SaschaSalamander

Blogeinträge (Tag-sortiert)

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Statistik KW 35

Gelesen / Gehört
1 - Das kleine Tröstebuch (R Ruthe)
1 - Jack Slaughter 11 - im Haus des Todes
1 - Jack Slaughter 12 - der dämonische Hellseher
1 - Jack Slaughter 13 - der Ponyhof des Grauens
1 - Jack Slaughter 14 - Draculas großes Comeback
1 - Get the Moon (R Takagi)
2 - Verlockende Versuchungen (I L Minden)
3 - Meditation für Dummies (S Bodian)
5 - Zen wrapped in Karma dipped in Chocolat (B Warner)



Gesehen
/


Geschenkt
Das kleine Tröstebuch (R Ruthe)
X-Men Trilogie
Wolverine


Gekauft
Get the Moon (R Takagi)
Finder 01-05 (A Yamane)
Personal Paradise (M Schober)
Crimson Spell 2-4 (A Yamane)
Nana und Kaoru 5 (R Azume)
Franken Fran 3 (K Kigitsu)
Spice Wolf 4 (Y Ayakura)


Getauscht
A foreign Love Affair (A Yamane)


ANMERKUNGEN:
1 - komplett
2 - beendet
3 - weitergeführt
4 - abgebrochen
5 - begonnen

SaschaSalamander 04.09.2011, 20.14 | (0/0) Kommentare | PL

Mama, jetzt nicht

glattauer_mama_1.jpgDaniel Glattauer, gebürtiger Wiener, ist vor allem bekannt durch seinen Roman GUT GEGEN NORDWIND und dessen Nachfolger, er hat jedoch auch andere Bücher geschrieben, etwa DARUM oder DER WEIHNACHTSHUND. Außerdem hat er in einem mehrjährigen Projekt seinen kleinen Neffen Theo beim Aufwachsen beobachtet und die Erfahrungen in dem Buch THEO - ANTWORTEN AUS DEM KINDERZIMMER geschildert. Er schrieb weitere Bücher, aber auch Kolumnen, und einige davon wurden gesammelt in dem neuen Werk MAMA, JETZT NICHT veröffentlicht. Da es sowieso auf meiner Wunschliste stand, freute ich mich umso mehr, als ich die CD dann bei einem kleinen Gewinnspiel des >HörbuchHamburg< Verlages bekommen habe :-)

Es ist wie gesagt keine Geschichte, deren Inhalt ich beschreiben könnte, sondern es sind auf der CD 48 kleine Episoden, in denen er die Menschen beobachtet und pointiert beschreibt. Mit spitzer Feder schildert er kleine Situationen, an denen viele Menschen wohl einfach vorbeigehen würden, doch er sieht ein wenig genauer hin und stößt uns mit der Nase auf Dinge, die wohl jeder schon erlebt hat, skurrile Momente des Alltags.

So beschreibt er zum Beispiel, wie ein Stromanbieter über Stromfresser im Haushalt aufklärt und dann in einem Gewinnspiel gleich einen der größten Stromfresser überhaupt als Hauptpreis anbietet. Er schildert Erfindungen, die kein Mensch wirklich braucht: wie soll man einen Beipackzettel falten oder eingeschweißte CDs öffnen? Oder einfach aus dem Familienalltag, als Mutter und Kind diskutieren und der Vater zum Gespräch dazustößt und unwissend auch noch Öl ins Feuer gießt. Eine Trennung über Handy, und alle Umstehenden in der U-Bahn bekommen das leidvolle Gespräch mit. Er nimmt das österreichische Schulsystem aufs Korn, beschreibt humorvoll den Prozess des Älterwerdens, amüsiert sich ein wenig über das Wienerdeutsch, zeigt witzige Übersetzungsfehler im Ausland auf.

Feinsinnige Betrachtungen des Alltags, die mich zum Schmunzeln brachten, einige Male auch kurz zum lauten Lachen. In sehr vielen Anekdoten findet man sich wieder, ertappt sich bei den eigenen kleinen Macken. Entdeckt Fehler an sich, von denen man sich als Kind schwor sie niemals zu tun und die man dann als Erwachsener doch irgendwann tat. Die kleinen Fallstricke des menschlichen Zusammenlebens, denen jeder irgendwann einmal erliegt. Wir sind eben doch nur Menschen ;-)

Die CD wird diesmal nicht wie die anderen von einem eigenen Sprecher gelesen, sondern diesmal hört man den Autor selbst. Daniel Glattauer trägt seine Kolumnen höchstselbst vor. Etwas ungewohnt, da man selten den österreichischen Dialekt auf einem offiziellen Hörbuch hört, und man merkt offen gesagt schon den Unterschied zwischen einer professionellen und einer normal geübten Stimme. Aber das macht nichts, denn hier sollen keine Emotionen vermittelt, sondern einfach kleine Texte vorgestellt werden. Und wer könnte die Intention besser übertragen als Glattauer mit angenehmer Stimme und sympathischem Dialekt selbst?

Ob die CD gekürzt ist oder alle Titel enhält, weiß ich nicht, aber selbst falls das Buch ein paar zusätzliche Geschichten enthält würde ich wirklich das Hörbuch empfehlen, es ist einfach ein Genuss, flink mal die Augen zu schließen und dann eine oder zwei Geschichten zu hören, pro Kapitel nicht länger als eine bis zwei Minuten. Kurz hören, schmunzeln und die Arbeit danach ein klein wenig erfrischter fortsetzen. Besser in kleinen Dosen hören, um die Pointen nicht zu verschwenden ;-)

SaschaSalamander 03.09.2011, 14.09 | (0/0) Kommentare | PL

Crimson Spell 01

yamane_crimsonspell01_1.jpgFINDER ist inzwischen kein Geheimtip mehr für Freunde von deftigen YAOI-Mangas. Von der gleichen Mangaka erschien vor einiger Zeit auch CRIMSON SPELL, ebenfalls ein YAOI. Selbst hatte ich noch nichts von ihr gelesen, aber schon viel von Freunden darüber gehört. Inzwischen bin ich Shonen Ai und Yaoi fast über, der Markt wird überschwemmt, es gibt zuviel Mainstream, jungen Mädchen wird mit leckeren Jungs das Geld aus der Tasche gezogen. Deswegen gebe ich zu, dass ich an CRIMSON SPELL eher geringe Erwartungen hatte. Umso erstaunter und begeisterter war ich dann nach dem Lesen des ersten Bandes!

Prinz Valdrigue (kurz Vald) macht sich auf eine Reise, um den Fluch eines magischen Schwertes zu brechen. Er trifft auf den Magier Halvir, der von ihm als Gegenleistung Schutz bei der Suche nach einem besonderen Artefakt verlangt. Halvir entdeckt, dass der Fluch des Schwertes darin besteht, dass Vald sich nachts in ein wildes Monster verwandelt, und dieses Monster ist ziemlich lüstern. Halvir will dieses Monster zähmen ...

Vorab ist erst einmal zu erwähnen, dass Yaoi über Shonen Ai / Boys Love hinausgeht. Yaoi hat wenig mit Romantik zu tun, hier wird nicht verschämt geküsst und ein bisschen gestreichelt. Bei Yaoi geht es um pures Ausleben sexueller Triebe, man sieht Geschlechtsteile und alles, was damit angestellt wird, nicht hübsch versteckt unter einem Kimono oder schemenhaft skizziert, sondern in aller Deutlichkeit. YAOI steht für Yamanashi Ochinashi iminasi, was soviel heißt wie "ohne (inhaltlichen) Höhepunkt, ohne Pointe, ohne Sinn" (es gibt eine weitere Bedeutung, die befasst sich mit den körperlichen Nachwehen des Aktes und wird hier von mir zensiert *vg*). Dementsprechend ist natürlich die Handlung schmückendes Beiwerk, bei schlechten Titel ein Alibi, bei guten Titeln eine eigene spannende Geschichte, Hauptaugenmerk liegt auf dem Aussehen der Charaktere und dem, was sie miteinander anstellen.

Die Handlung in diesem Fall finde ich für einen YAOI recht nett. Eine spannende Fantasystory, die zwar eher dünn gesät ist aber doch nette Momente bietet und sich geschickt um die Handlung webt. Die Reise der beiden Protagonisten ist in ruhigen Tönen erzählt, der Ausgleich aus ruhigen Momenten und Action ist perfekt gehalten und in sich schlüssig, und auch ohne die Sexszenen finde ich die Story interessant erzählt und würde die Folgebände weiterkaufen.

Dazu tragen auch die wundervollen Zeichnungen bei. Die Proportionen passen perfekt (gerade Hals, Arme, Hände, Finger sind oft zu dürr oder unproportional, wenn die Zeichnerinnen es besonders hübsch aussehen lassen wollen, aber Yamane gelingt es perfekt, das Maß zu halten). Ebenfalls gelungen: sobald es intim wird, bleibt die Szene dennoch übersichtlich, man weiß noch immer genau, welches Körperteil zu wem gehört und wer was gerade tut (auch hier: leider ein häufiger Makel bei vielen Yaoi, der mich ziemlich stört. Ich möchte schon gerne wissen, wer gerade was mit wem anstellt, und zwar bitte detailliert, sonst könnte ich auch Shonen Ai lesen).

Auch die nichtsexuellen Szenen sind hervorragend gezeichnet, Yamane hält sich an das Wesentliche, sie füllt die Bilder nicht mit unnötigen Hintergründen, der Blick konzentriert sich auf das Wesentliche: die Gesichter und Körper der Charaktere, und natürlich sind nicht nur die Protagonisten hübsch, sondern der Manga strotzt nur so von Bishonen, einer leckerer als der andere.

Der Humor kommt nicht zu kurz, viele Chibi und SD Elemente sind enthalten, der kleine Dämon Lizregbel in Gestalt eines ultraplüschigen Hasen sorgt für witzige Momente und wird die beiden hoffentlich auch in den nächsten Bänden begleiten.

Insgesamt ein Manga, der sich deutlich aus der Masse hervorhebt und den ich zukünftig auf die Liste meiner Empfehlungen setzen werde, wenn mich jemand nach wirklich guten Yaoi fragt :-)


*******************************

Im Nachtrag noch ein Link: im >Spiegel Online< wird berichtet, wie es zur Indizierung des ersten Bandes der Serie FINDER kam. Ich finde es immer interessant, wie Szenen entsprechend gewertet werden. Nicht direkt bezogen auf CRIMSON SPELL, aber aus gleicher Feder, daher hier trotzdem passend :-)

SaschaSalamander 01.09.2011, 08.49 | (2/2) Kommentare (RSS) | PL

Flames n Roses

white_flames_1.jpgFLAMES´n ROSES sprach mich eigentlich überhaupt nicht an. Der Titel klingt sehr blumig, das Cover verspricht einen Girlie-Roman oder irgendwas aus dem Bereich Chick-Lit, überflüssige Jungmädelfantasy überschwemmt aktuell den Markt. Dass ich mir den Titel dann dennoch angehört habe, liegt vor allem an den vielen Rezensionen von Bloggern, deren Urteil ich in dieser Hinsicht vertraue und deren positives Urteil über gerade diesen Titel mich doch sehr erstaunte. Ich wollte also unbedingt wissen, ob an diesem Buch vielleicht doch etwas dran ist, das über Handtaschen, Liebeskummer und Lipgloss hinausgeht. Und oh ja, das ist es!

Evelyn (Evie) arbeitet seit ihrer Kindheit für die IBKP. Sie hat die Fähigkeit, hinter die Cover zu blicken und erkennt das wahre Wesen, sodass Zombies, Vampire, Werwölfe, Ghoule, Gestaltwandler, Feen etc ihr nichts vorspielen können. Bewaffnet mit ihrem Taser (rosa mit Glitzersteinchen, genannt Tasey) macht sie Jagd auf unregistrierte Paras, um sie unter den Schutz und die Kontrolle der IBKP zu stellen. Eines Tages bricht ein neuartiges Wesen in die Büros ein, und damit beginnt das Abenteuer: wer ist Lend? Was gedachte er dort zu finden? Was hat es mit Evies Fähigkeiten auf sich?

Doch, wirklich einmal etwas anders. Zugegeben sehr rosa und quietschig, stilistisch eine Teenie-Variante von Mary Janice Davidsons Reihe um die Vampirkönigin Betsy. Und ebenso wie diese unterhaltsam und witzig. Evie wird trotz ihrer oft tussigen Art nicht zuviel, sie bleibt sympathisch und in ihren Handlungen nachvollziehbar, man hätte sie gerne zur Freundin (trotz ihres seltsamen Modegeschmacks, etwa ein Zebrakleid mit pinken Stiefeln. Oder war es ein pinkes Kleid mit Zebrastiefeln? Ebenso ihre Vernarrtheit in die Highschoolserie Easton High und andere Marotten).

Was mir gefällt ist, dass neue Wesen geschaffen wurden, so etwa Lend und Evie (wobei ich hier nicht zuviel verraten möchte). Auch die eigene Welt mit der IBKP und den Paranormalen im Untergrund gefiel mir sehr gut und bietet genügend Potential, dass ich mich auf die geplante Fortsetzung schon sehr freue.

Warum mir das Buch gefiel, obwohl ich dieses Genre sonst nicht so mochte, lag einfach an Evies erfrischender Art und dem angenehmen Humor. Auch die Sprecherin Petra Schmidt - Schaller trug ihren Teil dazu bei, indem sie die Geschichte mädchenhaft und doch ernsthaft erzählte. Aufgrund ihrer Stimme war es auch recht gut, dass sie nicht allzu emotional wurde, das hätte nicht zu ihr gepasst, statt dessen bleibt sie angenehm ruhig, sodass ich gerne lauschte, wie es den beiden Protagonisten erging. vie ist zwar ein Girlie, aber keine Zicke. Sie steht mit beiden Beinen mitten im Leben und ist so sympathisch, dass man sie gerne zur Freundin hätte, ich habe mit ihr gelacht, gebangt, gelitten. Das hat Petra hervorragend umgesetzt, und ich hoffe, dass sie als Sprecherin für den zweiten Teil wieder zur Verfügung stehen wird.

Wer Girlie und ChickLit mag, wird dieses Buch sowieso lieben, es strotz nur so vor Kleidung, Shoppen, Glitzersteinchen, langen Aufenthalten im Badezimmer und Gedanken über hübsche Jungs. Aber auch, wer diesem Genre eher abgeneigt ist, sollte es zumindest einmal probieren. Denn Evie ist auf den ersten Blick zwar ein ziemliches Girlie, aber hinter der Fassade hat sie es ganz schön in sich. Die Bekanntschaft mit ihr lohnt sich ;-)

SaschaSalamander 31.08.2011, 09.28 | (2/2) Kommentare (RSS) | PL

Rip it out

Ich habe leider in der Schule das Buch zu oft lesen, den Film zu oft sehen müssen, zu oft habe ich ihn analysiert, bis mir dieser Titel zum Hals heraushing. Dennoch ein wundervoller Film, prallvoll mit Emotionen, Zitaten von Kultstatus und jeder Menge Leidenschaft. >Hier< meine Lieblingsszene :-)

SaschaSalamander 30.08.2011, 15.05 | (0/0) Kommentare | PL

Geisterritter

Zu gerne hätte ich die GEISTERRITTER in einem Rutsch gelesen, aber das Wetter und meine Konzentrationsfähigkeit machten mir einen Strich durch die Rechnung. Umso länger konnte ich mich dafür an der Geschichte erfreuen und finde es fast schade, dass sie nun vorbei ist. Ein Kinderbuch, wie ich es liebe!


DIE AUTORIN

Cornelia Funke ist bekannt für ihre Kinder- und Jugendbücher, allen voran DIE WILDEN HÜHNER, DER HERR DER DIEBE und ganz besonders die TINTEN-TRILOGIE. Ebenso bekannt die kürzeren Kinderbücher wie Igraine Ohnefurcht, Drachenreiter, Kleiner Werwolf, Der Mondscheindrache und viele andere, sie ist zu Recht in fast jedem Kinderzimmer vertreten. RECKLESS letztes Jahr teilte die Meinungen, war jedoch ebenfalls ein großer Erfolg. GEISTERRITTER ist nun das neueste Buch der Autorin, und ich freute mich, als ich es endlich in den Händen halten durfte.


INHALT UND EIN PAAR GEDANKEN VORAB

Jon Whitcroft wird von seiner Mutter und deren neuem Partner gegen seinen Willen auf das Internat Salisbury geschickt. Was als Katastrophe beginnt, wird jedoch bald ein lebensgefährliches Abentuer: ein Geist sucht ihn heim, der sich für seinen Tod an dem jüngsten Nachfahren seines Feindes rächen will. Jon findet eine Freundin in dem Mädchen Ella, deren Großmutter sich mit Geistern auskennt, und die beiden beschwören den alten Ritter Longspee, dass er ihnen helfen möge. Doch mit einem Sieg über den Bösewicht ist es nicht getan, erst jetzt kommt die Geschichte so richtig ins Rollen ...

Ein wunderbares Kinderbuch genau nach meinem Geschmack. Was ich an Cornelia Funke mag: sie nimmt Kinder ernst und mutet ihnen eine Menge zu, bleibt dabei jedoch immer kindgerecht. Die Handlung ist stellenweise sehr gruslig, sogar mir als Erwachsener kam ab und zu eine Gänsehaut beim Lesen. Und doch ist die Gefahr überschaubar, das Gute triumphiert, und alles ist in kindgerchten Worten erklärt, für weitere Fragen steht ein ausführliches Glossar zur Verfügung. Auch ist die Geschichte zwar stringent erzählt, in sich aber doch sehr vielschichtig mit einigen Nebenschauplätzen, sodass gerade jüngere Leser schon recht gefordert werden, was aber kein Problem darstellen sollte, wenn sie einen Erwachsenen an ihrer Seite haben.


SALISBURY

Salisbury als Handlungsort ist großartig! Ich liebe die englischen Gemäuer, und nach der Dankesbekundung am Ende ist auch klar, dass sie nicht die Geschichte an den Ort getragen hat, sondern dass die Geschichte quasi an diesem Ort entstand. Ich war noch nicht in Salisbury, aber Funke gelingt es, den Ort dennoch lebendig werden zu lassen, als stünde man selbst dort. Sie hat intensive Recherche betrieben, was man dem Buch auch anmerkt. Ohne erhobenen Zeigefinger, ohne langweilige Lehrstunde, erfährt man dennoch sehr viel über die dortigen historischen Figuren sowie Landschaft, Orte und Gebäude.


BILDER

Was mich sehr erstaunte ist, dass die Autorin das Buch dieses Mal nicht selbst illustriert hat. Die Bilder stammen von Friedrich Hechelmann. Er hat einen sehr eigenen Zeichenstil, der jedoch sehr gut zu dem Buch passt. Offen gesagt, ich mag Funkes Bilder, doch Hechelmanns Bilder wirken in diesem Fall atmosphärischer, und ich freue mich über die Entscheidung zur Zusammenarbeit. Teils einzelne Seiten, manchmal eine komplette Doppelseite füllt er mit seinen Zeichnungen, die manchmal gemütlich wirken, eben eine englische Landschaft mit Gras, Bäumen und altem Gemäuer bei Tageslicht. Und manchmal schaurig-düster, besonders die Geisterszenen, die alte Kathedrale bei Nacht oder gar der Geist des toten Jungen, was ein wirklich besonders unheimliches Bild ist.


CHARAKTERE

Ich muss offen zugeben, dass ich nicht hundertprozentig warm wurde mit den Charakteren. Jeden einzelnen mochte ich sehr, und ich konnte mich auch gut hineinversetzen, trotzdem war ich eher Beobachter als ein Teil der Geschichte. Was mich vor allem ein wenig irritierte: Jon erzählt die Geschichte rückblickend. Die Handlung spielt, als er elf Jahre alt war, und er erzählt sie sieben oder acht Jahre später. Eigentlich hatte ich gegen Ende eine Erklärung dafür erwartet, doch sie kommt nicht. Und so erzählt ein junger Erwachsener in erwachsenen Worten und dennoch kindgerecht die Gedanken und Gefühle eines Kindes, das liest sich ein wenig seltsam an manchen Stellen. Vielleicht wird ein zweiter Teil folgen, aus dem die Gründe hierfür klar werden? Eigentlich ein geschickter Kniff, um die Geschichte mit gebührendem Ernst zu erzählen, der jedoch einer Erklärung bedurft hätte.


SPRACHE

Die Sprache ist sehr trocken gehalten. Mir gefällt dieser Stil, auch wenn er eher ungewöhnlich ist. GEISTERRITTER strotz nur so vor Action, und doch ist alles in ruhigem Ton erzählt, eben eine sachliche Schilderung viele Jahre später. Die Schrulligkeit der Charaktere, die Besonderheiten des Ortes, all das wird sehr beeindruckend und atmosphärisch dargestellt. Ein paar Beispiele für den ebenfalls trockenen Humor:

"Der Geist gähnte so ausführlich, dass man die ganze Kathedrale in seinem Rachen sah" (S. 228)

"Als ich am nächsten Morgen die Augen aufschlug, starrte eine Kröte von der Sofalehne auf mich herab, und es roch nach Pfannkuchen" (S. 179)


GESAMTEINDRUCK

Die Geschichte hat mich gefesselt, und ich liebe dieses Buch. Trotzdem fehlen ein paar Kleinigkeiten zum Bestseller. Der Erzählstil und der Rückblick machen das Buch ein klein wenig schwerfällig und nehmen der rasanten Story sehr viel Tempo. Einerseits prima, dass ein Kinderbuch bewusst einen Schritt langsamer geht, andererseits hätte ein wenig Tempo manchen Stellen gut getan. Allerdings prägt sich die Handlung, da man sie langsamer liest auch sehr intensiv ein, sie wird lange im Gedächtnis bleiben. Die Autorin hat nicht nur irgendeine spannende Geschichte erzählt, sondern sie hat eine faszinierende Handlung rund um Salisburys Bewohner erfunden, wie sie so tatsächlich hätte passiert sein können damals. Sie hat die historischen Figuren in einen neuen Zusammenhang gebracht. Und, ganz ehrlich, ich kann mir dieses Buch ebenfalls wieder sehr gut als Film vorstellen, die Geschichte bietet einen Menge Stoff, und die Kulisse ist traumhaft!


FAZIT

Eine absolute Empfehlung für Kinder und Jugendliche. Bei Kindern sollten die Eltern allerdings einen Blick darauf haben und für Fragen zur Seite stehen, da das Buch schon recht gruslig ist. Für ältere Leser nur geeignet, wenn sie prinzipiell gerne Kinderbücher lesen. Fans von Jugendfantasy werden weniger auf ihre Kosten kommen. Funke ist mit GEISTERRITTER wieder ein Wurf gelungen, der sich nicht unbedingt mit der TINTENTRILOGIE oder dem HERRN DER DIEBE messen kann aber für sich betrachtet bis auf einige Schwächen ein kleines Meisterwerk ist.


SaschaSalamander 30.08.2011, 09.48 | (0/0) Kommentare | PL

Mach mich geil

palmer_machmichgeil_1.jpgVon Lucy Palmer (aka Inka Loreen Minden) gibt es bei Blue Panther Books eine Reihe namens MACH MICH ... (gierig, geil, scharf, wild), da es Kurzgeschichten sind und die Reihenfolge egal ist, ich habe mit dem letzten Titel "Mach mich geil" begonnen. Eigentlich bevorzuge ich Gayromane oder BDSM - Titel, "normale" Erotik bringt mich meist unfreiwillig zum Lachen und ist einfach nicht mein Ding, wenn die Autoren sich angestrengt um saubere Worte für körperliche, schweißtreibende und unsaubere Dinge bemühen. Dass ich diesen Titel nun doch gelesen habe, liegt an der Autorin, die mich vor allem durch ihre Sprache begeistert, also warum nicht auch mal ein Buch über das probieren, was im Alltag so schön und in der Literatur so albern sein kann?

MACH MICH GEIL beinhaltet die fünf Kurzgeschichten "Insel der Begierde", "Führe mich nicht in Versuchung", "Arena der Lust", "Lady Cop" und "der maskierte Lord". Der maskierte Lord hat noch einen zweiten Teil, den man sich kostenlos im Internet herunterladen kann. Führt bei manchem Leser zu Begeisterungsstürmen, da man gratis noch etwas geschenkt bekommt. Führt bei anderen zu Verärgerung, sie legen sich einen Fakeaccount auf der Seite zu und laden sich die Geschichte runter, schließlich hat man ja als Besitzer des originalen Buches ein Anrecht auf die Story, der Verlag jedoch nicht auf die persönlichen Daten).

Es war eines der ersten "normalen" Erotikbücher, die ich komplett gelesen habe (jetzt dürft Ihr von mir denken, was Ihr wollt *vg*, aber die meisten habe ich aus oben genannten Gründen abgebrochen), und ich war wirklich positiv überrascht. Lucy Palmer hat mich nicht enttäuscht, und so wortgewandt sie die Liebe zwischen Männern zu schildern vermag, so geschickt ist sie auch im Umgant mit Worten zwischen Mann und Frau. Keine Honigtöpfchen und Liebessäfte, aber auch kein F*cken und R*mmeln, sondern eine geschickte Umschreibung, die sich flüssig liest und Lust auf mehr macht. Weder vulgär noch albern schicklich bemüht, sondern einfach lustvoll. Lucy Palmer schreibt so selbstverständlich, dass man sich fragt, warum andere Autoren sich so verzweifelt um Worte bemühen, alles wirkt selbstsicher und normal. Es ist, was es ist: Liebe, Lust und Leidenschaft.

"Ladycop" geht in den Soft-SM Bereich und bietet nette Ideen für ein spannendes Rollenspiel mit Unterwerfung und Züchtigung. "Führe mich nicht in Versuchung" ist die vierte Geschichte um den Vampir Riley. Ich kenne die ersten drei Teile, die nacheinander in den MACH MICH - Büchern erscheinen nicht, und trotzdem konnte ich sie in vollen Zügen genießen, jede Geschichte steht für sich und ist eher ein freudiges Wiedererkennen für Stammleser der ersten Bände.

Mein Favorit "Arena der Lust" handelt von einer jungen Frau, die aus einer Zukunft ohne körperlichen Sex mittels einer Zeitmaschine in die Vergangenheit reist und dort zwei Gladiatoren zu einer Menage-a-Tr*is aufsucht. Die Geschichte bietet von allem etwas: sie ist romantisch, hat ein paar vereinzelte angedeutete SM-Elemente, sie bietet Gay-Erotik, Hetero-Liebe, Zweier, Dreier, ein bisschen Voyeurismus und sie vermischt Erotik mit Science-Fiction wie auch Historie. Erstaunlich, wie die Autorin auf so wenigen Seiten so viele Themen einbringen konnte, ohne dass die Geschichte überladen wirkt. Sogar auf einen kleinen Twist am Ende darf sich der Leser freuen, denn Zeitreisen haben manchmal (un?)gewollte Nebenwirkungen ;-)

Abschließend nur soviel: Was andere Autoren versprechen - Lucy hält es!

SaschaSalamander 29.08.2011, 09.14 | (1/0) Kommentare (RSS) | PL

Statistik KW 34

Gelesen / Gehört
1 - Lady Bedfort - die ewige Ruhe
1 - John Sinclair 67 - die Gruft mit dem Höllenauge
1 - Crimson Spell 01 (R Ayamine)
2 - Flames ´n Roses 01 (K White)
2 - Geisterritter (C Funke)
3 - Verlockende Versuchungen (I L Minden)
3 - Meditation für Dummies (S Bodian)



Gesehen
Cool World


Geschenkt
/


Gekauft
/


Getauscht
Dornröschen 1-3 (A Roquelaire)
2 x Frankfurt (R Happ)



ANMERKUNGEN:
1 - komplett
2 - beendet
3 - weitergeführt
4 - abgebrochen
5 - begonnen

SaschaSalamander 28.08.2011, 20.21 | (0/0) Kommentare | PL

TTT beste Nebencharaktere



Da hat >Alice< diese Woche mein Thema gebracht, und ich hatte nicht einmal Zeit! Na, das möchte ich heute unbedingt nachholen.

Diese Woche geht es um die 10 liebsten Nebencharaktere. Die liegen mir oft mehr am Herzen als die Hauptfiguren, und ich freue mich sehr über dieses Thema. Die Auflistung dient nur der Numerierung, nicht der Rangfolge, ich möchte doch nicht einen vor den anderen stellen ;-)

Nächste Woche gibt es 10 fiktionale Orte, die wir gerne besuchen würden. Puh, das wird nicht leicht, aber es ist eine sehr interessante Frage, und ich freue mich schon darauf.

01. Glatzen-Peer (Ronja Räubertochter, A Lindgren)
Ich kann nicht sagen, wiesehr ich ihn schon vom ersten Moment an mochte. Sein Tod hat mich tief berührt, irgendwie war er schon immer meine Lieblingsfigur, ich kann nicht sagen warum.

02. Goldberry, der treue Lutz (Herr der Ringe, J R R Tolkien)
Goldgerry, die Frau Tom Bombadils (auch er ein Top Nebenchara). Nur ein winziger Gastauftritt, aber ich mag sie. Wäre gerne ihre Freundin, wenn es sie gäbe. Und der treue Lutz, das brave Pony ...

03. Cinna, Hamitch (Tribute von Panem, S Collins)
Cinna ist eine wundervolle Persönlichkeit, ihn mochte ich am meisten. Teils habe ich das Buch nur wegen ihm gelesen, von ihm hätte ich gerne ein Spin-Off, aber das gibt der Charakter vermutlich leider nicht her. Und Hamitch mochte ich auch sehr, wenn auch auf ganz eigene Weise ...

04. Der alte Beppo, Mr. Horla (Momo, Michael Ende)
Beppo hat mich als Kind sehr beeindruckt. Immer einen Schritt nach dem anderen. Und dazwischen atmen. Zeit lassen. Leben. Und Mr. Horla ist der klassische alte Mann im Hintergrund, der die Strippen zieht, der weise Alte, diese Charas mag ich immer gerne.

05. Eponine, Gavroche (Die Elenden (V Hugo)
Eponine ist höchst tragisch, im Buch und im Musical mochte ich sie sehr, im Film fand ich sie nicht so gut umgesetzt. Mit dem Paar Marius und Cosette konnte ich nie etwas anfangen, ich mag die beiden kindischen Gören nicht. Ach ja, und Gavroche, man muss das Buch gelesen haben, um ihn wirklich zu kennen, sein komplexer Charakter ist im Film nicht umzusetzen, dafür ist seine Vorgeschichte zu belebt. Als Gavroche starb weinte ich fast ebensoviel wie am Ende um Valjean ...

06. Der kleine Timmy (A Christmas Carol, Charles Dickens)
Es ist weniger Timmy, den ich mag, als das, was daraus gemacht wurde. Von "Wir brauchen einen neuen Tiiiiimmmyyyy" über das Waisenkind bei Futurama und und und. Timmy ist DIE Steilvorlage, und jedes kleine notleidende Kind in Filmen heißt seitdem wohl Timmy.

07. Die uralte Morla, Gmork (die unendliche Geschichte, M Ende)
Vermutlich die Vorlage für Nessaja, schätze ich. Egal, Morla ist und bleibt einzigartig. Zeitlos, weise und uralt. Sie steht für das In-Sich-Ruhen. Gmork dagegen ist düster, er hat mir als Kind große Angst gemacht, er ist die Angst vor dem, was in uns steckt. Wer sich Gmork stellt, stellt sich seinen Ängsten.

08. Lu-Tze, Rattentod (Terry Pratchett)
 Lu-Tze ist genial, seine Lebensweisheiten bringen es auf den Punkt. Und Rattentod ist einfach süß QUIEK. Ich mag die Geschichte über seine Entstehung und warum der Tod ihn neben sich als Partner duldet.

09. Luna Lovegood, Neville Longbottom (Harry Potter, J K Rowling)
Zwei Außenseiter, zwei liebenswerte Charaktere, der eine ein liebenswerter Tollpatsch, die andere die schräge Mystikerin. Beide haben mehr zu bieten als das, was andere auf den ersten Blick in ihnen sehen.

10. Butler (Artemis Fowl, E Colfer)
Mit einem wie ihm an der Seite kann einem nichts passieren. Ich mag die klassischen Butler-Rollen, z.B. auch Max aus Lady Bedfort (allerdings sah ich in ihm eher eine Hauptrolle denn eine Nebenfigur) oder der Diener von Batman oder all die anderen. Ein Butler gehört einfach dazu. Und mehr Butler als Butler geht kaum ...


Für wen kein Platz mehr ist:

- Granny aus Jack Slaughter
- Der Papagei aus den drei ???
- Suko von John Sinclair
- Kurai aus Angel Sanctuary
- Ted Early aus Life
- Lassiter aus Psych
- der Marder aus der Tintentrilogie
- der Hutmacher (wie Timmy stellvertretend für alle Nachahmer)

SaschaSalamander 28.08.2011, 09.49 | (0/0) Kommentare | PL

Sommerloch

Plumps und ab ins Sommerloch ...
Falls ich zwischendurch mal ein kühles Lüftchen erwische, werde ich vielleicht tippen oder auch nicht. Aber falls es ein paar Tage oder Wochen sehr still bleiben sollte - ich lebe noch. Bin nur zu tot zum Lesen und Tippen ;-)

SaschaSalamander 24.08.2011, 14.47 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

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