SaschaSalamander

Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag:

Gone Girl

Erster Satz:
Wenn ich an meine Frau denke, fällt mir immer ihr Kopf ein

Letzter Satz:
Ich glaube, das habe ich mir redlich verdient

aus: Gillian Flynn: Gone Girl - das perfekte Opfer; Scherz 2013

SaschaSalamander 07.10.2013, 13.44 | (0/0) Kommentare | PL

Dies und das am Montagmorgen

Momentan ist recht viel los bei mir. Ich habe eine recht lange Vertretung zu managen, hatte schon einiges an Überstunden. Und wenn ich heimkomme, ist auch privat so einiges, das mich vom Lesen abhält. Und wenn ich lese, dann möchte ich einfach nur entspannen und nicht wie sonst Notizen machen oder mich mit Rezis rumschlagen, so gern ich das normalerweise tue. 

Ich bin froh, dass ich meinen Blog inzwischen sehr entspannt sehe und da kein Konzept habe wie früher, dass ich mir selbst vorgebe, an welchem Tag wann welche Rezension zu erscheinen hat. Nein, wozu auch, es soll Spaß machen. 

Es gibt alte Rezensionen, die ich vorgebloggt habe und jetzt posten kann. Und passenderweise habe ich haufenweise Bücher, die sich perfekt eignen für erste und letzte Sätze, Zitate oder Kapitel. Und Bento geht auch immer, oder? ;-)

Also, ich werde ganz entspannt in die nächste Woche und den kommenden Monat gehen. Der Blog ist mein Ausgleich, und ich genieße es, momentan mal nicht täglich eine Rezension zu posten. Und wer weiß, vielleicht klappt es ja nächste Woche bereits wieder. Falls nicht, dreht sich die Welt trotzdem weiter, und Ihr werdet mir auch sicher weiterhin treu bleiben und Euch an Rezis freuen. 

Was mir aufgefallen ist, als ich kürzlich mal in den letzten aktuellen Beiträgen stöberte: ganz schön viel Kinder- und Jugendzeut. Daran sieht man, dass ich momentan wirklich eher entspannen möchte als mich zu stressen. Trotzdem, es wird, glaube ich, mal wieder Zeit für einen saftigen Erotikroman oder einen schockenden Horrorfilm, hm? Nicht, damit mein Blog hier zum Jugendtreff mutiert und die Muttis und Kiddies plötzlich geschockt sind, wenn es plötzlich wieder erwachsener wird ...

Und was ich einfach mal loswerden möchte, so ganz aktuell und einfach so: 

Danke! :-)

An meine Leser, die Ihr schon seit Jahren dabeiseid und im Blog und auf Facebook fleißig kommentiert. Oft bin ich beim Posten schon richtig gespannt, was Euch diesmal dazu einfällt und wie Ihr den Beitrag finden werdet. 

An meine neuen Leser, weil ich mich über jedes neue Gesicht freue. 

Und an die Autoren und Verlage, die mir vertrauen und mit denen ich gerne zusammenarbeite. Ganz besonderes danke dafür, dass die Zusammenarbeit so gut klappt und ich mich niemals unter Druck gesetzt fühle. Mögen andere jammern, dass die Verlage Stress machen oder die Autoren aufdringlich sind - ich habe jedenfalls riesiges Glück mit Euch. Ihr habt Geduld, wenn bei mir viel los ist und die Rezis mal ein paar Tage länger dauert. Es ist okay, wenn ich auch mal einen negativen Beitrag bringe, weil ich ausnahmsweise mal keine super Wertung abgeben kann. Ihr haltet immer Rücksprache, damit ich Bescheid weiß. Und wenn jemand von sich aus auf mich zukommt, dann in der Regel immer mit Titeln, die mir wirklich gefallen, das zeigt mir, dass Ihr mich soweit kennt und respektiert anstatt mich als Werbefläche zu missbrauchen, das ehrt mich und fühlt sich toll an. 

Also, kurz gesagt das oben alles zusammengefasst: ich liebe mein Hobby, ich liebe das Bloggen, und es macht einfach Freude. Ist ein Ausgleich zum Job und zum Alltag, den ich nicht missen möchte. Mir würde echt was fehlen, wenn ich diesen Blog und die vielen Kontakte nicht hätte ... 

SaschaSalamander 07.10.2013, 08.38 | (0/0) Kommentare | PL

Statistik KW 40

GELESEN / GEHÖRT
1 - Scary Harry - Von allen guten Geistern verlassen (S Kaiblinger)
2 - Gone Girl (G Flynn)
2 - Einer flog übers Ordnungsamt (J Koczwara)


GESEHEN
2 - Dr Who Staffel 4 
2 - Two and a half men Staffel 8


NEUZUGÄNGE
Meine Chefin, die Wahnsinn (Leif Zax)
Gone Girl (Gillian Flynn)


ANMERKUNGEN:
1 - komplett
2 - teilweise
3 - abgebrochen

SaschaSalamander 06.10.2013, 20.42 | (0/0) Kommentare | PL

Der Geschichtenkater

Anatol zieht durch das Land und macht Rast in einem alten Haus, wo bereits andere Tiere wohnen. Als Dank für ihre Gastfreundschaft erzählt er ihnen Abend für Abend eine spannende Geschichte.

Zufällig darübergestolpert, normalerweise hätte ich die CD gar nicht weiter beachtet, aber beim Stöbern im Programm stieß ich darauf und war völlig unvoreingenommen einfach neugierig. Und was für eine Perle durfte ich nun hören! DER GESCHICHTENKATER ist eine ganz wunderbare CD, die ich ganz sicher noch öfter hören werde :-)

2 CDs, die Geschichten erzählt von >Ursel Scheffler<, über die ich hier kaum etwas erzählen muss, eine so bekannte Kinderbuchautorin muss ich nicht wirklich mehr vorstellen. Die von ihr ausgewählten Märchen sind bunt aus allen Regionen gewählt. Was mir besonders gefällt ist die Auswahl der Märchen. Es sind zwar bis auf zwei Ausnahmen alles bekannte Titel (des Kaisers neue Kleider, die Bremer Stadtmusikanten, der gestiefelte Kater, der Fischer und seine Frau, Hase und Igel, etc), doch sie gehören nicht zur Kategorie "inzwischen viel zu oft erzählt". 

Der Rahmen um den Geschichten Anatol lässt die Märchen in ganz neuem Licht erscheinen. Hier und da wird die Handlung ein wenig geändert, wird zusätzlich eine Katze oder ein anderes Tier eingebunden, so bekommt der Fischer etwa ein Haustier an seine Seite oder entpuppt sich der gestiefelte Kater als ein Urahn von Anatol. Die Geschichten werden nicht einfach so erzählt, sondern sie haben immer einen Zusammenhang, etwa die einzelnen Verwandten von Anatol oder die Erlebnisse eines Gastes, der später zur Gruppe stößt. Es ist einfach eine ganz süße Idee, alles durch die Rahmenhandlung zu verbinden, und das unterscheidet diese CD von anderen Märchensammlungen. 

Die Charaktere sind allesamt liebenswert. Obwohl die Rahmenhandlung nur einen kurzen Teil einnimmt, gelingt es Scheffler, sehr viel Wärme hineinzulegen, allen Tieren eine eigene Persönlichkeit zu verleihen. Schnell werden sie zu Freunden, die man am liebsten immer wieder einlädt, die man immer wieder hören möchte.

Aber was den GESCHICHTENKATER nun zu etwas ganz Besonderem macht, das ist der Sprecher: >Christian Rudolf<. Ich gebe zu, trotzdem er ein bekannter Schauspieler ist, war er mir völlig unbekannt, dazu sehe ich einfach zu wenige deutsche Filme und Serien. Aber nach dieser CD ist sicher, dass ich mehr von ihm will, nicht im TV sondern für die Ohren! Er ist großartig, einfach perfekt für diese Märchensammlung. Er hat eine an sich eher unauffällige, unaufdringliche Stimme, kann sich ebenso wie Stefan Kaminski und Rufus Beck selbst zurücknehmen und dann mit verstellter Stimme eine One-Man-Show abliefern wie in einem Hörspiel. In den Dialogen dann läuft er zur Höchstform auf. Er spricht mit verteilten Rollen, teilt jeder Figur eine eigene Stimme zu, die träge gemütliche Eule, der aufgeregte Hahn, die verführerische Katze, der selbstbewusste Kater, die ängstliche Maus und all die anderen Figuren werden lebendig, wenn er säuselt, lacht, ruft, kräht, krakeelt, ruft, flüstert, kichert, lockt, schmeichelt, flattert. 

Christian Rudolf ist einfach genial. Und entsprechend hoffe ich, dass er noch viele weitere Titel sprechen wird, in denen er die Möglichkeit bekommt, seine Fähigkeiten voll auszukosten. 

Alles zusammen bildet eine wunderbare Atmosphäre: die herzlichen Charaktere, die witzige Rahmengeschichte, die neu arrangierten Märchen, der herausragende Sprecher. DER GESCHICHTENKATER ist ein Schatz, der unbedingt ins Regal gehört!


SaschaSalamander 04.10.2013, 09.13 | (0/0) Kommentare | PL

Gedanken am Feiertag

Der Herbst ist da, und er ist aktuell recht kalt. Das bedeutet: weniger Vespa. Mehr Hörbücher und Bücher während des Pendelns. Außerdem weniger Touren, weniger Ausfahrten. Und nicht ganz so viele Spaziergänge. Dafür mehr Gemütlichkeit, sich ins Bett und auf den Lieblingsstuhl kuscheln, Tee trinken, Literatur genießen, Filme ansehen. 

Heute Feiertag, morgen nur ein kurzer Tag, und dann Wochenende. Und ich bin alleine, habe die ganze Bude für mich. Eine Planung steht nicht fest, wozu auch. Aber sicher ist, dass ich gestern und heute ein wenig durch die Wohnung wirble, alle paar Monate muss mal ein wenig "Grund" rein, wie man so schön sagt. Fenster putzen, an schwer zugänglichen Ecken wuseln, Fußboden wischen, ein paar Sachen entrümpeln. Aber auch, wenn böse Zungen anderes behaupten, ein Putzteufel bin ich nicht, diese Arbeit dürfte an einem Vormittag erledigt sein.

Danach ist dann so richtig Zeit für den Lesesessel! Und mal sehen, falls ich Mitfahrer finde, werde ich mich vielleicht auch noch einmal kurz auf die Vespa schwingen für eine kleine Ausfahrt. 

Welche Bücher erwarten mich denn überhaupt? DER BILDERBUCHBOY von Christian von Aster ist eine Kurzgeschichtensammlung, von der ich hier und da mal eine Geschichte picken möchte. MEINE CHEFIN, DIE WAHNSINN von "Leif Zax" sieht so richtig abgedreht aus und wird mir vermutlich sehr viel Lachen bescheren. GONE GIRL ist ein Thriller, auf den ich mich richtig freue (ohje, Thriller, obwohl ich allein zu Hause bin? Wie machen Singles sowas normalerweise? *bibber*). STELLA MENZEL UND DER GOLDENE FADEN von Holly-Jane Rahlens ist ein Kinderbuch, das mich allein beim Durchblättern schon verzaubert. ADAM von Raimon Weber ist in Genre und Aufmachung so ganz anders als alles, was ich sonst vom Autor gelesen habe, und daher bin ich umso neugieriger auf diesen Titel. Außerdem wurde mir ZEN FOOD von einer Freundin ans Herz gelegt, weil es gerade zu meinen aktuellen Änderungen in der Ernährung passt und wohl ein paar schöne Gedanken bereithalten soll. Und dann habe ich noch drei NYLON - Novellen von Nora Schwarz, die ich stimmungsvoll genießen möchte. 

Das ist alles viel zuviel für die drei Tage. Und wenn man denkt, was ich sonst noch alles gerne tun würde, reicht die Zeit eh nicht. Also was solls, eins nach dem anderen und die Stille zu Hause genießen. Habe keine Lust auf Hektik an diesem schönen Wochenende ...

SaschaSalamander 03.10.2013, 09.28 | (0/0) Kommentare | PL

Pandabento

Zwei Bentos, die ich schon vor einiger Zeit gemacht habe.
Der heutige Beitrag mal ganz im Zeichen des Panda :-)



Käsetortellini und Radieschen, dazu Kräutertofu und Babykarotten. Und in dem Zwischenraum zwischen Abdeckung und Deckel Panda - Gummibärchen. Schmecken lecker nach Vanille, köstlich. 



Grüne und rote Paprika mit Sonnenblumenkernen und frischer Kresse. Dazu Tamagoyaoki (oder halbierte Maultaschen, das lässt sich grad schwer erkennen *hüstel*. Da ich in Tamagoyaki makabererweise immer gerne eine Entenfamilie als Picker stecke, tippe ich auf ebendiese, also gerollte japanische Pfannkuchen). Und Reis, dekoriert mit Furikake (Reisgewürz) mit Pandaschablone gestreut. 

Das Undefinierbare daneben sind Butterkekse mit Motiven von Shaun das Schaf :-)

SaschaSalamander 03.10.2013, 08.40 | (0/0) Kommentare | PL

Finde den Täter

Klappentext: Gemeinsam haben Philip, Flo, Caro, Leo und Komissar Lars schon viele Fälle gelöst. Die 8 spannendsten sind hier in einem Sammelband zusammengefasst, illustriert mit 120 kniffligen Wimmelbildern, bei denen man schon genau hinsehen muss, um den Freunden bei der Jagd nach den Tätern helfen zu können. Der Sammelband enthält die beiden Einzelbände »Der Fluch des schwarzen Schützen« und »Geheimbund Rote Koralle«.

Das Buch beginnt damit, dass die Freunde (sie nennen sich "Lakritzbande") zu einer Testamentsverlesung geladen werden. Es gibt einige Rätsel zu knacken, denn manche der Anwesenden spielen ein falsches Spiel, und dann wird das Erbe nicht einfach verteilt sondern muss sich erst mühsam erarbeitet werden. 

Etwa eine Seite Text, dann ein Bildchen, auf dem etwas gerätselt werden muss. Etwa in einem Wimmelbild einen bestimmten Gegenstand oder eine Person suchen. Auf einem Bild erkennen, was verändert wurde. Den Täter ertappen, warum sein Gipsbein nicht echt ist. Ein Puzzle zusammensetzen, oder oder oder. 

Die Lösung zu dem Bild folgt auf der nächsten Textseite direkt im Anschluss, integriert in die Handlung, sodass man nicht ständig hin und her blättern muss zwischen Rätsel und Lösung, das gefällt mir sehr und sorgt für flüssigen Lesespaß. Die Rätsel sind kindgerecht, dürften für einiges Knobeln und Suchen genau richtig sein, einige sind etwas leichter, andere ein wenig schwieriger, sodass für jeden etwas dabei ist, häufige Erfolgserlebnisse garantiert.

Die Handlung selbst ist der Zielgruppe entsprechend sehr einfach gehalten, eben ein Kinderkrimi für die jüngeren Leser mit sympathischen Charakteren, einer spannenden Handlung, witzeigen Momenten und sehr vielen Aha-Effekten bei Lösung der Geheimnisse. 

Ich habe das Büchlein auf dem Kindle gelesen, auch dort sind die Bilder perfekt zu erkennen (was bei Comics, Bildern und Grafiken nicht immer selbstverständlich ist), ich konnte mühelos alles finden und lösen. 

Zugegeben, ich habe das Buch nicht komplett gelesen sondern vorzeitig abgebrochen. Das lag nicht daran, dass es mir nicht gefiel, sondern es ist tatsächlich für eine sehr junge Zielgruppe gehalten, etwa Vorlesen durch Eltern und gemeinsam Suchen, oder auch Erstleser. Für Jugendliche oder Erwachsene sind die Rätsel dann definitiv zu einfach, die Handlung zu simpel. Aber für diese ist das Buch auch nicht konzipiert, daher sehe ich das nicht als Mangel sondern finde es toll, dass auch die Jüngsten bereits fleißig an einem Krimi ihre Spürnase testen dürfen. Ich hätte es als Kind geliebt!

SaschaSalamander 02.10.2013, 08.33 | (0/0) Kommentare | PL

Bento-Wettbewerb bei Bakeneko

Bakeneko vom >Tasty Bento - Blog< startet dieses Jahr wieder ein Gewinnspiel. >Hier< geht es zu den Regeln des Wettbewerbs, und >hier< könnt Ihr die Preise einsehen. 

Die Preise sind klasse, und Mitmachen lohnt sich. Es ist genügend Zeit, sich etwas Nettes zu überlegen, die Regeln sind dieses Mal auch recht einfach. Ich hoffe, dass möglichst viele sich beteiligen und auch den Beitrag teilen, Bakeneko freut sich sicher über viele Teilnehmer! :-)

SaschaSalamander 01.10.2013, 14.25 | (0/0) Kommentare | PL

No place, no home

Über >Morton Rhue< muss ich gar nichts mehr weiter erzählen, oder? Ein Jugendbuchautor, den spätestens seit "die Welle" oder "Ich knall Euch ab" als Schullektüre jeder kennen dürfte. Er hat auch viele weitere herausragende Bücher geschrieben, die stets mit Gesellschaftskritik gespickt sind und sich gut in die Lebenswelt der Jugendlichen hineinversetzen können. Auch unter seinem Realnamen "Todd Strasser" hat er erfolgreich Bücher veröffentlicht.

NO PLACE, NO HOME handelt dieses Mal von Dan, einem völlig normalen Jungen. Er geht auf die Highschool, ist verliebt in ein Mädchen, trainiert mit Freunden, spielt Baseball und hofft auf ein Stipendium. Doch als seine Mutter ihre Arbeit verliert und der sowieso eher häusliche Vater nicht zum Verdienst beitragen kann, können sie das Haus nicht mehr bezahlen. Vorübergehend zieht die Familie beim Onkel ein, doch als die Stimmung immer gereizter wird, müssen sie nach Dignityville. Dort leben viele Obdachlose, und Dan ist nun einer von ihnen. Er geht weiterhin auf die Schule, trifft sich mit seiner Freundin, doch er muss viele Erfahrungen sammeln, die ihn verändern. Auch beginnt er mehr für Meg, ein Mädchen aus der Zeltstadt, zu empfinden. Und plötzlich wird jemand zusammengeschlagen, eine eindeutige Warnung an die Bewohner von Dignityville ...

Dieses Buch greift also das Thema Obdachlosigkeit auf, die Hintergründe der Wirtschaftskrise werden ebenfalls erläutert. Rhue räumt mit vielen Vorurteilen auf und zeigt, dass Obdachlosigkeit nicht zwangsläufig bedeutet, dass die Betroffenen faul sind, sich um Arbeit drücken, ungepflegt sind oder ihre Lage selbst zu verantworten haben. Natürlich herrschen (vor allem in Hinblick auf die Krankenversicherung) in Deutschland andere Verhältnisse als in Amerika, doch so weit entfernt ist man auch hier nicht mehr ... viele Menschen gehen arbeiten, doch das Gehalt reicht nicht aus, um davon Nahrung, Wohnung, Versicherungen abzudecken, ein menschenwürdiges Leben ist nicht möglich. 

Auch zeigt der Autor sehr schön, auf welche Weise die Obdachlosen stigmatisiert werden. Das zweischneidige Schwert der staatlichen Hilfe, die zwar unterstützt aber zugleich auch öffentlich brandmarkt. Etwa wenn die Kinder aus Dignityville mit einem gesonderten Bus abgeholt werden und dann in der Schule ein kostenloses Frühstück erhalten, während alle Mitschüler wissen "an diesem Tisch um diese Uhrzeit sitzen nur die aus der Zeltstadt". Es ist demütigend, und der Leser / Hörer leidet mit Dan und Meg. Erst fehlt das Geld für die Kinokarte oder die Mitbrinsel auf der Party, dann wird das Handy abgemeldet, dann die Fahrt in dem Bus, immer tiefer sinkt Dan, ohne diese Abwärtsspirale verhindern zu können, sosehr er sich auch um Nebenjob und Stipendium bemüht. 

Dan als Protagonist erzählt in der Ich-Form, sodass man weitere Personen aus seiner Sicht kennenlernt und deren Motive im Unklaren bleiben. Trotzdem sind alle Charaktere sehr gut nachvollziehbar und geschickt ausgebaut. Rhue versteht es, seinen Figuren Leben zu verleihen und den Leser mit ihnen mitfiebern zu lassen. 

Ich habe ein wenig den Eindruck, dass die Geschichte um den Angriff und die Frage, wer dahinter steckt und welche Motive den Täter antreiben, eher Mittel zum Zweck ist. Worum es hier geht ist die Darstellung der Situation obdachloser Menschen. Um diese Darstellung etwas weniger trocken zu gestalten und eine gewisse Spannung einzubringen, wurde vermutlich ebendiese Handlung eingebunden. Was ich sehr gut finde, da in >Über uns Stille< aufgrund der Kammersituation dieser Handlungsaspekt fehlte und das Buch dadurch etwas schwerfällig wurde. Dieser Fehler wurde in dem neuen Buch nicht wiederholt.

Das heißt allerdings, wer Action und atemlose Spannung erwartet, der wird schnell enttäuscht. Rhue setzt vielmehr auf die Aussage des Buches und die Darstellung von Dans Alltag, um die Jugendlichen an das Thema heranzuführen. Während Dan als Ich-Erzähler durch das Buch führt, liest / hört man einen Dialog zwischen zwei Personen, die sich für den Angriff verantwortlich zeichnen. Doch sehr schnell ist dem Leser klar, wer dahintersteckt, und spannend ist weniger die Frage "wer und warum" als vielmehr "wann und wie wird Dan dahinterkommen". 

Paul Kindermann als Sprecher des Dan war mir bisher nicht bekannt. Er hat eine ruhige Stimme, die er nur selten variiert in Tempo, Lautstärke oder Stimmhöhe. Dadurch wirkt der Vortrag sehr gleichmäßig, hätte an manchen Momenten etwas mehr Einsatz vertragen können. Insgesamt allerdings passt Kindermann recht gut zu diesem Buch, da er Dans Gedanken gut wiedergibt und sich auf das Wesentliche, nämlich die sachlichen Elemente des Buches, konzentriert. Christian Rudolf und Bernd Stephan machen in ihrem Dialog alles richtig, der eine bedrohlich und souverän, der andere vorsichtig und untergeben, sodass man die jeweilige Situation sehr gut vor Augen hat. 

Das neueste Buch von Morton Rhue ist also nach dem leicht schwächeren Vorgänger auf jeden Fall wieder sehr gelungen. Für an kritischen Büchern interessierte Leser / Hörer kommt niemals Langeweile auf, die Thematik wird trotz der komplexen Zusammenhänge jugendgerecht und ohne Zeigefinger dargestellt, die Charaktere sind sympathisch und greifbar. Klare Empfehlung für alle Jugendlichen (und natürlich junggebliebenen Erwachsenen). 

SaschaSalamander 01.10.2013, 08.37 | (0/0) Kommentare | PL

Rosalie will ein Haustier

Den ersten Band >WIR LIEBEN DIE FREIHEIT< der Reihe habe ich bereits vorgestellt und dabei etwas mehr über ROCKY UND SEINE FREUNDE sowie den Autor Stephen Valentin und den Illustrator Jean-Claude Gibert erzählt. 

Der zweite Band ROSALIE WILL EIN HAUSTIER erzählt nun von Tieren im Tierheim und den Überlegungen, die man sich vor der Anschaffung eines Haustieres machen sollte: Rosalie und ihre Freunde besuchen für ein Referat das örtliche Tierheim. Das Mädchen entdeckt den Hasen Fred, und für beide ist es Liebe auf den ersten Blick, Rosalie MUSS diesen niedlichen Fratz haben! Sie überredet ihre Eltern, und schon kommt Fred zu ihnen nach Hause. Doch dann fangen die Probleme an, und bald steht die Familie vor der Frage, ob man Fred behalten kann oder wieder wegeben muss. Rosalie ist verzweifelt, was soll sie nur tun?

Und ich kann wieder alles bestätigen, was ich bereits im ersten Band erzählt habe. Die Themen sind sehr liebevoll aufgearbeitet, die Zeichnungen sind mit ihrem einfachen Strich allerliebst, und die Charaktere werden auf den wenigen Seiten sehr schön dargestellt. 

Es ist wirklich erstaunlich, wie ein kleiner Hase auf so wenigen Seiten so viel Unsinn anstellen kann. Hier wird anschaulich herausgearbitet, dass ein Haustier nicht nur Freude bereitet sondern vor allem auch viel Verantwortung mit sich bringt und welche Fragen man sich vorab stellen muss. Natürlich geschieht dies kindgerecht, und Erwachsene sollten in manchen Punkten etwas weiter denken. Aber hier geht es vor allem darum, Kindern zu zeigen, warum die Eltern nicht sofort in das nächste Tierheim flitzen, um eine Katze oder einen Hund zu holen, sondern warum sie es sich sehr genau überlegen. Das Kind wird in die Verantwortung genommen, gemeinsam mit der Familie darüber nachzudenken: wie teuer sind Futter und Tierarzt? Gibt es jemanden, der vielleicht allergisch ist? Wieviel Zeit braucht man für die Pflege und Betreuung? Was benötigt das Tier alles? Hat man genügend Platz in der Wohnung? Wie alt wird so ein Tier? Wohin damit im Urlaub? 

Für Eltern, deren Kinder nach einem Tier fragen, ein wirklich hilfreiches Büchlein, um angeregt durch die Geschichte sinnvoll und zielführend eine Anschaffung zu planen. Aber auch auch, wenn ich keine Kinder habe, und auch, wenn ich mir der Probleme der Anschaffung eines Tieres bewusst bin - ich fand den kleinen Comic trotzdem klasse. Rocky und seine Freunde sind mir auf den wenigen Seiten, die ich in beiden Büchlein gelesen habe, sofort ans Herz gewachsen. Ich freue mich auf weitere Abenteuer :-)

SaschaSalamander 30.09.2013, 09.09 | (0/0) Kommentare | PL

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