SaschaSalamander

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Das Katzen-Komplott

01. Kapitel: Katzen-Komplott
02. Kapitel: Die Petition
03. Kapitel: Mäuschen im Häuschen
06. Kapitel: Der Koi-Karpfen vom Pfarrer
08. Kapitel: Was der Neuen Katze passiert sein könnte
15. Kapitel: Das Neue Zuhause der Neuen Katze
20. Kapitel: Das Krankenhaus

aus: Katie Davies: Das große Katzen Komplott; Sauerländer 2012

SaschaSalamander 05.04.2012, 15.25 | (0/0) Kommentare | PL

Der Umweg

bakker_umweg_1.jpgINHALT

Es ist schwer, die Handlung wiederzugeben, da ... nun, was an der Handlung so besonders ist, beschreibe ich näher unter "Erzählweise". Aber ich möchte kurz widergeben, was in dem Roman erzählt wird: die Protagonistin zieht sich alleine zurück in ein Haus, abgelegen und entfernt von der nächstgrößeren Stadt. Der Leser begleitet ihren Alltag, sei es eine ungewöhnliche Begegnung mit einem Dachs, der draus resultierenden Besuch beim Arzt, der Gang zum Bäcker. Auch begegnet sie anderen Personen, etwa dem Schafzücher Rhys Jones oder dem jungen Bradwen, der auf der Suche nach einer hübschen Wanderstrecke ist.


ERZÄHLWEISE

Es gibt drei Erzählperspektiven: Die der Protagonistin, die ihres verlassenen Ehegatten und die des jungen Mannes. Der Schwerpunkt liegt bei der Frau und ihren Erlebnissen rund um das Haus, ihre Tiere und die Dorfbewohner.

Das Ungewöhnliche an diesem Roman ist die Erzähltechnik. Es ist üblich, das Bild aufzuzeigen und die Handlung darzustellen. Bakker macht es genau anders: er erzählt alles außer der Handlung selbst. Er schreibt um die Handlung herum, beschreibt die Auswirkungen der Kernhandlung. Recht bald erfährt der Leser, dass die anfangs namenlose Protagonistin eine schwere Krankheit diagnostiziert bekam und ihren Mann verließ. Dies wird jedoch nicht auf direktem Weg erzählt. Sondern zu Beginn ist der Leser ahnungslos. Erst mit dem ersten Perspektivwechsel hin zum Ehemann wird beschrieben, dass dieser von seiner Frau verlassen wurde. Durch kleine Gemeinsamkeiten (seine Frau übersetzte ebenso Dickinson wie die Protagonistin) erkennt der Leser den Zusammenhang. Der Ehemann nimmt einen Arzttermin wahr und erfährt zufällig, dass seine Frau untersucht wurde und eine schlimme Diagnose bekam, jedoch darf der Arzt aus Gründen der Schweigepflicht dies nicht ausführen. Der Leser hat also viele Möglichkeiten: wird sie in wenigen Monaten sterben? Kann sie geheilt werden? Ist ihr Körper dem jahrelangen Verfall und Siechtum anheim gegeben? ist dies der Grund für ihre Flucht vor dem Ehemann? Ist dies der Grund für das, was am Ende des Romanes geschieht? Wie hängt es mit anderen Punkten zusammen, die der Leser später erfährt? All diese entscheidenen Fragen beantwortet der Autor nicht.

Man könnte es so beschreiben: der Autor zeichnet die Umrisse eines Gegenstandes und malt den Hintergrund in melancholischen, gedeckten Farben aus. Es liegt am Leser selbst, die Silhouette des Gegenstandes zu deuten und entsprechend selbst zu colorieren. Je nach Erfahrungsschatz und persönlicher Einstellung wird sich wohl jeder eine eigene Geschichte zusammensetzen. Viele verschiedene Themen werden angerissen von beruflicher, privater und sexueller Natur, ein Gewicht wird ihnen nicht verliehen, der Leser hat freie Hand bei der Wahl der Malwerkzeuge und Farben.

Ich fände es hochspannend, mit unterschiedlichen Lesern über dieses Werk zu diskutieren. Denn ich bin sicher, viele nehmen die Handlung als gegeben wahr und erkennen gar nicht, dass es die eigene Interpretation dahinter ist. Sehr geschickt versteht es der Autor, vermeintliche Wahrheiten zu erschaffen und eine Geschichte zu erzählen, ohne sie selbst in Worte zu kleiden. Gerne würde ich Eindrücke der Leser vergleichen, fragen was sie hinter jener Andeutung sehen und welche Verbindungen sie zwischen einzelnen Elementen geknüpft haben.


CHARAKTERE

Wie auch die Handlung sind die Charaktere eher umrissen als deutlich beschrieben. Über die Protagonistin erfährt der Leser natürlich am meisten, doch auch hier ist vieles der Interpretation überlassen. Andere Figuren werden eher angedeutet als beschrieben. Dennoch gibt es deutlich Sympathieträger und Unsympathen.

Faszinierend ist auch, wiesehr die verstorbene Witwe Evans in die Handlung eingebunden ist: die alte Frau, der das Haus früher gehörte, bevor sie verstarb. Immer wieder ist sie Gesprächsthema, sei es ihr tatsächliches Leben oder seien es die Vermutungen der Protagonistin. Ich würde ihr tatsächlich eine eigene Rolle in diesem Roman zuteilen, obwohl sie natürlich niemals persönlich auftritt. Ebenso Emily Dickinson, die eine wichtige Funktion innehat und durch ihre Gedichte die Handlung untermalt. Ihr Foto, ihre Werke, die Arbeit der Protagonistin sind stets präsent.

Auch die Tiere bekommen einen sehr hohen Stellenwert im Leben der Frau: die Schafe des Nachbarn, die auf ihrem Grundstück weiden dürfen. Die Gänse, die frei auf ihrem Grundstück laufen und die sie zum Schutz vor Feinden gerne in einen kleinen Stall sperren möchte. Sam, der Hund des Jungen. Und natürlich die Dachse am Steinkreis, die ihr sofort einen neuen Spitznamen im Dorf bescheren.


SPRACHE, HÖRBUCH, SYMBOLIK

So schwer der Inhalt stellenweise sein mag in seiner Tragweise, so geradlinig und leichtfüßig kommt der Roman in seiner Sprache daher. Regina Lemnitz - Whoopie Goldberg, Roseanne - ist die perfekte Besetzung (wenngleich drei Sprecher für die jeweils drei Erzählperspektiven auch nett gewesen wären). Da die Protagonistin die Gedichte Emily Dickinsons übersetzt, gibt es viele Anspielungen auf die Dichterin. Außerdem tauchen sehr viele Wörter auf, die nicht ins Deutsche übersetzt wurden, etwa das "Kissing Gate" oder die "Stiles". Einzig was mich störte war die derart häufige Erwähnung der Chaiselongue, dass mein Bedarf an diesem Wort für die nächsten 20 Jahre gedeckt ist. Gut, "Sofa" wäre unpassend, es ist doch etwas anderes, trotzdem hätte der Autor oder Übersetzer sich da etwas einfallen lassen können. Gefühlt habe ich den Begriff rund 100 Mal gehört, es hat mich nach der zweiten CD extremst genervt (was allerdings das einzige war, das mich störte an diesem Buch). 

Der Inhalt des Buches ist gestützt von sehr viel Symbolik. Die stetig dezimierte Gänsezahl verweist auf ein nahendes Ende, die Fußverletzungen aller drei Hauptfiguren als schmerzhafte Verbindung der drei ansonsten so unterschiedlichen Personen, Socken als Sinnbild einmal für Leichtfüßigkeit und ein andermal für Respektlosigkeit. Die Monate November und Dezember als eher triste Monate, hier jedoch durchzogen von ungewöhnlich warmen Tagen. Eine lilafarbene Mütze, Farbklecks in einer immer trister werdenden Umgebung. Altweibergeruch im Haus, der sich langsam auf die Protagonistin überträgt. Der Dachs, ein eher friedliches Tier, hier eine kurzzeitige Bedrohung. Die Welt ist aus den Fugen geraten, die Frau muss sie neu sortieren, ebenso der Leser.


FAZIT

DER UMWEG von Gerbrand Bakker ist ein nach außen hin schlichtes, ruhiges und eher melancholisches Buch. Bei genauer Betrachtung jedoch zeigt sich die herausragende Erzählkunst des Autors: mit nur wenigen Worten lässt er eine komplexe Handlung entstehen, die jedem Leser ein individuelles Erlebnis beschert. Für diesen Roman sollte man sich die Zeit nehmen, ihn bewusst zu genießen. Denn ob er gefällt oder nicht - liegt einzig am Leser und dem von ihm selbst entworfenen Bild.

SaschaSalamander 05.04.2012, 10.06 | (0/0) Kommentare | PL

Sechs Ebooks

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SaschaSalamander 04.04.2012, 19.12 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Passwort

Wenn ich etwas gelesen habe und nicht darüber schreibe, dann geistert es mir noch lange im Kopf umher. Dafür brauche ich das Schreiben: um einen Text loszulassen und mich anderen Gedanken zu widmen. Also werde ich ein paar Beiträge schreiben, auch wenn es mir schwerfällt. Der Grund, warum ich eigentlich nicht schreiben möchte: manchmal möchte ich keine lange Rezension tippen. Eine Rezension bedeutet Notizen, Recherche, Arbeit. Gerade bei Kurzgeschichten im Eigenverlag bedeutet dies, dass das Rezensieren weitaus aufwändiger ist als das fünfminütige Lesen selbst. Nope, muss nicht sein. Manchmal möchte ich trotzdem einfach nur Gedanken loswerden. Ich möchte niemandem Unrecht tun, indem ich unreflektierte Gedanken im Internet verbreite und dadurch Autoren an den Karren fahre. Aber ich möchte mich von diesen Gedanken befreien und sie trotzdem loswerden.

Einige wenige Beiträge (die ganz sicher die Ausnahme bleiben und nur selten vorkommen werden) möchte ich also nicht der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Über die Hintergründe dazu mehr in dem Beitrag "PASSWORT" auf den Zusatzseiten meines Blogs (erreichbar links in der Navigationsleiste). Zukünftig wird also hier und da ein Beitrag erscheinen, der nicht öffentlich ist. Ich werde mit dem Passwort sehr bedacht sein und es nicht allzu oft verteilen. Trotzdem braucht sich niemand benachteiligt fühlen, der diese Beiträge nicht lesen kann, Ihr verpasst sowieso nicht viel außer einfach nur unreflektierte Katharsis und zusammenhanglosen Gedankenmüll ;-)

SaschaSalamander 04.04.2012, 19.01 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Ostfriesenangst

wolf_ostfriesenangst_1.jpgOSTFRIESENANGST ist der sechste Roman der Ostfriesen-Krimi-Reihe von Klaus-Peter Wolf, der siebte Band ist bereits für 2013 geplant. Der aktuelle Fall handelt zuerst von Schülern, die ohne ihren Lehrer von einer Wattwanderung zurückkehren. Sind sie Täter, die sich ihres ungeliebten Pädagogen entledigt haben? Oder sind sie Opfer eines verantwortungslosen Mannes, der sie viel zu tief hinein ins Watt führen wollte? Bald kommt ein weiterer Handlungsstrang hinzu. Ich halte dies nicht für einen Spoiler, da dieses Thema sehr früh einsetzt: ein freigelassener Serientäter ist den aufsichtshabenden Polizisten entkommen und macht nun den Norden unsicher. Und er hat bereits ein neues Opfer im Visier ...


CHARAKTERE

Eine der ganz besonderen Stärken des Autors Klaus-Peter Wolf ist die Gestaltung lebensnaher Charaktere. Deswegen liebe ich seine Bücher, denn die Figuren sind aus dem Leben gegriffen, als würden sie jeden Moment vor mir stehen. Jeder Charakter, ob Haupt- oder Nebenfigur, erhält Stärken und Schwächen, Eigenheiten und Macken, eine ganz individuelle Persönlichkeit, die ihn von allen anderen Unterscheidet. Und wie im realen Leben, kann man niemanden zu hundert Prozent mögen oder hassen, denn jeder Mensch trägt mehrere Seiten in sich.

Durch die häufig wechselnde Erzählperspektive erhält der Leser Einblick in viele verschiedenen Charaktere, teilweise auch die eher unbedeutender "Statisten", wodurch ebenfalls sehr viel Realismus entsteht.


NAMEN, ORTSBEZEICHNUNGEN

Ich mag diesen Stil sehr. Ein gewisses Problem birgt dies jedoch: der Autor beschreibt einzelne Figuren so detailreich und wechselt so häufig die Perspektive, dass man oft sehr genau darauf achten muss, bei wem er sich gerade befindet. Manchmal ist es fast schon ein wenig zuviel des Guten. Sogar unbedeutende Nebencharaktere erhalten eigene Vor- und Nachnamen. Ich habe die erste CD wie üblich während des Pendelns gehört und konnte danach fast nichts von der Handlung wiedergeben. Also habe ich von Beginn an nochmal gehört und diesmal alle Namen und Orte notiert, um der Handlung folgen zu können. Da das Hörbuch gekürzt ist (z.B. Ubbos Marzipan-Tick, das habe ich nur aus anderen Rezensionen erfahren, im Hörbuch wird dies nicht erwähnt), sind wohl nicht alle Namen erwähnt. An die 40 habe ich gezählt, darunter auch die Namen von Urlaubsgästen, Partygästen, Haustieren, der früheren Therapeutin des Serientäters, frühere Opfer eines Killers, also für die Handlung eher irrelevante Personen. Zusätzlich erhalten viele Personen einen Spitznamen oder Decknamen, was dem Leser einiges an Konzentration abverlangt.

Ähnlich ist es bei den Ortsangaben. Die Darstellung ist überaus lebendig, ich habe ein klares Bild der jeweiligen Lokalitäten vor mir. Ob es allerdings notwendig ist, jedes Café, jeden Bücherladen und jedes Restaurant namentlich zu benennen, da scheiden sich die Geister. Für Ortskundige mag das wunderbar sein, für Ortsfremde ist das ein wenig zuviel. Ob alles exakt so stimmt, vermag ich als Ortsfremde natürlich nicht zu beurteilen, aber ich gehe davon aus, dass er sich sehr genau an die tatsächlichen Orte gehalten hat. Gelegentlich als ihm eigenes Stilmittel und weil ich seine Romane sosehr liebe, finde ich es okay, aber am Stück mehrere Romane dieser Art wäre mir dann doch zuviel.

Auch wird immer wieder der Roman OTTERNBISS der Autorenkollegin Kölpin erwähnt. Finde ich eine prima Sache, wenn Autoren sich gegenseitig unterstützen, in dieser Häufigkeit allerdings wirkt es ein wenig aufdringlich und kontrapoduktiv. Als Hörbuchfan freute ich mich natürlich über die einmalige Erwähnung des Komponisten Ulrich Maske ;-)


AUFBAU, SPRACHE, ZIELGRUPPE

Der eigentliche Aufhänger, die ohne Lehrer zurückgekehrten Kinder, ist recht schnell Nebenschauplatz. Wird weiterhin behandelt, doch mit dem Auftritt des Serientäters fügen sich mehrere Handlungsstränge ineinander. Viele Dinge werden geklärt, dafür ergeben sich andere Fragen. Etwa danach, weshalb der Täter seinen Bewachern entkommen konnte oder wieso die zuständigen Kollegen sich so auffällig verhalten. Auch die Folgen der voreiligen Berichterstattung ist ein wichtiges Element. Ein sehr schöner Aufbau, der den Leser fesselt und die Spannung bis zur letzten Seite aufrecht erhält.

Die Sprache des Autors gefällt mir außerordentlich gut. Es ist inhaltlich ein klarer Titel für Erwachsene, es geht auch um Sexualität und brutale Verbrechen. Die Sprache ist aber jugendlich frisch gehalten, ich würde das Buch bedenkenlos auch einem Jugendlichen in die Hand geben, der sich für Krimis interessiert. Keine perversen, grusligen Ausdrücke und Beschreibungen (etwas, das mich in vielen modernen Krimis sehr stört. Warum diese Überdramatisierung von Gewalt, die nicht mehr dem Inhalt dient sondern dem gaffenden Publikum?). Sondern Formulierungen, die für Jugendliche wie auch Erwachsene eindeutig sind und die dennoch nicht die Sensationsgier bedienen.

Auch schreibt er gelegentlich Umgangssprache, ohne es dabei zu übertreiben. "Es war ihr grottenpeinlich" oder in der wörtlichen Rede "das war blöde von mir" oder "Och nee, das ist nicht Dein Ernst". Das mag ich, er übertreibt nicht mit diesem Stilmittel und setzt es wohldosiert ein, sodass er den Figuren zwar Leben einhaucht, das Buch aber dennoch durchweg in einer angenehmen Hochsprache gehalten ist.

Hervorragend finde ich, dass Wolf sich auch der neuen Medien bedient: Facebook fließt in die Ermittlungen ein, und ich finde es schön, wie wertneutral dies geschieht, ohne mahnenden Zeigefinger aber ohne Jubelrede auf die moderne Technik. Sondern als das, was es ist: ein Medium der aktuellen Zeit, das man bedacht verwenden sollte und das auch viel Potential in sich birgt.


SPRECHER

Klaus-Peter Wolf lese ich nicht nur gerne, ich höre ihn auch ebensogern, daher ziehe ich seine Hörtitel den Büchern vor. Er hat eine wunderbare Stimme, der ich gerne lausche. Bei den Jugendbüchern (z.B. TREFFPUNKT TATORT) ist es aufgrund geringer Perspektivwechsel und Protagonisten kein Problem. In OSTFRIESENANGST allerdings muss man schon sehr genau darauf achten, was er gerade spricht. Mann, Frau, Jugendlicher, sie klingen bei ihm gleich, da er die Stimme nicht variiert, sodass es manchmal schwierig ist, dem Wechsel rasch zu folgen, falls man gedanklich ein paar Sekunden abgeschweift ist und sich nun andernorts befindet.

Trotzdem, man muss sich bewusst machen, dass man ihn nicht nebenbei hören sollte (weshalb ich in diesem Fall tatsächlich fast eine komplette Woche für das Hörbuch gebraucht habe). Wenn man das beherzigt, dann kann man sich wunderbar in der Geschichte fallenlassen und der grandiosen Erzählstimme lauschen.

Und was Wolf kann, das andere Sprecher nicht können: niemand könnte die Intention einer Geschichte besser an den Leser weitergeben als der Autor selbst :-)



GESAMTEINDRUCK

Ein paar kleine Schwächen hat das Hörbuch. Aber die sehe ich nicht als Manko, sondern als Besonderheit des Autors, und wieder hat er es geschafft, mich mit seinem aktuellen Titel zu begeistern. OSTFRIESENANGST war mein erster Roman aus dieser Reihe, aber ich werde mich flink um die anderen bemühen und freue mich schon darauf. Und ich kann kaum den nächsten Band erwarten.


FAZIT

Klaus-Peter Wolf kann es einfach: spannende Krimis für Jung und Alt. Bücher, die man nicht mehr aus der Hand legen möchte. Und Hörbücher, in denen er mit seiner markanten Stimme verzaubert. Der Autor hat es nicht nötig, seine Leser mit blutigen Details oder einer vulgären Sprache zu ködern. Statt dessen schreibt er einen Krimi, wie er sein sollte: clever durchdacht von der ersten bis zur letzten Seite, unterhaltsam und mitreißend.

SaschaSalamander 02.04.2012, 08.49 | (2/2) Kommentare (RSS) | PL

Statistik KW 13

GELESEN / GEHÖRT
1 - Dr Morbius 01 - Mein dunkles Geheimnis
1- Das Katzen-Komplott (K Davies)
1 - Mitternachtsraben (C v Aster)
1 - Die namenlose Stadt (H P Lovecraft)
2 - Ostfriesenangst (K-P Wolf)
4 - Der Umweg (G Bakker)
4 - Starters (L Price)


GESEHEN
Apollo 18
Grimmsberg
Dreiviertelmond


NEUZUGÄNGE
Der letzte Schattenschnitzer (C v Aster)
Knast (J Bausch)
Demütig (Cosette)
Tierisch gut (A Pillach, R Henss)
Ondragon - Menschenhunger (A Strohmeyer)
Transalp 01 (M Ritter, CUS)


ANMERKUNGEN:
1 - komplett
2 - beendet
3 - weitergeführt
4 - begonnen
5 - abgebrochen

SaschaSalamander 01.04.2012, 20.49 | (0/0) Kommentare | PL

Art der Sprache und des Schreibstils im Kinderbuch - Eure Meinung bitte

davies_katze_1.jpgIch habe heute "das Katzenkomplott" von Katie Davies abgeschlossen, war hochbegeistert. Und auch schon das Hamster-Massaker davor fand ich grandios.

Aber: ich habe das Buch als Erwachsener gelesen. Jaaaa, ich bin Sozpäd, deswegen dürfte ich als Tagesmutter Notfallkinder (krank, behindert oder schwer erziehbar) auch ohne Schulung pflegen. Im Gegensatz zur unausgebildeten Mutter, die selbst schon mehrere Kinder erzogen hat und trotzdem erst einen einwöchtigen Lehrgang machen müsste. Schwachsinn. Egal. Ich habe keine Erfahrung mit Kindern, außer ein wenig Praktikum im Kindergarten. Oder meine eigenen Erinnerungen. Und was ich theoretisch manchmal aus Neugier an Fachbüchern lese.

Deswegen eine Frage hier an die Mütter, Väter, Omas, KinderbuchautorInnen, Lektorinnen: Wie ist das bei Kinderbüchern mit der Sprache, der Perspektive und dem Inhalt? Bezogen auf das Beispiel des KATZEN-KOMPLOTTs von Katie Davies.

Die Perspektive passt nicht so wirklich. Es ist in der Ich-Perspektive geschrieben aus Annas Sicht. Aber häufig erzählt sie von ihrem kleinen Bruder, der (ohne sie) gerade beim Herrn Tucker ist und was er und Herr Tucker gemeinsam erleben. Obwohl sie nicht dabei ist und Tom ihr das nie so ausführlich erzählt haben kann. Also klar eine falsche Perspektive. In einem Erwachsenenbuch ein No-Go, aber für Kinder dürfte das weniger ein Problem sein, oder? Oder müsste es gerade dort erst recht korrekt sein? Denn in der Realität würde Anna, wenn sie die Geschichte erzählt, natürlich ein wenig ausschmücken, ein wenig dazuerfinden und dann ihre Variante weitergeben, wie es gewesen sein könnte.

Oder was die Sprache betrifft: es ist so geschrieben, wie Kinder oft sprechen. Die Autorin schreibt "Ich und Susanne und Tom", obwohl Kinder natürlich lernen "der Esel nennt sich immer zuerst". Oder "Und auf dem Dach fehlten viele Ziegel. Und oben auf dem Abflussrohr steckte ein Vogelnest. Und der Schornstein sah aus, wie als würde er gleich umkippen". Oder "Ich habe sie gefragt, weil, wir waren ja schon fertig". Oder "Und Mama hat gesagt, sie hat das gar nicht toll gefunden".

Als Erwachsene wissen wir, dass das falsch ist und amüsieren uns köstlich, denn so höre ich Kinder oft sprechen, und ich finde diesen Schreibstil süß, weil ich das bildlich vor mir sehe und einfach toll finde, das Buch explodiert regelrecht von witzigen inhaltlichen Einfällen, selten lache ich SO viel bei einem Buch wie bei Katie Davies. Ich sehe während des Lesens regelrecht das Mädel vor mir, das da spricht, ständig aufgeregt Luft holt, sie sagt "und dann haben Ich und Tom ... und ich habe ... und dann ... und weil ...", wie es Kinder eben tun. Konjunktiv, Genitiv, indirekte Rede, das kommt in dem Buch gar nicht vor, von einem 8jährigen Kind kann man das noch nicht wirklich erwarten (ehrlich gesagt sind das Feinheiten, die teilweise nicht einmal Erwachsene beherrschen *hüstel*).

ABER: wie gehen Kinder damit um? Wie können Kinder eine korrekte Sprache lernen, wenn sie lauter Fehler hören? Oder können Kinder das gut unterscheiden und sagen "das ist ein Kinderbuch, das ist anders geschrieben, das finde ich toll, aber das darf ich nicht nachmachen"? Darf ein Kinderbuch so etwas? Ist das pädagogisch wertvoll, oder ist das problematisch?

Die Frage einerseits als Anregung zur Diskussion, vielleicht sogar Provokation (denn ich bin sicher, die Meinungen werden sehr auseinandergehen). Und zum anderen aus reiner Neugier, da mir hier wirklich die Erfahrung als Mutter und Pädagogin fehlt ;-)

*********

Anmerkung: normalerweise schreibe ich Gegenkommentare. Hier mal nicht. Nicht aus Ignoranz oder Unhöflichkeit, sondern weil ich die Meinungen als solche stehenlassen und die Diskussion nicht durch meinen eigenen Senf abgraben will ;-)

SaschaSalamander 31.03.2012, 09.45 | (5/0) Kommentare (RSS) | PL

Golden Tales

nao_goldentales_1.jpgDrei Kurzgeschichten völlig unterschiedlicher Art: ein strafversetzter Polizist findet seine Erfüllung in einem kleinen Dorf abseits der Großstadt. Die Glöckenwächterin eines kleinen aber reichen Dorfes kämpft mit ihren Vorurteilen. Und zur dritten Geschichte möchte ich nichts verraten, da sie sehr kurz ist und ich nichts spoilern möchte.

Tsukiji Nao hat die Fans in Deutschland bereits mit >ADEKAN< verzaubert. Mir persönlich war ADEKAN jedoch etwas zu überladen, zumal das Genre nicht wirklich Fisch noch Fleisch war und ich mich schwer einfinden konnte. Was ich in ADEKAN allerdings bemängelte, stört in GOLDEN TALES keineswegs. Die Geschichten sind inhaltlich unterschiedlich, in sich aber sehr gut geschlossen. Dadurch ist es Nao möglich, sich auf den verschiedenen Gebieten auszutoben, ob nun mit einer zarten Romanze, abenteuerlicher Historie, moderner Komödie. Hier finden sich niedliche Mädchen, hübsche altmodische Kleider, aber auch ein Mann in oberschenkellangen Latexstiefeln sowie ein junger Mann in schicker Uniform, eben für jeden Geschmack etwas dabei.

Man sollte auf jeden Fall einen ausgefallenen Humor lieben, wenn man diesen Manga liest, denn sowohl Zeichnungen als auch Inhalt lassen sich nicht in ein vorgegebenes Schema pressen. Es gibt sehr viele überspitzte Zeichnungen und Textpassagen, die von dem skurillen Witz des Mangas zeugen. Dazu kommt, dass die Zeichnungen extremst detailverliebt sind. Es ist nicht möglich, den Manga nebenbei flink zu überfliegen, sondern man muss sich Zeit dafür nehmen und sich bereitwillig darauf einlassen. Ob nun die reich verzierten Gewänder der Protagonisten, die weiträumige Landschaft, die wallenden Locken der weiblichen Charaktere, das reiche Angebot auf dem Obstmarkt oder die liebevoll gestalteten Gebäude, der Leser kann sich kaum an den Bildern sattsehen.

Die erste Geschichte ist actionlastig in den Zeichnungen sowie im Inhalt, die zweite legt mehr Wert auf eine romantische Note und legt mehr Wert auf die Charakterdarstellung. Die dritte Geschichte ist der kurze Manga, den Tsukiji Nao bei einem Wettbewerb vorlegte und der den Weg als Mangaka ebnete, man erkennt klar die Entwicklung, die von damals bis heute erforderlich war.

Abschließend kann ich für diesen Manga eindeutig eine Empfehlung aussprechen. Er hebt sich durch seinen ungewöhnlichen Humor und die filigranen Zeichnungen deutlich aus der Masse ab und bietet dem Leser etwas ganz Eigenes. Unterhaltsames Lesevergnügen ist garantiert :-)

SaschaSalamander 29.03.2012, 09.01 | (0/0) Kommentare | PL

Mitternachtsraben

Heute habe ich die MITTERNACHTSRABEN von Christian von Aster gehört, eine dunkelromantische Sammlung von Gedichten / Balladen. Es hat mich bewegt, berührt und mitgerissen auf eine Weise wie schon seit SEHR langer Zeit kein Titel mehr (was das  bei der Unmenge an Titel auf meinem Schreibtisch bedeutet, könnt Ihr Euch denken) ... am liebsten würde ich sofort eine zehnseitige Rezi schreiben und jedes einzelne Gedicht von vorne bis hinten durchleuchten, aber dazu fehlt mir leider die Zeit. Falls ich überhaupt Worte dafür fände. Es ist eines der wenigen Werke, die mich sprachlos zurücklassen, weil sie eine solche Flut an Emotion, Gedanken und eine solche Bilderflut in meinem Kopf auslösen, dass ich jegliche Worte, die ich dafür finde, als banal und unzureichend empfinde. Ich könnte niemals vermitteln, was in mir vorgeht und welche Saiten dieser Titel in mir zum Schwingen bringt. Es ist sehr persönlich, fast schon intim. Und doch bin ich sicher, dass viele diese Empfindungen teilen ...

Statt großer Worte werde ich mir also einen gemütlichen Abend machen, die CD in ansprechender Atmosphäre ein zweites Mal genießen: entsprechende Verköstung natürlich, Kerzenlicht, Räucherstäbchen und die Konzentration einzig bei den Texten.

Besonders die MITTERNACHTSRABEN, der SCHATTENBASTARD und DER FREMDE IN DER TOTENSTADT haben es mir angetan, darauf freue ich mich heute Abend besonders. Ach, ich warte quasi minütlich auf den Sonnenuntergang, bis ich hier eine herrliche Atmosphäre im Zimmer habe, bis ich eine Kerze anzünden und ein kleines Trinkritual bereiten kann ...


SaschaSalamander 28.03.2012, 18.45 | (0/0) Kommentare | PL

Closed Beta - Tera - Teil III - Craftsystem Fernkampf, Fazit

>Hier< gibt es den ersten Teil vom 18.02.-19.02.2012
>Hier< gibt es den zweiten Teil vom 02.03.-04.03.2012
>Hier< gibt es den dritten Teil vom 16.03.-18.03.2012 (1 von 3)
>Hier< gibt es den dritten Teil vom 16.03.-18.03.2012 (2 von 3)


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Das Craftsystem der Fernkampf-Schmiedekunst


Bereits in den vorherigen Berichten hatte ich geschrieben, dass ich mir das Crafting in TERA noch einmal genauer ansehen möchte. Dieses CB Wochenende hatte ich mir die Muse genommen.


Besonders hat mich die Alchemie und die Ferkampfwaffenkunst interessiert.

In der Alchemie lassen sich unter anderem Heiltränke, Schriftrollen oder Runen zur Waffenverstärkung herstellen. In der Fernkampfwaffen-Schmiede lassen sich vom Bogen für die Schützen auch alle Stäbe und Scheiben für die Caster-Klassen fertigen.


Das Crafting in TERA bietet genügend Möglichkeiten sich zu spezialisieren, denn für jede Disziplin und Unterkategorie gibt es einzelne Rezepte und Skills. Die Rezepte/Anleitungen für den Bau eines Items müssen gekauft werden. Diese sind zu Beginn noch erschwinglich, werden aber mit steigendem Level immer teurer. Für jedes Item gibt es ein Basisrezept und eine Erweiterung, welche das fertige Basisitem noch einmal aufwertet.


Das Rezept benötigt für die Herstellung verschiedene Komponenten von unterschiedlicher Menge und Art. Einige können aus bereits hergestellten Items oder durch gesammelte Ressourcen herangezogen werden, andere müssen jedoch vom Händler direkt bezogen werden. Dies bietet Vor- und Nachteile: Eine komplett selbst geschmiedete Waffe ist leider nicht möglich, dafür verhindern die gekauften “Zwangs“-Komponenten ein Preisdumping, da jedes Item so zumindest einen Herstellungspreis hat.


Das Crafting in TERA ist sicherlich nicht das innovativste, jedoch immer noch eine abwechslungsreiche und spannende Beschäftigung außerhalb der Kämpfen und Schlachten.



Fazit zum Wochenende III


Die anfängliche Enttäuschung durch den Neustart auf einem anderen Server wurde mit Stabilität und Zuverlässigkeit entschädigt. Die neue Hardware lief einwandfrei mit einem ungeplantem Pausen-Shutdown am Sonntag Mittag. Kein Problem, nach einer halben Stunde funktionierte alles wieder perfekt.


Der Klassentest hat mir persönlich die Augen geöffnet, und ich werde zum Release mit Sicherheit einen Priester spielen. Warum? Mir gefällt der abwechslungsreiche Skilltree, der außergewöhnlich gutes und dynamisches Kämpfen ermöglicht. Solo eine Herausforderung und eine willkommene Bereicherung für jede Gruppe... einfach spannend. Als zweites hat mich der Lanzer sehr fasziniert. Optisch macht diese Art des Charakters einen schönen Eindruck im Kampf, und die Bedienung geht angenehm von der Hand. Sicher werde ich mir überlegen, einen Twink als Lanzer zu erstellen.


Zwei Dinge noch zum Abschluss:


  1. Ja ich habe auch die anderen Klassen angetestet, jedoch nicht lang genug um einen objektiven und vernünftigen Bericht für euch zu fertigen, da mich der Spielspaß nicht gänzlich überzeugt hat.

  2. Ich habe absichtlich immer wieder die Klassen auf ihre Solo-Tauglichkeit geprüft, da TERA zwar ein MMO ist jedoch nicht immer auf die Schnelle eine passende Gruppe gewunden werden kann und gerade in den kürzeren Zeitfenstern nicht immer die Muse bei allen Spielern für eine Gruppenaktivität vorhanden ist.


Ich hoffe, es hat Euch auch dieses mal wieder gefallen und wer weiß.. vielleicht sehen wir uns ja beim nächsten CB Weekend in TERA? (30.03 – 01.04.12)


Bis dahin viel Spaß beim Lesen!


Euer Kahdor

SaschaSalamander 28.03.2012, 15.28 | (0/0) Kommentare | PL

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