SaschaSalamander

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Und Gott sprach: Wir müssen reden

rath_gott_1.jpgJakob Jakobi ist ein erfolgloser Psychologe. Nach der Trennung seiner Frau verlor die Praxis immer mehr Patienten, und inzwischen steht er vor dem beruflichen und privaten Aus. Aber wenn man denkt, es geht nicht tiefer - kommt jemand und drückt einem eine Schaufel in die Hand. So auch hier, Jakob landet mit gebrochener Nase im Krankenhaus. Dort trifft er auf Abel Baumann, der ihn gleich als seinen Therapeuten anheuern möchte und sogar bereit ist, bar zu bezahlen. Was hat Jakob schon zu verlieren? Und so beginnt er sein Gespräch mit Abel. Dieser behauptet, er sei Gott in Menschengestalt, und langsam ließen seine Kräfte nach. Ob Jakob ihm helfen könne?

Ach, das Buch tat richtig gut. Weder literarisch noch intellektuell anspruchsvoll, aber dafür bewegend, wärmend und hervorragende Unterhaltung. Kein philosophischer Tiefgang, aber dennoch regt es zum Nachdenken an und ist ein leckeres Zwischendurchfutter für den Geist. Perfekt, wenn man abschalten möchte aber trotzdem ein Buch mit gewissem Verstand und Anspruch sucht. Auch ohne actionreiche Szenen oder eine stringente Handlung empfand ich es als Page-Turner, einfach weil es so flüssig geschrieben ist und ich schwer von den Charakteren loskam.

Ich habe Jakob sofort in mein Herz geschlossen, er ist ein Pechvogel, hat sich aber nicht aufgegeben und sieht die Dinge recht gelassen. Seine ruhige, irgendwie schicksalsergebene Art war mir sofort sympathisch. Ebenso Abel Baumann, absolut unaufdringlich aber doch immer präsent, er ist ein Freund, wie man ihn sich nur wünschen kann.

Der Leser begleitet die beiden bei ihren Gespräche und Begegnungen. Wird Zeuge vieler kleiner Taschenspielertricks / Wunder. Ja, was ist es eigentlich, das Abel ausmacht? Ist er ein gekonnter Trickser, ein talentierter Zauberer, ein freundlich-manipulativer Mensch, der einfach nur geübt darin ist, in seinem Gegenüber zu lesen? Oder ist er tatsächlich Gott? Man möchte ihm gerne glauben, einfach weil es gut tut, an Wunder zu glauben und nicht immer alles rational zu erklären.

Wer beim Lesen dieser Zeilen an den kleinen Prinzen, den träumenden Delphin und andere Bücher dieser Art denkt, liegt allerdings falsch. Das Gutmenschentum, das dort manchmal schon schmerzhaft überzuckert aufgetragen wird, fehlt hier. Jakob und Abel bieten dem Leser eine ordentliche Portion schwarzen Humor, und es geht ziemlich viel schief. Hier geht es auch um Selbstmordgedanken, um drogensüchtige Ärzte, einen korrupten Bruder, eine gluckende, vorwurfsvolle Mutter. Ja, natürlich nimmt alles irgendwie ein gutes Ende, und nicht umsonst spielt das Buch in der Weihnachtszeit. Aber damit konnte ich gut leben, die düsteren Elemente haben mich gut dafür entschädigt ;-)

Eher würde ich da Parallelen ziehen zu Ustinovs altem Mann und Mr. Smith. Gut, literarisch möchte ich Rath und Ustinov nicht vergleichen, aber der unaufdringliche Humor ("unaufdringlich ist ein Wort, das mir in diesem Buch mehrfach in den Sinn kam beim Tippen der Rezi, sowohl bezogen auf die Charaktere als auch den Stil, die Sprache, einfach alles. Ich mag das), die Betrachtungen auf den Alltag, die Situation von Gott auf der Erde, das legt den Vergleich dennoch nahe.

Das Buch war flink an einem verschneiten Nachmittag mit Kakao und Schokolade gelesen, und ich werde die zwei Männer noch lange im Gedächtnis behalten. Ich habe mich gefreut, sie kennenzulernen und lege auch meinen Lesern die Begegnung mit ihnen ans Herz.

Wertung: 4,5 von 5 Fliegengewichtsboxer

SaschaSalamander 21.02.2013, 09.37 | (0/0) Kommentare | PL

Das Glücksbüro

Erster Satz:
Neuerdings hatte Albert seine besten Ideen, wenn er nachts ganz alleine, beim Schein einer Kerze, in der riesigen Kantine zu Abend aß und die Schatten der Tische und Stühle aussahen, als würden sie im Geflacker auf spindeldürren Beinen herumtanzen.

Letzter Satz:
Mit schönen geraden Linien und viel Platz für ein neues Spiel.

aus: Andreas Izquierdo: Das Glücksbüro; Dumont 2013

SaschaSalamander 20.02.2013, 18.44 | (0/0) Kommentare | PL

Die drei ??? 159 - Nacht der Tiger

Nicht für jedes Hörspiel habe ich Zeit und Lust, eine Rezension zu schreiben. Daher keine ausführliche Beschreibung. Aber der Fairness halber eine kurze Erwähnung, wer meckert muss auch loben können. Denn Sonnleiter wird bei mir ziemlich abgestraft, ich mag seine Folgen nicht.

Aber diesmal hat er richtig was auf die Beine gestellt, das sich hören lassen kann. Die drei Fragezeichen sitzen in ihrer Zentrale, als jemand sich in den Computer hackt und ihnen auf diesem Weg einen Auftrag erteilt. Es geht um eine Bande von Autodieben, und scheinbar ist der Täter sogar im Polizeirevier von Rocky Beach zu finden! Die Freunde ermitteln auf eigene Faust, und die Folge ist recht gelungen in Sachen Spannung, Umsetzung und Story.

Einzig was mir nicht gefällt ist, dass die Freunde sich quasi unerlaubt Zutritt verschaffen und einige Male Vorgehensweisen an den Tag legen, die eigentlich nicht für die ansonsten brave und immer korrekte Reihe passen. Außerdem gab es ein paar Punkte, die ich etwas unlogisch fand, aber es muss ja nicht immer alles perfekt sein, schließlich ist es ein Kinderhörspiel (naja, und erwachsene Fans *g*).

Trotzdem hat mir die Folge recht gut gefallen, einfach weil sie Hand und Fuß hatte, und weil es eine schöne Ermittlungsarbeit war, was zu einer gut aufgebauten Folge führte. Hätte ich nicht gewusst, wer der Autor ist, ich wäre nie darauf gekommen ;-)


SaschaSalamander 20.02.2013, 08.43 | (0/0) Kommentare | PL

London Stories and Poems

london_1.jpgIch liebe Gedichte, ich liebe Hörbücher, und ich liebe die englische Sprache. Nicht das verwaschene American English, sondern das wohlklingende British English. Gerne sehe ich mir britische Filme im Original an oder lausche den Sprechern. Also liegt es ja nahe, dass ich mir unbedingt die CD LONDON STORIES AND POEMS anhören musste ;-)

Die Sammlung beinhaltet zwanzig Tracks mit 18 Gedichten von teils weltbekannten, teils hier in Deutschland weniger bekannten Autoren, so etwa Jonathan Swift, William Blake, Oscar Wilde, Sir Arthur Conan Doyle, Amy Lowell, William Dunbar, Matthew Arnold und einige weitere.

Allen Gedichten ist ein Thema gemeinsam: London. Mal modern, mal historisch. Das macht die wunderbare Vielfalt dieser Gedichte aus, die sich alle sehr voneinander unterscheiden. Manche Titel wirken im ersten Moment etwas antiquiert, haben noch eine altertümlich anmutende Sprache (man denke an "thou" und "thy" statt "you" und "your"), während andere dagegen ziemlich pfiffig und aktuell daherkommen, und wieder andere wirken zeitlos und beständig. Mal ist das Gedicht ein Loblied auf die geliebte Stadt, ein andermal eher eine Art "Gebrauchsanweisung", dann wieder eine Beschreibung, eine Momentaufnahme.

Die Sprecher sind Native Speakers / Muttersprachler, bisher war mir keiner von ihnen bekannt. Die Stimmen klingen sehr angenehm, und die Aussprache ist klar verständlich, der Vortrag wäre perfekt für eine Schul-CD (nur, dass die Texte und der Vortrag hier weniger trocken sind, als ich es von den langweiligen Kasseten damals kenne, die unser Lehrer immer dabeihatte), ich empfehle sie allen, die z.B. Englisch unterrichten oder Nachhilfe geben.

Besonders hilfreich dabei ist das Booklet, mit der beigefügten Vokabelliste. Alle Wörter, die im regulären Alltag nicht unbedingt bekannt und für das Verständnis der Texte notwendig sind, wurden auf acht Seiten aufgeführt. Dadurch spart man sich das lästige Blättern im Wörterbuch und kann sich gemütlich zurücklehnen, Gedicht im Ohr und Vokabeln in der Hand.

Zu den Sprechern findet sich eine kurze Beschreibung im Text. Zusammen mit den Vokabeln ist das Booklet recht ausführlich geraten. Schade, dass keine zusätzliche Information über die jeweiligen Autoren dabeisteht, so musste ich mir also leider die gewünschten Infos (mich interessieren vor allem die Geburtsdaten der mir unbekannten Autoren, um die Gedichte historisch einordnen zu können, außerdem ein Verweis auf weitere bekannte Werke) selbst zusammensuchen. Aber wie gesagt, ich bin dennoch sehr zufrieden mit dem Booklet, noch dicker hätte es kaum in das Case hineingepasst.

Diese CD bietet sehr viel Anlass zum Recherchieren, Lehren, Üben, sodass man gar ein ganzes Begleitbuch hätte hinzufügen können. Ich kann mich nur wiederholen: eine solche CD ist perfekt für Nachhilfelehrer in den höheren Klassenstufen, um Textverständnis zu trainieren.

Was ich ebenfalls positiv anmerken möchte: ich liebe Gedichte, schriftlich wegen ihres Inhalts. Vorgetragen auf CD liebe ich sie vor allem deswegen, weil ich den Rhythmus, die Sprachmelodie sehr gerne höre, um im Alltag wieder "runterzukommen", z.B. nach der Arbeit, vor dem Einschlafen, wenn ich gerade eine stressige Situation erlebt habe. Dabei gibt es verschiedene Dinge, worauf ich achte. Wichtig ist mir, dass der Vortrag ruhig und maßvoll ist (ich mag es nicht, wenn überemotional betont wird, das zerstört den Text, ist aber ein häufiger Fehler). Dadurch kann der Text für sich selbst wirken, außerdem geht es angenehm ins Ohr und sorgt für die Ruhe, die ich mir aus Gedichten ziehe. Außerdem ist es wichtig, dass der Rhythmus gut gehalten wird, die Sprachmelodie passt und das Gedicht ein wenig klingt wie leise Musik. Und dieser Punkt wurde hier ganz wunderbar umgesetzt, die Sprecher machen ihre Sache hervorragend - niemals klingt es abgehackt, niemals werden falsche Pausen am Ende der Zeile gesetzt (oh, wie ich das bei laienhaften Vorträgen hasse, das zerstört den ganzen Fluss). Die Gedichte sind wunderbar fließend, sie gehen von der CD direkt in das Ohr des Hörers. Eines ist sicher: diese CD wird mir ein dauerhafter Begleiter im Alltag werden!

Fazit: LONDON STORIES AND POEMS ist eine Liebeserklärung an London, an britische Autoren und die britische Sprache. Eine wunderbare Sammlung für Lehrer, Schüler und Privatpersonen, die ich jedem ans Herz legen möchte, der sich für British English begeistert.

Wertung: 9 von 10 Chimney Sweeper

SaschaSalamander 19.02.2013, 08.53 | (0/0) Kommentare | PL

Die Speckners - eine fränkisch-bayerische Sitcom

Am Wochenende habe ich nun >DIE SPECKNERS< angesehen, eine "fränkisch-bayerische Sitcom", wie es präsentiert wird. Norbert Speckner ist aus Franken (dem "Allmächd", seinem Verein und den Bratwürsten nach dürfte klar sein, woher) nach Oberbayern gezogen, dort lebt er mit seiner Frau Inge  (Kosmetikerin), seinem Sohn (pubertierender Bubi, der gerne Rockstar wäre und sich mit Phytagoras abmühen muss) und seiner Tochter (Schokojunkie, Bankerin und immer noch zu Hause wohnend). Schwiegermutter, die sich für ihre Tochter etwas Besseres gewünscht hätte, darf natürlich nicht fehlen.

Am 15.02.13 ging es los, die erste Folge wurde um 22 Uhr im Bayerischen Rundfunk ausgestrahlt. Um diese Zeit sitze ich garantiert nicht vor der Kiste, aber dafür gibt es ja >die Mediathek< ein paar Tage später. Ich konnte es nicht erwarten und habe lange gehibbelt, bis es dann soweit war. Das Ergebnis war - nun ja, sagen wir "ernüchternd" ...

In der ersten Folge geht es darum, wie Inge wegen ihres kaputten Autos von ihrem Chef Ralf zur Arbeit gefahren wird. Ralf ist gutaussehend, gebildet und fährt einen 69er Camaro. Klar fühlt Norbert sich da als Mann zurückgesetzt und hat Angst, dass seine Frau ihn betrügt. Zusammen mit seinen Kollegen Zwitcher und Hassan versucht er das Problem zu lösen, während zu Hause die Schwiegermutter bereits fröhlich die Scheidung plant und die Kinder die Garage für sich aufteilen, wenn der Vater ausziehen wird. Norbert muss handeln!

Ich hatte mit einer modernen, pfiffigen Sitcom gerechnet, in der ich - Franke mit Leib und Seele - mich wiederfinden kann, in der ich viele Dinge wiedererkenne. Mit fränkischem Humor (der ja doch recht speziell ist und wirklich jede Menge Potential für eine Sitcom bietet mit seinem trockenem, derben aber immerherzlichen Charme). Statt dessen wurden Gags geboten, die mich an die volkstümlichen Sendungen erinnerten, die ich Anfang 1980 mit meinen Großeltern abends auf der Couch angesehen habe. Der junge attraktive Chef: "Sie spielen Golf? Was ist Ihr Handicap?" - Die mannstolle Schwiegermutter: "Mein Handicap? Ich bin tadellos in Schuss!" Oder wenn Speckner den Schuhschrank seiner Frau kontrollieren möchte (daran erkennt man, ob eine Frau fremdgeht), dieser über ihn umkippt und die Schwiegermutter lakonisch meint "ich wusste ja schon immer, dass Du einer von den Perversen bist, der nachts in Frauenkleidern rumläuft. Kauf Dir wenigstens eigene Heels". Das wirkt aufgesetzt und nicht wirklich komisch, Situationskomik fehlte völlig.

Dazu kommt, dass zu den aufgesetzten Dialogen auch die Schauspieler sehr steif wirken. Ich möchte damit nicht die schauspielerische Leistung infrage stellen, denn ich kann mir durchaus vorstellen, dass es gewollt war, sowohl die Wortwahl und Aussage der Dialoge als auch die gekünstelte Betonung. Sowas kenne ich von damals aus Sketchen mit Didi oder Dieter Krebs, man hörte deutlich die überdramatisierte Betonung, wenn die Darsteller in ihrem Zimmer, welches als extra aufgebauter Raum auf einer Bühne stand, vor dem Publikum loslegten. Aber das zieht heute einfach nicht mehr. Wir Franken mögen manchmal altmodisch (ich nenne es gerne "traditionell") sein, aber wir sind keine Hinterwäldler, deren Wohnung mit Messingwerbeschildern, Blümchentapeten und achteckigen Lampenschirmen geschmückt sind.

Den Lokalkolorit fand ich enttäuschend. Er bestand, wie ich oben bereits sagte, im Grunde nur aus drei Dingen: Bratwürste, eine einzelne Anspielung auf den 1. FCN und das ständige "Allmächd". Naja, und darin, dass Norbert fränkisch redet, die anderen dagegen eher hochdeutsch oder leicht gefärbt. Und um zu zeigen, dass Bayern weltoffen ist, gab es sogar den Quotentürken Hassan, der als einziger in der Werkstatt relativ intelligente Sätze von sich gibt, doch auch er wirkt gekünstelt in seiner Rolle.

Vielleicht bin ich einfach die falsche Zielgruppe für diese Sendung. Allerdings habe ich mich mehrfach während der Sendung gefragt, wer die Zielgruppe sein soll, und ich konnte keine wirkliche Antwort darauf finden. Für intelligenten Humor fehlt einfach das Köpfchen, und für rein platte Unterhaltung (die ich manchmal auch genieße, warum auch nicht) ist es einfach zu aufgesetzt. Nichtfranken werden sich für die Sendung kaum interessieren, und als Franke fühle ich mich ziemlich auf den Schlips getreten und billigst reduziert.

Schade, wirklich schade. Ich hatte mir mehr erhofft ...

Wertung: 3 von 10 verbrannte Nürnberger Bratwürste

SaschaSalamander 18.02.2013, 08.53 | (0/0) Kommentare | PL

Statistik KW 07

GELESEN / GEHÖRT
1 - Eine Trillion Euro (A Eschbach)
1 - Der letzte Engel (Z Drvenkar)
1 - Holger 01 - gründet einen Radiosender (Hörplanet)
1 - Holger 02 - Holger in Gefahr (Hörplanet)
2 - Frühstück mit Kängurus (B Bryson)


GESEHEN
Moon
Ponyo
Hugo Cabret


NEUZUGÄNGE
Goldman Lisa - The No Rules Handbook
No Mercy (P Califia)


ANMERKUNGEN:
1 - komplett
2 - teilweise
3 - abgebrochen

SaschaSalamander 17.02.2013, 20.44 | (0/0) Kommentare | PL

Die drei ??? 158 - Feuergeist

fragezeichen_158feuergeist_1.jpgINHALT

Ein seltsames Wesen wird in den Katakomben der Oper gesichtet, und die drei Detektive werden um Hilfe gebeten. Und dann wäre da noch der nahende Alien-Kongress, auf dem ein Wissenschaftler unumstößliche Beweise präsentieren will für die Existenz außerirdischen Lebens.


MUSIK

In dieser Folge hat mir die Musik sehr gut gefallen, sowohl die eingespielten Titel wie auch die klassischen Anleihen. Allerdings fand ich den klassischen Part äußerst verwirrend. Denn natürlich wird Opernmusik gespielt. Allerdings wurden mehrere verschiedene Opern gemischt, und ich finde es sehr erstaunlich, dass parallel scheinbar mehrere große Werke aufgeführt werden. Ich glaube, es waren Carmen, Aida, La Traviata und die Zauberflöte. Das war dann doch etwas arg unrealistisch und hätte gut verhindert werden können. Abgesehen davon allerdings war die Auswahl sehr gelungen, und ich fand es schön, eine Folge zu hören, die sich musikalisch wieder einmal abhebt.


PLOT

Ich werde mit Sonnleitner nicht wirklich warm, trotzdem gebe ich ihm immer wieder eine Chance. Besonders das Thema Oper klang diesmal sehr interessant, kam zwar schon vor aber ist noch nicht allzu ausgelutscht. Was allerdings daraus gemacht wurde, ist ziemlich traurig.

Stellenweise mutete es an, als hätte man einem Schüler einen Stichwort-Aufsatz gegeben. In diesem Fall "Katzenkaffee, Alien, Oper, Schleim". Ja, und nun mach mal was draus. Leider fand ich diesen Mix ziemlich krude, die Motivation zum Weiterhören war nicht wirklich gegeben. Der Fall hat mich nicht mitgerissen, weil auf mich alles recht zusammenhanglos wirkte. Die Auflösung dann war zwar nachvollziehbar aber recht billig zusammengeschustert. Und Justus musste mal wieder alles erklären, sonst hätte es wohl keinen Sinn ergeben.

Mir fehlte einfach die Spannung, der rote Faden. Als Pendler höre ich ja regelmässig im Bus, in der U-Bahn, im Zug. Und ich schlafe sogut wie nie dabei ein, bin immer gefesselt von meinen Hörspielen. Hier aber ist es mir tatsächlich passiert. Ich musste längere Zeit überlegen, ob ich die zwei Tracks nun zurückspule oder weiterlaufen lasse, habe dann aber natürlich zurückgespult, und siehe da, nicht wirklich etwas Wichtiges verpasst.


SPOILER
Und wenn ein Wissenschaftler DEN unwiderlegbaren Beweis hat, ihn jedoch nur auf einer einzigen CD speichert und mit Verlust der CD nun alles hinfort ist - dann habe ich wenig Mitleid und sage "selbst schuld". So grandios wird es wohl nicht gewesen sein, sont hätte es irgendwo eine Sicherheitskopie gegeben. Dieser Aspekt am Ende führte in meinen Augen die gesamte Folge völlig ins Absurde.
SPOILER ENDE


FAZIT

Die Grundidee klingt prima, aber die Umsetzung war ziemlich grauenvoll. Das lag nicht an dem, was Europa daraus gemacht hatte, sondern die Vorlage gab vermutlich nicht wirklich mehr her. Naja, es gab jetzt mehrere Folgen lang recht gute Titel, da musste wohl auch mal wieder ein Flop dazwischen sein ;-)

Wertung: 1,5 von 5 Coolpacks

SaschaSalamander 14.02.2013, 08.52 | (0/0) Kommentare | PL

Lady Bedfort 61 - Dunkle Gewässer 61

bedfort61_gewaesser01_1.jpgIch habe ja letztens >bereits angedeutet<, dass ich mehr über die Folge 61 von Lady Bedfort erzählen werde. Lange habe ich gegrübelt, was ich schreiben könnte. Aber ich merke, dass es mir nicht möglich ist, einfach weil es noch nicht abgeschlossen ist und noch zu viele Fragen offen sind.

Bei Mangas gebe ich nach dem ersten Band einer Serie häufig eine Meinung ab, ebenso bei den ersten ein oder zwei Folgen einer neuen Hörspielreihe. Hier aber ist die Serie ja bereits bekannt, sodass der Ersteindruck nicht mehr genannt werden kann. Es ist der erste Teil eines Zweiteilers, und das ist dann doch etwas anders. Daher möchte ich mit meinem Gesamturteil warten, bis die Folge abgeschlossen ist.

Trotzdem, für die, die ebenso neugierig sind wie ich, hier wenigstens ein paar Gedanken vorab:

Die Handlung spielt sowohl fernab auf einem Kreuzfahrtschiff, wo die Lady sich befindet, als auch in Broughton, wo Miller und Gomery eifrig ermitteln. Dadurch gibt es sehr viele Beteiligte, von Passagieren und Mitarbeitern on Board hin zu den Broughtoner Angehörigen des Opfers auf dem Schiff. Die Handlung ist ziemlich komplex gestrickt, und sich vorab schon einmal die Namen anzusehen und die Stimmen einzuprägen ist auf jeden Fall hilfreich. Ich werde vor dem Erscheinen des zweiten Teils den ersten auf jeden Fall noch einmal Folge 61 hören, um einen besseren Überblick zu haben.

Ich bin sehr gespannt, wie alles zusammenhängt und wo / wie die Fäden am Ende zusammenlaufen. Der Autor Marc Freund (seit Folge 37 regelmäßig dabei) hat ziemlich tief in die Kiste gegriffen und eine Story gewoben, die in der Tat zwei CDs wert ist, nichts davon wirkt bisher gestreckt oder unnötig, es ist eine bisher gelungene Balance aus Kriminalfall und Privatleben der Lady.

Was das Wiedersehen mit Max betrifft, möchte ich natürlich nicht vorweggreifen. Nur soviel: an einer elementaren Stelle stolperte ich dann doch etwas über den Dialog, fand ihn ein wenig unnatürlich (wie ich allerdings reagieren würde, keine Ahnung, vielleicht wäre ich ja ebenfalls nicht wirklich fähig, einen sinnvollen Satz von mir zu geben *g*). Egal, ich fand es trotzdem klasse und sterbe vor Neugier, was sich daraus nun entwickeln wird. Ich freue mich jedenfalls sehr, Max wieder in der Serie zu haben (und kann die Fortsetzung deswegen kaum erwarten, bin andererseits aber doch etwas ängstlich).

Die abschließende Meinung, wie das umgesetzt wurde und ob die Freude getrübt wurde oder umso größer ist - die werde ich noch etwas zurückhalten ...

SaschaSalamander 13.02.2013, 08.39 | (0/0) Kommentare | PL

Wenn das Glück fliegen lernt

Bei der Installation des Hörstern-Apps erhält der Kunde derzeit das kostenlose Hörspiel >WENN DAS GLÜCK FLIEGEN LERNT<.

Das Cover mit dem Glücksdrachen sprach mich einfach an, ich mag diese Wesen sehr. Und der Titel klang auch interessant. Die Geschichten sind für Kinder ab 3 Jahre, das mag Erwachsene im ersten Moment natürlich abschrecken. Trotzdem war ich neugierig, und ich habe es nicht bereut. René Wagner, den ich als Sprecher noch nicht kannte, liest die Geschichten von Stephanie Fiedler sehr angenehm vor, variiert gekonnt ohne zu übertreiben, bringt  genügend Abwechslung in den Vortrag. Das gefällt mir und passt sehr gut für die junge Zielgruppe.

Die Geschichten sind einfach niedlich. Manche ähneln Fabeln mit Moral, andere sind einfach nur nett, und viele von ihnen halten kleine Überraschungen bereit. Oft musste ich herzlich lachen. So wird endlich einmal erklärt, was Enten eigentlich unter Wasser treiben - wer sagt denn, dass sie einfach nur nach Futter suchen? Auch Enten wollen mal Spaß haben! Sehr schön auch die Frage, was Glück eigentlich ist - hier wird es mit einem Schmunzeln erklärt. Was passiert, wenn eine Maus im Angesicht des Todes plötzlich einer Wunschfee gegenübersteht?

Wer kindliche Geschichten mag, wird hier seinen Gefallen daran finden. Und wer Kinder hat und eine CD sucht, die in Dauerschleife dennoch nicht allzu nervig wird - diese hier ist prima geeignet. Und Kinds werden wohl begeistert sein von den liebenswerten Charakteren und witzigen Geschichten.

Wertung: 8 von 10 Hüpfburgen


SaschaSalamander 12.02.2013, 09.24 | (0/0) Kommentare | PL

Bento - mein erster Versuch mit Inarisushi

>Hier< hatte ich letzte Woche meine beiden neuen Boxen vorgestellt. Die Manekineko konnte ich bereits einweihen, und diese Woche ist die Style Lunch drun.



Seine Box ist die eckige, meine die dreistöckige runde. In beiden befinden sich drei Inarisushi, Babykarotten, Tomaten und Gurke. Bei ihm dazu ein hartgekochtes Ei, bei mir eine rote Paprika.

Inarisushi sind frittierter Tofu, hauchdünn geschnitten und dann mit einem Messer zur Tasche geöffnet. Man kann sie füllen, wonach einem der Sinn steht. Ich habe Sushireis genommen (naja, geschummelt. Milchreis zubereitet wie Sushi, ist billiger) und Thunfischcreme untergerührt.

In meiner Box sieht man die Inarisushi von oben, in seiner Box sieht man sie seitlich liegend.

Ich mag die runde Box jetzt schon. Es passt genauso viel hinein wie in die anderen Boxen dieser Füllmenge, aber in der Tasche lässt sie sich super transportieren, weil sie höher ist aber nicht so breit. Sehr schön :-)

SaschaSalamander 11.02.2013, 16.31 | (0/0) Kommentare | PL

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