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Blogeinträge (themensortiert)
Thema: Rezensionen Buch
Lemony Snicket Band 10 bis 12
Band 10 bis 12 las ich dann wie gesagt auf Englisch, denn erst vor wenigen Tagen erschien der zehnte Band auf Deutsch. So lange wollte ich dann doch nicht warten, diese Bücher machen süchtig!
Nachdem die Kinder nun aus dem Hospital und dem Krankenhaus geflohen sind, ... hm ... soll ich überhaupt etwas schreiben? Denn auch das Umreißen des Inhaltes gibt Dinge wider, die ein Leser der ersten Bände nicht erahnen kann. Nein, ich verkneife mir meine Erklärung, so schwer es mir fällt (*sich die Lippen blutig beißt*) ... nur soviel: Die Kinder geraten in immer verrücktere Abenteuer. Sie kommen Graf Olaf immer näher, und es stellt sich nun die Frage, wer eigentlich wen jagd?
Die Kinder erfahren immer mehr über das Geheimnis von V.F.D. (FF im Deutschen). Es wird immer unklarer, wer eigentlich auf der Seite der Guten und der Bösen steht, und es wird deutlich, dass Schlechtes zu tun nicht zugleich bedeutet, schlecht zu sein. Die Kinder erklimmen die höchsten Berge und ergründen die tiefsten Tiefen des Meeres und erfahren dabei immer mehr. Auch Lemony Snicket selbst bringt sich immer öfter in das Geschehen ein, seine Andeutungen werden direkter, seine Rolle in dem Buch wird klar. Der Leser sitzt dabei, nägelkauend und haareraufend.
Beim Lesen des 12ten Bandes musste ich ein paarmal heftig nach Luft schnappen. Denn was der Autor sich erlaubt, das steht dem sechsten Band von Harry Potter an Grausamkeit und emotional bewegenden Momenten in absolut nichts nach. Weniger ausgebaut, dafür in umso drastischeren Worten beschrieben. Menschen sterben auf weit schlimmere Weise als in den ersten Bänden, und es sind nicht zwangsläufig die Bösen. Und die vermeintlich Guten tun Dinge, die ein Guter in einem normalen Kinderbuch niemals tun würde. Zwar aus guten Motiven, doch rechtfertigt der gute Wille eine bösartige Tat? Als die Geschwister am Ende zurückblicken, musste ich wirklich schlucken. Das Buch trägt den Titel "eine Reihe betrüblicher Ereignisse" inzwischen tatsächlich zu Recht, auch wenn es in den ersten Bänden trotz der Todesfälle eher witzig als grausam zugegangen sein mag. Was die Kinder wohl im 13. Band erwarten wird? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es noch ein gutes Ende nimmt. Und wenn ich mich zwischen dem siebten Potter und dem 13ten Snicket entscheiden müsste, so würde ich zweifelsohne Snicket wählen! Am Freitag, den 13ten Oktober wird der letzte Band erscheinen. Dieser Tag ist groß in meinem Kalender vermerkt.
Ob die Bücher im Deutschen so hübsch gehalten sind wie im Englischen, weiß ich nicht. Aber im Englischen ist kein gerader Schnitt an den Seitenrändern, sondern wie zusammengewürfelte Dokumente unterschiedlich lange Papierränder. Es hätte hübsch ausgesehen, wenn man das Cover zusätzlich als eine Art Mappe gestaltet hätte, aber auch so eine geniale Idee. Jeder Band hat eine andere Farbe, sodass sich die Bücher hübsch im Regal machen.
Ich habe auch festgestellt, dass die Buchtitel im Englischen allesamt aus Alliterationen bestehen, wie es im Deutschen leider nicht eingehalten wurde. Es geht dadurch einiges an Pep verloren, das deutsche Buch "der schaurige Jahrmarkt" heißt im Englischen etwa "The Carnivourus Carnival", was soviel wie "fleischfressend" bedeutet und den Inhalt des Buches auch tatsächlich trifft.
Da ich im Englischen natürlich etwas bewusster lesen muss als im Deutschen, fiel mir auf, wie genial manche Sätze verschachtelt sind, einige ziehen sich fast über eine ganze Seite oder länger hin. Soviele Einschübe, Ergänzungen, Einwände und Erklärungen, einfach köstlich. Stellenweise ist es gar nicht einmal so einfach zu lesen, denn der Autor drückt sich ab und an ziemlich gewählt aus, und einige der Worte sind nicht gerade in häufigem Gebrauch, aber das macht es für mich gerade besonders reizvoll. Sunny spricht inzwischen sogar kurze Sätze, sodass ihr noch mehr Raum für interessante Kombinationen an Worten und Silben gegeben wird.
Noch fünf Monate, bis sich alle Geheimnisse (hoffentlich, aber ich traue Handler alles zu *ächz*) lüften werden, und bis dahin werde ich mir hoffentlich nach und nach auch die ersten Bände zur Vervollständigung meiner Sammlung gekauft haben. Eine Buchreihe, die ich immer und immer wieder lesen werde!
(Übersetzung des letzten Covers: "Ende. Zu furchtbar zum Zeigen" *ggg* bin gespannt, ob das ein Gag vor Bekanntgabe des offiziellen Covers ist, oder ob es so bleiben wird?)
SaschaSalamander 21.04.2006, 11.20 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL
Maurice der Kater
Terry Pratchett hat nicht nur die bekannten Romane aus dem Scheibenweltzyklus geschrieben, sondern auch einige andere. Die Bücher um den jungen Johnny Maxwell habe ich gerade hier und werde sie demnächst ebenfalls vorstellen. Und dann hat er Romane geschrieben, die auf der Scheibenwelt spielen, jedoch mal eine ganz andere Perspektive als die der Menschen und Magier aufzeigen. Dazu gehört zum Beispiel "Maurice der Kater".
Maurice ist kein normaler Kater, sondern er kann sprechen. Und die Ratten, die ihm folgen, ebenfalls. Gemeinsam mit dem recht naiven Keith, einem Waisenjungen, ziehen sie von Ort zu Ort und betrügen die Menschen: die Ratten belästigen die Bürger der Gemeinden, und kurz darauf erscheint Rattenfänger Keith mit seinem Kater. Sie verdienen eine Menge Geld, und der Plan ist absolut perfekt. Als sie genug Geld zusammen haben für ihren Plan, wollen sie nur noch ein letztes Mal ihre Show abziehen. Aber in dem Ort, den sie aufgesucht haben, scheint nicht alles mit rechten Dingen zuzugehen. Es gibt bereits Rattenfänger dort, und sie scheinen sehr erfolgreich zu sein. Aber es gibt keine Ratten?!? Gemeinsam mit der Tochter des Bürgermeisters (einer richigen kleinen Nervensäge übrigens) wollen sie das Geheimnis um die seltsamen Rattenfänger lüften.
"Maurice der Kater" hat mir sehr gefallen, das war Pratchett mal anders. Die Geschichte ist recht kurz, verglichen mit den anderen Romanen der Scheibenwelt. Aber die Charaktere sind ebenso liebenswürdig und skurril wie von ihm gewohnt. Wo bekommt man sonst schon sprechende Ratten präsentiert, die mit Hut und Stöckchen einen Steptanz aufführen? Maurice mag zwar verschlagen sein, aber immer wieder zeigt er, dass er eigentlich doch ein großes Herz hat. Der gutgläubige Keith ist gar nicht einmal so dumm, wie er scheint. Und die Tochter des Bürgermeisters lebt in ihrer eigenen Märchenwelt und glaubt, es wäre alles nur ein großes Abenteuer. Aber scheinbar liegt sie damit gar nicht einmal so falsch, ...
Doch, Maurice wäre ebenfalls ein guter Einstieg in den etwas ungewöhnlichen Stil von Terry Pratchett, da das Buch sich sehr schnell liest und auch recht einfach geschrieben ist. Die pseudowissenschaftlichen Abhandlungen seiner anderen Bücher sind hier nicht zu finden, einfach nur reine Freude am Fabulieren und ein Kater, der die Bedeutung des Wortes Ironie scheinbar erfunden hat.
SaschaSalamander 14.04.2006, 09.33 | (3/3) Kommentare (RSS) | PL
Die Damalstür
Alfred Seichtem, kurz Al, war ein großer, reicher Künstler. Aber nach der Sache mit Marokko und später dann Felicitas ging es bergab. Tja, und jetzt ist er ein verwahrloster, armer Künstler, getrennt von seiner Frau, kurz vor der Gosse. Sturzbetrunken torkelt er in die Straße, wo er früher wohnte. Und findet dort - eine Tür, welche in die Vergangenheit führt! Gemeinsam mit seiner Exfrau Ida will er zurückkehren an diesen Ort und die Fehler seiner Vergangenheit ausmerzen. Aber bevor er seine alten Fehler beseitigt, müssen die beiden erst einmal ihr jüngeres Selbst beseitigen. Und dann kann das neue Leben mit dem Wissen von heute beginnen.
Aber Pirincci wäre natürlich nicht Pirincci, wenn daraus nicht ein besonders skurilles Horrorszenario würde. Es ist selbstverständlich, dass es natürlich ganz anders kommt als geplant. Ein Mord zieht den anderen nach sich, und die Nachbarn scheinen auch nicht so ganz ohne. Aber jetzt ist bereits zu spät ... warum nicht trotzdem das Bestmögliche daraus machen?
Die ersten zwei Kapitel zieht es sich ein wenig, ich dachte mir, er möge endlich zur Sache kommen, aber allein der mitreißende Schreibstil hat mich locker über das Geplänkel zu Beginn hinweglesen lassen. Das Einzige, was mich wirklich konsequent störte: Mal wird der Protagonist Ali genannt, mal Alfred, mal Seichtem. Vielleicht, um Wortwiederholungen zu vermeiden, vielleicht aus Unachtsamkeit. Aber es ist lästig, wenn die Hauptperson drei verschiedene Namen trägt. Und dann ist da stellenweise noch das Wirrwarr zwischen dem "alten" und dem "neuen" Ali. Dieses hätte mit den Bezeichnungen Ali (der junge Maler voller Elan) und Seichtem (der abgewreckte olle Seichtem) gelöst werden können, wurde es aber nicht. Statt dessen fragt man sich oft, von wem gerade die Rede ist.
Trotzdem, abgesehen davon ist das Buch wirklich genial. Und - was soll ich einen einfachen Horrorroman auf literarische Verwertbarkeit untersuchen? ;-)
Ich war davon ebenso begeistert wie von seinen Felidae-Romanen um den Klugscheißerkater Francis oder dem perfekten Mord im "Rumpf". Deswegen kam mir auch der Begriff "Pageturner" (>hier< und >hier< während des Lesens in den Sinn. Dieses Buch liest sich quasi von selbst. Es ist eklig, es ist widerwärtig, es ist geschmacklos. Aber es ist gleichzeitig so spannend, dass man es nicht mehr aus der Hand legen kann. Stellenweise recht gut vorhersehbar, aber das macht nichts. Hauptsache super Unterhaltung. Und DAS verspreche ich mit der "Damalstür" jedem, der sich für Autoren wie Pirincci, Hohlbein, King oder Koontz begeistern kann.
SaschaSalamander 05.04.2006, 08.35 | (3/3) Kommentare (RSS) | PL
Böse Sprüche für Sie und Ihn
darf die Falltür nicht vergessen.
Antonio Gaudi
Wenn zwei Liebende sich einig sind,
brauchen sie eine Schwiegermutter.
Oprah Winfrey
Sex ist beim Mann ein natürlicher Trieb,
der mit der Pubertät beginnt
und mit der Ehe endet.
Diane Keaton
Eine Frau heiratet in der Erwartung,
der Mann werde sich ändern.
Ein Mann heiratet in der Erwartung,
die Frau werde so bleiben.
Beide irren.
Paula Modersohn-Becker
Im Alkohol müssen weibliche Hormone sein.
Man redet wirr und kommt nicht mehr in die Parklücke.
Craig David
Die Männer von heute sind auch nicht mehr das,
was sie noch nie gewesen sind.
Kylie Minogue
Kaufst Du >hier< ;-)
SaschaSalamander 25.03.2006, 11.54 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL
Frettchen in den Lüften
Stormy Frett ist Pilotin und wie ihre Kollegen vor allem Einzelgänger. Sie ist bekannt für ihre großartigen Flugfähigkeiten, ihre Zuverlässigkeit, aber auch für ihren sturen Dickkopf. Ein kleiner Sturm kann sie nicht davon aufhalten, ihre Fracht - Hängematten, Frettchenfutter und Glöckchenbälle - sicher ans Ziel zu bringen. Da müssen schon die himmlischen Frettchenengel eingreifen, wenn sie Stormy zu einer vorbestimmten Notlandung bringen wollen, auf der sie ihrem zukünftigen Partner Strobe begegnet.
Das Buch ist mit 159 Seiten im Kleinformat und einigen Bildern wirklich recht dünn, und es lässt sich in einem Zug sehr schnell durchlesen. Die Charaktere sind allesamt sympathisch. Man muss jedoch bereit sein, sich auf Bachs Idee einzulassen: Frettchen, die ebenso wie Menschen mit Flugzeugen den Himmel erobern (und ihre Höhe nicht in Fuß, sondern Pfötchen messen), Frettchenengel verstorbener Piloten, die nun in kleinen Hubschraubern sitzen und das Schicksal der lebenden Frettchen in die Wege leiten.
Mit Frettchen an sich hat es sonst wenig zu tun. Hätte man das Wort Frettchen durch "Katze" oder "Eichhörnchen" ersetzt und die Ladung des Transportflugzeuges verändert, wäre es wohl genau dasselbe gewesen. Es ist eben niedlich. Für Fans der pelzigen Vierbeiner allerdings kein frettchentypisches Verhalten, keine frettchentypischen Eigenheiten, also auch nicht wirklich ein echter "Frettchenroman". Trotzdem sehr lesenswert, wie Stormy sich gegen ihr Schicksal auflehnt und dem Sturm trotzt.
Allzuviel würde ich nicht in den Roman hineininterpretieren, zuviel erwarten sollte der Leser ebenfalls nicht. Aber als nettes Märchen zwischendurch kann ich "Frettchen in den Lüften" auf alle Fälle empfehlen :-)
SaschaSalamander 24.03.2006, 09.47 | (0/0) Kommentare | PL
Magyk
Septimus Heap ist der siebte Sohn eines siebten Sohnes und somit ein sehr mächtiger Magier. Oder wäre es zumindest gewesen, wenn er nicht kurz nach der Geburt gestorben wäre. Und gleichzeitig wird die Königin getötet und ihre Tochter entführt. Der Magier Heap findet im Wald ein Baby und nimmt es mit seiner Frau an Kindes statt an, quasi anstelle des verstorbenen Sohnes. Was hat die Außergewöhnliche Magierin Marcia Overstrand mit der ganzen Sache zu tun? Als sich herausstellt, dass dieses junge Mädchen die Königstochter ist, wird es brenzlig für die Heaps, und sie müssen fliehen. Und dann zeigt sich, dass Septimus vielleicht noch am Leben sein könnte ...
Das Buch wurde viel gelobt, und es ist auch von außen sehr ansprechend. Ich selbst weiß nicht so recht, wie ich dazu stehe. Es gefiel mir, sonst hätte ich es nicht zu Ende gelesen. Aber es hat sich sehr, sehr lange gezogen, ich habe mich an sehr vielen Dingen gestoßen.
Es gibt keine konkrete Hauptfigur, sodass die Erzählperspektive von sehr nah bis sehr weit wechselt, stets steht eine andere Person im Vordergrund. Dies geht soweit, dass die Handlung aus der Sicht absolut unwichtiger Nebencharaktere geschildert wird, was ich sehr ungeschickt finde. Die Charaktere handeln stellenweise äußerst unlogisch. Davon, dass die Magier Magier sind, merkt man auch nur sehr selten. Den Figuren kleine Ticks verpassen ist okay, dass sich die Außergewöhnliche Magiern selbst in Gefahrensituationen jedoch mehr für ihre Schuhe interessiert als für andere Dinge, ist ab einem gewissen Punkt dann allerdings doch stark übertrieben.
Sprachlich ist das Buch sehr einfach gehalten und gefällt mir ganz gut. Allerdings tauchten zwischendurch drei, vier Fremdwörter auf, die ab-so-lut unpassend waren. Ich schlug nach und stellte fest, dass es Fachtermini aus zum Beispiel der Seefahrt oder anderen Gebieten waren, die ein normaler Leser kaum kennen kann. Von gewissen Schnitzern (die nicht selten waren) wie dem >hier< beschriebenen ganz zu schweigen. Die Handlung - vorhersehbar. Sobald die entsprechende Person im Buch auftaucht, weiß jeder gesunde Leser: DAS muss Septimus sein. Zumal der Titel und der Klappentext ja bereits verraten, dass er wohl noch lebt.
Hm. Trotzdem hat mir das Buch gefallen. Es hat einen ganz eigenen Charme, es ist warmherzig und angenehm zu lesen. Die Figuren sind zwar simpel gestrickt, aber allesamt liebenswert und schrullig. Die erfundenen Kreaturen (Wendronhexen, Panzerkäfer, Boggarts, etc) sind eine nette Idee. Ich wollte unbedingt weiterlesen. Wenn nicht einmal solche wie oben genannten stilistischen und sprachlichen Stolpersteine mich vom Lesen abhalten können, dann will das wirklich etwas bedeuten!
Wer sich also selten an der Sprache eines eher einfachen Buches stößt oder schmunzelnd darüber hinwegsieht und wer Kinder- und Jugendfantasy mag, dem wird dieses Buch ganz bestimmt gefallen. Und wie man sieht - Angelcurse war begeistert ;-)
SaschaSalamander 22.03.2006, 09.47 | (2/2) Kommentare (RSS) | PL
Böse Bauernsprüche für jeden Tag
>Dieses Büchlein< kennt ihr ja inzwischen. So lieb man im Alltag auch ist, aber ein kleines bissschen Rabenschwarz steckt in jeder Seele, und deswegen freuen wir uns diebisch über alltägliche Nettigkeiten *fiesgrinz*. Und weils so schön war, habe ich mir jetzt auch zwei weitere Bücher via Buchticket geordert. Gestern bestellt, heute schon da, neuwertiger Zustand, was will man mehr?
Mal sehen, welches ich dann verwenden werde, dieses oder das andere Buch. Aber erst einmal abwarten :-)
Bauernweisheiten sind manchmal zutreffender als die Wettervorhersage, denn sie basieren auf jahrhundertealter Erfahrung. Und dann gibt es da noch die "frechen" Bauernsprüche. Wer kennt nicht "Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, ändert sich´s Wetter oder´s bleibt, wie´s ist" oder "Sind die Hühner platt wie Teller, war der Traktor halt mal schneller". Herrlich, oder?
Und dieses Buch ist gefüllt mit 366 solcher netten Sprüchlein. Einer wahrer als der andere ... ein paar Beispiele gefällig?
musst Du etwas kleiner sägen.
Was deinem Nachbarn lieb und teuer,
ergibt das schönste Osterfeuer.
Wer auf Neujahr einen habt,
hat das Vorjahr überlebt.
Dich stört der Garten nebendran?
Dann sä dort heimlich Unkraut an
Soll aus dem Ei ein Huhn geraten,
darfst dus nicht zu lange braten.
SaschaSalamander 15.03.2006, 15.47 | (2/2) Kommentare (RSS) | PL
Frettchen für Dummies
Die Bücher der Dummie-Reihe kennzeichnen sich alle dadurch, dass sie die Informationen auf eine sehr gut lesbare Weise vermitteln. Wer die Materie in- und auswendig kennt, könnte sich scheckiglachen über den humorvollen Schreibstil und stellt fest, dass die Informationen (zumindest in allen Büchern, die ich gelesen habe) sehr gut widergegeben wurden. Wer noch nichts vom Thema weiß, der erfährt auf humorvolle Art und Weise ohne große Hirnverrenkungen mehr über das, was er lernen möchte. Computeranwendungen, Heimwerkeln, Autos, Psychologie, Philosophie, Musikinstrumente, Gymnastik, klassische Musik, Haustierhaltung, Handarbeiten und was weiß ich nicht alles. In den Anfangszeiten meiner Computerzeit waren mir die Dummiebücher eine nicht zu unterschätzende Hilfe.
Ich habe mir das "Frettchenbuch für Dummies" geholt. Und schon beim ersten Durchblättern fand ich einige wertvollen Informationen, die ich im Netz und aus verschiedenen Fachbüchern noch nicht bekommen habe. Der Autor ist selbst Herrchen einiger solcher Wusel und hat wirklich Ahnung von dem, was er schreibt. Endlich ein Buch, das ich mir über Frettchen kaufen werde. Die meisten Bücher haben zwar hübsche Bilder (damit wird in den Dummiebüchern eher gespart), aber der Text erscheint mir zu menschenfreundlich. Ich las Bücher, in denen es hieß, die Tiere könnten auch alleine gehalten werden, und die vorgegebenen Maße des Käfigs waren fast alle zu klein. Ein solches Buch soll aber nicht dem Halter um den Bart gehen, sondern vor allem die artgerechte Haltung in den Vordergrund rücken. Kim Schilling versteht es hier wirklich, diese Tierchen schmackhaft zu machen, aber zugleich auch deutlich zu machen, wieviel Arbeit mit diesen wahnsinnigen Irren verbunden ist.
Und für das Lachen ist gesorgt. Bereits beim Überfliegen des Buches in der U-Bahn und auf der Straße musste ich lauthals loslachen. Die Bücher sind mit viel Witz geschrieben, locker und lässig. Theorie muss nicht todernst sein, bei keinem Thema. Und so ein witziges Thema wie Frettchen bietet da erst recht Anlass!
"Wenn sie angefaucht werden, fauchen Sie doch auch mal zurück. So ein dummes Frettchengesicht sehen Sie nicht alle Tage"
"Ich kenne kein Frettchen, das noch keinen Freudentanz aufgeführt hat. Falls doch, dann war es bestimmt tot. [...] Achtung: Frettchen sind Profis. Probieren sie diese Bewegungen nicht selbst aus, sonst könnten irreparable Schäden an Ihrem Bewegungsapparat und Ihrem Ego die Folge sein. Dieser Tanz ist ohne Hand und Fuß. Das Frettchen bewegt sich in alle Richtungen gleichzeitig. Nach vorn hüpfen, seitwärts tänzeln, dann eine Rolle rückwärts. Der Tanz ist niemals gleich, alle Tänze sind aber sehr unterhaltsam"
Ungeeignete Lebensmittel: "Schweinefleisch, Salz, Finger (auch wenn sie daran beißen), [...] Kaffee und Tee. Bitte kein Koffein. Als wären die Tiere nicht schon aufgedreht genug."
"Mindestens die Hälfte seiner Freizeit sollte ein Frettchen zusammen mit Ihnen verbringen. Vielleicht hat Ihre Mutter Sie früher immer auf ein Kissen gesetzt, Ihnen eine Flasche in den Mund gesteckt und den Fernseher eingeschaltet. Aber das war sicherlich nicht das, was sie erhofft hatten. Auch ein Frettchen möchte spielen, und sein Besitzer sollte sich anschließen. Das ist gut für Geist, Seele und Figur. [...] Menschen tun die blödesten Dinge, wenn sie mit ihren Frettchen spielen. Und Frettchen tun auch die dümmsten Sachen. Nun ja, es sind halt Frettchen."
Und dazu gibt es bei den meisten Kapiteln vorab noch einen herrlichen Cartoon über Frettchenhaltung. Cartoons, die vermutlich nur Frettchenhalter verstehen oder Menschen, die um die Eigenheiten dieser Racker wissen ;-)
Auch, wenn ich hier mehr über die witzige Seite des Buches geschrieben habe (denn was soll ich auch über die fachliche schreiben als "sinnvoll, qualifiziert, hilfreich und fachkundig"?) - das Buch gehört zu denen, die man als Frettchenbesitzer im Schrank stehen haben sollte. Vor allem die Tipps für die Pflege der Tiere und Hinweise auf mögliche Krankheiten sind sehr wichtig. Und bei all dem Fachwissen ist das Buch wirklich gut zu lesen und macht Freude.
SaschaSalamander 01.03.2006, 09.33 | (0/0) Kommentare | PL
Charlie Bone und das Schloss der tausend Spiegel
In diesem Band wird der arme Billy endlich von einem Ehepaar adoptiert. Aber wie sollte es anders sein, das Ganze ist eingefädelte Sachen vom fiesen Ezekiel Bloor, und Billy soll wieder als Spitzel gegen Charly verwendet werden. Seine Freunde wollen ihm bei der Flucht helfen und haben gegen allerlei Schwierigkeiten zu kämpfen. Und auch dem Rätsel um seinen Vater, den roten König, der Köchin und anderen noch offenen Handlungssträngen kommt Charly immer näher. Außerdem wäre da noch der neue Sonderbegabte an der Schule, der eines Tages plötzlich einfach vor der Tür der Schule stand und Charlies Freunde gegen ihn aufbringen will.
Ich habe die Charaktere alle um ein Vielfaches liebgewonnen, vor allem Olivia, Billy und Onkel Paton haben sich sehr stark weiterentwickelt. Auch sonst hat mir das Buch wirklich wieder sehr, sehr gut gefallen. Ich fand es zwar schade, dass weitere Rätsel aufkamen, anstatt zumindest Teile der bisherigen zu lösen, aber das muss ich wohl bis zum Erscheinen des neuen und zugleich auch letzten Bandes 05 hinnehmen.
Es gibt ansonsten nicht viel hinzuzufügen im Vergleich zu den bisherigen drei Büchern. Wie gesagt ein Buch für junge Leser oder Erwachsene, die gerne auch ein einfacheres Kinderbuch zur Hand nehmen. Nicht unbedingt immer realistisch, oft ein wenig zu einfach in der Logik, aber stets spannend, mitreißend und einfach sympathisch. Wer weiß, was uns im letzten Band erwarten wird? ;-)
SaschaSalamander 22.02.2006, 09.47 | (3/3) Kommentare (RSS) | PL
Lemony Snicket Band 7 bis 9
Nachdem die Geschwister in den ersten sechs Bänden von einem Vormund zum nächsten kamen, erklärt sich nun niemand mehr bereit, sich um sie zu kümmern, zuviel Probleme bringen sie mit sich. Getreu dem Motto "es braucht ein ganzes Dorf, ein Kind zu erziehen", werden die Kinder also in das Dorf der Federvieh-Freunde gebracht. Aber wie zu erwarten, stoßen sie auch dort nur auf Probleme. Allerdings kommen sie dem Geheimnis um FF immer näher, und sie treffen auf den geheimnisvollen Jack Snicket, welcher eine wichtige Botschaft für sie hat. Aber leider ...
Die Kinder müssen unerkannt fliehen und landen dabei im Heimlich - Hospital, wo sie neue Hinweise über FF, ihre Familie, die seltsamen Feuersbrünste und Graf Olaf finden.Und als Violet in Lebensgefahr gerät, scheint alles verloren ...
Auf der Flucht aus dem Hospital müssen sich die Kinder sprichwörtlich in die Höhle des Löwen wagen. Sie folgen Graf Olaf auf einen schaurigen Jahrmarkt, wo sie - neue Hinweise über FF, ihre Familie, die seltsamen Feuersbrünste und Graf Olaf finden. Verkleidet als Monstrositäten einer Freakshow versuchen sie das Rätsel um all diese Dinge zu lüften.
Immer mehr wird die Geschichte der Baudelaire-Waise auch zu einer Geschichte des Erzählers. Waren es in den ersten Bänden nur belanglose Hinweise, die Lemony Snicket über sein Privatleben streute, so werden die Hinweise immer konkreter, weshalb er sich verpflichtet fühlt, über die Geschwister zu berichten. Eng ist seine Geschichte mit der der Kinder verwebt.
Als ich das Buch las, war ich erstaunt. Die ersten acht Bände hatte ich ja als Hörbuch zu mir genommen, vorgetragen von Stefan Kurt und später von Rufus Beck. Die Lesung war aufgrund der kurzen Bücher jeweils ungekürzt, sodass Wort für Wort widergegeben wurde. Und ich muss sagen: das Buch gefiel mir als Hörbuch weit besser! Denn Lemony Snicket bedient sich einer Sprache, die sehr melodisch ist und erst durch das gesprochene Wort an Gewicht gewinnt! Ich war verblüfft, wie stark sich das auf das Buch beziehungsweise das Hörbuch auswirkte. Nicht, dass mir das Buch nicht gefallen hätte, ich wäre auch ohne die CD ins Snicketfieber verfallen, aber ... doch, dieses Buch gehört sich eindeutig vorgetragen, nicht gelesen!
Man merkt deutlich, wie die Handlung immer mehr auf einen Showdown im dreizehnten Band hinausläuft. Während andere Bücher ab irgendeinem gewissen Punkt abflachen, ist hier das Gegenteil der Fall: Ich finde es bemerkenswert, wie es der Autor schafft, die Spannung immer noch ein klein wenig anzuziehen, bis man glaubt, es nicht mehr aushalten zu können und sofort den nächsten Band lesen zu müssen, und der wird noch spannender als der vorherige.
Der zehnte bis zwölfte Band werden dann auf Englisch von mir verschlungen. Den ersten davon habe ich bereits gelesen, sehr bald stehen die nächsten zwei an. Ich wünschte, ich hätte auch hiervon die Audiobooks ... gelesen von Tim Curry (Rocky Horror Show), wie ich sehe, müssen sie wirklich grandios sein!
Wie, ihr habt Lemony Snicket noch immer nicht gelesen? Los, los, es wird Zeit, dieses Buch darf man einfach nicht verpassen! Schade, dass soviele andere Bücher bei uns mehr Beachtung finden, denn kaum eines hat es verdient wie diese herrlich skurille Reihe um das Unglück der drei Waisen.
SaschaSalamander 17.02.2006, 10.17 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL
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