


- 1. und letzter Satz
- Aktuelles
- Auf der Suche
- Autoren
- Awards
- Bento-Gäste
- Bento Galerie
- Bento Rezepte
- Bento Sonstiges
- Interview
- Bibliothek
- Blog
- Buchhandlung
- Doppelrezension
- Eure Beiträge
- Events
- Fragebogen
- Kahdors Vlog
- Kapitel
- MachMit
- Manga
- Mangatainment
- Notizen
- Oculus Quest
- Passwort
- Podcast
- Pulp
- Rätsel
- Rezensionen Buch
- Rezension Comic
- Rezensionen Film
- Rezensionen Hörbuch
- Rezensionen Hörspiel
- Rund um Bücher
- Rund um Filme
- Rezension Spiele
- Statistik
- TV Tipp
- Umfrage
- Vorgemerkt
- Web
- V-Gedanken
- V-Nürnberg
- V-Produkt
- V-Rezept
- V-Unterwegs
- Widmung
- Zerlegt
- Zitate
Blogeinträge (Tag-sortiert)
Tag:
Zwei größere Werke
Lukianenko fällt mir im Moment schwer. Er ist ein grandioser Autor, ich will seine Werke besitzen und mehrfach lesen. Allerdings muss man ihn in einem Rutsch verschlingen, ansonsten werden sie zäh. Er liegt jetzt schon zwei, drei Wochen bei mir herum, und ich muss mich jetzt anstrengen. Ich sollte mich bemühen, schneller zu lesen, sonst geht es mir wie mit dem zweiten Band der Wächter-Reihe, und ich verliere die Lust, obwohl das Buch großartig ist.
Und Limit überrascht mich. Oder auch wieder nicht, wie man es nimmt. Das Thema reizte mich überhaupt nicht. Der Mond, Politik, Ressourcen, Shanghai, alles nicht so prickelnd. Aber überraschenderweise doch sehr spannend. Wie ich eben bei Schätzing vermutete, er kann das. Ich brauchte ein paar Tracks, um mich hineinzufinden, und seitdem suche ich ständig einen Vorwand, die Bude zu putzen, alleine einkaufen oder spazieren zu gehen. Gedankenspiele um die Zukunft in wenigen Jahren, was geschieht mit China, Amerika, anderen großen Ländern. Ein Geschäftsmann, der Kinder verkauft und dem nun das Handwerk gelegt werden soll. Und ein Privatschnüffler, der nach einer verschwundenen jungen Dissidentin sucht Wie praktiziert man Sex im Weltraum? Stanley Kubrick als Auslöser für ein grandioses Projekt der Zukunft. Wie mag Schätzing all diese scheinbar absolut unzusammenhängenden und völlig voneinander fremden Themen zusammenbringen?
Das Geniale an diesem Buch bisher finde ich, auch wie Schätzing Fiktion und Fakten vermischt, Namen und Hintergründe. Wäre ich etwas bewanderter in Geschichte, wüsste ich, welche Personen tatsächlich existieren, welche Orte und Ereignisse tatsächlich stattgefunden haben, und was davon nur von ihm erdacht ist (das Buch dauerte ja auch einige Zeit zu erstellen, sodass ich mir sicher bin, dass manche seiner Gedanken anders umgesetzt wurden oder sich sogar bewahrheitet haben in dieser Zeit. Aber das werde ich bei seiner Lesung erfahren *hibbel*). Es ist einfach klasse, wenn er ein paar bekannte Namen und Events einstreut und man dann sagen kann "ja, das habe ich auch erlebt, daran erinnere ich mich". Interessant, welche Bedeutung er diesen Dingen für die Zukunft beimisst. Schätzing eben. Vermag es, alle zu begeistern ...
SaschaSalamander 06.01.2010, 11.16 | (2/1) Kommentare (RSS) | PL
Closer

Jack verlor seine Familie durch einen grausamen Serienkiller (blutrünstig, brutal, blutig, bestialisch, und so weiter). Nun ist er getrieben von einem einzigen Ziel: Rache. Und so beginnt er seinen Feldzug, indem er gemeinsam mit der Prostituierten Nicci auf die Jagd nach Serientätern geht. Sie lockt für ihn die Beute, und er "verhört" sie. Entlockt den Tätern Informationen über die Opfer und deren Tod, die er den trauernden Angehörigen zukommen lässt, wie auch er selbst noch viele offene Fragen an den Mörder seiner Familie hatte. Bald gerät er über das Internet auf die Spur des Mörders, den er so lange schon sucht, und er schleust sich in die geschlossene Community von irren Serientätern ein, um seinem Ziel wieder ein Stück näherzukommen. Doch sein Vorhaben ist riskant, sein zukünftiges Opfer scheint von ihm zu wissen und spielt mit ihm Katz und Maus. Wer wird am Ende siegen - Jack oder das Ungeheuer? Oder wird Jack gar selbst zu einem Monster?
Um diesen eher profanen Roman ein wenig mit Nietzsches Philosophie anzureichern: "Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, daß er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein." Dies ist das Kernthema des "Closer" (so genannt, weil er Fälle abschließt (to close), an welchen die Polizei bis dato erfolglos arbeitete): die Frage, ob Jack wirklich "nur" auf Rache aus ist und dann seinen Feldzug beenden wird, wenn er hat, was er wollte, oder ob er nun selbst zum Tier wird, welches einen Mord nach dem anderen begeht, süchtig nach dem Rausch des Adrenalin. Dies ist für ihn eine drängende Frage, mit diesem Thema spielt auch sein Gegner, und wegen dieser Problematik kommt es zu einem Konflikt mit Nicci. Will Jack überhaupt noch den Mörder finden, oder wurde der Weg zum Ziel?
Nun, im Grunde ist diese kurze Betrachtung eigentlich schon zuviel Ehre für diesen unterhaltsamen, aber doch eher oberflächlichen Roman. Er versucht sich stellenweise an etwas Tiefe und Inhalt, doch im Grunde geht es lediglich um das Anlocken und Töten, welches recht genüsslich zelebriert wird. Der Closer ist blutig, seine Foltermethoden sind grausam, er hat sie schließlich aus Fachliteratur über den Nationalsozialismus, moderne Kriegsführung und Folterpraktiken übernommen und wurde bald selbst kreativ. Schließlich wird der vergleichende Aspekt zwischen Kunst und Folter im Buch immer wieder hervorgehoben.
Was mir an dem Buch gefällt ist ... hm, was gefiel mir? *grübel*. Es war sehr unterhaltsam. Mal was Nettes für zwischendurch, bisschen grausam und blutig, es kann ja nicht immer nur niveauvoll und hintergründig sein. Ich hatte sehr klare Bilder vor Augen, fast als hätte ich einen Film gesehen. Und ich kann mir sogar vorstellen, dass dieses Buch sich perfekt als Drehbuch für einen recht guten Hardcore-Thriller eignet zur abendfüllenden Unterhaltung.
Hier liegt die Stärke des Buches, aber zugleich auch die größte Schwäche. Ich weiß nicht, wie die Kapitel im Roman abgetrennt sind, im Hörbuch jedoch weder durch einen Absatz noch durch eine Pause oder einen Vermerk auf das nächste Kapitel. Aus diversen Rezensionen im Web konnte ich allerdings entnehmen, dass auch im Buch selbst die Sprünge teilweise zu heftig für die Leser waren.
Ohne Punkt und Komma geht es von einer Szene zur nächsten, eben wie in einem Filmdrehbuch. Im Film jedoch sieht man die Personen und den Schausplatz, im Buch dagegen wird einfach ein neuer Dialog begonnen, und man weiß nicht so recht, wer sich gerade wo befindet, und worüber gerade diskutiert wird. Zu abrupt die Sprünge, zu schnell verliert man den Anschluss und muss höllisch aufpassen, nichts von der Handlung zu verpassen.
Dazu kommt, dass das Verwirrspiel um die Namen nach einiger Zeit fast schon zu kompliziert wird. Der Täter schleust sich in die Gemeinschaft ein, tötet einen von ihnen und übernimmt dessen Identität. So heißt er nun also in der Realität Jack, trägt den Spitznamen Closer und nimmt nun einen dritten Namen an. Tötet den nächsten und übernimmt nun auch dessen Identität im Netz. Es ist dem Leser / Hörer nicht immer klar, ob es sich nun um einen Rückblick auf einen Dialog des echten Namensträgers oder um eine neue Szene mit Jack in der neuen Identität handelt. Und auch die anderen Serienkiller spielen teilweise doppeltes Spiel. Wie gesagt: wäre es ein Film, er wäre grandios. Für ein Buch jedoch ist das ein Stilmittel, das den Leser in einem Maß verwirrt, das irgendwann lästig wird statt für Spannung zu sorgen.
Mein Fazit? Super Unterhaltung mit großen Schwächen. Als Zwischenmahlzeit extrem lecker, als Hauptgang ungeeignet. Man muss sich auf viel Gewalt einstellen, die weniger der Handlung dient, sondern eher Selbstzweck ist. Wenn man keine großen Erwartungen an "Closer" hegt, actionreiche Blockbuster im Buchformat liebt und einen guten Magen hat, dann ist das Buch durchaus zu empfehlen.
SaschaSalamander 04.01.2010, 09.49 | (0/0) Kommentare | PL
Jahresstatistik 2009
Roman, Kurzgeschichten, Sachbücher | 40 |
Manga, Manhwa, Comic | 27 |
Hörbuch | 35 |
Hörspiel | 65 |
Film | 161 |
Gesamt | 328 |
Januar | 11 |
Februar | 30 |
März | 15 |
April | 26 |
Mai | 41 |
Juni | 26 |
Juli | 27 |
August | 23 |
September | 44 |
Oktober | 21 |
November | 31 |
Dezember | 28 |
Was sich dieses Mal sehr extrem von den Jahren zuvor unterscheidet ist die Anzahl der Filme. Das liegt daran, dass ich selbst eigentlich kein großer Cineast bin. Ich sehe sehr gerne, aber ausgewählt und sehr selten. Mit meinem Ex zuvor habe ich am Ende eigentlich eher selten einen Film angesehen. Seit ich mit meinem Freund zusammen bin, machen wir es uns allerdings häufig bei einem Film bequem oder treffen uns mit anderen Freunden auf einen Filmeabend oder gehen gemeinsam ins Kino. Es ist weniger ein Konsumieren denn vielmehr ein Stück Gemeinschaft, das ich in dieser Form sehr genieße. Nicht immer steht der Film im Vordergrund, sondern das Zusammensein mit Freunden oder der kuschlige Abend zu zweit.
Gerne beleuchte ich rückblickend die Genres, welche ich zu mir genommen habe. In Sachen Film waren dies weit mehr Horror als in den letzten Jahren üblich. Auch hier wieder mein Freund die treibende Kraft. Ich habe sie früher gerne gesehen, aber dazu war ich eben ungern alleine ;-)
Mangas habe ich dieses Jahr nicht so viele wie sonst gelesen. Vor allem deswegen, weil ich die Verlagspolitik in letzter Zeit nicht mehr so mag. Einige der Hefte, in welchen die Vorankündigungen standen, wurden eingestellt. Ich mag es nicht, mich im Internet durch das Angebot zu wühlen oder im Laden auf gut Glück etwas zu kaufen. Die kostenlosen Leseproben von Ema und Tokyopop fehlen mir doch sehr. Außerdem habe ich früher durch meine Arbeit im Magazin sehr viele Rezensionsexemplare erhalten, was natürlich auch weggefallen ist. Dafür ist die von mir empfundene Qualität der Werke allerdings sehr gestiegen, und ich lese größtenteils nur noch meine bekannten fortlaufenden Serien sowie einige wirklich gute Neuerscheinungen auf dem Markt.
Hörbücher haben mir zwar Spaß gemacht, aber es war dieses Jahr eigentlich keines dabei, das ich wirklich als absolutes Top-Werk nennen könnte. Dafür waren es sehr viele gute Bücher, die ich in den Händen halten durfte. Die Empfehlungen von Freunden, die Bestsellerlisten und ein glückliches Händchen bei der Wahl der Titel ließen mich einige wirklich tollen Werke genießen, die ich unbedingt meinem Regal hinzufügen musste.
Was ich anfangs gerne gelesen habe, mir inzwischen aber fast schon aus den Ohren und Augen wieder herauskommt, das sind Bücher über Vampire, Gestaltwandler und sonstige mystischen Wesen. Ein paar habe ich noch hier liegen, aber dort liegen sie vermutlich nun auch für einige Monate. Langsam wird es zuviel.
Ein neues Genre, das ich letztes Jahr langsam kennenlernte und inzwischen so richtig für mich auskoste ist der Bereich der erotischen Literatur. Allerdings ist mir da sehr viel Schund in die Finger gekommen, und es ist im Vorneherein nicht immer leicht zu erkennen, ob ein Buch auch das hält, was es zu versprechen scheint. Es ist in diesem Genre sehr schwer, das passende Buch für den passenden Leser zu finden, denn gerade hier sind Wortwahl und Inhalt so eng miteinander verknüpft, dass eines ohne das andere nur unschön zu genießen wäre, und die Meinungen über das, was ein gutes erotisches Buch ausmacht, gesehen sehr weit auseinander. Ich lege Wert darauf, dass die Geschichte sich von platten Klischees abhebt und mich angenehm unterhält, während die Sprache mir ein lustvolles Prickeln bereitet (und mich bitte nicht durch wiederkehrende alberne Beschreibungen zum Lachen bringt), und bereits hier fallen die meisten Bücher für mich unter den Tisch ... aber ein paar kleine Schätze durfte ich dann doch finden ;-)
waren einige nett,
aber absolute Top-Titel
würde ich an dieser Stelle nicht nennen.
TOP Hörspiel-Serien
Die ???
Lady Bedfort
Die Hexerin
Sacred 2 - Der Schattenkrieger
Gedichtezeit - Gestatten Goethe / Heine
Poe Goth Drama
Jack Slaughter
TOP Bücher
Luna (J A Peters)
Zähme mich (E Maguire)
Weltengänger (S Lukianenko)
Weichgekocht (Anthologie)
Sexarbeit - eine Welt für sich (Anthologie)
Der siebte Tod (P Cleave)
Die Eleganz des Igels (M Barbery)
Ein bisschen härter ist viel besser (S W Denan)
Die Hütte (W P Young)
Zimtfeuer (Anthologie)
Das Buch der verrückten Experimente
Intelligente Rätselspiele (V Birkenbihl)
TOP Manga
Maid Boy (C Michalski)
New York, New York (M Ragawa)
Detektiv Conan (G Aoyama)
After School Nightmare (S Mizushira)
Kirihito (O Tezuka)
Top Filme
Adams Äpfel
Avatar
Brügge sehen und sterben
Coraline
The Dark Knight
Preaching the Perverted
Borat
Oben
Die Girls von St. Trinian
Flop Hörbücher
Splitter (S. Fitzek)
Das verlorene Symbol (D. Brown)
Flop Hörspiele
Don Harris
Flop Bücher
Feuermohn (A. Martini)
Schlechter Sex 1 - 3 (M. Ming)
Flop Filme
Kann ich nicht nennen,
denn bei Filmen sehe ich wirklich nur,
was mir gefällt. Anderes hat keine Chance
und wird sofort nach kurzer Zeit abgeschaltet ...
bei Filmen bin ich noch rigoroser als bei Büchern, ...
SaschaSalamander 31.12.2009, 19.01 | (0/0) Kommentare | PL
Abschluß des Jahres 2009

"Die Eleganz des Igels". Es ist mir normalerweise erst nach vielen Wochen oder oft auch Monaten möglich zu sagen, ob ein Buch mich bereichert hat. Denn ob ein Buch für mich wertvoll ist, erkenne ich erst daran, wenn ich nach langer Zeit noch immer daran zurückdenke, wenn mich Gedanken des Buches im Alltag begleiten. Ich denke an bestimmte Momente der Handlung und fühle mich mit Einzelfiguren der Handlung verbunden.
Bücher, die mir sofort nach dem Lesen sosehr ins Bewusstsein gehen, gibt es nur selten. Ein solches Beispiel war "Die Stadt der träumenden Bücher" von Moers, "Monsieur Linh und die Gabe der Hoffnung" von Claudel, "Seide" von Baricco oder "11 Minuten" von Coelho, "Briefe in die chinesische Vergangenheit" von Rosendorfer oder die Snicket-Reihe. Doch diese Bücher sind selten. Pro Jahr ist es vielleicht ein Buch, mit sehr viel Glück sogar zwei. Und ich bin dankbar für den Genuss eines jeden einzelnen. Und unbeschreiblich dankbar und glücklich bin ich, das Jahr nun mit einem Solchen Roman abschließen zu dürfen. Mit der "Eleganz des Igels".
Warum ich weiß, dass dieses Buch sich in mich gegraben hat, dass es nicht morgen vergessen sein wird, sondern in mir ist und mich begleiten wird? Weil ich vorhin etwas feststellen durfte, das eine so große Seltenheit ist, dass es in diesem Fall erwähnenswert ist. Denn ich habe ja schon darüber geschrieben, dass ich ohne Lesezeichen hoffnungslos verloren wäre. Ich finde nicht mehr die Stelle, wo ich war, zumindest nicht ohne Aufwand. Ich überfliege die Texte, und der Inhalt ist klar, doch die Worte sind vergänglich. Anhand eines Absatzes kann ich nicht sagen, wie weit zurück ich mich befinde und worum es gerade geht und wieviel weiter ich schon gelesen habe. Manchmal nicht einmal, ob ich es überhaupt schon gelesen habe.
Doch dieses Werk ist für mich eindeutig. Ich schlug eine beliebige Seite im Buch auf. Las nur einen einzigen Satz. Und ich wusste sofort, um welchen Gedanken es ging, welche Handlung damit verknüpft war, wo im Buch ich mich gerade befand. Dachte daran zurück, erfreute mich daran. Ich werde es ganz vorne in mein Regal stellen. Damit ich genauso wie in einige der anderen Werke, die ich oben nannte, immer wieder einmal ins Regal greifen kann, ein beliebiges dieser Bücher an einer beliebigen Stelle aufschlagen und mich dann lächelnd zu erinnern ...
SaschaSalamander 31.12.2009, 15.12 | (2/1) Kommentare (RSS) | PL
Die Toten schweigen nicht

Kurz noch einmal zum Inhalt: der Privatdetektiv Tate war früher Polizist, doch das ist lange her. Sein Leben nahm eine dramatische Wende, als er seine Frau und Tochter bei einem schlimmen Unfall verlor. Nun also fristet er sein Dasein als erfolgloser Detektiv. Ein neuer Fall rührt an der Vergangenheit, lässt alte Wunden aufbrechen und birgt viele Geheimnisse in sich. Bei der Exhumierung eines Mannes, dessen Körper man nun auf Spuren von Giftmord untersuchen will, findet man nicht den Mann im Sarg, sondern ein fremdes Mädchen. Und Tate findet noch weitere verschwundene Mädchen, weitere Leichen. Er ermittelt entgegen den Weisungen der Polizei auf eigene Faust, und sein früheres Privatleben kommt immer mehr in Konflikt mit dem, was er nun erfahren muss. Die Presse rüttelt an den alten Geschehnissen, und immer mehr wird Tate selbst - wirklich zu Unrecht? - zum Verdächtigen. Doch hinter den Morden steckt mehr, als es im ersten Moment den Anschein hatte ...
Ja nun, was soll ich noch sagen? Ich war am Ende recht enttäuscht. Das Buch habe ich bis zur Hälfte gelesen, danach ging ich über zum Hörbuch, welches mich ebensowenig fesselte. Ich war froh, als ich die Story hinter mir hatte. Der Gedanke war ganz nett, und die Hintergründe, die sich am Ende abzeichneten, waren recht clever gedacht. Doch trotzdem gab es mir zuviele Ungereimtheiten, zu viele Unklarheiten. Leider war der Antiheld des Buches auch tatsächlich sehr unsympathisch, und es kam nicht einen einzigen Moment das Gefühl auf, dass ich mitgefiebert hätte, im Gegenteil. Ich wünschte, ich hätte Tate eine dicke Ohrfeige geben und ihn endlich mal zur Vernunft bringen können. Doch mehr nicht. Nicht einmal Antipathie ließ mein Blut in Wallung geraten, im Grunde waren mir Tate und all die anderen egal. Sollten sie doch tun, was sie glaubten tun zu müssen, ich wollte nur wissen, wer die Frauen umgebracht hatte und warum.
Der Ladezustand des Handys ging nach wenigen Seiten bereits auf den Keks und zog sich bis zur letzten Seite durch. Spannung baute sich erst ab der Hälfte des Buches auf (meiner Meinung nach. Viele Leser waren sehr begeistert von diesem Buch, und ich möchte es auch nicht absprechen. Aber mein Geschmack war es eben absolut nicht), und selbst dort konnte sie sich nicht halten, sondern dümpelte dröge wie die Wasserleichen zu Beginn des Buches vor sich hin: aufgebläht, faul und reizlos. Man hätte das Buch auf gut ein Drittel oder Viertel kürzen können, ohne dass es ihm geschadet hätte (es hätten eh nur Sätze wie "leck mich" und "scheiße, ich habe damals alles falsch gemacht" oder "ich steckte mein Handy ins Ladegerät und hoffte, dass es nicht kaputt war" gefehlt, allein durch deren Entfernung hätte man das Buch stark raffen können).
Empfehlenswert? Nun ja, es gibt Leser, denen es sehr gefiel. Aber ich werde es nicht empfehlen. Ich denke, es gibt bessere Bücher, mit denen man seine Zeit vertreiben kann ...
SaschaSalamander 30.12.2009, 09.55 | (0/0) Kommentare | PL
Die Eleganz des Igels

Also gut, ab zu Tauschticket, et voila. Ich liebe es: heute bestellt, morgen schon im Briefkasten. Vorab ein wenig im Web recherchiert. Bei diesem Buch scheiden sich ja wirklich die Geister. Die einen lieben es, schwelgen, schwärmen, schmachten. Die anderen finden es elitär, handlungsarm und langweilig, pfeffern es nach wenigen Seiten in die Ecke und ärgern sich, dass sie zu viele Fremdwörter nicht verstehen und es nicht einsehen, warum eine Autorin so arrogant sein muss, ihre pseudophilosophischen Ergüsse ohne jeglichen Zusammenhang auch noch auf ZWEI Charaktere zu verteilen, weil einer wohl nicht für ihr Ego ausreicht (dies war eigentlich der Tenor, den ich in sehr vielen Rezensionen heraushörte).
Ich gehöre zu denen, die das Buch lieben. Es ist so still, so sanft. Ich kann mich sehr gut in die beiden Hauptcharaktere hineinversetzen. Mag sein ich teile nicht alle Gedanken, aber eine Sympathie ist vorhanden, und manchmal finde ich mich sogar in ihnen wieder. Und über mangelnde Handlung kann ich nicht klagen, die Texte gehen fließend ineinander über, die Inhalte ziehen sich wie ein hauchdünner Faden (ich muss oft an Altweibersommer denken, wenn die hauchzarten Spinnweben vom Wind getragen werden) durch die einzelnen Kapitel, und ich möchte in das Buch eingreifen, möchte die beiden bekannt machen und ihnen zeigen, dass ihre Schwester im Geiste nur wenige Wohnungen entfernt lebt. Ich kann es nicht erwarten, bis sie sich endlich begegnen, sich treffen, angeregt durch einen neuen Nachbarn (der die Verkörperung dessen darstellt, was beide auf ihre eigene Weise bereits verehren, nämlich die japanische Kultur).
Das ist ein Buch, das ich nicht nur lesen will, sondern das ich besitzen muss. Ich will es in meinem Regal sehen. Auch, wenn ich (noch, aber das kommt vielleicht später) nicht begreife, was eine Katze auf dem Cover zu suchen hat? Ich kann es kaum erwarten, es zu Ende gelesen zu haben und Euch hier etwas ausführlicher vorzustellen!
SaschaSalamander 29.12.2009, 16.09 | (0/0) Kommentare | PL
Is nothing sacred any more
Ja, HALLO??? Geht es noch? Einfach so dutzende Monate vor dem Erscheinen eines Filmes bereits in den Medien öffentlich dessen Ende herausposaunen? Wo leben wir denn? Ist den Leuten denn gar nichts mehr heilig? *motz* *heul*
SaschaSalamander 29.12.2009, 10.00 | (0/0) Kommentare | PL
Limit Live
Also war ich heute beim Kartenvorverkauf und habe mir zwei Karten reserviert. Im März erst wird es stattfinden, aber es sind schon recht viele Karten ausverkauft. Ich habe recht weit vorne mittig noch etwas ergattern können und freue mich wie eine Schneekönigin darüber! So lange noch hin, ich kann es kaum erwarten. Und welches Buch ich als nächstes genießen werde, dürfte außer Frage stehen, oder? ;-)
Die Lesung wird bestimmt klasse. Denn noch bevor ich Infos darüber im Web las, war mir klar, dass Schätzing ein Event daraus machen wird und ich dieses sehen will. Und als ich mich dann informierte, sah ich mich bestätigt. Untermalt mit einem eigenen Soundtrack, Bilder auf riesiger Leinwand, kabarettistische Einlagen, zusätzliches Material von ESA und DLR, und ich hoffe natürlich auch auf einiges Hintergrundmaterial zum Buch. Man muss das Buch dafür angeblich nicht kennen, aber ich möchte es gerne zweimal genießen: das Buch selbst, und dann die Erinnerung, während er daraus vorträgt. Und ein drittes und viertes Mal, wenn ich das Buch hier vorstellen und später von der Tournee erzählen werde ;-)
Als kleiner Vorgeschmack seine Homepage, die derzeit voll und ganz dem Buch "Limit" gewidmet ist und schon eine kleinen Eindruck davon vermittelt, dass es sich nicht "nur" um einen einfachen Roman handelt: >Frank Schätzing<

SaschaSalamander 28.12.2009, 16.28 | (2/0) Kommentare (RSS) | PL
Weichgekocht und Zimtfeuer

Und nun erschien vor ein paar Tagen ein zweiter Band: "Zimtfeuer". Nennt sich wie auch der Vorgänger bereits "ein SM-Lesebuch", doch im Grunde eigentlich eine Sammlung erotischer Geschichten, die auch für Freunde normaler Erotik ein Genuss sein wird. Denn im Grunde sind es prickelnde Geschichten voller Leidenschaft und Erotik, gewürzt mit jeder Menge Humor und Selbstironie. Und sehr, sehr viel Kreativität.
Was mich an anderen Büchern dieses Genres oft stört, sind die Sprache und der Inhalt. Die Sprache in "Weichgekocht" und "Zimtfeuer" jedoch ist allein schon aufgrund der vielen Autoren sehr abwechslungsreich. Fernab von platten Phrasen, wie man sie sonst häufig liest (Luststab, Lustgrotte, Lustsaft, praller Stab, mächtiges Glied und ähnlich dämliche Bezeichnungen, bei denen ich nicht weiß, ob ich lachen oder weinen soll) gelingt es den AutorInnen, beim Leser das Lustzentrum DORT anzusprechen, wo es eigentlich sitzt: nicht irgendwo zwischen den Beinen, sondern direkt im Gehirn.
Und der Inhalt - in vielen Büchern fehlt er oder ist klischeebeladen ohne Ende. Graues Mäuschen trifft reichen Schönling, sie dürfen einander nicht besitzen, es funkt gewaltig, es gibt ein paar Hindernisse, et voila erst sexelt es, und dann sind sie zusammen. Hier dagegen war ich oftmals von dem Einfallsreichtum der AutorInnen begeistert. Witzige Wendungen, clevere Varianten und spannende Handlungsabläufe, deren Ende nicht unbedingt vorhersehbar ist. Selbst, wenn manche der Geschichten nur eine oder zwei Seiten lang sind, bauen sie in sich selbst eine Spannung auf und ziehen den Leser in ihren Bann.
Und es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Gut, wer die reine Blümchenvariante unter der Bettdecke ohne Licht bevorzugt, sollte vielleicht doch die Finger davonlassen. Doch für jeden, der es gerne abwechslungsreich liebt, ist etwas dabei. Teilweise etwas heftigere Varianten mit Dominanz und Unterwerfung, aber auch sinnlich-verliebte Abenteuer. Sogar der Bereich Fetisch kommt nicht zu kurz: welcher Mann mag es denn nicht, wenn eine Frau ihre Beine in glänzendes Nylon verpackt und hübsche Schuhe trägt? Und welche Frau liebt es nicht, mit dem Reiz, welchen sie auf die Männer darin ausübt, zu spielen? Auch geheimnisvolle Kurzgeschichten gibt es, die fast schon in den Bereich Dark Fantasy passen könnten. Traurige und nachdenkliche Erzählungen, die von Tod oder Behinderung handeln und den Leser bewegen, das Thema Sexualität von einer völlig neuen Seite zu betrachten.
Manchmal gehen die AutorInnen auch noch einen kleinen Tick weiter: es gibt Geschichten, von denen sich manche tatsächlich so abspielen könnten. Doch es gibt auch prickelnde Phantasien, die man gerne nachwirken lässt, wohlwissend, dass sie reines Kopfkino bleiben werden.
Und was ebenfalls gefällt: diese Geschichten sind realistisch gehalten. Während man in diesen klassischen Liebesromanen sich in eine allzu unrealistische Heldin hineinversetzen muss und von einem Prinzen träumt, wie man ihn eh niemals haben wird, sind diese Erzählungen aus dem Leben gegriffen. Sie malen keine unerreichbaren Luftschlösser, sondern sie zeigen, dass Pannen kein Drama sind und Fehler dazugehören. Dass Liebe und Sex nicht perfekt sein müssen. Sie zeigen den LeserInnen: auch Du kannst Lust daran haben, wenn Du es nur zulässt. Und wenn Du bereit bist, zu lernen und manchmal auch über Dich selbst zu lachen ...
****************
Zu gerne würde ich einzelne Geschichten hier erzählen. Doch ich begnüge mich damit, Euch ein wenig den Mund wässrig zu machen. Ihr sollt schließlich selbst einmal hineinlesen. Deswegen zum Abschluss anstelle des Fazit einfach ein paar Anreize zu einigen Geschichten, die mir besondesr gefielen ;-)

SaschaSalamander 28.12.2009, 14.27 | (2/0) Kommentare (RSS) | PL
Statistik KW 52
Zimtfeuer (Anthologie)
Weltenträumer (S. Lukianenko)
Detektiv Conan 65 (G. Aoyama)
Gehört
Die Eleganz des Igels (M. Barbery)
Die Toten schweigen nicht (P. Cleave)
Die Lebe wächst mit ihren Aufgaben (E. v. Hirschhausen)
Gesehen
S. Darko
The Crow
Von allen Geistern besessen
Nightmare on Elmstreet 02 - 04
Geschenkt
Zimtfeuer (Anthologie)
Getauscht
Jakob, der Lügner (Film)
Extrem 1 (C. Brandhurst)
Die Eleganz des Igels (M. Barbery)
Gekauft
12 Days (J. Kim)
Anima 01 + 02 (N. Mukai)
Fairy Cube 02 + 03 (K. Yuki)
Ludwig Revolution 04 (K. Yuki)
Detektiv Conan 65 (G. Aoyama)
Royal Doll Orchestra 01 (K. Yuki)
After School Nightmare 06 (S. Mitsushiro)
SaschaSalamander 27.12.2009, 16.08 | (2/1) Kommentare (RSS) | PL
ø pro Tag: 0,5
Kommentare: 2819
ø pro Eintrag: 0,7
Online seit dem: 21.04.2005
in Tagen: 7389