SaschaSalamander

Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Fantasy

Käptn Blaubär

CoverEigentlich wollte ich das Buch gar nicht lesen, und genausowenig hören. Käptn Blaubär, das ist dieser Plüschbär mit den drei tuffigfarbenen Neffen und dem verrückten Hein Blöd. Und Walter Moers ist der Zeichner des "kleinen Arschloch". Kinderkram, Schweinskram. Nichts für mich (zumindest nicht dieser Kinderkram und auch nicht solcher Schweinskram, aber über andere Varianten selbiger können wir gerne reden *g*)!

Aber damit soll dieses Buch angeblich wenig gemeinsam haben. Und als ich erfuhr, dass auch meine Freunde und Arbeitskollegen, sogar Vorgesetzten dieses Buch lieben, siegte letztendlich doch die Neugier. Zum Glück :-)

Ich musste mich zwar etwas durchbeißen anfangs, weil Stil und Inhalt doch sehr ungewöhnlich sind, aber es hat sich gelohnt. Ich freue mich schon darauf, Euch dieses Buch vorzustellen, wenn ich es zu Ende gehört habe. Und mich mit denen, die es bereits gelesen haben (was bestimmte auch einige unter Euch sind) darüber auszutauschen ...

SaschaSalamander 30.05.2005, 15.17 | (2/2) Kommentare (RSS) | PL

Die geheime Bibliothek

CoverVor einiger Zeit las ich "Die geheime Bibliothek des Thaddäus Tillman Trutz" von einem meiner Lieblingsautoren, Ralf Isau. Dieses Buch gehört wie die anderen von mir bereits beschriebenen Bücher (siehe "Rezensionen") zur Reihe der "Legenden um Phantásien".

Während manche der Titel eher eine Enttäuschung für mich waren, ist dieses Buch wirklich großartig und ganz im Sinne von Michael Endes "unendlicher Geschichte". Es wirkt wie eine nahtlose Fortsetzung (oder, besser gesagt: Vorgeschichte) zum Buch des großen Meisters, der dem heute berühmten Schriftsteller damals persönlich unter die Arme griff.

Eine wirklich faszinierende Nebenfigur der unendlichen Geschichte ist Karl Konrad Koreander, der schrullige Bibliothekar zu Beginn des Buches. Isau erzählt nun die Geschichte, die laut Ende "ein andermal erzählt werden soll".

Der junge Koreander bewirbt sich in der Bilbiothek des Herrn Trutz um Arbeit und wird auch prompt angestellt. Aber bevor dieser ihm die Papiere aushändigt, verschwindet er plötzlich zwischen den Regalen. Koreander steht nun vor der Entscheidung, ob er ihm folgen und die notwendige Unterschrift einholen soll. Er entschließt sich zu diesem Schritt und landet in Phantásien, eine Welt mit anderen Wesen, anderen Gesetzen. Dort ist er dazu ausersehen, eine große Aufgabe zu erfüllen.

Isau hat Elemende der unendlichen Geschichte nahtlos mit seinem eigenen Buch verwoben und gleichzeitig eine eigene phantastische Welt mit zauberhaften Wesen und gefährlichen Gegnern erschaffen. Es scheint tatsächlich die Vorgeschichte zum eigentlichen Buch zu sein, denn viele später bei Ende genannten Ereignisse und Inhalte gewinnen durch dieses Buch an Gewicht und Bedeutung.

Auch im Schreibstil ist dieses Buch genauso bezaubernd und fesselnd. Was mir persönlich besonders gut gefällt, ist die Entwicklung des Hauptcharakters. Langsam, für ihn und den Leser kaum merklich, wandelt sich Koreander vom unsicheren, ängstlichen Jüngling zum entscheidungsfreudigen und mutigen Helden, voll Stärken und liebenswerter Schwächen.

Wenn es aus dieser Reihe ein Buch gibt, das den Vergleich mit der unendlichen Geschichte tatsächlich Stand hält, dann ist es ohne Zweifel "die geheime Bibliothek des Thaddäus Tillman Trutz" von Ralf Isau.

PS: Erwähnte ich schon die wunderschön gestalteten Cover dieser Buchreihe, die mich so begeistern und inspirieren?

SaschaSalamander 29.05.2005, 19.11 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Wolfswald

Als Kind/Jugendliche fiel mir das Buch "Wolfswald" von Mary Stewart in die Hände. Es ist eines der wenigen Bücher, die ich später ein zweites Mal gelesen habe und das mich damals tief beeindruckt hat.

Weil ich bis heute noch an dieses Buch denken musste, habe ich es mir erneut geliehen. Ich wollte wissen, was die Faszination für mich ausmachte, ob es mich heute noch genauso faszinieren würde.

Die Geschwister John und Margaret machen mit ihrer Familie Urlaub im Schwarzwald. Während die Eltern schlafen, läuft plötzlich ein weinender Mann an ihnen vorbei in den Wald hinein. Sie folgen ihm und stoßen auf ein altes, scheinbar verlassenes Haus. Auf dem Weg zurück treffen sie wieder den weinenden Mann, der ihnen nun seine Geschichte erzählt: er, Mardian, ist ein Freund des Herzogs Otho. Der böse Magier Almeric will sich des kranken Herzogs entledigen. Mardian wollte Otho warnen, deshalb wurde er mit einem bösen Zauber belegt und in einen Werwolf verwandelt. Die Kinder sind seine letzte Hoffnung, den Fluch zu brechen und Herzog Otho vor Almeric schützen.

Inzwischen würde das Buch wohl nicht mehr diesen Eindruck von damals bei mir hinterlassen, ich bin eben doch etwas älter und anspruchsvoller geworden ;-)
Aber es ist nett. Kurz, leicht und angenehm geschrieben. Es ist recht einfach gehalten, und man darf nicht allzu realistisch angehen. Die Dialoge sind sehr kindlich-naiv, ohne dümmlich zu wirken.

Es beginnt bereits sehr spannend, ohne später langweilig zu werden. Da es Kleinformat ist und nur 145 Seiten hat, wird man es in einem Rutsch durchlesen.
Die Handlung ist klar strukturiert und ohne Nebenstränge gebaut. Klassisches Abenteuer: Begegnung, Aufgabenstellung, Eindringen in die Burg, Zusammentreffen mit anderen, Umsetzung des Planes, Showdown mit allen Beteiligten, Happy End.

Doch, ich kann dieses Buch bedenkenlos empfehlen. Ich halte es für besonders geeignet zum Vorlesen oder als liebenswerte Geschichte für einen Abend auf dem Sofa.

SaschaSalamander 24.05.2005, 19.01 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Justin Time 01

CoverVor zwei Tagen noch geschrieben, dass ich mitten im "Zeitsprung" von Peter Schwindt stecke, und schon habe ich das Buch am selben Abend durchgelesen ... Es liest sich flott und einfach zwischendurch.

Justin Time lebt als "Zeitwaise" im Jahr 2385 in einem Internat. Seine Eltern blieben in der Zeit verschollen, als sie vor einigen Jahren ihre neue Zeitreisemaschine testeten.
Eines Tages erhält Justin einen Brief seines Onkels, er möge ihn in den Ferien besuchen. Der Junge folgt der Einladung, das Abenteuer beginnt:
Er sieht zu, wie die Zeitmschine ihren ersten offiziellen Reisenden in die Vergangenheit schickt. Doch es geschieht ein Unglück, und Justin reist hinterher, um das daraus entstandene Zeitparadoxon zu reparieren. Und direkt nach seiner Ankunft zurück im Jahre 2385 geschieht das nächste Paradoxon. Justin wird auf die Weltausstellung in London geschickt, um die Fertigstellung der ersten Rechenmaschine zu verhindern. Er kommt eine knappe Woche zu früh an, landet im Waisenhaus des "schönen Bertie" und trifft auf die Geschwister Fanny und Davy, die ihm bei seiner Aufgabe helfen.

Auch, wenn andere Leser das Buch sofort (wieder einmal) mit Harry Potter verglichen haben, möchte ich so hoch gar nicht greifen. Es war unterhaltsam und spannend, ich werde mir auch den zweiten Band besorgen. Aber die Charaktere waren mir an vielen Stellen zu seicht, dem Buch mangelt es für mich an greifbaren Hauptfiguren. Auch zieht sich das Buch gegen Anfang recht stark, erst ab der Reise ins frühe London beginnt der Leser mitzufiebern.

Dafür sind die Andeutungen auf Änderungen in der Zukunft wirklich schön gezeichnet. Wie selbstverständlich betrachtet Justin seine Welt und vergleicht sie mit damals (unserem "heute"). Während andere Bücher oft allzu futuristisch daherkommen, empfinde ich Justins Welt sogar als eine recht realistische Version dessen, was die Menschheit eines Tages erwartet. Ein nettes Gedankenspiel, das am Rande des Buches eingebracht wird.

Etwas enttäuscht war ich am Ende, dass von der großen Verschwörung, die im Laufe des Buches und ganz besonders im Klappentext angepriesen wird, lediglich erste Vermutungen geliefert werden. Ich hatte auf spektakuläre Zusammenhänge gewartet, statt dessen wurde der Leser gewissermaßen erst in Justins Welt und das Phänomen der Zeitreise eingeführt. Ich hoffe, im zweiten Band "der Fall Montauk" mehr über den "Krieg in der Zeit" zu erfahren.

Doch, ich kann Justin Time - Zeitsprung ohne schlechtes Gewissen empfehlen, solange sich der Leser nicht zuviel davon verspricht und sich mit einem wirklich gelungenen unterhaltsamen Abend ohne längere Nachwirkungen zufrieden gibt :-)

SaschaSalamander 18.05.2005, 09.33 | (1/0) Kommentare (RSS) | PL

Nächster Versuch

CoverIch kann gar nicht mehr zählen, wie oft ich es schon versucht habe. Bücher von Marion Zimmer Bradley. Der Inhalt klingt so reizvoll und faszinierend, dass ich es immer und immer wieder versuche. Dann schnappe ich mir einen ihrer Romane und beginne zu lesen. Die ersten paar Seiten quäle ich mich durch, und dann lege ich es wieder weg.

Ich kann nicht erklären, woran es liegt. Gut, ich lese lieber männliche Autoren, da ich die Schreib-, Fühlens- und Denkweise besser nachvollziehen kann, mich besser hineinfinde, trotzdem lese ich zwischendurch auch gerne Bücher von weiblichen Schriftstellern. Aber Bradley hat einen Schreibstil, mit dem ich mich einfach nicht anfreunden kann ...

Heute probiere ich es mit "das Haus zwischen den Welten". Dieses Mal ist die Hauptfigur ein Mann, vielleicht ist das etwas anders im Stil. Wer weiß ... vielleicht lese ich dieses Buch zu Ende, vielleicht fühle ich mich nach wenigen Seiten wieder bestätigt, ...

Wie gefallen Euch die Bücher von Bradley?

SaschaSalamander 17.05.2005, 08.58 | (4/1) Kommentare (RSS) | PL

Schwupps schon fast gelesen

CoverDerzeit lese ich unter anderem "Justin Time - Zeitsprung" von Peter Schwindt. Fiel mir beim Stöbern in der Bücherei in die Hände. Der Autor war mir bis dato unbekannt.
Das Buch spielt in der Zukunft des Jahres 2385. Justin lebt in einem Internat, denn er ist "Zeitwaise": Seine Eltern kehrten nicht von einer Zeitreise zurück. Er selbst weiß noch nichts davon, welche wichtige Rolle er im Krieg der Zeit spielt.

Nachdem die letzten Wochen sehr viel loswar, hätte ich das Buch fast wieder weggelegt. Gestern kam ich wieder zum Lesen und war nach wenigen Zeilen sofort gefesselt. Und schwupps habe ich bereits die Hälfte gelesen, ...

SaschaSalamander 16.05.2005, 17.47 | (0/0) Kommentare | PL

Pala und die seltsame Verflüchtigung der Worte

Ich möchte mit diesem Beitrag auf eine meiner älteren Rezensionen zurückgreifen (älter gleich länger; inzwischen bemühe ich mich um blog-gerechte und vor allem lesefreundliche Beiträge, aber diesen einen möget ihr mir ausnahmsweise erlauben *smile*): "Pala und die seltsame Verflüchtigung der Worte" von einem meiner Lieblingsautoren, Ralf Isau.

Das Buch fasziniert mich auch heute noch genauso wie damals nach dem Lesen. Es ist eines der Bücher, die einen langanhaltenden Eindruck bei mir hinterlassen haben. Und weil es auch unter Euch bestimmt einige Freunde von Michael Endes "Momo" gibt, bin ich mir sicher, dass Euch Pala genauso gefallen wird :-)


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Silencia ist eine Stadt, in der Worte als hohes Gut geachtet und gewahrt werden. Gebrauchsdichter, Poeten, Geschichtenerzähler sind angesehenes Mundwerk (Handwerk), Konflikte werden statt mit Gewalt durch Kommunikation gelöst. Auf dem Marktplatz führen die Einwohner der Stadt angeregte Gespräche über Gott und die Welt, und dem Wort wird große Bedeutung beigemessen. In dieser Stadt lebt Pala, ein junges Mädchen.

Eines Tages geschieht etwas Schlimmes: Ihr Freund, der Geschichtenerzähler "Nonno" Gaspare bringt kein Wort mehr hervor. Wie es aussieht, hat er all seine Worte verloren. Er kann nicht einmal mehr andere Menschen verstehen!
Bald ergeht es vielen Menschen in Silencia ähnlich. Erst fehlen den Erkrankten einzelne Vorsilben, dann ganze Wörter, und bald verstehen sie kein einziges Wort mehr.

Doch der Alltag in Silencia geht weiter. Zitto, ein geheimnisvoller Mann, der die Burg oben auf dem Hügel bezogen hat, zeigt sich als Gönner und Wohltäter. Bald arbeiten die meisten der Bewohner in seinen Fabriken, kaufen Hausfrauen in seinen Supermärkten, lauschen die Menschen seinen Papageien, welche sie regelmässig mit Neuigkeiten und Informationen versorgen.

Pala merkt, dass sich die Stadt verändert. Ihre Eltern streiten sich in letzter Teit häufig über Kleinigkeiten, die Gedichte der Gebrauchsdichter werden immer hölzerner, und überhaupt scheinen alle gereizt und unzufrieden. Während die Menschen früher gerne auf dem Marktplatz dikutierten und sich austauschten, hockt nun jeder für sich zu Hause vor den Papageien und lässt sich von ihnen einlullen. Bald wird es Bürgermeisterwahlen geben ... und Zitto ist der Kandidat!

Pala fasst den Entschluss, in Zittos Burg einzudringen und der seltsamen Verflüchtigung der Worte ein Ende zu setzen. Doch der Weg ist länger als erwartet, und bevor sie die Burg erreicht, muss sie Schritt für Schritt immer neue Rätsel lösen, um damit ihrer eigenen Herkunft und dem Geheimnis von Zitto näherzukommen.

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Als großer Fan von Michael Ende habe ich einige Parallelen zu dem Buch Momo gefunden: Das Grundthema ist ähnlich, und auch in der Aussage lassen sich gewisse Gemeinsamkeiten finden.

In Momo wird den Menschen von den grauen Herren die Zeit gestohlen. Dies äußert sich darin, dass sich die Betroffenen weniger Zeit nehmen für zwischenmenschliche Beziehungen, es wird weniger diskutiert, niemand führt mehr längere Gespräche, alles schnellschnell und mit möglichst wenig Zeitaufwand. Die Menschen reagieren gereizt, gehetzt und sind stetig unzufrieden. Im Grunde also eine selbstauferlegte Einschränkung der Kommunikation, die sich auf verschiedene Bereiche ihres täglichen Lebens auswirkt. Genauso bei Pala, wo die Einwohner Silencias effektiver arbeiten und "nutzlose" Dinge wie Gedichte, Gespräche oder Diskussionen verachten. Das Wahlmotto des Bürgermeisterkandidaten Zitto: "Zaudern zerstört Zinsen" - wer nachdenkt und grübelt, der macht ein Verlustgeschäft.

Momos sprechende Puppen mitsamt vielen Kleidern und buntem Accessoire erinnern mich stark an die bunten Papperla-Papageien, die Zitto an seine Mitarbeiter verteilt. Unentwegt erzählen, reden, plappern sie, und alles davon ist leer und mechanisch. Die Menschen lassen sich davon blenden.

Momo spürt die Veränderungen und möchte etwas dagegen tun. Auch Pala bemerkt das veränderte Verhalten ihrer früheren Freunde und beschließt ihnen zu helfen. So, wie Momo später auf die grauen Herren und Meister Hora trifft, so schlägt sich Pala durch Zittos bunten Garten und trifft auf den Meister der Worte persönlich ... und so, wie Casiopeia der kleinen Momo zur Seite steht, gibt es natürlich auch hier einen niedlichen kleinen Helfer ;-)

Mir persönlich ist Pala genauso ans Herz gewachsen wie Momo. Ich kann mich gut in die junge Heldin hineinversetzen, sehr gut kann ich ihre Erlebnisse nachvollziehen und leide mit ihr, als sie von ihren Eltern einen Teil der Wahrheit erfährt. Ich sehe mich gemeinsam mit ihr im Garten und habe die verschiedensten Wesen dieser Welt deutlich vor meinem inneren Auge.

Die lange Wanderung durch den Garten ist für mich der schönste Part der Handlung. Isau zeigt sich in diesem Teil als wahrer Wortkünstler. Anspielungen, Alliterationen, Wortspiele, sinnverdrehte Worte, einfach alles, was mit Sprache möglich ist, wird von ihm ausgekostet. Er jongliert die Begriffe und Buchstaben wie bunte Bälle, genießt sichtlich den Umgang mit Sprache und Worten, als aufmerksamer Leser entdeckt man viele Feinheiten. Allerdings kann es für manchen sehr ermüdend werden, denn einige der Wortspiele sind sehr filigran, und für manche Anspielungen benötigt man wohl auch ein gewisses grammatikalisches Hintergrundwissen. Ich kann mir also sehr gut vorstellen, dass Leser, die ein reines Fantasywerk 08/15 erwarten, sich leicht überfordert fühlen und das Buch gelangweilt zur Seite legen.

Besonders hervorzuheben in diesem Buch ist der Sonettenkranz, der sich durch das gesamte Buch zieht, jedes Kapitel einleitet und Palas Abenteuer wiederspiegelt. Wer Fantasy mag und sowohl das Spiel als auch den tiefsinnigen Umgang mit der deutschen Sprache liebt, der wird von Pala ohne Zweifel begeistert sein!



SaschaSalamander 15.05.2005, 12.46 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Der König der Narren

Aus der Reihe Legenden von Phantásien habe ich ja bereits einige Romane (Rubrik: Rezensionen) vorgestellt. Das erste Buch, das mir davon in die Hände fiel und mich überhaupt erst auf diesen Autorenkreis aufmerksam machte: "Der König der Narren" von Tanja Kinkel.

Bis dato kannte ich Tanja Kinkel eigentlich nur als Autorin historischer Romane wie "Die Puppenspieler" oder "Die Wölfin von Rom". Sie hat übrigens auch eine sehr schöne Homepage, die ich nur empfehlen kann ... eine sehr sympathische junge Frau, die ich gerne einmal kennenlernen würde :-)

Es ist schon ein Stück her, dass ich ihren Phantásien-Roman gelesen habe, deswegen nur eine knappe Inhaltsangabe und eine kurze Meinung ...

Res ist die Tochter einer berühmten Weberin in der Stadt Siridom. Auch sie soll eines Tages eine Weberin werden. Kunstvolle Teppiche soll sie weben, die die Geschichte Phantásiens erzählen und bewahren. Aber Res hat andere Pläne, sie wird getrieben von einem unruhigen Abenteuergeist. Als ihr Land sich in großer Gefahr befindet, widersetzt sie sich der Tradition und macht sich eigenmächtig auf die Reise. Eine Katze und ein verwirrter Chinese ohne Gedächtnis werden zu ihren Weggefährten. Welche Pläne hegt die Katze? Und wer ist ihr menschlicher Weggefährte tatsächlich? Kann sie Phantásien retten?

Mir hat "der König der Narren" sehr gut gefallen. Es war nicht berauschend. Es hat mich nicht zu Begeisterungsstürmen hingerissen. Aber es war spannend, unterhaltsam und lesenswert, ließ mich auch zu den restlichen (teils eher enttäuschenden) Büchern dieser Reihe greifen. Besonders schön fand ich, dass man als Leser zwischendurch glaubt, die Beweggründe der Katze oder die Identität des Begleiters erkannt zu haben, nur um dann wieder erstaunt einer neuen Richtung zu folgen. Die Handlung wird nicht langweilig und verbindet sich am Ende nahtlos mit Michael Endes unendlicher Geschichte. Denn viele Wesen sind aufgebrochen, Phantásien zu retten, ...

Ich kann es guten Gewissens jedem empfehlen, der gerne leichte Fantasy zwischendurch liest :-)

Und sind die Cover dieser BuchReihe nicht wunderschön?

SaschaSalamander 12.05.2005, 16.04 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Fluch über Sanktaphrax

Und weil ich gerade den fünften Band der Klippenlandchroniken lese und schon länger nicht zum Bloggen hier kam, möchte ich mich gleich über einen Text zum vierten Buch hermachen ...

Fluch über Sanktaphrax spielt viele Jahre vor Twigs Zeit, als er noch nicht mal ein Funkeln im Auge seines Vaters ... äh ... es geht in diesem Band um Twigs Vater, Quint. Anstatt mit seinem Vater Himmelsschakal durch die Lüfte zu fliegen, soll er bei dessen Freund - Sanktaphrax´höchstem Akademiker - als Lehrling bleiben und ihm treu zu Diensten sein. Und dann ist da noch Maris (Lesern des ersten Bandes als Twigs Mutter bekannt), die zickige Tochter des Akademikers, der man es einfach nicht recht machen kann!

Im Laufe der Zeit freunden sich die beiden an und kommen dem Geheimnis von Maris´ Vater auf die Spur: tief im Inneren des Wabensteins hält er ein wehrloses Wesen gefangen. Sie machen sich auf den Weg, es zu befreien und ahnen nicht einmal, dass sie damit den grausamen Schleimschmeichler entfesseln und dessen ewigen Fluch auf sich und Sanktaphrax ziehen ...

Dieses Buch hat mir bisher am besten von allen Bänden gefallen. Es gibt viele kreative Ideen und faszinierende neue Kreaturen, ohne das Buch mit Neuem zu überladen. Der Leser hat Zeit, alles Neue zu bestaunen und zu bewundern.

Was Paul Stewart in den letzten Bänden an Charaktertiefe versäumt hat, hat er sich vermutlich gut für den vierten Band aufgehoben. Ihm gelingt sogar das Kunststück, sowohl Maris als auch Twig parallel als Hauptpersonen mit ihrem Denken und Fühlen nebeneinander und miteinander agieren zu lassen, ohne dass der Leser den Faden verliert. Man kann sich sehr gut in die beiden hineinversetzen. Aufgrund ihrer anfänglichen Streitereien und Unsicherheit ist es faszinierend zu beobachten, wie sie sich immer mehr annähern, bis sie zu festen Freunden werden :-)

Schön ist auch, dass der Leser immer mehr erfährt über Sanktaphrax, das Klippenland, die Hintergründe und Ursprünge der früheren Bücher (ach, ich liebe Prequels ... das ist immer noch die beste Form der "Fortsetzung" in meinen Augen) ...

Die Handlung ist weniger grausam als in den vorherigen Bänden, die Zeichnungen sind noch immer sehr emotionsgeladen und unterstreichen sehr gut die Handlung des Buches. Gegen Ende werden die Bilder, wie ich finde, ziemlich intensiv und eindringlich.

Auch, wenn nicht ganz so viel "Action" vorkommt, ist das Buch unglaublich spannend. Während die bisherigen Bände sehr wenige Zeilen für eine recht breite Zeitspanne aufwenden, beschreibt Stewart hier den Moment ausführlicher und genauer, was sehr zur Atmoshpähre beiträgt.

Einziger Nachteil für manche der Leser (zumindest ist dies den Rezensionen bei Amazon zu entnehmen): Nicht überall, wo Twig draufsteht, ist auch Twig drin. Auch ich habe mich gewundert, weshalb der Name der bisherigen Hauptperson vor dem Titel stehen muss? Aber egal ... Marketing ist alles ... und es kann nicht schaden, wenn diese unterhaltsame Buchreihe etwas bekannter wird ;-)


SaschaSalamander 24.04.2005, 22.22 | (0/0) Kommentare | PL

Twig im Auge des Sturms

Ein weiterer Band der Klippenlandchroniken, eine weitere Rezension in meinem Blog. Aber da sich lediglich die Story geändert hat und der Rest bis auf wenige Ausnahmen gleich geblieben ist, möchte ich euch nicht mit allzu vielen Umschreibungen und Ausführungen langweilen.

Kurz gesagt: das Buch war toll, lest es, kauft es, wem die ersten gefielen gefällt auch das, Ende ...

Jaja, okay,... ein wenig mehr darf es dann doch sein ;-)
Nachdem Twig im vorherigen Band das Himmelsschiff mutig nach Hause gesteuert und die Felsenstadt Sanktaphrax gerettet hat, erfährt er nun, dass sein Vater noch am Leben ist. Er wurde beim großen Sturm nicht getötet sondern ist im unbekannten Gebiet weit hinter dem Klippenland zu finden.

Aber wie üblich geht Twigs Vorhaben daneben, und statt seinen Vater zu retten, wird seine Mannschaft vom großen Sturm weit über das gesamte Klippenland verstreut. Ohne Aussicht auf Hoffnung macht er sich dennoch voller Zuversicht auf den Weg, seine verlorenen Mannen zu finden ...

Nachdem ich den zweiten Band etwas zu langgezogen fand, hat mir der dritte wieder sehr gut gefallen. Auch, wenn es eigentlich nur wieder eine Etappenreise war, um an verschiedenen Stationen hier und dort jemanden aufzulesen oder etwas zu erledigen, war es trotz allem eigentlich immer spannend. Vor allem die Reise über den Sklavenmarkt finde ich sehr anschaulich geschildert, ...
Das ständige Einführen neuer Wesen und Kreaturen im ersten und zweiten Band wirkte nach einer gewissen Zeit eher ermüdend als unterhaltsam, im dritten Band konnte man als Leser dann schon auf vorhandenes Wissen zurückgreifen. Aha-Erlebnisse und Erklärungen zu früheren Ereignissen machen das ganze für Fans der Serie umso interessanter.

Die Zeichnungen sind wie üblich großartig und unterstützen die Handlung sehr ...

Und um die "Kurzrezension" von vorhin anzuknüpfen: wem die ersten beiden Bände gefallen, der sollte auf jeden Fall auch die späteren Bände der Klippenlandchroniken lesen, denn vieles wird erst später erklärt, und die Geschichte erhält immer mehr Puzzleteilchen, die sich nacheinander zu einem großen Gesamtbild fügen.


SaschaSalamander 24.04.2005, 22.03 | (0/0) Kommentare | PL

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