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Blogeinträge (Tag-sortiert)
Tag:
Lilo und Stitch
"Bitte, helfen Sie mir!
Aliens überfallen gerade unser Haus -
Sie wollen meinen Hund!
Oh, jetzt wird alles gut.
Mein Hund hat die Kettensäge gefunden!"
aus: Walt Disney: Lilo und Stitch
SaschaSalamander 08.12.2012, 20.24 | (0/0) Kommentare | PL
Der Wasserspeier Fledermeier
Es gibt Bücher, die hat man in zehn Minuten gelesen. Und genau deswegen darf man sie nicht einfach zwischen Tür und Angel vernaschen, nur weil man mal die Zeit überbrücken will. Sondern gerade diese kleinen Leckerbissen muss man genießen, bewusst und mit allen Sinnen. Und das habe ich getan: draußen dunkelte es bereits. Plätzchenduft in der Wohnung und zwei Kekse auf dem Teller neben einer Tasse mit heißem Kakao. Untermalt von hellgrünem Stimmungslicht, eingekuschelt in eine warme Decke. Perfekt für ein Bilderbuch. Also her mit dem WASSERSPEIER FLEDERMEIER :-)
INHALT
Der kleine Boris wohnt in einem Haus, auf dem Wasserspeier wachen. Sie sehen immer recht böse aus, deswegen hat er etwas Angst. Eines Tages rumpelt es auf dem Dachboden, auch die folgenden Nächte. Der Junge stellt fest, dass einer der Wasserspeier auf dem Dach fehlt! Er stellt sich seiner Angst und freundet sich bald mit "Herr Fledermeier", wie er ihn nennt an. Denn eigentlich sind die beiden gar nicht so verschieden.
AUTOR
Dieses Kinderbuch stammt aus der Feder von >Christian von Aster<, den regelmässige Leser meines Blogs inzwischen kennen sollten. Ich mag seine Fähigkeit, mit Worten zu spielen und treffsichere Pointen zu setzen, auch als Sprecher höre ich ihn gerne. >MITTERNACHTSRABEN< war meine erste Begegnung, es folgten >TIMMY KENNT DEN WEIHNACHTSMANN< und >STIRNHIRNHINTERZIMMER<. Weitere Werke warten in meinem Regal. Was mir auf- und gefällt ist die Wandelbarkeit des Autors, der mal ernst, mal satirisch, mal gereimt, mal in Prosa, mal bitterböse für Erwachsene und dann auch für Kinder schreibt. Er experimentiert, er spielt, er reizt aus, er provoziert, er unterhält, und er kann sogar pädagogisch ;-)
GENRE
DER WASSERSPEIER FLEDERMEIER ist ein reines Kinderbuch. Der Text ist sprachlich sehr einfach gehalten, von Aster hält sich mit seinen wortgewandten Spielereien zurück und vermittelt einen klaren Inhalt, geeignet für das kindliche Verständnis. Die Bilder sind recht düster, passen jedoch zur Geschichte und dürften - doch da sollen Eltern selbst entscheiden - keine Ängste bei den Kindern auslösen, passen sie schließlich gut zur Geschichte und werden gut erklärt. Es eignet sich wunderbar zum Vorlesen und gemeinsamen Betrachten, zum wohligen Schaudern und befreitem Aufatmen.
Wer als Erwachsener Kinderbücher liebt, der wird auf jeden Fall begeistert sein. Ansonsten sollte man sich bewusst sein, dass es sich eben an kindliche Ängste richtet, die Zielgruppe eine sehr junge ist, und dass man es selbst in wenigen Minuten gelesen hat. Eben ein Bilderbuch. Eines von der Sorte, wie ich es liebe und immer wieder gerne lese :-)
THEMA, PÄDAGOGIK
Das Buch setzt sich kindgerecht mit dem Thema Angst auseinander und wie man diese überwinden kann. Es handelt auch davon, dass Ängste aus Unverständnis entstehen können und es möglich ist, sie zu überwinden, wenn man aufeinander zugeht. Das Anderssein wird thematisiert, das Finden von Gemeinsamkeiten. Und es wird gezeigt, dass Dinge, die auf den ersten Blick gruslig scheinen, eigentlich völlig harmlos sein können. Außerdem kann es Kindern eine Hilfe sein, die sich alleine im Dunkeln fürchten.
Die Kinder können mit Boris gemeinsam ein Abenteuer erleben: zu Beginn fürchten sie sich, die Wasserspeier sind düster, die Bilder dunkel und vielleicht auch schaurig (das vermag ich als Erwachsener nicht zu beurteilen). Doch wenn man genau hinsieht (hier ist dann der Erwachsene gefordert, mit dem das Kind das Buch gemeinsam liest), findet man witzige Elemente in den Bildern, bunte Farben. Als die beiden sich annähern, werden die Bilder bunter, freundlicher, dennoch dominieren dunkle Hintergründe und Schatten, denen jedoch der Schrecken genommen wurde. Und das anfangs Gruslige wird dann sogar niedlich. Mal ehrlich, ein Wasserspeier mit geblümtem Kleid, Ringelschal und Bommelmütze, das ist doch richtig süß, da kann man gar keine Angst mehr haben. Das Kind kann am Ende befreit aufatmen und sich dann mit Boris auf den nächsten Winter und die anstehende Begegnung mit Herrn Fledermeier freuen.
SPRACHE
Normalerweise hat Christian von Aster einen sehr eigenen, markanten Stil. Hintergründig, schwarzhumorig, voller Alliterationen, lautmalerisch, wortgewand und meistens mit sehr viel Text zwischen den Zeilen. Für den WASSERSPEIER FLEDERMEIER wählt er dagegen einfache Worte, die auch ohne Subtext gut zu verstehen sind. Dabei gelingt es ihm dennoch, den Kindern Freiraum zu geben für eigene Interpretationen. Sie können sich selbst hineinversetzen, Boris´ Angst nachempfinden, mit ihm aufatmen und eine wunderbare Zeit mit den beiden Freunden verbringen. Nicht alles wird erzählt, der Autor lässt auch Raum für die Phantasie. Er gibt eine märchenhafte Rahmenhandlung vor, das Kind darf sie mit Leben füllen.
Sehr schön finde ich, dass auch die Beschreibung der Beteiligten hübsch dargestellt wurde, mit witzigen Worten und netten Bildchen. Es muss nicht immer die übliche Autorenbeschreibung sein und ein normales Foto. Die Macher dieses Buches beweisen, dass es auch anders geht, der Humor dabei ist sympathisch.
ZEICHNUNGEN, GESTALTUNG
Die Zeichnungen stammen von >Benswerk< und passen perfekt zu dem Buch. Düster und unheimlich, aber nicht beängstigend, teilweise auch niedlich. Die Wasserspeier mit ihren Glubschaugen und schiefen Zähnen, das ist ein recht skurriler Humor. Es wirkt nicht wie eine Imitation, ist nicht abgekupert, sondern etwas ganz Eigenes, erinnert mich aber ganz eindeutig an die Motive von Tim Burton. Ringelmuster, Spiralen und Windungen, lange Hälse, dürre Gliedmaßen, große Köpfe auf kleinen Körpern, eine düsterromantische Stimmung. Der bleiche Mond scheint durch ein Astskelett. Häuser und Fenster sind schief und unarchitektonisch. Ach, ich liebe diesen Loook :-)
Text und Bilder sind in einer Einheit gestaltet. Ein Bild erstreckt sich über eine Doppelseite, die Worte sind darin integriert, mal mit Hintergrund, mal im Bild selbst, mal leicht zu lesen, manchmal etwas schwerer zu erkennen (zugegeben, im Schummerlicht tat ich mir auf manchen Seiten etwas schwer bei dunkler Schrift auf dunklem Grund. Aber das ist okay, ich wollte es ja gerne langsam lesen. Es trug zur Atmosphäre bei und gefiel mir sehr. Und normalerweise hat man ja normales Licht, wenn man etwas vorliest).
Der Text ist auch mal perspektivisch geschrieben oder schräg auf der Seite. "Gerade" und "normal" sind zwei Dinge, die man sowohl in Wort wie auch Text bewusst vermieden hat. Es macht Spaß, sich den Tet auf jeder Seite neu zu erarbeiten und ihn quasi zu entdecken. Einmal wird auch die Leserichtung geändert, man muss das bisher regulär gelesene Buch nun plötzlich um 90 Grad drehen, weil das Bild hochkant ist und nicht auf eine Breitseite gepasst hätte. Klar, warum sollte der Künstler auch jedes Bild gleich gestalten? Das wäre schließlich langweilig. Und "langweilig" und "von Aster" in einem Satz, das geht gar nicht ...
Es sind keine Bilder, bei denen man immer wieder etwas neu entdecken kann als Erwachsener. Trotzdem sind sie einen genaueren Blick auch von den Erwachsenen wert und weisen interessante Details auf. So findet sich z.B. gegen Ende zweimal das gleiche Motiv, doch einmal blickt der Wasserspeier grimmig, das andere mal freundlich mit Blümchen auf dem Kopf. Als Boris sich einmal selbst als grimmiger Wasserspeier versucht, musste ich sehr über seinen Pulloveraufdruck schmunzeln, der so gar nicht dazu passen wollte. Ich musste sehr oft beim Lesen lächeln, empfand die Bilder als sehr liebevoll gestaltet und bin gerne einen Moment in ihnen verweilt.
FAZIT
Ein wunderschönes Bilderbuch, das Kindern den Umgang mit der eigenen Angst erleichtert und das Zeug zum Lieblingsbuch hat. Wort, Text und Inhalt bilden eine kongeniale Einheit, an der auch Erwachsene Gefallen finden, wenn sie Kinderbüchern gegenüber offen sind. Ich kann den WASSERSPEIER FLEDERMEIER guten Gewissens empfehlen und werde ihn selbst noch oft lesen :-)

SaschaSalamander 07.12.2012, 09.01 | (0/0) Kommentare | PL
Fünf Minuten - Bento

Ein Fladenbrot, bestrichen mit Brunch und belegt mit würzigem Chili-Käse und einer Pepperoni aus dem Glas. Rechts sind Spießchen aus Cherrytomaten und Edamerwürfeln. Außerdem eine halbe grüne Paprika in kleinen Stücken.
Ich denke, es hätte hübsch ausgesehen, wenn ich vielleicht ein bisschen roten Paprika (dieses türkische Dönergewürz, Pul Biber) auf das Grün und etwas Schnittlauch auf das Fladenbrot gestreut hätte. Aber mir war nicht danach ;-)
SaschaSalamander 06.12.2012, 08.28 | (0/0) Kommentare | PL
Sterbenswort

Was tust Du, wen die Vergangeheit plötzlich ihre blutbefleckten Hände nach Dir ausstreckt? - Als ihr klar wird, dass in ihrer Abwesenheit regelmässig jemand in ihre Wohnung eindringt, klettert Panik in der jungen Mutter Kathrin hoch. Als dann noch ihre Tochter von Kathrins vermeintlich totem ehemaligem Mitbewohner Erik angesprochen wird, weiß sie, dass etwas Schreckliches bevorsteht. Wird die tragische Entscheidung, die sie und ihre Freunde damals in der WG getroffen haben, sie nun einholen? Getrieben von Schuld und Rache, beginnt ein dramatischer Wettlauf mit der Zeit, und zum ersten Mal in ihrem Leben muss Kathrin die Kontrolle abgeben.
AUTOR
Auf den Sigfried Langer wurde ich durch den Roman >VATER MUTTER TOD< aufmerksam, der mich damals sehr begeisterte und auch noch lange in mir nachwirkte. Der Lebenslauf des Autors ist recht bewegt und faszinierend, ich empfehle einen Link auf seine >Vita<.
ERWARTUNGEN AN DAS BUCH
Ich war etwas skeptisch gegenüber STERBENSWORT. Denn das ist immer ein großes Problem: wenn jemand ein tolles Konzept und eine geniale Idee hat, dann ist der folgende Roman entweder ein geschmacksarmer Aufguss, oder aber der Versuch einer neuen genialen Idee, gescheitert an zu hohen Erwartungen und selbstauferlegtem Druck etwas Großartiges konzipieren zu müssen. Meine persönlichen Erwartungen an STERBENSWORT waren also sehr gering, und das Buch lag einige Zeit auf meinem Stapel, immer wieder schob ich es vor mir her. Nur, um es dann an zwei Tagen in rasendem Tempo zu verschlingen.
AUFBAU
Die Erzählung ist anfangs in zwei, später in drei und bald darauf vier Erzählebenen gegliedert. Das Buch besteht aus vielen kleinen Kapiteln, manche nur zwei Seiten, andere etwas länger. Die Überschriften lauten immer gleich: "Damals, "Heute", "Sterbenswort" und "Neulich".
Die erste Ebene ist "Heute", als Kathrin unheimliche Dinge in ihrer Wohnung erlebt und sich bald darauf mit ihren ehemaligen Studienfreunden zusammenschließt, um das Geheimnis des totgelaubten Freund zu lüften. Diese Ebene ist fortlaufend chronologisch erzählt.
Die zweite Ebene spielt "Damals". Sie springt in die Zeit vor und nach dem tragischen Ereignis, handelt mal von den Ermittlungen, mal von der Vorgeschichte der Freunde, mal dem Danach. Obwohl der Autor beständig in der Zeit springt, ist es für den Leser stets klar ersichtlich, wo das Kapitel einzuordnen ist. Verständnisprobleme gibt es an keiner Stelle.
Die dritte Ebene "Sterbenswort" werde ich natürlich nicht spoilern. Nur soviel, hier beginnt der Wettlauf mit der Zeit, und die Seiten rasen immer schneller dahin ;-)
Die vierte Ebene spielt sich "neulich" ab. Diese Ebene sorgte bei mir anfangs für positive Verwirrung, denn sie zeigt dem Leser nicht sofort, wer der Protagonist ist und warum seine Geschichte erzählt wird. Es gibt mehrere Deutungsmöglichkeiten, und vermutlich konnte der Autor einige Leser damit geschickt in die Irre führen. Ich finde diese Kapitel einen geschickten Schachzug, um die Story voranzutreiben.
Dann gibt es noch die Kapitel "DVD", die man als Einschub verstehen kann, oder als eigene Ebene. Auch mit diesen kurzen Momenten sorgt Langer auf einfache Weise für Spannung.
Womit Langer in seinen Büchern VATER, MUTTER, TOD und STERBENSWORT auf jeden Fall punktet und was den Reiz seiner Geschichten ausmacht, das ist die geschickte Erzählweise, wo er in Cut-Up Technik immer wieder eine kleine Information packt. Man weiß nicht wirklich, um was es geht, doch von Seite zu Seite meint man immer mehr zu begreifen. Da die Kapitel so kurz sind, möchte man schnell diese zwei Seiten noch lesen, dann legt man das Buch weg. Naja, okay, noch zwei Seiten. Ein Pageturner wie aus dem Lehrbuch, bei dem fast jedes Kapitel mit einem Cliffhanger endet. Der erste und letzte Satz packen den Leser am Kragen und ziehen ihn tiefer in das Buch, Aufhören unmöglich.
SPRACHE
Was die Sprache betrifft - nun ja, zugegeben, den Literatur Nobelpreis wird Siegfried Langer wohl nicht gewinnen. Ist aber auch nicht nötig, denn so packend wie das Buch ist, ist die schlichte Sprache perfekt zum raschen Überfliegen, zum atemlosen Flug von einer Seite zur nächsten. Ich wollte mich beim Lesen nicht in komplexen Sätzen verstricken oder mich an grammatikalischen Feinheiten stoßen. Die Worte dienen hier dem Transport der Story. Und Sigfried Langer weiß, wie er das Gewicht auf die Handlung legen kann, ohne die Sprache störend in den Vordergrund zu rücken.
Zudem empfinde ich seine Worte als klar und direkt, der Leser wird keiner umständlichen Interpretation ausgesetzt. Die Handlung bietet ausreichend Anlass zum Rätselraten, doch an den Worten gibt es nichts zu rütteln, darüber muss man nicht auch noch diskutieren.
EIGENE METHODE
Siegfried Langer hat eine ganz eigene Art, Geschichten zu erzählen. Ich höre schon die Kritiker, die hier und da schimpfen über die nicht ausgefeilten Charaktere, über die einfache Sprache. Und muss schmunzeln. Denn mal ehrlich - wer will ein Buch lesen, das in allen Punkten perfekt ausgewogen ist? Ganz ehrlich: ich nicht. Ich liebe es nämlich, wenn ein Autor Experimente wagt und einzelne Aspekte in den Vordergrund rückt.
Im Grunde ist die Geschichte um STERBENSWORT recht simpel. Hätte ein anderer Autor sie chronologisch erzählt, sie wäre langweilig und fad, hätte kein Material für einen Roman geboten. Doch Langer hat durch seine Technik einen großartigen Thriller daraus gemacht. Würde man einen komplexen Roman irgendeines bekannten Krimiautoren nehmen, er würde bei der hier angewandten Methode dagegen deutlich an Spannung verlieren, weil der Leser mit all den zerstückelten Informationen nicht mehr folgen könnte. Es muss eben immer zusammenpassen. Und das tut es bei Langer! STERBENSWORT wirkt, weil es einfach mal anders und knackig ist.
FAZIT
Absolute Empfehlung für Freunde ausgewählter Mystery-Thriller. So ganz anders und genau richtig. Lasst Euch drauf ein und genießt die Gänsehaut, die sich hier und da immer wieder einstellt ;-)
SaschaSalamander 05.12.2012, 08.35 | (0/0) Kommentare | PL
ModesLine, B-Con und Unit Colors




Weil man es hier leider wirklich sehr schlecht sieht, >hier< ein Link.
SaschaSalamander 04.12.2012, 08.53 | (0/0) Kommentare | PL
Lady Bedfort 59 - Die Rache der Druiden

Die Geschichte ist dieses Mal recht schlicht aufgebaut: Der Todesfall wird bekannt, und die Ermittlungen beginnen. Befragungen, gelegentlich Gespräche zwischen Beteiligten, dann die Auflösung. Im Grunde also absolut klassisch. Was für mich den Reiz ausmachte ist, dass hier bewiesen wird, dass der klassische Whodunnit einfach immer wieder genial ist, wenn man die Informationen perfekt verteilt und häppchenweise im richtigen Moment serviert. Denn in jeder Szene, die der Hörer verfolgt, erfährt er einen kleinen Tick mehr über das Leben des Kurators, über seine "Gefolgschaft", über seine Gegner, über seine Arbeit und die Hintergründe. Wenn man glaubt, die Geschichte zu verstehen, wird ein weiteres kleines Puzzleteil ergänzt. Geschickt inszeniert, sehr gut aufeinander aufgebaut. Zudem bietet DIE RACHE DER DRUIDEN wieder die Würze, die ich zuletzt etwas vermisst hatte. Kleine Spitzen, liebevolle Neckereien, unzählige Seitenhiebe und auch etwas schwarzer Humor hier und da, genau richtig.
>Yann Krehl< scriptete bisher vor allem Graphic Novels. So hat er etwa Kai Meyers WOLKENVOLK überarbeitet, welches von >Ralf Schlüter< graphisch umgesetzt wurden, für FROSTFEUER des gleichen Autoren arbeitete mit >Marie Sann< zusammen. Comic und Hörspiel, zwei komplett verschiedene Medien, zumal er für Kai Meyer eine fertige Story graphisch umgesetzt hat, während er für die Lady eine eigene Geschichte aufbauen musste. Entsprechend war ich doch etwas skeptisch. Er konnte mich jedoch mit seinem schlichten aber pfiffigen Konzept überzeugen, und ich hoffe auf weitere Abenteuer aus seiner Feder.
In der aktuellen Folge ist wieder der Anthropologe Professor Thomas Portman (gesprochen von Bert Franzke) dabei. Er passt sehr gut in die Handlung, kann er doch als Wissenschaftler sehr gut zur fachlichen Diskussion rund um den Fall beitragen. Doch auch so mag ich Portman sehr, er ist ein guter Kontrapunkt zu der alten Dame, ist kein Mitläufer sondern bringt eigene Impulse ein und gibt der Story seine eigene persönliche Note (was ich bei Denham manchmal vermisse).
Neben den bekannten Sprechern fanden sich natürlich weitere. Sabine Jäger sticht, wie auch sonst bei ihren Auftritten, deutlich hervor. Ihre dominante Stimme mit dem immer etwas hysterischen Unterton ist zwar anstrengend, dafür aber äußerst markant und für die ihr hier zugedachte Rolle perfekt geeignet.
Kaspar Eichel war schon mehrfach in der Reihe zu hören, weiß hier als als Wissenschaftler zu überzeugen und einen kühlen Gegenpunkt zu Sabine Jäger zu setzen. Auch Reinhard Kuhnert und Rainer Fritzsche sind den Fans bereits bekannt und fügen sich stimmlich gut zum Rest der Truppe. Die Folge trägt sich teilweise vor allem durch die Spannungen zwischen den Anhängern und Gegnern des Verstorbenen, und dieser Konflikt wurde sehr gut transportiert. Ich empfand die Folge als sehr "lebendig" aufgrund der Dialoge wie auch der Umsetzung durch die Sprecher.
Insgesamt ist DIE RACHE DER DRUIDEN eher einfach gehalten, überzeugt aber vor allem durch die gut umgesetzten Spannungen, den geschickten Aufbau und den richtigen Biss in den Dialogen.
Wertung: 4,5 von 5 Mistelzweige
SaschaSalamander 03.12.2012, 09.16 | (0/0) Kommentare | PL
Statistik KW 48
Dorian Hunter 01 - Im Zeichen des Bösen
Dorian Hunter 02 - Das Henkersschwert
Lady Bedfort 59 - Die Rache der Druiden (Hörplanet)
Das also ist mein Leben (S Chbosky)
Conductor 01 (M Kaminaga)
Der Wasserspeier Fledermeier (C v Aster)
GESEHEN
Die Muppets - Der Film
Edward mit den Scherenhänden
Retroactive
NEUZUGÄNGE
Conductor 01 - (M Kaminaga)
Bin ich nicht sexy (R Amazume)
DarkSide Park 1-18 (I L Menger ua)
Wolfszeichen (F W Haubold)
SchattenMärchen (N Irkalla)
Running with Scissors (A Burroughs)
ANMERKUNGEN:
1 - komplett
2 - teilweise
3 - abgebrochen
SaschaSalamander 02.12.2012, 20.11 | (0/0) Kommentare | PL
Usher Grey - Angebot für Vorbesteller
Der Kuriositätenjäger hat eine *hüstel* recht aktive Libido, und die passende Chemie ist ihm wichtiger als die Unterteilung in Männlein, Weiblein, Mensch, Dämon oder sonstige Kategorien. Auch ist er verschiedenen Spielarten nicht abgeneigt und immer offen für Neues. Seine Fans können sich also gefasst machen auf einen erotischen Leckerbissen abseits der gängigen Norm.
Seine Schöpferin >Nicole Henser< hat USHER außerdem zum Leben erweckt, und es ist witzig, sein Treiben im Web zu beobachten: er hat Ka von Happy End Bücher bei einem >Interview< den Kopf verdreht und tummelt sich gerne auf >Facebook<. Dort kommentiert er bei seinen Freunden, beantwortet Fragen an ihn auf seiner Chronik und postet Bilder seiner liebsten Hotties.
Am 15. Dezember wird sein erstes Taschenbuch erscheinen, das alle bisherigen Ebooks enthält. Und er wäre nicht USHER, wenn er nicht ein verlockendes Angebot für seine Fans machen würde. Schreibt ihm einfach eine Nachricht auf Facebook, er freut sich auf Euch ...
Für 14,75 Euro erhält man ein Taschenbuch mit Widmung und einer exklusiven Postkarte. Also, wer noch immer keine Weihnachtsgeschenke beisammen hat - Usher kann es nicht erwarten, Euer Fest zu versüßen ;-)

SaschaSalamander 02.12.2012, 08.40 | (0/0) Kommentare | PL
Die weiße Krähe
Die Geschichte der beiden Mädchen fügt sich sehr rasch, der Zusammenhang zwischen den Experimenten des Pfarrers und dem gegenwärtigen Erleben der Freundinnen offenbart sich erst später. Dem Leser stellen sich gleich zu Beginn sehr viele Fragen, die erst im Laufe des Buches geklärt werden, teilweise auch offen bleiben. Den Leser erwartet kein Abenteuer, keine Action, sondern vielmehr eine Geschichte, die nachdenklich stimmt hinsichtlich religiöser, philosophischer und mystischer Aspekte. Das Erzähltempo ist eher langsam, beschaulich, steigert sich zum Ende hin jedoch immer mehr, die Verbindungen werden dichter, die Spannung steigt bis hin zum tragischen Showdown. Es gibt einige Längen im Buch, die jedoch dem ruhigen Stil und der schleichenden Entwicklung der Geschichte entsprechen.
Die drei Sprecher (Maria Koschny, Anna Thalbach und Wolfgang Condrus) wurden sehr gut ausgewählt und passen zu den jeweiligen Rollen. Die Musik und einige wenige Effekte wurden sehr sparsam eingesetzt, untermalen die Atmosphäre perfekt und schaffen ein Gefühl von Beklemmung und Enge. An manchen Stellen hätte ich die Musik gerne ausgeschaltet, weil es mir ZU spannend war, regelrecht an den Nerven zerrte, unterschwellig und kaum hörbar doch stets präsent und bedrohlich.
Ein perfektes Buch und Hörbuch für Jugendliche und junge Frauen, spannungsgeladen und düster. Ideal für einen kuschligen Abend mit der besten Freundin, dazu einen Gewürztee / schweren Rotwein und anschließend lange Gespräche über Leben, Tod und die Welt dazwischen :-)
Wertung: 8,5 von 10 Gedichtbücher

SaschaSalamander 30.11.2012, 08.35 | (0/0) Kommentare | PL
Neun Minuten - Bento

Es gab >Bohnen-Tomaten-Mango-Salat< in der unteren Etage. Und oben sind Sprossen, ein Frischkäsebällchen, eine Gemüsefrikadelle, Tofu, Ananas, Babybel und aromatisierter Zucker für den Kaffee.
Die Bereitstellung dieser Box dauerte neun Minuten. In dieser Zeit habe ich den Salat zubereitet, den Kühlschrank nach Zutaten für die obere Etage durchsucht und dann alles gewürfelt und verteilt. Wer also schon immer mal Bentoboxen machen wollte - die Ausrede "ach, das kostet viel zu viel Zeit" zieht nicht ;-)
SaschaSalamander 29.11.2012, 15.03 | (0/0) Kommentare | PL
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