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Tag:
Statistik KW 05
Sex on the Beach (Anthologie)
Shaolin (B Moestl)
Blutlust (R Blake)
John Sinclair 62
3096 Tage (N Kampusch)
Lip Flip (N Yamato)
Kühlfach 4 (J Profijt)
D schärfsten Gerichte d tartarischen Küche (A Bronsky)
Arisa 01-02 (N Ando)
Herrscher aller Welten (C Plaka)
A Kiss from the Dark (N Büttner / M Waaler)
S.P.Y 1 (A Ukyo)
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Arahan
Kung Fu Hustle
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Inception
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/
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/
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Killing Iago 1-2 (Z Garden)
S.P.Y 1 (A Ukyo)
Lip Flip (N Yamato)
Zelda - A Link to the Past (A Himekawa)
Einfach nur S und absolut M (R Toma)
Doubt 2 (Y Tonogai)
Arisa 1-2 (N Ando)
Night Head Genesis 1 (Y Higuri)
Herrscher aller Welten (C Plaka)
A Kiss from the Dark (N Büttner / M Waaler)
SaschaSalamander 06.02.2011, 20.16 | (0/0) Kommentare | PL
Inception
Hochgelobt in unserem Freundeskreis, und wir hatten schon überlegt ins Kino zu gehen. Ich zögerte. Und ich bin im Nachhinein froh, dass wir das Geld gespart hatten. Mein Freund und ich konnten nicht viel damit anfangen. Wir haben ihn verstanden und konnten ihm folgen. Aber die Umsetzung war einfach nicht unser Ding.
In Träume eindringen, und in den Träumen dann sogar eine Idee pflanzen, welche sich in der Realität fortsetzen soll. Gepaart mit Industrie, Wirtschaft und Politik und einem großen, fetten Auftrag. Dazu ein Held, der eine tragische Vergangenheit in sich trägt. Und dann voilá der große Coup. Tolle Idee, schon in verschiedenen Filmen angedacht und umgesetzt, ob nun als Leben nach dem Tod im selbstgewählten Selbstmörder-Gefängnis, als eingepflanzter Traum, unter vanillefarbenem Himmel, als Erinnerungs- Reise auf den Mars, als futuristische Alienversion einer künstlichen Intelligenz, als die Realität vorgaukelnde Matrix, als immerwährender Nexus, als surrealistischer Trip in die Psyche eines Serienkillers oder oder oder (von diversen Animes und Computerspielen ganz zu schweigen).
Nein, die Machart sagt mir nicht so zu, das Thema selbst könnte ich in unzähligen Varianten immer und immer wieder sehen. Es gab ein, zwei nette Szenen, etwa im Straßencafé und folgende. Dann jedoch erschöpfte es sich. Klar war es nett anzusehen, wie die Herren Traumwandler sich durch die drei, ja sogar vier unterschiedlichen Ebenen eines Traumes bewegen, wie die einzelnen Ebenen miteinander in Verbindung stehen, und die Realität immer ungewisser wird. Trotzdem wirkt der Film auf mich "aufgeblasen", weniger wäre mehr gewesen in vielerlei Hinsicht. Zu aufgeblasen, zu vorhersehbar. Mir scheint, er versucht mehr zu sein als er ist. Und die Actionszenen irgendwie reingepfropft, es hätte sie nicht einmal wirklich gebraucht, Gefahr und Bedrohung wäre meiner Ansicht nach auch anders möglich gewesen. Krachbumm, Verfolgungsjagd im Auto und jede Menge Geballer. In einem Film, der eigentlich von einem komplexen psychologischen Thema handelt, aber er muss halt irgendwie verkauft werden. Und die Charaktere überzeugen nicht wirklich, sie wirken auf mich leblos, ob sie leben oder sterben ist mir recht egal gewesen, ich habe nicht mitgefiebert.
Irgendwie musste ich ständig an die Bourne Identität und die anderen Bourne-Filme denken, die lösten während des Filmes ähnliche Gefühle bei mir aus. Und auch das vielgepriesene Filme. Auch Bond-Filme mag ich nicht, und auch hier gibt es einige Parallelen ...
Und dann musste ich manchmal an des Kaisers neue Kleider denken ...
ein Glück sind die Geschmäcker verschieden ;-)
SaschaSalamander 05.02.2011, 18.27 | (0/0) Kommentare | PL
Evil
Nun, "nur ein Roman" stimmt zumindest so nicht. Denn 1965 spielte es sich in ähnlicher Form in Amerika ab und ist weltweit bekannt als der >"Mordfall Syvia Likens"<. Erst bei Recherchen zu diesem Buch stieß ich auf diese grausige Begebenheit, und nach der Lektüre des Buches ist klar, dass der Autor sich auch an diesem Fall orientierte.
Vor dem Lesen findet sich ein Vorwort von Stephen King. Äußerst interessant, allerdings ein riesiger Spoiler, der am Ende vermutlich besser aufgehoben wäre. Andererseits, mir selbst fiel das Lesen leichter mit dem Wissen um das, was King erwähnt hatte, denn völlig ahnungslos in das Buch hineinzurutschen wäre heftig gewesen. Anfangs dachte ich ja wirklich, King übertreibt, wenn er vom unvorstellbaren Grauen etc spricht, andere ähnlich gepriesene Bücher sind dann doch nur "normaler" Horror und wurden höher gelobt als eigentlich notwendig. Dieses hier wurde nicht gelobt, eher beschrieben. Um den Leser vorzubereiten auf das, was ihn bei EVIL erwarten wird.
Ein Junge, der Protagonist, spielt am Bach. Es wird erzählt von seinen Freunden, dem Leben im Ort, den Nachbarn, den harmlosen Jungenstreichen. Flusskrebse am Bach, Sommerferien. Typisches Setting, wie man es von amerikanischem Horror kennt, möglichst harmlos und allgegenwärtig, bevor es sich dann wendet. Die Kinder spielen ein Spiel, in welchem eine Person sich verteidigen muss, in der Regel eingefangen wird und dann als "Kriegsgefangener" allen möglichen "Quälereien" und Neckereien ausgesetzt ist, vom Kitzeln über Schläge und auch Schmerzen, jedoch weitgehend im Rahmen kindlicher Neugier, die auch einmal sexuelle Grenzen übergreift, wenn Jungs und Mädchen neugierig aufeinander werden.
Und eines Tages am Bach begegnet der Junge einem Mädchen, das neu im Ort ist. sie und ihre kleine Schwester wohnen seit dem Tod der Eltern nun bei der Tante. Anfangs nur ungeliebte Gäste, artet dieser Unmut immer weiter aus. Die Tante ärgert sich über die zusätzliche Arbeit, das teure Essen, lässt ihren Ärger immer weiter an den Kindern aus. Bis die Situation eines Tages eskaliert und sie sich das Spiel der Kinder zum Vorbild nimmt, um die Mädchen immer weiter zu quälen.
Ich möchte hier nicht ins Detail gehen. Weniger um die Spannung aufrecht zu erhalten, denn die wird auf jeden Fall vorhanden sein. Sondern vielmehr, weil ich es kaum in Worte zu fassen vermag. Das Buch ist abstoßend, widerlich, eklig, grauenhaft, unerträglich, und ich kann jeden verstehen, der es abgebrochen hat. Auch ich habe viele Szenen übersprungen oder lediglich quergelesen, weil ich es kaum aushalten konnte. Es schüttelte mich, und ich wollte mir das Ganze gar nicht bildlich vorstellen.
Das Faszinierende jedoch: wer jetzt denkt, dass der Autor blutrünstig schreiben würde oder den Horror en detail zelebrieren würde, der irrt. Und das war auch der Grund, dass ich das Buch dennoch beenden konnte. Ketchum deutet oft nur an, etwa indem er Spuren beschreibt statt die Vorgänge zu deren Entstehung. Er lässt den Protagonisten und somit auch Leser erst dann dazustoßen, wenn die anderen ihr widerwärtiges Tun bereits abgeschlossen haben. Und ähnliche Kniffe mehr, sodass die wirklich grausigen Anteile nicht ausgeführt werden. Dennoch ist das, was man liest, schlimm genug.
Doch, ich bin viel gewohnt. Aus den unterschiedlichsten Genres. Und ich kann sagen, dass ich eine Menge wegstecken kann. Aber bei diesem Buch stieß ich tatsächlich an meine Grenzen.
Ich möchte bei diesem Buch nicht von "gut" oder "schlecht" reden, kann es schwer in diesen sonst üblichen Kategorien bewerten. Auch kann man nicht reden von "gefiel" oder "gefiel nicht". Sondern es ist ein schockierendes Buch, das eigentlich nicht in die Rubrik Horror gehört (was ja in der Regel übersinnlich ist oder stark unrealistisch und überdramatisiert). Vielmehr wäre es wohl "Schicksal" oder "Drama", doch dazu ist es eben "nur" die fiktionale Beschreibung, wie es gewesen sein könnte statt einer realen Berichterstattung über das, was damals war.
Am Ende folgt nun eigentlich die Zusammenfassung oder eine Empfehlung, aber das kann ich diesmal nicht. Was sollte ich schreiben? Nein, ich weiß es nicht. Ich empfehle es nicht, denn es ist schrecklich, und auch ohne Lektüre des Buches erahnt man die Qualen eines misshandelten Kindes. Und ich rate auch nicht davon ab, denn es ist für sich betrachtet ein kleines Meisterwerk, da es im Gegensatz zu den meisten "normalen" Horrorromanen wirklich tief berührt und bewegt. Ich schreibe nicht über EVIL, um es zu empfehlen, sondern nur, um es Euch vorzustellen.
Und besonders freue ich mich über Kommentare von denen, welche das Buch bereits gelesen haben. Wie fandet Ihr es? Wie ging es Euch währenddessen und danach?
SaschaSalamander 04.02.2011, 10.12 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL
Kühlfach 4

offen gesagt, die Stimme des Sprechers ist auch irgendwie lästig. Er kann nichts dafür, aber es fällt mir schwer, ihm länger zuzuhören. Abgesehen davon finde ich es inhaltlich und von der Idee her recht originell. Ich schwanke noch ein wenig, ob ich den Erzählstil (bemüht um den schnoddrigen Slang eines kleinen Ganoven, der abhängt, sich volllaufen lässt, auf Titten guckt, die Biege macht und ähnliche Sprache) nun lustig finden soll oder störend. Mal abwarten, wie es im Laufe des Buches wird. Es ist mir persönlich aktuell ein bisschen zuviel des Guten, aber einige Sprüche sind schon recht witzig, sodass ich ordentlich grinsen muss beim Hören.
Vier CDs, dreieinhalb liegen noch vor mir. Er ist ja grad erst mal gestorben worden ...
SaschaSalamander 02.02.2011, 13.49 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL
Numbers

Bis ihr eines Tages Spinne über den Weg läuft, ein punkiger Junge, anfangs nervt er, doch recht bald werden sie enge Freunde. Jem lässt sich nicht näher darauf ein, denn sie sieht, dass Spinne nur noch ein paar Wochen zu leben hat. Bis dahin kann sie die Zeit mit ihm ja nett verbringen. Als sie beide vom Schulunterricht suspendiert werden, gehen sie auf den Rummel, wo Jem plötzlich überall das gleiche Todesdatum erblickt und panisch davonrennt. Kurz darauf explodiert eine Bombe. Die beiden flüchtenden Jugendlichen werden als dringende Zeugen oder gar Täter gesucht. Und hier beginnt ein abenteuerliches Roadmovie (nennt man das beim Buch dann Roadbook?) ...
Whoa, das Buch hat mich absolut mitgerissen! An erster Stelle möchte ich mal die Sprecherin nennen, Laura Maire. Schon in SPLITTERHERZ fiel mir auf, mit wieviel Talent sie den Text vorlas. Oder, nein, sie liest nicht vor, sie lebt den Text. Sie spricht die Dialoge so intensiv, als hätte sie einen Film synchronisiert. Man hat nicht das Gefühl, einem Hörbuch zu lauschen, sondern es scheint, als stünde sie vor mir und spräche direkt mit mir, würde gestikulieren, als würde sie von sich aus ihre eigenen Worte erzählen, spontan und lebendig, quirlig, ich wüsste gerne, welche reale Persönlichkeit hinter diesem Mädchen / dieser Frau stecken mag, sie ist mir unglaublich sympathisch in ihrer Lebendigkeit und Energie. Sie schreit, sie tobt, sie jammert, sie weint, sie bettelt, sie ist frustriert, gibt sich geschlagen, sie durchlebt alle Facetten der Romanfigur, als wären es ihre eigenen.
Aber auch sonst habe ich Numbers fast in einem Rutsch beendet. Die Story ist spannend von der ersten zur letzten Seite. Die Gefühle von Jem werden sehr einfühlsam vermittelt, und die rotzige Sprache an manchen Stellen passt hervorragend zu ihrem Leben, ihrer Einstellung. Mal kein geschliffenes literarisches Werk, sondern ein Jugendroman in Jugendsprache, ohne dabei aber zusehr in die Fäkalsprache abzudriften, trotzdem immer mit einem gelangweilten, frechen Unterton.
Auch die Handlung ist mitreißend. Ein Mädchen, das den Todestag der Leute sehen kann, nette Idee für ein Buch, kann man viel draus machen und hat die Autorin auch gemacht. Immer wieder fragt sich der Leser, wie es wohl weitergehen wird. Jem und Spinne treffen unterschiedliche Leute - können sie ihnen vertrauen, oder werden die sie verraten? Sie müssen unterschiedliche Hindernisse überwinden, und immer wieder kommen Jem Zweifel, ob ihre Zahlen nicht doch eine Wahnvorstellung sind, oder ob sie das Datum vielleicht beeinflussen kann, ja nicht vielleicht sogar sie selbst Schuld an den Todesfällen trägt.
Die Handlung mag zwar nach Fantasy klingen (klar, Todesdatum zu sehen ist nichts Normales), aber es ist im realen Stil gehalten, und abgesehen von dieser Fähigkeit gibt es auch absolut nichts in dem Buch, das Fantasy wäre, sodass ich es nur ungern diesem Genre zuordne.
Für das Ende solltet Ihr Euch auf jeden Fall eine Packung Taschentücher bereithalten. Es ist zwar nicht rührselig oder kitschig, aber auf jeden Fall sehr bewegend. Ich glaube, dass kaum jemand es zu Ende bringen kann ohne nicht wenigstens ein paar einzelne Tränen vergossen zu haben (wer sehr empfindsam auf solche Momente reagiert, sogar an mehreren Stellen des Buches).
Ein Jugendbuch, fernab vom aktuellen Fantasyboom, ohne erhobenen Zeigefinger, absolut flüssig zu lesen, noch besser zu hören. Auch für Erwachsene sehr zu empfehlen, wenn sie sich nicht an der jugendlichen Sprache stören :-)
SaschaSalamander 02.02.2011, 09.11 | (2/1) Kommentare (RSS) | PL
3096 Tage
Aber das Buch jetzt habe ich mal angelesen. Es ist von zwei Ghostwriterinnen verfasst. Wenn sie ein Buch schreibt oder schreiben lässt, ist das etwas anderes, als wenn die Medien um sie herumtanzen und um Interviews geifern. In diesem Buch würde sie, so hoffte ich, ausdrücken, was ihr auf der Seele liegt mitzuteilen. Denn ein interessantes Thema ist das ja schon: eine junge Frau wird entführt und taucht nach acht Jahren Gefangenschaft wieder auf. Das wirft viele Fragen auf, und vor allem die psychologische Seite dahinter interessiert mich sehr.
Umso mehr freue ich mich, dass sie in diesem Buch tatsächlich aufzuarbeiten scheint. Ich bin erst am Anfang der Gefangenschaft, sie ist noch in den ersten Wochen bei dem Täter, daher kann ich nicht sagen, wie es weitergeht. Aber bisher finde ich das Buch klasse! Sensationsgier wird darin kaum befriedigt, dafür sehr viel erklärt, reflektiert. Es ist das Buch einer jungen Erwachsenen, die mit Therapeuten sehr viel aufgearbeitet hat und nun rückblickend erzählt. Klasse Idee, und ich kann das Buch bisher kaum aus der Hand legen. Bereits ihr Leben vor der Entführung war sehr spannend zu lesen. In diesem Stil geschrieben und psychologisch reflektiert wäre im Grunde jede Kindheit spannend zu lesen, sogar die von Liesl Müllermeier aus Hintertupfing, denn jeder Mensch trägt ein Packet mit sich, das ihn prägt und formt. Dies wird in dem Buch sehr deutlich ...
SaschaSalamander 31.01.2011, 18.37 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL
Ach so

Nun habe ich gesehen, dass er kürzlich das Buch ACH SO auf den Markt gebracht hat, und ein Jahr davor SONST NOCH FRAGEN. Also habe ich mir doch das aktuellere, ACH SO, geschnappt und reingelesen. Und anfangs war ich recht begeistert, dann legte es sich etwas, und jetzt gegen Ende schüttele ich eher mit dem Kopf. Ich bin ehrlich gesagt enttäuscht!
Anfangs werden interessante Fragen sehr gut verständlich erklärt. Gut, wenn es in mein Fachgebiet (Soziales, Psychologie etc) geht, dann muss ich lächeln, weil ich merke, wieviel eigentlich in der Erklärung fehlt. Aber er hat es ja selbst gesagt: es ist verdammt schwer, ein komplexes Thema in wenigen Seiten einfach zu erklären ohne der Versuchung zu erliegen, immer tiefer ins Detail zu gehen. Und wenn ich gerade bei den physikalischen Sachen erleichtert aufseufze, weil ich glaube endlich ein wenig begriffen zu haben, mögen Fachleute wohl denken, dass da die Hälfte fehlt und er grad mal die Oberfläche minimal angekratzt hat. Aber eben perfekt für den Laien. Daher erwarte ich gar nicht, dass irgend etwas vollständig oder umfassend ist. Das, was den Leser interessiert, kann er sich herauspicken und gerne mehr darüber lesen, vielleicht ein Fachbuch kaufen und sich auf diese Weise neu in die Materie einarbeiten. Ideal, und gerade für diese Dinge liebe ich Yogeshwar und seine Kollegen.
Wie funktioniert ein Spiegel? Warum braucht der Eierkocher weniger Wasser, je mehr Eier darin sind? Warum verändert sich der Ton (Löffel gegen Tasse) beim Umrühren? Wie funktioniert Popcorn? Warum kann Mehl explodieren? Warum bekommt ein Specht keine Kopfschmerzen? Wie berechnet man die Meereshöhe? Wie funktioniert eine Fata Morgana? Hochspannende Fragen, und hinter manchen steckt eine ganz simple Lösung, hinter anderen hochgradig komplizierte Zusammenhänge. Seit ich jetzt weiß, welch unzählige Faktoren dafür verantwortlich sind, ob und wie hart das Ei beim Kochen wird, mache ich mir kein schlechtes Gewissen mehr, wenn ich das perfekte halbharte Ei nicht hinbekomme. So ein simpler Vorgang (Ei hartkochen), und solch verwirrenden Formeln und Fakten!
Aber gegen Ende wurde ich recht frustriert. Der Autor stellt viele Fragen, auf die er dann zwar keine Antwort gibt, wo er jedoch mahnend den Zeigefinger gegen unsere Gesellschaft erhebt. Er stellt die Frage "warum sind Computerspiele so gefährlich anziehend" und erzählt auf ein paar Seiten, dass die Kinder immer mehr in Computerspielen versinken und die Medienkompetenz der Eltern sinkt. Eine Antwort gibt er nicht (kann man auch nicht, das ist nichts, das man mit Wissenschaft und Formeln berechnen kann), aber mahnen und Zeigefingerchen wackeln geht. Auf die Frage "warum übertreiben wir ständig" beschwert er sich, dass alles mega, giga, super sein muss, dass es Rekorde über Rekorde gibt, ob nun im Jahrhundertsturm, beim heißesten Tag des Jahres, bei den neuen SuperStars oder sonstwo. Ja, das stört mich auch, aber das hat für mich nichts mit Physik und Formeln zu tun, und auf die psychologische Seite geht er nicht ein (außer, dass er meint, die Medien wollen sich gegenseitig übertrumpfen, weil sie sonst nicht gehört würden. Aber das kann jeder Laie auch ohne jegliche Kenntnis sagen). Er stellt eine Frage, um dann ein paar Seiten lang über die Gesellschaft zu mahnen. Er fragt "lernen wir in der Schule fürs Leben" und erzählt, dass er das Schulsystem für die kindliche Neugier eher hinderlich hält, weil Leistung als wichtiger gilt denn Neugier und Forscherdrang. Früher konnte man experimentieren, heute wird das alles geblockt. Früher war eben alles besser!
Ich stimme ihn in vielen Punkten zu. Aber ich wollte gerne ein Buch, welches wissenschaftliche Themen erklärt. Und keines, in welchem mir aufgezeigt wird, was ihn an der Gesellschaft stört. Das wäre Thema für ein eigenes Buch gewesen, aber eines mit komplett anderem Inhalt. Ich meine, klar schmeckt selbstgemachte Konfitüre besser, weil man sich die Zeit für das Pflücken, Waschen, Entkernen, Aufkochen, Eingießen, Abkühlen nehmen muss und es somit besser zu schätzen weiß, als wenn man sich für 70 Cent ein Plastikdöschen mit Marmelade kauft. Das hat für mich nichts mit Wissenschaft zu tun, sondern das ist Gesellschaftskritik, und das ist ein anderes Buch.
Erste Hälfte des Buches: in Anbetracht der Tatsache, dass es für Laien geschrieben ist, absolut Top und sehr zu empfehlen. Als Fachmann sollte man wohl nicht herangehen, aber dafür ist es ja auch nicht gedacht. Für Interessierte jedenfalls absolut klasse, es macht Lust auf mehr und regt den Leser an, sich selbst weiter zu informieren. Infotainment der allerfeinsten Sorte.
Zweite Hälfte des Buches: wer gerne anderen Gutmenschen zuhört, wie sie erzählen, warum früher alles besser war und wie die Gesellschaft heute den Bach hinuntergeht, wird Gefallen daran finden. Wer auf Antworten zu den gestellten Fragen hofft, wird jedoch sehr, sehr schwer enttäuscht werden. Ich bin enttäuscht, so kannte ich Ranga bisher nicht :(
SaschaSalamander 31.01.2011, 18.10 | (0/0) Kommentare | PL
Statistik KW 04
Hunger Games III - Mockingjay (S Collins)
Sex on the Beach (Anthologie)
Shaolin (B Moestl)
Ach so (R Yogeshwar)
Blutlust (R Blake)
Trigger (W Dorn)
Numbers (R Ward)
John Sinclair 61-62
Seven Days 02 (V Tachibana / R Takari)
3096 Tage (N Kampusch)
Gesehen
Tamala 2010
Ticket für Zwei
Shutter Island
Geschenkt
/
Getauscht
Schlafen bei Licht (W A Gogolin)
Gekauft
/
SaschaSalamander 30.01.2011, 21.43 | (0/0) Kommentare | PL
Snowflake

Beim Stöbern in meinem Mangaladen stieß ich also auf Snowflake, und ich war sehr neugierig. Es geht auf Weihnachten zu (Anmerkung: die Rezi wurde im Dezember geschrieben), und das Cover passte gerade herrlich zu meiner Stimmung mitten in Schnee und Kälte. Die Story klang auch sehr interessant:
Kurai steht am Weihnachtsabend unter dem Sternenhimmel. Er wünscht sich etwas, und dieser Wunsch wird ihm tatsächlich erfüllt: vom Himmel steigt ein Mann herab, der genauso aussieht wie seine verstorbene Liebe. Er tauft in Yuki, und Kurai kann sein Glück nicht fassen, er weigert sich zu binden und fürchtet sich vor einem erneuten Verlust. Und wirklich, je inniger seine Gefühle für den geheimnisvollen Fremden werden, desto schwächer und kränker scheint dieser zu werden. Ein Geschöpf aus Eis und Schnee, ob diese Liebe jemals Bestand haben wird?
Eine Geschichte, die perfekt in die winterliche Zeit passt, und ich habe den Kauf des Mangas während des Lesens keine Minute bereut. Die Autorin hat ein feines Gespür für die Untertöne, welche nicht alleine durch Worte vermittelt werden können. Den Zeichnungen sieht man an, dass sie am Anfang steht, aber dennoch gefallen die weichen, gefühlvollen Panels sehr. Die Unsicherheit Kurais, seine Angst vor erneutem Verlust, aber auch Yukis Drängen nach Zärtlichkeit und wahrer Liebe werden von den Bildern äußerst gelungen transportiert. Und obwohl die Geschichte im Gegensatz zu den meisten Mangas dieses Genres auch einige Male deutlicher wird in den Zeichnungen, bleibt es dennoch angenehm erotisch, ohne in Yaoi abzudriften.
Ich musste während des Lesens einige Male an Simon Rhys Beck denken. Würde er Mangas zeichnen, so wäre wohl "Snowflake" dabei herausgekommen. Inhaltlich keinerlei Parallelen, aber das warme, innige Gefühl während des Lesens erinnerte mich stark an seine Geschichte "Zimt und Vanille" aus der Anthologie "La Methode" sowie an einige fantasylastigere Titel aus "2 men kissing". Beck kann auch anders, aber wer seine soften Geschichten mag, sollte es auch einmal mit "Snowflake" probieren.
Allen Fans des Shonen Ai kann ich "Snowflake" uneingeschränkt empfehlen. Softe Erotik, tiefe Gefühle, attraktive Bishonen, hübsche Zeichnungen und ein junges Nachwuchstalent, das man im Auge behalten sollte :-)
SaschaSalamander 28.01.2011, 10.44 | (0/0) Kommentare | PL
Tribute 3 - Flammender Zorn (Mockingjay)

Ich habe nun etwa zwei Drittel gelesen, aber der Dritte Teil will mich einfach nicht packen. Woran das liegt?
Die ersten beiden Bände sind sehr situationsbezogen. Der Leser weiß ebensowenig wie die Erzählerin Katniss, was bevorsteht, auf jeder Seite warten neue Überraschungen, das Mädchen gelangt von einer Ungewissheit in die nächste, und ich habe das Buch nur mit Mühe weglegen können, weil ich unbedingt wissen musste, was auf der nächsten Seite passiert! Es ist zwar ein Kampf, aber weniger Taktik und Kriegsführung, als vielmehr eben situationsbedingte Aktionen, und vor allem eine emotionale Sache, bei der der Leser richtig mitfiebern konnte.
Besonders gefallen haben mir die sozialen und politischen Hintergründe, welche die Autorin zu dem Buch ersponnen hat. Eine eigene, dystopische Welt, gar nicht einmal so weit entfernt von der heutigen Sensationsgier a la Big Brother und Dschungelcamp. Sozialkritisch, spannend, zwar fiktiv aber dennoch erschreckend realistisch. Eine faszinierende Welt, über die ich gerne mehr erfahren wollte.
Der dritte Teil nun ist eigentlich reine Kriegsführung. Keine Arena, keine spontanen Situationen, keine Überraschungen. Sondern gezielter, taktischer Kampf. Mit Ausbildung, mit laufenden Kameras während der Sondereinsätze. Strategische Planungen. Während Katniss in den ersten beiden Bänden frei agieren konnte, ist sie hier leider nur ein Werkzeug, und sie benimmt sich entsprechend gereizt, ja sogar trotzig (was zwar verständlich ist, nach über hundert Seiten aber gewaltig nervt).
Die Welt und ihre Hintergründe werden nicht näher geschildert, lediglich die Wirren und Verstrickungen der Kriegsführung, wer wen wie aus welchem Grund wohin einsetzt und wie in sein Netz aus Lüge und Verrat strickt. Wer so etwas mag, wird hier begeistert sein. Ich habe halt einfach Pech, weil ich so gar nichts mit dieser Art Bücher und Inhalte anfangen kann. Taktik, Strategie, politische Intrigen, so etwas mag ich nicht, ob nun als erwachsenen Politthriller oder als Jugendfantasy.
Katniss wird hierhin geschickt, muss kämpfen. Kommt zurück, kuriert sich. Hat einen Streit mit einer der unzähligen weiteren Figuren (es fällt schwer, da durchzublicken, wenn man den Roman nicht am Stück liest). Wird an einen anderen Ort geschickt, macht Propaganda, wird gefilmt, kämpft zur Show. Kommt zurück, kuriert sich, hat einen Streit. Plant etwas Neues, wird aber dann zu einem weiteren Ort geschickt, kämpft, propagiert, kehrt zurück, und so weiter und so fort. Mir fehlt die Spannung, mir fehlt der Reiz des Besonderen.
Den ersten beiden Bänden war trotz der brutalen Gewalt (die niemals überzeichnet wurde und immer nur dem Zweck diente) wohnte ein gewisser Zauber inne. Der dritte Band dagegen löst in mir nichts aus. Ich fiebere nicht mit, ich empfinde keinen Groll. Gut ist ja, dass die Grenzen zwischen falsch und richtig, zwischen gut und böse verschwimmen. Und es ist klar, dass der Kampf gegen die Unterdrückung dennoch ein Kampf ist, der Menschenleben kostet. Ist der Friede einen Krieg wert? Interessantes Thema. Aber es reißt mich nicht mit. Viele Leser sind begeistert, und ich stolpere über eine begeisterte Rezension nach der anderen. Aber in diese Kerbe kann ich einfach nicht schlagen, so gerne ich würde.
Ich werde das Buch dennoch zu Ende lesen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die Handlung noch einmal umschwenkt und mich packt. Irgendwie bin ich froh, wenn ich das Buch dann endlich fertig habe. Seit zig Wochen schleppe ich es mit mir herum, langsam reicht es mir. Ständig frage ich mich, ob ich es behalten werde, oder ob ich es lieber bei Tauschticket reinstellen soll. Ich weiß es einfach nicht. Die ersten beiden Bände waren klasse, und ich würde sie niemals hergeben. Aber eine Serie besteht nun einmal aus allen Teilen, und das Ende ist wichtig.
Ach mensch. Ich bin enttäuscht :(
Hat jemand von Euch dieses Buch gelesen? Wie findet Ihr den dritten Teil im Verhältnis zum ersten? Hat er Eure Erwartungen erfüllt? Findet Ihr die politischen Wirren spannend oder lästig? Mögt Ihr Katniss noch immer, oder nervt sie Euch nur noch?
SaschaSalamander 26.01.2011, 18.47 | (2/2) Kommentare (RSS) | PL
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