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Blogeinträge (Tag-sortiert)
Tag:
After.Life
Die junge Lehrerin Anna verlässt nach einem Streit mit ihrem Verlobten das Restaurant und fährt mit dem Auto nach Hause. Dabei geschieht ein Unfall. Sie wacht auf im Haus des Bestatters, liegt auf dem Tisch zur Präparation, und der Bestatter offenbart ihr - dass sie tot ist. Sie müsse es nur akzeptieren. Sie glaubt an eine Entführung, hält sich selbst nicht für tot. Sie bewegt sich, sie atmet, sie spricht mit dem Bestatter, also muss sie doch lebendig sein! Einer ihrer Schüler sieht sie sogar am Fenster stehen, er informiert ihren Verlobten, und dieser will nicht an den Tod seiner Freundin glauben, doch die Polizei tut nichts, denn Anna ist nachweislich tot. Ist sie tot? Oder ist sie es nicht? Perfides Spiel oder Afterlife?
Vom ersten Moment an ist der Zuschauer zwiegespalten, für beide Varianten gibt es sehr viele Hinweise. Immer wieder einmal denkt man "ja, klar, sie kann gar nicht tot sein", und kurz darauf "natürlich sie ist tot, das lässt sich ganz leicht erklären".
Der Film zeigt viel nackte Haut, macht auf Mystery, ist in ruhigen Tönen erzählt, Suspense und Mindfuck wo man nur hinsieht, man kann gar nicht wegsehen. Ebensowenig wie man wegsehen kann, wenn sich mal wieder einer von ihren riesigen ... äh, heute mal eine jugendfreue Rezension, belassen wir es davon, dass sich alle Rundungen und Knochen mit viel nackter Haut in die Kamera strecken. Das ist Kunst und gehört so. Ein Schelm, wer etwas anderes unterstellt. Sie zeigt ihren Körper in allen erdenklichen Posen, mal hübsch mit Kleidchen, mal nackt, und sie sieht gut darin aus. Auch abgesehen von diesen Momenten gibt es viel zu sehen, der Film spielt gut mit der Optik, ist sehr ästhetisch.
Außerdem wirkt der Film sehr lange nach, die Bilder bleiben im Kopf, sind sehr (im positiven Sinne) sehr eindringlich. Die Macher spielen gut mit der Wirkung ihrer in Szene gesetzten Motive. Es war ein Genuss, diesen Film auf einer Leinwand zu sehen, gestochen scharf und in Lebensgröße, das ist hier wirklich anzuraten, falls möglich.
Trotzdem war ich am Ende recht enttäuscht. Es bleibt vieles offen, auch wenn ich das Ende und die "Lösung" ziemlich klar und deutlich fand. Ich erwarte kein komplett erklärendes Ende, denn ein Mindfuck ist dazu da, dass man interpretiert und sich unsicher ist. Dennoch gibt ein Film dieses Genres dem Zuschauer das Gefühl, dass die Zeit nicht umsonst war. Hier allerdings hatte ich am Ende das Gefühl, dass ich nach den eineinhalb Stunden nicht klüger war als vorher. Es wurde bewusst alles offen gehalten, und mir scheint, als hätten die Macher selbst nicht gewusst, für welche Lösung (oder vielleicht eine andere sogar) sie sich entscheiden wollten und dann spontan eine Lösung hergezaubert (die andere hätte es auch getan, und auch dafür hätte es im Film genügend Hinweise gegeben).
Es werden viele Themen angeschnitten, etwa der Sinn des Lebens, die Frage nach Tod und Sterben, der Inhalt von Liebe, eine besondere Gabe oder doch Wahnsinn, und die Frage "was würdest Du tun, wenn Du weißt, dass Du nicht tot bist". Dazu die Frage, was ein Leben lebenswert macht und wer seines Lebens würdig ist. für mich zuviel cineastisches Geschwurbel ohne Aussage. Gab eine Menge Leute, denen der Film gefiel, auch mein Mann fand ihn nicht schlecht. Und ja, ich habe ihn gern gesehen, Ricci sieht gut aus und Neeson ist sowieso klasse, schade nur dass das alleine nicht genügt. Wollte ein Mystery-Thriller sein, ist statt dessen ein sexy Hingucker geworden.
Optik: Sehr sexy, viel Klinik und Nylon und nackte Haut. Beeindruckend in Szene gesetzt, die Bilder klingen noch lange nach.
Christina Ricci: Ebenfalls sehr sexy, viel nackte Haut, viele Knochen und zwei ... äh, ihr wisst schon was ...
Liam Neeson: sehr gut, sehr subtil und undurchsichtig
Gesamteindruck: will viel hermachen, kriegt aber nicht die Kurve vom Mindfuck zum Film mit Sinn ...
Wertung: 6 von 10 nackte Brüste

SaschaSalamander 31.08.2012, 08.46 | (0/0) Kommentare | PL
Verlockende Versuchungen
Weil es über CREATESPACE verlegt wurde. Das Taschenbuch erschien 2009 erstmalig im UBooks Verlag. Im Juni 2012 hat Inka Loreen Minden selbst es als Ebook publiziert für unschlagbare 4 Euro. Verlage mögen ihre Gründe haben für die hohen Ebook-Preise, aber ich werde dennoch niemals ein Ebook kaufen, das fast den gleichen Betrag kostet wie ein Printmedium. Aber mal ehrlich - 4 Euro für ein komplettes Ebook, das ist wirklich günstig, und da greife ich gerne in die Tasche. Und Minden hat schnell verstanden, wie der Buchmarkt funktioniert, sie bietet ihren Lesern in kleinen Häppchen appettitliche Geschichten zu günstigen Preisen, veröffentlicht hier mal eine Kurzgeschichte, dort einen Mehrteiler, für 99 Cent oder zwei, drei Euro muss der Leser einfach zugreifen.
Und wer im Regal sammeln möchte oder keinen Reader hat, der bekommt etwas später dann das Taschenbuch, etwa die Kurzgeschichtensammlung >LUSTPUNKTE< oder das in drei Teilen veröffentlichte >BEIM ERSTEN SONNENSTRAHL<.
Minden nutzt die Möglichkeiten des Internets, sie ist eine der ersten, wenn sich neue Wege zur Veröffentlichung bieten. Nun das Besondere an VERLOCKENDE VERSUCHUNGEN: seit Kurzem bietet Amazon die Möglichkeit, Bücher über deren Eigenverlag "Createspace" zu publizieren. Und natürlich hat sie das sofort ausprobiert. Mit dem Ergebnis, das Fans nun in den Händen halten:
8,99 Euro für ein Taschenbuch von 154 Seiten ist für den Leser ein super Preis (den Kleinverlage leider nicht halten können, trotzdem halte ich meinen Favoriten weiterhin die Treue und zahle gern ein paar Euro mehr). Die Farben des Covers sind strahlend und klar, der Umschlag ist aus recht fester Pappe. Sogar mit kleiner Einkerbung längs neben dem Buchrücken, sodass man das Buch problemlos öffnen kann ohne dadurch das Cover oder den Buchrücken mit Leseknicken zu beschädigen (sorry, mir fehlt leider der Fachbegriff hierfür, für Infos bin ich dankbar). Das Papier wirkt von guter Qualität.
Auch etwas, wofür mir der Fachbegriff fehlt: viele Verlage haben über dem Cover eine hauchdünne Folie, die sich leider schnell ablöst, wenn man z.B. beim Lesen den Daumen immer an einer Stelle hält oder wenn die Ecke leicht bestupst werden. Hier scheint das nicht der Fall, ich habe extra ein wenig an den Ecken und Kanten gepittelt, aber nichts hat sich gelöst, also auch hier ein dicker Pluspunkt von mir.
Ich bin wirklich zufrieden mit der Qualität des neuen Buches und bin mal gespannt, wie Createspace sich weiterentwickeln wird. Den Verlagen wird es wohl ein Dorn im Auge sein, aber für private Veröffentlichungen bieten sich da neue Möglichkeiten ...
>Hier< gibt es einen interessanten Bericht über die Nutzung von Createspace.
SaschaSalamander 30.08.2012, 16.47 | (0/0) Kommentare | PL
Solange die Nachtigall singt
Etwas war geschehen.
Letzter Satz:
"Still, still."
Aus: Antonia Michaelis: Solange die Nachtigall singt; Oetinger 2012
SaschaSalamander 30.08.2012, 13.23 | (0/0) Kommentare | PL
Wächterschwingen 01 - Herzen aus Stein

Vincent ist ein ganz besonderer Gargoyle: er verwandelt sich tagsüber nicht in eine Statue, sondern in einen Menschen. Doch alles Lebendige, was er berührt, verwandelt er in Stein. Sein Schützling ist die Hexe Noir, die nach dem Tod ihrer Eltern und dem Verschwinden ihres Bruders auf Dämonenjagd geht. Er ist unsterblich in sie verliebt, doch er darf sich ihr nicht zeigen, darf sie nicht berühren. Noir spürt seine Nähe, hört seine Stimme, und dann steht sie Vincent plötzlich gegenüber ...
Kara ist ein Engel, der im Auftrag des Erzengels Raphael der Hexe Noir ein magisches Artefakt übergeben soll. Doch sie trifft auf den Dämonen Ash, der sich so gar nicht verhält, wie es ein bösartiger Dämon eigentlich tun sollte. Auch zwischen ihnen funkt es gewaltig, und Kara hält sich nicht in allen Punkten an ihren Auftrag ...
BEZUG ZU ANDEREN BÜCHERN
HERZEN AUS STEIN ist eine wundervolle Romance, die sich sowohl für Erstleser der Autorin eignet wie auch für langjährige Fans. Das Buch ist in sich geschlossen, dennoch gibt es sehr viele Anspielungen, vor allem auf >ENGELSLUST<. Wir begegnen meinem Lieblingscharakter Magnus Thorne wieder, dem dominanten Magier, der hier eine kleine aber äußerst wichtige Rolle spiel. Die Geschichte spielt im gleichen Universum wie ENGELSLUST und natürlich auch >BEIM ERSTEN SONNENSTRAHL<. Obwohl die Geschichte um den Gargoyle Zahar und seinen menschlichen Freund David nur wenige Wochen vor den HERZEN AUS STEIN erschienen ist, ähneln sich die beiden Bücher inhaltlich nicht, die Autorin hat komplett neue Charaktere geschaffen. Ich liebe es, wenn Schriftsteller nicht ihre eigenen Werke kopieren sondern stets neue Handlungsspielräume erschaffen, gerade in diesem Genre ist das ja nicht unbedingt selbstverständlich.
Was die anderen Bücher betrifft, waren sie alle wesentlich kürzer, HERZEN AUS STEIN ist mit 400 Seiten das bisher längste. Da der Siebenverlag seine Seiten recht platzsparend bedruckt, hätte der Titel als normales Taschenbuch rund 600 Seiten, ist also ein ganz schön ordentlicher Schmöker. Hier kann sich wirklich keiner beklagen, dass das Buch viel zu kurz war. HERZEN AUS STEIN ist der erste Band der WÄCHTERSCHWINGEN - Trilogie, ist aber in sich geschlossen. Die anderen Bände erzählen eine eigene Geschichte, aber man darf sich auf ein Wiedersehen mit seinen Freunden freuen, und natürlich werden auch ein paar der Themen aus dem ersten Band aufgegriffen ;-)
CHARAKTERE
Wer Romances in Verbindung mit mystischen Geschöpfen und fantastischen Hintergründen liebt, kann hier gar nichts falsch machen. Engel, Gargoyles, Dämonen, Hexen, Magier, hier tummelt sich alles, was das Leserherz höher schlagen lässt. Und nicht nur die fantastischen Wesen, auch deren Charaktereigenschaften werden hier perfekt eingesetzt, für jeden ist eine Lieblingsfigur dabei. Der äußerlich starke Prachtkerl, der innerlich doch unsicher und soft ist. Der arrogante Bad-Boy, der sich zum ersten Mal richtig verliebt. Der mächtige Mann im Hintergrund. Das pfiffige unschuldige Mädchen. Die selbstbewusste stolze Dame. Die Autorin hat ganz typische Protagonisten erschaffen, ohne dabei in Klischees abzurutschen. Mein persönlicher Favorit ist Ash (und wie schon beim letzten Mal natürlich Magnus), der eine ungewöhnliche und äußerst spannende Hintergrundgeschichte zu bieten hat.
ERZÄHLWEISE, AUFBAU
Inka reist mit dem Leser ein paar Tage in die Zukunft, um dann wieder zur Gegenwart zurückzukehren. Handlungsorte hierbei sind London, Florenz, Paris, die Seyschellen, die dämonische Unterwelt, ein Sexclub und einige weitere. Es gibt also jede Menge Abwechslung und viele spannende Schausplätze, trotzdem liest sich das Buch flüssig, man verliert niemals den Faden und weiß sehr genau, wann und wo sich eine Szene gerade abspielt, teils durch die entsprechenden Kapitelüberschriften, teils auch durch die direkte Erzählweise.
Die Geschichte beginnt mit zwei Handlungsfäden: Vincent und Noir, Kara und Ash. Der Engel Raphael macht gleich zu Beginn die Andeutung, dass das Schicksal all dieser Beteiligten zusammenhängt. Zwar offenbaren sich immer mehr kleine Puzzlestücke, doch das Gesamtbild zeigt sich erst kurz vor Ende, und danach wird so manches sichtbar, das bis dahin noch verborgen war. Und zum Abschluss gipfelt die Story in einem gewaltigen Showdown, der endlich alle Fäden zusammenführt und neue Erkenntnisse offenbart.
Wie üblich darf auch in HERZEN AUS STEIN wieder geschmunzelt werden, die Charaktere sind einfach köstlich, haben ihre Macken und Eigenheiten, und einige Male manövrieren sie sich in verzwickte Situationen oder hegen entsprechende Gedanken. Es tut gut, wie dadurch alles etwas aufgelockert wird, wenn Spannung, Erotik, Handlung und humorvolle Leichtigkeit in Balance sind.
Faszinierend finde ich die Erzählperspektive der Hexe: hier hat die Autorin den Kunstgriff gewagt, zwar in der dritten Person aus Sicht Noirs zu erzählen, zugleich aber auch Vincents Unsicherheit darzustellen. Denn Noir kann Gedanken lesen, der Gargoyle in seiner menschlichen Gestalt ist wie ein aufgeschlagenes Buch für sie und somit auch den Leser. Eine clevere Lösung, die mir gefällt.
EROTIK
Je nachdem, ob es sich um Kara und Ash oder Vincent und Noir handelt, ist das Geschehen mal heiß und wild, mal liebevoll und romantisch, es kommt jeder auf seine Kosten. Obwohl die Erotik hier eine große Rolle einnimmt, ist sie geschickt in die eigenständige Handlung eingebaut.
Man merkt, dass die Autorin inzwischen in verschiedenen Bereichen erfolgreich schreibt: normale Romance, aber auch Gay sowie Soft-SM. Hier beschränkt sie sich weitgehend auf die straighte Erotik, trotzdem gibt es für Fans der anderen Spielarten einige Kostproben. Meine Lieblingsszene ist jedenfalls der Besuch im Club. Der große, starke, sexy Vince als Sklave der Hexe, mmmh, davon hätte ich gerne mehr gelesen. Und auch Jamies Interesse an Männern wird hoffentlich in späteren Bänden noch etwas ausführlicher geschildert ;-)
FAZIT
HERZEN AUS STEIN bietet 400 Seiten geballte Romance, Sinnlichkeit und Lust. Wieder einmal hat Inka Loreen Minden bewiesen, dass sie das Wechselspiel aus Handlung und Erotik perfekt umzusetzen vermag. Für Fans des Genres ist dieser Roman ein absolutes MUST-HAVE :-)
Wertung: 8,5 von 10 Zash
SaschaSalamander 30.08.2012, 08.57 | (2/2) Kommentare (RSS) | PL
Beastly

Von daher gibt es auch nichts zum Inhalt zu sagen außer: er legt Wert auf Äußerlichkeiten und ist kaltherzig. Zur Strafe wird er verwandelt in ein hässliches Monster. Nur, wenn jemand ihn von Herzen lieben kann, bevor seine Zeit abgelaufen ist, wird er erlöst werden. Er verkriecht sich, dann trifft er auf SIE, und sie verliebt sich in ihn und er in sie, und gerade im letzten Moment und so weiter.
Die Bilder waren ganz nett, auch wenn ich die Maske und die Effekte recht billig fand für heutige Verhältnisse. Muss nicht immer aufwändig sein, und die Tattoos auf seinem kompletten Körper waren recht ansehnlich (hässlich ist wohl verschieden definiert, ich fand ihn als "Monster" wesentlich hübscher. Klar laden Furunkel im Gesicht nicht sofort dazu ein, ihm zärtlich mit dem Finger über die Wange zu streichen, aber hässlich ist trotzdem was anderes).
Was konsequent stört ist, wiesehr der Film an der Oberfläche kratzt. Ständig wird dem Zuschauer um die Ohren geballert, dass nur das Innere zählt, und es ist egal wie ein Mensch aussieht. Statt solche Momente zu zeigen, wird immer nur darüber geredet. Das führt zu teilweise absurden Dialogen (absurd, wenn man ein Mensch ist, für den so etwas selbstverständlich ist) wie "hey, Dein Tip war gut, vorher darüber nachzudenken hat wirklich etwas genutzt".
Es wird nicht wirklich eine Veränderung gezeigt, bzw wurde sie nicht glaubhaft umgesetzt, er legte auch als Monster noch immer Wert auf Schein statt Sein, zwar nicht mehr auf den optischen, dafür aber den intellektuellen, liebenden usw Schein, ihm geht es nur darum etwas darzustellen, in das sie sich verlieben kann, mehr nicht.
Ab der zweiten Hälfte wurde es auch extremst kitisch, einige Male habe ich laut aufgeseufzte, nicht vor Romantik sondern eher entnervt. Hier wurden wirklich jede Menge Klischees von Romantik bedient, sowohl an Themen wie auch Charakterdartsellung. Und wer nicht dahinter blickt und es bei den Äußerlichkeiten des Films belässt, der wird sicher auch davon angetan sein, denn es kommt alles vor, was zu einer ordentlichen Romanze gehört: Rosen im Übermaß, eine dramatische Wendung, fast ein Kuss und dann kurz davor die Störung, Kerzenlicht und noch mehr Kerzen, Gedichte, handgeschriebene Briefe usw.
Auch die Botschaften hinter der vordergründigen Aussage finde ich schrecklich. Schönheit ist subjektiv, aber dass jemand mit Tattoos und Hautverletzungen als hässliches Monster dargestellt wird, ist sehr oberflächlich. Ebenso dass die Leute, die wirklich hübsch waren, hier abgestempelt wurden, nur weil sie eben ein Tattoo im Gesicht haben (die Hexe) oder eine recht ungewöhnliche Frisur. Da wurde ein Teenie-Trend gehypt. Und wenn jetzt einer sagt "aber genau darum geht es doch" - nein, eben nicht, hier hätte es darum gehen sollen zu zeigen, was wahre Schönheit ist. Wurde hier aber leider versäumt. Auch das Ende um den Lehrer fand ich sehr klischeebeladen und komplett an der angeblichen Botschaft vorbei, doch dies zu erklären würde leider spoilern.
Aber: was den Film enorm aufwertet, und warum ich ihn glatt ein zweites Mal gucken würde und was mich absolut begeistert hat: >Neil Patrick Harris< als blinder Lehrer. Mmh, DER ist hübsch, und er spielt seine Rolle hervorragend. Auch die Haushälterin ist sehr sympathisch und hat so einige Weisheiten auf Lager, die zwar der Oberflächlichkeit des Films entsprechen aber wenigstens nicht ganz so plump daherkommen. Die beiden reißen ´ne Menge wieder raus, und ich werde mich begeistert nach weiteren Filmvon von Harris umsehen.
Zielgruppe: Girlies zwischen 14 und 20.
Alle anderen: unterhaltsamer Film mit netter Optik aber null Aussage.
Oder besser gesagt: keiner Aussage, die wir nicht spätestens seit "man sieht nur mit dem Herzen gut" irgendwann nicht mehr hören können, weil es zu offensichtlich ist. Holzhammer - Gutmenschentum, das klischeeüberladen daherkommt.
Wertung: 4,5 von 10 zwinkernde Rosen
SaschaSalamander 29.08.2012, 15.31 | (0/0) Kommentare | PL
Bitte um Eure Meinung
SaschaSalamander 29.08.2012, 12.54 | (4/3) Kommentare (RSS) | PL
Toast

Der Film ist anders. Positiv anders. Die Handlung spielt im England der 60er Jahre, entsprechend die Musik, Kleidung, Frisuren, die Gestaltung des Films. Dabei weniger knallig, bunt und lebendig (ich denke bei "England" und 60er, 70er eher an Rockmusik), sondern eher ruhig, still, noch etwas altbacken und ländlich.
Was mir gefiel war der subtile Humor, die wirklich sehr gut gewählten Schauspieler und das ungewöhnliche Thema des Filmes, mit Essen kann man mich immer begeistern, auf diese Weise eine Biographie darzustellen war wirklich eine gelungene Umsetzung.
Schade fand ich allerdings den fehlenden Spannungsbogen. Es gab eine Handlung, ein Ziel, trotzdem wäre es mir jederzeit möglich gewesen, den Film zu pausieren, es drängte mich nicht unbedingt sofort weiterzusehen. An manchen Stellen zog es sich etwas in die Länge. Ich hätte mir gewünscht, dass man die ersten beiden Drittel stark rafft und dafür etwas mehr Gewicht auf das letzte Drittel legt. Doch der Großteil befasst sich mit der Kindheit, ein kleiner nur mit der Jugend. Und genau da, wo es dann spannend wird, hört der Film auf.
Auch hätte ich mir gewünscht, dass man etwas konkreter auf einzelne Chraaktere eingeht. Ja, mit Nigel fühlt man mit, dennoch empfand ich alles als recht distanziert und fand alle außer dem Jungen ziemlich blass. Bonham Carter spielt ihre Rolle großartig, doch statt ihrer Schauspielkunst und der Darstellung immer wieder mehr oder weniger sexy Posen hätte ich mir etwas mehr Gewicht auf ihre Rolle an sich gelegt, ich fand vieles widersprüchlich bzw nicht nachvollziehbar, klar ließe sich dies interpretieren, doch etwas mehr Info und etwas weniger Optik hätte dem gesamten Film gut getan.
Trotzdem, er hat mir sehr gut gefallen, ich habe ihn gerne gesehen und fand ihn erfrischend ungewöhnlich, ein Lob an die Macher. Mit der Bitte, das nächste Mal die Charaktere und den Plot etwas weniger zu vernachlässigen. Aber dennoch empfehle ich ihn gerne, denn man sollte ihn gesehen haben, einfach weil er positiv aus der Masse hervorsticht.
Wertung: 6,9 von 10 verbrannte Dosen mit Fertigessen
SaschaSalamander 29.08.2012, 08.20 | (0/0) Kommentare | PL
Blind Date mit dem Leben
Heute. Klarheit
1985. Alles verschwimmt
ZWEI
Heute. Strukturen
1969 bis 1985. Drauflosgelebt
1985 bis 1989. Ich will mehr!
VIER
Heute. Volle Kraft voraus
1993 bis 1994. Im Aufwind
Juli bis Dezember 1994. Am Abgrund
SECHS
Heute. Immer noch die Ausnahme
2003 bis 2004. Absturz
2004 bis 2006. Im Blindflug zum Erfolg
SIEBEN
Heute. Und morgen
Die Kapitelüberschriften haben es mir hier besonders angetan, da sie einerseits klar die Grundaussage des folgenden Kapitels widergeben und dabei dennoch die Spannung wahren, sodass aus einer reinen Biographie fast eine Abenteuergeschichte wird. Man liest vom Absturz, Aufstieg, der Karriere, vom Wunsch nach Mehr im Leben, auch die geballte Energie des Autors spiegelt sich in Überschriften wie "Volle Kraft voraus". Sehr aussagekräftig, direkt und ohne große Worte. Gefällt mir :-)
SaschaSalamander 28.08.2012, 14.22 | (0/0) Kommentare | PL
Das Geheimnis von Ashton Place 01

Ein wundervolles Buch! Das Cover mit seinen warmen Farben und den quirligen Kindern sprach mich sofort an, und es trifft den Grundton des Buches auch sehr gut: wuselige Kinder, eine freundlich lächelnde Gouvernante als ruhender Pol zwischen ihnen, die Farben bzw die Atmosphäre weich und warm. Ein Buch, das sofort mein Herz berührte, weil ich die Hauptcharaktere vom ersten Moment an mochte und mich sehr gut in die Geschichte hineinversetzen konnte.
Natürlich gibt es auch Unsympathen, doch manche sind nicht böse, und bei anderen ist es unklar, was sie im Schilde führen. Das ist das, was ich schade finde: es ist der Beginn einer Reihe, und das Buch ist nicht abgeschlossen, es häufen sich mehr Fragen auf als beantwortet zu werden. Doch während ich dies bei anderen Büchern ärgerlich finde, konnte ich mich hier wider Willen Pennys Charme nicht entziehen und werde mir wohl flink Band 2 und 3 auf Englisch kaufen (auf Deutsch sind sie noch nicht erhältlich), hoffend auf weitere Geheimnisse und Begegnungen mit den Kindern.
Manches Mal hat es mir regelrecht einen Stich versetzt, wenn die adligen Herrschaften so böse über Penny (niederes Dienstpersonal) oder die Kinder (bezeichnet als "die Unerziehbaren") sprachen, bevorzugt in der dritten Person, während sie neben ihnen standen. Das grausame Verhalten der Reichen wird sehr überzeichnet, sodass auch dem kindlichen Leser schnell klar ist, dass die "Wilden" und "Unzivilisierten" in Wirklichkeit nicht die Kinder sind. Denn die Kinder sind wissbegierig, bemühen sich Penny zu gefallen, sie sind aufmerksam und höflich, wenn auch manchmal etwas ... eigen. Aber dagegen gibt es Tricks, z.b. das "Eichhörnchen - Desensibilisierungs - Programm". Und Penny aus ihren ärmlichen Verhältnissen ist ein Goldstück, sie bleibt ruhig, hat immer einen weisen Spruch ihrer Lehrerin auf den Lippen. Passend für die damalige Zeit: sie ist 15, hat ihre Ausbildung abgeschlossen, ist bereits recht erwachsen und mitten im Leben. Trotzdem ist sie in vielen Dingen noch ein kleines Mädchen, liebt ihre Ponybücher und denkt manchmal noch etwas kindlich und naiv.
Die Reihe wird gelegentlich mit Lemony Snicket verglichen. Zugegeben, als ich das Hörbuch hörte, wunderte ich mich über diese Aussage, ich fand wenig Parallelen (abgesehen von dem jüngsten Kind, das mich mit seiner pfiffigen Art und ihrer Sprechweise ein wenig an die kleine Sunny erinnerte). Als ich allerdings über den "Blick ins Buch" bei Amazon ein paar Seiten des Buches las, musste ich schmunzeln. Ja, mit 3 CDs hat man das Buch wirklich sehr gekürzt, schon auf den ersten Seiten entdeckte ich viele kleinen Einschübe, die man weggelassen hat. Sie tragen nicht zur Handlung bei, sind von daher nicht relevant. Doch wie bei Lemony Snicket sorgen sie für einen gewissen spitzen Humor, die Erzählerin schweift ab, verleiht ihrer Geschichte kleine Akzente. Weniger bissig allerdings, ASHTON PLACE ist in seinem Grundton wärmer und weicher, weiblicher, wo Snicket dagegen bewusst das Düstere und Tragische seiner Erzählung betont. Man kann es nur bedingt vergleichen, finde ich.
Doch der Humor ist, wenn auch etwas stiller, ein ähnlicher. Er ergibt sich vor allem aus der Gegenüberstellung der beiden Parteien und den daraus resultierenden Konflikten. Das Aufeinandertreffen dieser zwei Welten sorgt häufig für ein Schmunzeln, manchmal auch für Traurigkeit, etwa wenn die Kinder plötzlich im Arbeitszimmer des Lords die Trophäensammlung an der Wand betrachten und darunter einen Wolf entdecken. Besonders witzig ist es, auf welche Weise die Kinder ihre Kreativität zum Ausdruck bringen und wie dies von ihrer Umwelt wahrgenommen wird.
Allerdings gibt es wenig Action, der Erzählstil ist ein eher gleichmäßig fließender. Ich würde das Buch eher jungen Bücherwürmern empfehlen, die etwas geübter sind und gerne lesen. Für Lesemuffel oder Gelegenheitsleser dürfte gerade zu Beginn etwas der Anreiz fehlen, die konkrete Handlung und die daraus resultierenden Konflikte finden sich erst im letzten Drittel.
Sprecherin des ersten Bandes ist Katja Danowski. Sie ist deutsche Theaterschauspielerin und hat bereits in einigen Filmen mitgewirkt. Ihre Stimme und Sprachmelodie passt sehr gut zu Penny und klingt angenehm weich im Ohr.
Alles in allem hat mir DAS GEHEIMNIS VON ASHTON PLACE sehr gut gefallen. Die Charaktere, die Atmosphäre, die Herzlichkeit, aber auch der leise Humor gefielen mir sehr. Die Folgebände hole ich mir auf jeden Fall, aufgrund der Kürzungen aber unbedingt in Printform. Ein Kinderbuch, das ich begeisterten Leseratten gerne empfehle.
Wertung: 8,5 von 10 Tableaus
SaschaSalamander 28.08.2012, 08.51 | (0/0) Kommentare | PL
Blind Date mit dem Leben
Mein Lieblingsweg führt an der Außenalster entlang.
Letzter Satz:
Glück ist der Weg.
Aus: Saliya Kahawatte: Mein Blind Date mit dem Leben; Eichborn 2009
SaschaSalamander 27.08.2012, 13.17 | (0/0) Kommentare | PL
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