SaschaSalamander

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Wie ich einmal fast berühmt wurde

elsaesser_beruehmt_1.jpgINHALT

Eric, sein Bruder und seine Kumpel spielen in einer kleinen Band, wenig erfolgreich aber mit viel Herzblut und dem ewigen Traum eines Tages entdeckt zu werden. Und tatsächlich Eric erhält er einen Anruf, man will seine Stimme für die neue Castingband. Er ist begeistert, wittert Ruhm und Geld, möchte sich in der Musik verwirklichen und sagt zu. Doch es kommt anders, als er sich das vorgestellt hatte -  hinter den Kulissen sieht die "Realität" einer Boygroup ganz anders aus als erwartet.


AUTOR

Auf Tobias Elsäßer wurde ich durch das Buch >LINUS LINDBERGH< aufmerksam und war sofort interessiert an weiteren seiner Titel. Abgesehen von LINUS schreibt er vor allem Jugendbücher. Er war selbst Mitglied in einer gecasteten Boygroup, "Yell4You", kann also aus seinen eigenen Erfahrungen für dieses Buch schöpfen. Autobiographisch ist dieses Buch allerdings nicht, >eigenen Angaben zufolge< ist lediglich ein knappes Drittel persönlicher Natur.


GENRE, THEMEN

Auf den ersten Blick mag es scheinen, Elsäßer habe einen Roman geschrieben über Glamour, Karriere, Berühmtsein und den Traum (fast) aller Jugendlichen. Doch schnell wird klar, dass es hier eher um das Gegenteil geht: seine Schilderung ist ernüchternd, zeigt die Welt hinter dem Vorhang und die Probleme der zu schnell erschaffenen Stars.

Allerdings ist dies nur ein Teil des Buches. Das, worum es dem Autor vor allem geht, ist das Heranreifen des Protagonisten. Ein junger Erwachsener, gerade dem Teenageralter entwachsen, er muss seinen Platz im Leben erst finden. Will er Alltagstrott, Ausbildung und Sicherheit, oder lockt ihn die weite Welt, das Abenteuer, das Risiko? Lernt er seinen eigenen Weg zu gehen, oder fügt er sich dem Wunsch seiner Eltern, seines Bruders? WIE ICH EINMAL FAST BERÜHMT WURDE schildert das Leben eines jungen Mannes, der alle Erfahrungen sammeln muss, die in diesem Alter üblich sind, darunter auch Drogen, Alkohol, Sexualität, Beziehung, Integration in die Gesellschaft.

Die Welt der Medien wird ebenfalls wunderbar dargestellt. Was für den Zuschauer aussieht wie Reichtum, Erfolg und Glück, ist dahinter Korruption, Lüge und Betrug. Da Elsäßer aus eigener Erfahrung schöpfen kann, ist seine Schilderung umso realistischer und ernüchternder.

Dazu eine angenehme Würze Lokalcolorit aus dem Schwäbischen Raum, hauptsächlich Stuttgart. Überregionale Schauplätze entlocken manchem Leser ein "aah, das kenn ich doch", dazu kleinere Eckchen als Schmankerln für die Einheimischen.


SPRACHE

Elsäßer nimmt kein Blatt vor den Mund. Sein Protagonist erzählt die Erlebnisse in der Ich-Form, und er spricht, wie ein Jugendlicher der normalen Mittelklasse dies eben tut: der Situation entsprechend mal lässiger, mal gehobener, und manchmal auch völlig daneben (besonders gerne gegenüber hübschen Frauen). Der Autor hat diese Momente sehr gut eingefangen und es dabei geschafft, bei Themen wie Alkohol, Drogen oder Sexualität niemals um den heißen Brei zu reden, direkt zu bleiben und dennoch die Form zu wahren. Perfekt für die jugendliche Zielgruppe umgesetzt, realistisch und dabei stets flüssig zu lesen.

Obwohl es flüssig zu lesen ist, habe ich es übrigens genossen, es nicht im Schnelldurchgang zu verschlingen sondern einzelne Sätze, Metaphern und Gedanken wirken zu lassen, die Formulierungen auf der Zunge zergehen zu lassen. Ich mag Elsäßers Art zu schreiben, seine Worte sind klar und eindringlich, schaffen eine direkte Verbindung zwischen Leser und Protagonist.


AUFBAU

Das Buch besteht im Grunde aus zwei Teilen: die Zeit vor der Gruppe und währenddessen. Der Bruch mit der Band kommt abrupt und lässt alle Fragen nach Erics weiterer Zukunft offen. Worauf es hier ankommt ist die Schilderung der Medienwelt hinter den Kulissen sowie Erics persönliche Entwicklung. Privatleben und Boygroup reiben immer wieder aneinander, lassen sich nur schwer vereinbaren.

Die Handlung ist aufgrund ihrer Intention und Genres von Grund auf vorhersehbar. Dies sehe ich allerdings nicht als Manko, denn WIE ICH EINMAL FAST BERÜHMT WURDE ist kein Roman mit Spannungsaufbau, Verwicklungen, Showdown und Epilog. Es ist eine Erzählung, die für die vermeintlich farbenprächtige Welt, die sie schildert, angenehm ruhig und bodenständig bleibt.


NOSTALGIE

Ach ja, das war meine Zeit. Ich habe mich in dieser Ära niemals heimisch gefühlt, aber ich habe sie erlebt und hatte Teil daran. Daher war dieses Buch auch eine Reise in meine Vergangenheit, es gab viele nostalgische Momente. Nein, ich war kein Fan irgendeiner Boygroup, habe keine Bravo gelesen und war auch nicht interessiert an MTV und Co. Trotzdem bekam ich das natürlich alles mit, man konnte sich als Schüler diesem Hype kaum entziehen. Worlds Apart, Bed & Brreakfast, Touché, ´N Sync, Caught in the Act, Mr President, DJ Bobo, Blümchen, Scooter. Die Auflösung von Take That, Namen wie Mola Adebisi und Minh-Khai Phan-Ti. Dazu der Discman, in dem man seine CDs abspielte, und kein Wort von Internet, Facebook, Twitter, MP3 und Co.


FAZIT

WIE ICH EINMAL FAST BERÜHMT WURDE ist ein Jugendbuch, das ich uneingeschränkt für jüngere und auch ältere Leser empfehlen kann. Es zeigt die Welt hinter den strahlenden Kulissen des Rampenlichts ebenso wie die Probleme eines ganz normalen Twens. Ich bin dankbar, dass Tobias Elsäßer sich inzwischen dem Schreiben zugewandt hat ;-)


Wertung: 4,5 von 5 grüne Döner

SaschaSalamander 29.11.2012, 08.53 | (0/0) Kommentare | PL

Sleep well in your Bettgestell

kalkofe_bettgestell_1_1.jpg>Oliver Kalkofe< ist mir schon seit meiner späten Jugend bekannt, als er regelmässig in der TV-Zeitung Kolumnen schrieb und das TV-Geschehen kritisch unter die Lupe nahm. Damals wie heute mochte / mag ich seinen schrägen Humor gepaart mit rasiermesserscharfer Beobachtungsgabe. Es ist nicht leicht, gut fundierte Recherche so "süffig" zu präsentieren. Andererseits ist die TV-Welt ja wirklich ein dankbares Fressen für jeden Satiriker, bietet sie doch mehr als ausreichend Steilvorlagen.

SLEEP WELL IN YOUR BETTGESTELLT weckte sofort meine Neugier. Denn diesen Spruch sagte mein Opa immer, wenn ich ins Bett musste. Ich dachte, das war irgendeine Redensart von ihm, was sucht die nun auf dieser CD? Nachgelesen, und siehe da, es geht also darum, wie das frühere TV unsere heutige Sprache beeinflusst hat. Sehe ich heute keinerlei TV mehr, so war ich früher ein TV-Junkie und war natürlich neugierig auf diese CD und auch die Herkunft dieses Satzes.

Kalkofe gliedert seine CD in mehrere Abschnitte, so etwa Showmaster, Sitcoms, Aliens und zum Abschluss einige ganz besondere Bonbons. Er erzählt interessante Hintergründe zu den Showmastern, Schauspielern, Synchronsprechern, Serien, und sogar den Drehbucharbeiten. Und um seine Aussagen zu unterstreichen, gibt es als Highlight zwischen den Erklärungen immer die eingespielten Original-Zitate. Dem Thema >Schnodderdeutsch< ist ein ganzes Kapitel gewidmet, das ich äußerst aufschlussreich fand.

Dieter Thomas Heck, Horst Tappert, Loriot, Leonard Nemoy, Alf, die Bundy-Familie, Ilja Richter, Ekel Alfred, Dieter Hallervorden, Robin Williams, Rudi Carrell,  Rainer Brandt, Hans Rosenthal und vielen weiteren bekannten Namen mehr begegnet der Hörer auf dieser kleinen Zeitreise. Wer wurde damals nicht von Freunden mit "Nanu-Nanu" begrüßt oder mit "Tschüssikowsky" verabschiedet?

Ich finde es schön, wie es Kalkofe wieder gelingt, Wissen so amüsant an den Mann zu bringen, dass man sich vielmehr unterhalten als belehrt fühlt, ich habe mich köstlich amüsiert und fand es toll. Freute mich über bereits bekannte Sprüche und fand es äußerst spannend, über die Herkunft einger Ausdrücke informiert zu werden, deren Herkunft mir bisher unklar war, etwa "Palim-Palim" oder eben "Sleep Well". Einige Dinge sind heute so gängig, dass man sich gar keine Gedanken mehr darüber macht, etwa "Null Problemo" (jetzt nach dieser CD erinnere ich mich allerdings wieder, wie ich das als Kind selbst oft sagte und so manch tadelnden Blick der Erwachsenen erntete *smile*).

Natürlich gab es einige Sprüche, die mir gefehlt hatten, und gerade bei Loriot wurden einige Beispiele genannt, die ich nicht gebracht hätte, während andere in meinen Augen weit markantere fehlten. Ich denke, das macht aber auch den Reiz des Hörbuches aus, denn jeder wird für sich die Liste um viele, viele weitere für ihn selbst wertvolle Sprüche ergänzen können.

Schade fand ich lediglich, dass einige Stellen etwas zu ausführlich beschrieben wurden, wo ich es nett gefunden hätte, ein paar zusätzliche Zitate einzubauen statt die Hintergründe so deutlich darzustellen, etwa das Kapitel um Leonard Nimoy war doch sehr lang, hätte statt dessen mehr Platz für weitere StarTrek-Zitate gelassen. Doch wie schon gesagt - die Wahl der Zitate ist nur eine sehr kleine Auswahl, und eine umfassende Darstellung mitsamt Erklärung hätte den Rahmen einer einzelnen CD weit gesprengt. Daher hoffe ich, dass dieser Titel bei den Hörern ankommt und es bald weitere Fortsetzungen geben wird :-)

SaschaSalamander 28.11.2012, 20.06 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Forest Color



Mein Set Forest-Color. Normalerweise mag ich die Farbe grün nicht, aber hier mache ich eine Ausnahme. Ich finde es sehr frisch und lebendig, und es freut mich immer, wenn ich sie auf Arbeit auspacke. Die Boxen sind eher klein, fassen alle um die etwa 500 ml und sind recht schmal. Wirklich hübsch dekorieren fällt mir eher schwer, ich beschränke mich meist auf Foodpicks oder ein paar ausgestochene Motive. Sie sind  daher recht schnell zu füllen und machen keine große Arbeit für mich.




Diese Thermobox ist praktisch, wenn ich im Sommer ein paar Zutaten kühl halten möchte oder im Winter etwas Warmes transportiere. Für die Arbeit brauche ich das nicht, aber es ist praktisch, wenn ich ins Schwimmbad gehe und die Sachen kühl halten möchte. Oder wenn ich im Winter einen längeren Spaziergang mache und etwas Warmes für unterwegs brauche. Außerdem ist in der Thermohülle ein Extrafach für die mitgelieferten Stäbchen.



Eine zweistöckige Box, sehr schmal. Das kleinere Unterteil passt perfekt in den größeren Aufsatz, ist also in geleertem Zustand sehr platzsparend zu transportieren. Außerdem sind Stäbchen im oberen Deckel dabei und Trennstege in der größeren Etage.

Eine einstöckige Box, etwas höher als eine einfache Etage, aber kleiner als eine zweistöckige Box. Für den mittelgroßen Hunger. Der Deckel ist nicht wie üblich obenauf, sondern er schließt an der Seite mit einem Clip. Außerdem hat die Box einen beigefügten Trennsteg.

Die flache Box: Drei Schälchen, die man auch einzeln herausnehmen kann, sodass ich eine große Gesamtfläche füllen kann. Außerdem ist im Deckel ein runder Verschluss (siehe Foto ganz oben), auf den ich die mitgelieferte Vakuumpumpe setzen kann. Praktisch, wenn man Frischeartikel transportieren möchte.

SaschaSalamander 27.11.2012, 09.35 | (0/0) Kommentare | PL

Lady Bedfort 58 - Schatten der Vergangenheit

bedfort58_schatten_1.jpgINHALT

Francis Gillick wird aus dem Gefängnis entlassen. In Broughton will er sich niederlassen, wo die Polizei auch seine damals verschwundene Beute vermutet. Will er wirklich ein neues Leben beginnen, oder hat er andere Pläne? Die Ereignisse überschlagen sich, zu viele Personen hatten damals ihre Hände im Spiel, und als ein Mord geschieht, eskaliert es ...


STORY, AUFBAU

Marc Freund, den man im Rahmen der Lady Bedfort Reihe nicht mehr vorstellen muss, hat mit SCHATTEN DER VERGANGENHEIT einen auf den ersten Blick recht vielschichtigen Fall geschaffen. Da wäre einmal der Strafentlasse, seine Vergangenheit und das zukünftig geplante Vorgehen. Außerdem sind da seine frühere Partnerin und deren neuer Ehemann. Und dann ist da noch das Ehepaar, dessen Sohn damals vom Fluchtauto überfahren wurde. Jeder hat seine eigenen Ziele und Hintergründe, und alle spielen sie ein doppeltes Spiel. Es ist für den Hörer im ersten Moment nicht leicht, den Überblick zu behalten, wer nun wer ist und was ihn / sie antreibt, ein zweites Hören ist hier auf jeden Fall hilfreich und sinnvoll.

Immer wieder springt der Hörer von einer Szene zur nächsten, belauscht mal dieses Gespräch, mal jene Szene. Doch so verwirrend es im ersten Moment auch scheint, ist es doch recht gut durchschaubar. Der Autor hat mit allen Möglichkeiten  gespielt, um dann am Ende die beste (und nahezu einzige bisher nicht angesprochene) als Auflösung zu wählen. Ich empfand das als relativ durchschaubar und clever gelöst, gelungene Mischung aus komplexer Story und klassischem Aufbau.

Mit all den vielen Blickwinkeln und Möglichkeiten allerdings kommt die Lady selbst etwas zu kurz. In der Folge BURGESS TRAGÖDIE fand ich das recht gut umgesetzt, die Story bot genügend Pep, um auch mit wenig Lady zu überzeugen. SCHATTEN DER VERGANGENHEIT dagegen ist zwar eine clevere Story, doch mir persönlich fehlt ein bisschen das Feuer, das die Serie sonst ausmacht, die Spitzfindigkeiten und gewitzten Dialoge, ich habe ein wenig das "typische Bedfort-Feeling" vermisst.


SPRECHER

Noch immer habe ich mich nicht so ganz an Margot Rothweiler gewöhnt. Immerhin, bei den ersten beiden CDs fiel es mir schwer, überhaupt zu erkennen, dass die Lady spricht. Inzwischen fällt es mir leicht, das zuzuordnen, auch wenn es noch immer fremd klingt. Was die anderen bekannten Stimmen betrifft, gibt es bezüglich deren Leistung nicht viel zu sagen, sie machen ihre Sachen wie immer prima.

Alte Bekannte trifft der Hörer dieses Mal mit Helmut Gauß, der mir bereits in Folge 23 und 25 positiv auffiel und über dessen Mitarbeit an der aktuellen Folge ich mich sehr freute. Reinhard Kuhnert konnte man bereits in Folge 24, 26 und 57 hören, ist aktuell also bereits zum vierten Mal dabei. Harald Effenberg ist mit seiner inzwischen zwölften Folge ein alter und gern gehörter Bekannter. Neu dabei sind dieses Mal Anke Reitzenstein und Iris Artajo, denen ich ihre jeweilige Rolle sehr gut abkaufen konnte. Ich hätte nichts dagegen, sie bald wieder einmal zu hören.


FAZIT

Die vielen Charaktere und zusammenhängenden Handlungsfäden der Vergangenheit und Gegenwart machen diese Folge zu einer CD, die man gerne mehrfach hören kann. Die Geschichte ist sehr schön ausgearbeitet, bietet den Fans aber etwas wenig Bedfort und Rahmenhandlung, dafür aber einen clever gestrickten Kriminalfall.


Wertung: 7,9 von 10 braune Altfrauenschuhe

SaschaSalamander 26.11.2012, 08.59 | (0/0) Kommentare | PL

Statistik KW 47

GELESEN / GEHÖRT
1 - Sleep well in your Bettgestell
1 - Mord in Serie 04 - Feuerengel
1 - Mord in Serie 05 - Todgeweiht
1 - Gruselkabinett 68 - D Legende v Sleepy Hollow (Titania)
1 - Sterbenswort (S Langer)
1 - Gefährliche Geliebte (H Murakami)
1 - Grimms Monster (A Kanou)
2 - Der Wolkenatlas (D Mitchell)


GESEHEN
SnowWhite and the HuntsMan
Men in Black 1-3


NEUZUGÄNGE
Tiger fressen keine Yogis (H Timmerberg)
In 80 Tagen um die Welt (H Timmerberg)
Bis einer weint (A Devell)
Schattenstill (T French)
Abspringen (T Elsäßer)
Sachbuch ;-)
Noch ein Sachbuch ;-)


ANMERKUNGEN:
1 - komplett
2 - teilweise
3 - abgebrochen

SaschaSalamander 25.11.2012, 15.29 | (0/0) Kommentare | PL

Alte und neue Ausgabe im Wandel der Zeit

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SaschaSalamander 24.11.2012, 12.26 | (0/0) Kommentare | PL

Feuer

CoverWeil ich diese Woche keine weiteren aktuellen Rezensionen habe (ooh, aber fürs Wochenende habe ich mir sehr viel vorgenommen, es warten wieder einige neuen Beiträge auf Euch), hier mal wieder etwas Älteres. Witzig, diese Rezension schrieb ich kurz vor STURM, und nun habe ich >STURM< zuerst veröffentlicht, weil ich diese Rezension zu FEUER erst jetzt gesehen habe. Na, macht nichts ;-)

So negativ ich diesen Roman übrigens empfand, muss ich Hohlbein dennoch eines lassen: es ist viele Jahre her, dass ich das Buch gelesen habe. Dennoch sind mir sehr viele Szenen und Momente noch immer lebendig vor Augen. Das zeichnet einen wahren Künstler aus! Der in diesem Fall extrem fähig ist aber sein Potential leider selten ausschöpft. Ihm ist Quantität wichtiger als Qualität, und ich bedauere dies zutiefst. Ich wünsche mir von ihm wieder einmal einen richtig guten Roman, der das Zeug zu einem "echten Hohlbein" hat.

*****************************

Inzwischen habe ich nach einigen Tagen den Roman "Feuer" von Hohlbein zu Ende gelesen. Irgendwie fühle ich mich jetzt danach ziemlich leer. Allen üblen Kritiken und eigenen schlechten Erfahrungen mit seinen neuen Romanen zum Trotz, ich hatte auf mehr gehofft. Aber erst einmal zur Handlung an sich. Genaugenommen könnte ich in wenigen Sätzen eine komplette Inhaltsangabe bis zum Ende machen, es wäre kaum gespoilert, denn der Klappentext des Schutzumschlages verrät die Handlung bis etwa zum ersten Drittel des Buches, der Rest ist ein absehbarer und nicht wirklich überraschender Showdown:

Will Lokkens verdient sich sich Geld, indem er teure Nobelschlitten für den Zuhälter George stiehlt. Bei einer seiner Raubzüge fährt er ein junges Mädchen an, das in den Keller eines abgebrannten Hauses flieht und ihm danach auf Schritt und Tritt bis nach Hause folgt. Am nächsten Morgen steht die Polizei vor Will´s Tür, eine sonderbare Frau taucht auf und entführt das Mädchen, an der auch die Polizisten interessiert zu sein scheinen. Das Haus steht in Flammen, Will kann im letzten Moment fliehen und rettet sich zu George. Er versucht dort, Stück für Stück mehr über das seltsame Mädchen, die geheimnisvolle Frau und die mysteriösen Ursachen des Feuers herauszufinden.

Die gesamte Handlung des Buches ließe sich in etwa einem Drittel der Seitenzahlen zusammenfassen. Ich bin ziemlich enttäuscht. Denn eigentlich ist Wolfgang Hohlbein ein schriftstellerisches Genie. Er besitzt die Gabe, einen spannenden Moment lange auszudehenen. Eine Art literarisches "Bullet-Time", wie man das Verlangsamen der Kamera in Matrix und später auch anderen Filmen nennt. Allein der Griff zur Waffe, allein ein einziger Fausthieb kann sich bei ihm über mehrere Seiten erstrecken, die Spannung steigt ins Unermessliche. Sollte sie zumindest. Wenn denn diese Szene eine Momentaufnahme wäre. Der Grundsatz "weniger ist mehr" wurde von ihm leider in den neueren Werken nicht beherzigt, sodass sich das gesamte Buch wie Kaugummi zieht.

Und nicht nur von dieser Technik verwendet er zuviel. Auch die Vergleiche, Metaphern, der verstreut ja recht witzige aber auf Dauer eingesetzt nervige Zynismus, ständige Spannungshöhepunkte und die Darstellung jeder einzelnen Situation als nervenaufreibende, nicht mehr steigerbare Klimax, das ist einfach zuviel des Guten. Hohlbein hat inzwischen Übung darin, und so produziert er ein Buch nach dem anderen, scheinbar rein mechanisch, wie am Fließband, seelenlos und weit entfernt von den Ansprüchen seiner treuen Leser (als Neueinsteiger mag man davon noch begeistert sein, bis man allerdings ein paar weitere seiner Werke gelesen hat).

Da er Übung hat und es scheinbar ohne große Gedanken an Stil und Inhalt schreibt (hoffentlich tue ich ihm damit nicht unrecht, doch diesen Eindruck macht seine aktuelle Literatur auf mich), passieren auch viele Wortwiederholungen und wiederkehrende Vergleiche und Metaphern. Wenn der Regen wie Kinderfäuste niederprasselt, kann man sich das als Leser bildlich vorstellen. Wenn der Regen dies im Laufe des Buches jedoch viele Male tut, verliert dieses eigentlich aussagekräftige Bild seine Wirkung und wird zu einem weiteren Punkt in der Liste dessen, was alles negativ auffiel.

Mir fallen Logikfehler und Widersprüche eher selten auf, aber genauso wie anderen Lesern im Internet stieß ich auf ein paar Dinge, die mir seltsam erschienen. Wie kann jemand, dem das Gefühl der Klaustrophobie völlig neu ist, diese kurze Zeit später als "alten Bekannten" begrüßen? Ähnliche Fehler unterliegen Hohlbein mehrfach und fallen sogar dem unaufmerksamen Leser auf.

Die Geschichte wird durch Rückblicke (was es damit auf sich hat, erfährt man gegen Ende zum Showdown, also quasi auf den letzten 150 Seiten, denn so lange dauert er) ergänzt, und Teile der Edda fließen in die Handlung ein. Nette Idee, gut gemacht. Aber kein großer Bringer mehr. Es wirkt, als hätte er das lediglich als kleinen Bonus mit in das Buch gepackt, um dem Ganzen einen Hauch von Mythos zu verpassen, damit es in seine altbewährte und gutverkaufte Fantasyschiene hineinpasst. Er begann als Autor billiger Trivialliteratur und von Heftromanen, und auf dieses Niveau bewegt er sich inzwischen wieder zurück, nur dass seine Bücher immer dicker werden.

Ich finde es schade, dass Hohlbein sich inzwischen sosehr gehenlässt. Es wäre toll, wenn er wieder einmal etwas Neues erschaffen könnte. Inzwischen dürfte er nicht mehr des Geldes wegen schreiben, ein so berühmter Autor wie er hat wohl keine Geldschwierigkeiten mehr. Es tut mir ziemlich weh, wenn ich eine so schlechte Rezension über eines seiner Bücher schreibe, war er doch einmal ein wirklich großartiger Autor; bevor ich Isau und Bemman kannte, in meinen Augen sogar DER aktuelle deutsche Fantasy - Autor. Möge er eines Tages wieder umdenken und das tun, was er wirklich großartig kann: Bücher schreiben, die sein meisterliches Talent repräsentieren.

SaschaSalamander 23.11.2012, 11.30 | (0/0) Kommentare | PL

Gefährliche Geliebte

Erster Satz:
Ich bin am vierten Januar 1951 geboren, in der ersten Woche des ersten Monats des ersten Jahres in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts.

Letzter Satz:
Bis jemand kam und mir sacht eine Hand auf die Schulter legte, kreisten meine Gedanken über dem Meer.

aus: Haruki Murakami: Gefährliche Geliebte; DuMont 2000

SaschaSalamander 22.11.2012, 13.00 | (0/0) Kommentare | PL

Sturm

hohlbein_sturm_150.jpgAch je, eine alte Rezension, und ich habe damals glatt vergessen, es zu notieren. Jetzt weiß ich gar nicht mehr, wann ich das gelesen hatte. Aber es muss wohl um 2006 gewesen sein, als ich gerade die anderen Titel Flut und Feuer gelesen hatte.


***************************

Seine Frau plündert das komplette Konto samt der Ersparnisse und verschwindet eines Tages. Nur seine Tochter ist ihm geblieben. Doch nun ist auch sie verschwunden. Dirk macht sich auf die Suche nach ihr und folgt den Spuren seiner Frau nach Afrika. Er erfährt von geheimnisvollen Mächten und schrecklichen Dämonen. Eine Katastrophe bahnt sich an, und nur er kann sie verhindern ...

Flut und Feuer waren weitere Element-Romane, an denen Hohlbein schrieb und die schon länger im Handel erhältlich sind. Flut fand ich noch recht nett, Feuer veranlasste mich nur zu einem müden Grinsen, und Sturm brach ich nun nach eineinhalb CDs ab. Ich dachte, die gekürzte Version wäre besser als das Buch, aber selbst dies war mir einfach noch zuviel.

Ich weiß nicht, ob ich einfach schon zuviel Hohlbein gelesen habe, oder ob er wirklich von Buch zu Buch schlechter wird. Aber ich habe keine Lust mehr. Früher Garant für spannende Unterhaltung (das war, als die Romane mit seiner Frau herauskamen, da war ich etwa siebte Klasse, finde die Titel nach heutigen Kriterien aber immer noch gut), ist es heute nur noch Langeweile, Aneinanderreihung von Klischees, jede Menge Logikfehler und schlechtes Lektorat in Sachen Inhalt und Grammatik. Mainstreamunterhaltung vom Fließband.

Vielleicht, wenn ich noch nie einen Hohlbein-Roman gelesen hätte, fände ich Sturm (oder davor Feuer) spannend. Aber gibt es noch Fantasy-Fans, die keinen Hohlbein gelesen haben? Okay, irgendwann fängt jeder an, das ist ein Argument ... *gähn* ...

Alles, was ich an stilistischen Problemen in der Rezi >FEUER< beschrieben habe, darf gerne wörtlich hier in diese Rezension übertragen werden. Die Handlung mag sich in Namen und Orten unterscheiden, ansonsten ein Buch wie das andere.

sorry, wenn ich dieses Buch so verreiße, aber ... mehr fällt mir einfach nicht mehr dazu ein. Eigentlich gar nicht mehr wert, überhaupt den Finger für eine Rezension zu rühren. Auf jeder Seite mehrfach Ausdrücke wie "er glaubte, sein Herz bliebe stehen" oder "ein Bersten, dass er schier taub wurde" oder "ein gellender Schrei durch Mark und Bein" oder "mit allerletzter Kraft" ... irgendwann glaubt man nicht mehr, dass dies die letzte Kraft ist und dieser Schrei wirklich so schlimm und das Bersten so laut war, denn es folgt immer wieder eine NOCH MEHR - Steigerung, und die Sprache ist voller Klischees.

Und weil es NOCH MEHR gute Bücher gibt, welche zu lesen es sich lohnt - empfehle ich Neulingen die beiden Azrael-Romane sowie die Bücher gemeinsam mit seiner Frau zum Einstieg. Danach darf man getrost zu anderen Autoren des Genres Fantasy und Horror greifen ...

und wie bei Hohlbein üblich, verweise ich gerne wieder einmal auf mein von mir erstelltes und leider noch nicht patentiertes (aber vom Autor fleißig angewendeten) Baukastensystem: "ich bastel mir einen Hohlbein" >Teil 1 (Baukasten)< und >Teil 2 (Beispiel)<

SaschaSalamander 21.11.2012, 08.37 | (0/0) Kommentare | PL

Monbento, Urara und Rilakkuma



Mit diesen drei Boxen fing ich an: eine Monbento, eine Urara und eine mit dem Rilakkuma-Bärchen. Eigentlich wollte ich nur eine Box, aber ich konnte mich schwer entscheiden. Weil ich noch kein Gefühl für die Größenverhältnisse hatte, wusste ich nicht, ob klein oder groß. Außerdem wollte ich etwas Neutrales, das Bärchen fand ich fast schon kitschig, aber irgendwie war es süß, und immer nur langweiliges Weiß? Oder lieber die blaue Box, die man in leerem Zustand platzsparend stapelt? Also habe ich zähneknirschend alle drei bestellt. Und mir geschworen, dass das aber auf jeden Fall mehr als genug ist!



Die Monbento fasst in jeder Etage 500 ml, insgesamt also einen Liter. Das ist, wenn man sie bentotypisch füllen will, sehr viel. Ich verwende sie gerne, wenn ich das Essen hübsch anrichten möchte. Denn durch den vielen Platz kann man es hübsch servieren, die Deko gut platzieren, man muss nicht so stopfen und kann schön mit Förmchen arbeiten und alles mit Salat auslegen. Das Auge isst mit, und die Monbento finde ich perfekt für schicke Arrangements. Indem ich die Lücken mit Salatblättern fülle, indem ich eine Etage mit Wurstblumen oder geschnippeltem Salat oder Nudelgerichten fülle, gelingt es mir, die Box optisch zwar zu füllen, aber dennoch keine vollen 1000 ml Futter dabeizuhaben.

Durch den wasserdichten Verschluss kann man darin auch Suppe, Pudding und andere flüssige Dinge transportieren. Zur Sicherheit lege ich immer ein Tütchen darum, bevor ich sie in die Tasche stecke, aber sie ist mir noch nie ausgelaufen. Außerdem ist sie mikrowellengeeignet - perfekt, wenn man mittags etwas Warmes möchte statt immer nur kaltes Fingerfood.

Häufig habe ich in der Monbento die gleiche Menge wie in einer kleinen Box, nur dass es eben hübscher aussieht. Bei Gelegenheit werde ich gerne einmal posten, wie es vergleichsweise aussieht, wenn ich ein Gericht einmal in der Monbento und einmal in einer kleinen Box serviere.

Für die Monbento gibt es auch sehr viel Zubehör, zum Beispiel habe ich eine Tragetasche, Trennstege sowie normale und wasserdichte Trenndeckel, eckige Eierformer und passende Saucendöschen.

Was es noch gibt, ich aber nicht habe / brauche, das sind z.B. spezielle Stäbchen, Backformen, zusätzliche Deckel (einige davon wären schon hübsch, aber was will ich mit zig verschiedenen Deckeln *seufz*), Besteck, Einleger, Thermotaschen,




Die Urara - Box scheint recht klassisch, ich habe sie schon auf sehr vielen Blogs gesehen und begegne ihr im Internet immer wieder. Und ich finde sie auch recht hübsch. Schade finde ich, dass der Deckel extrem lose aufsitzt. Daher muss ich beim Füllen sehr gut aufpassen, dass wirklich keinerlei Flüssigkeit darin ist. Abgetropfte Weinblätter, Tomatensalat, nicht ganz perfekt abgetropfte Salatblätter, das ist schon zuviel. Sie eignet sich eher für Brot, Sushi oder andere Snacks.

Toll finde ich, dass die untere Box etwas kleiner ist und perfekt in die obere hineinpasst. Das ist prima, wenn ich auf dem Nachhauseweg gerne etwas Platz in der Tasche haben möchte zum Einkaufen. Außerdem habe ich für die kleine Etage diese Silikonförmchen ergattert, die einfach perfekt dafür passen.



Die Rilakkuma ist schwer zu fotografieren, daher hier eine bereits gefüllte. Sie hat keinen direkten Namen, ich nenne sie einfach "Rilakkuma", das ist die Bezeichnung des Bärchens, der auf dem Deckel abgedruckt ist. Diese Box liegt mir sehr am Herzen, sie ist schlicht und sieht trotz des niedlichen Bärchens irgendwie edel aus, das Schwarz ist glänzend und leicht zu reinigen. Durch die eckigen Formen ist sie perfekt für alles, was ... naja, eben eckig ist, z.B. gepresstes Sushi, fertig gekaufte Küchlein, Käse, Tofu, und und und. Sie hat keine weiteren Besonderheiten, braucht sie auch nicht, ich mag sie auch so :-)

SaschaSalamander 20.11.2012, 09.14 | (0/0) Kommentare | PL

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