport. Und dann will sie endlich an den Masters, DEM Turnier schlechthin, teilnehmen, aber dafür sind doch tatsächlich nur Jungen zugelassen! Es bleibt ihr also nur die Möglichkeit, sich in Chris zu verwandeln, ihre langen Haare abzuschneiden und alle zu täuschen. Johnny lacht sie aus, aber SIE weiß, dass sie es schaffen wird und lässt den Macho stehen. Anfangs klappt auch alles wunderbar, aber dann verliebt sie sich in Vincent, einen coolen Teilnehmer aus Dublin ... und die andere Version: seit er das Masters - Turnier vor einem Jahr versabbelt hat, denkt Vincent an nichts anderes mehr als an sein tägliches Training. Aber dann passiert eine blödes Missverständnis an der Schule, für das seine Eltern ihm zwei Wochen Hausarrest aufbrummen. Und wie soll er jetzt trainieren? Also trickst er und sagt, das Turnier ginge schon früher los, und fährt zu seinem Kumpel Johnny nach Deutschland, um bei ihm zu trainieren. Dort trifft er auf Chris und ist ganz schön verwirrt über diesen seltsam Typen ... als der ihn dann auch noch küsst, ... also ... wäääääh!
Inzwischen gibt es drei Nonstop - Bücher: BMX, HipHop und Survival. Das vierte, Chatten, wird im September diesen Jahres erscheinen. Während sich BMX um Sport dreht, geht es in HipHop natürlich um Musik, in Survival um eine Klassenfahrt mit spannendem Krimi, in Chatten um eine Internetbekanntschaft. Und natürlich um Jungs und Mädels, einmal aus der einen Sicht, einmal aus der anderen. Einmal auf Deutsch, einmal auf Englisch. Einmal das Mädel, das andere Mal der Junge. Somit also für beide Zielgruppen sehr gut geeignet und witzig zu lesen.
Der Schreibstil ist witzig und einfach gehalten. Und auch ich als Erwachsene habe derzeit meinen Spaß an der Lektüre, das Bearbeiten für den Unterricht geht locker von Hand. Die Story ist so angenehm zu lesen, dass meine Schülerin und ich fast das Ende der Stunde verpasst hätten ;-)
Mit anderen Büchern habe ich immer folgendes Problem: WIE bitteschön soll ich einen Jugendlichen motivieren, ein Kinderbuch auf Englisch zu lesen? Da fühlen sich meine Kids ziemlich hochgenommen, es ist ihnen peinlich. Kinderbücher liest man mit 14 einfach nicht mehr! Aber wenn ich ein normales Jugendbuch auf Englisch nehme, ist der Wortschatz einfach zu schwer, und das ist frustrierend. Mit seinen Nonstop-Büchern hat Fermer den Spagat zwischen einfacher Sprache und jugendgerechtem Inhalt super geschafft!
Das Englisch ist je nach Schulart etwa im zweiten bis dritten Lehrjahr anzusetzen, nicht zu kompliziert im Wortschatz und den grammatikalischen Verschachtelungen, aber hier und da schon einmal recht tricky und mit netten Wortspielen (e.g. "the penny dropped in his head like the money in the phone") versehen. Für Schüler, die schon etwas weiter sind - wie bei meinem Mädel - kann man die Fragen zum Text ja etwas komplizierter gestalten, auch dafür bietet der Roman recht gut Raum. Schwerere Vokabeln und Wortwendungen sind im Text hervorgehoben und in der Fußnote erklärt, sodass auch ohne Wörterbuch gut gearbeitet werden kann.
Ich übe mit meiner Schülerin daran Mediation (deutsches Umformulieren des englischen Textes), Listening (ich lese vor, danach muss sie Fragen zum Text beantworten), Lückentext (einen Lückentext mit Vokabeln aus dem Text vervollständigen). Und weil wir auch Deutsch üben, eignen sich die deutschen Passagen prima für Aufsätze und Erzählungen.
Nicht nur für den Unterricht sind diese Bücher sehr gut geeignet, sondern auch für Eltern, die ihre Kids mal ein wenig motivieren wollen, Englisch zu lesen. Schulenglisch ist ganz nett, aber die Texte in den Schulbüchern - ich will ehrlich sein, ich habe schon einige Schulbücher meiner Kids durchgeblättert, und sie sind ausnahmslos knochentrocken. Ich frage mich oft, wie den Kindern dadurch Freude an einer Sprache vermittelt werden soll? Sprache muss doch lebendig sein, Spaß machen, die Jugendlichen sollen merken, dass sie die Sprache selbst anwenden und gebrauchen

Also, Ihr Englischmuffel: ich wünsch Euch viel Spaß ... nicht beim Lernen, sondern beim Lesen und Lachen ;-)
SaschaSalamander 27.06.2007, 10.47 | (0/0) Kommentare | PL
Rätselhaftes Etwas
SaschaSalamander 25.06.2007, 16.17 | (2/2) Kommentare (RSS) | PL
Jung blond tot und Der Jäger
"Jung, blond, tot" ist der erste Krimi um Julia Durant, ehemalige Mitarbeiterin der Sitte, nun neu in der Mordkommission bei den Kollegen Berger und Helmer. Sie wird direkt in eine grausige Mordserie hineingezogen, bei der junge, blonde Frauen vergewaltigt und misshandelt werden. Die Spur führt in die Frankfurter Oberschicht, und sehr lange Zeit tappen die Kommissare im Dunkeln, bevor ein Zufall sie auf den Mörder stößt ... wenn Julia mit allem gerechnet hätte - aber dieser Fall setzt ihr dann auch privat doch sehr zu.
In "der Jäger" wird eine Reihe von Frauen ermordet aufgefunden, welche scheinbar durch nichts, absolut nichts miteinander verbunden scheinen. Bis den Ermittlern der abstruse Gedanken kommt, ob es wohl das Sternzeichen sein könnte? Längere Gespräche mit einer Astrologin helfen ihnen tatsächlich weiter, und immer sonderbarer scheint es, was der Täter mit seinen Morden eigentlich vorhat. Und alle Opfer schienen den Täter zu kennen. Durant muss vorsichtig sein: auch ihr Horoskop trägt die gleichen Merkmale wie die der Ermordeten ...
Die Handlung von Franzens ... Franz´s ... ach, also, Andreas Franz lässt seine Krimis im Frankfurter Großraum spielen. Wer in Oberursel, Darmstadt, Frankfurt lebt, wird die Lokalitäten wohl alle wiedererkennen und ein klares Bild vor Augen haben, wenn Durant und Berger ermitteln. Dadurch wirkt der Krimi natürlich um ein Vielfaches lebendiger und greifbarer für uns als die Romane von Cornwell, Higgins-Clark, Brown oder anderen AutorInnen.
Sprachlich - naja, es ist ein deutscher Autor, kleine Unzulänglichkeiten können also nicht dem Übersetzer in die Schuhe geschoben werden. Ich finde, dass sich sehr häufig Sätze und Handlungen wiederholen (als Nichtraucher bemerke ich, wieviel Wert auf Rauchen und Zigarettenmarken gelegt wird). Beim Hören glaubte ich im ersten Moment einige Male, diese Szene bereits gehört zu haben, einfach weil sie einer früheren Situation nur allzu ähnlich war. Julia raucht. Nimmt ein Bad. Telefoniert. Ist alleine zu Hause. Sie befragt die Verdächtigen, alle bekommen die gleichen Fragen gestellt, alle antworten auf ähnliche Weise. Es zieht sich manchmal schon sehr, wenn die dritte oder vierte Person befragt wird. Natürlich klingt jeder auf seine Weise verdächtig, denn weil es - Krimi eben - alles nur ein großer, tiefer Sündenpfuhl ist (Sex, Drogen, jeder mit jedem), hat eben jeder etwas zu verbergen und beantwortet die Fragen anfangs nur unzureichend. In beiden Fällen soll der Leser wohl darauf gedrängt werden, Person xy zu verdächtigen (unsympathisch, zwielichtige Vergangenheit, hat eindeutig gelogen, Womanizer dem die Opfer vertrauten, wusste für den Mord relevante Details aus dem Privatleben der Frauen), und einige Zeit vor Ende wird diese Person dann ermordet. Weil sie den Täter zu kennen glaubt, zur Rede stellt und von ihm getötet wird. Äußerst einfallsreich, jau *hüstel*. Und dann ist der Täter jemand, mit dem man als Leser nicht gerechnet hat. Eigentlich auch gar nicht rechnen konnte. Wie in alten Wallace- und anderen Krimis: es werden Hintergründe, Zusammenhänge und eine Vergangenheit und ein Motiv genannt, welches ziemlich konstruiert klingt und jeder der verdächtigen Akteure angedichtet hätte werden können. Man fühlt sich als Leser in diesem Moment wenig ernst genommen.
Aber ansonsten ... naja, man sollte die Romane von Andreas Franz in einem zeitlichen Abstand von mehreren Monaten lesen, weil sich sonst einfach zuviel wiederholt, sprachlich wie auch im Handlungsmuster. Aber wenn man ihn nicht zu oft konsumiert, doch, dann bietet er wirklich eine sehr gelungene Unterhaltung. Flüssig geschrieben, sehr spannend. Julia Fischer, welche die Durant-Romane liest, hat eine sehr angenehme Stimme, trägt den Text sehr souverän und selbstbewusst vor, ich lausche ihr sehr gerne. Und da die Hörbücher die gekürzte Version der kompletten Taschenbücher sind, empfehle ich den Lesern, auch hier eher auf die Audio-Version zurückzugreifen, um die häufigen Wiederholungen zu vermeiden. Dadurch wird der Roman um einiges spannender ;-)


SaschaSalamander 25.06.2007, 10.07 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL
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