SaschaSalamander

Blogeinträge (Tag-sortiert)

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Lesereis Markus Heitz

Gerade habe ich in einem Newsletter meines Lieblingsveranstaltungsortes (nirgends gibt es so klasse Konzerte wie dort, und es ist so richtig schön urig) erfahren, dass Markus Heitz aktuell durch die Lande tourt.

Kurz davor bin ich ja schon auf einer anderen Lesung. Und zeitlich wird es auch extrem eng bei mir. Kosten wird es natürlich auch. Ich werde die Entscheidung diesmal dem Zufall überlassen und mich spontan entschließen, hinzugehen oder daheim zu bleiben. Ich bin mal gespannt, was daraus wird ;-)

(muss ich ihn vorstellen? Kennt Ihr ihn? Er ist ein deutscher Autor, bekannt geworden durch "die Zwerge", schrieb er viele moderne Fantasyromane. Mächte des Feuers, Judassohn, Sanktum, Blutportale und andere)

SaschaSalamander 27.01.2010, 19.01 | (0/0) Kommentare | PL

Weltengänger und Weltenträumer

lukanjenko_weltengaenger_150_1.jpgVor einigen Monaten las ich "Weltengänger" von Sergej Lukianenko, und heute habe ich den zweiten und abschließenden Band "Weltenträumer" beendet. Und ich möchte gerne ein paar Worte darüber verlieren, weil die Werke dieses Autors mich jedes Mal sehr berühren.

Die beiden Bücher handeln von Kyrill, einem jungen Moskauer. Er lebt sein kleines, bescheidenes Leben bei einer Computerfirma, er hat seine eigene kleine Wohnung und einen kleinen Hund. Doch als er eines Tages nach Hause kommt, befindet sich eine fremde Frau in seiner Wohnung (welche plötzlich komplett anders aussieht) und behauptet, diese Wohnung gehöre ihr. Sein (?) Hund verbellt ihn, die Eltern kennen ihn nicht mehr, die Nachbarn wissen nicht, wer er ist, sein Ausweis, sein Handy, seine Akten, die Dinge verblassen, verschwinden. Sein Leben zerrint vor seinen Augen zu einem Nichts, er existiert und doch gibt es keinen Beweis für seine Existenz.

Er bekommt eine Nachricht, dass er sich an einen bestimmten Ort begeben soll, und nun beginnt der eigentliche Roman. Denn Kyrill wird zu einem Funktional. Einem Menschen mit Sonderfunktionen, dem auf dieser Erde eine bestimmte Aufgabe zuteil ist. In seinem Fall die Kontrolle der Zollstelle zwischen verschiedenen Welten. Doch Kyrill gibt sich nicht so schnell mit seinem Schicksal zufrieden, er will wissen, was dahinter steht. Welche Welten gibt es? Wer ist schuld, dass Menschen einfach so aus dem Leben gerissen und zu Funktionalen erhoben werden? Was muss er tun, wenn er einfach wieder ein kleiner, bedeutungsloser Mensch sein möchte?

Es geht weiter im zweiten Teil: Kyrill begehrt auf, muss dafür sogar andere Funktionale töten. Er ist nun ein Geächteter und flieht durch verschiedene Welten, erfährt mehr über die Hintergründe der verschiedenen Welten. Doch kann er tatsächlich etwas gegen die großen Verschwörungen ausrichten, die schon seit Jahrhunderten die Welt veränderten?

Das Buch hat mich begeistert und fasziniert. Dabei ist es nicht einmal der Schreibstil oder der Inhalt. Ich kann das, was Lukianenko für mich bedeutet, nur sehr schwer in Worte fassen. Er zeichnet eine trostlose, graue Welt. Und zeigt zugleich, wie wertvoll dieses alltägliche Miteinander ist. Wie unermesslich reich der normale Erdenbürger doch ist, und wie bedeutungsvoll die kleinen Freuden. Ein Mensch bekommt ewiges Leben geschenkt, übermenschliche Fähigkeiten und den Zugang in verschiedene Welten. Doch er will nur zurück in sein altes Leben.

Die Idee des Buches ist hervorragend. Anfangs hatte ich keinerlei Vorstellung, worum es gehen könnte und worauf dieses seltsame Erlöschen seiner Identität hinführen könnte. Besonders witzig finde ich, wie der Autor sich selbst als Schriftsteller in das Buch einbaut, und wie er hin und wieder Spitzen oder Anspielungen auf sich als Autor bringt. Eines muss man ihm lassen: er hat pfiffige Ideen und ein gutes Händchen für spannende Plots.

Ich möchte nicht behaupten, dass Lukianenko ein Meister sei oder sein Werk literarisch wertvoll. Dies auf keinen Fall. Dazu sind die Figuren stellenweise ein wenig zu unausgereift. Dazu ist sein Stil zu direkt. Seine Realität zu real, seine Fiktion fast schon zu abgehoben. Doch gerade DAS macht für mich den Reiz seiner Werke aus: ich fühle mich den Protagonisten sehr nahe, sie agieren menschlich, sie sind nicht gut oder böse, sondern sie sind. Einfach nur sind. Menschen. Es sind keine Helden, auch keine Antihelden, sondern einfach ganz normale Menschen. Mit Hobbies, Freuden, Leiden, wie jeder von uns sie mit ihm teilt. Er hört unsere Musik, er lebt unser Leben. Nur, dass er ein Abenteuer erlebt, das wir nur zu gerne verfolgen, weil es ein wenig Farbe und Abwechslung bringt und uns zeigt, dass es uns eigentlich so, wie wir leben, es ganz gut erwischt haben.

Besonders mag ich die Gedanken zu Beginn eines jeden Kapitels. Bevor Lukianenko am Cliffhanger des letzten Kapitels anknüpft, beginnt er mit laienphilosophischen Betrachtungen. Über Traditionen, Erziehung, Bahnhöfe, was immer ihm gerade in den Sinn kommt. Er sinniert und erzählt, man erfährt sehr viel über sein (des Progatonisten) Weltbild (oder auch ein wenig das des Autors?), und meist muss man nicken und sagen "ja, so ist es". Das Buch ist wie ein gemütlicher Treff mit Freunden, mit einer Flasche Bier und ein paar Stammtischgesprächen, in denen man sich aufregt, freut und vor allem ereifert.

Einen einzigen Nachteil allerdings haben die beiden Bücher: es zog sich lange hin, Kyrill durchreiste viele Welten, immer mehr hat man über die Funktionale und die einzelnen Erden erfahren. Dann naht eine Stelle, ich hielt sie für den Showdown, episch und gigantisch wie Frodo in den Schicksalsbergen, doch plötzlich endet die Szene, und aus dem vermeintlichen Showdown wurde ein kurzer Peak, bevor es dann lässig zurück in die andere Welt geht. Eher nebenbei erfährt Kyrill nun, dass es Fragen gibt, auf die man keine Antwort bekommt, er muss eine Entscheidung fällen, und dann wird der Leser mit all seinen Fragen hängengelassen.

Wie konnte er uns das antun? Hatte er keine Idee mehr für das Ende? War dieser schwache Abschluss von Anfang an sein Ziel? Ein Ende ist sehr entscheidend für den Erfolg eines Buches, und dieses Ende war leider völlig verkorkst. Ich werde das Buch im Regal stehenlassen, ich werde es irgendwann auch wieder lesen, und ich werde auch wieder begeistert sein. Doch leider bleibt der schale Nachgeschmack des viel zu flachen Endes.

Wer also spannende Urban-Fantasy liebt, wird begeistert sein, und ich werde Weltengänger auch weiterhin guten Gewissens empfehlen. Doch ich warne den Leser vor: sei am Ende bitte nicht enttäuscht, sondern freu Dich über die prima Unterhaltung, die Du bisher hattest ...

SaschaSalamander 27.01.2010, 18.03 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Sortierung von Büchern im Regal

Ich werde demnächst umziehen. Und wenn ich dann in der neuen Wohnung die Regale aufbaue, stehe ich wieder einmal vor der Frage: WIE sortiere ich meine Bücher? Inzwischen habe ich für mich mein System gefunden und habe eine recht gute Vorstellung davon, wie es dann aussehen wird.

Wie sortiert Ihr Eure Bücher? Alphabetisch? Hard- und Softcover getrennt? Nach Größe? Nach Inhalt? Nach Farbe?

Ich finde es hochspannend, in fremde Bücherregale zu schnuppern und zu sehen, wie andere sich organisieren ;-)

SaschaSalamander 26.01.2010, 20.02 | (5/1) Kommentare (RSS) | PL

Totengleich

french_totengleich_150_1.jpgDer Roman >Grabesgrün<, Erstlingswerk, der jungen Autorin Tana French, war auf Anhieb ein Erfolg, und auch mir hatte das Buch recht gefallen. Den Hype konnte ich nicht ganz nachvollziehen, doch es war recht nett und ließ mich auf die Fortsetzung freuen. Wobei, Fortsetzung? Ich möchte anmerken, dass die beiden Romane zwar eine Protagonistin teilen, ein Roman ohne den anderen jedoch problemlos verständlich ist. Zwar gibt es Querverweise, aber die Lektüre des ersten Bandes ist nicht erforderlich, weil es zwei eigenständige Bücher sind.

In "Totengleich" geht es nun um die Polizistin Cassie Maddox, welche im ersten Band die zweite Protagonistin neben dem Hauptcharakter darstellte. Man erfährt mehr über ihre frühere Arbeit als Undercover. Und nun holt die Vergangenheit sie ein: eine Tote wird gefunden, ihr Aussehen gleicht der Frau, die sie als Undercover  unter dem Namen Lexie spielte. Sogar die Ausweispapiere lauten auf den alten Namen, und es gibt zu viele Parallelen, als dass all dies nur ein seltsamer Zufall sein könnte. Also beschließt man, Cassie erneut in ihre alte Rolle schlüpfen zu lassen und auf diese Weise den Mörder der Frau ausfindig zu machen. Als Lexie begibt sie sich nun in die WG einiger Studenten. Anfangs nur ein Job, wird es für sie immer mehr zu einem zweiten Leben, welches sie genießt. Die Studenten werden ihre Freunde, und immer mehr zieht deren Lebensweise sie in ihren Bann. Freund oder Feind? Job oder doch Lebenseinstellung? Cassie ist hin- und hergerissen zwischen ihrer Aufgabe und ihren neuen Freunden. Doch dadurch begibt sie sich in große Gefahr, denn noch ist der Mörder nicht gefasst ...

Das Buch hat mich beim Lesen recht begeistert, und nachdem ich die Rezension einige Wochen nach dem Lesen schreibe, habe ich einiges bereits wieder vergessen. Dies zeugt davon, dass die Handlung fast nebensächlich war. Aber zurückgeblieben ist ein angenehmes Gefühl, und das hat das Hören von "Totengleich" für mich zu etwas Besonderem gemacht, zwar kein Meisterwerk, aber doch ein herausragendes Stück Literatur, das sich in seiner atmosphärischen Dichte von vielen anderen des Genres abhebt.

Eigentlich ist dieses Buch ja ein Krimi bzw Thriller, doch es war keine haarsträubende Spannung, es gab keinen Grusel oder einen Knalleffekt getreu dem Motto "und der Mörder ist ... tadaaaaaa". Eher ein unterschwelliges Gefühl von Bedrohung, ein banges Gefühl im Magen, das man ebenso wie die Protagonistin ignorierte, weil man als Leser / Hörer selbst die Freunde zu mögen beginnt und nicht will, dass einer von ihnen etwas Böses getan haben könnte. Alle Charaktere mit ihren schrulligen Eigenschaften wuchsen mir ans Herz, und fast wünschte ich mir, ich könnte ein Teil dieser WG (ja fast schon Kommune) sein, in einer solchen Harmonie und Freiheit leben wie diese Jugendlichen. Vor allem der lässige Erzählstil in der Ich-Form ermöglicht ein Eintauchen in das Geschehen. Tana French hat die Möglichkeiten dieses Stilmittels gekonnt genutzt.

Die einzelnen Figuren des Buches werden sehr schön beschrieben, die Autorin nimmt sich ausreichend Zeit, die Stimmung auf dem Anwesen von Whitethorn House sowie die Besonderheiten jedes Einzelnen der vier Freunde zu beschreiben. Nach und nach lernt "Lexie" zusammen mit dem Leser die Details des Hauses und der Personen kennen, und mit der Zeit entsteht ein immer deutlicheres Bild von dem, was der toten Frau wohl zugestoßen sein könnte.

Während der erste Roman lediglich "nett" und "solide" war, ist der zweite für mich schon etwas Besonderes gewesen. Er erschaffte eine subtile Spannung, die vor allem den Freunden psychologischer Krimis Freude bereiten wird. Liebhaber von actionreichen Szenen und dramatischen Effekten werden sich mit "Totengleich" wohl eher langweilen. Aber Liebhaber der stilleren Töne werden voll auf ihre Kosten kommen und finden in Tana French eine weitere Lieblingsautorin ...

SaschaSalamander 18.01.2010, 17.01 | (0/0) Kommentare | PL

KW 02

Gelesen
New York, New York 04 (M. Ragawa)
Weltenträumer (S. Lukianenko)



Gehört
Limit (F. Schätzing)



Gesehen
Nightmare before Christmas



Geschenkt
Weichgekocht (Anthologie)



Getauscht
Bartimäus I - Das Amulett von Samarkand (J. Stroud)
Der Herr der Unruhe (R. Isau)
Die Prüfung (P. Wilson)
Die Dunklen (R. Isau)
Galerie der Lügen (R. Isau)



Gekauft

Saftig (Luna)
Der eine ist stumm, der andere ein Blinder (A. Pirincci)
Liebe auf den ersten Biss (C. Moore)
Dämonen zum Frühstück (J. Kenner)
Was ist ein Troll-Striptease? (D. Langford)
World of the S&M (C. Saitou und Be-PaPas)
Was würde Sokrates sagen? (Hrsg. A George)
Bartimäus II - Das Auge des Golem (J. Stroud)
Bartimäus III - Die Pforte des Magiers (J. Stroud)
Wächter der Ewigkeit (S. Lukianenko)
Das Testbuch (A & B Pease)
Anleitung z sexuellen Unzufriedenh. (B. Ludwig) (Comic)

SaschaSalamander 17.01.2010, 15.21 | (0/0) Kommentare | PL

Black Stories

blackstories_150_1.jpg"Black Stories" beruht auf einem sehr simplen Spielprinzip. Kurz gesagt, einer liest eine kurze Geschichte vor. Und die anderen Mitspieler müssen dann erfragen, was geschehen ist. Z.B. "Romeo und Julia liegen tot im Zimmer, der Teppich ist nass, überall liegen Glasscherben" oder "ein Mann liegt tot auf dem Feld, neben ihm ein ungeöffnetes Packet" oder "ein Mann fällt von einer FeuerwehrLeiter, die 30 m hoch ist, ohne dass er sich verletzt" oder "eine Frau kommt in eine Bar, bestellt ein Glas Wasser. Der Barkeeper bedroht sie mit dem Gewehr, sie bedankt sich und geht".

Die Mitspieler stellen Fragen, etwa "waren andere Personen beteiligt" oder "handelt es sich bei Tim um einen Menschen" oder "war es ein Unfall" oder "hat das Packet überhaupt etwas mit dem Tod des Mannes zu tun". Immer näher kommt man mit den Fragen dann dem eigentlichen Tatgeschehen, bis man die Lösung hat. Mal lustig, mal dramatisch, mal makaber oder gar tödlich. Ein super Gehirntraining, das die Kunst des Fragens prima schult. Denn die Fragen dürfen nur so gestellt sein, dass sie mit "Ja" oder "Nein" beantwortet werden können (oder "ist für diesen Fall egal"), und das ist manchmal gar nicht so einfach. Nur zu schnell stellt man Doppelfragen oder formuliert unklar.

Manche mögen so etwas langweilig finden, andere fliegen total drauf. Ich gehöre zu denen, die diese Spiele lieben. Besitze auch ein paar Bücher, die voll mit dieser Art Rätseln ist. Das Ärgerliche ist leider, dass man das alleine nicht spielen kann, denn man braucht einen Gegenüber, der die Lösung kennt und die Fragen beantwortet. Aber mit einem guten Freund oder auch in geselliger Runde sind diese Ratespiele einfach spitze.

Es bereitet mir sehr große Freude, meine Logik auf diese Weise ein wenig zu schulen. Das detektivische Erfragen der Sachverhalte gefällt mir sehr, und ich kann gar nicht genug davon kriegen! Ich will nicht, dass mir jemand die Lösung verrät, sondern ich möchte, egal wie konstruiert und abstrus die Geschichte ist, selbst draufkommen. Es muss doch Fragen geben, die zum Ziel führen! Und ich merke deutlich, wie ich nach vielen Spielen dieser Art auch kreativer in meiner Fragestellung geworden bin und immer besser in der Lage bin, mit immer weniger Fragen eine immer deutlichere Auskunft zu erhalten. Zwischendurch zusammenfassen, die vorhandenen Informationen sortieren, es ist einfach großartig!

Bemängelt wird häufig, dass man das Spiel kaum mehrfach spielen kann. Nun, das ist Ansichtssache. Klar, die Antworten der Rätsel kennt man nach dem ersten Mal. Aber ich finde es sehr interessant, die Fragetechniken zu vergleichen und mich dadurch zu verbessern. Es ist Gehirnjogging, und das liebe ich. Wirklich interessant zu sehen, wie man mit anderer Fragetechnik möglicherweise schneller zum Ziel kommen kann. Wie löst die nächste Gruppe das Rätsel? Man kann dadurch sehr viel lernen und sein kreativ - logisches Denken verbessern. Und Spaß macht es auch noch ...

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Von den "Black Stories" gibt es mehrere Ausgaben, z.B. auch eine Movie- , Mystery- oder Köln-Edition. Und dann gibt es noch die Blue (rund um das Meer), White (Geister), Pink (Mädchen), Green (Wald) und andere. Weil mein Schatz und ich so große Horror, Grusel, Psi, Mystik-Fans sind, haben wir uns die White Stories gekauft. Und waren maßlos enttäuscht!

Schon die erste Karte musste man nicht erfragen, sondern konnte die Lösung sofort erraten. Bei der zweiten genau dasselbe. Und die nächste auch wieder. Und die Geschichten, die man nicht wissen konnte, die waren so albern konstruiert, dass es wirklich haarsträubend war (etwa zwei Gespenster, die an einem Ghost-Contest teilnehmen, oder ein Gespenst, das aus Angst vor Gewitter heult und mit den Ketten rasselt oder ein Gespenst in der Gespensterschule, das sein Bettlaken vergessen hat und derlei Dinge).

In der Box selbst lag ein Werbezettel auch für die anderen Farben dieser Edition, und da waren sie als JUNIOR betitelt. Prima, das hätte man auf die Box schreiben müssen. Zwar steht das Alter "ab 8 Jahre" drauf, aber darauf achte ich nicht. Denn erst kürzlich hatte ich ein erwachsenes Spiel in den Händen, das ab angeblich 12 Jahren geeignet sei, und auch Kinderspiele können Spaß machen. Aber nirgendwo stand, dass es eine Spielvariante für Kinder sei. Das Cover war niedlich, aber auch dies ist für uns kein Kaufhindernis, denn das Cover sagt nicht zwangsläufig etwas über den Inhalt. Man hätte wirklich irgendwo einen großen Vermerk machen müssen "Junior-Spiel" oder "Kinder-Ausgabe". Wir waren wirklich stinksauer. Es sind rund 9 Euro, das ist nicht wenig Geld für ein paar einfache Spielkarten, die man einmal durchliest und dann fertig ist. In meinen Augen Kundennepp, der nicht sein muss!

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Die BlackStories bekommen von mir Note 1+++++, für mich gibt es kaum ein schöneres Spiel als über seltsame Fälle zu knobeln, und dieses Kartenspiel hat das verdammt gut umgesetzt, was Menschen schon seit Jahrhunderten praktizieren und spielen. Eine uralte Idee, neu aufgelegt und prima gelöst. Drei Ausgaben davon haben wir bereits, die restlichen sechs oder sieben werde ich mir nach und nach kaufen.

Aber die Kinderausgaben ... das ist eine fiese Vermarktung. Für Kinder mögen sie klasse sein, das kann ich nicht beurteilen. Aber als Erwachsener fühle ich mich über den Tisch gezogen ...

SaschaSalamander 13.01.2010, 19.36 | (0/0) Kommentare | PL

Neue Kategorie SPIELE

Bisher ließ ich Spiele in meinem Blog komplett außen vor. Am Computer daddel ich sie ganz gerne. Mal ein bisschen Metzelei in im Q3, im unrealen Tournament oder bei dem bösen Killerspiel, das ständig durch die Medien geistert als Amoklaufgrund. Oder bisschen harmloser Monster killen bei Diablo, Sacred oder Hellgate London. Meine Sehnscheidenentzündung holte ich mir damals auf einer mehrtätigen Larp. Kurz, ich spiele also recht gerne. Allerdings stehen Computerspiele für mich weit, weit, weit hinter Büchern und Filmen. Wenngleich es ab und zu Spaß macht.

Und Brettspiele? Die liebe ich ja sehr, nur war es mir bis vor einiger Zeit mangels Spielpartner und Gelegenheit nur selten möglich. Dass mein Freund gerne spielt, wusste ich, und wir haben ab und zu mal Blue Moon, AD&D (gibts auch als Brettspiel) und andere Sachen in Richtung Taktik, Fantasy, Abenteuer gespielt. Oder mit ein paar Freunden eine Partie im verrückten Labyrinth. Kürzlich kaufte ich "Kabale und Hiebe", das einige Wochen ungenutzt lag, bis wir letzte Woche endlich dazu kamen. Und wir waren so angetan, dass wir dann beschlossen, uns endlich wieder mehr Zeit für Karten- und Brettspiele zu nehmen. Die letzten Wochen waren so stressig, dass es einfach nur guttut, mal gemeinsam am Tisch zu sitzen und einfach nur Spaß zu haben. Carcassonne, Alhambra, das Labyrinth, BlueMoon, Scrabble, Backgammon, Mühle, Shogun, Malawi, Kalaha, Abalone und viele andere, die seit Jahren ungenutzt in meinem Schrank liegen.

Tja, und dann bekam mein Schatz zu seinem Geburtstag dieses Wochenende "Munchkin" geschenkt. Das hat uns ja schon länger gereizt, aber gekauft haben wir es uns nie, stand immer nur auf der Wunschliste. Und da kam es also. Und hat uns in den Wahnsinn gestürzt. Es hat uns dermaßen begeistert, dass wir nach zwei Runden nicht anders konnten als in den Laden zu gehen und uns ein paar Erweiterungen zu kaufen (meine siehe Statistik, er holte sich noch Ctulhu, was uns beide am meisten interessiert, ihn wegen Horror, mich wegen der Hommage an den großen Phantasten Lovecraft). Wir haben die letzten zwei Tage kaum etwas anderes gemacht als Munchkin gezockt. Und nun habe ich bei Tauschticket fleißig meine Suchaufträge abgeändert, um alle neuen Munchkin-Zugänge zu überwachen, um unser Spiel zu ergänzen.

Ich muss das hier unbedingt rezensieren! Und wenn ich schon dabei bin, warum dann nicht auch "Kabale und Hiebe"? Und wenn nicht Brett- und Karten, warum nicht alle paar Monate mal was am Computer? Die Spielerezensionen hier sind dann nichts für Freaks, mit denen kann ich nicht mithalten. Aber für Gelegenheitsspieler, die mal reinschnuppern wollen, sind sie vielleicht trotzdem eine Anregung. Und ich kann meine Gedanken loswerden ;-)

SaschaSalamander 11.01.2010, 09.54 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

KW 53 und KW 01

Gelesen
+Anima 01 + 02 (N. Mukai)
Weltenträumer (S. Lukianenko)
12 Days (J. Kim)
Die Eleganz des Igels (M. Barbery)


Gehört
Limit (F. Schätzing)
Die Eleganz des Igels (M. Barbery)



Gesehen
Nightmare on Elmstreet 05 - 07
Freddy vs Jason
Das zehnte Königreich 01 - 05
Interview mit einem Vampir


Getauscht
Interview mit einem Vampir (DVD)
Bobby Mc Ferrin - Lady Fair (CD)



Gekauft

Chez Goth (Kartenspiel)
Munchkin beißt 01 und 02 (Kartenspiel)
Star Munchkin 02 (Clown Wars) (Kartenspiel)
Munchkin Fu 01 (Kartenspiel)
Das Buch der Namen (Gregory & Tintori)
Zwei Karten für "Limit Live" mit Frank Schätzing

SaschaSalamander 10.01.2010, 20.57 | (0/0) Kommentare | PL

Zwei größere Werke

Ein Feiertag. Ideal, das Hören, Lesen und Schreiben zu zelebrieren. Ich habe gerade die Wochenstatistik für die letzten zwei Wochen vorbereitet und festgestellt, dass für mein Verhältnisse sehr wenig drinsteht. Allerdings liegt das daran, dass ich mich gerade mit zwei Monstertiteln herumschlage. "Weltenträumer" ist super, aber recht unhandlich in der Größe, sodass ich es nicht einfach in der Handtasche mit mir tragen oder es mal nebenbei auf den Frühstückstisch legen kann. Also lese ich es nur, wenn ich mich direkt hinsetze. Und "Limit" besteht es 22 oder 26 (irgendsowas, auf jeden Fall irre viel) CDs, und egal wieviel ich höre, habe ich das Gefühl, nicht voranzukommen von der Menge her (was ich aber schön finde. Ein spannendes Buch, das nicht enden will, gibt es etwas Schöneres?).

Lukianenko fällt mir im Moment schwer. Er ist ein grandioser Autor, ich will seine Werke besitzen und mehrfach lesen. Allerdings muss man ihn in einem Rutsch verschlingen, ansonsten werden sie zäh. Er liegt jetzt schon zwei, drei Wochen bei mir herum, und ich muss mich jetzt anstrengen. Ich sollte mich bemühen, schneller zu lesen, sonst geht es mir wie mit dem zweiten Band der Wächter-Reihe, und ich verliere die Lust, obwohl das Buch großartig ist.

Und Limit überrascht mich. Oder auch wieder nicht, wie man es nimmt. Das Thema reizte mich überhaupt nicht. Der Mond, Politik, Ressourcen, Shanghai, alles nicht so prickelnd. Aber überraschenderweise doch sehr spannend. Wie ich eben bei Schätzing vermutete, er kann das. Ich brauchte ein paar Tracks, um mich hineinzufinden, und seitdem suche ich ständig einen Vorwand, die Bude zu putzen, alleine einkaufen oder spazieren zu gehen. Gedankenspiele um die Zukunft in wenigen Jahren, was geschieht mit China, Amerika, anderen großen Ländern. Ein Geschäftsmann, der Kinder verkauft und dem nun das Handwerk gelegt werden soll. Und ein Privatschnüffler, der nach einer verschwundenen jungen Dissidentin sucht Wie praktiziert man Sex im Weltraum? Stanley Kubrick als Auslöser für ein grandioses Projekt der Zukunft. Wie mag Schätzing all diese scheinbar absolut unzusammenhängenden und völlig voneinander fremden Themen zusammenbringen?

Das Geniale an diesem Buch bisher finde ich, auch wie Schätzing Fiktion und Fakten vermischt, Namen und Hintergründe. Wäre ich etwas bewanderter in Geschichte, wüsste ich, welche Personen tatsächlich existieren, welche Orte und Ereignisse tatsächlich stattgefunden haben, und was davon nur von ihm erdacht ist (das Buch dauerte ja auch einige Zeit zu erstellen, sodass ich mir sicher bin, dass manche seiner Gedanken anders umgesetzt wurden oder sich sogar bewahrheitet haben in dieser Zeit. Aber das werde ich bei seiner Lesung erfahren *hibbel*). Es ist einfach klasse, wenn er ein paar bekannte Namen und Events einstreut und man dann sagen kann "ja, das habe ich auch erlebt, daran erinnere ich mich". Interessant, welche Bedeutung er diesen Dingen für die Zukunft beimisst. Schätzing eben. Vermag es, alle zu begeistern ...

SaschaSalamander 06.01.2010, 11.16 | (2/1) Kommentare (RSS) | PL

Closer

cortez_closer_150.gifIch schwanke sehr, was dieses Buch betrifft. Einerseits riss es mich sehr mit, andererseits hat es auch einige gravierenden Schwächen, die nicht einfach ignoriert werden können. Doch erst einmal brav der Reihe nach, ...

Jack verlor seine Familie durch einen grausamen Serienkiller (blutrünstig, brutal, blutig, bestialisch, und so weiter). Nun ist er getrieben von einem einzigen Ziel: Rache. Und so beginnt er seinen Feldzug, indem er gemeinsam mit der Prostituierten Nicci auf die Jagd nach Serientätern geht. Sie lockt für ihn die Beute, und er "verhört" sie. Entlockt den Tätern Informationen über die Opfer und deren Tod, die er den trauernden Angehörigen zukommen lässt, wie auch er selbst noch viele offene Fragen an den Mörder seiner Familie hatte. Bald gerät er über das Internet auf die Spur des Mörders, den er so lange schon sucht, und er schleust sich in die  geschlossene  Community von irren Serientätern ein, um seinem Ziel wieder ein Stück näherzukommen. Doch sein Vorhaben ist riskant, sein zukünftiges Opfer scheint von ihm zu wissen und spielt mit ihm Katz und Maus. Wer wird am Ende siegen - Jack oder das Ungeheuer? Oder wird Jack gar selbst zu einem Monster?

Um diesen eher profanen Roman ein wenig mit Nietzsches Philosophie anzureichern: "Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, daß er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein." Dies ist das Kernthema des "Closer" (so genannt, weil er Fälle abschließt (to close), an welchen die Polizei bis dato erfolglos arbeitete): die Frage, ob Jack wirklich "nur" auf Rache aus ist und dann seinen Feldzug beenden wird, wenn er hat, was er wollte, oder ob er nun selbst zum Tier wird, welches einen Mord nach dem anderen begeht, süchtig nach dem Rausch des Adrenalin. Dies ist für ihn eine drängende Frage, mit diesem Thema spielt auch sein Gegner, und wegen dieser Problematik kommt es zu einem Konflikt mit Nicci. Will Jack überhaupt noch den Mörder finden, oder wurde der Weg zum Ziel?

Nun, im Grunde ist diese kurze Betrachtung eigentlich schon zuviel Ehre für diesen unterhaltsamen, aber doch eher oberflächlichen Roman. Er versucht sich stellenweise an etwas Tiefe und Inhalt, doch im Grunde geht es lediglich um das Anlocken und Töten, welches recht genüsslich zelebriert wird. Der Closer ist blutig, seine Foltermethoden sind grausam, er hat sie schließlich aus Fachliteratur über den Nationalsozialismus, moderne Kriegsführung und Folterpraktiken übernommen und wurde bald selbst kreativ. Schließlich wird der vergleichende Aspekt zwischen Kunst und Folter im Buch immer wieder hervorgehoben.

Was mir an dem Buch gefällt ist ... hm, was gefiel mir? *grübel*. Es war sehr unterhaltsam. Mal was Nettes für zwischendurch, bisschen grausam und blutig, es kann ja nicht immer nur niveauvoll und hintergründig sein. Ich hatte sehr klare Bilder vor Augen, fast als hätte ich einen Film gesehen. Und ich kann mir sogar vorstellen, dass dieses Buch sich perfekt als Drehbuch für einen recht guten Hardcore-Thriller eignet zur abendfüllenden Unterhaltung.

Hier liegt die Stärke des Buches, aber zugleich auch die größte Schwäche. Ich weiß nicht, wie die Kapitel im Roman abgetrennt sind, im Hörbuch jedoch weder durch einen Absatz noch durch eine Pause oder einen Vermerk auf das nächste Kapitel. Aus diversen Rezensionen im Web konnte ich allerdings entnehmen, dass auch im Buch selbst die Sprünge teilweise zu heftig für die Leser waren.

Ohne Punkt und Komma geht es von einer Szene zur nächsten, eben wie in einem Filmdrehbuch. Im Film jedoch sieht man die Personen und den Schausplatz, im Buch dagegen wird einfach ein neuer Dialog begonnen, und man weiß nicht so recht, wer sich gerade wo befindet, und worüber gerade diskutiert wird. Zu abrupt die Sprünge, zu schnell verliert man den Anschluss und muss höllisch aufpassen, nichts von der Handlung zu verpassen.

Dazu kommt, dass das Verwirrspiel um die Namen nach einiger Zeit fast schon zu kompliziert wird. Der Täter schleust sich in die Gemeinschaft ein, tötet einen von ihnen und übernimmt dessen Identität. So heißt er nun also in der Realität Jack, trägt den Spitznamen Closer und nimmt nun einen dritten Namen an. Tötet den nächsten und übernimmt nun auch dessen Identität im Netz. Es ist dem Leser / Hörer nicht immer klar, ob es sich nun um einen Rückblick auf einen Dialog des echten Namensträgers oder um eine neue Szene mit Jack in der neuen Identität handelt.  Und auch die anderen Serienkiller spielen teilweise doppeltes Spiel. Wie gesagt: wäre es ein Film, er wäre grandios. Für ein Buch jedoch ist das ein Stilmittel, das den Leser in einem Maß verwirrt, das irgendwann lästig wird statt für Spannung zu sorgen.

Mein Fazit? Super Unterhaltung mit großen Schwächen. Als Zwischenmahlzeit extrem lecker, als Hauptgang ungeeignet. Man muss sich auf viel Gewalt einstellen, die weniger der Handlung dient, sondern eher Selbstzweck ist. Wenn man keine großen Erwartungen an "Closer" hegt, actionreiche Blockbuster im Buchformat liebt und einen guten Magen hat, dann ist das Buch durchaus zu empfehlen.

SaschaSalamander 04.01.2010, 09.49 | (0/0) Kommentare | PL

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