SaschaSalamander

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Unbekannt und top

noort_haus_150.jpgAktuell höre ich "das dunkle Haus" von Saskia Noort. Keine allzu bekannte Autorin, aber sie hätte es - zumindest nach dem, was ich bisher gehört habe - verdient. Ich kann es noch nicht so recht greifen, was an diesem Roman anders ist, aber es gefällt mir. Und die Sprecherin Sibylle Nicolai ist wirklich top! Schade, dass ich bisher sonst nichts von ihr gehört habe, auch sie nicht wirklich bekannt. Dabei ist sie SO klasse ...

naja, bisher erst eine CD von sechs, ich bin gespannt, wie es weitergeht und was ich Euch danach erzählen werde ...

SaschaSalamander 16.10.2007, 16.17 | (0/0) Kommentare | PL

Vollstreckung des Urteils

aus welchem Buch stammt folgender Satz:

Im selben Augenblick, wo der Verurteilte die Zigarre nicht mehr hatte, begann er rasch immer durchsichtiger und durchsichtiger zu werden. Auch sein Geschrei wurde dünner und leiser.

SaschaSalamander 16.10.2007, 10.27 | (2/0) Kommentare (RSS) | PL

Treffpunkt Tatort

wolf_tatort01_150.jpgMensch, mir läuft es kalt den Rücken herunter, wenn ich sowas lese / höre! Ich frage mich, ob ich damals einfach Glück hatte, dass es so etwas an meiner Schule nicht gab, oder ob ich es nur nicht sah? Immer mehr hört man in den Medien von Gewaltvideos, von brutalen Kids, und so weiter ... aber momentan muss ich wirklich heftig schlucken ... das ist echt herb, was man hier liest ...

Tatort-Autor (jau, der für die Filme) Klaus Peter Wolf schreibt unter anderem auch Kinderbücher, diese ebenso spannend wie die Kost für Erwachsene. Und es gibt eine neue Reihe, die sich "Treffpunkt Tatort" nennt, zwei Hörbucher bzw drei Bücher sind bereits erschienen. Das erste handelt von einem Jungen, der vom Schuldach springt und wohl Selbstmord begehen will. Doch seine Klassenkameraden "ermitteln" (es wirkt nicht wie platte Kiddie-Detektive a la TKKG, sondern wirklich großartig, es könnten wirklich die Kids von nebenan sein, sehr realistisch, auch wenn es "nur" Kinder sind) und finden heraus, was bei dem Jungen zu Hause passiert ... und im zweiten Band werden die Freunde darauf aufmerksam, dass es an der Schule wohl sogennante Sklaven geben muss, die von ihren Herren dazu gebracht werden, Dinge zu tun, die sie niemals sonst tun würden. Beschämende Dinge. Aber auch illegale Dinge. Dinge, die lebensgefährlich sind. Wie ist es möglich, dass niemand etwas nach außen dringen lässt, und wie können sie herausfinden, wie man diesen Kreislauf durchbricht?

Eine ganze Rezension möchte ich nicht schreiben, aber ich will Euch die Bücher zumindest auf diese Weise kurz vorstellen. Oh Mann, der erste Band war schon ziemlich schlimm, es tat weh. Mh, okay, ich sehe es mal nicht als Spoiler, weil es dem Leser recht schnell klar ist, was vor sich geht. Außerdem ist es ein wichtiges Thema, das diskutiert werden sollte. Die Mutter des Jungen ist krank, sie wird manchmal gewalttätig gegen ihren Sohn, und dieser versucht natürlich alles, sie zu schützen und es ihr recht zu machen, ihr keinen Anlass für Prügel zu geben. Das tat so weh zu hören, es war so real beschrieben. Der Autor weiß, wie Kinder ticken, er kennt um die Mechanismen die wirken ... und im zweiten Teil nun noch heftiger. Ein ständiger Kreislauf. Ein Fünftklässer wurde gezwungen, ein Video zu drehen, mit dem der Erpresser ihn in der Hand hat: das Auto des Lehrers mit der Brechstange zerstören. Und dann verlangt der Erpresser immer weitere Taten, die er filmt und natürlich an Klassenkameraden verteilt: von einer Brücke auf andere pinkeln (und danach verprügelt werden), Bauchklatscher vom Zehnerturm mit über den Kopf gezogener Badehose, Diebstähle und andere Sachen. Um ihrem kleinen Bruder zu helfen, will seine Schwester ein Gespräch mit dem Erpresser, und dieser akzeptiert nur eines: sie soll an die Stelle ihres Bruders treten.

Natürlich denkt man sich als Erwachsener "na, die sollen zur Polizei gehen" oder "mensch, warum sagt keiner das dem Lehrer", aber ... so einfach ist es nicht, und warum, das wird großartig dargestellt. Ich musste jetzt beim Hören eine Pause machen, um hier zu tippen. Es ist zu intensiv. Wenn ich sowas lese, läuft es mir eiskalt den Rücken herunter! Naja, es ist immer noch ein Kinderbuch, das heißt, es ist auch für Kids von 13 oder 14 sehr gut lesbar und sogar als Klassenlektüre geeignet oder für sonstige Lesemuffel.wolf_tatort02_150.jpg Trotzdem, mir ist unwohl ...

Manchmal fühlt man sich einfach nur hilflos ... ob man nun erfährt, dass es in anderen Ländern Sitte ist, Mädchen zu beschneiden, ob man erfährt, dass Schüler sich bekämpfen, ob man von Folter und Missbrauch im Fernsehen sieht, es gibt so grausame Dinge ... und man kann selbst nichts dagegen tun ... solche Bücher finde ich schlimmer als irgendwelche Horrorromane ... klar, die Romane von Klaus Peter Wolf sind Fiktion, aber wer weiß, ob nicht an irgendeiner Schule hier exakt genau dies gerade jetzt passiert?

SaschaSalamander 15.10.2007, 17.17 | (0/0) Kommentare | PL

Das Mädchen mit Flügeln

Ich bin so froh, dass ich mich überwunden habe, nun auch das Regal "Liebe" in der Bücherei zu betrachten. Nein, es gibt dort nicht nur Schnulz. Sondern auch Romane fernab von schmalztriefenden Liebesbekundungen. Dort finden sich Romane, die so wunderschön sind, und die nicht zwangsläufig mit Liebe als Hauptthema zu tun haben. Ich frage mich oft, wie die Bücher sortiert werden *staun* ...

Theodora Lucile Palombio lebt Anfang dieses Jahrhunderts auf einer kleinen tropischen Insel. Ihr geliebter Mann, der Kapitän, ist gestorben, und stets widersteht sie dem Werben der Männer. Sie ist begehrt, doch für sie gibt es nur ihre süße Tochter, Eova Luciole. Sie würde alles tun, die Kleine glücklich zu machen. Und so geht Theodora nach und nach immer mehr auf die vorsichtigen, verliebten Anträge des Krämers Octavio Monsarez ein, der sich so gut mit Eova versteht, doch noch lebt sie in Trauer um ihren Mann.

Bald soll alles anders werden. Eova verändert sich, sie wird unruhig, nervös, gereizt, und eines nachts wachsen ihr Flügel! Wunderbare, schneeweiße, prächtige Flügel. Nun geht es ihr besser, sie ist zufrieden und fühlt sich glücklich. Für sie scheint es das Normalste der Welt. Doch ihre Mutter fürchtet das Wunder. Und als auch die anderen Bewohner des Dorfes zufällig davon erfahren, geben sie dem Mädchen die Schuld an dem Unwetter, den Überschwemmungen, all dem Unglück der letzten Monate. Und so wird Eova in ein Heim geschickt, weit entfernt von zu Hause ...

Im Heim schweigt sie. Kein Wort dringt über ihre Lippen. Doch sie lernt Paco kennen, der sie nicht trotz, sondern wegen ihrer Flügel liebt. Er will sie schützen, aufrichten. Es kümmert ihn nicht, was andere über Eova sagen, es ist ihm egal, dass das Mädchen nicht redet. Zwischen den beiden entbrennt eine innige und tiefe Freundschaft, ja Liebe. Doch es kommt der Tag, an dem Eova wieder nach Hause muss ... und dort auf einen jungen Mann trifft, der ihr nun Avancen macht ...

Wunderschön. Ich weiß nicht, wie ich dieses Buch beschreiben kann. So wenige Worte, so ein dünnes Büchlein, ich hatte es, obwohl ich es genussvoll und langsam las, in knapp über einer Stunde gelesen. Doch der Inhalt ist so bewegend und tiefgreifend. Ein sehr bildgewaltiges Buch, das leuchtende Farben beim Leser entstehen lässt. Die tropischen Gefilde, Eovas bleiche Haut, die rassigen Frauen, die leuchtend weißen Flügel, das Blau des Meeres, die bunten Papageien, aber auch das triste Grau des Kinderheimes und die Farben der Einsamkeit.

Das Buch ist sehr symbolisch. Flügel, Unwetter, ein verrostetes Fahrrad - die Autorin zaubert fantasievolle Bilder, mit denen sie der an sich knappen Handlung zusätzliche Tiefe verleiht. Nein, sie beschreibt nicht, sondern sie lässt es den Leser selbst fühlen. Man kann das Buch kaum lesen, ohne davon berührt zu sein. So zart, ein Windhauch streichelt die Seele. Es werden keine Fragen beantwortet, Vieles bleibt unklar, aber das macht nichts ... man muss nicht verstehen ... es genügt, sich von Eova Luciole verzaubern zu lassen ...

Eine Geschichte fernab von Trubel und Hektik, dafür entspannend und zärtlich. Kein Unterhaltungsroman, kein Spannungsbogen. Wer diese Elemente in einem Buch für dringend notwendig hält, sollte besser etwas anderes lesen. Wer sich aber auf eine Märchenreise zu einem ganz besonderen Mädchen einlassen möchte, der wird mit Eova über das Meer fliegen ...


SaschaSalamander 15.10.2007, 10.29 | (0/0) Kommentare | PL

Statistik KW 41

Gelesen
Color (E. Eiki)
??? 41 - 50 (A. Hitchcock)
Ein Mann eine Frau (V. Olmi)
Treffpunkt Tatort 01 (K. P. Wolf)
Pet Shop of Horrors 09-10 (M. Akino)
Das Mädchen mit Flügeln (C. Dupont-Monod)
Detektiv Conan Short Stories 15 (G. Aoyama)


Gekauft
Mangas


Geschenk
Zitatebuch


Buchticket
11 Minuten (P. Coelho)
Kinderlieder mit B. Hendricks


Vorgemerkt
Weiblich, ledig, untot (M. J. Davidson)


Filme
Black Sheep

SaschaSalamander 14.10.2007, 19.09 | (0/0) Kommentare | PL

LOL was ist DAS denn

Ich war gerade in der Videothek, und DAS hier muss ich mir unbedingt ansehen. Trailer hab ich mal bei Amazon gesucht, >guckstu hier<, damit ich wenigstens weiß, worum es geht. Aber schon das Cover und das, was ich durchlas, ich hab mich beömmelt. Keine Ahnung, ob das ernst sein soll oder eine riesengroße Ver*rsche, aber es war unter der Rubrik Horror, und der Trailer sieht auch nicht unblutig aus. Ach, das wird ein lustiger Nachmittag *hihi*


SaschaSalamander 13.10.2007, 16.55 | (3/1) Kommentare (RSS) | PL

Nur einmal gelesen

Manchmal frage ich mich, wie Menschen mit ihren Büchern umgehen. Naja, ich will mich nicht beschweren, denn ich könnte sie ja auch kaufen. Statt dessen bevorzuge ich die günstigere Variante Tauschen. Es stört mich nicht, wenn das Zeug in meinem Regal nicht perfekt ist, ich will es schließlich lesen, und nicht mint als Sammlerstück bewundern. Bücher sind da, um benutzt zu werden.

Aber es passiert nicht selten, dass ich bei Tauschticket "nur einmal gelesen" der Zustandsbeschreibung entnehme. Bei mir bedeutet das "wie neu", bei anderen scheinbar "geknickter Buchrücken, ein paar Eselsohren, Butterbrot als Lesezeichen".

Ich habe letztens zwei Bücher verschickt. Hardcover von 1998 und 1997, die ich sehr, sehr oft in den Händen hielt. Lexika. Der Schnitt natürlich ein klein wenig nachgedunkelt, so sauber meine Hände auch waren. Ansonsten keinerlei Mangel, er hätte frisch aus der Buchhandlung stammen können.

Bin ich so pingelig, oder sind andere so schlampig?
Wie geht Ihr mit Euren Büchern um?
Was bedeutet "einmal gelesen" bei Euch,
wie sehen Eure Bücher nach 10 Jahren aus,
wenn Ihr sie viel genutzt habt?

SaschaSalamander 13.10.2007, 13.13 | (3/1) Kommentare (RSS) | PL

Das Mädchen mit Flügeln

Erster Satz:
Eines Tages nahm Octavio Monsarez, ein kleiner Krämer von rund fünfzig Jahren, seinen ganzen Mut zusammen, um die am Ende des Dorfs, dort wo das Meer beginnt, wohnende Theodora Lucile Palombio um ihre Hand zu bitten.

Letzter Satz:
Eova Luciole hörte auf zu atmen, denn sie wusste, dass künftig ein anderer für sie atmen würde, einer, dessen Erinnerung, schwacher und schwindelerregender Steg, Länder und Zeiten überwände, um mit der ihren das schönste Buch der ganzen Welt zu schreiben, das offen über den Köpfen aufgeschlagen läge und in das sie, anmutig und zart, ungreifbar den Boden verlassend, nun sacht einzog.

aus: C. Dupont-Monod: Das Mädchen mit Flügeln; Goldmann 1999

SaschaSalamander 13.10.2007, 10.07 | (0/0) Kommentare | PL

Bezaubernd

Gerade lese ich "das Mädchen mit Flügeln". Ach, es ist ergreifend. Ein Buch, das bunte Farben entstehen lässt. Es zaubert ein Lächeln ins Gesicht und lässt den Leser träumen. Die Sprache liest sich so anmutig, die Geschichte so selbstverständlich und doch so besonders. Ich muss an den Film "Chocolat" denken, die Bilder in meinem Kopf während des Lesens sind ähnlich, die Musik klingt fast genauso. Ich kann es nicht erwarten, Euch am Montag dieses Buch vorzustellen!

SaschaSalamander 12.10.2007, 16.47 | (0/0) Kommentare | PL

Träume süß mein Mädchen

fielding_traeume_150.jpgJamie Kellog hat schon wirklich Pech, besonders mit Männern. Der letzte, den sie liebte, verheimlichte ihr seine Ehe, bis sie zufällig davon erfuhr. Da scheint es ihr wie ein Wunder, dass sie plötzlich den scheinbar perfekten Mann trifft: Brad Fisher. Sanft, zärtlich, humorvoll, fürsorglich. Und in einer spontanen Aktion gibt sie ihr altes Leben auf, kündigt den Job und fährt mit Brad einfach drauf los, ins Abenteuer, in ein neues wunderbares Leben. Denkt sie zumindest. Denn bald muss sie feststellen, dass an Brad einiges seltsam ist. Warum funktioniert seine Checkkarte nicht, und warum redet der Portier im Hotel ihn mit anderem Namen an? Was hat diese seltsame Bemerkung von Brad zu bedeuten? Und warum er so schnell aggressiv, als die Polizei sie doch nur wegen einer Kleinigkeit anhält? Immer tiefer schlittert Jamie in einen Albtraum, aus dem sie nicht mehr entkommen kann. Brad ist ein gefährlicher und skrupelloser Killer, der sie lediglich als Spielzeug missbraucht, um sich die Zeit zu vertreiben, bis er gefunden hat, was er sucht: seine Exfrau und seinen Sohn. Sie brachte ihn ins Gefängnis, und an ihr wird er sich rächen ...

Ja, doch, ganz nett. Inzwischen habe ich ja einige Krimis und Thriller verschiedener weiblicher Autorinnen gelesen. Und dies ist eben ein weiterer. Recht nett geschrieben. Es ist spannend zu beobachten, wie Jamie dem verführerischen Brad verfällt. Es gelingt ihm, sie mit psychologischen Tricks und Spielchen auf seine Seite zu ziehen. Ist ja nur eine Kleinigkeit, wie könnte sie da nein sagen. Und dann steckt sie plötzlich so tief selbst mitten in einem Mord, dass sie gar keine Chance hat, zur Polizei zu gehen, ohne sich dabei selbst zu stellen.

Dann wären da noch zwei andere Frauen, Emma und Lilly, die in Ohio leben und beide ihre Vergangenheit hinter sich lassen wollen. Der Leser erfährt kleine Häppchen, was es mit ihrem früheren Leben, ihren Exmännern auf sich hat. Und nach und nach scheint sich ein recht klares Bild zu entwickeln, das kurz vor Ende dann noch einmal kippt und sich völlig neu präsentiert. Die Methode, mit der Fielding dieses Verwirrspiel erreichte, gefällt mir nicht sonderlich (ich kann sie jedoch nicht verraten, ohne zu spoilern), aber es ist okay. Am Ende erwartet den Leser jedenfalls ein packender Showdown zwischen Brad und den drei eingeschüchterten Frauen.

Fielding hat Besseres geschrieben, von anderen Autorinnen ganz zu schweigen. Aber alles in allem ist "träume süß, mein Mädchen" recht nett zu lesen, wenn man noch nicht allzu viele Thriller dieser Art kennt. Kein Buch, das man gelesen haben muss, aber spannende Unterhaltung allemal ...

SaschaSalamander 12.10.2007, 09.57 | (0/0) Kommentare | PL

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