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Blogeinträge (Tag-sortiert)
Tag:
Hunde der Welt
Seit Jahrtausenden lebt der Hund mit dem Menschen. Er folgte ihm in die entlegensten Winkel der Erde und eignete sich die unterschiedlichsten Fähigkeiten an. Dieser Bildband unternimmt einen Streifzug rund um die Welt und spürt dabei beeindruckende Hunderassen auf. Sloughis in Marokko zum Beispiel, edle Windhunde, die einst Beduinen auf der Falkenjagd begleiteten. Oder Hütehunde in Tibet, die seit je die Nomaden und ihre Herden beschützen.
Das Buch zeigt das Wesen der jeweiligen Rasse und ihre oft exotische Umgebung: die karge Landschaft der Lofoten, wo Lundehunde in den Klippen jagen genauso wie den Dschungel von Papua Neuguinea, wo Dingos um die Dörfer streunen. Nach der Lektüre dieser Reportagen weiß man, dass die enge Bindung zwischen Hund und Mensch ein weltweites Phänomen ist - auch wenn sie sich auf sehr verschiedene Weise äußert.
FOTOS
Das wichtigste bei einem Bildband sind natürlich die Bilder. Ich hatte offen gesagt mit weniger Text gerechnet, war aber umso erfreuter, als ich sah, dass sehr viele Informationen über die einzelnen Hunderassen zu finden sind. Dennoch stehen die Bilder für sich und benötigen im Grunde keiner Worte.
Als ich das Buch aufschlug, sah ich nicht nur Hunde, sondern eine Menge Landschaft, Mensch und Tier, was in mir das Fernweh weckte: ein Zelt in der Tundra Sibiriens, wo eine Mutter und ihr Sohn den Alltag verbringen. Ein prachtvoller Treppenaufgang zu einem Anwesen in Marokko. Eine DoppelseiteLandschaft mit Hütten, Flusslauf und viel Grün in Papua-Neuguinea. Eine Reiterin, welche mit ihrem Pferd über ein Hindernis springt. Ein vollgestopfter Lebensmittelladen in Vietnam. Portraits eines Einwohners des entsprechenden Landes. Spielende Kinder. Weite, Meer, Wüste, Nashörner, Pferde, Rentiere, Schafe. Mal mit, mal ohne Hund.
Den Großteil allerdings machen natürlich die Hunde aus, die entsprechenden Bilder ohne Hunde allerdings zeigen einen Ausschnitt des Alltagslebens und vermitteln einen sehr guten Eindruck davon, wo und wie die Tiere in dem entsprechenden Land leben, mit welchen natürlichen Gegebenheiten sie umgehen müssen, etwa auf einem Baumhaus in West-Papua oder auf den kargen Klippen auf den Lofoten.
Die Fotos sind wunderschön eingefangen, ich könnte mich in dem Buch verlieren, seit ich es habe, blättere ich täglich darin und freue mich an den hübschen Motiven. Die Bilder sind sehr emotional und dürften wohl das Herz eines jeden Hundefreundes höher schlagen lassen. Mal sieht man die Hunde bei der Arbeit in Aktion, mal in der Gruppe gemeinsam beim Tollen, ein andermal mit dem geliebten Menschen, oder auch einfach lässig zwischen einer Menschenansammlung ohne direkten Bezug. Aber, wie gesagt, sie wecken das Fernweh, man sollte gerade nicht zu wehmütig gelaunt sein, wenn man durch die Seiten blättert, sonst verstärkt es das nur (wie mir an diesem Tag leider geschehen, denn die Bilder gehen zumindest für mein Empfinden tatsächlich sehr nahe, sie drücken sehr viel aus und berühren auch ohne Worte).
BERICHTE
Die Berichte sind sehr interessant zu lesen. Ich empfinde HUNDE DER WELT allerdings nicht als "Buch", das ich "lese", sondern ich blättere eher darin. Und wenn mich aktuell ein Bild anspricht, dann lese ich den zugehörigen Text und freue mich über das, was ich neu erfahren habe. Ich genieße das Buch in kleinen Happen, immer wieder.
Ein einzelnes Kapitel ist ungefähr 10 Seiten lang, bestehend aus sehr vielen Bildern und rund dreiseitigen begleitenden Text. Hierin wird die Historie der Hunderassen beschrieben (welchen Zweck erfüllte er damals, welche Geschichten erzählt man sich über ihn) und anschließend die aktuelle Situation (welchen Stellenwert hat er für den Menschen, wie lebt er, welche Aufgaben erfüllt er).
Die Informationen sind sehr unterschiedlich und interessant. Es ist für mich sehr faszinierend, mal einen Blick über den westeuropäischen Tellerrand zu werfen, wo man Hunde als reine Haustiere hält, maximal als Arbeit bekannt für Schafherden, Drogensuche, Katastrophenschutz oder für die Jagd. So bewachen die Hunde in Middle Island zum Beispiel Kolonien von Pinguinen. Lundehunde auf den Lofoten machen Jagd auf Papageientaucher und sind dabei auf den Klippen so kletterfähig wie Gämsen, haben sogar sechs Zehen! In Neuguinea leben die Hunde ganz selbstverständlich zwischen den Menschen, haben jedoch keine Besitzer, sondern sie sind einfach Teil der Gesellschaft. In Marokko gelten Hunde als Unrein, doch eine Rasse, der Sloughi, gilt als edles Tier und genießt einen hohen Status in der Gesellschaft. Und so erfährt man viele kleine spannende Details teils über bekannte Rassen wie den Bernhardiner, Border Collies oder die Welsh Corgies, aber auch über eher bei uns unbekannte Rassen wie den Phu-Quoc-Hund, den Do Khyi, Koochis, Kangals oder andere.
Im Anschluss an die einzelnen Kapitel findet sich ein Anhang, wo die einzelnen Rassen auf fünf Seiten noch einmal knapp zusammengefasst werden.
FAZIT
Ein wunderschöner Bildband, der weniger als Fachbuch über einzelne Rassen gedacht ist sondern vielmehr ein Gefühl beim Leser wecken soll für das Miteinander von Mensch und Hund in anderen Ländern. Es hebt die besonderen Fähigkeiten einzelner Rassen hervor und vermittelt dadurch einen Eindruck von der Vielfalt des Hundes. Die Bilder fangen sehr lebendig den Charakter der einzelnen Tiere ein und berühren den Leser. Ein Buch, das neben einigen ähnlichen Bildbänden einen kleinen Ehrenplatz in meinem Regal bekommt, damit ich immer wieder darin blättern kann. Volle Punktzahl für ein wirklich gelungenes Werk :-)

SaschaSalamander 17.08.2011, 09.34 | (0/0) Kommentare | PL
Paranormal Activity

Micah hat eine Kamera gekauft, denn seit einiger Zeit wird Katie wieder von etwas verfolgt. Es begann, als sie 8 Jahre alt war, seitdem folgt es ihr, und nun beginnt es erneut. Geräusche, kleinere Aktivitäten, ihr Name geflüstert, sie fürchtet sich. Die beiden suchen das Gespräch eines Mediums, dieser verweist sie an einen Spezialisten für Dämonen. Während Katies Angst täglich wächst, scheint es Micah eher als Spiel zu sehen, er provoziert den Dämon und tut so ziemlich alles, wovor das Medium sie beide gewarnt hat. Die Aktivitäten werden heftiger, und als sie den Dämonenspezialisten kontaktieren wollen, ist dieser nicht erreichbar.
PARANORMAL ACTIVITIES ist klar ein Low Budget Film, dessen Kameraführung an Blair Witch erinnert. Natürlich soll auch dieser Film auf realen Begebenheiten basieren. Mal baut Micah die Kamera auf (nachts), meist trägt er sie tagsüber ständig bei sich. Er filmt alles und jeden, was sowohl den Gefilmten als auch dem Zuschauer recht schnell auf die Nerven geht, aber es ist Teil des Filmes und gehört dazu. Ebenso gehört dazu, wie unlogisch und vor allem unqualifiziert Micah reagiert. Spätestens, als er durch die Kamera die untrüglichen Beweise dafür hat, dass etwas geschieht, das mit dem normalen Verstand vorerst nicht zu erklären ist, sollte er den Fachmann anrufen und akzeptieren, dass etwas nicht stimmt. Auch, dass er die Ängste seiner Freundin komplett ignoriert, machte mich während des Filmes ziemlich wütend, sodass ich mir immer wieder die Frage stellte, warum sie ihm nicht schon längst den Laufpass gegeben hat.
Aber wie gesagt, dies ist Teil des Filmes, der Handlung, es stellt den Alltag der beiden dar und ist durch diese Handkamera ziemlich gut gelungen. Der Aufbau ist schleichend, anfangs beginnt es sehr ruhig, es geschieht nicht viel außer einer sich bewegenden Tür. Die Aktivitäten werden heftiger, die Reaktionen der beiden werden immer emotionaler, es kommt zu Konflikten zwischen den beiden bis hin an den Punkt, als es tatsächlich körperlich wird und der Dämon Katie real bedroht, die Spannungskurve ist bis hin zum etwas zu abrupten Ende perfekt aufgebaut. Durch diesen schrittweisen Aufbau gelingt es dem Filmemacher, mit einfachen Möglichkeiten wie dem An- und Ausschalten des Lichts im Flur oder einer schwingenden Deckenlampe Grusel zu erzeugen.
Was mir an diesem Film besonders gut gefällt: es gibt keine billigen (oder teuren aber schon viel zu oft gesehenen) Effekte. Der Horror spielt sich im Kopf des Zuschauers ab, und es braucht weder Dämonenfratzen noch wabernde Schatten. Der Dämon ist nicht sichtbar, zu sehen ist nur seine Aktivität. Auch die Erklärung ist nicht wie in vielen Filmen an den Haaren herbeigezogen sondern real an wissenschaftlichen Erkenntnissen gehalten und daher interessant für diejenigen Zuschauer, die nicht nur Geisterfilmchen sehen wollen, sondern sich auch tiefgründiger mit dem Phänomen paranormaler Aktivitäten befassen.
Was für mich wichtig zu erwähnen ist: Blair Witch ist extrem wacklig, ich konnte ihn nicht komplett ansehen, nicht des Grusels wegen sondern weil mir übel wurde. Dieser Film hier ist im Stil ähnlich, spielt jedoch nur im Haus, hat daher keine wilden Verfolgungsjagden und ist insgesamt ruhiger im Bild.
Wer Schockeffekte möchte und einen brutalen Horrorschocker nach dem anderen ansieht, wird vermutlich enttäuscht sein. Wer dagegen einen realistischen Grusel sucht und Inhalt wichtiger empfindet als die Effekte, dem wird mit PARANORMAL ACTIVITIES ein ungewöhnlicher Film geboten, wie es ihn nur selten zu sehen gibt. Aber vorsicht - wer sich darauf einlässt, der wird eine Art Angst verspüren, wie ihn "normale" Horrorfilme selten erzeugen können!
SaschaSalamander 16.08.2011, 09.25 | (4/4) Kommentare (RSS) | PL
Payback

Es handelt davon, wie die Medien immer mehr Besitz von unserem Alltag ergreifen. Von den Problemen, die man mit dieser ständigen Erreichbarkeit hat, dem Druck, welchem man sich dadurch selbst aussetzt, von der steigernden Erwartung hinsichtlich Konzentration und Multitasking, während genau dies eigentlich gehemmt wird.
Doch, da können viele einstimmen. Es ist lästig, wenn man die Mails sofort beantworten soll, wenn man heimkommt und der AB ist voll, wenn ständig das Handy klingelt und die besten Sendungen im TV zur dümmsten Zeit laufen und man extra wachbleiben muss.
Aber ich für meinen Teil sage, dass es für einen erwachsenen Menschen die "Medienkompetenz" gibt. Ich habe mich zum Beispiel entschiedenen, keinen TV zu besitzen und mein Handy meist gar nicht zu nutzen. Wenn jemand mailt, antworte ich dann, wenn ich Lust habe, und klar mache ich manchmal Multitasking, aber nur wenn ich Lust darauf habe und nicht gerade an einer wichtigen Sache arbeite. Ich bin erwachsen, ich bin medienerfahren und ich bin für mich selbst verantwortlich.
Was mir nicht gefällt ist (bis zur ersten Hälfte, weiter habe ich nicht gelesen, weil ich mich zu oft geärgert habe) die Entmündigung des Lesers. Es wird so dargestellt, als wäre ich nicht selbst in der Lage, meinen Konsum zu steuern. Mir wird mangelnde Multitaskingfähigkeit unterstellt, ohne dass mir jedoch exakt erklärt wird, was genau das bedeutet. Gerade in Fachbüchern finde ich eine konkrete Definition der Begriffe jedoch notwendig, aber Schirrmacher spielt mit Begriffen und wirft sie um sich, jeder kennt sie und liest den Text und stimmt ihm zu, aber wenn man genau hinterfragt stellt man fest, dass die Argumente oft recht haltlos sind.
Er pauschalisiert sehr viel, generalisiert und meint dann, so sei das eben. Aber ich mag es nicht, mit einem Medienjunkie gleichgesetzt zu werden. Ich bin ein Mensch, der manchmal das Telefon klingeln lässt, weil er gerade keine Lust hat ans Telefon zu gehen. Aber diese Fähigkeit stellt Schirrmacher komplett außer Frage. Für ihn gibt es nur schwarz und weiß. Er beschreibt einzelne Experimente, die er komplett aus dem Zusammenhang reißt, und dann interpretiert er sie so, dass sie für sein Buch passen.
Auch, wenn der Vergleich böse ist, muss ich doch daran denken, wie früher auch das erste Auto als Teufelswerk verschrien war, wie bestimmt auch die Elektrizität ihre Gegner hatte, wie damals der Walzer als unanständig gesehen wurde, und so weiter. Ich finde es gut, wenn ein Mensch nicht alles hinnimmt und ungefragt als "neu und somit gut" stehenlässt. Aber ich mag es nicht, wenn man prinzipiell alles gleich verteufelt. Statt das Internet und die neuen Medien schlechtzumachen wäre es sinnvoll, zu einem bewussten Konsum zu raten.
Mag sein, dass er dies in der zweiten Hälfte seines Buches tut, aber bis dahin bin ich nun abgesprungen. Ich tue es mir nicht an, mich 150 Seiten lang als inkompetenter User abstempeln zu lassen. Aus Neugier habe ich die Kapitel im zweiten Teil angeselen und habe den Eindruck, dass er weiterhin nur Mängel benennt, jedoch keine Lösungen bietet, wie er dies behauptet (aber das liegt an meiner mangelnden Konzentrationsfähigkeit, die daher kommt, dass ich zuviele Bücher auf einmal lese, was ich ja gar nicht kann, da ich vom PC schon viel zusehr des Denkens entmächtigt wurde) (upps, war das ironisch? Sorry, konnte ich mir gerade nicht verkneifen, das Buch löst diese Reaktion bei mir aus, normalerweise bemühe ich mich doch eines sachlicheren Tons *g*).
Auch muss ich sagen, dass die Kapitel recht durcheinander zusammenhängen und es eigentlich eher eine Aneinanderreihung von Versuchen, Behauptungen, Thesen und Gedanken ist. Ein Leitfaden ist nicht erkennbar, nur stets eine neue Behauptung, man könnte die Kapitel auch wahllos durcheinanderwürfeln, es würde nicht stören. Ein bisschen Kontinuität und Struktur wäre schon nett gewesen und hätte etwas professioneller gewirkt.
Eigentlich schade. Denn, wie gesagt: hochinteressantes und sehr brisantes Thema, mit dem ich mich gerne befasse. Jedoch würde ich gerne das objektive Werk eines Beobachters lesen statt der Hetzjagd eines Gegners.
SaschaSalamander 15.08.2011, 15.36 | (0/0) Kommentare | PL
Geisterritter
Ich war elf, als meine Mutter mich aufs Internat nach Salisbury schickte.
Letzter Satz:
"Du willst ihn sogar heiraten".
aus: Cornelia Funke: Geisterritter; Dressler, 2011
SaschaSalamander 15.08.2011, 09.40 | (0/0) Kommentare | PL
Statistik KW 32
1 - Leichte Sushi-Küche
1 - Yokan (M Tateno)
2 - Gargoyle (A Davidson)
2 - Mach mich geil (L Palmer)
3 - Verlockende Versuchungen (I L Minden)
4 - Payback (F Schirrmacher)
4 - Das Graveyard-Buch (N Gaiman)
5 - Flames ´n Roses 01 (K White)
5 - Meditation für Dummies (S Bodian)
Gesehen
/
Geschenkt
/
Gekauft
/
Getauscht
Leichte Sushi-Küche
Meditation für Dummies (S Bodian)
ANMERKUNGEN:
1 - komplett
2 - beendet
3 - weitergeführt
4 - abgebrochen
5 - begonnen
SaschaSalamander 14.08.2011, 20.50 | (0/0) Kommentare | PL
Das Graveyard-Buch

Mir wurde das Buch wärmstens empfohlen. Aber ich kann nicht wirklich etwas damit anfangen. Das finde ich schade, hatte ich mich doch sehr darauf gefreut.
Größtenteils liegt es am Schreibstil, der mir persönlich zu trocken ist, ich finde keinerlei Bezug, will nicht wissen, wie es weitergeht, und der Spannungsaufbau fehlt mir. Das heißt nicht, dass er nicht vorhanden ist, aber ich selbst kann einfach nichts damit anfangen.
Im Original hat das Buch angeblich Zeichnungen, für seine Comics ist er auch bekannt. Ich verstehe nicht, warum man diese aussdrucksstarken Bilder in der deutschen Veröffentlichung weggelassen hat, nicht nur in diesem Buch, auch bei anderen Werken wie CORALINE.
Woran es liegt, dass so ein begnadeter Autor ein Buch schreibt, mit dem ich so wenig anfangen kann, verstehe ich nicht. Ich habe die Vermutung, dass es die Übersetzung ist. Häufig stoße ich über Formulierungen. Die Sprache ist für mich ein wichtiger Zugang zum Inhalt eines Buches, und hier fehlt mir einfach etwas. Aber da das bei den anderen Titel nicht der Fall war, tippe ich auf den Übersetzer ...
ich werde es wohl nie herausfinden. Eines Tages werde ich es noch einmal versuchen. Oder auch nicht. Es ist vielleicht auch einfach der falsche Zeitpunkt für dieses Buch ...
SaschaSalamander 13.08.2011, 20.58 | (4/4) Kommentare (RSS) | PL
Das Graveyard-Buch
Eine Hand in der Dunkelheit, darin ein Messer.
Letzter Satz:
Aber zwischen jetzt und dereinst lag das Leben, und Bod ging ihm entgegen mit offenen Augen und mit weitem Herzen.
Aus: Neil Gaiman: Das Graveyard-Buch; Arena 2009
SaschaSalamander 13.08.2011, 20.01 | (0/0) Kommentare | PL
Gargoyle

INHALT
Ein namenloser Ich-Erzähler erleidet einen Autounfall und wird in einer Klinik für Brandopfer aufgenommen. Er verliert seinen Lebenswillen und plant den Suizid für die Zeit nach der Entlassung, als eines Tages Marianne Engel in seinem Zimmer steht. Sie erzählt, dass sie ihn schon seit vielen Reinkarnationen kennt, sie umsorgt ihn, gibt ihm neuen Lebensmut und erzählt ihm Geschichten von damals.
Es gäbe sehr viel mehr zu erzählen, doch mehr als diesen Teil möchte ich nicht verraten. Das Buch ist in zwei Hauptstränge gegliedert. Im ersten Strang berichtet der Ich-Erzähler (Stefan Kaminski) von seinem Leben als Pornostar vor dem Unfall, von seinem Kampf in der Klinik und dem Zusammensein mit Marianne. Im zweiten Strang erzählt Marianne (Sascha Icks) von ihrem früheren Leben im Kloster Engelthal sowie der Begegnung mit dem Ich-Erzähler). Die Nebenstränge sind Geschichten von Mariannes früheren Freunden: ein Wikinger verliebt sich in seinen älteren Mentor, eine asiatische Glasbläserin wird zum Spielball eines mächtigen Herrschers, eine viktorianische Dame entschließt sich ihrer Liebe auf das Land zu folgen, und ein italienischer Schmied verliert seine Frau durch die Pest. Auch die Vorgeschichte einzelner Nebencharaktere wird in Form einer gesonderten Geschichte beschrieben.
Das Buch ist ein klassischer Rahmenroman, der viele Genres und Themen beinhaltet. Während viele bekannten Rahmenromane (1001 NACHT wohl der bekannteste, aber auch STEIN UND FLÖTE, MASSIMO BATTISTI von Bemman u.a.) sich vor allem einem Genre verschrieben haben, ist GARGOYLE hier sehr flexibel. Romantisch, gruslig, tragisch, zynisch, teilweise sogar Horrorelemente. Definitiv ein Roman, für den man ein Vielleser quer durch alle Genres sein sollte, da man sonst rasch den Bezug verliert.
CHARAKTERE
Es dauerte ein wenig, bis ich die Charaktere ins Herz geschlossen hatte. Durch den häufigen Wechsel der Erzählperspektive findet man erst nach und nach den Zugang zu den Protagonisten. Und sie machen es einem auch nicht leicht. Der Ich-Erzähler ist extrem zynisch. Was bei anderen Autoren oft wie ein plumpes Stilmittel wirkt, ist hier sehr gut nachvollziehbar und lässt ihn sehr lebendig (wenn auch nicht unbedingt sympathisch) wirken. Er ist ein Ekel, und erst im Laufe der Geschichte offenbart er seine menschliche Seite. Marianne dagegen ging mir anfangs mit ihrer ständigen Liebenswürdigkeit ziemlich auf die Nerven, sie wirkte sehr aufgesetzt, und die bösartigen Kommentare des Ich-Erzählers trugen ihren Teil dazu bei. Doch so, wie er sie nach und nach lieben lernt, habe auch ich sie immer besser leiden können, bis sie wirklich zu einer guten Freundin wurde, deren Wohl mir am Herzen lag und deren Leben mich immer tiefer berührte.
Auch die Nebencharaktere sind sehr greifbar beschrieben, und es ist eines der Bücher, bei denen man das Gefühl hat, eine Reihe guter Freunde gefunden zu haben. Sie sind menschlich, haben ihre Schwächen und ihre Stärken, und selten gelingt es einem Autor so gut, sogar die kleineren Rollen mit so viel Leben zu füllen.
Identifikationsfiguren gibt es - zumindest für mich - keine. Ich habe wenig gemeinsam mit einem Pornostar, der bei lebendigem Leib verbrennt und dann Suizid begehen will. Und auch mit einer psychisch Kranken, die früher Nonne war und heute als Steinmetz arbeitet habe ich kaum Ähnlichkeit. Aber das macht nichts, man kann sich dennoch in jeden sehr gut hineinversetzen und mitfühlen.
SPRACHE
So unterschiedlich die einzelnen Genres dieses Buches sind, so variantenreich sind auch die Charaktere. Sie reden in unterschiedlichen Stilen, der Autor verwendet eigene Satzformen, Formulierungen, Worte. Wirkt der Text an manchen Stellen kantig und ungeschliffen (passend zu dem groben Klotz von Protagonist), so ist er an anderen Stellen zart, filigran und verletzlich (wie die junge Nonne), knapp und präzise wie die Krankenschwester.
Anfangs fand ich das Buch sprachlich etwas zu überzogen. Das lag daran, dass auf der ersten CD nur der Ich-Erzähler berichtet, und soviel Zynismus auf einen Haufen ist fast schon unerträglich. Allein die endlose Beschreibung des Brandes und der Verletzungen war eine regelrechte Qual. Ich möchte entweder ein neutrales medizinisches Fachbuch lesen oder aber einen Roman. Aber keinen Roman mit medizinischen Feinheiten, die mit fiesen Kommentaren gespickt sind, das empfand ich stellenweise als geschmacklos.
Allerdings lässt das direkt nach der ersten CD nach, sobald Marianne Engel dazukommt. Mit ihr beginnt die Handlung und wird das Buch zu einem bunten Band verschiedenartigster Themen und Geschichten. Davidson schreibt wortgewandt, verliert sich manchmal in Details und Ausschweifungen, die absolut unnötig sind und andererseits genau das Herz des Buches ausmachen, ich möchte keine einzelne Geschichte, nicht eine langatmige Metapher vermissen.
Der Ich-Erzähler bezeichnet Liebe etwa als einen Lemur. Nicht, weil er so knuffig süß ist, sondern ein Lemur sähe aus wie etwas Hübsches, das man so lange drückt, bis die Augen fast aus dem Kopf ploppen. Und diese großen, ploppenden Augen sind Sinnbild für die ständige Angst, unzureichend zu sein, den Partner zu verlieren und hilflos zu sein ohne den anderen. Seine Verbrennungen bezeichnet er optisch als das Dim Sum vom Vortag. Das ist schon alles sehr plastisch, manchmal regelrecht morbide und bösartig. Aber so grausam die negativen Metaphern sich einprägen, so lieblich sind auch die ruhigen Romanzen. Die Geschichte der Glasbläserin ist sehr bewegend, erzählt in zerbrechlichen Worten, die den Geist wie ein Seidentuch umschmeicheln.
HÖRBUCH
Mit der wandelbaren Stimme von Stefan Kaminski und dem weichen Klang von Sascha Icks (in diesem Fall ist Sascha ein Frauenname) haben sie Macher die perfekte Wahl für GARGOYLE getroffen, mir fiele niemand ein, der es besser hätte interpretieren können. Stefan Kaminski trägt den Hauptteil der Geschichte und findet für jeden einzelnen Charakter eine neue Stimme. Jede Tonlage, jedes Gefühl, jedes Alter, jedes Geschlecht, bei ihm ist alles möglich, und hört man alleine die Stimme ohne den Kontext, so kann man sofort sagen, ob er einen Mann oder eine Frau, einen jungen oder einen alten Menschen darstellt. Besonders beeindruckend war die Schlange, die immer wieder auftaucht und den Ich-Erzähler quält. Kaminski hat sie mit solch einer Art vorgetragen, dass es mir jedes Mal eiskalt den Rücken hinunterlief, mich gruselte richtig, und ich möchte es mir gar nicht mehr vorstellen! Wow, und so etwas nur mit der Stimme zu schaffen ist wirklich Kunst! Icks passt sehr gut zu der sanften Marianne, es gelingt ihr jedoch auch, die einzelnen Binnengeschichten in entsprechendem Tonfall zu erzählen, ob nun kerniger Wikinger oder italienischer Schmied.
FAZIT
Der Anfang täuscht über den Rest des Buches. Was eklig und unsympathisch beginnt, entpuppt sich zu einem absoluten Pageturner. Sprachgewaltig, inhaltlich überwältigend. Man sollte aber offen sein für viele Genres und gerne ein Buch lesen, das viele Inhalte vereint, die man sich nebeneinander nicht vorstellen kann. Andrew Davidson ist es gelungen, ein modernes Märchen voll Zauber und Gefühl zu schreiben, das seinesgleichen sucht. Es ist ein Buch, das man liebt oder hasst, dazwischen dürfte es nur wenig geben. Denn der Leser wird sehr intensiv berührt. Eine absolute Leseempfehlung für Vielleser, die einmal etwas ganz Anderes lesen möchten.
SaschaSalamander 13.08.2011, 08.45 | (0/0) Kommentare | PL
Leichte Sushi-Küche
Eigentlich wollte ich ja handgeschöpftes Briefpapier. Aber die Anbieterin bei Tauschticket hatte es nicht mehr, und statt den Tausch abzubrechen, suchte ich mir etwas anderes aus ihrem Sortiment. Da ich Sushi liebe und inzwischen schon ein wenig Erfahrunge habe und nach neuen Anregungen suche, entschied ich mich für dieses Buch. Und seit ich es heute Mittag in die Hände bekam, kann ich es nicht mehr weglegen und plane bereits einen Sushiabend nach dem anderen! Ich habe zwei große Asialäden um die Ecke und somit kein Problem, die Zutaten zu besorgen. Bambusmatte, Stäbchen, Schaumlöffel, Reiskocher, Mirin, Miso, Sushi-Reis, Nori, Ingwer zählen zu meinen Grundzutaten und Werkzeugen in der Küche, und wenn überraschend Gäste kommen, zaubere ich in einer Stunde flink ein paar Sushi-Teller. Aber mir fehlen eben die Feinheiten und ein paar nette Ideen, wie ich auch ohne teuren Frischfisch etwas zubereiten kann. Und die werden hier en masse geboten. Ich bin so begeistert, dass ich ausnahmsweise mal ein Kochbuch rezensiere ;-)
INHALT
Die LEICHTE SUSHI-KÜCHE beschreibt verschiedene Rezepte und Variationen rund um das beliebte japanische Sushi. Es bietet Anregungen für zu Hause, Parties und feierliche Anlässe. Sowohl einfache Rezepte als auch komplizierte Kniffe werden vorgestellt. Was nicht fehlen darf ist ein bisschen Hintergrundinformation über einzelne Zutaten, Werkzeuge für die Sushi-Küche, japanische Etikette bei Tisch und den kulturellen Hintergrund.
FOTOS
Fotos sind für mich in Kochbüchern unabdingbar. Es gibt Bücher, bei denen mir der Appettit vergeht, wenn die fertigen Speisen krumm und schief auf dem Teller liegen. Und andere Bücher, bei denen ich mich sofort entmutigt fühle, weil ich weiß "so werde ich das eh nie schaffen, das brauche ich gar nicht versuchen". Hier wirkt alles sehr schlicht und vermittelt eine Natürlichkeit, die den Leser anregt, es sofort selbst zu probieren. Die Farben sind kräftig, und die Bilder geben eine sehr gute Vorstellung davon, wie die eigenen Versuche anschließend aussehen können. Die einzelnen Schritte sind Foto für Foto sehr gut erklärt. Gerade bei Sushi ist das sehr wichtig: wie wird das Nori-Blatt belegt, in welche Richtung wird gerollt, wie bekommt man die Füllung genau in die Mitte. Dreieckige Tütchen, gepresstes Sushi, die Blätter mal außen mal innen mal ganz ohne, alles Schritt für Schritt bildlich erklärt. Für Kenner natürlich unnötig, aber für Einsteiger unentbehrlich.
REZEPTE
Was mir ebenfalls sehr wichtig ist: Beschreibung der Rezepte. Wenn es zu umständlich klingt, möchte ich es gar nicht erst versuchen. In diesem Buch ist alles recht einfach beschrieben. Als Anfänger wird man mit manchen Beschreibungen zuerst etwas überfordert sein, doch mit der Übung kommt die Erfahrung, und die Bilder geben zusätzlich zu den Texten eine gute Erklärung.
Es werden verschiedene Varianten beschrieben: Sushi-Tütchen, gepresste Sushi, mehrfarbige Sushi, belegte Sushi, Sushi mit und ohne Algenblätter. Die Fachbegriffe sind im Buch integriert, ohne den Leser zu überfordern: Terimaki, Nigiri, Sashimi, Temari, Maki, Futomaki, Uramaki, Inari und viele andere.
ZUSÄTZLICHE INFOS
Zu einem gelungenen Sushi gehört natürlich mehr als nur der mit einer Zutat gefüllte Reis. Die Dekoration wird einfach erklärt und gezeigt. Auch Suppen, Brühen, Saucen und Dips werden angerissen und in einzelnen einfachen Rezepten vorgestellt. Die Information über Etikette bei Tisch, Herkunft des Sushi, Verwendung der Werkzeuge etc ist knapp und präzise, sie stellt nicht den Hauptteil dar, wird jedoch ausreichend beschrieben. Die entsprechenden Fotos gefallen mir sehr, sie regen den Appetit an und wecken auch ein wenig Fernweh ...
ZUTATEN
Etwas, das mir bei Kochbüchern sehr wichtig ist: die Verfügbarkeit von Zutaten. Es ist manchmal erstaunlich, wie wenig Zutaten und Rezeptbücher zueinanderpassen. In schneller Studentenküche finden sich Zutaten, die man nur im 50 km entfernten Bioladen finden kann und dergleichen Seltsamkeiten mehr. Hier ist es natürlich so, dass man die Zutaten im normalen Supermarkt oft nicht bekommt. Sojasauce könnte gerade noch klappen, bei allem anderen wird es kompliziert. Man sollte schon einen Asialaden in der Nähe haben. Ohne Sushireis (normaler Reis funktioniert nicht wie gewünscht), Nori-Blätter, Sake, Mirin, Wasabi, Ingwer und andere Grundzutaten wird es schwer. Alles andere ist verzichtbar und lässt sich auch westlich variieren (statt Fisch kann man auch gekochten Schinken verwenden, der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt). Aber bevor man sich an die Sushi-Küche wagt, sollte man wirklich versuchen abzuklären, wo man die Zutaten besorgen möchte. Im Feinkostladen oder Supermarkt zahlt man für Nigiri, Sojasauce, Fisch etc nahezu astronomische Preise, und es wäre schade, wenn das Sushi aus diesen Gründen eine unerschwingliche Ausnahme bleiben muss. Die Suche nach dem nächsten größeren Asialaden wäre bei Anschaffung dieses Buches also wirklich zu empfehlen!
FAZIT
Ich empfehle das Buch für Einsteiger wie auch Fortgeschrittene. Einsteiger könnten sich im erstne Moment von den vielen Begriffen, Variationen und komplexen Möglichkeiten überfordert fühlen. Aber wer sich Zeit nimmt, der stellt fest, dass die einzelnen Schritte sehr gut und einfach beschrieben sind. Die Mühe lohnt sich. Und für Fortgeschrittene gibt es sehr viele Variationen, die es sich auszuprobieren lohnt. Gerade die gepressten und mehrfarbigen Sushi sind nicht allzu bekannt und bieten die Chance, mit einfachen Mitteln faszinierende Effekte zu erzeugen und bei Gästen zu punkten. Die Fotos machen Lust auf mehr, und die zusätzlichen Informationen bieten einen spannenden Einblick in die japanische Sushi-Tradition.
ANMERKUNG ZUM SCHLUSS
Und wenn es nicht so klappt wie es soll - nicht den Mut verlieren! Ich weiß nicht, wie oft ich manches probiert habe. Man sollte nicht gleich beim ersten Versuch Gäste einladen, sondern erst ein wenig experimentieren. Sushimeister ist eine Ausbildung, die in Japan bis zu fünf Jahre dauern kann und sehr angesehen ist. Dafür, dass man den Reis korrekt zubereitet, die Blätter perfekt rollt und schneidet sowie die Sushi füllt und belegt. Da ist es schon okay, wenn bei den ersten eigenen Versuchen zu Hause der Reis zu trocken oder zu flüssig, die Rolle oval statt rund ist oder wenn die Ränder zu arg überstehen, wenn ein wenig schief gerollt wurde, die Rolle zu dick ist und nicht geschlossen werden kann, zu dünn ist und zuviel Nori übrig bleibt, die Füllung am Rand statt in der Mitte ist und beim Schneiden das Blatt zerreißt und die gewünschte Füllung durch den warmen Reis plötzlich unerwartet die Konsistenz ändert und aus der Rolle flutscht. Übung macht den Meister!
(Woher ich diese Fehler kenne? Ähem ... inzwischen sind meine Sushi und Onigiri meist recht geschickt, aber ich habe viele Kilo Reis zum Üben gebraucht *g*)

SaschaSalamander 10.08.2011, 15.53 | (0/0) Kommentare | PL
Die Worte der weißen Königin
Meine Geschichte beginnt in der Dunkelheit
Letzter Satz:
Ich bin es, Olin.
aus: Antonia Michaelis: Die Worte der weißen Königin; Oetinger 2011
SaschaSalamander 08.08.2011, 16.04 | (0/0) Kommentare | PL
ø pro Tag: 0,5
Kommentare: 2819
ø pro Eintrag: 0,7
Online seit dem: 21.04.2005
in Tagen: 7434