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Blogeinträge (Tag-sortiert)
Tag: Schräg
Vanilla Fiction 01
SaschaSalamander 02.01.2015, 09.40 | (0/0) Kommentare | PL
Knast oder Kühlfach

SaschaSalamander 27.11.2014, 08.46 | (0/0) Kommentare | PL
Angriff der Killerkekse

SaschaSalamander 29.07.2014, 08.42 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL
Alice vs Wunderland

SaschaSalamander 11.09.2013, 08.28 | (0/0) Kommentare | PL
Alisik

SaschaSalamander 02.08.2013, 08.52 | (0/0) Kommentare | PL
CJ7

Eines Tages findet der Vater auf der Müllhalde einen seltsamen Ball und bringt ihm seinen Sohn nach Hause. Dieser Ball entpuppt sich als eine Art "Ei", in welchem ein außerirdisches Wesen ist, eine Art Hund. Dickie freut sich, hat er nun endlich einen Spielkameraden, der noch dazu über besondere Kräfte zu verfügen scheint! Vielleicht wird er ja endlich in der Schule angesehen?
Zuerst einmal verstehe ich nicht, warum man den Jungen "Dickie" nennt? Wenn ich für eine Rezension nicht weiß, wie ich einen Namen schreiben soll, sehe ich auf dem Cover nach, man spricht den Namen "Tschiaon-Dii", klar kann man das in unseren Buchstaben nicht korrekt wiedergeben, aber warum schreibt man dann statt dessen Dickie?
Aber gut, es soll ja um den Film gehen, nicht um den Namen. Und der Film war wirklich toll! Lustig, traurig, tragisch. Ein ungewöhnlicher Humor, stellenweise sehr strange. Wer Asiafilme mag und kennt, wird es ein wenig leichter haben und einzelne Szenen etwas anders interpretieren können. Aber auch ohne Asia-Kenner zu sein, wird man die gleichen Momente witzig finden und sich herrlich amüsieren.
Es ist ein Film für Kinder und Erwachsene gleichermaßen, auch wenn natürlich jeder andere Inhalte für sich herausziehen wird. Ich finde es sehr schön gemacht, wie man sich mit jedem einzelnen der Charaktere sehr gut identifizieren kann. Sowohl mit dem kleinen Dickie, der einfach nur die Anerkennung seiner Mitschüler möchte und nicht versteht, warum sein Vater ihm nicht wenigstens den Spielzeughund kauft, der gerade so angesagt ist, als auch mit dem Vater, der auf Arbeit alles tut, sich sogar demütigen und beschimpfen lässt, nur um seinen Job zu behalten und wenigstens ein bisschen Geld zu verdienen, um seinem Sohn wenigstens die Schule zu ermöglichen. Stellenweise zerreißt es einem beim Zusehen fast das Herz, und es gibt sehr viele traurige Momente.
Aber auch der Humor kommt nicht zu kurz. CJ7, wie der kleine Außerirdische genannt wird, ist wirklich klasse animiert. Biegsam, quetschbar, frech, einfach genial, er hat ein bisschen was von Flubber, nur weitaus niedlicher. Eine Stimme wie der Mix aus Gremlins und R2-D2, man kann gar nicht anders als den Kleinen zu mögen. Auch die Art und Weise seiner Fähigkeiten wird dem erwachsenen Zuschauer bald klar, wobei ich mit dem Ende dieser Art dann doch nicht gerechnet hatte.
Ich bin sicher, CJ7 liefe als Merchandise hervorragend, die Kids würden sich um dieses kleine Stofftier reißen! Wer hat als Kind nicht von einem kleinen Helfer geträumt, mit dem man bessere Noten schreibt, nicht mehr verprügelt wird und endlich Freunde findet? Dieser Film ist ein kleiner wahrgewordener Kindertraum, und es ist schade, dass er hier bei uns kaum bekannt ist, Asia-Kino läuft bei uns eben nicht so gut. Zu Unrecht, denn es gibt großartige Filme dort!
Der Hauptdarsteller und Regisseur ist Stephen Chow, er hat die bei uns etwas bekannteren Filme SHAOLIN SOCCERS und KUNG FU HUSTLE gedreht, letzterer einer meiner Favoriten dieser Genres. Chow hat auch einen ganze eigenen Humor, genannt >"Mo lei tau"<, daher fällt es mir eher schwer, CJ7 zu beschreiben, wenn jemand diesen Stil nicht kennt. Wie gesagt, ein Asiafan kennt es, ein Neuling wird verwundert sein (wie heißt es bei Mo lei tau: "was soll das?!?") aber trotzdem seinen Spaß haben.
Auf jeden Fall ist CJ7 ein Film, den ich absolut empfehle. Ohne Einschränkung. Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen. Actionfans, Dramafans, Sci-Fi-Freunden. Leuten, die Filme mit tiefer Message wollen genauso wie Leuten, die einfach nur stumpf abschalten wollen. Einer meiner filmischen Favoriten der letzten Monate!
SaschaSalamander 19.07.2013, 08.46 | (0/0) Kommentare | PL
Sarg niemals nie

Von Dan Wells kenne ich bisher nur den ersten Teil der Serienkiller-Reihe. Der Roman hatte mich zwar nicht vom Hocker gerissen, ich kann mich nur noch bruchstückweise daran erinnern, aber ich fand ihn gut genug, um mir den Autor positiv im Gedächtnis zu behalten. Da SA(R)G NIEMALS NIE ein Einzelband ist und der Inhalt recht witzig klang, war ich neugierig und habe ihn gelesen. Und dieses Buch werde ich wohl nicht so schnell vergessen wie den Auftakt des Serienkillers ;-)
Es ist herrlich schräg, ein Gag jagt den nächsten, die Charaktere sind unglaublich skurill. Frederic trifft auf eine recht freie Interpretation des Dichters John Keats, auf eine ebenso ungewöhnliche Auslegung von Mary Shelley (was würde die echte Autorin wohl dazu sagen, was Dan Wells aus ihr gemacht hat?), besonders diese beiden Figuren wuchsen mir mit ihren Macken sehr ans Herz. Mary, ständig auf der Jagd nach der nächsten Leiche und deren Einzelteilen, John stets am Reimen, Schreiben, Dichten, das Leben nur genießend, wenn es ihm Leid, Elend und Jammer bietet, ihn anspornend zu noch größeren Kunstwerken.
Ich habe das Buch zu Beginn rasend schnell verschlungen, denn ich lieben den eigenwilligen Humor: schwarz, makaber, düster, dabei aber auch sehr viel Situationskomik, jede Menge spritziger Dialoge, eine große Portion Wortwitz und sehr viel Ironie. Was schiefgehen kann, das geht ganz sicher schief, und jedes Missverständnis wird ausgereizt bis zum Äußersten.
Das ist auch die Schwäche des Buches: es ist einfach too much. Das erste Drittel habe ich laut gelacht, ich bin über die Seiten gerast. Im zweiten Drittel begann ich langsam, nach etwas mehr Handlung und weniger Chaos zu suchen. Das letzte Drittel habe ich eher überflogen, weil es dann sehr verworren wird und die Missverständnisse einfach zuviel. Was am Anfang lustig ist, das ist nach der 50sten Wiederholung eher ermüdend denn erheiternd. Es hätte dem Buch gut getan, entweder den Humor zu variieren und ein paar zusätzliche Ideen einzubringen, oder aber es drastisch zu kürzen. Oder, den Humor etwas zurückzunehmen. Es gibt quasi keinen Satz, der nicht mindestens zwei Scherze enthält. Hätte man sich auf vier oder fünf Gags pro Seite beschränkt, wäre es wohl langfristig besser gewesen, so aber fühlte ich mich wie nach fünf Tafeln Schokolade: mir war etwas übel, und ich konnte einfach nicht mehr, war froh als ich den letzten Bissen verdrückt hatte, aber genießen konnte ich nicht mehr.
Insgesamt also ein wirklich komisches Buch, ein Gagfeuerwerk ohnegleichen. Das sein Pulver viel zu schnell verschießt. Weniger wäre mehr gewesen. Schade, denn im Grunde war ich begeistert, und ich werde demnächst gerne ein weiteres Buch von Dan Wells lesen. Hoffend, dass dies eine Mischung aus dem eher subtilen Humor der Serienkiller-Reihe und der übergezogenen Keule des Frederic Withers ist.
Wertung: 6 von 10 Ghoule
SaschaSalamander 06.03.2013, 09.06 | (0/0) Kommentare | PL
Die Olchis - Witze aus der Pfütze
Was mir gefiel waren die Sprecher. Die Olchis waren sowieso sehr witzig, aber auch den Kindern der Grundschule hörte man an, dass sie mit vollem Einsatz bei der Sache waren und richtig Spaß daran hatten, mitzuwirken. So soll es sein, und das überträgt sich auf die Hörer :-)
Wertung: 9 von 10 überengagierte Moderatoren

SaschaSalamander 28.02.2013, 09.35 | (0/0) Kommentare | PL
Flavia de Luce 04 - Vorhang auf für eine Leiche

>Flavia de Luce - Vorhang auf für eine Leiche< ist der vierte Band der Flavia-Reihe von Alan Bradshaw. Ich habe die ersten Bände begeistert gelesen und freue mich immer, wenn ein neuer Titel erscheint. Die kleine Göre ist mir inzwischen ans Herz gewachsen.
INHALT
Buckshaw steht kurz vor dem Ruin, und so hat Flavias Vater einem Filmteam das Anwesen für Dreharbeiten zur Verfügung gestellt. Niemand anderes als Phyllis Wyvern und ihr Team beehren den kleinen Ort nun mit ihrer Anwesenheit. Doch hinter den Kulissen ist nicht alles so rosig, wie es in den Kinozeitschriften aussehen mag, und bald geschieht ein Mord. Natürlich ist Flavia wieder die Erste am Tatort und beginnt zu ermitteln ...
AUFBAU
Wie auch schon im letzten Band wird der Leser hier ziemlich lange bis zum Mord hingehalten. Erst ziemlich genau in der Mitte ist es soweit. Die Zeit bis dahin vergeht vergnüglich, das Lesen wird nicht langweilig, der Krimianteil ist allerdings deutlich geringer als vor allem im ersten Band. Die Ermittlungen sind ziemlich knapp gehalten, und dann folgt ziemlich überraschend und spontan der Showdown, als ich aufgrund des bisher sehr dürftigen Ermittlungsstandes überhaupt nicht damit gerechnet hatte.
Zugegeben, der Krimianteil und Aufbau hat dieses Mal in meinen Augen ein wenig geschwächelt. Mir ist nicht so ganz klar, wie Flavia ihre Schlussfolgerungen auf einmal so plötzlich aus dem Hut zaubern konnte, und wüsste ich es nicht besser, würde ich vermuten, dass die deutsche Ausgabe um ein bis zwei inhaltlich relevante Kapitel gekürzt wurde. Sie schreibt eine Liste mit noch zu klärenden Fragen, alles ist unklar, und plötzlich liegt alles angeblich offensichtlich auf der Hand. Flavia ist toll, das wissen wir, und intelligent auch - dennoch hätte ich gerne gewusst, wie sie sich diese Dinge nun erschlossen hat. Statt dessen zauberte der Autor dieses Mal plötzlich Namen und Zusammenhänge einfach so aus dem Hut. Es wirkte diesmal ein wenig künstlich und steif, wo die Ermittlungen sonst lockerer und nachvollziehbarer waren.
SPRACHE, HUMOR
Sprachlich ist das Buch bzw auch die Übersetzung wieder sehr gelungen. Ach, ich liebe Flavias schrägen Humor, ihre zynischen Kommentare. Die plötzlichen Sprünge von kindlicher Neugier hin zu menschenverachtenden Gemeinheiten. Altkluge Sprüche, die so gar nicht zu einem kleinen Mädchen passen wollen. Vergleiche, wunderbar plastisch und witzig. Sätze wie "Manchmal hilft nichts anderes mehr als nur eine Prise gutes altes Strychnin" oder "ja, auch ich werde älter. Erst gestern habe ich einen Fingergut mit Arsen irgendwo hier abgestellt und finde ihn nun nicht mehr" oder "er ist so geschmeidig wie Rizinusöl". Weihnachtsstimmung, und plötzlich philosophiert das Mädel freudig über Ilex und Gifte. Auch, wenn ich von den chemischen Momenten des Buches wenig Ahnung habe, finde ich sie köstlich zu lesen.
Einige Male war ich schon recht erstaunt. Da hantiert ein Mädchen mit so gefährlichen Giften, weiß Schießpulver herzustellen und Feuerwerke, Vogelleim und kennt die historischen Hintergründe verschiedener naturwissenschaftlicher Dinge, und doch glaubt sie noch an den Weihnachtsmann und versucht ihn mit den ihr eigenen Tricks einzufangen. Ob es realistisch ist, sei mal dahingestellt, aber ich liebe diesen Widerspruch. Und versuche mir eben klarzumachen, dass die Kleine vielleicht eine Inselbegabung mit zugehöriger Krankheit hat. Der Autor vermag aus diesen Widersprüchen jedenfalls wieder so skurille Szenen zu erschaffen, dass es eine wahre Freude ist, das Buch zu lesen.
REIHE
Da dies der vierte Band einer Reihe ist, möchte ich kurz auf die gesamte Reihe und die Bedeutung des vierten Bandes eingehen: die Bücher leben vor allem von ihrem schwarzen Humor und dem Widerspruch der sowohl kindlichen als auch hochintelligenten und beinah schon misantrophischen Flavia. Ebenso geht es wie immer um die drohende Verarmung der Familie und den Streit der Geschwister untereinander.
Der vierte Band ist sehr gut in sich geschlossen, und ich kann mir vorstellen, dass man ihn lesen kann, auch ohne die ersten Teile zu kennen. Dennoch gibt es natürlich viele Anspielungen auf frühere Geschehnisse, die zu verstehen jedes Mal eine kleine Freude für die Leser der gesamten Reihe ist.
Während die ersten Bücher aber ihr Gewicht vor allem auf die Kriminalfälle legen, geht es im vierten Band weniger um den Mord als vielmehr um die Hintergründe auf Buckshaw. Dabei allerdings finde ich schade, dass es zwar wieder enorm viele Andeutungen gibt bezüglich Flavias Mutter, Tante Felicity, Dogger und das Verhältnis der Geschwister untereinander, aber noch immer keinen Funken konkreter Information. Als Leser fühle ich mich dann oft hin- und hergerissen: einerseits liebe ich die Reihe und will alle Bände verschlingen. Andererseits fühle ich mich hingehalten und hinausgezögert, als wolle der Autor mit den Büchern möglichst viel Geld machen, bevor er dann, wenn es sich nicht mehr lohnt, irgendwann einen Abschluss präsentiert. Ich fände es schön, wenn Bradley die Reihe nicht irgendwann plattwalzt sondern neue Impulse einbringt. Denn der immer gleiche Humor, das immer gleiche Strickmuster zieht nicht auf Dauer.
FAZIT
Ich freue mich, dass ich dank >BloggDeinBuch< und >Penhaligon< das neueste Abenteuer von Flavia lesen durfte. Trotz einiger Schwächen, die sich bei der Umsetzung von Mehrteilern leider meistens ergeben, fand ich das Buch wieder sehr unterhaltsam und freue mich schon auf den nächsten Band.
Wertung: 3,6 von 5 Fingerhütchen mit Arsen
SaschaSalamander 14.12.2012, 08.42 | (0/0) Kommentare | PL
Der Wasserspeier Fledermeier
Es gibt Bücher, die hat man in zehn Minuten gelesen. Und genau deswegen darf man sie nicht einfach zwischen Tür und Angel vernaschen, nur weil man mal die Zeit überbrücken will. Sondern gerade diese kleinen Leckerbissen muss man genießen, bewusst und mit allen Sinnen. Und das habe ich getan: draußen dunkelte es bereits. Plätzchenduft in der Wohnung und zwei Kekse auf dem Teller neben einer Tasse mit heißem Kakao. Untermalt von hellgrünem Stimmungslicht, eingekuschelt in eine warme Decke. Perfekt für ein Bilderbuch. Also her mit dem WASSERSPEIER FLEDERMEIER :-)
INHALT
Der kleine Boris wohnt in einem Haus, auf dem Wasserspeier wachen. Sie sehen immer recht böse aus, deswegen hat er etwas Angst. Eines Tages rumpelt es auf dem Dachboden, auch die folgenden Nächte. Der Junge stellt fest, dass einer der Wasserspeier auf dem Dach fehlt! Er stellt sich seiner Angst und freundet sich bald mit "Herr Fledermeier", wie er ihn nennt an. Denn eigentlich sind die beiden gar nicht so verschieden.
AUTOR
Dieses Kinderbuch stammt aus der Feder von >Christian von Aster<, den regelmässige Leser meines Blogs inzwischen kennen sollten. Ich mag seine Fähigkeit, mit Worten zu spielen und treffsichere Pointen zu setzen, auch als Sprecher höre ich ihn gerne. >MITTERNACHTSRABEN< war meine erste Begegnung, es folgten >TIMMY KENNT DEN WEIHNACHTSMANN< und >STIRNHIRNHINTERZIMMER<. Weitere Werke warten in meinem Regal. Was mir auf- und gefällt ist die Wandelbarkeit des Autors, der mal ernst, mal satirisch, mal gereimt, mal in Prosa, mal bitterböse für Erwachsene und dann auch für Kinder schreibt. Er experimentiert, er spielt, er reizt aus, er provoziert, er unterhält, und er kann sogar pädagogisch ;-)
GENRE
DER WASSERSPEIER FLEDERMEIER ist ein reines Kinderbuch. Der Text ist sprachlich sehr einfach gehalten, von Aster hält sich mit seinen wortgewandten Spielereien zurück und vermittelt einen klaren Inhalt, geeignet für das kindliche Verständnis. Die Bilder sind recht düster, passen jedoch zur Geschichte und dürften - doch da sollen Eltern selbst entscheiden - keine Ängste bei den Kindern auslösen, passen sie schließlich gut zur Geschichte und werden gut erklärt. Es eignet sich wunderbar zum Vorlesen und gemeinsamen Betrachten, zum wohligen Schaudern und befreitem Aufatmen.
Wer als Erwachsener Kinderbücher liebt, der wird auf jeden Fall begeistert sein. Ansonsten sollte man sich bewusst sein, dass es sich eben an kindliche Ängste richtet, die Zielgruppe eine sehr junge ist, und dass man es selbst in wenigen Minuten gelesen hat. Eben ein Bilderbuch. Eines von der Sorte, wie ich es liebe und immer wieder gerne lese :-)
THEMA, PÄDAGOGIK
Das Buch setzt sich kindgerecht mit dem Thema Angst auseinander und wie man diese überwinden kann. Es handelt auch davon, dass Ängste aus Unverständnis entstehen können und es möglich ist, sie zu überwinden, wenn man aufeinander zugeht. Das Anderssein wird thematisiert, das Finden von Gemeinsamkeiten. Und es wird gezeigt, dass Dinge, die auf den ersten Blick gruslig scheinen, eigentlich völlig harmlos sein können. Außerdem kann es Kindern eine Hilfe sein, die sich alleine im Dunkeln fürchten.
Die Kinder können mit Boris gemeinsam ein Abenteuer erleben: zu Beginn fürchten sie sich, die Wasserspeier sind düster, die Bilder dunkel und vielleicht auch schaurig (das vermag ich als Erwachsener nicht zu beurteilen). Doch wenn man genau hinsieht (hier ist dann der Erwachsene gefordert, mit dem das Kind das Buch gemeinsam liest), findet man witzige Elemente in den Bildern, bunte Farben. Als die beiden sich annähern, werden die Bilder bunter, freundlicher, dennoch dominieren dunkle Hintergründe und Schatten, denen jedoch der Schrecken genommen wurde. Und das anfangs Gruslige wird dann sogar niedlich. Mal ehrlich, ein Wasserspeier mit geblümtem Kleid, Ringelschal und Bommelmütze, das ist doch richtig süß, da kann man gar keine Angst mehr haben. Das Kind kann am Ende befreit aufatmen und sich dann mit Boris auf den nächsten Winter und die anstehende Begegnung mit Herrn Fledermeier freuen.
SPRACHE
Normalerweise hat Christian von Aster einen sehr eigenen, markanten Stil. Hintergründig, schwarzhumorig, voller Alliterationen, lautmalerisch, wortgewand und meistens mit sehr viel Text zwischen den Zeilen. Für den WASSERSPEIER FLEDERMEIER wählt er dagegen einfache Worte, die auch ohne Subtext gut zu verstehen sind. Dabei gelingt es ihm dennoch, den Kindern Freiraum zu geben für eigene Interpretationen. Sie können sich selbst hineinversetzen, Boris´ Angst nachempfinden, mit ihm aufatmen und eine wunderbare Zeit mit den beiden Freunden verbringen. Nicht alles wird erzählt, der Autor lässt auch Raum für die Phantasie. Er gibt eine märchenhafte Rahmenhandlung vor, das Kind darf sie mit Leben füllen.
Sehr schön finde ich, dass auch die Beschreibung der Beteiligten hübsch dargestellt wurde, mit witzigen Worten und netten Bildchen. Es muss nicht immer die übliche Autorenbeschreibung sein und ein normales Foto. Die Macher dieses Buches beweisen, dass es auch anders geht, der Humor dabei ist sympathisch.
ZEICHNUNGEN, GESTALTUNG
Die Zeichnungen stammen von >Benswerk< und passen perfekt zu dem Buch. Düster und unheimlich, aber nicht beängstigend, teilweise auch niedlich. Die Wasserspeier mit ihren Glubschaugen und schiefen Zähnen, das ist ein recht skurriler Humor. Es wirkt nicht wie eine Imitation, ist nicht abgekupert, sondern etwas ganz Eigenes, erinnert mich aber ganz eindeutig an die Motive von Tim Burton. Ringelmuster, Spiralen und Windungen, lange Hälse, dürre Gliedmaßen, große Köpfe auf kleinen Körpern, eine düsterromantische Stimmung. Der bleiche Mond scheint durch ein Astskelett. Häuser und Fenster sind schief und unarchitektonisch. Ach, ich liebe diesen Loook :-)
Text und Bilder sind in einer Einheit gestaltet. Ein Bild erstreckt sich über eine Doppelseite, die Worte sind darin integriert, mal mit Hintergrund, mal im Bild selbst, mal leicht zu lesen, manchmal etwas schwerer zu erkennen (zugegeben, im Schummerlicht tat ich mir auf manchen Seiten etwas schwer bei dunkler Schrift auf dunklem Grund. Aber das ist okay, ich wollte es ja gerne langsam lesen. Es trug zur Atmosphäre bei und gefiel mir sehr. Und normalerweise hat man ja normales Licht, wenn man etwas vorliest).
Der Text ist auch mal perspektivisch geschrieben oder schräg auf der Seite. "Gerade" und "normal" sind zwei Dinge, die man sowohl in Wort wie auch Text bewusst vermieden hat. Es macht Spaß, sich den Tet auf jeder Seite neu zu erarbeiten und ihn quasi zu entdecken. Einmal wird auch die Leserichtung geändert, man muss das bisher regulär gelesene Buch nun plötzlich um 90 Grad drehen, weil das Bild hochkant ist und nicht auf eine Breitseite gepasst hätte. Klar, warum sollte der Künstler auch jedes Bild gleich gestalten? Das wäre schließlich langweilig. Und "langweilig" und "von Aster" in einem Satz, das geht gar nicht ...
Es sind keine Bilder, bei denen man immer wieder etwas neu entdecken kann als Erwachsener. Trotzdem sind sie einen genaueren Blick auch von den Erwachsenen wert und weisen interessante Details auf. So findet sich z.B. gegen Ende zweimal das gleiche Motiv, doch einmal blickt der Wasserspeier grimmig, das andere mal freundlich mit Blümchen auf dem Kopf. Als Boris sich einmal selbst als grimmiger Wasserspeier versucht, musste ich sehr über seinen Pulloveraufdruck schmunzeln, der so gar nicht dazu passen wollte. Ich musste sehr oft beim Lesen lächeln, empfand die Bilder als sehr liebevoll gestaltet und bin gerne einen Moment in ihnen verweilt.
FAZIT
Ein wunderschönes Bilderbuch, das Kindern den Umgang mit der eigenen Angst erleichtert und das Zeug zum Lieblingsbuch hat. Wort, Text und Inhalt bilden eine kongeniale Einheit, an der auch Erwachsene Gefallen finden, wenn sie Kinderbüchern gegenüber offen sind. Ich kann den WASSERSPEIER FLEDERMEIER guten Gewissens empfehlen und werde ihn selbst noch oft lesen :-)

SaschaSalamander 07.12.2012, 09.01 | (0/0) Kommentare | PL
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