SaschaSalamander

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Vegane Süßigkeiten

*muahahahaha* Ich weiß ja nicht, wie die Leut auf die Idee kommen, dass man als Veganer schlank sein müsste. Vermutlich denken sie bei "Pflanzen" lediglich an Getreide und Grünzeug. Dass man mit Getreide, Zucker, Fett, Grünzeug, Obst, Kakaobutter und vor allem Kakao eine Menge genialer Dinge anstellen kann, die über Dinkelbratling und Beilagensalat hinausgehen, vergessen sie. Und mal ehrlich - die Industrie krallt sich, was sie kann, warum sollte sie vor den Veggis Halt machen? Dann wären da noch Produkte, die zwar nicht als vegan gedacht sind aber zufällig ohne Tier auskommen, praktisch. Und vor allem: es muss nicht immer teuer sein!



Selbst Backen ist natürlich immer noch das Billigste. Zutaten vermixen, ab in den Ofen, voilá, für zwei bis drei Euro hat man an die 20 Muffins. 



Biomärkte haben meistens einen angegliederten Bäcker. Veganes Gebäck ist extra als solches markiert. Ich habe schon Amaranth-Taler gekauft, Apfelstreusel, Linzer Schnitte, Nussecken, Marmeladentaler. Auf dem Teller hier liegen ein Mohnkuchen, ein Kirschplunder und ein Pfirsichteilchen. 





Wegen der Beleuchtung hab ich mal zwei Bilder hier eingestellt, besser ging nicht. Hatte gerade einen Großeinkauf gemacht, um ein paar Pakete an Freunde zu versenden. Und dazugepackt, was ich grade im Vorrat und Kühlschrank hatte. 

Kein Nutella mehr? Gibt im Reformhaus um die 5 bis 6 Euro Aufstriche, aber die hatten mir bisher nicht geschmeckt. Fündig wurde ich dagegen für rund 3 Euro bei Lidl, Netto, Kaufland, Rewe. Lotuscreme im Real ist ein Traum, schmeckt nach Spekulatius! Rewe hat im Winter ebenfalls Spekulatiuscreme für 3 Euro im Regal stehen. Schokoaufstrich im Lidl, Netto und DM ist auch sehr lecker und vor allem cremig. 

Schoki kaufe ich für Schatz, den Schoko-Massen-Vernichter im Netto die Hausmarke Zitrone und Pfefferminz für knapp 50 Cent. Ritter Sport Marzipan ist auch vegan. Dann wären da noch die Ingwer, Cranberry und Pfefferminz von der Hausmarke Aldi um die 50 Cent. 

Mein Favorit ist etwas teurer, Vivani kostet um die 1,70 und schmeckt super cremig nach Vollmilch. Ist aber im Grunde immer noch günstiger als Lindt, wo eine Tafel 2,20 kostet.  Es gibt auch kleine Riegel von Vivani, die kosten 1 Euro. Klingt im ersten Moment viel - aber mal ehrlich: wer hat nicht schon freiwillig 1,20 an der Tanke für ´n Snickers gelöhnt, wenn ihn der Heißhunger packte? Und Süßigkeiten spielen bei einer gesunden Ernährung eine untergeordnete Rolle und sind etwas Besonderes, das ist es mir dann auch wert (und für die Massenvernichter: siehe günstige Variante oben *g*)

After Eight selbst ist nicht vegan, aber die Schokohasen und Weihnachtsmänner sind pflanzlich. Und im Lidl gibt es ganzjährig Minztafeln, die ohne Tier auskommen, schmecken genauso wie After Eight, sind aber wesentlich günstiger. 

Auf Cookies müsst Ihr auch nicht verzichten. Im Bioladen für etwa 2,50 Euro von Demeter eine Packung Schoko-Dinkel-Coookies. Und von EnerBio im Rossmann bekommt man Schoko Cookies für gerade mal 2 Euro, deren Rezeptur ebenfalls ohne Milch, Ei, Honig auskommt. 

Für den Hunger unterwegs habe ich notfalls immer ein paar Riegel dabei. Da gibt es für 30 Cent bereits Sesam-Krokant-Knusperdinger, geht über 40 bis 80 Cent von Frucht- und Nussriegeln bis hin zu Rohkost-Riegeln für 2 bis 4 Euro. Die Rohkostriegel sind ziemlich teuer, aber sie sättigen ungemein, und sie stillen den Heißhunger auf Süßes besser als jede Schokolade, finde ich. 

Daher liebe ich ja "Energiebälle". Alle möglichen Trockenfrüchte gemixt und als Bällchen getrocknet, ideal für unterwegs auf Vespatour. Und wenn wir schon bei "Trockenfrüchte" sind, Seeberger bietet an Nüssen und Knabbereien tonnenweise geniale Sachen. Getrocknete Ananas, Mango, Papaya, Banane, Apfel, Sojanüsse, Kürbiskerne, Studentenfutter, ... 

Waffelblätter, hauchzarte knuspernde Waffelblätter (wi in KitKat oder Hanuta), umhüllt von cremiger Schoki. Kosten zwei Euro, ist also nur unwesentlich teurer als Bahlsen, Leibnitz und Co. 

Knabbermalz, Spezialität der Nürnberger Altstadtbrauerei, gibt es salzig und gezuckert, um die 2 Euro und perfekt als Snack zum Bier oder statt Popcorn beim Film. 

Nicht auf dem Bild: 
- Geleebananen aus dem Netto, sind geliert mit Pektin und überzogen mit Zartbitter
- Manner-Waffeln in der Standard-Ausführung Neapolitaner. 
- Oreo-Kekse (keine Ahnung, ob die Tierversuche machen. Aber das Produkt selbst ist vegan. Und ja, auch das weiße Zeug zwischen den Keksen enthält keinerlei Milch)

Tja, über "gesund" lässt sich streiten. Aber mal ehrlich - bei so viel Gemüse, Obst, Getreide und sonstigen leckeren Sachen prallgefüllt mit Omega3, Calcium, Eisen und Co - darf es zwischendurch auch  mal was Ungesundes sein. Nicht für den Körper. Aber für das Seelchen ;-)

SaschaSalamander 22.07.2014, 08.43 | (0/0) Kommentare | PL

Shallow Ground

Ein blutüberströmter Junge steht vor der Tür der Polizei. Wer er ist und woher er kommt, gilt es herauszufinden, aber das stellt sich als eine ziemlich große Herausforderung dar. 

Einerseits möchte ich nicht spoilern, andererseits müsste es, damit ich spoilern kann, auch eine Handlung geben. Gibt es aber nicht. Oder, irgendwie, ja, doch, schon. Sogar mehrere. Wie die jetzt aber zusammenhängen, und was das eigentlich zu bedeuten hat, das erschließt sich nicht so wirklich, und wie es dazu kam oder was genau der Sinn dahinter ist, das bleibt dem Zuschauer verborgen. 

Nun gut. Slasher, Blut, Mysterium, der Film ist aufgrund des Genres prädestiniert dafür, keinen Sinn zu ergeben. Plotholes, Logikfehler, schlechte Maske, unfreiwillige Komik, genau diese Dinge machen solche Filme doch erst sehenswert, deswegen lieben wir sie doch. Aber SHALLOW GROUND hat da wirklich die Messlate extrem tief angesetzt und nahezu alles, was ich kenne, deutlich unterboten.  

Obwohl das Blut literweise fließt, obwohl der Protagonist sich Mühe gibt möglichst böse zu gucken, obwohl einige Kameraeinstellungen wirklich gruslig sein könnten, obwohl wasweißichnichtalles kommt einfach keine Spannung auf. Ich bin ein Schisser, aber diesen Film könnte ich nachts alleine ansehen und dann ohne Licht ins Bad und anschließend ins Bett und sofort einschlafen. Die Filmemacher schaffen es einfach nicht, Spannung zu erzeugen oder das Gefühl der Bedrohung zu vermitteln. 

Wirklich schade. Denn die Effekte mit dem ganzen Blut sind okay, könnten herrlich eklig sein und haben selbst mich hartgesottenen Filmfan ein, zwei Mal zum Würgen gebracht. Die Grundidee hinter der Story ist an sich auch klasse und hätte das Zeug zu einem richtig genialen Schocker. Serienkiller, übernatürliche Kräfte, ein kleines verschlafenes Örtchen mitten im Wald, dazu ein paar Mordopfer die sich blutig rächen wollen, das ist doch die perfekte Mischung. Es gibt in diesem Film sogar ein paar Ideen, die ich so in anderen Filmen noch nicht gesehen habe, wäre also wirklich innovativ. Doch durch die Machart ist es leider trotz seiner Neuheit vorhersehbar und langweilig. 

Ich dachte ja anfangs, dass es an mir läge und ich einfach nicht aufgepasst habe. Denn da der Film gerade zu Beginn ziemlich langsam nur in Fahrt kommt, war ich abgelenkt und habe ein paar Szenen verpasst. Etwa zur Mitte hin zieht er gewaltig an, ich war für zehn Minuten richtig gefesselt. Tja, und dann geht es nur noch abwärts und wird immer abstruser, langweiliger und unzusammenhängender. Bis hin zum Finale, das einen zweiten Teil verspricht, den aber sicher niemand sehen möchte. Dass das aber nicht alleine mein Problem ist, zeigen mir unzählige Rezensionen, die teilweise sehr vernichtend über den Film schreiben. 

Der >Filmschatzsucher< beschreibt es recht gut. Und >IneinemSatzHorror< hat es - eben in genau einem Satz - treffend auf den Punkt gebracht. Übrigens, "in einem Satz Horror" ist ein klasse Konzept, die Seite gefällt mir, seht sie Euch mal an ;-)

Mein Fazit: egal, welcher Film an diesem Abend für Euch noch zur Auswahl steht - nehmt den anderen ;-)

Cover gibt es nicht zu sehen, weil ich mich selbst ärgere, wenn mir ungefragt Fratzen, blutüberströmte Körper oder Schauerdinge entgegenspringen im Internet. Zu sehen ist ein blutiger Fuß, der über einen Fußboden läuft, eine Blutspur hinter sich herziehend. Passt sehr gut zum Film, ist ein toller Catcher.

SaschaSalamander 21.07.2014, 08.38 | (0/0) Kommentare | PL

Statistik KW 29

GELESEN / GEHÖRT
Lady Bedfort 52 - Das Tal des Unheils
Gruselkabinett 06 - Das verfluchte Haus
Und dann kauf ich mir eine Vespa (P Deinert)


GESEHEN
Descent 2
The Machine
Bis das Blut gefriert
The Hills have Eyes


NEUZUGÄNGE
Moths 2 (J Skylark)

SaschaSalamander 20.07.2014, 20.06 | (0/0) Kommentare | PL

Mindnapping 16 - Vier Köpfe

Die aktuelle Folge MINDNAPPING nennt sich VIER KÖPFE und stammt von >Simon X Rost<, den ich Hörspielfreunden nicht mehr vorstellen muss. Er ist ein Garant für packende Spannung, und er nimmt kein Blatt vor den Mund, Zartbesaitete sollten sich vorsehen. Gut, er kann in Kinderserien wie den Playmos auch anders, aber ich halte mich dann doch an die erwachseneren Titel von ihm, zB aus dem DARKSIDE PARK, PORTERVILLE, MITSCHNITT oder eben Mindnapping.

Timothys Vater ist als Soldat in Afghanistan stationiert, sein Sohn verehrt ihn als Held. Die Mutter muss nun alleine für das Kind sorgen und reist mit ihm als Altenpflegerin durch das Land. Diesmal verschlägt es sie zur alten Miss Clawfield, die gebrechlich ist und langsam dement wird. Aber was sind das für seltsame Geräusche nachts im Haus? Und auch sonst scheint nicht alles mit rechten Dingen zuzugehen. 

Und wieder eine sehr experimentelle Folge, genau das macht MINDNAPPING aus. Dieses Mal liegt das Experiment darin, die Geschichte rückblickend mit einem kleinen Jungen als Ich-Erzähler zu präsentieren. Etwas ist passiert (was genau, erfährt man natürlich erst am Ende), und nun soll Timothy der Polizei schön der Reihe nach erzählen, was sich ereignet hat und wie es zu diesem tragischen Vorfall kommen konnte.

Der Sprecher Philip Draeger, der den Protagonisten verkörpert, macht seine Sache hervorragend. Er glänzt besonders in den Dialogen des Hörspiels, agiert wie selbstverständlich mit den Erwachsenen und passt hervorragend zu seiner Rolle. Als Ich-Erzähler dagegen klingt er für meinen Geschmack leider etwas hölzern. Das liegt allerdings nicht an seinen Fähigkeiten sondern daran, dass kein Kind dieses Alters die Sätze so sagen würde. Es klingt, als läse ein Erwachsener einen Roman vor, die Sätze und Worte sind zu wohlgewählt, zu erwachsen. 

Das ist leider der Punkt, wo ich mich frage "wie hätte man es besser machen können", und ich kann es offen gesagt nicht beantworten. Denn würde er reden, wie ein Junge diesen Alters, würde es sehr schnell anstrengend werden, auch würde dann der Erzähleffekt, der hier ja getestet wird und ein wichtiger Teil der Story ist, nicht mehr zünden. So aber greift ständig der Korrekter, den ich in mir trage (ich kann ihn leider nicht ausstellen, sosehr ich mir das oft wünsche) und sagt "woher kennt er dieses Wort" oder "der Satz ist zu lang für gesprochene Rede" oder "würde ein Kind niemals sagen". Ich konnte mich aus diesem Grund nie wirklich auf das Hörspiel einlassen. 

Die anderen Sprecher machen ihre Sache im Hörspiel ebenfalls klasse, allen voran Luise Lunow, die ich schon mehrere Male im DARKSIDE PARK oder hier bei MINDNAPPING hören durfte und die ich als alte Dame einfach unschlagbar finde. Sie hat diese vordergründig freundliche Art, hinter der etwas Tiefes, Düsteres schlummert, ihre Darstellung der verwirrten (ist sie das wirklich?) Frau trägt sehr zur unheimlichen Stimmung von VIER KÖPFE bei. 

Auch Uve Teschner als der anstehende Erbe, Kerstin Draeger als Altenpflegerin und Holger Löwenberg als indianischer Gärtner liefern die gewohnte Leistung, Piedesack und Petruo als Officer sind so routiniert, als hätten sie nie etwas anderes gemacht. Besonders in dieser Folge empfand ich das Miteinander der Akteure sehr harmonisch. 

Die Story selbst bleibt lange unklar. Mutter und Sohn kommen an -  hier ein Gespräch mit dem Indianer, dort eine lebhafte Szene mit der alten Dame, dann die Turteleien zwischen der Mutter und dem Mitbewohner, dazwischen immer wieder Timothys Erzählungen. Hier hätte man meiner Ansicht nach etwas straffen müssen, zu langsam baut sich die Spannung auf, und einige Male hätte der Autor mich fast auf halbem Weg verloren. Andeutungen gibt es einige, etwa die Frage, ob es mit dem Indianer und alten Mythen zu tun haben könnte. Die Frage, was nun der Folge den Titel gab. Reale Ursachen, vielleicht ein Einbrecher nachts? Warum die Unstimmigkeiten im Verhalten der alten Dame?

Erst ganz am Ende, quasi in den letzten Minuten, erfährt man worauf es hinausläuft, und wie üblich für Mindnapping in wortwörtlich allerletzter Minute zack noch ein Twist. Alles erscheint in neuem Licht. Ich gebe zu, dass ich in dieser Form nicht unbedingt damit gerechnet hatte, die Richtung mir aber klar war, weil (neeeee, kein Spoiler, seid unbesorgt. Aber ich analysiere eben gerne das, was ich konsumiere, und da gibt es eben doch ein paar Grundregeln, und auch Mindnapping hält sich da an bewährte Rezepte). Aber ich denke, dass es für die meisten Hörer sehr überraschend kommen wird, also seid auf der Hut, denn nicht immer sind die Dinge, wie sie scheinen ;-)

Dann kommt noch der Aspekt mit Hitchcock hinzu. "Der unsichtbare Dritte" ist ein Film, auf den hier immer wieder Bezug genommen wird. Ich kann da leider gar nicht mitreden, denn ich habe den Film nie gesehen. Auch historisch und kulturell gibt es einiges zu erkennen. Vielleicht liegt mein Problem mit dieser Folge nicht nur an dem kindlichen Ich-Erzähler sondern auch daran, dass ich vieles nicht verstanden habe und so einige Momente einfach unentdeckt an mir vorbeigerauscht sind, ich hatte nicht einen einzigen Aha-Moment. Vermutlich hat VIER KÖPFE weit mehr zu bieten, als ich darin erkennen konnte, zumindest entnehme ich das anderen Kritiken. 

Ein Fazit fällt mir diesmal schwer. Ich selbst konnte, wie gesagt, wenig damit anfangen. Der Anfang zog sich für mich zu lang, beim Erzähler habe ich gedanklich immer korrigiert, und ich bin hier und da immer wieder ausgestiegen, weil es mich einfach nicht packen konnte, mir auch der Background zum Verständnis der feineren Pointen fehlte. Das sind aber Dinge, die ich nur begrenzt dem Hörspiel anlasten möchte. Denn im Grunde haben Simon und MINDNAPPING alles richtig gemacht: 

Krachbumm kann jeder, die leisen Untertöne dagegen beherrschen nur wenige. In diesem Fall geschieht dies vor allem durch eine dichte Atmosphäre, eine dezente und umso intensivere Musikuntermalung, äußerst gelungene Sprecher und die anfangs absolute Unwissenheit des Hörers. Auch die Idee mit Timothy als rückblickendem Erzähler ist etwas Neues, das von der Grundidee her genial ist. Mein Mann hat die Folge gehört und war ziemlich begeistert, wie sich die Handlung schrittweise annähert, wie Vergangenheit und Gegenwart nun aufeinander hinarbeiten, bis hin zur Fortführung der Geschichte und der darin enthaltenen Überraschung. Der Autor hat die Möglichkeiten, die sich durch Timothy als Erzähler ergeben, hervorragend genutzt!

Alles in allem: eine sehr ungewöhnliche Folge, die vielleicht nicht jeden Geschmack trifft, dafür aber wieder einmal neue Maßstäbe setzt und anderen Hörspielen zeigt, wie man die plattgetretenen Pfade verlässt und sich einen eigenen Weg durch den Audiodschungel schlägt. Ich bin gespannt, was wir mit MINDNAPPING noch alles entdecken werden ... 


SaschaSalamander 18.07.2014, 14.12 | (0/0) Kommentare | PL

Chimney Cake Corner

Von der Chimney Cake Corner (CCC) habe ich ja schon viel gehört. Im >Bento-Blog<, bei Frau >Gassenzauber<, im Nürnberger >Vebu-Guide<. Und natürlich auf Facebook in verschiedenen Gruppen oder von Freunden. Aber ich muss zugeben, bisher hat es mich nicht so gereizt. Ja, es ist neu, aber wie ich gehört habe, gäbe es nur süße Striezel, und ich bin eher der deftige Typ. Trotzdem, Neugier ist mein zweiter Vorname, ich musste das mit eigenen Augen sehen. Und wow, sie haben ihr Sortiment inzwischen ganz schön erweitert!

Es war ein stressiger Tag bisher: ich hatte eine saftige Mahnung von einer internetbekannten Abzocke-Firma im Briefkasten, eine Veranstaltung an diesem Tag lief anders als erhofft, ich war überreizt von der Arbeitswoche, der ursprünglich gesuchte Veggi-Stand war "dank" der ollen Veranstaltung leider auch nicht anzutreffen, und irgendwie lief heute alles schief. Und dann habe ich auch noch den Weg zur CCC verpasst und bin immer wieder in die falschen Gassen abgebogen. Gerade, als ich entnervt irgendwas von "*!%`$#+&~?" brabbelte und endlich nach Hause wollte, sah ich das Straßenschild zur Hutergasse. Mir war gar nicht mehr danach, mir was Süßes zu holen, ich hatte schließlich Hunger, keinen Appetit! Aber Schatz meinte, wenn wir es endlich gefunden hätten, sollten wir wenigstens mal schauen. Zum Glück, denn danach wurde der Tag etwas besser. Ein neuer deftiger Striezel im Sortiment, Vanille-Eis in der Waffel, Soja-Chai-Latte, traumhaft schönes Wohnzimmer-Ambiente und ein supernetter Inhaber. Danke, CCC, you made my day! Aber der Reihe nach:

Dieses Café liegt optimal in der Altstadt, aber wie eine kostbare Perle versteckt zwischen Winkeln und Gässchen. Schräg gegenüber vom Eingang des Naturkostladen IBI - LEBE GESUND und der BUCHHANDLUNG JAKOB ist eine kleine Seitenstraße, die Hutergasse. Neben CHIMNEYS CAKE CORNER findet Ihr dort übrigens auch das italienische IL DOLCE I PANINI mit leckerer veganer Pasta und Pestos ;-)

Es gibt so viel zu erzählen, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll! Vielleicht erst einmal eine Anmerkung zu den Fotos: der Laden ist so faszinierend verwinkelt, dass es kaum möglich ist, das im Ganzen wiederzugeben, nur einzelne Ausschnitte kann ich Euch zeigen. Außerdem befindet sich der Großteil der Räumlichkeiten in zwei unterirdischen Kellern, und statt steriler Lampen gibt es überall Lichterketten, gemütliche Lampen, es ist recht schummrig. Um dieses Ambiente naturgetreu widerzugeben habe ich auf Blitzlicht verzichtet. Daher sieht alles recht pixelig und verschwommen aus. Aber das wird der tollen Atmosphäre meiner Ansicht nach besser gerecht als überbeleuchtetes Blitzlicht ;-)

Man kann bei schönem Wetter außen sitzen, zwei kleine Tische stehen dort. Ein Schildchen "Selbstbedienung", also rein in den Laden!



Man betritt den Vorraum mit Kasse und Küche, es ist sehr eng aber urgemütlich und "heimelig". 







Wer irritiert ist, warum ein so winziger Laden für Begeisterung sorgt, muss einfach die Treppe hinunter, dann erlebt er eine Überraschung: auf halber Höhe gehen Treppen in einen wohnzimmerartigen Keller, und ganz unten ist noch ein weiterer schicker Verkaufsraum. 

Der Weg hinunter ist verziert mit Spiegeln, kitschigem Nippes (der wunderbar ins Gesamtbild passt und das CCC richtig originell macht) und Bildern. Die Bilder werden in regelmässigem Abstand ausgetauscht und sind von wechselnden Künstlern, die hier ihre Werke ausstellen. Eine ganz tolle Idee, die vor allem Stammkunden immer neue Eindrücke bieten soll. 





Der untere Raum ist etwas heller gehalten, wirkt etwas moderner und ist richtig schick. Tische, Stühle, Sessel, verspielte Deko. Genau richtig zum Wohlfühlen. 





Der Keller auf halber Etage dagegen ist etwas "schummriger", auf den ersten Blick orientalisch angehaucht mit Tüchern, Sitzkissen auf dem Boden. Verschiedene Kunst- und Dekostile werden hier gemixt, es ist schwer zu beschreiben, auf jeden Fall ist es außergewöhnlich und macht Lust, es sich mit Freunden gemütlich zu machen und lange dort zu verweilen. 









Die Räume sind so eingerichtet, dass die Inhaber sagen, es soll sich anfühlen wie ein gemütliches Wohnzimmer. So, dass sie selbst gerne darin wohnen und leben würden. Der Gast soll sich willkommen und wohl fühlen. Ich finde, das spürt man sofort beim Hereinkommen. Die Gastfreundschaft, die er uns entgegenbrachte, spiegelt sich auch in all den Räumlichkeiten, wirkt herzlich und lebendig. 

Während es draußen ziemlich heiß war an diesem Tag, war es unten angenehm kühl, ich hätte mich ja gerne in den orientalischen Raum gesetzt. Aber Schatz wollte lieber draußen sitzen, die Passanten beobachten und den Flair der kleinen Seitengasse erleben. Und während wir draußen langsam zur Ruhe kamen, drehte sich der Striezel im Ofen ...



Die Rolle wird im Hefeteig gewälzt, dann kommt sie in den Ofen und bekommt ihre perfekte Konsistenz: außen durch den karamellisierten Zucker drumherum herrlich knusprig, innen so fluffig weich wie das Innere einer warmen Dampfnudel. 



Alle süßen Sorten sind Vegan: Zimt, Zucker, Kakao, Mohn, Bunte Streusel, Mandel, Kokos, Walnuss, Haselnuss, Cornflakes, Sesam. Ich bin bekennender Mohn-Fan, die Auswahl fiel mir nicht schwer. 



Während wir futterten und unser Gastgeber ein wenig Zeit hatte, kam er zu uns an den Tisch, wir plauderten. Er erzählte, wie er mit seiner Familie bei einem Besuch in Barcelona auf die Idee zu diesem Café kam. Weil, Kaffee, Gebäck, das hat jeder, es sollte schon etwas Besonderes sein. Die Idee zum CCC war geboren. Eine Vision. Ein kleiner Familienbetrieb, bei dem alle mit anpacken. Sowas ist mir immer sympathisch, und ich fand es spannend ihm zu lauschen. 

Damit die Gäste auch einen Anreiz haben, immer wieder zu kommen, möchte die Familie das Angebot regelmäßig erweitern. Dabei geht man sehr gerne auf Kundenwünsche ein. Als er das erste Mal hörte "ich hätte gerne Sojamilch" war er neugierig aber unsicher, denn ob die auch richtig schäumen würde? Aber neugierig wie sie sind, haben sie das getestet und waren erstaunt, wie gut das funktioniert. Seitdem gibt es nicht nur Kaffee mit Sojamilch, sondern auch traumhaft leckeren Cappuccino und - tadaaaah! - Chai Latte. Chai Latte mit Sojamilch, mir standen ja fast die Tränchen in den Augen vor Freude. Wie oft hatte ich in den letzten Monaten in allen möglichen Cafés gefragt, ob ich den auch vegan kriege, aber die meisten verwenden nur das Instantpulver mit Milch. Hier nicht, denn hier wird nach Möglichkeit Wert gelegt auf Frische, Regionalität und vor allem Selbstgemacht. DANKE! (Ergänzung im Nachhinein, der Fairness halber: zur Eröffnung von >Tante Käthe< hatten wir auch einen Chai Latte)

Anfangs gab es rein pflanzlich auch nur die süßen Striezel. Aber weil so viele Leute nach vegan fragten und klar war, dass manchmal einfach das Herzhafte bevorzugt wird, wollten sie das nun auch endlich anbieten. Sie mussten sich erst einmal informieren, was überhaupt der Unterschied ist zwischen vegetarisch und vegan. Sie ließen sich von Gästen inspirieren, um nicht nur Zutaten wegzulassen sondern vor allem andere Zutaten hinzuzufügen. Und voila, deftig seit Kurzem nun auch vegan:



Schatz und ich waren begeistert. Die Gewürzmischung aus Kümmeln und Kräutern ist genial. Dazu Lauch, Paprika, innen fluffig außen kross und deftig. 

Ich bin begeistert, wenn ein Geschäft nicht nur irgend etwas anbietet sondern auch auf die Kunden eingeht. Die wechselnden Bilder, das schicke Ambiente, aber auch die Weiterentwicklung der Speisen, ich kann es kaum erwarten, was mich das nächste Mal erwarten wird!

Für den Heimweg hatten wir Lust auf Eis. Zitrone und Erdbeer, klar, das kriegt man in der Stadt fast überall als Sorbet. Aber was mich freute war Vanille. Cremiges, sahniges, veganes Vanilleeis, geschmacksintensiv und genau so, wie ich es liebe. Ich wagte ja fast nicht zu fragen, ob die Waffel etwa auch ... ? Aber er strahlte übers ganze Gesicht und sagte, dass sie ein eigenes Waffeleisen haben und gerade mit veganen Rezepten experimentieren. Ich bekam also ein cremiges Vanille-Eis in einer Waffel. Ich kann Euch nicht sagen, wie happy ich war! Denn selbst, wenn eine Eisdiele veganes Eis bietet, spätestens bei der Waffel ist immer Schluss, und die gehört zum Eisgenuss einfach dazu!

Und mit Vanille und Waffel nicht genug! Es gibt eine ganz besondere Eissorte: 



Nein, das sind nicht vier Sorten, sondern das sind die Zutaten der einen speziellen Sorte, die er aktuell im Angebot hat. Klingt völlig abgefahren, oder? Hafermilch, Seidentofu, Beerenmischung, Basilikum, Zimt. Wie soll DAS denn bitte schmecken? Ich sag es Euch: es schmeckt fruchtig, süß, cremig, einfach genial, die Mischung ist perfekt. 

Was es noch gibt, wir aber nicht getestet haben: frische Frucht- und Gemüsesäfte. Da ich selbst einen Mixer habe und das täglich trinke, brauche ich das nicht unterwegs. Aber wer Lust hat auf einen leckeren Drink, ist hier genau richtig ;-)

Ich könnte noch ganz viel schreiben, weil ich einfach richtig begeistert war. Die Freude und Quirligkeit des Gastgebers war ansteckend, und so frustriert und genervt wir ankamen, so entspannt und freudig haben wir das CHIMNEY CAKE CORNER am Ende verlassen. Ich denke, ein größeres Kompliment kann man kaum machen ... 

Und damit ihnen niemals die Inspirationen ausgehen und der Laden vom Geheimtip zum Kult wird: geht hin, lasst Euch verwöhnen, testet Euren Lieblingsstriezel, teilt Eure Ideen und Kreationen mit. Die Familie freut sich auf Euren Besuch :-)

SaschaSalamander 18.07.2014, 00.00 | (0/0) Kommentare | PL

Rohkost und Mehr

Victoria Boutenko, bekannte Rohköstlerin veröffentlichte nun ihr neues Buch ROHKOST UND MEHR. Sie gilt als Erfinderin der Grünen Smoothies und hat viele Jahre mit 100prozentiger Rohkost gelebt und dies auch begeistert geteilt. 

In ihrem neuen Buch nun rudert sie zurück und gesteht sich ein, dass sie einige Fehler begangen hat in ihrer Ernährung. Es mag sein, dass rohe Lebensmittel einen höheren Nährwert haben als gekochte. Doch es darf nicht übersehen werden, dass so manches gekochte Produkt gesünder und nahrhafter ist als so manche rohe Nahrung.Sie hält es inzwischen für sinnvoll und notwendig, einige gekochten Gemüse und Hülsenfrüchte in die Ernährung zu integrieren. 

Sie spricht offen von Heißhungerattacken, Mangelerscheinungen und deren Folgen. Was mir dabei gefällt: sie rechtfertigt sich nicht, und sie banalisiert auch nicht. Sondern sie steht aufrecht, blickt dem Leser in die Augen und sagt ganz klar, dass sie sich geirrt hat und nun einen etwas anderen Weg geht. Ich mag Menschen, die sich die Fehler offen eingestehen und sich davon aber nicht unterkriegen lassen, das macht die Autorin für mich sympathisch und ihr aktuelles Buch umso glaubwürdiger.

Ihr Augenmerk bei der bisher fehlerhaften Ernährung liegt dabei vor allem auf Omega 3. Viele Probleme führt sie darauf zurück, dass das Verhältnis von Omega 3 zu Omega 6 nicht ausgewogen war. Besonders Nüsse lassen den Omega 6 Wert in enorme Höhen schnellen, sodass dies zu einem Ungleichgewicht und auch zu Mangel führen kann. Sie zeigt auf einer mehrseitigen Tabelle das Verhältnis beider Werte in typischen Rohkost-Zutaten auf, was sehr aufschlussreich ist und sich im Grunde recht leicht beheben lässt, wenn man darum weiß und darauf achtet.

Auch Elaina Love und Chad Sarno kommen zu Wort. Elaina Love schreibt, dass sie Rohkost inzwischen sehr gut als Reinigung erachtet, aber von einer dogmatischen, absoluten Schiene abgekommen ist. Sie gibt zu, dass der Körper je nach Jahreszeit und Zyklus (v.a. bei Frauen) unterschiedliche Bedürfnisse hat und ein Mensch mit Fleisch oder Gekochtem unter Umständen gesünder leben kann als mit Rohkost. Was für sie selbst das Beste sein mag, muss nicht auf andere Personen übertragen werden. 

Chad Sarno schreibt von seinem Paradigmenwechsel. Jedoch ist er sich hinsichtlich der veganen Ernährung treu geblieben, auch wenn nun Bohnen, Brokkoli und gekochtes Getreide wie Quinoa seinen Speiseplan bereichern. Er sieht das Problem vor allem in den denaturierten Speisen der Industrie und plädiert für eine gesunde, ausgewogene Kost, die nicht von Nüssen und Ölen dominiert ist. Reine Rohkost sieht er ebenso wie Elaine Love nur noch als vorübergehende Ernährung zum Zweck der Reinigung und Entgiftung. 

Ein Drittel des Buches besteht aus sachlichen Informationen und den Gedanken der drei Autoren zu diesem Thema, zwei Drittel sind gefüllt mit Rezepten. Vorspeisen, Salate, Suppen, Brote, Süßspeisen, sie decken dabei alle Bereiche der täglichen Ernährung ab. Und, ungewöhnlich für ein Buch dreier ursprünglicher Rohkost-Pioniere, es sind auch einige Rezepte mit gekochten Zutaten darin enthalten.

Meine Gedanken zu den Ausführungen der Autoren: ich bin kein Ernährungsexperte, aber was sie schreiben, klingt für mich nachvollziehbar und vor allem gesund. Was mich bisher an Rohkost störte (zu viele Nüsse und Öle, Weglassen von Getreide und gekochtem Gemüse) wird hier nun aufgehoben und ergänzt. Ob es richtig ist, will ich mir als Laie nicht anmaßen zu beurteilen, ist sich die Fachwelt selbst doch uneins darüber. Jedoch sage ich ganz direkt, dass das hier Beschriebene das ist, womit ich mich schon lange am wohlsten fühle: natürliche Produkte ohne künstliche Industrie, größtenteils roh aber auch mit gekochten Anteilen pflanzlicher Nahrung. 

Mit diesem Buch fühle ich mich bestätigt. Und ich erweitere meinen Speiseplan trotzdem gelegentlich um Industrieprodukte wie Tacos, Sojapudding, Kaffee, Tofu oder Schokolade und koche mir mehrfach die Woche etwas. Ich will nämlich Spaß am Essen haben. Und möchte ich mich sozial nicht völlig ins Abseits schießen. Ich freue mich daher, dass die Autoren auch hier offen zugeben, dass sie das ebenso sehen. Ich ziehe meinen Hut davor, dass die drei nicht steif auf ihrer einmal gefassten Meinung beharren sondern bereit sind ihre Position zu ändern.

Meine Gedanken zu den Rezepten: schwer zu sagen, denn ich habe bisher kein Rohkostbuch mit Rezepten gelesen. Für Einsteiger sind die meisten Rezepte sicher nicht geeignet, denn obwohl ich bereits vielfältig und "exotisch" einkaufe, finde ich darin sehr viele Zutaten, von denen ich noch nie zuvor im Leben gehört habe und wo ich nicht einmal wüsste, in welcher Ecke des Biomarktes ich sie suchen muss, falls sie dort überhaupt erhältlich sind. Auch ist nicht erwähnt, ob man sie ersetzen kann, ob statt einem "Fuji-Apfel" (?!?) auch ein ganz normaler 0815 Billigapfel verwendet werden darf. Mit Chiasamen, Pak-Choi, Hanföl, Seetang, Dattelpaste und einigen anderen Dingen komme ich ja noch klar, aber wo zur Hölle kriege ich Lakanto-Zucker, Rotalgenflocken, Bragg-Gewürz, Yaconwurzel-Sirup, Mizuna, Sarepta-Senf, Psylliumschalen-Pulver, Irisch-Moos-Paste und Sojalecithin? 

Viele der Rezepte schrecken Einsteiger gewaltig ab. Aber ich gebe zu, mich machen sie auch neugierig. Manche (vor allem die von Chad) sind recht aufwändig mit Dörren und tagelangem Einweichen, die ignoriere ich momentan einfach. Aber sehr viele Rezepte sind schlicht und erfordern lediglich frisches Grünzeug, vielleicht noch einen Mixer. Um alles aus diesem Buch nachzumachen, muss man vermutlich beinahe selbst schon ein Rohkost-Experte sein, aber auch für Interessierte lassen sich einige interessanten Ideen herauspicken für Smoothies, Suppen aus dem Vitamix oder Cremes, Pasten und leckere Hauptgerichte. 

Insgesamt ein aufrichtiges Buch, das mir sehr gefällt. Vor allem deshalb, weil die AutorInnen sich Fehler eingestehen und ohne Scham über die gesundheitlichen und sozialen Probleme berichtet, die Rohkost mit sich bringen kann, ihr neuer Weg klingt wesentlich vernünftiger. Wer sich gesund aber trotz Rohkost ausgewogen ernähren möchte, findet hier viele wichtigen Informationen und Inspirationen. 

Wie immer gilt: eine Ernährungsweise lässt sich nicht auf alle Menschen übertragen, jeder Körper hat individuelle Bedürfnisse. Man sollte keine Ernährungsform als unumstößlich oder perfekt erachten, sondern immer wieder auf die Signale des Körpers eingehen, auch wenn man von seiner momentanen Futter-Philosophie überzeugt ist. Danke, Frau Boutenko :-)

SaschaSalamander 16.07.2014, 08.42 | (0/0) Kommentare | PL

Statistik KW 28

GELESEN / GEHÖRT
Lady Bedfort 49 - Die Weisheit d Cicero
Lady Bedfort 50 - Das Grauen im Nachtexpress 01
Lady Bedfort 51- Das Grauem in Nachtexpress 02
Lady Bedfort 74 - Die Leiche aus dem Mittelalter
Gruselkabinett 1-5
Amadeus 08 - Sukkubus
Kein Fleisch macht glücklich (A Grabolle)
Air Koi (K Nanajima)
Nicht einschlafen (S Fitzek)


GESEHEN
Shallow Ground
Descent


NEUZUGÄNGE
Infernal (G Iles)
Lady Bedfort 74 - Die Leiche aus dem Mittelalter

SaschaSalamander 13.07.2014, 20.05 | (0/0) Kommentare | PL

Eröffnung von Tante Käthes Wirtschaftswunder

Eigentlich hatte ich gestern etwas anderes vor. Dann ist meine komplette Urlaubsplanung für zwei Wochen ins Wasser gefallen. Mir war zum Heulen zumute, ich hatte mich so lange darauf gefreut! Aber ein Salamander liegt nicht heulend im Bett, sondern er macht das Beste draus! Es wird ein toller Urlaub! Weil ICH das so will! Und einleiten sollte das nun die Eröffnung von >Tante Käthes Wirtschaftswunder<. Ich hatte mir nicht zuviel versprochen, meine Laune stieg zusehends, und am Ende war ich richtig begeistert.

Aufmerksam wurde ich darauf über unzählige Beiträge auf >Facebook<, in den >Nürnberger Nachrichten<, bei >Frau Jupiter<, und vielen weiteren Berichten. Da hatten Tante Käthe und viele Fans und Freunde super Vorarbeit geleistet, man konnte gar nicht übersehen, dass hier ein Restaurant mit tollem Konzept eröffnet. 

Das Café Klatsch war ein beliebter Treffpunkt, leider durfte ich es nie mehr kennenlernen. Ich weiß nur, dass viele wegen der Schließung enttäuscht waren, und umso größer die Begeisterung, als nun die Tante Käthe eröffnen dort eröffnen sollte. Julia, Harald und Jakob aus dem >Mops von Gostenhof< haben ihre Erfahrung genutzt und Freunden der vegetarisch-veganen Küche eine neue Anlaufstelle geboten. 

So, jetzt aber genug der Vorrede! 





Wie man auf dem Bild sieht, waren die Arbeiten noch in vollem Gange, heute wurden scheinbar die Schilder geliefert und auch sofort befestigt, hier und da eine Leiter oder Werkzeug. Genau so, wie es sich bei einer Eröffnung gehört, ich liebe es, wenn noch nicht alles fertig ist und man noch sieht, wo die Leute was gewerkelt haben :-)

Um 16 Uhr ging es los. Als wir gegen 17 Uhr ankamen, waren bereits alle Tische im Biergarten belegt. Wir wären beinahe enttäuscht umgekehrt, als eine der Bedienungen uns anbot einen weiteren Tisch aufzustellen. Danke! Und auch die späteren Gäste fanden alle irgendwie ein Plätzchen. Ich weiß nicht, wie man das anstellte, aber obwohl es überlaufen war, musste niemand von dannen ziehen. Eine Location "bigger on the inside", irre wieviele Leute hier Platz fanden! 

Eindrücke vom Inneren des Cafés. Es gibt dort viel zu entdecken, die Einrichtung ist retro und originell, herrlich schräge Tapten, alte Möbel, Deko und eine Theke dekoriert mit alter Werbung aus Omas Zeiten. Aber weil zur Einweihung natürlich ständig etwas los war, habe ich heute nicht so viele Fotos gemacht. Ist mir immer unangenehm, ständig mit der Kamera in der Hand zwischen den Leuten ;-)

Im >Gassenzauber< erhält man tolle Einblicke, seht Euch das auf jeden Fall an!





Ab 18 Uhr sollte gegrillt werden. Davor wollten wir uns aber noch Kaffee und Kuchen gönnen. Für Schatz dazu seinen geliebten Chai Latte, für mich wie üblich Mate-Limo, diesmal von Flora Power.Und zur Eröffnung ein Gläschen Sekt-Limo, herzlichen Dank :-) 

Die Sekt-Limo mit Beeren, Eiswürfeln und Blättern (Minze?), ein echter Blickfang und absolut lecker. Der Brownie saftig und schokoladig. Und für mich ein Streuselkuchen, mein erster seit einer gefühlten Ewigkeit, denn obwohl es so simpel ist, die Butter einfach mit Margarine zu ersetzen bekommt man den leider fast nie vegan zu kaufen. Meine Freude war groß!





Die Speisekarte ist sehr vielversprechend. Tante Käthe ist nicht einfach nur ein Café mit heißen Getränken und Kuchen. Man setzt sich einfach über gängige Klischees hinweg und präsentiert einen eigenen Stil, einfach mal ein ganz anderes Konzept. Mir imponiert die Vielfalt hier, der retro-Style in der Einrichtung, zugleich die schummrige Atmosphäre einer Kellerkneipe. Vegetarier und Veganer finden eine riesige Auswahl, die aber auch Normalköstler überzeugen und begeistern wird. Zu Gast waren bei der Eröffnung junge Studenten, ältere Herrschaften, Paare mittleren Alters, Mütter mit Kind und auch große Familien. Es ist einfach ein toller Mix! Und die Livemusik der Band >die japanische Clubjacke< zeigt, dass retro-Tapeten, Biergarten, Haute Cuisine, Kultkneipe und Elektromusik gar nicht so weit auseinanderliegen ;-)

Für mich ist die Tante Käthe immer einen Besuch wert:

Zum Frühstück. Eine Auswahl auf zwei Seiten, und fünf davon kommen komplett ohne Tier aus, wow! Ich wüsste gar nicht, was ich zuerst kosten soll demnächst! Die asiatischen Wan Tan, das fruchtige Müsli, das kleine herzhafte, das süße oder das große hausgemachte? die Preise liegen hier zwischen 4,90 und 8,90 Euro inclusive einem Heißgetränk. 

Nachmittags mit Freundinnen auf Kaffee und Kuchen. Es gibt eine Auswahl veganes Gebäck und Heißgetränke, demnächst zur Schließung der Schaffensschwestern ja eine große Lücke, die ich bisher nur im >Chimney Cake Corner< geschlossen fand. Chai Latte, Cappucino, Kaffee, Kaffee Latte, auf Wunsch alles auch mit Sojamilch, ein Traum! Seit ich vegan lebe, weiß ich es auswärts viel mehr zu schätzen, wenn die Gastgeber Sojamilch anbieten. Klar kann ich das daheim auch trinken, aber liebevoll dekoriert, mit ´nem Keks daneben und einem Lächeln serviert, das ist einfach unbezahlbar! Kostet aber natürlich trotzdem einen niedrigen Preis zwischen zwei und drei Euro ;-) Und wer mag kann auch eine Limo trinken, Bio-Produkte aus der Region, saisonal passend, aktuell zum Beispiel Schlehe, Holunder oder Rhabarber.

Oder mit Freunden zum Essen auszugehen. Ein Turm aus Zucchini, Aubergine, Paprika, Zwiebel im Ciabatta mit Pesto, Süßkartoffelspalten und Chilidip. Buchweizenwraps gefüllt mit Spinat, Avocado, Paprika, Bohnencreme, Petersilien-Pesto auf Sprossen. Geeiste Joghurt-Gurkensuppe. Gefüllte Karotte mit Quinoa und Roter-Bete-Blaubeer-Creme. Und einiges mehr. Die veganen Kreationen extra markiert. Die Speisen klingen ziemlich abgefahren und fast schon ein wenig schicki-micki, aber durch die gesamte Atmosphäre und Einrichtung kommt dieser Gedanke gar nicht erst auf. Die günstigen Preise von vier bis elf Euro sind fair. 

Oder zum Abschluss mit Kumpels gepflegt etwas trinken. Leckere Whiskey-Sorten, da schlägt das Kenner- und Genießerherz höher, Schatz juchzte auf als er das sah! Ziemlich feine Tröpfchen wie Highland Park oder Laphroig, Oban und Lagavulin. Und damit auch der Laie weiß, was er bestellt, ist alles genau beschrieben, man bekommt richtig Lust darauf. Tip: ich würde nie einen Whiskey trinken ohne ein Stückchen Schokolade, geschmacklich abgestimmt auf den Geschmack des jeweiligen "Aqua Vitae" ;-)

Und was ich jetzt schreibe, darf ich hier in Nürnberg gar nicht erzählen *flüstermodus on*. Ich komme ja eigentlich aus Oberfranken. Franken ist berühmt für seine Brauereidichte und das tolle Bier. Nürnberg hat auch tolles Bier, überhaupt die Region Mittelfranken. Trotzdem, als Oberfranke bin ich extremst verwöhnt und habe gelegentlich mein Kulmbacher, Scherdel, Meinels und Co vermisst. Das wäre Klagen auf hohem Niveau. Aber jetzt darf ich endlich. Denn die Betreiber vom Mops stammen aus der Hofer Ecke und haben nun Meinels Bier zu Tante Käthe gebracht! Elch-Bier und Perlenschatz mit 5,4 %. 

Beschreibung der Getränkekarte gefällig? Fränkisches Malz aus ökologischem Anbau und gehopft mit aromatischem Öko-"Perlen"-Hopfen, bernsteinfarben, samtig. Schmeckt nach gemähten Wiesen, duftet nach Kräutern und Karamell. Malz küsst Hopfen.

Als Nürnberger Lokalpatriot müsste ich ja eigentlich in die Altstadtbrauerei, aber so ganz kann ich meine Wurzeln nicht ablegen und werde Freunde von auswärts nun auch öfter mal zur Käthe entführen. Dieses Jahr hatte man bereits den >Hofer Schlappentag< hier gefeiert, und nächstes Mal werde ich dabeisein, da kann kein Erlangener Berg mithalten, wenn die Hofer ihrSchlappenbier brauen! *flüstermodus off*

So, genug geschwärmt von dem vielfältigen Angebot. Wird Zeit, dass wir zum Grillen kommen ;-)



Klasse: keine Wheaty Ersatzwürstchen aus Seitan. Kein Taifun-Tofu anstelle von Bratwurst. Sondern eigene Kreationen, die nichts vermissen lassen. 

Für Pflanzis statt Tomate-Mozarella zwei Spieße mit Gemüse und Tofu. Alles frisch vom Grilmeister Viktor serviert. Wenn jemand bei der Zubereitung so fröhlich strahlt, dann schmeckt es gleich doppelt lecker ;-)





Die Dips waren sehr originell, besonders Karotte war genial! Das Auberginenpürree war auch lecker, die Spieße genau richtig mariniert. Aber mein Favorit weit vor allen anderen: die Süßkartoffelpommes. Was für eine Arbeit in der Zubereitung, aber sooo lecker!

Wir aßen gemütlich, plauderten viel mit anderen, trafen bekannte Gesichter (klar, dass sich hier zur Feier des Tages die Veggi-Szene versammeln würde), ich hätte noch Stunden sitzen können. Nur zu gerne hätte ich der Musik gelauscht. >Japanische Clubjacke< nennt die Band sich, und ich war richtig neugierig. Aber der Himmel wurde immer dunkler, und mit der Vespa wollten wir gerne den Regen vermeiden. Flink ausgetrunken und losgefahren. 

Tja, leider zu spät. Von einer Sekunde zur anderen ging es los, es goss aus Eimern, das Wasser konnte gar nicht mehr so schnell in die Gullis fließen wie es niederprasselte, teils wurde Erde von den Wiesen auf die Straße geschwemmt, die Autos spritzten uns während der Fahrt von oben bis unten voll. Daheim angekommen waren wir nass. Im Sinne von "als wären wir in den Pool gesprungen", ich konnte JEDE Kleidung am Körper auswringen (will hier mal nicht ins Detail gehen). Hey, das war eine coole Fahrt, ein krönender Abschluss. Weil, ein bisschen Regen ist lame, aber RICHTIG nass werden und es auch noch genießen, DAS hat Charakter! 

Ich dachte nur an die anderen Gäste und die tolle Feier. Ich glaube, einigen werden wohl die Spieße vom Teller geschwommen sein, falls sie es nicht rechtzeitig ins Innere schafften. Und "bigger on the inside" hin oder her, ich glaube nicht, dass für jeden innen genügend Stehplätze waren. Wirklich schade, das tat mir leid. Trotzdem, die Gastgeber und Gäste hatten so viel Lässigkeit und Humor und gute Laune bewiesen, dass ich sicher bin, sie haben das irgendwie gemanaged, dass alle zufrieden waren :-)

Also, viel zu langer Rede kurzer Sinn: ein toller Einstieg in meinen Urlaub, eine super Eröffnung für Tante Käthe. Eine Location, die ich zu allen möglichen Anlässen noch ganz oft besuchen werde. Ich wünsche den Betreibern und dem Team einen tollen Start und immer volles Haus!

SaschaSalamander 12.07.2014, 13.58 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Zucchini-Spaghetti

Vor einiger Zeit stieß ich auf das Rezept für Zucchini-Spaghetti, es stammt ursprünglich von Attila Hildmann. Sein originales Rezept für >Spaghetti Carbonara< ist sehr lecker, ich habe es einmal probiert, aber mit Nussmus und Tofu bin ich immer sehr sparsam in meiner Küche. Daher ist Hildmann für mich generell eher Inspiration denn Vorbild. Also habe ich meine eigenen Zucchini-Spaghetti kreiert. Die Fotos sind dank der Beleuchtung leider nicht so toll geworden, hoffe sie machen Euch trotzdem Lust aufs Nach"kochen" ;-) 
Hier mein Rezept für 2 Portionen:

2 Zucchini
500 ml passierte Tomaten
1 Karotte
1 Zwiebel
4 Stängel Petersilie
1 Knoblauchzehe oder 1 EL Bärlauch
Barbecuesauce

Pro Teller eine Zucchini zu Spaghetti schneiden. Ich verwende den >Gefu Spiralschneider<. War anfangs skeptisch, ob die Investition sich lohnt, denn es ist ja egal, ob Karotten, Zucchini, Gurken, Rettich gestifelt oder in Spiralen sind. Aber inzwischen liebe ich dieses Werkzeug! Essen muss lecker aussehen, und grade für Beilage, Bento, Pfannengerichte oder Spaghetti ist das Ding ideal. Ich verwende ihn inzwischen mehrfach die Woche.



Dann die passierten Tomaten in eine Schüssel geben. Eine klein gewürfelte Karotte, ein klein gewürfelte Zwiebel, in Stückchen geschnittene Petersilie, Knoblauch dazugeben, alles gut verrühren. Dann je nach gewünschter Schärfe mit Barbecuesauce abschmecken, um der Sauce eine würzig-rauchige Note zu verpassen. 





Mit frischen Kräutern servieren, nach Wunsch mit Käse, Wilmersburger oder Hefeflocken bestreuen. Et voilá, gut Hunger :-)



Anregungen:

statt Knoblauch verwende ich gerne Bärlauch. Schmeckt ähnlich, aber man riecht am nächsten Tag nicht aus allen Poren. Kollegen und Freunde danken dafür ;-)

Man kann natürlich selbst Tomaten in den Mixer werfen, das ist am gesündesten. Ich verwende aber gerne die Flaschen der Drogerie DM, Hausmarke Alnature, das schmeckt sehr frisch und ist relativ günstig. 

Ich nehme Barbecuesauce, um einen rauchigen Geschmack zu erzeugen. Es gibt bei Vegan Wonderland >Liquid Smoke< zu kaufen, den habe ich noch nicht getestet, aber klingt prima, werde ich mir vielleicht bald einmal holen und dann berichten.

Im Sommer esse ich dieses Gericht gerne als Rohkost. Aber wenn es draußen recht frisch ist oder mir nach Wärme ist, dann kann man die Sauce natürlich auch erhitzen. Vielleicht mit ein paar >scharf gebratenen Würfelchen Räuchertofu< obenauf garnieren, die knuspern so lecker und unterstreichen den rauchigen Geschmack.

Auch sehr lecker war kürzlich folgende Sauce: Eine Dose Kokosmilch im Topf erhitzen, 4 gehäufte EL Erdnusscreme dazugeben, gemeinsam aufkochen. 

Rohe Zucchini haben einen leichten, unaufdringlichen Eigengeschmack. Daher nehmen sie den Geschmack der restlichen Zutaten dankbar auf. Man sollte beim Würzen der Sauce also ruhig etwas großzügiger mit Gewürzen und Schärfe sein, weil sich das dann in Kombination relativiert. 

Nicht jeder hat einen Spiralschneider. Aber die meisten Küchenreiben haben auch eine Julienne-Funktion, das funktioniert genauso gut. Ist halt nicht spiralförmig und lang, trotzdem kriegt man gute kurze Spaghetti damit hin ;-)

SaschaSalamander 10.07.2014, 08.43 | (0/0) Kommentare | PL

In Teufels veganer Küche

Ui, was für ein Glücksgriff! Kürzlich bei Amazon gratis, habe ich sofort zugegriffen: >IN TEUFELS VEGANER KÜCHE< von "Vegan Challenger". Die Autorin ernährt sich seit 2012 vegan und schreibt Rezepte und Ideen im Blog. 

Ich erwartete ein simples Büchlein, wie es eben typisch für viele Indies in Eigenregie ist, voller Tippfehler und mit wenig appetitlichen Fotos, dafür aber jeder Menge Rechtschreibfehlern. Aber vielleicht könnte ich ja doch zwei, drei Rezepte umsetzen, geschenkt ist geschenkt. Was ich dann allerdings sah, hat mich verblüfft, da hat jemand wirklich tolle Arbeit geleistet!

Die Fotos sehen prima aus. Man merkt, dass es kein Profi ist, aber mich stören die aufgehübschten Bilder in Profi-Kochbüchern sowieso, denn das kann ich niemals nachmachen, das ist entmutigend. Trotzdem hat der Autor sich große Mühe gegeben beim Anrichten und Fotografieren. Mit wenigen Handgriffen wurden die Gerichte aufgewertet und dekoriert, sodass es richtig Appettit macht und trotzdem realistisch bleibt, sodass man Lust bekommt, es gleichzutun.

Die Zutaten sind für ein veganes Kochbuch recht simpel, das ist ideal für Einsteiger oder die schnelle Küche. Ohne große Vorbereitung, ohne aufwändiges Suchen in zig verschiedenen Biomärkten, fast alle Zutaten hat man als Pflanzenköstler zu Hause oder weiß sie ohne Umstände zu beschaffen. 

Die Zubereitung geht schnell und einfach. Man sollte dafür einen Mixer im Haus haben. Da der Autor selbst einen ESGE-Zauberstab nutzt, genügt also ein guter Pürierstab oder ein günstiger Mixer Marke Mr Magic, auch hierfür einen Pluspunkt, weil es nicht haufenweise teure Küchengeräte braucht, die eh nur der Profi daheim hat. 

Neben den Rezepten finden sich auch Tipps fürs freie Gestalten. Deswegen schreibt er statt "Banane" oder "Erdbeeren" manchmal einfach nur "Obst". Was eben zu Hause ist, worauf man Appetit hat. Finde ich klasse! So, dass Küchenfeen kreativ werden können, Anfänger aber immer noch genügend Sicherheit haben, das Rezept genau zu befolgen, diese Mischung ist sehr gut gelungen und soll mir für meine Rezepte hier ein Vorbild sein (weil ich vor lauter Freestyle gerne mal die Mengenangaben vergesse). 

Ebenfalls ein Plus: die Mengenangaben sind für eine Person. Wer mag, kann jederzeit hochrechnen. Das ist leichter als Rezepte für vier Personen, die man dann erst umständlich runterrechnen muss. 

Und im Anschluss an jedes Rezept folgt entweder ein Tip, eine Info oder eine kurze Anekdote. Das lockert den sachlichen Stil sehr schön auf, macht das Buch persönlich, so als würde man sich mit dem Kumpel über die Lieblingsrezepte unterhalten. Gefällt mir sehr. 

Das Beste sind aber die Rezepte selbst. Manche davon sind entdeckte Schätze, an die ich mich gerne zurückerinnere. Mensch, ich habe früher so oft Grießsuppe gegessen, wie konnte ich das vergessen? Champignoncremesuppe, die sollte ich auch mal wieder machen! Und andere tolle Ideen, die mächtig was hermachen, etwa die Rote-Bete-Türmchen auf dem Cover oder das hübsch dekorierte Eis, lecker geschichtete Auberginen-Lasagne und viele Anregungen mehr. 

Über die Hälfte der Rezepte habe ich mir abgetippt und auf meinen To Do Stapel gelegt, wenn ich statt Eigenkreation mal wieder Rezepte zubereiten möchte. Auch, wenn ich noch keines davon nachgekocht habe - anhand der Rezepte und weil ich ähnliche Dinge schon selbst oft zubereitet habe ist mir klar, dass sie auf jeden Fall gelingen werden und köstlich schmecken. Es wurde hier nicht das vegane Rad neu erfunden. Und gerade DAS macht es für mich so sympathisch. Es könnten Rezepte aus meiner Küche sein, wie ich sie Freunden vorsetze. Und das werde ich demnächst tun, mit Baba Ganoush und dem Bananen-Erdnuss-Eis werde ich anfangen ;-)

Das Lektorat ist okay. Dafür, dass es BoD ist und von einem privaten Blog stammt, hatte ich etwas anderes erwartet. Aber da hat man sich wirklich Mühe gegeben. Ich habe nicht alles exakt gelesen, als würde ich es korrigieren, sondern flink die Rezepte überflogen. Aber dabei fiel mir kein nennenswerter Fehler ins Auge, den ich bemängeln könnte (und das will wirklich was heißen, denn ich finde immer Fehler, auch ohne es darauf anzulegen).

Hut ab, ein tolles Projekt! Und auch, wenn das Buch inzwischen 2,99 Euro kostet - ich finde es unterstützenswert und das Geld auf jeden Fall gerechtfertigt. Greift zu ;-)

SaschaSalamander 08.07.2014, 08.39 | (0/0) Kommentare | PL

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