SaschaSalamander

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Handbuch für Detektive

berry_detektive_1.jpgNun habe ich das HANDBUCH FÜR DETEKTIVE also beendet. Puh, was für ein Brocken! Und ich muss auch ganz direkt sagen, dass es mir nicht leicht fällt, eine Rezension zu schreiben. Wenn ein Buch mir sehr gut gefällt, mich innerlich bewegt und ich es in seiner Machart so gut finde, dass es etwas in mir auslöst, dann ist es fast nicht möglich, dies auch auf Papier zu bringen. Denn das, was ich empfinde, das passt einfach nicht in ein paar Worte, und eine Rezension, egal wie kurz oder lang, könnte nicht das widergeben, was gerade alles in mir vorgeht.

Ich gebe mir nun also Mühe, diesen persönlichen Aspekt außen vor zu lassen und einfach zu schreiben, was an diesem Buch so besonders ist und warum ich es so gut finde. Auf die Gefahr hin, dass ich am Ende unzufrieden sein werde, weil mir etwas fehlt, das ich jedoch nicht benennen kann ;-)

Es beginnt schon bei der Handlung. Wie sollte man diese beschreiben? Charles Unwin ist Schreiber einer Agentur. Seine Aufgabe ist es, die Texte des Detektives Travis T Sivart zu sichten, sortieren, das Relevante herauszufiltern und dann all dies in einer Akte zusammenzufassen. Unwin ist ein sehr pflichtbewusster, gewissenhafter Mensch mit festen Regeln und Strukturen. Eines Morgens jedoch gerät er aus dem Rhythmus, es geschehen unerwartete Dinge, und eines führt zum anderen. Der Detektiv Sivart ist verschwunden, und Unwin sei nun angeblich in dessen Position befördert worden, doch in der Agentur weiß man nichts davon, denn eine solche Beförderung ist schlichtweg unmöglich. Zudem ist Unwin nicht gerade glücklich mit dieser Entscheidung, er wäre viel lieber weiterhin Schreiber, weiß er ja nicht einmal, was ein Detektiv tun muss! Auch das Handbuch für Detektive, welches der Überbringer der Nachricht ihm in die Hand drückt, wirft mehr Fragen auf als Antworten zu geben. Und so macht Unwin es zu seiner ersten Amtshandlung, Sivart zu finden, die Beförderung rückgängig zu machen und seine kleine Welt wieder zu kitten. Wenn es nur so einfach wäre, ...

Aufmerksam wurde ich auf dieses Buch ausnahmsweise tatsächlich einmal wegen des Covers, was für mich sonst nie ein Kriterium ist. Hier jedoch sprang es mich regelrecht an, es berührte mich. Die warmen Farben, die auf den ersten Blick so schlichte Zeichnung mit ihren bei genauerem Hinsehen verwobenen und tiefgehenden Wurzeln, das angelehnte Fahrrad, der in ein Buch vertiefte Leser, im Hintergrund eine windschiefe Stadt, er zerfranste und nicht genau definierbare Rand / Übergang vom Buch ins Schwarz, ich hätte Stunden stehen können und nur dieses Bild ansehen. Sollte ich einmal ein Poster davon finden, wird es den Eingang meines Bücherzimmers zieren!
Ausnahmsweise die deutsche Variante mal besser, das Auge des Originales hätte mich dagegen eher abgeschreckt, muss ich sagen ;-)

Puh, soviel zum Cover, aber wo fange ich nun an?

Also, das Buch ist nicht gerade leicht zu lesen, es ist nichts für die Handtasche unterwegs, sondern man muss sich die Zeit nehmen, sich dafür hinzusetzen, sich darauf einzulassen, gegebenenfalls zurückzublättern und an manchen Stellen bewusst langsam zu lesen, um nicht den Faden zu verlieren und auch die Details zu erspüren. Das Buch selbst scheint ein kleines Stück Detektivarbeit: worauf kommt es an, was ist wichtig, was darf man überfliegen, welche Worte sind versteckte Andeutungen und Symbole, und was ist einfach nur, was es ist, nämlich ein Wort in einem Satz?

Von Beginn an wird der Leser ein eine surreale Welt geworfen, die unserer zwar gleich scheint, doch die Agentur an sich, in welcher Unwin arbeitet, ist sehr ungewöhnlich. Nicht ganz klar ist zu beginn, wer nun was macht, warum es so und nicht anders ist, und wo man anfangs noch sehr verwirrt ist und sich fragt, ob man richtig gelesen hat, nimmt man nach einiger Zeit die Dinge einfach hin, wie sie sind. Wenn man mit einem solchen Hut nicht in den 39ten Stock fährt, dann wird das nie erklärt, dann ist das einfach so. Solche Beispiele gibt es unzählige, die Seiten sind voll damit, und doch fällt es mir schwer, eine davon zu benennen, da sie wie selbstverständlich eingeworfen werden. Ach ja, beispielsweise die ungewöhnliche Art der Einsätze im Pokerspiel oder die Tatsache des Schlafwandelns und viele andere Dinge. Dies ist es, was das Lesen zu Beginn recht erschwert: surreale Dinge ohne Erklärung, dargeboten als wäre es eine Selbstverständlichkeit.

Was das Lesen später verlangsamt, ist die Verwobenheit der Figuren und Handlungen. Es wird bald recht verworren, die einzelnen Charaktere auseinanderzuhalten. Denn viele spielen doppeltes und mehrfaches Spiel oder sind tot und tauchen dann jedoch in Träumen als lebendig wieder auf. Oder sie gelten als tot, stellen sich aber als lebend heraus. Vermeintlich gelöste Kriminalfälle entpuppen sich als ungelöste Rätsel, scheinbar unwichtige Personen werden auf einmal zu Schlüsselfiguren. Was ist schräge Realität des Buches, was ist Traum, und vor allem: WESSEN Traum ist es gerade, und wann fand er statt? Wer befindet sich in wessen Traum und ist erträumt oder wandelt dort bewusst?

Eine äußerst reizvolle Geschichte, die dem Leser nicht gerade wenig abverlangt. Ich frage mich, wie der Autor beim Schreiben wohl vorgegangen ist? Ob er einen Plan, eine Struktur hatte, oder ob er sich selbst überraschen ließ, was nun als nächstes geschehen würde? Ich halte beides für durchaus möglich. Einerseits so durchdacht, alles hat seinen perfekten Platz in diesem Werk. Und andererseits so chaotisch, dass es durchaus möglich ist, dass er einfach drauflosschrieb und am Ende ein paar Dinge des Anfangs überarbeitete, damit sie dann ins Bild passen würden.

Ich möchte keine Vergleiche zu anderen Autoren oder bekannten Titeln ziehen. Denn in anderen unzähligen Rezensionen wurde dies schon getan, und während manche Namen wie Kafka immer wieder fallen, werden andere nur hier und dort genannt. Es ist ein Werk, das wohl jeder für sich interpretieren muss. Es entzieht sich der Realität, und vermutlich werden viele pseudointellektuelle Literaturkritiker Dinge in das Buch legen, die der Autor so gar nicht gedacht hatte, denn die Versuchung ist einfach zu verlockend, alles zu zerlegen. Jedes Symbol, jede Szene, ja sogar die einzelnen Namen, jeder Satz schreit geradezu nach einer psychologischen, literarischen, inhaltlichen Analyse! Ich nehme es so, wie es ist. Wie ich es empfand, wie es auf mich wirkte. Und ich will das gar nicht zerlegen diesmal. Auf diese Weise hat man in der Schule Bücher zerstört, und das will ich bei diesem nicht tun, dazu ist es mir zu kostbar.

Einzig was ich als Vergleich benennen möchte: ich muss immer wieder an die Hardboiled Detektive denken. Unwin ist definitiv kein solcher Held, im Gegenteil. Ja, er ist sogar ein sehr gewissenhafter Träumer, und der Belag des Sandwiches ist abhängig vom Wochentag. Korrekt, langweilig, keinerlei Risikobereitschaft, ganz akkurat, regelrecht spießig. Und ziemlich "uncool". Es kostet ihn viel Mühe, sich weiterzuentwickeln und den ungewollten Aufgaben nachzugehen. Zigarre, Weiberheld, Alkoholexzesse, das alles passt nicht zu ihm. Aber die Umgebung des Buches entspricht diesem Flair. Geheimnisvolle Ladies, Schriften an der Glastür des Büros, ständiger Regen über der Stadt, verruchte Kneipen und seltsame Figuren, Film Noir vom Feinsten. Würde man das Buch verfilmen (was ich für äußerst kompliziert halte), so wäre er wohl schwarz-weiß, mit jeder Menge Schattenspiel und haufenweise halbdurchscheinenden Jalousien vor den Fenstern. Hüte, Zigarren, Trenchcoats, die Ladies mit Wasserwelle, Hut und Schleier vor dem Gesicht, knallroter Lippenstift und ein Zigarettenhalter im Mund. Mmmh, ich liebe dieses Genre!

Bei all den vielen Rezensionen, die ich nun nach dem Beenden über dieses Buch gelesen habe (denn ich lese Rezensionen immer erst NACH dem Genuss eines Buches), fiel mir eine auf, die ich als absolut zutreffend fand. Sie spiegelt das Gefühl wieder, das auch mich beim Lesen packte, und sie vermag es sogar, den Zauber ein wenig zu beschreiben. Da ich nicht weiß, ob mein eigener Text das kann, möchte ich diese Rezension hier verlinken:


Eine Empfehlung ist das Buch auf jeden Fall! Es ist eines meiner liebsten Werke im Schrank, es bedeutet mir schon jetzt sehr viel. Aber ich drücke es nicht jedem beliebigen Leser in die Hand. Sondern dem, der sich die Zeit nimmt, sich auf eine ungewöhnliche Reise zu begeben, hinab in die verworrensten Träume, fernab der Realität. Es muss ein Leser sein, der bereit ist, das eigene Denken aufzugeben und dem Autor ganz zu folgen, weil er sonst an jeder Seite aneckt und nicht vorankommt. Doch wenn er dem Fluß folgt, dann wird er hinabgesogen und erwacht am Ende nach vielen Stunden aus einem spannenden Traum, der ihn noch lange begleiten wird, als wäre es ein Teil seiner selbst ...

SaschaSalamander 09.03.2011, 09.12 | (0/0) Kommentare | PL

Hörbuch vs Roman

Die Entscheidung ist oft wirklich nicht leicht. Und das Ärgerliche ist, dass man oft im Nachhinein klüger ist und sich denkt "hätte ich bloß das Hörbuch gehört" oder "schade, der Roman wäre bestimmt besser gewesen".

Ich liebe beides. Mir ist aber auch klar, dass beide Medien ihre Vor- und Nachteile haben. Aktuell höre ich gerade den MENSCHENMACHER und muss in verschiedenen Rezensionen nun sehen, dass elementare Szenen im Hörbuch fehlen. Sie tragen zwar nicht zum Verständnis bei und können somit gut weggelassen werden, jedoch sind sie eine wichtige Säule für die Empathie zu den Figuren und die Grausamkeit der Situation damals.

Wonach entscheidet Ihr, ob Ihr lieber die CD oder das Papier nehmt?

Ich entscheide nach mehreren Varianten. Zum einen natürlich: was die Bibliothek nicht hat, kann ich nicht vorbestellen, und zum Kaufen wäre mir ein Hörbuch zu teuer. Also heißt es den Roman aus der Bib oder von Freunden leihen oder selbst kaufen, wenn ich das Hörbuch dort nicht kriege.

Und zum anderen: wie wichtig ist mir das Buch? Wenn ich das Gefühl habe, dass ein Buch für mich inhaltlich persönlich bedeutsam sein könnte, dann will ich es lesen. Ja kein Wort verpassen. Wenn ich es einfach hören will um mitzureden, dann höre ich es lieber, dies sind meistens Krimis (z.B. Beckett, McFadyen, Fitzek, Strobel, Dorn, Katzenbacher und Co).

Und dann gibt es natürlich Bücher, die sich als Hörbuch einfach toll machen. Klar, ein Mailwechsel, Briefwechsel, viele Notizzettel, ein Chatroman, sowas ist mit verteilten Stimmen einfach viel besser.

Leider ist die Wahl nicht immer perfekt. Und so kommt es, dass ich mir im Nachhinein denke, dass ich besser zum anderen Medium gegriffen hätte. Aber, so ist es eben ;-)

SaschaSalamander 07.03.2011, 15.52 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Handbuch für Detektive

berry_detektive_1.jpgCharles Unwin macht mir momentan ganz schön zu schaffen. Eigentlich ist es nicht dick, aber es liest sich sehr langsam. Wenngleich etwas schneller als zu Beginn, denn inzwischen habe ich mich an den Stil gewöhnt und kann es etwas flüssiger lesen.

Trotzdem habe ich das Gefühl, dass ich nicht vorankomme. Und manchmal ist es wirklich frustrierend, wenn man immer wieder zurückblättern muss um festzustellen, ob nun er oder die anderen träumen, ob es gerade real ist oder ein Traum. Alles in diesem Buch ist so skurrill, dass man schnell den Faden verliert. Ein Moment Unachtsamkeit, und schwupps muss man einige Seiten wiederholen, um reinzukommen. Wahrlich kein Buch für zwischendurch!

Es gefällt mir, und ich lese es gerne. Trotzdem bin ich dankbar, wenn ich es endlich durch habe.

Und ich habe eine große Motivation: sobald es durch ist, setze ich mich an den neuesten Bartimäus! Ich kann es nicht erwarten, habe ihn heute früh gekauft und hoffe, dass ich heute Abend oder morgen früh damit anfangen kann. Aber so lange, wie ich für das Handbuch brauche, wird es wohl noch ein wenig dauern :(

SaschaSalamander 07.03.2011, 12.27 | (0/0) Kommentare | PL

Die Blutlinie

Das kommt davon, wenn ich Rezensionen ein paar Wochen oder Monate liegen lasse: sie sind nicht mehr aktuell. Denn inzwischen liegt nicht mehr AUSGELÖSCHT in den Läden, überall in der U-Bahn, in der Buchhandlung, auf den Litfaßsuälen sieht man nun den MENSCHENMACHER. Aber bevor ich diesen Rezensiere, wäre es sinnvoll, zuerst einmal meine Meinung über die BLUTLINIE endlich zu veröffentlichen, um mich später ggf darauf beziehen zu können. Naja, ich habe es lange hinausgezögert. Ich mag es nicht, schlecht über ein Buch zu schreiben. McFadyen hat viele Fans, ich möchte niemandem den Spaß nehmen. Aber es muss halt immer zwei Seiten geben, denn der Autor hat nicht nur Fans, und auch die Nicht-Fans sollen im Web Ihresgleichen finden dürfen ;-)

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Nachdem überall in den Buchhandlungen derzeit "das Böse in uns" und "ausgelöscht" liegen, wollte ich mir mal den ersten Teil der Thriller-Reihe um die FBI-Agentin Smoky Barrett ansehen. Vorgetragen von Franziska Pigulla, das ist schon mal sehr gut, die Dame weiß zu überzeugen in all ihren Arbeiten, ich möchte gar nicht mehr viel zu ihr schreiben, Scully aus Akte X dürfte jedem ein Begriff sein.

Smoky verlor ihren Mann und ihre Tochter bei einem schlimmen Mord, seitdem ist sie nicht mehr im Dienst, das Trauma belastet sie zu stark. Doch bald taucht ein grausamer Killer auf, der sie als Nemesis erkoren hat und seine Spiele speziell auf ihre Ängste abstimmt, ihre Freunde involviert. Dieser Killer behauptet zudem, er stamme in direkter Linie von Jak the Ripper ab, und wenn sie ihn nicht bald einfange, würden weitere Morde geschehen. Smoky setzt alles daran, den Täter zu fassen und dem brutalen Spiel ein Ende zu bereiten.

Offen gesagt war ich wenig begeistert. Ja, die Zeit verflog schnell, ich wurde gut unterhalten. Aber ich werde nicht viel behalten. Pigulla war wie immer spitze, aber der Inhalt und der Stil konnten mich nicht überzeugen. Die Bilder, die der Autor verwendet sowie stetig wiederkehrende Begriffe gingen mir irgendwann einfach nur auf die Nerven. Es wirkt auf mich platt und gedankenlos. Da hat jemand einen 0815-Fall konstruiert, und dann mit ein paar ungelenken Worten drumherumgeschrieben.

Ich glaube, wenn ich noch einmal das "tschua, tschua, tschua" das Zuges hören muss, etwas von einem Drachen im Inneren lese, wenn ich die Worte "Zuckerschnäuzchen" oder "zerschmettern" oder "noch nicht gebrochen" höre, muss ich mich übergeben. Es war einfach zuviel davon.

Ein Roman, getrieben von brutalen Aktionen (ich finde ja doch, dass das angedeutete Grauen häufig schlimmer ist als das tatsächlich gezeigte), gespickt mit haufenweise obszönen Begriffen und Flüche. Wirklich, ich lese gerne auch mal Derbes, aber kein Hardcore-Porno bringt so bösartige und vulgäre Begriffe wie ein amerikanischer Thriller, in dem es von F*tzen, H*ren, Dreckskerlen, Arschl*chern, Schw*nzen, verd*mmter Sch*iße und derlei Dingen nur so wimmelt. Mich ekelt das an. Dazu ein perönliches Rachemotiv, damit ein wenig Emotion und Action ins Spiel kommt. Und schon hat man einen typischen amerikanischen Thriller, wie er ganz sicher zum Erfolg werden wird.

Ich verstehe den Reiz, denn wie gesagt ist die Zeit sehr schnell verflogen. Man kommt kaum zum Durchatmen, man will um den Fortgang wissen, und irgendwie bangt man dann doch mit den Leuten mit. Aber wirklich begeistert kann mich dies trotzdem nicht. Momentan gibt es keinen Grund für mich, die folgenden Bände zu lesen, ...

Mir ist bewusst, dass viele den Autoren und seine Werke mögen, von daher denke ich, jeder sollte selbst mal antesten, ob er den Stil und den Inhalt seiner Bücher mag. Aber empfehlen würde ich ihn von mir aus selbst nicht. Da gibt es dann doch andere Titel, die mir am Herzen liegen ...

SaschaSalamander 07.03.2011, 09.02 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Statistik KW 09

Gelesen / Gehört
Meine Worte sind wie Sterne (W Arrowsmith)
Der indianische Weg (Herder)
Hardcore Zen (B Warner)
Kühlfach zu vermieten (J Profijt)
Kalte Stille (W Dorn)
Sakura-Gari 1-3 (F Yuugi)
Handbuch für Detektive (J Berry)
Erbarmen (A Jussi-Olsen)
Die ??? - 144
Lady Bedfort 34 - 36
Der Menschenmacher (C McFadyen)


Gesehen
Idiocracy
Infestation


Geschenkt
/


Getauscht
Urbat - die dunkle Gabe (B Despain)
Level 26 (A E Zuiker)
Operation Red Jericho (J Mowll)
Troposphere (S Thomas)
Die Monster von Templeton (L Groff)
Machtgeil (Cagliostro)


 Gekauft
A Kiss from the Dark 2 (N Büttner, M Waaler)
Sakura-Gari 1-3 (Y Watase)
Angel Sanctuary Deluxe 2 (K Yuki)

SaschaSalamander 06.03.2011, 20.16 | (0/0) Kommentare | PL

Der Menschenmacher

mcfadyen_menschenmacher_1.jpegHeute habe ich angefangen mit dem MENSCHENMACHER von Cody McFadyen. Oh wow, was bin ich gespannt! Noch ist es zu früh, auch nur einen klitzekleinen Satz zu sagen, grade mal zwei oder drei Tracks liegen hinter mir.

Trotzdem, meine Gedanken über dieses Buch vorab sind schon recht aktiv. Denn McFadyen ist wahnsinnig beliebt, seine Heldin Smoky Barrett ist eine, von der ich immer wieder höre, wie toll sie sein soll, müsse ich unbedingt lesen. Auch im Internet stoße ich auf eine Lobeshymne nach der anderen. Nun, ich teile diese Meinung nicht, mir persönlich gefällt Smoky Barrett überhaupt nicht, ich mag diese Frau aus vielen verschiedenen Gründen nicht, wir würden niemals warm miteinander werden.

Der neue Roman ist also nun ohne Smoky. Für viele Fans tragisch, und es gibt Aufschreie. Leute, die das Buch verdammen ohne es gelesen zu haben, wie kann er nur etwas ohne sie schreiben. Leute, die es gelesen haben aber enttäuscht sind, weil es so ganz anders sei. Und wieder andere, die es inhaltlich völlig daneben finden.

Dafür auch ähnlich viele, die begeistert sind, weil sie Smoky noch nie mochten und es endlich ohne sie einen richtig guten harten Thriller gibt. Andere, die den Autor vergöttern und es egal finden, ob nun mit oder ohne ihr. Er schreibt toll, er schreibt harten Stoff, und er versteht sein Handwerk.

Und ein paar wenige, die ihn einfach ganz nett finden, mehr aber auch nicht, eben ein Autor von vielen.

Ich bin schon sehr, sehr gespannt, wo ich mich am Ende einreihen werde. Vielleicht finde ich ohne Smoky einen Zugang zu diesem Autor, der mir bisher aufgrund der Unsympathie für diese Frau bisher nicht möglich war. Vielleicht gefällt mir das Buch genausowenig, weil ich einfach den Stil nicht mochte und noch immer nicht mag. Oder vielleicht ist es okay und Punkt. Abwarten ...

Für Montag werde ich, bevor ich mehr Worte über den MENSCHENMACHER verliere, erst mal die alte gespeicherte Rezension der BLUTLINIE einstellen, ... immer schön der Reihe nach :-)

SaschaSalamander 05.03.2011, 14.09 | (3/2) Kommentare (RSS) | PL

Sakura-Gari

watase_sakura02_1.jpegÜber diesen Manga zu schreiben, fällt mir nun sehr schwer. Zum einen, weil man ihn nirgendwo so recht einsortieren kann. Und zum anderen, weil ich befürchte, dass ich die Tragweite und Bedeutung dieses Ausnahmewerkes nicht wirklich vermitteln kann. Ich werde es jedoch versuchen. Und ich möchte diesmal auch die Nicht-Manga-Leser meines Blogs bitten, diese Rezension zu lesen, denn SAKURA-GARI ist wieder einmal ein Beweis dafür, dass es nichts mit Kinderbüchern oder Comics zu tun hat, sondern dass es sich bei Mangas um eigenständige literarische Werke auch für Erwachsene handelt.

Tokio im Jahr 1920. Der junge Schüler Masataka Tagami möchte gerne auf eine große Universität. Dafür muss er eine Vorbereitungsschule absolvieren und benötigt Unterkunft und Auskommen. Er bewirbt sich bei dem Adligen Souma Saiki, der ihn anfangs ablehnt, dann jedoch als Famulus einstellt. Er ist bezaubert von dem attraktiven Mann und gerät "in seinen Bann", was ihm sehr bald zum Verhängnis werden soll. Immer mehr offenbaren sich die Abgründe, welche sich in dem Hause Saiki abspielen, doch für Masataka ist es zu spät, er ist bereits ein Teil des großen Gesamten geworden, umwoben, verstrickt. Er will fliehen, und doch kann er nicht von Souma lassen.

Ich möchte nicht zu viel von der Geschichte vorwegnehmen, denn sie entwickelt sich schleichend wie ein in winzigen Dosen verabreichtes Gift, und von Band zu Band (abgeschlossen in drei Bänden), von Seite zu Seite wird dem Leser immer klarer, was eigentlich geschieht. Es gibt unzählige Überraschungen, und was sich nach und nach offenbart, lässt den Leser zurück mit einem gewaltigen Kloß im Hals.

Auch, wenn der Vergleich beiden Werken nicht gerecht wird (da es sich um zwei komplett unterschiedliche Medien und Inhalte handelt), so musste ich während der Lektüre sehr oft an THE FALL OF THE HOUSE OF USHER von Poe denken. Auf den ersten Blick mag es wenig Ähnlichkeit geben, aber die tiefergehenden Inhalte, die tragische Bedeutung einzelner Elemente, ... nein, ich will nicht sagen, dass die Autorin von diesem Werk inspiriert war, keinesfalls. Aber beide haben mich auf gleiche Weise aus den gleichen Gründen bewegt und schockiert, und ich halte SAKURA-GARI für literarisch ebenso wertvoll.

Die Autorin Yuu Watase ist Manga-Fans vor allem durch die Serie FUSHIGI YUUGI und AYASHI NO CERES bekannt. Ersteres ein romantischer Fantasy-Mädchenmanga. Zweiteres zwar mit romantischen Anteilen und Fantasyelementen, aber doch schon eher ein Drama. Wer diese beiden Titel kennt und von daher auf SAKURA-GARI schließt, womöglich noch sagt "oh, toll, Shonen Ai", der wird kräftig auf die Nase fallen. Denn auch, wenn man ihren unverkennbaren Zeichenstil sofort erkennt - der Inhalt ist ein komplett anderer und nichts, absolut nichts mit den niedlichen Stories zuvor zu tun.

Auch der Begriff Shonen Ai / Boys Love ist so extrem irreführend, dass ich wütend werden könnte über diese Vermarktung. Schade nur, dass "Drama" alleine dem Thema auch nicht gerecht wird. Und, ja, hier und da erotische (oder, besser: sexuelle) Szenen kommen in fast allen Bestsellern gleichwelcher Nationalität vor, aber hier sind sie eben sehr explizit, heftig, und noch dazu homoerotisch. Jedoch nicht als Darstellung von Erotik, wie sie sonst in Boys Love gezeigt wird, sondern als psychologisches Element, als Mittel der Macht. Wunderschön gezeichnet, und doch regt sich nicht die geringste Lust beim Leser, da die Umstände der jeweiligen Situation nur schwer verdaulich sind. Trotzdem ist es wichtig, das Werk auch unter dem Label Boys Love zu vermarkten, da "normale" Leser ziemlich schockiert sein könnten.

Wie nun soll ich die Geschichte beschreiben? Was gibt es noch zu erwähnen? Zuerst einmal möchte ich noch ein wenig näher auf die Charaktere eingehen. Außer Masataka und Souma gibt es noch andere Figuren, und alle sind sie sehr lebendig dargestellt. Man kann sich sehr gut in jeden einzelnen hineinversetzen, und die beiden Hauptdarsteller werden äußerst geschickt in Szene gesetzt. Nach und nach enthüllen sie beide ihre Vergangenheit. Man erfährt von ihren Ängsten, ihren Vorlieben, ihren Sehnsüchten, sie werden plastisch greifbar, als wären sie reale Menschen, die Watase sich zum Vorbild genommen hätte, als würden sie jeden Moment dem Heft entspringen und würden lebendig. In ihren Augen spiegeln sich Trauer, Angst, Melancholie, Hass, Leidenschaft, Liebe, Ekel, wie man es nur selten in dieser Intensität bei Mangas erlebt. Die Geschichte handelt von Mord, Misshandlung, Missbrauch, Depression, Selbstmord, Obsession und Wahnsinn, hübsch verpackt hinter einer Fassade von Adel und Wohlstand, und die Zeichnerin lässt den Leser all diese Dinge am eigenen Leib spüren, statt nur davon zu berichten. SAKURA-GARI ist wie ein Strudel, der alles in sich verschlingt.

Die Wandlung der Figuren und auch der Handlung ist gekonnt dargestellt. Wie zuvor gesagt, es ist ein schleichendes Gift. So beschließt Masataka zu Beginn, die Mauer des Schweigens zu durchdringen. Als er endlich fliehen kann, hat er die Möglichkeit, etwas dagegen zu unternehmen Doch statt dessen muss er erkennen, dass auch er zu einem Teil dieser Mauer wurde, dass auch er aus freien Stücken schweigt und die Familie vor dem Zugriff von außen schützt, wenngleich sich alles in ihm dagegen sträubt. Oh, die Entwicklung ist so genial dargestellt, und ich bin immer wieder aufs Neue begeistert, wie man es in Japan schafft, mit Andeutungen und knappen Erzählungen solche wunderbar komplexen Werke auf die Beine zu stellen, wo man bei uns im Westen einen Thomas Mann von 1000 Seiten bräuchte!

Nicht unerwähnt bleiben darf auch die historische Komponente. Der Manga spielt in der >Taisho-Zeit<. Nun kenne ich mich natürlich nicht in japanischer Geschichte aus, und die Autorin gibt auch zu, hier und da trotz intensiver Recherche möglicherweise Fehler eingebaut zu haben. Trotzdem ist es eine sehr schöne Darstellung, und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es wirklich so war (ein wenig Hintergrund habe ich ja nun doch, komplett unbedarft gehe ich an das Thema ja nun doch nicht heran). Es ist gewissermaßen ein "historischer" Manga, was ihn ebenfalls zu etwas Besonderem macht. Genauso wie BARFUSS DURCH HIROSHIMA oder ADOLF wird hier sehr gut geschildert, wie es damals war.

Der Manga ist ungewöhnlich dick, der Preis ist mit 7.50 Euro sehr fair. Ich habe an einem Titel fast doppelt so lange gelesen wie an einem normalen Titel. Gut, andere Mangas haben um die 190 Seiten, daran alleine lag es nicht. Sondern auch daran, dass ich langsam lesen musste. Der Inhalt will verdaut sein, man kann ihn nicht nebenbei überfliegen. Gelegentlich musste ich zurückblättern, ob ich mich recht erinnerte (wie gesagt: in japanischen Filmen und Büchern wird sehr gerne nur angedeutet statt zu zeigen). Und die Bilder sind wunderschön, oft betrachtete ich nur lange Zeit die zarten Gesichter und Details.

Die Bilder sollten übrigens nicht über den Inhalt hinwegtäuschen. Hier wird so einiges auf den Kopf gestellt. Die >Kirschblüte (Sakura)<, sonst in der Regel ein Symbol für Schönheit, Reinheit, Frühling, sie wird hier zu einem Zeichen für das Böse, der Kirschbaum Zeuge schicksalshafter Momente, die Blüten zu einem Sinnbild der Verachtung. Der Leser darf sich nicht täuschen lassen von romantisch wehenden Blütenblättern, von einem hübschen Cover, denn dahinter wartet ein historisches Drama um Macht, Gewalt, Politik und Verbrechen.

SAKURA-GARI ist ein Titel, der in meiner Favoritenliste ganz oben steht. Es ist eines der Werke, die ich auch denen empfehle, die an sich keine Leser von Comics oder Mangas sind. Es ist eine Erzählung, die ich jedem nur empfehlen kann. Wenn es nur wenige Mangas gibt, die man gelesen haben sollte, dann ist dies auf jeden Fall einer davon!

SaschaSalamander 04.03.2011, 09.31 | (0/0) Kommentare | PL

Handbuch für Detektive

berry_detektive_1.jpgDas HANDBUCH FÜR DETEKTIVE habe ich vor ein paar Wochen begonnen, unterbrochen, und nun lese ich weiter. Es ist ein Buch, für das man Muse braucht, man kann es nicht nebenbei lesen. Aber auch jetzt stehe ich ihm irgendwie zwiespältig gegenüber, obwohl ich Zeit und Muse habe und mich dem Buch in aller Ruhe widme.

Das Kafkaeske ist eine Sache. Ich mag Kafka, er ist für mich einer der ganz Großen, er ist einer meiner Top Favoriten. Und ich habe kein Problem damit, wenn Dinge unwirklich und unrealistisch sind und Realität, Fiktion und Irrationalität ineinander übergehen. So etwas gefällt mir sehr. Wenn die Sprache dazu noch verschwurbelt und schräg ist, umso besser!

Hier aber will ich einfach nicht reinkommen. Mir ist klar, dass ich Vieles nicht verstehen muss, sondern einfach akzeptieren, wie es ist. Aber ich glaube, mir entgeht manches. Ich lese eine Szene und frage mich, ob ich sie nun in ihrem Sein akzeptieren muss, oder ob ich etwas nicht verstehe und begreife (das Buch ist voller Anspielungen).

Ich muss unglaublich oft zurückblicken, weil die Namen zwar sehr eindringlich, bedeutungsvoll und ungewöhnlich sind (ideal, dass man sie gut einprägt), aber trotzdem kann ich sie mir nicht merken (weil es eben keine "normalen" Namen sind.

Wie es weitergeht, weiß ich nicht, ich bin gerade einmal am Ende des vierten Kapitels.
Und doch habe ich das Gefühl, dass ich nichts verpassen darf, weil mir sonst alles entgleiten könnte. Es ist sehr anstrengend zu lesen. Das bin ich nicht gewohnt. Mag sein, dass andere Leser damit klarkommen, aber mir fällt es derzeit sehr schwer. Ich hoffe, dass ich irgendwie noch hineinkomme in den Fluß, denn das komplete Buch in diesem Tempo schaffe ich nicht, da würde ich in zwei Jahren noch dran lesen. Das Buch ist vollgepackt, dick gestopft, in jedem Satz steckt soviel Information, dass man eigentlich jeden Satz dreimal lesen müsste, bevor man zum nächsten übergeht.

Und ich frage mich bereits, wie verzwickt das Buch werden will. Es ist nicht ganz klar, ob das Buch, das ich gerade lese, eventuell nicht sogar das Buch ist, von dem in dem Buch die Rede ist? Und als es hieß, er solle im Kapitel auf Seite sowieso nachschlagen, und jenes Kapitel sei wichtig, da habe ich sofort selbst auf die entsprechenden Seiten und Kapitel geblättert. In dem Buch scheinen Realität, Träume, Fiktion sosehr verwoben zu werden, dass man kaum den Überblick behält. Manchmal wirkt es schon sehr, sehr befremdlich, und obwohl ich erst auf Seite 60 etwa bin, habe ich bereits so unendlich viele Fragen, von denen ich vermute, dass nur wenige davon sich klären werden und der Rest ist, wie er eben ist. Das Buch ist zum Haareraufen! Es ist genial! Es ist verrückt! Es ist kompliziert! Es ist irgendwie unbegreiflich, man kann es nicht greifen, es rutscht immer wieder durch die Finger ...

ehrlich gesagt, ich lese massig Vergleiche im Netz. Da fallen teilweise Autoren, Filme, Bücher, Werke, Genres, von denen ich noch nie gehört habe. Dabei halte ich mich eigentlich für nicht unbelesen. Ein wenig kommt es mir auch so vor, als wenn jeder in das Buch etwas hineininterpretieren will und wenn jeder etwas anderes darin sieht. Müsste ich es einordnen, wäre es für mich momentan eine ein Hardboilt mit kafkaesken Elementen mit ein wenig Lewis Carroll. Aber ehrlich gesagt, wenn ich jetzt anfangen würde, das alles auseinanderzuklamüsern, dann wärde ich vermutlich kirre werden vor lauter Interpretationsmöglichkeiten!

Ich lasse mich überraschen ... es ist seltsam, sehr seltsam. Ich fühle mich diesem Buch verbunden, und schon jetzt weiß ich fast sicher, dass ich es vermutlich nicht aus der Hand geben werde, sondern es ins Regal stelle (und ich hoffe, dass sich diese Einstellung sich nicht ändern wird). Ich mag es, obwohl ich es noch nicht gelesen habe. Und es flüstert mir zu, spricht mich an, zieht mich in sich, obwohl ich doch noch ganz außen stehe. Aber es lässt mich nicht. Es übt einen Zauber aus, den ich nicht zu beschreiben vermag ... und schon jetzt habe ich die Vermutung / Befürchtung / Hoffnung, dass es eines der wenigen Bücher ist, die man mehrfach lesen muss, um es auch nur annähernd zu begreifen.

SaschaSalamander 03.03.2011, 19.12 | (0/0) Kommentare | PL

Erbarmen

adler_olsen_erbarmen_1.jpgUnd noch ein Titel, der mich frustrierte. Gut, dass ich es als Hörbuch hatte, denn die Sprecher machen ihre Sache prima, und ich lauschte gerne.

Aber auch hier keine Rezi, weil ich irgendwie nicht warm wurde mit dem Buch. Aus den gleichen Gründen wie bei KALTE STILLE zuvor. Ich kann mit den Charakteren nichts anfangen, sind einfach nicht mein Ding (was in diesem Fall nicht heißt, dass sie platt oder schlecht dargestellt wären. Im Gegenteil, die Charaktere machen einen sehr wichtigen Teil dieses Romanes aus, und Adler-Olsen ist wirklich gut darin. Außerdem, der Assistent ist auf seine Weise schon sehr genial, er könnte ein Grund sein, warum ich die Fortsetzung doch noch mal in Angriff nehme).

Entweder, ich sollte aufhören, Krimis zu lesen und dringend das Genre wechseln, weil ich schon zuviele kenne. Oder ich habe einfach ein paar lichte Momente (der Urlaub entstaubt mein Gehirn?). Von der ersten Erwähnung an (die zu Meretes Entführung führte) wusste ich, warum und von wem sie entführt werden würde. Umso mehr nervte es mich, wenn die Ermittler dann zwar einen Haufen Fragen stellten aber genau DIE Fragen, die wichtig waren, weg ließen, immer haarscharf dran vorbeigeschrammt. (Das Motiv erschien mir allerdings sowas von an den Haaren herbeigezogen, dass ich dachte, ich müsse mich täuschen, es könne nicht deswegen sein. Aber gut, ein Psychopath muss nicht immer nachvollziehbare Gründe haben, sonst wäre er ja kein Psycho)

Bei Adler-Olsen schiebe ich das "nicht mit dem Buch warm werden" mal auf die Gegend. Ich kann es mir nicht erklären. Aber ich kann mit den skandinavischen Sachen nicht wirklich etwas anfangen. Gut, Stieg Larsson war okay für mich (nicht so toll, wie er immer gelobt wird, aber ganz nett), und Leetholainen fand ich auch ansprechend. Aber ansonsten habe ich schon so viele Titel probiert, ich komme damit nicht klar. Vielleicht ist es der Schreibstil, vielleicht die Mentalität, ich habe keine Ahnung. Ist einfach nicht mein Ding.

Nun gut, immerhin. Ich habe ihn gelesen, ich verstehe, was andere Leser daran reizt. Und ich füge der Liste der Empfehlungen ein weiteres Buch an a la "wenn Dir XY gefiel, wirst Du bestimmt auch dieses hier mögen". Ist mir ja wichtig. Ich will nicht die Bücher vermitteln, die mir gefallen. Sondern ich will den Lesern DAS empfehlen, was genau für sie richtig ist, auch wenn es ein Titel ist, der mir selbst nicht zusagt. Und wenn mir jemand diese und jene Merkmale nennt und fragt, ob ich ein solches Buch kenne, werde ich auch von Herzen gerne Adler-Olsen empfehlen ;-)

SaschaSalamander 03.03.2011, 15.39 | (3/3) Kommentare (RSS) | PL

Kalte Stille

dorn_stille_1.jpgEine komplette Rezension über dieses Buch möchte ich nicht schreiben, auch wenn ich schon fertig bin. Ein kurzer Beitrag in der Rubrik "Aktuelles". Denn ich war irgendwie enttäuscht.

Vielleicht hatte ich den richtigen Riecher, vielleicht hat der Autor es zu offensichtlich gestrickt, aber die Zusammenhänge und der Täter bzw die Mitwisser / Mittäter waren schon zu Beginn klar. Okay, das komplette Motiv und alle Einzelheiten mussten noch geklärt werden, aber das grobe Konstrukt wusste ich nach wenigen Tracks. Von daher war ich umso frustrierter, wenn die Figuren im Buch scheinbar einfach nicht darauf kamen und immer wieder in die falsche Richtung dachten, obwohl es meiner Ansicht nach so offen und klar vor ihnen lag.

Mit dem Protagonisten konnte ich nicht so recht mitfühlen, er schien mir eher flach und reduziert allein auf dieses eine wichtige Thema in seinem Leben: "was ist mit meinem Bruder geschehen, und wohin war mein Vater unterwegs". Und später dann noch "was haben die beiden Selbstmörderinnen gemeinsam".

Spannung, naja, wie gesagt, es wirkte mir sehr konstruiert im Aufbau. Schade, aber macht nichts. Im Ansatz ist der Autor klasse, die Bücher lesen / hören sich sehr flott, der Stil ist sehr unterhaltsam. Und wenn ein weiterer Titel von ihm kommt, werde ich wieder dabei sein. Kann ja mal passieren, es muss nicht alles gefallen ;-)

Ich hatte viel im Haushalt zu tun, das Buch war schnell gehört, und David Nathan ist sowieso immer ein Erfolg, ihm würde ich sogar beim Kochbuch oder Telefonbuch lauschen. Von daher, wie gesagt: mich hat es nicht wirklich begeistert. Aber ich kann verstehen, wem es gefällt, denn es ist an sich sehr gut aufgebaut und weiß zu unterhalten. Lasst Euch von mir nicht abschrecken, bildet Euch ein eigenes Urteil. Denn Schreiben kann Wulf Dorn wirklich gut!

SaschaSalamander 03.03.2011, 09.29 | (0/0) Kommentare | PL

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