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Blogeinträge (themensortiert)
Thema: Rezensionen Buch
Die Galerie der Lügen
Alex Daniels ist Journalistin, sie befasst sich vor allem mit Artikeln rund um Darwinismus, Kreationismus, Intelligent Design. Während einer Preisverleihung wird sie von der Polizei festgenommen, denn ihre Fingerabdrücke wurden nach der Zerstörung eines wertvollen Kunstwerkes aufgenommen, sie wurde zweifelsfrei als Täterin identifiziert. Alex erhält Hilfe von einem Fremden, welcher ihr Nachrichten ins Gefängnis zukommen lässt und ihr mitteilt, wie sie ihre Unschuld beweisen kann. Wieder auf freiem Fuß, beginnt sie auf eigene Faust zu ermitteln und "das Gehirn" hinter der Aktion ausfindig zu machen. Es bleibt nicht bei dem ersten Kunstwerk, es werden weitere berühmte Werke gestohlen, und es bleibt Alex nur wenig Zeit, das Rätsel zu lösen, welches sehr stark mit ihrer Lebensgeschichte zusammenhängt. Denn Alex hat ein Geheimnis: sie ist ein "echter", also doppelt zeugungsfähiger Hermaphrodit.
Mein großes, großes Lob an Isau vorab: wie immer gelingt es ihm, ein Werk zu schaffen, das in keine Schublade passt. Wissenschaftsthriller? Krimi? Drama? Scifi? Es ist auch egal, wie man es nennt, Hauptsache es ist gut. Und DAS ist es. Wie immer gelingt es ihm, ein ungewöhnliches, in der Literatur noch nicht verbrauchtes Thema aufzugreifen und eine ganz eigene Welt daraus zu spinnen. Woher nimmt dieser geniale Mann nur stets seine Ideen? Und wie immer kann ich nach dem Genuss eines Isau-Romanes sagen: mal wieder ein Buch, das mich begeistern könnte!
Aber wie bei manchen seiner Werke inzwischen leider auch ein wenig Kritik:
irgendwann fühlt man sich als Leser von den Zitaten vowohl am Kapitelanfang als auch mehrfach ständig mitten im Text erschlagen. Irgendwann kommt es mir nur noch vor wie Phrasendreschen, um den eigenen Inhalt durch die Worte großer Meister aufzupeppen und das Buch scheinbar in die Länge zu ziehen, wenn die Charaktere wieder einmal stundenlang über den Inhalt eines Zitates diskutieren.
Das Fachwissen des Buches erschlägt mich. Ich bin interessiert an Biologie, und gerade Vererbungslehre, Genetik fand ich in der Schule den spannendsten Bereich. Trotzdem fühle ich mich von der Masse an Daten regelrecht überfordert. Er geht sosehr ins Detail, und selbst die angeblich einfachen Erklärungen (die die Fachfrau im Laufe des Romanes dem Laien abgibt) sind teilweise abgehoben und kompliziert, ich habe sehr viele Aspekte des Buches überflogen, weil sie zwar wichtig und interessant sind, die Handlung jedoch auch ohne diesen Part verständlich ist. Mag sein, dass ich mich hiermit als dumm und unreflektiert oute, aber ich bin sicher, dass die wenigsten Leser wirklich die Tiefe dessen, was Isau in diesem Roman geschrieben hat, erfassen können (so sie nicht beruflich auf diesem Gebiet angesiedelt sind) (ich denke gerade an des Kaisers neue Kleider. Wer würde schon zugeben, dass ihm dieser Roman zu kompliziert war?).
Klar kann ich verstehen, dass Isau gerne einbringen möchte, was er alles gelesen und erfahren hat (denn man kann kein Buch schreiben, wenn man nicht die Materie des Inhalts kennt). Und klar kann ich verstehen, dass er auch eine Meinung vertritt. Aber stellenweise wirkt das Buch fast schon so, als wolle er dem Leser etwas aufdrücken, das empfand ich als unangenehm. Zuviel, zu einseitig dargestellt. Das Buch könnte um rund 250 Seiten dünner sein, wenn man diesen Aspekt auf das Wesentliche reduzieren würde.
Was eine Stärke und zugleich Schwäche das Buches ist: die vielenen Themen. Hermaphroditen, Genforschung, Weltkulturerbe, Journalismus, Tiefenpsychologie und mehr. Eine wirklich grandiose Idee und eine sehr komplexe Umsetzung. Andererseits jedoch alles ein bisschen und dann zuviel vom einen (Genforschung und Klonen) und zuwenig vom anderen (Rest). Es bleibt dabei einiges auf der Strecke, zum Beispiel die Entwicklung der Charaktere, welche zwar stattfindet aber doch sehr konstruiert wirkt.
Nun gut, es ist schwer, mit all diesen Zutaten einen perfekten Roman zu schreiben. Isau hat es versucht, und es ist ein sehr gutes Buch dabei herausgekommen. Zwar mit einigen Mängeln, dafür aber sehr viel Unterhaltungswert auf hohem Niveau und jeder Menge Themen, welche für stundenlange Diskussionen im Freundeskreis sorgen werden, sobald man sich über das Buch austauscht. Ich denke, vor allem dazu sollte das Buch auch gedacht sein: um Diskussionen anzuregen, sich bewusst mit dem Thema Genetik auseinanderzusetzen statt blind die eine oder andere Theorie der Schöpfungslehre oder Evolution anzunehmen. Das ist ihm gelungen, und aufgrund seines genialen Ideenreichtums werde ich auch die nächsten Bücher wieder verschlingen. Isau gehört zu meinen Top Favoriten. Er ist ein Autor, dessen Werk ich kaufe, egal was er schreibt, einfach weil es von ihm ist :-)
SaschaSalamander 25.05.2011, 09.54 | (0/0) Kommentare | PL
Die Abenteuer des Raben Ringelsock
ein kleines Mädchen sitzt abends am Fenster und kann nicht schlafen. Da klopft der kleine Rabe Ringelsock mit seinem Schnabel an die Scheibe. Sie erzählt dem Raben, dass sie traurig ist, denn ihre Mutter ist an einem entfernten Ort namens Gefängnis, und sie fühlt sich einsam. Ohne von ihrer Mutter zu Bett gebracht zu werden kann sie nicht einschlafen. Der kleine Rabe tröstet sie und erzählt seine Geschichte, als auch seine Mutter einmal für lange Zeit von zu Hause fort war und wie er sich über diese Zeit hinwegtröstete, Freunde fand und seine Mutter am Ende endlich wiedersah.
Inhaftierte Frauen sind nicht nur Täterinnen, sondern sie sind oft auch Mütter. Eine Haftstrafe ist somit nicht nur eine Strafe für die Frau, sondern auch für die Angehörigen, ganz besonders die Kinder. Kinder verstehen nicht, warum die Eltern ins Gefängnis müssen, und warum sie nun quasi mitbestraft werden.
Dieses Buch wurde im Rahmen eines Kunstprojektes geschrieben von inhaftierten Müttern. Liebevolle Zeichnungen, ein kindgerechter Text und sehr viel Zuneigung stecken in diesem Büchlein, welches Kinder einerseits trösten soll, andererseits aber auch Gesprächsstoff bietet. Es ist nicht leicht, mit einem Kind über das Thema Gefängnis zu reden, und mit Hilfe des Raben Ringelsock wird der Einstieg erleichtert. Erzieher, Angehörige, ältere Geschwister, sie können dieses Buch zur Hand nehmen und mit kleinen Kindern darüber reden, wie es sich anfühlt. Und es vermittelt auch das Gefühl "Du bist nicht alleine mit Deiner Angst".
Ich finde, über das Thema inhaftierte Eltern gibt es zu wenig Literatur, und umso schöner, dass ich vor einiger Zeit auf dieses Heft aufmerksam wurde. Ob es über die JVA Aichach noch zu beziehen ist, weiß ich nicht. Wer jedoch Interesse hat, kann sich über das Kontaktformular hier im Blog jedoch gerne an mich wenden, dann würde ich nähere Informationen hierzu geben. Auch bei allgemeinen Fragen zum Thema "Eltern in Haft" darfst Du Dich gerne an mich wenden, der erste Schritt ist schließlich immer schwer, oft sogar peinlich, und vielleicht fällt es Dir hier über die Anonymität des Internets leichter ;-)
SaschaSalamander 24.05.2011, 17.37 | (0/0) Kommentare | PL
Blutlust
Die junge Sinna zieht für ihr Studium nach New York. Und schon in den ersten Tagen hat sie einige seltsame Begegnungen. Etwa eine Gruppe, die sich "Beschützer" nennt und sie vor Vampiren schützen möchte. Eine seltsame Frau, die ihr ständig nachläuft und sie vor den dunklen Bestien warnt. Außerdem Max, sexy und geheimnisvoll, ganz entgegen ihrer Art lässt sich sie sofort auf ein erotisches Abenteuer im Kittyclub mit ihm ein. Carla, ehemalige Geliebte von Max, sieht das gar nicht gern. Sinna weiß nicht, wem und was sie glauben soll, und das Buch ist eine wilde Jagd durch New York, unterbrochen von heißen Szenen: wer ist der dunkle Jäger, der einen Beschützer nach dem anderen tötet? Ist an den Mythen um die Vampire tatsächlich etwas dran? Warum soll Sinna angeblich etwas Besonderes für die Blutsauger sein?
Wow, BLUTLUST hat mich wirklich begeistert! Meine Erwartungen waren natürlich genrebezogen. Realismus, allzu logische Handlung, hochliterarische Sprache, das habe ich von Anfang an nicht erwartet. Und mir war auch klar, dass ich einigen Klischees begegnen würde. Aber worauf ich großen Wert legte und meine Hoffnung setzte: erotische Szenen, die mir so richtig Lust machen. Keine weichgespülten Vampire ohne Biss, keine animalischen Bestien ohne Verstand und Stil. Ein guter Mix aus Handlung und Sex. Und genau das habe ich bekommen, so schnell hatte ich schon lange kein Buch mehr durchgelesen!
Normale Vampirromane werden ja gerne als angeblich härterer Stoff unter der Erotikliteratur bezeichnet. Doch bei BLUTLUST geht es richtig zur Sache. Schon die erste Begegnung im Kittyclub ist recht eindeutig. Und auch später gibt es ein paar geniale Momente. Die Lieblingsszene der meisten Leser dürfte wohl das Liebesspiel nachts im Park sein, nackt gefesselt am Baum, so eindringlich beschrieben, dass man nach dem Lesen glaubt einen Film gesehen zu haben.
Und es gibt nicht nur einfach Dominanz und Unterwerfung, sondern der Vampir hat auch tatsächlich Stil. Er befiehlt nicht einfach nur, er nimmt sich nicht einfach, was er will. Sondern er beherrscht mit Blicken und Gesten, er hat sich selbst unter Kontrolle und plant seine Schachzüge. Er dominiert nicht nur den Körper, sondern das ganze Wesen seiner Geliebten. Ja, so mag ich die Vampire, solche Charaktere könnte es sehr viel öfter geben in der Literatur, finde ich, da verzeiht man dem Roman so manche kleine Schwäche.
Ich finde es schade, dass es einige interessanten Andeutungen und Handlungsfäden gibt, die nicht fortgeführt werden. Es ist zwar zu erahnen aber eben nicht ausgesprochen und häufig mehrdeutig. Und dann endet es auf einmal recht abrupt. Wer aufmerksam gelesen hat, weiß auch ohne Erklärung, was Sache ist, durch den recht offenen Abschluss bleibt jedoch eine Menge freier Interpretation. Die Autorin hat sich viele Optionen offen gelassen, vielleicht dürfen wir auf einen zweiten Teil hoffen? ;-)
Alles in allem jedenfalls ist BLUTLUST ein wirklich hervorragender Vampir-Roman, den ich allen Freunden der leichten Dark-Fantasy und härteren Erotik nur empfehlen kann.
SaschaSalamander 16.05.2011, 08.58 | (2/2) Kommentare (RSS) | PL
Temptations
Über Inka Loreen Minden habe ich schon viel gehört, ein paar Leseproben habe ich mir auch schon angesehen, die mir recht gefielen. Da freute ich mich, dass mir nun also vor einiger Zeit TEMPTATIONS bei Tauschticket über den Weg lief: gerade mal 108 Seiten, vier Kurzgeschichten von jeweils rund 25 Seiten, ideal zum Kennenlernen der Autorin.
Die erste Geschichte erzählt von einem Marquess, der sich die Gefühle für seinen Stallburschen nur ungern eingestehen will. Danach schreibt Minden über einen Captain und seinen Ersten Offizier, die in der Vergangenheit einige Probleme miteinander hatten und nun den Grund dahinter erkennen. Die dritte Story handelt von der Entführung eines jungen Adligen durch einen Räuberhauptmann, die anders endet als geplant. Und zu guter Letzt müssen ein im Krieg verwundeter Soldat und sein Leibarzt erkennen, dass es vielleicht doch einen Weg geben könnte, ihre Gefühle nicht mehr verstecken zu müssen.
Inhaltlich gefiel mir der Räuberhauptmann doch am besten. Aber in der vierten Geschichte kann man tatsächlich von einer "Wendung" sprechen, und sie gefiel mir außerordentlich gut. Clevere Idee, und ich bin sicher, dass das nicht nur Fiktion ist sondern in dieser und ähnlicher Form bestimmt schon einige Male praktikziert wurde / wird ...
Die Handlung ist jeweils eigentlich nur ein Alibi. Klar könnte man den Marquess durch eine Gräfin ersetzen und den Stallburschen durch den Küchenjungen und so weiter. Alles schon dagewesen. Na und? Was zählt ist die Unterhaltung, und das gelingt Minden sehr gut. Ich stolpere nicht über kitschige Formulierungen, sondern alles liest sich flüssig und angenehm. Die Worte sind perfekt gewählt, sie sind weder zu abgedroschen noch wären sie ungewöhnlich. Sondern, wie gesagt, es ist ein Fluss, dem der Leser gerne folgt, und schon sind 25 Seiten vorbei, ehe man richtig angefangen hat zu lesen. Eigentlich wünscht man sich am Ende nur, dass es jetzt weitergehen könne. Denn grade jetzt wurde es erst richtig spannend!
Ja, es ist banal. Ja, es ist immer wieder das Selbe. Und, ja, manchmal tut es gut, so etwas zu lesen. Und dann bitte mit Stil und angenehmer Sprache. Während ich das lese, will ich nicht ständig das Gefühl habe, ich hielte Schmuddelzeug in der Hand. Ich will aber auch nicht ständig lachen müssen wegen unfreiwillig komischer Sätze. Und genau das ist es, was mir an Minden gefällt: ich kann mein Hirn abschalten und einfach nur für ein paar Minuten die Geschichte genießen, mit einem Lächeln zurückkommen und sagen "ach, das war jetzt richtig romantisch und sexy" ...
Wer anspruchsvolle Erotik mag, kann gerne ein wenig in meinem Blog wühlen (es werden demnächst einige weitere Titel folgen). Aber wer zwischendurch was Nettes, Unkompliziertes will, der kann hier eigentlich gar nichts falsch machen.
Ich jedenfalls weiß nach diesem Buch: MEHR! Dies war zwar mein erstes, aber ganz sicher nicht mein letztes Buch dieser Autorin :-)
SaschaSalamander 09.05.2011, 15.33 | (3/3) Kommentare (RSS) | PL
Sklavenjagd
Dolores fährt auf einer verlassenen Straße, als sie plötzlich einen Mann anfährt. Aus dem Dunkel taucht eine nackte Frau auf, welche den Mann tötet und dabei ruft "es war die dritte Jagd". Dolores ist geschockt, will es der Polizei melden, doch diese gebietet ihr Stillschweigen über den Vorfall. Einige Zeit später wird ihr der Grund dafür erklärt: es gibt eine Gruppe von Superreichen, die zu ihrem Vergnügen Jagden veranstalten. Die Teilnahme daran ist absolut freiwillig. Als Gewinn für die erste Jagd (Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang, keine Hilfsmittel, nur ein Jäger, eine Beute) erhält die Beute 100 000 Euro oder muss einen Tag lang dem Sieger zu Willen sein. Bei der zweiten Jagd winken 1 Million oder eine Woche Sklaverei. Und dann alles oder nichts: 10 Millionen oder aber lebenslange Knechtschaft. Auch Dolores wird die Teilnahme an dem Spiel angeboten.
Klar, das ist abstrus, und Dolores würde so etwas niemals tun. Doch "niemals" sagt sie sich in diesem Buch oft, und dabei muss sie erfahren, dass freier Wille und Würde des Menschen zwei Begriffe sind, die sie beginnen muss neu zu definieren.
Anfangs mutet der Roman an wie ein Märchen um das hässliche Entlein, welches sich in den reichen Prinzen verliebt und ein paar Abenteuer bestehen muss, bevor sie zusammen kommen. Es scheint völlig klar, wie der Plot sich entwickelt und wie das Buch enden muss. Und dann kommt alles ganz anders als erwartet. Twisted Plot vom Feinsten.
Dem Titel und Cover nach ging ich ja nun davon aus, dass es ein SM-Thriller wäre, der ziemlich heftig zur Sache geht und von den 236 Seiten mindestens 150 bis 180 Seiten nur diverse Praktiken und Spielarten enthält, und ich hatte nicht wirklich Lust, das Buch überhaupt anzufangen. Und dann war ich auf Seite 90 erstaunt, dass außer zwei Seiten Pflichtübung in der Beziehung bisher noch gar nichts gelaufen war. Auch später bleiben die entsprechenden Szenen sehr im Hintergrund.
Dass es dennoch ein SM-Thriller ist und kein normaler Roman, liegt wohl an der Heftigkeit der Szenen. Wobei auch hier: der Autor ist ein Meister der Auslassung. Denn das, was im Kopf des Lesers geschieht, ist schlimmer als das, was der Autor selbst beschreiben könnte. Und so hält er sich in den erotischen oder brutalen Szenen sehr zurück und lässt vielmehr den Leser die Arbeit erledigen. Dadurch ist der Inhalt extrem heftig (ich würde das Buch definitiv in den Bereich Hardcore einsortieren und nicht gerade denen empfehlen, die erst neu in diesem Genre sind), obwohl es sprachlich und im Verhältnis Inhalt / Sexszene wirklich bei einem ganz normalen Thriller bleibt. Die Momente sind nur kurz und wenig, dafür jedoch heftig und emotional sehr intensiv.
Es werden zugleich viele Fragen aufgeworfen, mit denen die Protagonistin und somit auch der Leser konfrontiert wird. Antworten gibt es darauf nicht, und so bleibt der Leser zurück mit einem seltsamen Gefühl. War es gut? War es schlecht? War es falsch oder richtig? Ungewöhnlich, dass solche Themen in einem Roman dieser Art überhaupt behandelt werden. Und noch ungewöhnlicher, wie die Heldin mit diesem Thema umgeht.
Normalerweise ist die Handlung ja eher Alibi für das, worum es eigentlich geht: Sex, Erotik, was auch immer. Hier aber ist die Handlung der Hauptteil. Und die Handlung besteht vor allem in Dolores Entwicklung vom schüchternen Weibchen hin zur emanzipierten Frau, die ihr Schicksal in die eigenen Hände nimmt.
Wie gesagt: für Neulinge rate ich "Finger weg", aber wer härtere Kost verkraftet, der muss SKLAVENJAGD auf jeden Fall gelesen haben. Es ist ein Thriller, wie es ihn nur ganz selten gibt ...
SaschaSalamander 06.05.2011, 09.08 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL
Tao Te Puh
Genauso wie bei der Philosophie ist es unglaublich schwer, einen Anfang zu finden. Und bevor ich mich bemühe, irgendwo anzufangen und weiterzumachen, steige ich mittendrin ein und schnappe, was mich anspricht. Manche lege ich mittendrin wieder weg, andere lese ich und finde sie gut, andere nehme ich halt im Vorbeigehen mit aber vergesse sie wieder. In der Regel rezensiere ich diese Bücher nicht. Denn ich möchte Philosophie, Religion und Meinung nicht bewerten. Puh dagegen möchte ich kurz vorstellen, dieses Büchlein war etwas ganz Besonderes. Bewerten möchte ich damit jedoch nicht den Inhalt, sondern allein die Aufmachung und den Stil des Buches :-)
Puh, wie der kleine Bär aus dem Hundertmorgenwald? Genau der! Hoff beschreibt anhand des naiven und liebenswerten Bärchens die Grundgedanken des Tao. Und zwischendurch bringt er auch noch die Unterschiede und Parallelen zu Buddha und Konfuzius. Leichtfüßig erklärt, nicht schwer zu verstehen. Kein Buch zum Überfliegen, aber auch keines, das man fünfmal lesen müsste, um es zu begreifen.
Er beschreibt in simplen Sätzen eine einfache Wahrheit und bringt anschließend Passagen aus den Büchern um Puh. Schmunzelnd, lächelnd und wesentlich reicher schließt man das Buch nach 140 Seiten ab und muss wieder einmal feststellen, dass wir uns es meist sehr viel schwerer machen, als es eigentlich wäre.
Außerdem gibt es sehr viele Anreize, die zum Googeln und Nachschlagen animieren. In all den komplizierten Werken sieht man typischerweise den Wald vor lauter Bäumen nicht. Mir geht es oft so, dass ich dann wie erschlagen bin von all der vermeintlichen Weisheit, die mit dem Holzhammer auf mich eingedroschen wurde, und dann vergesse ich es wieder. Dieses Büchlein ist klein, kurz, einfach. Und gerade dadurch sehr einprägsam, sodass ich sogar zum ersten Mal ein paar einfache Grundbegriffe verstanden habe, die mir bisher schwer fielen im Gedächtnis zu behalten. Vielleicht, weil ich es nicht wie die anderen Bücher anging, sondern hier wesentlich lockerer startete. Und genau das ist es auch, was das Buch vermitteln will ... das Buch zeigt und lebt, was es lehrt.
Wer Puh mag, mag auch dieses Buch. Und wer sich für asiatische Lehren interessiert, sollte auch mal hineinschnuppern. Es muss nicht immer so kompliziert sein, wie es dargestellt wird ;-)
SaschaSalamander 02.05.2011, 09.38 | (0/0) Kommentare | PL
Level 26
Ein brutaler Killer, Sqweegel. So brutal, dass für ihn eine eigene Charakterisierung geschaffen wurde, welche die Skala der bisher begangen Verbrechen sprengt, bisher galten Verbrechen von harmlosen Taten 1 bis hin zu grausamen Folterungen, Verstümmelungen auf Stufe 25, für diesen Killer wurde ein neues Level erhoben, Level 26. Ein Outsider, Steve Dark, damals mit dem Fall befasst, später seine Familie von diesem Killer ausgerottet. Weitere Morde geschehen, Dark soll zurück ins Boot, nur er kann gegen Sqweegel angehen, doch Dark will nicht. Erst, als seine Frau und das ungeborene Baby in Gefahr sind, entschließt er sich zur Mitarbeit, aber nach eigenen Regeln. Die Jagd auf den brutalsten aller bisher bekannten Killer beginnt.
Das Besondere an diesem Buch: etwa alle 15 bis 25 Seiten kann man einen Code im Internet eingeben, woraufhin eine Videosequenz eingespielt wird. Sie untermalt das Geschehen, gibt neue Hinweise. Allerdings bin ich ein wenig erstaunt, denn ich hatte erwartet, dass die Videos das Buch ergänzen. Tun sie jedoch in meinen Augen nicht, da der Inhalt des Videos später recht genau im Buch erklärt wird. Wer also unterwegs in der U-Bahn oder am Strand nicht den Laptop auspacken will, kann ohne Probleme das Buch lesen und auf die Videos verzichten. Allerdings verstehe ich das nicht, denn ich hatte gehofft, dass Film und Buch miteinander verwoben sind, aber wenn das Buch auch ohne den Film existieren kann, warum dann also? Für eine Innovation wäre etwas mehr Verquickung wünschenswert gewesen.
Die Figuren des Filmes haben nicht so ganz zu dem gepasst, was ich mir selbst vorgestellt hatte, sodass ich beim Lesen dann nicht wirklich ein Bild vor Augen hatte. Normalerweise habe ich beim Lesen ein Bild der Figur im Kopf. Wenn ich später den Film dazu sehe, kann sich dieses Bild ändern, und sollte ich das Buch wieder einmal lesen, dann kehre ich zurück zu meinem eigenen Bild. Dadurch, dass hier nur wenige Minuten zwischen Film und Buch lagen (insgesamt habe ich für das Buch etwa 3 Stunden gebraucht), fiel der Wechsel eher schwer. Beim Film dachte ich "grad sah er für mich noch anders aus", und beim Lesen sah ich dann immer ein verschwommenes Bild, das nicht meines war aber auch nicht das fremde. Geschmackssache, mancher kommt damit klar und finden diese Ergänzung toll, andere stören sich eher daran.
Die Qualität der Filme, auch darüber lässt sich streiten, ich habe viel Positives gelesen im Web. Mich selbst haben sie nicht wirklich überzeugt. Die Schauspieler haben mir nicht sonderlich zugesagt, ich empfand es als recht gestellt, vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch geschraubt, sowohl an das Buch als auch den Film. Aber ich hatte erwartet, wenn es so groß vermarktet wird und als neues Medium angepriesen, dass man dann gleich volles Kaliber auffährt, statt dessen wirkte es stellenweise eher "homemade". War zwar teilweise beabsichtigt, aber dennoch unpassend. Denn der Killer drehte seine Videos teilweise selbst, vielleicht sollte dies simuliert werden. Da jedoch die Kamera sich bewegte, kann es also nicht das Stativ des Killers sein, das etwas aufnahm, sodass das Selfmade wieder wegfiel und nicht sein konnte. Ich fand die Kameraführung recht seltsam.
Ich denke, wenn es ein privates Projekt gewesen wäre, oder wenn es ein neuer Autor auf dem Markt wäre, dann hätte ich das anders bewertet. Aber der Autor Anthony Zuiker ist Drehbuchautor und Produzent (CSI), da hatte ich dann doch etwas anderes erwartet. Ja, ich erwähne hier immer wieder das Wort "Erwartungen", denn dieses Buch wird gehypt. Und der Autor steckt in seinem Vorwort die Erwartungen selbst extrem hoch, ich finde, er hat sich da etwas übernommen in seinem Vorwort.
Was mir allerdings gefiel, das war die Darstellung Sqweegels in den Filmen. Der Schauspieler heißt >Daniel Browning Smith<, weltberühmter Kontortionist (Schlangenmensch). Eingepackt in ein hautenges Ganzkörperkostüm aus weißem Latex, dazu seine reptilienartig anmutenden Bewegungen, das hatte was. Ein paarmal wirkte es unfreiwillig komisch, aber weitgehend sah es wirklich genial aus, auf gewisse Weise sogar schon erotisch (auch durch den Fetischaspekt des Latex, wodurch er jegliche DNA-Spuren am Tatort vermeiden konnte). Sehr kunstvoll gestaltet, das Kostüm sehr gut gewählt, die Bewegungen unvergleichlich und einprägsam, schockierend und doch konnte man nicht wegsehen. Mit Sqweegel hat der Autor eine Figur in der Literatur geschaffen, die man nicht so schnell vergisst und die sich eines Tages vielleicht Kultstatus verdienen könnte. Weniger aufgrund seiner Taten (wirklich brutaler als das, was man sonst oft in den Büchern liest, fand ich dieses Werk hier nicht wirklich, ich hatte es mir um einiges schlimmer vorgestellt), als vielmehr durch sein Äußeres.
Die Darstellung des Killers hat es schon ordentlich in sich. Ich bin sicher, viele Leser / Zuschauer werden nachts erstmal unter dem Bett kontrollieren und hinter die Türen sehen, die Zimmerdecke mit prüfendem Blick betrachten, denn Sqweegel könnte überall sein, unsichtbar, und doch zum Greifen nahe. DAS ist Zuiker auf jeden Fall gelungen, und dieser Aspekt für sich betrachtet hat auf jeden Fall volle Punktzahl verdient!
Für die Videos ist noch eines zu erwähnen: man muss sich dafür auf der zugehörigen Internetseite einloggen. Man wird nach Name, Geburtsdatum und Adresse gefragt. Klar kann man faken, trotzdem mag ich sowas nicht. Ich hinterlasse nirgendwo im Web gerne meine Daten, und ich hasse es, lügen zu müssen, wenn ich für etwas bezahlt habe. Es genügt doch, die Videos mit Passwort zu versehen, warum muss man sich dazu zusätzlich noch einloggen? Später beim Surfen nach Rezis habe ich herausgefunden, dass man die Videos alle auch bei Youtube sehen kann. Ist zwar von den Machern nicht so gewollt, möchte ich künftigen Lesern des Buches aber trotzdem mitteilen ;-)
Wer wissen möchte, was ich mit diesen ungewöhnlichen Bewegungen meine und doch keinen Spoiler in Bezug auf die Filmsequenzen möchte, dem empfehle ich einen kleinen Besuch bei Youtube, sucht dort z.B. nach den Kalutshkikh - Brüdern, nach Daniel Brown Smith oder Rubberboy, dann könnt Ihr Euch das gut vorstellen. Ja, doch, ein Killer mit diesen Fähigkeiten, das ist wirklich gruslig und gefährlich, mit ihm möchte ich mich nur ungern anlegen!
Das Buch selbst hat mich dazu gebracht, es sehr schnell zu lesen, die Spannung war da. Allerdings war es eine Spannung der Art wie ... hm, wie soll ich sagen? Naja, ich liebe Hamburger, und manchmal esse ich einen, zwei, drei, vier, bin danach nicht wirklich satt, und während ich esse, weiß ich, dass es ungesund ist, nichts bringt, viel zu teuer ist und kaum einen Nährwert hat, aber das ist mir dann in diesem Moment egal. Ähnlich ist es mit diesem Buch. Es bereicherte mich nicht, es hat keinerlei Nährwert, es ist sehr flach (warum denke ich bei "flach" wieder an die 1 Euro Hamburger?), aber während des Essens / Lesens ist das egal, der nächste Bissen und noch einer und noch einer, schwupps fertig.
Der Schreibstil ist extrem simpel, sehr einfache Satzkonstrukte, in der Regel kaum länger als eine bis zwei Zeilen. Ideal für zwischendurch, man muss sich nicht wirklich konzentrieren, und verpassen kann man auch nichts. Es gibt auch extrem viele Wiederholungen. Ich habe aufgehört zu zählen, wie oft erwähnt wurde, dass Steve eine Mauer um sich herum aufgebaut hat, dass er ein schlimmes Schicksal beim Abschlachten der Pflegefamilie erlitten hatte und dass alle ständig in diesem Buch Kaffee trinken.
So einfach gestrickt die Sätze sind, so platt bleiben auch die Charaktere. Ich habe zwar gespannt gelesen, weil ich mehr wissen wollte. Aber wirklich erfahren habe ich nichts, das Ergebnis war für mich sehr unbefriedigend. Denn ich habe nicht mitgelitten. Mag sein, dass der Killer brutal war, aber das kam bei mir nicht an, denn dazu brauche ich eine Verbindung zum Opfer. Allein die Erwähnung, dass ein Baby in der Ecke saß und zusehen musste, naja, meine Güte, das liest man öfter. Und dass Steves Familie abgeschlachtet wurde, ist tragisch und brutal, aber es wurde weder ausgeführt wie bei manchen Autoren (grade die rechtsmedizinischen Bücher sind da sehr detailverliebt) noch emotional bewegend. Gut, die Familie wurde abgeschlachtet. Aber ich kannte die Familie nicht. Ich wusste nicht, wie lange Steve dort gelebt hatte. Dass es irgendwie hieß, die Familie hätte ihn geliebt wie den eigenen Sohn, den sie später bekam, das ist nett, aber ich lese lieber Taten als Beschreibungen. Vielleicht eine Erinnerung, wie er mit ihnen etwas unternommen hatte. Eine Szene, wie er ins Bett gebracht wurde. Nada, keinerlei Charakterausbau. Und auch die Vorstellung der Charaktere verlief irgendwie seltsam. Da hat eine Figur keinerlei Bedeutung, plötzlich ist sie da und macht eine wichtige Entdeckung, und kurz darauf ist sie eine wichtige Schlüsselrolle am Ende. Bisschen sehr konstruiert für meinen Geschmack.
Der einzige, der Sqweegel schnappen kann, unterscheidet sich für mein Empfinden nicht wirklich von den anderen Ermittlern des Buches, außer durch seine bewusste Langsamkeit, aber das alleine macht ihn nicht zu einem fähigen Ermittler. Aber was ist es dann? In einem Satz wird erwähnt, dass er sehr gut wahrnehmen kann. Ein Satz, und eine Szene, in der er einen Gegenstand findet und eine Szene, in der er etwas hört. Hm, hat mich offen gesagt nicht überzeugt, ich hätte schon gerne etwas mehr gehabt, um mir ihn als Superermittler vorzustellen. Für mich ein Mensch wie jeder andere. Ach ja, doch, er versetzt sich einmal in den Killer hinein, aber das wirkte recht aufgesetzt, weniger nach Superermittler, eher nach einem Autor, der kurz schreibt, wie es sich anfühlen könnte, nun an Stelle des Killers zu agieren.
Insgesamt kam mir der gesamte Schreibstil tatsächlich vor wie ein Drehbuch, und als Film könnte ich mir das sehr gut vorstellen, mit etwas mehr Budget allerdings (wirklich teuer kam mir der Film nicht vor, eher wie "schnell mal was gemacht, um es zu dann teuer zu vermarkten"). Ich glaube, als Film wäre ich ziemlich begeistert, denn die Story hat Potential, und Sqweegel wie gesagt würde ich einen ganzen eigenen Film wünschen. In diesem soll dann bitte seine Vorgeschichte erzählt werden. Denn die gibt es im Buch nicht. Es gibt einige Taten, die er begangen hat, später erfährt man, dass es noch mehr waren. Ich wünsche mir mehr über seine Kindheit, Jugend, Entwicklung. Darüber, warum er so beweglich ist (Talent? Gendefekt? Hat er das gelernt nur für sein Hobby "Töten"? Oder war er mal Artist?). Warum er das getan hat (gut, das Motiv ist klassisch, aber was hat ihn zu dieser Einstellung bewegt? Wie wurde er erzogen?). Welchen Beruf übt er im Alltag aus? Wenn er auf diese Weise greifbarer würde, fände ich ihn wohl auch tatsächlich gruslig, wo ich jetzt eher amüsiert war und den Wahnsinn eher albern denn beängstigend fand.
In einem Film wird auch oft nicht so genau auf Charaktere und Hintergründe eingegangen wie in einem Buch, da genügen Andeutungen oft schon, einfach weil Film ein komplett anderes Medium ist und gänzlich andere Inhalte transportiert. Aber für ein Buch war mir das deutlich zu schwach.
Was mich bei diesem Buch auch wundert ist das Format. Man hätte es um einiges kleiner halten können. Ein sehr breiter Rand, sehr kurze Kapitel (die dafür sorgen, dass man schneller liest, denn "nur ein paar Seiten" liest man nach Beenden des einen Kapitels eher als wenn dann weitere 50 Seiten bis zum nächsten Kapitel warten. Zwischen zwei Filmsequenzen liegen mehrere Kapitel), viel Freiraum durch Leerstellen zwischen den Kapitel, Bildern und Internetcodes. Die Codes bekommen jeweils eine ganze Seite, obwohl es nur ein paar Buchstaben sind, und davor und danach ist meist auch noch eine freie Seite. Warum? Kleiner, handlicher, günstiger, das wäre praktischer gewesen. Wenn man wie ich ungern Leseknicke in die Buchrücken macht, hat man mit diesem echt zu kämpfen. Ich hatte es geschafft, aber ich war gezwungen, das Buch recht verkrampft zu halten.
Aber eines muss ich anmerken: die Bilder im Buch sind toll, die gefallen mir sehr! Ganz ehrlich, die Bilder fand ich das Grusligste am Buch, sie haben mich sehr berührt. Abstrakt und skurill stellenweise, oft nur angedeutet und erst später erkennbar, wenn man den Inhalt des folgenden Kapitels gelesen hat.
Das Ende fand ich sehr enttäuschend. Sehr konstruiert, außerdem viel zu offen (jaja, ich kann es nicht lassen, aber hiermit gebe ich - mal wieder - kund, dass ich es nicht mag, wenn Titel auf Mehrteiler angelegt sind. Und hier ist so verdammt viel offen, dass das Buch eigentlich gar nicht zu Ende ist). Dazu ein blinder Racheakt, der vielleicht nachvollziehbar sein mag, der mich aber nicht überzeugte (und viele andere Leser auch nicht, wenn ich mir einige Kritiker so ansehe).
Alles in allem also, ausnahmsweise mal ein Pro und Contra, nachdem ich so viel getippt habe:
Pro:
+ Pageturner
+ nette Idee mit den Videos
+ hübsche Bilder
+ tolles Cover
+ ein Killer mit Kultstatus
+ super Schauspieler für den Killer
+ man kann das Buch lesen ohne Film
Contra:
- extrem simpel im Schreibstil
- Charaktere absolut flach
- Story hat keinerlei Tiefgang
- ich konnte nicht mitfühlen
- wirkt sehr konstruiert
- mehr ein Drehbuch denn ein Roman
- verspricht sehr viel mehr als es hält
- man muss sich im Internet registrieren
- Filme wirken recht billig produziert
- man kann das Buch lesen ohne Film
- Ende unbefriedigend
- Ende zu offen, zweiter Teil quasi Pflicht
Bildet Euch Eure eigene Meinung ;-)
Ich denke, das Buch hat insofern einen Blick verdient, als es in vielerlei Hinsicht sehr ungewöhnlich ist. Ob es gefällt, das liegt dann beim Betrachter. Aber wenn es nicht gefällt, dann hat es zumindest unterhalten (denn das kann es wirklich gut), und man hat nicht zuviel Zeit investieren müssen.
Was haltet Ihr von diesem Format? Was versprecht Ihr Euch davon, wenn Ihr LEVEL 26 demnächst lesen wollt? Wie gefiel es Euch, als Ihr es gelesen hattet?
SaschaSalamander 29.04.2011, 09.19 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL
Silberlicht
Es fällt mir schwer, eine Beschreibung für das Buch zu schreiben. Denn mit diesem Text oben habe ich bereits die Hälfte des Buches beschrieben, für meinen Geschmack zuviel, doch in der ersten Hälfte passiert fast gar nichts. Andererseits müsste ich sehr viel mehr erzählen, um eine Andeutung der Richtung zu geben, aber selbst damit wäre nicht gedient.
Ich stehe diesem Buch sehr ambivalent gegenüber. Ja, ich weiß, es wird von vielen Leuten gelobt, und es hat auch sehr viele Preise gewonnen. Ja, es war nicht schlecht. Aber so wirklich überzeugen konnte es mich trotzdem nicht, dazu gab es mir zu viele Ungereimtheiten und Unsauberkeiten.
Dem Cover kann man nicht viel entnehmen. Es sieht hübsch aus, aber es ist eines der momentan topaktuellen Gesichter mit Blumen oder Ranken. Dafür finde ich das Format klasse. Es ist nicht wirklich ein gebundenes Taschenbuch, auch kein Softcover, dafür ist es zu stabil. Aber es ist auch kein Hardcover, dafür ist es zu handlich und leicht. In diesem Format könnte man von mir aus alle Bücher veröffentlichen, ich wäre begeistert. Stabiler und hübscher als ein Taschenbuch, handlicher und praktischer als Hardcover, aber ein ebensolches Schmuckstück im Regal.
Was mir gefällt: die Geschichte ist neuartig und sehr schön erdacht. Gut, dass fremde Seelen einen Körper bewohnen, gibt es häufiger, aber die Umsetzung mit der Lichtgestalt, den lebenden und doch leeren Körpern, das ist neu und spannend. Auch ist es nett umgesetzt, wie die beiden Wesen zueinanderfinden und sich später als Menschen näherkommen, versuchen die Leben der Vorbesitzer ihrer Körper zu leben.
Ebenfalls sehr gelungen ist die Sprache. Sie mag etwas altmodisch anmuten. Gut, Helen ist schon sehr lange tot, trotzdem denke ich, dass durch die Beobachtung ihrer Bewahrer (sie bekommt ja alles mit, nur dass ihr eben der Körper fehlt) eigentlich normal sprechen und handeln müsste, zumal sie sich an das Vorleben nicht mehr erinnert. Aber gut, die Sprache passt zu dem Buch und den Charakteren, und ich fand sie sehr angenehm. Es muss nicht immer urbaner Jugendslang sein, und ich habe die Worte sehr genossen.
Aber hier setzen auch einige Probleme an: abgesehen von der Sprache hätte Helen meiner Ansicht nach noch mehr Dinge mitnehmen können. Sie hatte sehr viel Zeit zu beobachten und innerlich zu reifen. Dennoch benimmt sie sich sehr oft wie ein kleines Kind (für meinen Geschmack sogar schon etwas zu weinerlich. Starke Frauen scheinen nichts in der gegenwärtigen Jugendliteratur verloren zu haben, habe ich immer mehr den Eindruck) und weiß viele Dinge nicht, die eigentlich offensichtlich sein müssten, wenn sie die Menschen zuvor beobachtet hätte. Schriftsteller und Poeten hin oder her, werden auch diese ein normales Leben geführt haben, vor allem ihr letzter aktueller Bewahrer, Mr. Brown. Und doch tut sie Dinge, die ich absolut nicht nachvollziehen kann. Sie beschwört ein großes Chaos herauf, das nicht nötig wäre, wenn Helen ein wenig mitdenken würde. Ein Teenager hätte so gehandelt, doch eine alte Lichtgestalt wie Helen mit der Erfahrung und Weisheit mehrere Leben?
Probleme hatte ich auch etwas mit dem Spannungsbogen. Ich brauche keine Action, und ich brauche auch keinen stringenten Storyverlauf. Trotzdem habe ich dieses Buch gelesen ohne jegliche Ahnung, worum es geht und worauf es hinausläuft. Und bis fast zur letzten Seite habe ich gewartet, dass sich mir das Buch erschließt, aber es kam nichts. Es gibt mehrere wichtigen Eckpunkte, aber mir fehlt das Ziel, das Ergebnis. Das kommt dann auf den letzten beiden Seiten und wirkt für mich eher nach einem abrupten Ende denn nach der Idee, auf welche ein Buch normalerweise hinarbeitet. Mir fehlten die Fäden, die am Ende zusammenliefen.
Es geht um Themen wie Drogenmissbrauch, übereifrige Religionsfanatiker, häusliche Gewalt, die Schere zwischen den einzelnen gesellschaftlichen Schichten, übertragbare Geschlechtskrankheiten, Missbrauch, die Frage nach Himmel und Hölle, die Frage nach dem Warum des Lebens und des Sterbens, die Frage des Machtmissbrauches, Ehebruch, Vergewaltigung, Verdacht der Verführung Minderjähriger, das Leben nach dem Tod. Eine riesige Palette, aber nicht eine einzige dieser Fragen wird beantwortet, viele der Themen nur marginal angerissen. Es gibt ein englisches Sprichwort: "don´t bite more than you can chew". Man solle nicht mehr abbeißen als man kauen könne. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Autoren ein bisschen zuviel abgebissen hat, weniger wäre mehr gewesen.
Das Buch ist nett, und ich kann es auf jeden Fall empfehlen. Es ist sehr schön geschrieben, und ich kann die Preise teilweise nachvollziehen. Die Handlung ist etwas Neues, und die Zeit während des Lesens vergeht wie im Flug. Für mich fehlt trotzdem das gewisse Etwas, das es zu etwas Besonderem macht. Es hätte sehr viel mehr Potential gehabt, das leider nicht genutzt wurde. Normalerweise stören mich Serienhype und der Wahn, dass alle Titel immer dicker werden müssen (als gäbe es einen Wettbewerb unter den Autoren, wer das dickste und längste Buch schreibt), aber in diesem Fall wäre mindestens die doppelte Menge angebracht gewesen. Es wurden zu viele Möglichkeiten verschenkt. Schade, denn im Grunde halte ich es für ein wunderschönes Buch und empfehle es gerne weiter ...
SaschaSalamander 27.04.2011, 17.32 | (3/3) Kommentare (RSS) | PL
Don´t worry, be German
NICHTS GEGEN ENGLÄNDER, UNTER DEUTSCHEN BETTEN und NOTHING FOR UNGOOD haben mich aus jeweils ähnlichen Gründen ziemlich genervt: weil voreingenommen eine Kultur schlecht gemacht wurde unter dem Deckmäntelchen des Beobachtens. Aber ich habe keine Lust, ständig zu lesen, wie gemein die Deutschen sind, wie dämlich die Engländer doch sind und wie unhöflich unsere Kultur ist und überhaupt Schließlich gibt es nicht "den" Deutschen oder "den Ami", sondern eine Kultur ist einfach ein Mischmasch aus allen, die darin leben, und da ist es unfair, alles über einen Kamm zu scheren und schlechtzumachen. Diese Bücher waren alle drei vielmehr Jammern als Beschreiben, und alle drei habe ich am Ende nur noch überflogen und dann weggelegt.
Da finde ich dagegen DON´T WORRY, BE GERMAN von John Doyle gerade sehr angenehm und auch witzig, das hat mir gefallen. Stellenweise zwar ein wenig klischeehaft, aber ich wollte ja auch kein Sachbuch, sondern einen persönlichen Erfahrungsbericht. Und klar, da schreibt der Autor natürlich davon, was er erwartet hatte und was er dann erhielt.
Ich finde es schön, dass er weder Amerika noch Deutschland als das bessere Land darstellt. Er arbeitet einfach die Unterschiede heraus und beschreibt, was ihm schwerfiel, als er damals hier nach Deutschland kam. Aber auch, wie er sich sosehr dran gewöhnte, dass er dann in Amerika Dinge vermisste oder anders machte als dort üblich. Er beschreibt, was ihm hier und dort besser gefällt, ohne dabei die andere Variante schlechter zu machen, arbeitet mit spitzer Feder Vor- und Nachteile eines Verhaltens heraus, sodass man am Ende nur sagen kann, dass beide Länder toll sind.
Eines von vielen Beispielen: er beschreibt, wie er anfangs erstaunt war, dass in deutschen Restaurants die Bedienung so viel langsamer ist als in Amerika. Dass man auf sich aufmerksam machen muss, wenn man zahlen will. Dass man manchmal ewig zu hocken scheint. Grade, wenn man es gewohnt ist, in Amerika zügig bedient zu werden und alles schnellschnell zu machen beim Essen. Das hat ihn sehr gestört, aber irgendwann hat er gemerkt, dass es auch mal toll ist, stundenlang mit nur einem Getränk im Café zu hocken und zu genießen, ohne wie in Amerika für den nächsten Kunden rausgeworfen zu werden. Und dass es schön ist, wenn man einfach gemütlich essen und plaudern kann, in Ruhe und ohne Hektik. Klar ist es lästig, wenn man zahlen will und keiner kommt. Aber es ist auch schön, wenn man nicht quasi schon rausdirigiert wird, wenn man bereits den letzten Happen auf die Gabel nimmt.
Nur ein Moment von vielen, aber das gefällt mir eben an diesem Buch. Dieser Kompromiss. "Hey, alles hat Vorteile und Nachteile". Und auch die unausgesprochene Essenz "sieh es doch positiv, statt Dich darüber zu ärgern". Er schafft es auch sehr gut, kleine Mängel anzusprechen und genau mit dem Finger in der Wunde zu wühlen, aber ohne dabei zu verletzen oder anzuprangern. Etwa die Sache mit dem "Du" oder allgemein einer laxen Begegnung ist schon ganz schön kompliziert mit ihren unausgesprochenen Regeln in Deutschland. Aber er beklagt sich nicht und wettert nicht. Sondern er schildert einfach seine viele Fettnäpfen, als er sich bei der Schwiegermutter zu locker vorstellte, als er den Nachbarn nach langer Zeit glaubte endlich mit "Tagchen" statt "guten Tag" begrüßen zu dürfen. Und dann erzählt er, wie Menschen, die sich seit 10 Jahren kennen und im selben Büro arbeiten nun auf einmal sich die Hand schütteln und zunicken, beschließen sich zu duzen und sich gegenseitig mir ihren Vornamen vorstellen, als hätten sie 10 Jahre zuvor nicht gewusst, wie der andere überhaupt mit Vorname heißt. Ja, da musste ich laut lachen, das ist schon schräg, wenn man das mal von außen betrachtet, er hat absolut recht! Aber es ist nicht schlimm. Sondern es ist lustig. Erst recht mit seinem Schreibstil, der mich unzählige Male zum Lachen brachte. Allein die Vergleiche zwischen der First Lady aus Amerika und dem "First Man" in Deutschland, oder die Beschreibung des First Dog! Ich habe herzlich gelacht! Ein Gute-Laune-Bauch mit vielen Aha-Effekten, bei dem man sich oft genug selbst ertappt.
Nachdem ich mit den ganzen anderen Titeln fast schon befürchtet hatte, kein passendes Buch mehr zu finden, hat dieses mir dann die Hoffnung gegeben, weiterhin in diesem Genre zu lesen. Es gefiel mir so gut, dass mein Freund wieder ständig dran glauben musste, weil ich ihm irgendeine Passage vorlesen musste. Wenn er nicht sowieso von sich aus fragte, warum ich schon wieder so lache. Es gab dann auch sehr viele interessanten Diskussionen, nachdem wir gemeinsam gelacht hatten, denn es steckt recht viel Wahrheit in diesem Buch, und bei einigen heiklen Themen hatten wir recht interessante Gesprächsthemen.
Wer also gerne einen cleveren und doch witzigen, sympathischen Blick auf die Schrullen und Eigenheiten der Deutschen haben möchte, der sollte die anderen Titel liegenlassen und auf jeden Fall zu John Doyle greifen.
SaschaSalamander 25.04.2011, 09.42 | (0/0) Kommentare | PL
Bartimäus - der Ring des Salomo
Trotzdem konnte es Jonathan Stroud nicht lassen, es gibt nun also doch einen vierten Band. Er schließt nicht an die ersten Bände an, sondern er ist ein Prequel. Bartimäus ist ja schließlich schon viele Jahrtausende alt, und so hat er eine Menge zu erzählen, diesmal aus der Zeit des weisen Salomo. Genialer Kunstgriff? Oder pure Geldmacherei? Ich konnte nicht umhin, den Band zu lesen, und hier nun also meine Rezension:
Bartimäus wird in Jerusalem zur Zeit Salamos beschworen. Schwupps, ein kleiner fieser Trick, und schon ist sein Zauberer tot. Mit Bartimäus legt sich keiner so leicht an! Zur Strafe wird er unter die Knute eines der mächtigen 17 Zauberer Salomos beschworen, Khaba, der ihn und unzählige andere Dämonen nun mit harter Hand regiert. Um ihn zu demütigen, lässt er Bartimäus unwürdige Aufgaben erfüllen, und natürlich fällt es dem Dämon nicht leicht, sein freches Mundwerk zu zügeln. Nur zu gerne zettelt er einen Aufstand an oder reizt seine Möglichkeiten bis an die Grenzen aus. Bei einem seiner Aufträge begegnet er dem Mädchen Asmira. Sie wurde von Königin Balkis aus Saba geschickt, um Salomo zu ermorden, der unerhört hohe Tribute und Steuern verlangt. Es beginnt ein turbulentes Hickhack um Bartimäus, Salomo, die Attentäterin, Khaba und einige Dämonen und um das mächtigste Artefakt, das man sich vorstellen kann.
Die Erzählweise ist etwas ungewohnt. Bei den anderen Büchern hat man sogut wie nur Bartimäus und Nathanael (soweit ich mich erinnere), hier dagegen gibt es verschiedene Erzählperspektiven. Weitgehend Bartimäus und Asmira (die Attentäterin), aber auch die Königin von Saba oder Magier Khaba kommen zu Wort. Das ist etwas, womit ich mich erst anfreunden musste. Die Handlung der anderen Bände ist sehr stringent, hier geht es recht turbulent zu. Das gehört dazu, macht die Story abwechslungsreich, aber es stört für meinen Geschmack ein wenig den Lesefluss. Je mehr Leute zu Wort kommen, desto weniger Raum ist für Bartimäus. Außerdem muss man sich in immer ständig neue Leute hineindenken, was zwar kein Problem ist, ich aber trotzdem lediglich zwei Protagonisten bevorzuge. Geschmackssache, kein Kritikpunkt ;-)
Dafür ist Bartimäus gewohnt in Form. Frech, rotzig, herrlich unverschämt. Der Humor schwarz und bitterböse, stets mit einem Augenzwinkern. Arrogant und eingebildet ist dieser Dämon, und man kann es ihm einfach nicht verübeln, wenn er seinen Meister verputzt, ständig nach einer Lücke im Pentagramm oder einer Ungenauigkeit im Bannspruch lauert. Dieser Kerl lässt sich nicht unterkriegen, dafür lieben wir ihn, dafür würden wir seine Bücher lesen, auch wenn es 20 gäbe.
Besonders gefällt mir, wie Stroud die alte Zeit lebendig werden lässt. Die Beschreibungen des königlichen Palastes, des Königreiches Saba, der langen Wüstenwanderung, all das wirkt so plastisch, als wäre der Autor selbst dort gewandelt, ich war sehr schnell im Ort des Geschehens eingebunden und fühlte mich dort sehr wohl, glaubte fast das schwere Parfum zu riechen, die Blüten der Gärten, die trockene Luft der Wüste, das Fell der Kamele. Und mittendrin natürlich Bartimäus. Den wollte ich lieber nicht riechen mit all seinem Schwefel und dem Gestank nach faulen Eiern ;-)
Gegen Ende gibt es in der Geschichte eine Wende, aber als unerwartet würde ich sie nicht wirklich bezeichnen, da es sehr viele Hinweise darauf gab und jeder Leser mit auch nur einem kleinen Funken Wissen rund um Salomo dürfte es erahnen. Trotzdem nett und gut eingebaut, vor allem die Konflikte, welche sich nach diesem Wechsel für Bartimäus, Asmira, Balkis und Salomo ergeben.
Ich fand es toll, dass es diesmal nicht wieder als Dreiteiler aufgezogen wurde, sondern für sich steht. Die Zeit habe ich mir köstlich vertrieben, und natürlich habe ich einige Lieblingssprüche (mein Favorit ist der Magier, welcher den Dschinn aufforderte, ihn vor dem Verderben zu bewahren *muahaha*. Auch die Maßeinheit "Rattenarsch" dürfte man von mir aus gerne in die moderne Mathematik übernehmen). Während Nathanael auch immer ein Unsympath war, mochte man Asmira eigentlich vom ersten Moment an. Sie hat ihre Ecken und Macken, aber trotzdem ist sie eine tolle Frau, wie ich gerne mehr in der Literatur hätte.
Kleine Leckerbissen bekam der Leser auch geboten. Anspielungen auf historische oder biblische Momente, die wirklich nur in winzigen Nebensätzen völlig unscheinbar daherkommen. Man muss schon sehr genau lesen. Wenn es nicht auffällt, stört das in keinster Weise das Verständnis, aber wenn man ein solches Easteregg entdeckt, freut es umso mehr!
Es wäre toll, wenn Stroud weitere Bücher schreibt. Einteiler. Verschiedene kulturelle Epochen. Anspielungen auf verschiedene Ereignisse gibt es genug, da hat sich Stroud ja selbst genügend Möglichkeiten gelassen. Ich fände es toll! Durch die verschiedenen Schauplätze bekäme das Buch jedes Mal eine neue Idee und würde nicht allzu schnell langweilig werden, das Konzept wäre nicht so schnell ausgebrannt wie ein Mehrteiler. Hoffen wir, dass der Autor das auch umsetzen wird und wir bald mehr von Bartimäus lesen dürfen :-)
SaschaSalamander 22.04.2011, 09.10 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL
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