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Blogeinträge (Tag-sortiert)
Tag:
Portrait eines Starters
Das spielt (wie derzeit so gerne üblich in der Jugendliteratur) einer düsteren Zukunft. Erwachsene sind gestorben an einer Virusinfektion, es gibt nur noch Starters (Jugendliche) und Enders (Senioren, die bis zu 200 Jahre alt werden). Und für die Jungen ist kein Platz mehr, die müssen sich irgendwie durchschlagen. Zum Beispiel, indem sie ihre Körper vermieten für das Bewusstsein der älteren Menschen. Die Kurzgeschichte erzählt nun von einem Starter, der seiner älteren Schwester auf die Straße folgt und etwas Seltsames beobachtet. Er will wissen, was sich in dem Gebäude befindet, das sie aufgesucht hat.
Und wie zu erwarten - es handelt sich nicht um eine Kurzgeschichte, sondern im Grunde um eine Leseprobe, die an der spannendsten Stelle endet (denn meines Wissens ist eine Kurzgeschichte in sich geschlossen. Aber wie gesagt: ich hatte damit gerechnet. Selbst schuld, wenn ich darauf hereinfalle *g*). Die Leseprobe ist wirklich flott geschrieben bisher und macht neugierig auf das Hauptwerk. Allerdings werde ich mich jetzt garantiert nicht überschlagen, um es sofort zum Erscheinungstag in meinen Händen zu halten. Ein Suchauftrag bei Tauschticket, und irgendwann früher oder ein paar Tage später werde ich es dann auch lesen. Und mal sehen, ob es den Hype wert ist und ob der Rest so gut ist wie die Leseprobe ;-)
SaschaSalamander 01.03.2012, 18.03 | (0/0) Kommentare | PL
Tim und das Geheimnis von Knolle Murphy

Eoin Colfer ist bei uns vor allem durch "Artemis Fowl" bekannt geworden. Aber auch seine anderen Bücher verdienen Beachtung, etwa das wunderbare Kinderbuch "Meg Finn und die Liste der vier Wünsche" oder "Tim und das Geheimnis von Knolle Murhpy". Ich möchte es Euch unbedingt vorstellen, weil es mich absolut begeistert hat!
Fünf Brüder bedeuten eine Menge Leben in der Bude, und so werden die beiden Ältesten - Tim und Marty - zur Strafe für einen etwas zu lebhaften Nachmittag im Haus ins Straflager Bibliothek verbannt: zwei Stunden, jeden einzelnen Tag der Sommerferien. Das ist wirklich grausam! Außerdem weiß doch jedes Kind, dass die Aufpasserin Knolle Murphy Kinder hasst und mit der Kartoffelpistole abknollt! Als ihnen dann gleich am ersten Tag ein schreiender Junge aus der Bibliothek entgegenrennt, ist der Urlaub gelaufen. Knolle gibt ihnen einen Ausweis, befiehlt ihnen, den Teppich der Kinderabteilung nicht zu verlassen und sich keinesfalls zu laut zu amüsieren. Na toll! Aber Kinder wären keine Kinder, wenn sie nicht alles versuchen würden, um Knolle und ihre Grenzen zu testen. Ob sie die beiden wirklich ständig bewacht? Was passiert, wenn man den Teppich verlässt? Und bald stellen die Brüder fest, dass es in der Bücherei gar nicht einmal so schrecklich ist, wie sie anfangs dachten.
Ich liebe dieses Buch! Colfer schreibt mit jeder Menge Humor. Die knapp 100 Seiten hatte ich in einem Zug durchgelesen, unterbrochen nur von vielfachem lauten Lachen. Die Jungs sind wirklich zwei freche Bengel, und Knolle ist mit allen fiesen Wassern gewaschen! Und die Zeichnungen (auf fast jeder Seite ein etwa halbseitiges Bild) tragen zum Spaß des Buches bei, sie stellen die einzelnen Szenen recht treffend und komisch dar, Bild und Text ergänzen sich sehr gut.
Eigentlich ist "Tim und das Geheimnis von Knolly Murphy" ja ein reines Kinderbuch, aber Erwachsene werden mindestens genauso ihre Freude daran haben wie Kinder. Man müsste wohl schon sehr, sehr erwachsen geworden sein, um nicht über das witzige Abenteuer der Jungs zu lachen ;-)
SaschaSalamander 01.03.2012, 09.59 | (0/0) Kommentare | PL
Hieronymus Frosch
Seine Freunde sind Frau und Herr Butterweck, in deren Garten er wohnt. Und die Spitzmaus Emmi Wackernagel mitsamt ihren kleinen Kindern, den Wackernägeln. Und natürlich hat ein genialer Geist auch einen gemeinen Gegner - in diesem Falle Nick, der Hieronymus seine Ideen stehlen und seinen Platz einnehmen will.
Ich habe das Hörbuch geliebt! Einfach pfiffig, wie der kleine Frosch auf immer neue Ideen kommt. Für Kinder witzig, denn sie wissen natürlich, dass es keine Neuheit ist zu erkennen, dass man bei Sommerhitze im kühlen Wasser nicht schwitzt oder dass viele Zettel in gebundener Form ein Buch ergeben. Aber auch, wenn diese Ideen schon bekannt sind - was Hieronymus kennzeichnet, ist seine kreative Art, sein wacher Geist. Das Streben, immer Neues zu entdecken und nie aufzugeben.
Und während die Kids jede Menge Witziges mit Hieronymus und den Wackernägeln erleben, gibt es auch viel zu lernen. Über Lurche, Alexander Humboldt, Komposthaufen oder ein Dosentelefon. Spielerisch werden Anreize geboten, sich über verschiedene Themen zu informieren. Hieronymus weckt die Abenteuerlust in Kindern und animiert sie, selbst etwas zu erforschen.
Sprachlich ist HIERONYMUS FROSCH sehr einfach gehalten. Zudem gibt es sehr viele Wiederholungen des inhaltlichen Musters. Ich konnte es kaum erwarten, bis es wieder hieß "Denken, Frosch, denken, denken", und dann: "eine Meisterleistung, ein Triumph der Wissenschaft, ein Meilenstein der modernen Technik". Und dann wird "gebohrt, gehämmert und gesägt".
Die Figuren sind allerliebst. Hieronymus ist ein Frosch, den sich jeder zum Freund wünscht. Er denkt positiv und ist hilfsbereit. Und wenn seine Freunde ihn vergessen, dann weint er ganz herzzerreißend. Emmi ist die freundliche Nachbarin, liebende Mutter, sie unterstützt Hieronymus und sagt ihm auch einmal die Meinung, wie es Freunde eben tun sollen. Nick ist herrlich böse, und die kleinen Wackernägel sind so niedlich, dass man sie am liebsten sofort bei sich zu Hause haben möchte.
Stefan Kaminski als Sprecher ist ohne Vergleich. Obwohl er alleine das Buch vorträgt, kann man es beinahe als Hörspiel bezeichnen. Wie alles, was er spricht. Er braucht keine anderen Sprecher und keine Soundkulisse, das kann er alleine. Allein das "Kawumm - Pfiuuuuuw" der Rakete klingt so prima, als hätte man ein echtes Geräusch eingespielt, ich könnte es glatt in Dauerschleife hören, so witzig hat er das gemacht.
Das Booklet bietet eine Anleitung zum Bau eines Dosentelefons sowie eine Auflistung verschiedener Amphibien und macht den Kleinen Lust zum Selbstbasteln, weckt in Erwachsenen Erinnerungen an die Kindheit.
HIERONYMUS FROSCH begeistert Klein und Groß. Man muss den Frosch, Familie Butterweck und die Wackernägel einfach lieben!

SaschaSalamander 28.02.2012, 09.21 | (0/0) Kommentare | PL
Fiete Anders - Reise mit dem Wind - Keentied
Das neue Hörbuch FIETE ANDERS von Miriam Koch vereint drei Bücher in einem. Hier eine kurze Übersicht:
FIETE ANDERS ist die Geschichte des Schafes Fiete, das aufgrund seines rot weiß geringelten Fells anders ist als die anderen Schafe. Er fühlt sich einsam und macht sich auf die Suche. Dabei findet er viele Dinge, die wie er rot weiß geringelt sind. Und dann endlich kommt er ans Ziel. Die Schafe sehen zwar immer noch aus wie normale Schafe. Aber hier fühlt er sich zu Hause. Hier ist er nicht mehr anders.
FIETE ANDERS - EINE REISE MIT DEM WIND ist eine zweite Geschichte um Fiete. Gemeinsam mit dem Wind reist Fiete bildlich gesprochen um die Welt, der Leser begleitet ihn bei seinen Erlebnissen.
KEENTIED erzählt von einem kleinen Strandläufer, der trotz seiner goldenen Taschenuhr den Abflug mit den anderen Zugvögeln verpasst hat. Doch als er nun seine Zukunft verloren glaubt, findet er ein neues Glück und eine neue Zukunft.
SPRACHE
Die Sprache der Bücher ist sehr schlicht gehalten, es gibt viele Wortwiederholungen. Die Protagonisten (Fiete und Keentied, andere Charaktere gibt es nicht) werden nicht mit Personalpronomen erwähnt sondern stets mit Namen. Es ist eben im Grunde ein großes Pappbilderbuch (im Original) mit wenigen Sätzen, und wie in Bilderbüchern üblich werden Namen und wichtige Begriffe immer wieder repetiert. Für Kinder ist das sehr geeignet, es vermittelt eine wunderschöne Geschichte in einfachen Worten. Für Erwachsene hat dies in der Hörbuch - Version eine entspannende Wirkung fernab vom Trubel und der Hektik des Alltags.
ZIELGRUPPE
Ich kann nicht einmal genau sagen, für wen FIETE und KEENTIED gedacht sind. Schon sehr kleinen Kindern würde ich es vorspielen, denn die Geschichte ist sehr einfach gestrickt und frei von Action, Erotik, Gewalt. Eben wie ein Bilderbuch für die Kleinsten. Aber die Erzählungen selbst sind auch für Erwachsene geeignet. Liebenswerte Fabeln. Fiete fühlt sich anders (welcher Mensch fühlt sich nicht auf gewisse Weise anders? Ich denke, jeder kann sich damit identifizieren), und er lernt sowohl die "Normalität" der anderen wie auch die eigene Andersartigkeit zu akzeptieren. Und Keentied ist ein Beispiel dafür, wie vermeintlich schlimme Ereignisse doch zu etwas Gutem führen können, es gibt Hoffnung und Kraft. Dabei allerdings sind die Erzählungen doch sehr schlicht gehalten. Mit dem TRÄUMENDEN DELPHIN oder der MÖWE JONATHAN darf man es keinesfalls vergleichen. Wie gesagt: das Original ist eigentlich ein Bilderbuch. Eines, das ich jedem Erwachsenen ans Herz lege ;-)
ENTSPANNUNG
Das Hörbuch ist sehr entspannend und eignet sich auch als Traumreise an einem freien Nachmittag. Robert Misslers Stimme ist angenehm ruhig, er spricht klar und langsam, sehr betont und sanft. Man muss sich nicht stark konzentrieren sondern kann sich dabei gemütlich aufs Sofa legen und sich von ihm auf eine spannende Reise entführen lassen.
Am besten hierfür geeignet finde ich die REISE MIT DEM WIND, diese Tracks werde ich wohl noch oft genießen in Zukunft. Denn sie sprechen alle Sinne an: Fiete riecht das salzige Meerwasser, er riecht fremdartige Gewürze wie Kakao, Orange, Anis, er spürt den Wind, er hört orientalische Musik und das Kreischen von Möwen und das Rauschen des Meeres. Sehr schön sind auch die Synästhesien, etwa wenn er in seinem Traum rot weiß geringelte Musik hört.
Als ich die CD hörte, rechnete ich nicht mit einer solch entspannenden Wirkung. Ich saß morgens um 6 im Bus, grummliger Morgenmuffel der ich bin. Um mich herum der Gestank der Straße, das Lärmen der schnatternden Frauen neben mir, der Lärm der Autos. Morgenpendelverkehr am Hauptknotenpunkt der Stadt. Und im Ohr die Reise mit dem Wind. In mir wurde alles still, ich lauschte der Musik, der sanften Stimme, ich vergaß den Stress um mich herum, glaubte den Kakao auf meiner Zunge zu schmecken, spürte den heißen Wüstenwind auf meiner Haut.
Auch die Musik von Ulrich Maske ist hierfür wunderbar geeignet. Schade finde ich, dass die Stücke sich zu ähnlich klingen, als hätte man nur ein Stück genommen. Andererseits ist dies der Entspannung zuträglich, die Melodie schmeichelt sich ins Ohr und bleibt dort als Ohrwurm lange haften, ich kriege sie seit gestern Früh nicht mehr heraus ;-)
HÖRBUCH
Das Hörbuch besteht aus der Musik von Ulrich Maske, dem Vortrag von Robert Missler sowie sehr gut passenden Geräuschen und Lautuntermalungen. Der Wind, das Meer, die Möwen, der Straßenlärm, alles ist realistisch umgesetzt und lässt den Hörer in eine andere Welt abdriften, als wäre er mitten darin. Die Schafe klingen als Einziges nicht realistisch, man hört, dass es von Menschen imitiert wurde, aber das ist richtig süß. Wenn Fiete traurig "bäh" macht, dann geht es wirklich ans Herz, man möchte ihn sofort knuddeln und trösten.
Robert Missler ist ein bekannter und gerne gewählter Sprecher. Seine bekannteste Rolle dürfte Grobi aus der Sesamstraße sein. Mir ist er vor allem aus der Serie Lady Bedfort bekannt. Er spricht Dr. Wilson aus House, Danny aus King of Queens und viele andere markante Charaktere. Man hätte für FIETE ANDERS kaum eine bessere Wahl als ihn treffen können.
Das Original wie gesagt sind großformatige Pappbücher. Das Hörbuch kann eine solche Besonderheit nicht aufweisen und hat somit andere Mittel gewählt: ein hübsches Papp - Klappcover. Einmal geöffnet ergänzt sich das Bild zu einer Reihe von laufenden Schafen über einer Wiese. Komplett geöffnet findet man das Inhaltsverzeichnis, eine rot weiß geringelte CD und ein liebevoll gestaltetes Booklet mit hübschen Bildern aus dem Buch sowie einer Beschreibung der Autorin und des Sprechers. Da hat sich Jumbo wirklich große Mühe gegeben, die Hülle ist ein Hingucker!
Normalerweise sage ich, wenn man das Buch kennt, braucht man das Hörbuch nicht mehr. In diesem Fall: wer das Bilderbuch mochte, muss sich unbedingt auch das Hörbuch kaufen, er wird es als wunderbare Ergänzung dazu lieben!
FAZIT
Für die ganze Familie, ob groß oder klein. Ein Hörbuch für alle Sinne, vorgetragen mit angenehmer Stimme und untermalt von entspannenden Geräuschen. FIETE ANDERS ist eine kleine Traumreise inmitten des hektischen Alltags, die ich allen Hörern gerne ans Herz legen möchte. Eine Kraftquelle zum Immerwiederhören :-)

SaschaSalamander 27.02.2012, 09.55 | (0/0) Kommentare | PL
Statistik KW 08
1 - Virtuosity (J Martinez)
1 - Fiete Anders (M Koch)
1 - Hieronymus Frosch (A Schmachtl)
1 - Lady Bedfort 01 - D Grab i Moor
1 - Lady Bedfort 02 - D Haus a d Witwenkreuzung
1 - Lady Bedfort 03 - Der Tod auf der Weide
2 - Das Tal 2.1. - der Fluch (K Kuhn)
2 - Volltreffer (C Arnold)
GESEHEN
Männer, die auf Ziegen starren
Monster
NEUZUGÄNGE
Charlie - Alle Hunde kommen in den Himmel (DVD)
Schlampen-Yoga (M Moser)
Fünf (U Poznanski)
Shepherd Moons (Enya)
Julians süßes Blut (S R Beck)
Schwanentanz (J Francis)
Toter Besuch (K Reddemann)
Mammoth Book of Paranormal Romance (Antho)
Rebellen der Ewigkeit (G Ruebenstrunk)
Fiete Anders (M Koch)
Hieronymus Frosch (A H Schmachtl)
Virtuosity (J Martinez)
Todesblüten (U Rylance)
Edgar Allen Wallace (Hörplanet)
Mythras 01 + 02 (Hörplanet)
Holger die Hörspielgurke (Hörplanet)
Alice - Neues aus dem Wunderland (Hörplanet)
ANMERKUNGEN:
1 - komplett
2 - beendet
3 - weitergeführt
4 - begonnen
5 - abgebrochen
SaschaSalamander 26.02.2012, 20.30 | (0/0) Kommentare | PL
Todesblüten
Sie konnte nicht schreien.
Letzter Satz:
Und hoffentlich nie aufhören, dachte ich, während ich mich langsam zu ihm herumdrehte.
Aus: Ulrike Rylance: Todesblüten; dtv 2011
SaschaSalamander 25.02.2012, 14.13 | (0/0) Kommentare | PL
Virtuosity

Carmen ist eine talentierte Violinistin. Und vom Schicksal gesegnet, denn sie hat eine Mutter, die zugleich ihre Managerin ist und sie fördert. Außerdem hat sie reiche Großeltern, die ihr eine Stradivari kauften und stolz auf die Karriere sind. Doch die Fürsorge der Mutter und der Stolz der Großeltern sind ein goldener Käfig, Carmen selbst ist nur eine Marionette zur Erfüllung der Träume anderer. Statt ein normales Teenagerleben zu führen, muss sie von einem Konzert zum nächsten, muss Preise gewinnen und mit strahlendem Lächeln in die Kamera blicken. Ein Freund? Eine normale Schule? Nein, aber dafür Welterfolg. Ein Erfolg, an dem sie zu zerbrechen droht. Bis sie eines Tages Jeremy kennenlernt, ihren härtesten Konkurrenten für den wichtigsten Preis ihrer Laufbahn. Er stellt ihr Leben auf dem Kopf, und sie versucht ihrem Käfig zu entfliehen.
THEMA, GENRE
Das Cover und der Trailer des >Lübbe Verlages< lassen auf eine Teenie-Romanze schließen, wie man sie derzeit an jeder Ecke nachgeworfen bekommt. Dass ich >VIRTUOSITY< dennoch lesen wollte, lag vor allem am Thema: klassische Musik, Konzerte, Geigenspiel. Ich liebe klassische Musik, und als Jugendliche habe ich selbst in einem Jugendsymphonieorchester gespielt, intensiv Unterricht erhalten und im Freundeskreis erlebt, wie eine Musikerkarriere aufgebaut wird (ein Teil meiner damaligen Mitschüler ist heute weltweit bekannt und gefeiert, das ist schon ein seltsames Gefühl). Daher war ich sehr gespannt, wie die Autorin dieses für mich persönlich spannende Thema umsetzen würde. Ich freue mich, dass ich über >BloggDeinBuch< ein Exemplar lesen durfte.
VIRTUOSITY beweist, dass auch ohne Fantasy und magische Wesen ein spannender Jugendroman möglich ist. Die Welt der klassischen Musik, sowohl in ihrer Leidenschaft und Eleganz wie auch in ihrer Verlogenheit und Bestechlichkeit ist sehr schön dargestellt. Wenn Carmen ihre Geige ansetzt und spielt, fühlte ich mich oft an damals erinnert, wenn ich im Konzertsaal saß, die Atmosphäre wurde hervorragend eingefangen. Und auch die Feinheiten der Profimusiker wurden gut beschrieben: immer die Hände schonen, nicht mit den Fingerknöcheln an Türen anklopfen, Körperteile versichern, keine Ringe tragen, der stete rote Abdruck im Gesicht und viele Kleinigkeiten mehr, die nebenbei einfließen aber der gesamten Geschichte sehr viel Echtheit verleihen.
Obwohl das Buch als Romanze vermarktet wird, halte ich es eher für eine Mischung aus Drama und Erwachsenwerden. Der Prozess von Carmens Ablösung ist sehr gut herausgearbeitet und stellt das dominierende Thema des Buches dar. Ihr Gefangensein, ihre Zweifel, die folgende Rebellion und die Befreiung. Zwar ausgelöst durch eine Liebe, diese aber nicht der Knackpunkt sondern das Mittel zum Zweck. Trotzdem - auch der romantische Anteil ist gekonnt dargestellt und lässt das Leserherz höher schlagen. Es ist der Autorin gelungen, verschiedene Anteile geschickt zu verweben, ohne es zu kitischig oder zu dramatisch werden zu lassen.
CHARAKTERE
Carmen ist äußerst gelungen gezeichnet. Das Buch ist in der Ich-Perspektive geschrieben und gewährt dem Leser einen ungeschönten Einblick in ihre Welt. Sie fügt sich in die Welt, die ihre Mutter und Großeltern ihr vorgeben, sie kennt es nicht anders, und sie verzichtet dafür auf ein eigenes Leben. Schrittweise wird beschrieben, wie der Erfolg immer mehr zur Belastung wird, bis sie eines Tages nicht mehr ohne Medikamente auf die Bühne treten kann und schrittweise in die Abhängigkeit rutscht. Immer wieder lässt sie den Leser auf die unschönen Dinge ihres Erfolges blicken: der aggressive Lehrer, die viel zu kurze Leine ihrer Mutter, der stete Druck von Presse, Familie und aus sich selbst heraus. Dem gegenüber steht das verletzliche Mädchen, das sich verzweifelt danach sehnt, um seiner selbst willen geliebt zu werden. Als sie rebelliert, steigert sie sich in einen wahren "Rebellionsrausch" hinein, der alles zerstören könnte.
Jeremy ist das genaue Gegenteil von Carmen: er ist frei, lebendig, hat eine liebende Familie, er ist sozial kompetent und hat ein offenes Herz für die Dinge um ihn herum. Seine Vitalität ist ein markanter Kontrast, doch auch sein Leben hat dunkle Momente. Und stets schwebt die erdrückende Frage im Raum: will er Carmen manipulieren, um selbst den Preis zu gewinnen? Oder ist tatsächlich er der eine, der sie um ihrer selbst willen liebt?
Außer den beiden gibt es nur vier weitere Charaktere: Diana, die Mutter, die durch die Nähe zur Protagonistin sehr häufig anzutreffen und sehr gut beschrieben ist. Clark, Carmens Stiefvater, ein Lichtblick zwischen all dem Erfolg und der künstlichen Fassade. Heidi, die junge Privatlehrerin, die das Mädchen in ihrer Rebellion unterstützt und dafür viel aufs Spiel setzt. Und der Lehrer Juri, zweimal die Woche terrorisiert er Carmen und formt ihre Musik. Jede dieser Figuren ist sehr emotionsbeladen und für den Leser direkt greifbar.
WIDERSPRÜCHE
VIRTUOSITY ist ein Buch voller Widersprüche. Einerseits ist das die offizielle Welt der Musik: teure Preise, wertvolle Instrumente, perfekt gestylte Kleidung, eine elegante Performance, Äußerlichkeiten und Oberflächlichkeiten. Auf der anderen Seite sind da Heidi und Jeremy, die immer wieder Einblicke in die "andere" Welt normaler Jugendlicher bieten. Als Carmen auf Jeremy trifft, blitzt immer mehr dieser für sie neuen Welt hervor.
Für die Musik empfindet Carmen eine Hassliebe. Sie spielt verträumt die Melodien, genießt ihre regemlässigen Rituale, sie liebt das atmende und singende Instrument und schwärmt von Musik wie andere von ihrem Geliebten. Doch zugleich ist ihr die Musik verhasst, sie ist der Käfig, der sie gefangenhältt, es ekelt sie an, es ist grässlich, widerlich, sie fühlt sich beschmutzt und möchte - wie bereits im ersten Kapitel ersichtlich - am liebsten ihre 1,2 Mio teure Stradivari vom Balkon fallen lassen.
Carmen weiß auch nicht, was sie möchte, sie muss sich ihrer selbst erst bewusst werden. Sie will geliebt werden, wie sie ist. Als das junge Mädchen, als Person, als Mensch. Und doch will sie, dass die Konzertbesucher zu ihr aufsehen, sie wegen ihrer Musik lieben und sie verehren.
Der größte Widerspruch in diesem Buch ist Jeremy. Sie liebt ihn, denn er ist, was sie gerne wäre. Er findet sie hübsch, er besucht nichtmusikalische Veranstaltungen mit ihr, er küsst sie, mit ihm kann sie auch über andere Dinge reden als über Musik. Zugleich aber darf und wil sie ihn nicht lieben, da er ihr Gegner ist. Sicher lenkt er sie nur vom Wettbewerb ab und verfolgt seine eigenen Ziele, sicher will auch er sie nur manipulieren. Sein Verhalten verärgert Carmen. Sie stößt ihn ab und zieht ihn an sich, sie verachtet ihn und verehrt ihn, er ist ihr Retter und ihr Untergang.
Dies sind die meiner Ansicht nach vier wichtigsten Elemente, doch es gibt noch sehr viele weitere. Etwa die Medikamente, die sie zu brauchen glaubt und die sie im Zuge ihrer Rebellion absetzt. Die Figuren ihrer Mutter und des Lehrers, denen sie zwiespältig gegenübersteht. Auch sich selbst gegenüber ist Carmen immer wieder im Zweifel. VIRTUOSITY beschreibt überdeutlich den Prozess der Selbstfindung und Befreiung auf so packende Weise, dass der Leser immer wieder das Gefühl hat, er selbst müsse nun erbrechen, schreien, weinen.
COVER, PASSION
Ausnahmsweise möchte ich einige Worte über die Aufmachung des Buches verlieren: teilweise verdeckte Mädchengesichter sieht man derzeit überall, dadurch hebt sich das Cover leider wenig aus der Masse ab. Doch das verdeckende Element, die Geige, ist sehr schön in den Vordergrund gehoben, sodass der Mensch hinter der Musik verborgen ist, wie auch Carmen hinter ihrer Karriere. Die beherrschende Farbe ist ein dunkles Lila, die Farbe der Passion. Und diese Passion, Leidenschaft ist es, um die es im Buch geht. Gemäß Wikipedia eine starke, inbrünstige Emotion von Liebe und Hass, sie dient der Verfolgung von Zielen, es schwingt ein Beiklang von Zerstörung mit. Besser als mit dem Wort Passion kann man VIRTUOSITY nicht beschreiben.
FAZIT
Die Autorin hat ausder Musik ein mitreißendes Jugenddrama voller Zärtlichkeit und Passion zu erschaffen. Fernab vom Kitsch erlebt der Leser gemeinsam mit Carmen eine Achterbahn der Gefühle, deren Intensität noch lange nachklingt.
SaschaSalamander 25.02.2012, 09.01 | (0/0) Kommentare | PL
Negative Happy Chainsaw Edge

Insgesamt möchte ich gar nicht zu viele Worte über den Manga verlieren, der mich dann doch wider Erwarten sehr enttäuscht hatte. Tatsuhiko Takimoto ist vor allem bekannt durch seine außergewöhnlichs Werke "Welcome to NHK". Und auch hier versprach die Handlung eine Menge abgedrehter Action. Doch auch ohne die Vorerwartung ist der Manga ein Reinfall. Tokyopop geht seit einiger Zeit dazu über, Doppelbände herauszubringen. Mag toll sein, wenn es sich lohnt. Hier aber fühle ich mich betrogen, denn hätte ich den ersten Band gekauft, hätte ich mir das Geld für den zweiten Teil sicher gespart. Ein weiterer Doppelmanga, der mich eigentlich interessierte, blieb nun letzte Woche im Comicladen liegen, das Risiko ist mir zu groß, ich will mein Geld nicht zum Fenster hinauswerfen und muss nicht alles haben. 7 Euro sind eben doch etwas anderes als 15 Euro ...
KLAPPENTEXT
Als Yosuke in einer kalten Winternacht deprimiert durch die Straßen läuft, stolpert er mitten im Schneegestöber über ein Mädchen. Die hübsche Eri scheint auf jemanden zu warten. Im nächsten Moment stehen die beiden einem unheimlichen Wesen mit riesiger Kettensäge gegenüber. Und bevor Yosuke sich versieht, beginnt für ihn und Eri ein blutiges Abenteuer.
ZEICHNUNGEN
Die Zeichnungen sind gelungen in Proportion und Optik, das mag sein. Aber sie sind zu ernst um komisch zu sein und zu albern um ernst zu sein. Verzerrte Gesichter, überdramatisierte Szenen, das wirkt eher fehl am Platz, besonders die seltsamen Grimassen von Yosuke wirken störend. Dazu kommen eine Menge Pantyshots (das Höschen blitzt unter dem Rock hervor, und nicht oft genug kann sich das Mädel verrenken, um dem Leser Einblicke zwischen ihre Beine zu gewähren). Wer auf Pantyshots steht - unbedingt kaufen! Aber die meisten Leser ziehen doch die Handlung den Höschen vor, ...
HANDLUNG
Die Handlung scheint meiner Ansicht nach Nebensache. Sie dient nur dazu, möglichst oft Yosukes verzerrtes Gesicht oder Eris Höschen ins Bild zu bringen. Die Handlung mit dem Kettensägenmann ist eher uninteressant und vermag es leider nicht, Spannung zu erzeugen. Wäre ich nicht neugierig auf das Ende gewesen, hätte ich den Manga schon nach dem ersten Drittel wieder beiseite gelegt. Danach habe ich nur noch überflogen, das Ende hat dann aber nicht wirklich überrascht.
CHARAKTERE
Hier hätte der Manga zusätzlich zur vom Thema her spannenden Story punkten können. Die Hintergrundgeschichte von Yosuke ist interessant: er hat seinen Bruder verloren und sehnt sich nun nach einem Sinn in seinem Leben. Durch die Jagd auf das fremde Phantom erkennt er nun endlich einen Sinn, und auch die aufkeimende Beziehung zu Eri gibt ihm neuen Lebensmut. Aber Höschen waren dem Zeichner dann doch wichtiger, als näher auf die Beziehung zwischen den beiden einzugehen oder Tiefgang in die Handlung einzubauen.
FAZIT
Schade, der Manga hatte viel verspochen aber kaum etwas gehalten. Für Ecchi-Freunde (Softerotik), denen es alleine auf große Brüste und möglichst viele Blicke zwischen die Beine des Mädchens ankommt, dürfte der Manga ein gelungenes Festmahl sein. Alle anderen, die sich Action, Humor oder gar Handlung erhoffen, sollten auf jeden Fall die Finger davon lassen.
SaschaSalamander 24.02.2012, 14.22 | (0/0) Kommentare | PL
Talisman Himari

Wirklich beeindruckt hat mich TALISMAN Hibari nicht. Aber schlecht ist er auch nicht. Ich verstehe die Fans des Mangas (bzw auch Animes), denn die Story hat Pfiff. Ein klassischer Manga für junge Männer, die auf eine witzige Comedy mit jeder Menge Pantyshots (Höschenblitzer) und riesige Oberweiten stehen: Der Protagonist ist ein junger Mann, der von Mädels wenig Ahnung hat, lediglich seine Sandkastenfreundin will mehr von ihm, was er aber nicht so wirklich registriert. Und auf einmal ist da diese Schönheit, die ihm immer wieder ihren Busen ins Gesicht drückt, sich auf ihn wirft oder sonst wie zufällig ihre körperlichen Reize spielen lässt. Klar ist die bisherige Sandkastenfreundin wenig begeistert und buhlt nun ebenfalls verstärkt. Die anderen Jungs sind neidisch, und die Mädels scheinen jetzt auf einmal alle nur so auf Yuuto zu fliegen. Ein Traum für jeden jungen männlichen Mangafan.
Wenn man die prima Zeichnungen mal weglässt (handwerklich ist absolut nichts gegen den Manga einzuwenden), dann bleibt eine Geschichte, die in dieser und ähnlicher Form schon unzählige Male da war. Ein Klischee folgt dem nächsten, und die Unterhöschen sind so eng, dass man einmal sogar die geschwollenen Schamlippen darunter sieht. Na, wers braucht *seufz* ...
Die Hintergrundstory ist nett aber wenig ausgefeilt. Sie dient im Grunde nur dazu, dass der Protagonist von einem Kapitel zum unzusammenhängend nächstens wieder in eine Situation gerät, die entweder dazu dient ein wenig Action ins Spiel zu bringen oder aber dazu, für weitere "Romantik" zu sorgen.
Die unzähligen Höschen und Riesenbrüste habe ich mal ignoriert, und ohne diese habe ich mich recht gut unterhalten. Einen weiteren Band werde ich mir aber nicht holen. Dazu ist die Story zu wenig originell. Es wird wohl wieder einer der Mangas werden, die man auf 50 Bände ausdehnen kann, ohne tatsächlich die Handlung voranzubringen. Hier eine Episode am Strand, dort ein Kapitel Shoppen gehen, da ein romantisches Picknick. In den nächsten Bänden werden sie vermutlich Eis essen gehen, einen Stadtbummel machen, ein Onsen aufsuchen, einen Jahrmarkt besuchen, in den Zoo gehen, Urlaub in den Bergen machen, und so weiter. Es ist nett, und die Charaktere sind sympathisch, es liest sich also angenehm. Aber die Motivation zum Weiterlesen fehlt mir einfach.
Trotzdem, ich will nicht unfair sein: die Zeichnungen sind einwandfrei, und der Humor ist ansprechend. Wer sich nicht an den Klischees stört, für wen die Handlung nebensächlich ist und wer sich an den erotischen Momenten erfreut, der bekommt einen 1a Manga geboten. Alle anderen: Finger weg.
SaschaSalamander 24.02.2012, 08.51 | (0/0) Kommentare | PL
Virtuosity
Das Balkongeländer fühlte sich kühl an, als ich meine Wange dagegen presste.
Letzter Satz:
Ich hatte die Wahl
Aus: Jessica Martinez: Virtuosity; Boje 2012
SaschaSalamander 23.02.2012, 17.39 | (0/0) Kommentare | PL
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