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Blogeinträge (themensortiert)
Thema: Rezensionen Hörspiel
Peter Lund der blinde Detektiv
Das Besondere an diesem Hörbuch - Krimi: der Detektiv ist blind. Seine Assistentin hilft ihm beim Ermitteln, erklärt ihm, was er sieht, ist seine linke Hand und seine zwei Augen. Und so hilflos, wie man meint, ist Peter Lundt auch gar nicht. Ich habe ja schon im Freundeskreis festgestellt, dass Blinde wirklich fit sind im Alltag, und dass sie mit einzelnen Tricks Dinge meistern, die man als Außenstehender kaum für möglich hält. Dazu gibt es auch viele Hilfsmittel für Internet, Uhren, Wahlzettel und vieles mehr.
Dieses Hörbuch bringt sie wie nebenbei ein, ohne belehrend zu wirken oder darin zu übertreiben, ich finde es jedes Mal wieder interessant, wenn hier und da kleine Tricks oder Hilfsmittel gezeigt werden. Und witzig auch die Anspielungen zwischendurch, in der aktuellen zehnten Folge etwa die Drillinge Jonas Just, Pedro Just und Roberto Just *hihi* ...
Die Fälle spielen in Hamburg, es gibt jede Menge Lokalcolorit für Freunde dieser Stadt. Hanseaten und ihre Eigenheiten, einzelne Lokale und Straßen, das Fußballstadion und sein Verein, viele kleine Besonderheiten mehr. Und nicht alles ist normgerecht und moralisch, das liebe ich an dieser Serie *g*. Peters Freundin ist eine Nachfahrin aus hohem Hause, die jedoch lieber in einem Nachtclub als Tänzerin arbeitet, die Methoden sind nicht immer rechtens, und der Detektiv ist äußerst zynisch. Die Scherze sind manchmal sehr derb, aber niemals unter der Gürtellinie oder geschmacklos, einfach perfekt für Erwachsene, die einen Sinn für makaberen Humor mit Niveau lieben ;-)
Und ansonsten: die Musik ist angenehm im Hintergrund, stört nicht den Text und untermalt sehr gut die entsprechenden Szenen. Die Dialoge sind pfiffig, die Charaktere schrullig und sympathisch, die Fälle spannend.
Ach mensch, es ist so schade, dass die nächste Folge noch so ewig hin ist, von Peter Lundt kann ich einfach nicht genug kriegen ...
SaschaSalamander 27.05.2009, 09.47 | (0/0) Kommentare | PL
Necroscope 01 Das Erwachen
Ich muss zugeben, dass ich bei den Romanen nicht ganz den Überblick habe. Mehrere Bände der englischen Megasaga (soviel zu lesen, puh, da muss man wirklich so verrückt sein wie ich oder andere Leseratten. Wer mit dem Herrn der Ringe überfordert ist, sollte mit dieser zigfach längeren Reihe gar nicht erst anfangen) sind auf einen Band im Deutschen verteilt, und dann gibt es da noch die Hörbücher. Ob es jetzt schon fertig ist oder nicht, ob es weitergehen wird, ach, darüber informiere ich mich bei nächster Gelegenheit einmal. Vorerst habe ich acht Hörbücher von jeweils sieben oder acht CDs, und DAS will erst mal gehört werden ...
Eine Inhaltsangabe ohne Spoiler ist über den ersten Teil des Hörbuches, "Das Erwachen" nicht möglich. Denn die Saga ist lang, unendlich lang, und beinhaltet eine komplette Geschichte, die im ersten Band ihren Anfang nimmt. Würde ich mich kurzfassen wollen, ohne zu spoilern, müsste ich sagen "Es geht um einen Nekromanten, der in seiner Heimat nach einem alten Vampyr sucht und um einen kleinen Jungen, der seine Gabe zum Nekroscopen entdeckt" ... aber damit wäre den acht CDs kaum Genüge getan. Da diese acht CDs den Einstieg in eine wirklich riesige Saga darstellen und meine Worte kaum die Spannung aus diesem Werk nehmen können, werde ich also trotzdem erzählen, worum es hier geht:
Es werden zwei Handlungsstränge erzählt. Zum einen die Geschichte von Dragosani, der in seine alte Heimat reist und in einem Hotel nächtigt. Von dort aus möchte er ein uraltes Grab aufsuchen, in welchem der seit 500 Jahren untote Vampyr haust. Es wird erzählt, wie er diesem Wesen als Kind begegnete, von ihm die Gabe der Nekromantie erhielt (das Wissen toter Menschen und Tiere in sich aufnehmen, indem er deren Überreste mit allen Sinnen untersucht, was eine recht unappettitliche Angelegenheit ist). Boris Dragosani ist ein Findelkind, ausgesetzt, und vom Vampyr erfährt er über seine leiblichen Eltern, Zigeuner im rumänischen Siebenbürgen, aus der Wallachei ... aufgewachsen hier und dort, erste sexuelle Erlebnisse, die ihn traumatisieren, sein Aufstieg in den Staatsdienst.
Der andere Strang erzählt von Harry Keogh. Kleiner, unscheinbarer Schüler, recht durchschnittlich in seinen Leistungen. Prügelknabe, Sündenbock. Waisenkind, aufgewachsen bei seinem Onkel. Er beobachtet bei einem Schulausflug Lehrer und Lehrerin bei ihren erotischen Eskapaden und macht erste eigene Erfahrungen mit seinem eigenen Körper. Der Leser wird Zeuge seines Erwachsenwerdens, und auch dem Lehrer fällt auf, wiesehr der Junge sich zu ändern scheint. Bisher in Mathematik nur schlechte Leistungen, scheint er auf einmal ein besonderes Talent zu entwickeln. Formeln sind ihm egal, aber eine natürliche Gabe, den Inhalt der Aufgaben intuitiv zu erfassen erwächst in ihm. Der Lehrer, Hennand, fördert ihn, sorgt für seine Aufnahme an einer hohen Fachschule. Harry ist ihm unheimlich, ähnelt sein Blick, sein Wissen doch sosehr dem des alten Hennand Senior, welcher vor vielen Jahren verstarb und der ebenfalls Lehrer für Mathematik war, mit einer natürlichen Gabe, welche sein Sohn niemals erreichen wird ... und Harry verbirgt sein Geheimnis, denn niemand würde ihm glauben, dass die Toten zu ihm sprechen, wenn er sich zu ihnen begibt ...
dies in groben Zügen der Inhalt des ersten Buches. Ungekürzte Lesung (inszeniert, wie auf dem Cover steht, was jedoch nicht stimmt, den Musik zu Beginn und Ende eines Kapitels ist keine Inszenierung. Aber das macht nichts, Kerzel alleine ist ein Abenteuer für sich!). Wie für ihn üblich zelebriert er die Sprache, ja sogar jedes einzelnen Wort. Er kostet es aus, wenn der Vampyr sein düsteres "aaaaaah" aus den Tiefen seiner dunklen Existenz heraus seufzt. Er liest die ersten erotischen Beobachtungen des jungen Harry ebenso begeistert wie die perversen Spiele, deren Zeuge Boris Dragosani unfreiwillig wird, und die Angst des kleinen Boris beim Untersuchen seines ersten toten Tieres ist ebenso spürbar wie die kalte, abgestumpfte Brutalität, mit der der erwachsene Dragosani in den Eingeweiden seines zu lesenden Materiales wühlt. Erotik, Perversion, Angst, Gewalt, Blutdurst, Waten in tiefem Blut, ein zarter Kuss, die unschuldige Liebe eines noch reinen Paares, für ihn sind keine Emotionen fremd, und alles liest er, als gäbe es kein Gestern, kein Heute, kein Morgen, Kerzel zelebriert den Augenblick, wie es nur er kann. >Eigenen Aussagen< zufolge ist das Genre Phantastik und Horror nicht so sein Gebiet ("denn man bekommt ja Albträume davon, wie von zu schwerem Essen"), doch davon merkt man ihm nichts an, er ist ein Könner seines Fachs!
In Necroscope wird der Vampyr einmal von einer anderen Seite beleuchtet. Da ist er nicht der düstere Graf, welcher sich bei Vollmond in eine Fledermaus verwandelt, in die Gemächer zarter Jungfrauen eindringt und diese blutleer zurücklässt. Da ist er nicht der jahrhundertealte Lebemann, welcher Jahrhunderte überdauert, immer am Puls der Zeit, Nachtmensch, Frauenheld und romantischer, melancholischer Beau. Auch kein erotisches Geschöpf oder gar moderner Blutsauger. Nein, hier ist er der urtümlichste aller Vampyre (man beachte auch die Schreibweise, Whampyr oder Vampyr), ein blutgieriger Feldherr, der im Krieg seine Feinde scharenweise niederschlachtete, im Angesicht der Feinde durch deren Blut watete. Sex, Blut, Gewalt, Gier, Lust, Brutalität, Perversion. Finsternis und Hölle. Ein Geschöpf Scheitans, des ersten Vampyr uralter Legenden. Wer Necroscope liest, der braucht in der Tat einen guten Magen und sollte zuvor nicht gerade gegessen haben, denn Brian Lumley jagt den Leser schonungslos von einer grausigen Szene zur nächsten, bevor er ihn ab und zu für ein kurzes Kapitel aufatmen lässt.
Die Geschichte ist großartig erzählt. Alles, was eine atemberaubende Story braucht, ist enthalten. Religion und uraltes Wissen, die Weiheit der Generationen. Arm gegen Reich, Waisenkind, Findelkind, hoher Gelehrter, Staatsdiener, mächtige Genossen der Partei. Sex von unschuldig und rein bis hin zu grausam und brutal. Geheimnisse, mystische Zauber, jahrhundertealte Legenden. Ein Wechsel aus mitreißenden, actionreichen, atemberaubenden Sequenzen und gemütlichen, leichten Erzählungen. Jeder Abschnitt endet mit einem Cliffhanger, der den Leser sofort weiterblättern lässt. Man kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen, die Kopfhörer nicht mehr aus dem Ohr nehmen, man will wissen, wie es weitergeht. Der Zuschauer an der Polizeiabsperrung, der nicht hinsehen kann, weil es zu grausig ist, was er am Unfallort sieht, und doch muss er den Blick auf das Opfer richten und will sehen, wie die Feuerwehr als nächtes vorgeht, ... so fühlt man sich bei Lumley: Willenloser Zuschauer, Gaffer, Opfer des Anblicks. Kein Buch für schwache Nerven. Genau das Richtige für Vampirfans, denen normale Vampirkost zu schwach ist ... genau das Richtige für die, die Gewalt einmal als das vermeintlich Natürlichste auf der Welt erleben wollen ... genau das Richtige für diejenigen, denen die immer gleichen Geschichten von King und Koontz einfach nicht mehr genügen ...
Ach ja, Nachtrag, weil ich vergaß zu erwähnen: was mich an Horrorliteratur häufig stört, ist eine vulgäre Sprache. Ich mag diese plumpen Worte nicht. Und umso mehr bin ich von Lumley begeistert, der es meisterlich versteht (oder zumindest sein Übersetzer ins Deutsche), die Dinge beim Namen zu nennen, ohne sich derber Fäkalsprache zu bedienen ... eine Gabe in diesem Genre leider viel zu selten beherrscht wird ...
SaschaSalamander 04.02.2008, 10.00 | (4/2) Kommentare (RSS) | PL
Poe Goth Drama
Edgar Allan Poe ist jedem ein Begriff. Zumindest "Der Rabe" (sprach der Rabe: Nimmermehr) oder einige der Geschichten wie "Das Fass Amontillado", "Die schwarze Katze", "das verräterische Herz" oder "der rote Tod" kennt jeder, wenigstens dem Namen nach. Fantastische Literatur ohne ihn - undenkbar! Und so kam letztens eine Hörspielreihe auf den Markt, die verschiedene seiner Kurzgeschichten aufgreift, und die mit ansprechendem Cover, den von den Geschichten bekannten Titeln sowie einigen großartigen Sprechern wirbt. Ein Projekt, das ich endlich vorstellen möchte:
Der Protagonist erwacht in einem Irrenasyl, wo er nach einem schlimmen Unfall aufgenommen wurde. Er hat sein Gedächtnis verloren. Als er ansonsten soweit geheilt scheint, begibt er sich unter dem erstbesten Namen, welcher ihm einfiel - Edgar Allan Poe - auf eine Reise mit unbekanntem Ziel, um vielleicht mehr über sich und seine Vergangenheit herauszufinden. Er wird von schrecklichen Albträumen geplagt, die ihm beängstigend realistisch erscheinen. Sein Arzt, Dr. Templeton, ermuntert ihn, dass diese Träume der Schlüssel zur Vergangenheit seien, doch für Poe wird es immer schauriger. Hat er es nur geträumt, oder - trägt er wirklich die Schuld am Tod der jungen Frau? Hat er es nur geträumt - oder trachtet ihm ein geheimnisvoller Unbekannter nach dem Leben? Immer verwirrender werden die Träume, immer unheimlicher seine Suche nach der Vergangenheit.
Auf einer Schiffsreise trifft er Leonie Goron, deren Schicksal sich mit dem seinen verbindet, und gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach Dr. Templeton, der ein grausames Geheimnis zu verbergen scheint, in welches wohl auch Poe verwickelt ist. Wenn er sich nur erinnern könnte! Die Wege werden immer verschlungener, die Gefahren immer undurchdringlicher, und Wahrheit und Traum werden zu einer erschreckenden Einheit, die Freunde des Goth und der viktorianischen Schauergeschichten voll Wonne die Haare zu Berge stehen lassen!
Bisher erschienen:
01) Die Grube und das Pendel
02) Die schwarze Katze
03) Der Untergang des Hauses Usher
04) Die Maske des roten Todes
05) Sturz in den Mahlstrom
06) Der Goldkäfer
07) Die Morde in der Rue Morgue
08) Lebendig begraben
09) Hopp-Frosch
10) Das ovale Portrait
11) Der entwendete Brief
12) Eleonora
13) Schweigen
14) Die längliche Kiste
15) Du hast´s getan
16) Das Fass Amontillado
17) Das verräterische Herz
Sonderfolge: Visionen
18) Gespräch mit der Mumie
19) Die Sphinx
20) Scheherezades 1002. Geschichte
21) Schatten
to be continued ...
Die Rahmenhandlung:
Die ersten Geschichten verkauften sich, wie ich vermute, vor allem wegen der jeweiligen Titel. Auch mir stach sofort "Die Maske des roten Todes" ins Auge, ohne dass ich wusste, dass es sich um eine Serie handelt. Vermutlich ging es auch vielen anderen Lesern so, und es hat gewirkt! Anfangs dümpelt die Rahmenhandlung eher vor sich hin, während die Geschichten (also seine Träume) selbst sehr aufwändig umgesetzt sind und sich deutlich von der Rahmenhandlung abheben. Im Grunde eine Einführung in die Handlung, welche ab dem fünften Band etwa langsam ins Rollen kommt, ... ab dann dann jedoch begegnet er Leonie Goron, erlebt seltsame Geschehnisse auf dem Schiff und trifft auf erste Hinweise und Ungereimtheiten. Inzwischen bin ich beim fünfzehnten Band angelangt und wieder einmal in eine Phase gerutscht, in der ich nur schwer die Stöpsel aus dem Ohr nehmen kann, so spannend ist es gerade! Was hat es mit Dr. Templeton auf sich? Wie ergeht es Poe und Leonie auf ihrer Suche? Warum taucht Apu immer im letzten Moment auf? Wer ist der seltsame Maler Jimmy Farrell? Wer ist Poe wirklich? Der Gedanke, dass ich noch auf das Erscheinen mehrerer Bände bis auf das Ende warten muss, macht mich halb kirre!
Die Geschichten selbst:
Die ersten Geschichten sind klar von der Rahmenhandlung getrennt. Hier und da gibt es einmal einen Hinweis, was Poe zu diesem Traum gebracht haben könnte (etwa im vierten Teil eine unheimliche Maske an der Wand der Gaststube), aber noch haben sie wenig Verbindung zur eigentlichen Geschichte (wie es für den Hörer scheint). Bald jedoch werden die Träume (sind es wirklich nur Träume?) immer dichter, immer realer, und die wirkliche Handlung lässt sich nicht mehr immer so genau von Poes Träumen distanzieren. Personen aus seinen Träumen begegnen ihm im Wachsein, und bald werden die Geschichten nicht mehr als Träume eingeflossen, sondern zu einem realen Teil der Handlung. Wer die Schauergeschichten Poes nicht wirklich genau kennt, kommt immer häufiger ins Grübeln, was davon vom alten Edgar Allan stammt, und was die Hörspielmacher hinzugewoben haben. Ich muss gestehen, dass ich mir die entsprechenden Geschichten noch einmal gesonders zur Brust nehmen werde, um mir da ein wenig Klarheit zu verschaffen. Zu genial, wie sie das jeweils ineinander verquickt haben! Während man anfangs noch jede Folge einzeln als solche hören konnte, ist die Einhaltung der Reihenfolge ab der zweiten Staffel (Folge 5) unabdingbar!
Die Umsetzung als Hörspiel:
Klasse! Wenn Erwachsene sagen, Hörspiele seien nur etwas für Kinder, dann ist dies hier eines der ersten Gegenbeispiele, die ich heranziehe! Warum denken nur alle an Benjamin Blümchen oder Bibi Blocksberg, wenn sie "Hörspiel" hören? Auch für Erwachsene gibt es in den letzten Jahren immer mehr sehr gute Werke, die als Hörspiel mit Musikuntermalung und verschiedenen Sprechern umgesetzt werden.
Die Figur des Protagonisten wird meisterlich von Ulrich Pleitgen gesprochen. Leonie Goron trägt die Stimme von Iris Berben. Hier und da finden sich auch andere berühmte Sprecher, wie etwa Hannelore Hoger, Benno Fürmann, Till Hagen u.a. Nicht wenig, womit die Herren und Damen der Produktionsfirma da aufwarten, alle Achtung! Und die Sprecher beherrschen ihre Sache wirklich großartig, es kommt eine wunderbar dichte Atmosphäre auf, die den Hörer in ihren Bann schlägt, ...
Die Geräusche sind angemessen. Sie stören nicht, fallen auch nicht negativ ins Gewicht, hier und da eine knarzende Tür, ein wenig Straßenlärm, es fügt sich sehr gut ein, sie erfüllen also ihren Zweck, die Geschichte noch spannender und realistischer wirken zu lassen.
Und die Musik - ein Pluspunkt für sich! Der Song der ersten Staffel am Ende einer jeden Folge ging wirklich gut ins Ohr, passte zur düsteren Stimmung. Leider sagt mir der Interpret nicht allzu viel. In den späteren Folgen dannL´Ame Immortelle mit dem Song "5 Jahre lang", der inhaltlich ebenfalls sehr gut zu den Geschichten passt und noch einige Zeit nachhallt, bevor der Inhalt der CD langsam in den Gedanken des Hörers ausklingt, ... bin gespannt, was nach dem jetzigen Song, der mir ebenfalls unbekannt ist (mir jedoch ebenfalls prima gefällt), folgen wird, ...
Erscheinen einzelner Folgen:
Die Geschichte erscheint in einzelnen Staffeln von 1-5, 6-8, 9-12, 14-17, 18-21. Die dreizehnte Folge erschien bewusst verspätet und vom Verlag hinausgezögert. Ob es nun Copyrightgründe der Musik waren, oder ob es der Spannung diente, ob durch die Zahl 13 da ein Kommerz gemacht werden sollte, ich habe es nicht näher verfolgt, fand dieses Taktik jedoch schade. Allerdings sind die folgenden Teile auch ohne 13 verständlich, und ein verspätetes Hören erst nach dem 17ten Band erhöht sogar ein wenig die Spannung, da manches nun einen noch klareren Sinn ergibt. Die 13te Folge beinhaltet keine Geschichte des Meisterautoren, sondern füllt eine (dem Leser ohne Teil 13 nicht bewusste) Lücke, welche das Geschehen im Nachhinen klarer werden lässt.
Sonderfolge Visionen:
Unabhängig von der Hörspielreihe selbst wurde eine Sonderfolge produziert, in der einzelne Gedichte und Geschichten des "Meisters des Grauens" gekonnt umgesetzt wurden. Natürlich dürfen berühmte Werke wie "Der Rabe", "Annabell Lee", "Ein Traum in einem Traum", "An eine im Paradies" oder "Lenore" nicht fehlen, und auch von Poe unabhängige Musikstücke werden eingespielt, etwa "Dein Herz" von >L´Ame Immortelle<, wodurch ich damals auf die eigentlich schon recht alte Band aufmerksam wurde.
Es hat wohl jeder seine eigenen Lieblingsstücke auf dieser CD. Ich bin wie gebannt, wenn Christopher Lee (ja, in der Tat, Christopher Lee!!! Saruman, Count Dooku, Graf Dracula und König Haggard) den Raben auf Englisch zitiert, das Lied "Eleonore" gekonnt vorträgt oder auf Deutsch "Ein Traum in einem Traum" spricht. Auch die Coverversion von "The Raven" (Alan Parsons Project - Tales of Mystery and Imagination) durch die drei jungen Tenöre ist einzigartig! Hannelore Hoger, Iris Berben, Subway to Sally, Dero (aus der Band Oomph), Kai Wiesinger, Dietmar Bär, Jan Josef Liefers und viele andere bekannte Stimmen und Bands geben ihr Bestes, um den Hörer in die düstere, geheimnisvolle Welt des Edgar Allan Poe zu entführen, ...
Zum Abschluss
Eine Frage, die sich mancher vielleicht stellen wird, hier zum Abschluss: Kann man es nachts hören? Ist es für Kinder geeignet? Werde ich mich gruseln oder Albträume bekommen?
Schwer zu beantworten, aber ich finde es trotzdem ein wichtiges Thema. Die Inhalte der Geschichten mögen stellenweise blutig sein (Rue Morgue, Hopp-Frosch), werden jedoch nicht en detail ausgeweitet, ich halte die Tagesschau für grausamer und belastender. Wie bei Poe üblich besteht der Horror also vor allem in der Vorstellung des Lesers / Hörers. Unheimliche Schritte nachts auf dem Gang, ein seltsames Flüstern, schaurige Ereignisse, düstere Schatten, das ist es, was den "Horror" in Poes Geschichten ausmacht. Oft sind es nur Andeutungen auf das Grauen, welches den Protagonisten packt, und dem Leser bleibt überlassen, was nun aufkeimender Wahnsinn und was davon Realität ist, ...
Zusammenfassung:
Eine Hörspielserie, die mit 8 Euro pro Folge wirklich erschwinglich ist und sehr gute Unterhaltung für Freunde viktorianischen Grusels bietet. Wer die Geschichten von Poe bereits kennt und liebt, für den ist dies eine herrliche Ergänzung. Wer bisher noch kaum etwas von ihm gelesen hat, wird in dieser Serie einen hervorragenden Anreiz finden, sich nun etwas genauer sowohl mit der Person des Autors wie auch seinen Erzählungen auseinanderzusetzen.
SaschaSalamander 03.01.2007, 10.27 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL
Öffne die Tür
Bo sucht eine neue Wohnung und findet auch recht schnell ein traumhaftes Appartement. Dass er keinen Schlüssel zu dieser Tür besitzt, stört ihn anfangs wenig, dass andere einen zu besitzen scheinen, ist ihm allerdings nicht geheuer. Dennoch -er macht es sich in dem Haus gemütlich. Jeden Abend geht er mit einem befreundeten Arbeitskollegen (er arbeitet als Setzer bei der Zeitung) in seine Lieblingskneipe. Dort spricht ihn die zauberhafte Fee (so ihr Name) an. Sie lädt ihn zu einer Ausstellung ihrer Freundin ein, und danach erleben die beiden einen romantischen und erotischen Abend bei Bo. Doch als Bo mitten in der Nacht erwacht, ist Fee verschwunden. Und von nun an geschehen lauter Dinge, die dem Leser die Haare zu Berge stehen lassen! Was mag sich hinter der geheimnisvollen Tür ohne Schlüssel verbergen?
Das Hörspiel ist prima gemacht. Einfache Effekte, aber äußerst wirkungsvoll: eine tickende Uhr, quietschende Türen, Telefonwählgeräusche und ähnliche simple Dinge mehr. Dazu ein "spooky" Sound im Hintergrund, die Spannung steigt. Leider finde ich die Sprecher an manchen Stellen etwas zu leise und die Geräusche zu laut, aber das ist meiner Ansicht nach auch das einzige Manko an diesem Hörspiel.
Anfangs nur sehr spärlich, später immer deutlicher streut Marco Göllner die Hinweise auf das Ende. Erfahrene Cineasten des Genres >Mindf*ck< können sich das Ende erahnen, ansonsten kommt es völlig überraschend. Denn anfangs ist nicht klar, in welche Richtung sich die Handlung bewegen wird - Splatter? Psycho? Billiger B-Movie-Horror? Simple logische Erklärung? Gerade das macht das Hörspiel so spannend, dass man es nicht mehr beiseite legen kann: Was wird als nächstes passieren?
Es ist eine der Geschichten, bei denen der Grusel sich eigentlich nur im Kopf des Hörers abspielt, denn wirklich gruslige Dinge geschehen nicht, alles ist anfangs logisch erklärbar. Nichts, das einem aufgeklärten Menschen der heutigen Zeit Angst einjagen würde! Nichts, weswegen jemand nachts das Licht anlässt oder sich umdreht, ob da auch wirklich niemand steht. Und trotzdem ... wird wohl genau dies den meisten passieren, die sich diese CD alleine und abends zu Hause anhören.
Die Sprecher sind top. Marco Göllner, aus dessen Feder dieses geniale Stück stammt, spricht zugleich auch die Hauptrolle des Bo, Andreas Fröhlich (berühmter Synchronsprecher, u.a. bekannt als Bob Andrews aus den ???) übernimmt seinen Freund Jost. Auch die anderen Sprecher (Christian Schulte, Diana Pilger, u.a.) machen ihre Sache sehr gut und überzeugend.
Wer Gruselhörspiele mag, muss ">Öffne die Tür<" auf jeden Fall hören. Und wer Gruselbücher liebt, sollte einmal vom Medium Hörbuch kosten und sich positiv überraschen lassen. Wer weiß, was ihn hinter der Tür erwarten mag?
SaschaSalamander 19.05.2006, 15.57 | (1/0) Kommentare (RSS) | PL
Mörder ohne Gesicht
Nachdem ich das Hörbuch >"die fünfte Frau"< auf 6 CDs angehört habe, wollte ich mich nun an einem Hörspiel versuchen, also an der gerafften Version eines seiner Romane. In der Bücherei fiel mir unter anderem "der Mörder ohne Gesicht" in die Hände, den ich mir gleich anhörte.
"Der Mörder ohne Gesicht" ist Mankells erster Roman der Reihe um den schwedischen Kommissar Kurt Wallander. Hier geht es um ein altes Ehepaar, welches auf seinem Bauernhof umgebracht wird. Bevor sie stirbt, sagt die Frau noch "Ausländer, Ausländer". Dies und die Tatsache, dass das Pferd von den Tätern mit frischem Heu gefüttert wurde, sind die einzigen Anhaltspunkte, die Wallander nun hat, um den Mord aufzuklären. Die Information über Ausländer dringt an die Presse, es gibt Drohungen und Übergriffe auf das örtliche Asylantenheim. Wallander verfolgt viele Spuren, bevor der Zufall und das Glück ihm endlich den wahren Täter präsentieren.
Ich habe bisher nur zwei seiner Wallander-Romane gelesen und kann daher schlecht etwas Genaues sagen. Aber nach dem, was ich in den beiden Bänden erfahren habe, gehe ich davon aus, dass die folgenden Krimis ein immer deutlicheres Bild des Kommissars aufzeigen, was den eigentlichen Reiz der Bücher ausmacht. Denn die Fälle ... nun, in den beiden von mir gelesenen Büchern waren es eigentlich nur Zufall und Glück, die ihn den Täter ergreifen ließen. Er arbeitet kaum mit Fakten, fast nur mit Vermutungen, Ideen und Bauchgefühl, was ich für eher unrealistisch halte. Es waren schon sehr viele schicksalshaften Umstände in beiden Fällen. Er scheint entgegen seiner tristen, übellaunigen Art trotz allem das Lieblingskind Fortunas zu sein, anders könnte ich es mir sonst nicht erklären.
Der Erzählstil wieder sehr ruhig und gemächlich, im Hörspiel etwas gerafft. Es ist nicht so, dass mich der Held faszinieren oder die Bücher mich ansprechen würden, aber in Hörspielfassung werde ich mir wohl Stück für Stück auch weitere der Wallander - Romane zu Gemüte führen. Ich muss doch wissen, ob sich meine Vermutung mit der Charakterstudie bestätigt ;-)
SaschaSalamander 20.02.2006, 09.31 | (2/1) Kommentare (RSS) | PL
Seemaus Josefine
Ich glaube, als Kind hätte ich "die Seemaus Josefine" geliebt. Über den Sprecher freute ich mich besonders: >Hans Paetsch<, dem ich letztens einen kleinen Beitrag widmete. Alleine das macht es für mich schon zu einem kleinen Juwel. Und die Handlung? Die ist kindgerecht, und alleine nach diesem Kriterium hörte ich die Geschichte. Und so musste ich zwischendurch immer wieder schmunzeln oder liebevoll lächeln ;-)
Eine Rezension darüber zu schreiben, das spare ich mir dann doch, belasse es lieber bei einer kurzen Vorstellung. Was soll man an einem kurzen, netten Kinderwerk schon rezensieren *grübel* ... pädagoisch zerlegen könnte ich es, aber das muss ja nicht sein. Lieber stelle ich Euch eine Frage: Habt ihr als Kind auch gerne Hörspiele gehört? Welches war Euer liebstes Hörspiel?
Schade, dass diese alten Hörspiele nicht mehr erhältlich sind im Handel, gut, dass manch einer da eine digitale Sicherungskopie für sich erstellt hat ;-)
SaschaSalamander 15.02.2006, 19.05 | (7/5) Kommentare (RSS) | PL
Die geheimnisvolle Minusch
Bücher, Hörspiele, Filme, sie lösen meist Emotionen aus. Meistens bleibt man trotzdem ernst beim Lesen. Aber manchmal kann man gar nichts dagegen tun: Noch bevor das erste Wort in "Die geheimnisvolle Minusch" gesprochen wurde, zauberte die verschmitzt - fröhliche Musik ein breites Lächeln auf mein Gesicht.
Auf dieses Hörspiel stieß ich zufällig in der Bibliothek. Bisher habe ich noch nichts von der Autorin Annie M. G. Schmidt gehört. Inzwischen habe ich mich ein klein wenig im Web kundig gemacht. Sie war Kinderbuchautorin in Holland, eine niederländische Astrid Lindgren. 1995 nahm sie sich im Alter von 84 Jahren das Leben ...
Herr Tibbe ist Journalist für die Zeitung seiner kleinen Stadt. Er schreibt wunderschöne Artikel, doch leider keine Neuigkeiten, sondern immer nur über Katzen. Und Neuigkeiten sind es, die sein Chef von ihm lesen will, keine Katzen. Plötzlich trifft Herr Tibbe die seltsame Frau Minusch. Eigentlich ist sie eine Katze, doch nachdem sie aus den Mülltonnen einer Fabrik gefressen hat, ist sie nun auch teilweise ein Mensch. Sie sieht aus wie eine junge Frau, aber sie schnurrt, faucht und reagiert wie eine Katze. Außerdem kann sie mit Katzen reden. Herr Tibbe lässt sie bei sich wohnen, und dafür erzählt Minusch ihm die neuesten Neuigkeiten aus der Stadt. Seine Artikel werden ein voller Erfolg, er wird beliebt und macht die Menschen in seinem Umfeld glücklich. Doch bald passiert ein Skandal in der kleinen Stadt! Herr Tibbe hat jedoch keinerlei Beweise ausser den Aussagen der Katzen, und dieser Artikel könnte ihn seine Stelle kosten ...
Das Kinderbuch "die geheimnisvolle Minusch" wurde auch verfilmt. Zu gerne hätte ich den Film gesehen, und das Buch werde ich mir auf jeden Fall reservieren lassen. Das Hörspiel ist wundervoll. Begleitet von pfiffiger Klarinettenmusik, die wunderbar zu der besonderen Katzendame passt. Die Erzählerin klingt wie eine liebevolle Großmutter, die ihren Enkeln in trauter Runde ein Kinderbuch vorliest. Und die Sprecher sind so lebendig und realistisch, dass ich sie bildlich vor mir sehe. Vor allem der schüchterne Herr Tibbe, ein Katzenfreund, wie er im Laufe der Geschichte immer selbstbewusster wird. Und die kecke Minusch. Während sie spricht, sieht man ganz, ganz deutlich, wie sie sich dabei katzenhaft dehnt, wie sie faucht, schnurrt, ihre Hände wie Pfoten tatzt oder kratzt, wie sie vertrauensvoll ihren Kopf an Herrn Tibbe schmiegt ...
Die Geschichte ist herrlich ... der Alltag der Katzen - die streundende Schluderpuss und ihre sechs Jungen, der gepfegte Simon, der verwöhnte Fluff und alle anderen - wird plötzlich bedeutungsvoll für die Bürger der Stadt, als der Vorsitzende des Tierschutzverbundes in einen Skandal verwickelt wird. Und gemeinsam mit dem kleinen Mädchen Bibi verhelfen Herr Tibbe, Minusch und all die Katzen der Gerechtigkeit ein wenig auf die Sprünge.
Es mag vielleicht ein wenig seltsam klingen, wenn ich schreibe, dass ich durchweg nur gelächelt habe während diesem Hörspiel. Ein Gefühl von Unbeschwertheit und Kindheit vermittelt dieses Hörspiel, dass man den Alltag währenddessen komplett vergisst. Ich lag auf dem Bett, hatte die Augen geschlossen und musste lachen, als ich die Schluderpuss mit beiden Beinen im Lachsbuffet stehen sah, wurde wütend, als Herr Maas mit der Flasche auf sie einschlug, und wurde traurig, als Minusch wieder eine Katze werden wollte ... und öffnete die Augen zu einem fröhlichen Happy End. Selbst jetzt beim Schreiben musste ich teilweise wieder Grinsen, wenn ich mir die Stimme der Charaktere in Erinnerung rufe.
"Die geheimnisvolle Minusch" ist ein Kinderhörspiel, wie es leider viel zu wenige gibt. Liebevoll, offenherzig und geradlinig geht es in der Geschichte voran. Und Erwachsene sollten sich nicht schämen, ebenfalls ab und zu ein kleines Stück Kindheit zu genießen ... es muss ja niemand zusehen, wie man mit geschlossenen Augen auf dem Bett liegt und die Finger wie Krallen in das gemütliche Kissen gräbt, um es sich so richtig bequem zu machen ;-)
Die >Homepage< auf Niederl.und Engl. ist sehr schön gestaltet.
SaschaSalamander 07.09.2005, 16.21 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL
John Sinclair
Hm ... soll ich irgendetwas über diese Reihe erzählen? *grübel* ... Nun ja, ich fasse mich denen zuliebe, die ihn kennen, kurz: John Sinclair ist Oberinspektor beim Scotland Yard. Und er ist Geisterjäger. Erfinder dieses Helden ist Helmut Rellegard, inzwischen schreiben viele Autoren unter dem Pseudonym Jason Dark an dieser Serie, die seitdem unzählige Fans gefunden hat. Die Hefte erscheinen wöchentlich (?) im Bastei-Verlag und umfassen wie alle Heftromane 63 Seiten. Dass sie leicht im Gewicht und handlich sind, macht sie ideal für die Badewanne oder längere Zugreisen *ggg*
Die Hörspiele gefallen mir sogar noch besser als die Hefte: Zumindest alle, die ich bisher gehört habe, hatten sehr gute Sprecher, sehr gute Musik und für ein Hörspiel wirktlich gute Soundeffekte. Wohlinges Gruseln und Schockmomente garantiert.
Besonders gefallen hatte mir der erste Teil: "Der Anfang". Nicht nur, dass dieser Teil für Späteinsteiger wie mich noch einmal den ersten Fall (natürlich geht es um Umtote) schildert, sondern auch die Umsetzung fand ich wirklich gelungen. So viele großartige Sprecher findet man selten auf einer Hörspiel-CD. Da hörte man so viele deutsche Synchronsprecher berühmter Schauspieler, dass ich während des Hörens regelrecht den Film vor mir sah ...
Und, ehrlich gesagt, ich finde es alles herrlich grottig. Die Schockeffekte sind toll gemacht, ein paarmal bin ich beim Laufen tatsächlich fast in die Höhe gesprungen vor Schreck, auch wenn ich mich nicht wirklich ernsthaft gruselte (nicht vor so etwas). Zombies, Untote, Vampire und Dämonen, John Sinclair besiegt sie am Ende doch alle ;-)
>Hier< die Fanseite, >hier< die offizielle Verlagsseite des Schreckens aller dämonischen Bösewichte.
PS: auch, wenn regelmässig Surfer nach kostenlosen Downloads der Hörspiele bei mir suchen, die gibt es hier nicht ... schön wär´s ;-)
Aber gerne bite ich unter der Rubrik "Web" viele weitere Hörspiele an und außerdem den Link zum Geisterjäger McLachlan, einem kostenlosen Heftroman im Internet, über den ich >hier< schon einmal geschrieben habe.
SaschaSalamander 29.06.2005, 16.07 | (0/0) Kommentare | PL
Das kleine Mädchen und das blaue Pferd
Das kleine Mädchen heißt Hoppla. Sie ist etwas Besonderes, denn sie hat einen schwarzen Fleck auf der Nase. Sie lernt Hyperion - kurz Hü - kennen, ein blaues Pferd. Und weil auch blaue Pferde etwas ganz Besonderes sind, schließen sich die beiden zusammen und erleben gemeinsam spannende Abenteuer.
Nun ja, 20 Jahre später erscheint mir dieses Buch gar nicht mehr soooo spannend wie damals, aber ich erkenne immer noch, was mich daran so fasziniert hat: die beiden sind einfach ein traumhaftes Paar. Beide lebhaft, selbstbewusst und eben etwas ganz Besonders. Sie halten zusammen in jeder Situation, aber ich streiten sich auch. Und versöhnen sich wieder.
Hoppla und Hü finden einen Schatz, halten Einkehr in einem Kloster, machen der Schlangendame vom Zirkus ein wundervolles Geschenk, erleben einen blauen Tag, ziehen Lose auf dem Rummel, bringen ein Findelkind zurück zu seinen älteren Schwestern, übernachten bei einem lieben Bauern und seiner Familie und erleben noch sehr viel mehr.
Die Schrift in den Kapiteln wechselt zwischen großer Druckschrift und Schreibschrift, dazwischen einfache, kindgerechte Schwarzweiß - Zeichnungen ihrer Abenteuer. Im Schreibstil sehr einfach und unkompliziert. Absolut kindgerecht in jeder Hinsicht. Leider ist dieses Buch nicht mehr überall erhältlich, aber über Buchticket oder einzelne Onlinebuchhändler kann man es glücklicherweise noch ergattern. Wäre auch zu schade, wenn ein solcher kleiner Schatz verlorenginge ;-)
An welches Buch Deiner Kindheit hast du ganz besondere Erinnerungen?
SaschaSalamander 22.06.2005, 17.07 | (5/5) Kommentare (RSS) | PL
Die Päpstin
"Die Päpstin" ist ein fiktiver Roman über das Leben und Wirken des Papstes Johannes Anglicus. Die Existenz eines weiblichen Papstes ist bis heute umstritten, es ranken sich unzählige Legenden und "Fakten" um die junge Frau, die es als Mann verkleidet bis auf den höchsten Thron geschafft hat.
Aber ich weiß nicht so recht ... es war nicht schlecht. Es hat mir gefallen. Es hat mich unterhalten. Und als Hörspiel war es sehr gut aufgemacht. Kein Hörbuch mit vorgetragenem Text, sondern eben verschiedene Sprecher, Musikuntermalung, sakrale Chorgesänge, Geräusche und dergleichen mehr. Das alles auf zwei CDs. Während des Hörens hatte ich allerdings immer wieder das Gefühl, dass mir etwas fehlt, manches erschien mir unvollständig, unlogisch und nicht so ganz stimmig.
Schlecht war es nicht, ich habe es gerne gehört und war gespannt auf den Fortgang der Handlung, fieberte mit der Hauptfigur. Wenn man sich die Mühe gemacht hätte, das Buch auf mindestens drei oder vier CDs zu verteilen, hätte es wirklich großartig werden können. So ist es lediglich ein Anreiz, das Buch zu lesen. Ob dieses natürlich besser, schlüssiger ist, kann ich nicht beurteilen.
In der Bücherei habe ich nun das Buch geliehen. Aufgeschlagen, und welche Szene auch immer ich las, sie war mir unbekannt. Das Hörbuch scheint auf die allernotwendigsten Szenen gekürzt worden zu sein, leider etwas verstümmelt. Auch die angenehme Stimme der Hauptfigur und die ansonsten wirklich gute Umsetzung in ein Hörspiel haben das für mich wieder retten können. Ich wünschte, ich hätte statt dessen das Buch gelesen, denn der Schreibstil hat mich sofort gefesselt. Aber nachdem ich die Handlung jetzt weitgehend kenne, möchte ich nicht noch einmal direkt das Buch im Anschluss lesen. Schade. Es hätte mir vielleicht gefallen können ...
Nur eines hat dieser Roman mir gebracht: ich bin auf das Thema "weiblicher Papst" aufmerksam geworden und werde mich demnächst vielleicht mal etwas näher mit dem Thema befassen. Ob wahr oder nicht, die Geschichte gefällt mir. Ich mag starke Frauen :-)
SaschaSalamander 06.06.2005, 09.47 | (3/2) Kommentare (RSS) | PL
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