SaschaSalamander

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Die Jagd nach dem Schnatz

carroll_snark_1.jpgTHE HUNTING OF THE SNARK ist ein Nonsens-Gedicht von Lewis Carroll, hier in Deutschland leider weniger bekannt (hier kennt man Carroll vor allem als Autor von ALICE IM WUNDERLAND). Trotzdem gibt es gelegentlich Autoren, die sich des Werkes annehmen, etwa Michael Ende mit seiner Übersetzung. Oder der Hörverlag mit dem gleichnamigen Hörspiel.

Zum Inhalt kann man nicht viel sagen, außer dass es ein Gedicht in acht Abschnitten ist (ein unübersetzbares Wortspiel des Begriffes "Fit", im Deutschen mit "8 Krämpfe" übersetzt), welches von der Jagd nach dem Schnatz handelt. Eine Gruppe unterschiedlichster Charaktere macht sich mit einem Schiff auf, segelt und landet schließlich, zwischendurch diskutieren sie darüber, was ein Schnatz ist, wie man ihn fängt, man lernt die Charaktere näher kennen, und dann am Ende begegnen sie ihm endlich. Es ist wie gesagt Nonsens, es geht also weniger um den reinen Inhalt (Carroll selbst gibt an, sich da weniger erschöpfende Gedanken gemacht zu haben, die Literaturwelt interpretiert jedoch gerne unsagbar viele tiefschürfende Aussagen hinein) als vielmehr um die Freude am Fabulieren, das Aneinanderreihen von Worten, Nichtworten und aberwitzigen Ideen.

Wer wissen möchte, worum es geht, kann es sich >hier< bei der englischen Variante des >Gutenberg-Projekts< ansehen.

Da ich das Gedicht sehr liebe, kann ich es gar nicht oft genug hören und gar nicht genügend Varianten davon lesen oder anhören, ob gesprochen, als Musical, auf Deutsch oder auf Englisch. Also kam ich an der Interpretation des Hörverlages nicht vorbei. Bereits die Sprecher klangen sehr überzeugend, allen voran Otto Sander und Jens Wawrczeck. Heinrich Giskes, Charles Wirths, Peter Fricke, Wolfgang Condrus sowie weitere sind bekannte Schauspieler, man hat hier wirklich bekannte Namen zusammengetragen. Klang also sehr vielversprechend.

Leider wurde ich dann sehr enttäuscht. Ich denke, es liegt zum Teil daran, dass jeder andere Erwartungen hat. Nonsens impliziert für mich unter anderem, dass es eben keinen vorgeschriebenen Sinn gibt und jeder Leser sich seinen eigenen Sinn macht. Während der eine sich unter diesem Werk also etwas Schweres, Gewichtiges vorstellt (schließlich ist es ja ein gewichtiges Werk der Literaturgeschichte, und der Snark ist groß und mächtig, die Protagonisten sind teilweise schon alt und weise), war es für mich bisher immer etwas Leichtes, Spritziges, Pfiffiges, Flinkes, Gewandttes. Eine Leichtigkeit, die ich gerne in der Umsetzung gehört hätte.

Doch leider war die Umsetzung wohl eher an dem Gewichtigen orientiert. Die Geräusche, die Klänge waren dumpf, auch die Glocke klang eher träge und schwer, die Stimmen sprachen langsam, bedeutsam, fast als hätten sie Mühe, von einer Zeile in die nächste zu gelangen. Beim Lesen und durch das Musical hatte ich immer im Kopf, dass man von Zeile zu Zeile hüpfen muss, flink und gewitzt, doch hier trabte man eher gemütlich.

Abgesehen von Wawrczeck, der wirklich 1a zu meinem Bild meines Lieblingscharakters, des Bibers passte (er war einfach genial, einen besseren Biber hätte man für meine Vorstellung nicht finden können: pfiffig, flink, niedlich, wissbegierig aber doch naiv, liebenswert und einfach zum Knuddeln. Entschuldige, Jens, aber das habe ich bei der Stimme im Ohr. Ich weiß, dass Du auch anders kannst, gerade Deine Songs haben es z.B. >hier< und >hier< bewiesen, ich hoffe auf eine komplete CD mit Deinen Songs!) war ich etwas enttäuscht, denn die Stimmen waren zwar passend, wirkten auf mich aber sehr schwerfällig in der gesamten Umgebung, so als mühten sie sich ab, sehr bemüht. Das lag weniger an den Sprechern als vielmehr an der Umsetzung. Musik, Geräusche, es fällt mir schwer, es nachvollziehbar zu beschreiben, es war einfach schwerfällig, ich hätte am liebsten immer an einem Rädchen gedreht und das Tempo verdoppelt. Ab dem vierten Krampf (Fit) hätte ich am liebsten aufgehört, weil ich es als sehr anstrengend empfand.

Nein, empfehlen kann ich diese Umsetzung leider überhaupt nicht. Aber ich würde sagen, man sollte einmal probehören. Schlecht ist es nicht, die Stimmen passen zu den Charakteren, die Sprache ist klar und deutlich zu verstehen (was mir hier besonders wichtig ist). Es wäre schön, wenn durch diese deutsche Umsetzung der Schnatz weitere Fans gewinnt, und wenn es noch viele weitere Vertonungen davon geben wird. Von daher: hört rein, lasst Euch inspirieren, macht Euch ein eigenes Bild von diesem seltsamen Wesen Schnatz, vom Bäcker, vom Biber, vom Metzger, vom Kapitän, vom Billardmarkeur und all den anderen ;-)

SaschaSalamander 25.07.2012, 09.18 | (0/0) Kommentare | PL

Darkside Park Staffel 1 - Folge 1 und 2

menger_park01.jpg01 - INTERVIEW MIT ED

Autor: >Ivar Leon Menger< (>Der Prinzessin<, Terminal 3, Die Dr3i)

Sprecher: Till Hagen (Ian G aus Offenbarung 23, Kevin Spacey, uvm)

Edward Leroy Shipman ist ein Held, er hat einem Menschen das Leben gerettet. Die Reporterin verspricht ihm mit seinem Interview die Titelseite. Und so erzählt Ed aus seinem Leben, eine ganz heiße Story bahnt sich für die Zeitung an. Er hat eine erstaunliche Vergangenheit, wurde bereits als Held geboren, doch auch er geriet in die Fänge der Stadt Porterville ...

Ein sehr schöner Auftakt, der prima in die Serie einführt, anfangs im netten Plauderton, bald immer spannender. Till Hagen als Sprecher höre ich sehr gerne, er hat eine kraftvolle, eindringliche Stimme, die sehr gut zu Mengers intensiver Erzählung passt. Dem Hörer wird bald klar, dass der vermeintliche Held wohl ganz andere Pläne haben könnte. Es ist anfangs verwirrend und etwas störend, dass die komplette Geschichte von Hagen selbst vorgetragen wird, während bei einem Interview doch zwei Sprecher ideal wären, doch ein cleverer Twist öffnet dem Hörer die Augen.

Noch ist es schwer, einen roten Faden zu erkennen und zu unterscheiden zwischen dem, was von Ed kommt und was mit den Geheimnissen Portervilles zu tun hat. Trotzdem kristallisieren sich erste Rätsel und Hinweise, die man im Kopf behalten sollte, um hinter das Geheimnis des Städtchens zu blicken. Ein herausragender Start in die Reihe, der mich sofort gepackt hat.


2 - DAS BÖSE ZIMMER 01

Autor: >Hendrik Buchna< (Die Dr3i)
Sprecher: Eckart Dux (Arthur aus King of Queens, uvm)

Dr. Frank Morgan, Psychotherapeut, erzählt, dass der die Stadt verlassen will und welche Grauen sie birgt. Dafür holt er weit aus und erzählt von seiner Arbeit. Damals gab es einen kleinen Jungen, dessen Fall ihn bewegte und lange verfolgte. Die Erinnerung holt ihn ein, als er bei einem aktuellen Patienten die gleiche seltsame Aussage hört. Haben beide es nur erfunden, oder sagen sie die Wahrheit? Doch was steckt dahinter? Morgen beginnt zu recherchieren und stößt auf erste Besonderheiten und Mysterien seines Heimatortes.

Die Geschichte ist nicht abgeschlossen, sie wird in Folge 04 fortgesetzt. Dux als Sprecher ist hervorragend für die Rolle des gealterten Therapeuten. Diese Episode braucht einen Moment, bis sie in die Gänge kommt, doch nach kurzer Zeit ist man gebannt von dem, was Morgan berichtet. Es gibt kaum einen Bezug zur ersten Folge, dafür werden neue Handlungsfäden gewebt, die in neue Richtungen weisen. Ich bin gespannt, wohin sich alles entwickeln wird, Düsternis kündigt sich an.

SaschaSalamander 24.07.2012, 14.15 | (0/0) Kommentare | PL

Voll das Leben

gernt_leben_1.jpgVOLL DAS LEBEN ist mein erster Kontakt mit >Sandra Gernt< (jedoch nicht mein letzter, einige Titel liegen bereits auf dem Kindle und stehen im Regal), die sich mit homoerotischen Geschichten und Romanen bereits einen angesehenen Namen gemacht hat. VOLL DAS LEBEN ist diesmal jedoch kein Fantasy, kein historischer Roman, sondern eine realistische Erzählung.

Jan hat seinen pflegebedürftigen Lebensgefährten bis zu dessen Tod versorgt, sein Alltag wurde immer schwerer und grauer. Zusätzlich zu der belastenden Privatsituation musste er auch die spitzen Bemerkungen seines homophoben Arbeitskollegen Nick erdulden. Als sein Freund stirbt, ist Jan alleine, er gibt sich auf, und umso erstaunlicher ist es, als plötzlich Nick dasteht und sich um ihn sorgt. Doch Jan will das nicht annehmen, und so taucht er unter, geht seinen eigenen Weg, er will die Vergangenheit hinter sich lassen. Aber immer wieder ergeben sich Berührungspunkte zu seinem alten Leben, und Jan muss sich entscheiden, ob er zurück will.

Auffällig an dieser Geschichte ist vor allem, dass sie fernab der üblichen Gay-Romance agiert. Wer Romantik oder eine heile Welt sucht (denn trotz Konflikten sind die meisten Geschichten eine fiktive heile Welt), der ist hier falsch. In VOLL DAS LEBEN spiegelt sich genau das wieder: das nackte, blanke Leben in seiner Tristesse und Trostlosigkeit. Und das Wissen, dass es sich exakt so ereignet haben könnte, Jans Geschichte ist die Geschichte vieler Menschen, die durch den Tod eines Angehörigen gestrauchelt sind und dann auf der Straße landen, ähnlichen Lebensläufen bin ich schon sehr oft begegnet.

Im Grunde hätte man diese Geschichte auch schreiben können, ohne dass Jan schwul ist, es ist eigentlich eher nebensächlich, der Tote hätte auch seine Frau sein können, Nick hätte man ersetzen können durch Nicki, es hätte nichts an der Intention geändert. Und auch das ist etwas, das man selten findet: Bücher, in denen Homosexualität nicht Mittel zum Zweck (der Unterhaltung der weiblichen Leserschaft) ist, sondern einfach etwas, das so ist, wie es eben ist. Daher geht es hier auch nicht um Sexualität, Erotik oder Romantik, wenngleich die Geschichte natürlich auf ihre Weise dennoch ein Happy End hat (Nicks Motive dürften geübten Lesern vom ersten Moment an klar sein).

Obwohl die Geschichte sehr melancholisch ist, strahlt sie dennoch etwas Lebensbejahendes, Kraftvolles aus. Jan gibt nicht auf, der Leser versinkt mit ihm nicht in Schwermut. Harte Arbeit als Flucht vor dem Denken, der Vergangenheit, der Trauer, harte Arbeit als Chance, sich ein neues Leben zu verdienen, das am Ende auch gewährt wird. Und auch, wenn Jan sich einsam fühlt, weiß der Leser, dass im Hintergrund Menschen um ihn sind, die sich sorgen und kümmern, die ihm helfen, sich in dieser Arbeit zu verwirklichen. Mir sind Jan und seine neue "Familie" sehr ans Herz gewachsen, gerne habe ich die Zeit mit ihnen verbracht.

Eine Geschichte, die ihre Leser bewegt. Anders, traurig und wunderschön.

SaschaSalamander 24.07.2012, 08.52 | (0/0) Kommentare | PL

Darkside Park Einleitung

DARKSIDE PARK ist ein Mystery-Thriller, der in drei Staffeln mit je 6 Folgen abgeschlossen ist. Verschiedene Autoren und Sprecher haben sich an diesem Projekt nach der Idee von Ivar Leon Menger beteiligt.

Porterville, ein bezauberndes Städtchen, friedlich und freundlich, doch es birgt ein düsteres Geheimnis. Seit vielen Jahren verschwinden regelmässig Menschen, und manche von ihnen tauchen unerwartet und völlig verändert wieder auf. Eine wichtige Rolle hierbei scheint der Darkside Park zu spielen, welcher damals nach einer Häufung von Entführungen saniert und neu bebaut wurde, er ist eine Legende, die Stadt versucht ihn totzuschweigen und seinen früheren Standort geheimzuhalten.

In 18 Folgen erzählen verschiedene Protagonisten ihre Erlebnisse. Manche Geschichten setzen sich über mehrere Episoden fort, andere sind in sich geschlossen. Sehr bald fügen sich erste Puzzlestücke zusammen, greifen die Schicksale ineinander. Der Hörer bekommt wichtige Schlüsselmomente aus verschiedenen Perspektiven erzählt,  das anfangs verschwommene Bild wird nun immer schärfer wird. Doch je klarer es wird, desto mehr Fragen stellen sich. Und die größte Frage: was passiert wirklich in Porterville?

Aktuell habe ich bis zum Ende der ersten Staffel gehört, also 6 Folgen. Es gibt stärkere und schwächere Episoden, das ist natürlich klar, und jeder wird andere Favoriten haben. Was mir gefällt ist, dass verschiedene Autoren zusammenarbeiten, teilweise die gleichen Charaktere beschreiben und doch ihre eigene Note einbringen. Auch die wechselnden Sprecher je Episode sind eine sehr gute Idee, sie verkörpern bestimmte Charaktere, sodass man beim Hören ein sehr gutes Bild von Porterville bekommt, geprägt von verschiedenen Personen und Stimmen.

Ich habe bereits erste Hinweise gelesen (dass die Deppen in ihren Rezensionen auch immer spoilern müssen *motz*), dass das Ende wohl nicht so toll sein soll (der Meinung eines Rezensenten, der spoilert, messe ich sowieso wenig Bedeutung bei). Naja, das werde ich für mich selbst beurteilen, und ich bin dennoch sehr gespannt, was am Ende herauskommt. Hier im Blog werde ich nach und nach je zwei Folgen zusammenfassen. Da ich diesmal nicht im Anschluss rezensiere, sondern etappenweise aktuelle Eindrücke schildere, ist es für mich etwas komplett Neues, und ich bin selbst sehr gespannt, wie sich das entwickeln wird.

Mein bisheriger Eindruck jedoch: Hochspannung und Thrill auf allerfeinstem Niveau, die Serie hat Kultcharakter.

Komplette 1. Staffel >hier< gratis hören!


SaschaSalamander 23.07.2012, 09.03 | (0/0) Kommentare | PL

Statistik KW 29

GELESEN / GEHÖRT
1 - Lady Bedfort 10 - das Sterben im Herbst (Hörplanet)
1 - Lady Bedfort 11 - d letzte Fahrt d Mr Goodwin (Hörplanet)
1 - Lady Bedfort 12 - d Fall d Mönche (Hörplanet)
1 - Prof Sigmund Freud 01 - Das zweite Gesicht (Stil)
1 - Darkside Park 01 - 01 Interview mit Ed
1 - Darkside Park 01 - 02 Das böse Zimmer 01
1 - Darkside Park 01 - 03 Der Gesang der Ratten 01
1 - Darkside Park 01 - 04 Das böse Zimmer 02
1 - Darkside Park 01 - 05 - Porterville Times
1 - Darkside Park 01 - 06 In die Jagdgründe
1 - Oma Nackich (C Norden)
2 - Shades of Grey (E L James)
2 - Rückkehr ins Stirnhirnhinterzimmer (C v Aster u.a.)


GESEHEN
Man spricht Deutsch
Der Biber


NEUZUGÄNGE
Planstelle Bürosklave (B Bellini)
Krise (MarVol)
D Zirkel d Phantanauten 01 - D Tränenpalast (R Isau)
Düsteres Verlangen (K Oppel)
Moldin (N Loewenhardt)


ANMERKUNGEN:
1 - komplett
2 - teilweise
3 - abgebrochen

SaschaSalamander 22.07.2012, 20.05 | (0/0) Kommentare | PL

Komplette Rezensionsliste

So, dieser Blog bietet ja die Möglichkeit der Zusatzseiten. In der linken Leiste findet Ihr sie unter dem Logo SaraSalamander. Und heute geht nun endlich die vierte Seite online. Geplant hatte ich sie schon lange, aber aufgrund des inzwischen recht hohen Aufwandes habe ich mich sehr lange davor gedrückt. Egal, bevor ich es immer wieder verschiebe, schicke ich es also ab heute in die Äther. Es ist noch eine Baustelle, aber ich bemühe mich, stetig daran zu arbeiten und eines Tages fertig zu werden.

Voilá - eine komplette Liste mit meinen bisherigen Rezensionen, >hier< endlich gesammelt, sortiert und alles schön übersichtlich dargeboten. Wer also wissen möchte, ob ich dieses Buch, jenen Manga, jenen Film schon rezensiert habe - einfach diese Seite anklicken und dann entweder scrollen oder noch einfacher mit STRG + F die Seite durchsuchen lassen.

Wie gesagt, die Seite ist noch in Arbeit. Es liegt also noch sehr viel Arbeit vor mir, denn damals habe ich eher gelegentlich rezensiert. Dann gab es eine lange Pause, und danach ging es so richtig in die Vollen, bis ich jetzt fast täglich eine Rezension veröffentliche. Ich mag mir derzeit gar nicht ausmalen, wie lang diese Liste am Ende sein wird, ich bin selbst schon gespannt! Und ich lasse mich selbst überraschen, auf welche alten Beiträge ich stoße, an die ich mich gar nicht mehr erinnern kann. Einige Male habe ich tatsächlich innegehalten und mich gefragt "wie, das habe ich wirklich gelesen? Ich kann mich gar nicht mehr an dieses Buch, diesen Film erinnern" ...

Übrigens findet Ihr ein ganz besonderes Schmankerl: bevor ich den Blog eröffnet habe, habe ich bereits Rezensionen für die Onlinezeitschrift Mangatainment veröffentlicht. Leider gibt es das Magazin nicht mehr, was ich sehr schade finde, denn dort habe ich meine ersten Erfahrungen gesammelt, die Leute sind mir sehr ans Herz gewachsen, und es ist noch heute für mich etwas ganz Besonderes. Aber die alten Beiträge habe ich zum Glück gesammelt, und ich habe sie in einem gesonderten Blog online gestellt (falls ich die Zeit finde, stelle ich sie vielleicht auch hier online, aber das frisst wirklich Stunden) und hier verlinkt. Hier also erstmal meine Beiträge aus der Zeit VOR SaraSalamander ;-)

Also, wenn Ihr zukünftig etwas sucht - einfach die Liste anklicken. Dort findet ihr meine gesammelten Bücher, Hörspiele, Erotiktitel, Mangas und Filme und sogar Beiträge, die hier im Blog niemals veröffentlicht wurden ;-)

SaschaSalamander 22.07.2012, 17.06 | (0/0) Kommentare | PL

Augen auf

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SaschaSalamander 21.07.2012, 16.32 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Nothing

Weil ich für diese Woche noch keine Rezensionen vorbereitet habe, hier mal wieder eine alte, bisher noch unveröffentlichte Rezi. Ein Film, den ich inzwischen zwei oder dreimal gesehen habe, er ist einfach klasse!

*********************

"Cube", alle folgenden Teile (Cube 2, Cube Zero) und "Cypher" haben sich vom Film jenseits des Mainstream zum Kult gemausert, der Name des Regisseurs Vincenzo Natali steht inzwischen für geniale filmische Kunstwerke. Dass er jedoch auch Komödien drehen kann, hat dann doch einige seiner Fans verblüfft. Aber: er kann es, und das hat er mit "Nothing" eindeutig bewiesen!

Andrew (Andrew Miller, Autist aus "Cube") ist Paranoiker und fürchtet sich vor nahezu allem, er ist alleine nicht überlebensfähig. Nicht einmal den Müll kann er zur Haustür hinaustragen. Deswegen lebt er zusammen mit seinem besten (und einzigsten) Freund Dave (Dave Hewlett, Architekt aus "Cube"). Dieser ist ein netter, eigentlich ganz normaler Kerl. Abgesehen davon, dass er ein wenig egozentrisch ist und deswegen von seinen gesamten Kollegen gemobbt und kurz darauf sogar gefeuert wird. Als Dave beschließt, mit seiner Freundin zusammenzuziehen, bricht für Andrew eine Welt zusammen. Als Dave dann jedoch erfährt, dass seine Freundin ihn lediglich ausgenutzt und betrogen hat - stürzt nun auch seine Welt ein. Als Dave dann zurück zu Andrew will und die Behörden das Haus (welches genau neben der Autobahn steht, wo es gar nicht stehen dürfte) niederreißen wollen, bricht die Welt für beide dann komplett zusammen. Oder, besser gesagt: sie verschwindet. Und so stehen die beiden Freunde vor dem absoluten Nichts. Im wörtlichen Sinne. Das Nichts ist seltsam und beängstigend, hat eine tofuartige Konsistenz und reicht soweit das Auge sehen kann. Die beiden Freunde machen sich auf, dieses Nichts zu erkunden ...

Allzu viel möchte ich über diesen Film nicht erzählen. Ist ein Werk, das ich Freunden abgefahrener Mindfuck - Filme nur empfehlen kann, das aber jeder für sich selbst erleben sollte. Die beiden Freunde erleben unterschiedliche Phasen während des Nichts:sie erkunden, sie vergnügen sich, sie resignieren, sie akzeptieren, usw. Und so verrückt alles klingt, so witzig ist es auch. Die seltsamen Phantasien und faszinierenden Möglichkeiten sind wirklich gut umgesetzt, und das Ende ist nur bedingt vorherzusehen (bei einer solch verrückten Handlung ist schließlich alles möglich).

Es ist keine Familienkomödie, über die sich Eltern, Jugendliche und Kids gemeinsam amüsieren könnten. Der Humor ist ziemlich hintergründig, und der Sinn oder vielleicht sogar der Nicht-Sinn dieses Filmes wird wohl auch nicht jedem Zuschauer zugänglich sein, da es ein ziemlich eigener, ungewöhnlicher Stil ist, mit dem sich nicht unbedingt jeder anfreunden kann.

Aber wer sich Gedanken darüber macht, dass das Nichts trotz tofuartiger Konsistenz vermutlich nicht essbar ist oder wie lange man im Nichts wandern kann, bis man Nichts gefunden hat - wer schon überlegt hat, was man in einem kompletten Raum der Leere alles anstellen könnte ohne sanktioniert zu werden - und wer schon immer mal einen Film wollte, der einfach ganz anders ist - der sollte sich "Nothing" ansehen.

SaschaSalamander 18.07.2012, 09.02 | (0/0) Kommentare | PL

Almanya - Willkommen in Deutschland

ALMANYA ist von den Machern der Filme >WER FRÜHER STIRBT, IST LÄNGER TOT< und >SUMMER IN ORANGE<. Die Regie hat gewechselt, die Produzenten sind die gleichen. Was allen drei Filmen gemeinsam ist: mit ihrem nostalgischen Touch, dem spitzbübischen Humor und dem ernsten Hintergrund haben sie mich nicht nur unterhalten, sondern auch bewegt und berührt, zählen zu meinen Lieblingsfilmen.


INHALT

Die Geschichte spielt in zwei Erzählsträngen: der erste Strang ist der von Hüseyin Yilmaz, der nun nach vielen Jahren mit seiner Frau die deutsche Staatsangehörigkeit erhalten soll, so ganz wohl ist ihm nicht dabei. Bei einem großen Familientreffen verkündet er die Neuigkeit, dass er ein Haus in seinem Heimatdorf in Anatolien gekauft hat, mit all seinen Söhnen, Töchtern und sonstigen Verwandten möchte er im nächsten Urlaub dorthin fliegen. Die Begeisterung ist "riesig", was sollen sie bitte in der Türkei? Und während der kleine Cenk, sein Enkel, sich auf dem Treffen und später auf der langen Fahrt durch die Türkei, langweilt, erzählt seine Cousine ihm die Geschichte, wie Opa Hüseyin damals als Gastarbeit nach Deutschland kam, wie er kurz darauf seine Familie zu sich holte und wie sich alles bis heute entwickelte.


CHARAKTERE

Die Charaktere gewinnt man sehr schnell lieb, sie haben alle ihren eigenen Kopf, man kann nicht in sie hineinblicken, sie werden alle nur von außen betrachtet, und manchmal reagieren sie unerwartet. Das macht es spannend. Einige kritisieren gegen Ende das Verhalten Hüseyins, der sich ganz Macho-untypisch verhält, als er eine Nachricht erhält, auf die "der typische Türke" wohl anders reagieren müsste. Nun, ich finde, in solchen Momenten wird sehr schön gezeigt, wie durch das Aufwachsen in zwei Kulturen die Grenzen verschwimmen, wie Klischees nicht mehr greifen, wie Menschen ihren eigenen Weg gehen. Er ist kein typischer Türke. Er ist Hüseyin, nicht mehr und nicht weniger. Ich fand alle dargestellten Reaktionen realistisch und glaubwürdig, denn sie waren vor allem eines: menschlich, mit allem was an Stärken und Schwächen dazugehört.

Sehr schön wird die Zerrissenheit einiger Protagonisten dargestellt. Besonders der kleine Cenk weiß nicht, wohin er gehört. In der Schule ist er ein Außenseiter, sein Land ist nicht mal mehr auf der Landkarte verzeichnet, die Lehrerin muss sein Fähnchen fernab der Karte setzen, wie demütigend. Im Sportunterricht spielen Türken gegen Deutsche, und ständig wird er von einer Gruppe in die andere geschoben (seine Familie ist gut integriert, sodass er gut Deutsch kann aber kaum Türkisch, sodass die Türken ihn nicht als Ihresgleichen sehen). Als dann am Esstisch auch noch die Debatte um die Pässe entbrennt, stellt er die Frage, was er nun eigentlich sei. Und bekommt zeitgleich zwei Antworten, aus dem Mund einiger Familienmitglieder "TÜRKE", von den anderen "DEUTSCHER". Humorvoll dargestellt aber von trauriger Realität.

Gelungen finde ich hier besonders die Darstellung der Charaktere vom Äußeren her. Sie werden sehr schön in Szene gesetzt, hier wird sehr viel Wert auf Gesichter gelegt, Blicke sprechen Bände. Besonders Hüseyin, Cenk und Fatma haben ausdrucksstarke Gesichter, die mehr erzählen, als der Film dies in seiner Gesamtlänge könnte. Passend zum Ton des Werkes spitzbübisch, feurig und voller Lebensfreude, doch immer mit einem Funken Trauer und Wehmut.


ZWEI KULTUREN - SO GLEICH, SO ANDERS

Als die Familie von der Türkei nach Deutschland umzieht, packen die Freunde ihnen alles mögliche an Hygiene, Lebensmitteln und anderem ein. Denn in Deutschland isst man nur Kartoffeln, die Menschen seien dreckig, und derlei Vorurteile mehr, Fatma fürchtet sich vor dem lauten, unhöflichen Deutschland. Später, als sie alle in Deutschland leben und für den Urlaub in die Türkei müssen, kann der Koffer nicht voll genug gepackt werden mit all den Dingen, die es in der Türkei nicht gibt, außerdem seien die Türken doch so dreckig, etc. Solche Momente gibt es sehr viele. Es gibt stetig wiederkehrende Elemente, die aus zwei Blickwinkeln betrachtet werden (interessanterweise meist von den gleichen Personen, deren Sicht sich im Laufe der Jahre eben einfach geändert hat), Vorurteile werden in beide Richtungen gestreut, entkräftet, aufs Korn genommen. Politik, Religion, Tierhaltung, Hygiene, Sitten und Bräuche, Profanes ebenso wie Existenzielles.

Sehr schön dargestellt ist die Sprache: als Familie Yilmaz nach Deutschland kommt, sprechen sie nur Türkisch. Dies ist im Film als Deutsch dargestellt, sodass der Zuschauer es versteht. Damit das Deutsche entfremdet wird und man die Ratlosigkeit der Protagonisten nachvollziehen kann, wurde das Deutsche abgeändert in eine Lautmalerei. Sie klingt dem Deutschen ähnlich, manche Fetzen sind erkennbar, aber im Grunde ist es eine Aneinanderreihung leerer Silben. Hüseyin muss miterleben, wie seine Kinder sich mit diesen seltsamen Lauten unterhalten, er versteht sie nicht, er resigniert. Aber er gibt nicht auf, integriert sich, wird ein Deutscher, doch sein Herz gehört der Türkei.

Die Kernaussage, wie ich sie empfand: im Grunde sind alle gleich, sie fürchten das Fremde, schätzen das Bekannte, haben Vorurteile vor dem Unbekannten. Sie arrangieren sich alle, aber so wirklich glücklich ist keiner von ihnen, sie sehnen sich nach dem großen Glück und stehen sich dabei selbst im Weg. Es ist schwer, zu sich selbst zu finden, wenn man nirgends dazugehört. Trotzdem - das Leben ist bunt und schön, auch wenn es manchmal verdammt wehtut.


BILDER, MUSIK, NOSTALGIE, SONSTIGES

Wunderschöne Bilder, besonders in der Türkei die weiten kargen Landschaften Anatoliens, die Ziegen, die Berghänge, die Felsen, das alte Dorf, da bekommt man Fernweh. Dazu passende Musik, die gut ins Ohr geht und die Szenen passend untermalt. In Deutschland ist es eher eine graue Reihenhaussiedlung, die das Bild prägt, Garagen, alte Fassaden mit rieselndem Putz, und dazu eine Putzfrau mit Kittel und deutschem Witwe-Bolte-Kopftuch, sehr klischeebelastet aber trotzdem ein Bild, das ich von damals sehr gut kenne. Die alte Zeit wurde schon sehr gut eingefangen in Bildern wie auch der Stimmung, und stellenweise fragte ich mich, wo sie all diese Dinge herhatten, die alte Flaschen, Gläser, Tapeten, Mode, Autos etc. Sehr schön und liebevoll nachgestellt.

Es bleiben einige Fragen im Film offen, nicht alles wird geklärt. Es gibt Handlungssprünge, die nicht zu Ende verfolgt werden. Außerdem wirft das Ende des Filmes Fragen auf, die nicht aus der Handlung ersichtlich sind. Doch sie fügen sich gut in das Gesamtbild, und ich habe meine eigenen Antworten darauf, so ist es wohl auch gedacht.

Manche Kritiker bemängeln in diesem Film die Tiefe - ich finde, die Tiefe ist etwas, das hier in den Symbolen und zwischen den Zeilen zu finden ist. Man hätte aus diesem Film ein tiefgründiges, politisches Drama machen können, das detailliert die Schwierigkeiten schildert, aber wäre es dann noch ein solch herzlicher Film geworden? Wie all die Filme dieser Produzenten wird sehr viel mit Symbolen, Farben und Andeutungen gespielt, gibt es Traumsequenzen und unrealistische Momente, manchmal gehen sie mit den realen Szenen Hand in Hand. Diese Kombination gefällt mir sehr und macht unter anderem den Reiz dieser Werke für mich aus und verleiht dem Film eine Tiefe, die über reine Sachinformation hinausgeht.

Die Zeitsprünge sind etwas, das ich ebenfalls gelungen umgesetzt finde, da auch sie die Symbolik verstärken und damit Hand in Hand gehen. Je näher der Film dem Ende kommt, desto mehr verschwimmen Vergangenheit und Gegenwart, bis am Ende die Schauspieler der jungen und gealterten Protagonisten gemeinsam in einer Szene zu sehen sind.


FAZIT

Eine Perle, die ich nur empfehlen kann. Man sollte fähig sein, über sich selbst zu lachen, und man sollte offen sein dafür, dass es kein Schwarz und Weiß gibt sondern viele Zwischenräume. Man sollte bereit sein zu Träumen, sollte die Dinge hinter dem Offensichtlichen zu erblicken. Dann ist es ein Film, der mitten ins Herz trifft ...

Wertung: 10,5 von 12 Müllfrauen


SaschaSalamander 16.07.2012, 08.49 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Statistik KW 28

GELESEN / GEHÖRT
1 - Kommissar Dobranski 11 - Der falsche Franzose
1 - Kommissar Dobranski 12 - Familienbande
1 - Die Jagd nach dem Schnatz (L Carroll) (DHV)
1 - My Doll House 01 (T Yui)
1 - Ich sehe Dich (J Clark)
1 - Moldin (N Loewenhardt)
1 - Voll das Leben (S Gernt)
2 - Sex, Sünde und Zen (B Warner)
2 - Detektiv Conan 71 (G Aoyama)



GESEHEN
Almanya - Willkommen in Deutschland


NEUZUGÄNGE
Angel Sanctuary 08 (K Yuki)
Shades of Grey (E L James)
Die Sklavin des Gladiators (I L Minden)
Another 01 (Y Ayatsuji, H Jiyohara)
My doll house (T Yui)
Franken Fran 06 (K Kigitsu)
Black Sun 02 (U Ogasawara)


ANMERKUNGEN:
1 - komplett
2 - teilweise
3 - abgebrochen

SaschaSalamander 15.07.2012, 20.04 | (0/0) Kommentare | PL

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